Lebenslauf Uli Hoeneß
Biografie
Gewöhnlich beginnt die Biographie eines Menschen mit
seinem Geburtstag, doch bei Uli Hoeneß muss man eine
Ausnahme machen, denn der vielleicht wichtigste Tag
seines beruflichen Lebens war der 27. November 2009. Auf
der Jahreshauptversammlung des
FC Bayern München
wählten
die Delegierten
den Fleischer zum neuen Präsidenten des
Klubs. Nach mehr als 30 Jahren als Manager des Vereins
gab Hoeneß das operative Ruder aus der Hand. Er hatte
aus dem Rekordmeister den mit Abstand größten deutschen
Fußballverein
geformt, der als einziger Klub der
Bundesliga auch den Anspruch erheben darf, zur
Weltspitze zu gehören. Der FC Bayern brachte viele
bemerkenswerte Persönlichkeiten hervor – Hoeneß war
vielleicht der größte Glücksfall.
Uli
Hoeneß stammt aus einfachen Verhältnissen. Geboren wurde
er am
5. Januar 1952 in Baden-Württemberg. Sein
Vater war Fleischer und ein Mann mit klaren
Wertvorstellungen, die er seinem Sohn vermittelte.
Hoeneß lernte in diesen Tagen, dass mit Erfolg und
Reichtum auch soziale Verantwortung und Respekt
einhergehen. Fußball spielte er gemeinsam mit seinem
jüngeren Bruder Dieter in der Jugendabteilung des SSV
Ulm. Mit 15 war er Kapitän der Schülerauswahl des DFB.
Die großen Klubs
klopften damals schon bei ihm an, doch
es dauerte bis
1970, bis Uli Hoeneß
den
FC Bayern München und dessen Trainer Udo Lattek
erhörte.
Als Spieler gewann Hoeneß jeden Titel, den man erringen
konnte. Mit den Bayern, rund um deren Kapitän Franz
Beckenbauer, gewann der „schnellste Stürmer Europas“
mehrfach die Meisterschaft, einmal den Pokal sowie vier
Mal den Pokal der Landesmeister (die heutige Champions
League). Mit Deutschland triumphierte er bei der
EM 1972 und bei der
WM 1974. Im Finale der
EM 1976
erlebte er seinen vielleicht schlimmsten Moment, als er
im Finale gegen die
Tschechoslowakei den entscheidenden
Elfmeter vergab. Mit 27 Jahren beendete er 1979 seine
Karriere und wurde stattdessen der bis heute jüngste
Manager der Bundesliga.
Obwohl die Bayern in den
70er Jahren sportlich alles
gewinnen konnten, entwickelte sich der Verein
wirtschaftlich nicht nach der Vorstellung von Hoeneß,
der deshalb den Klub radikal umkrempelte, für Sponsoring
öffnete und kommerzialisierte. Als Hoeneß anfing, hatte
Bayern sieben Millionen Mark Schulden und machte zwölf
Millionen Mark Umsatz. Heute erzielt der Rekordmeister
einen Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro und hat ein
Festgeldkonto mit mehr als 70 Millionen Euro. Das
erfolgreichste sportliche Jahr von Hoeneß'
Managertätigkeit war die Saison 2000/2001, als der
Verein Meisterschaft und
Champions League gewinnen
konnte. Der wirtschaftlich wichtigste Moment war die
Einweihung der Allianz Arena im Jahr
2005. Hoeneß gewann
als Manager 16 Meistertitel, neun Pokal-Siege sowie
einmal den UEFA-Cup und die Champions League. Unter ihm
wurde das bayerische Motto „Mia san mia“ zum
Vereinscredo. Zwischenzeitlich war Hoeneß nicht nur Präsident,
sondern auch Aufsichtsratschef.Uli Hoeneß geriet 2014 in
die Schlagzeilen, als er vom Landgericht München wegen
Steuerhinterziehung zu einer dreieinhalbjährigen
Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Er trat von seinen
Funktionen zurück. Seine Haftstrafe verbüßte Hoeneß ab
dem 2. Juni 2014 in der JVA Landsberg. Nach der Hälfte
der Haftstrafe wurde er im Februar 2016 entlassen. Den
Rest der Strafe hatte man auf eine dreijährige Bewährung
ausgesetzt. Am 25. November 2016 war Hoeneß erneut zum
Präsidenten des FC Bayern München e. V. gewählt worden.
Uli Hoeneß privat
Nachdem 2013 die Steuerhinterziehung von Hoeneß bekannt
geworden war, er bereits in einer Nacht- und Nebelaktion
eine Selbstanzeige gemacht hatte, war es 2014 zum
Prozess gegen den Fußball-Funktionär gekommen. Das
Urteil fiel am 13. März 2014 nach einer dreitägigen
Verhandlung. Uli Hoeneß wurde zu dreieinhalb Jahren
Gefängnis ohne Bewährung verurteilt. Ohne in Revision zu
gehen, akzeptierte er den Richterspruch und trat am 14.
März 2014 von seinen Ämter beim FC Bayern zurück.
Steckbrief Uli Hoeneß
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