Lebenslauf Franz Beckenbauer Biografie

Franz Beckenbauer
München hat zwei Kaiser hervorgebracht: Den im 14. Jahrhundert an der Spitze des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation stehenden Wittelsbacher Ludwig VI. und den wesentlich bekannteren Fußballimperator Franz Beckenbauer, der zu den weltweit zehn berühmtesten Deutschen aller Zeiten gehört.
„Kaiser“ Franz Beckenbauer wurde am 11. September 1945 im südöstlichen Münchner Stadtteil Obergiesing geboren. Der Sohn eines Postbeamten begann seine fußballerische Karriere als Jugendspieler beim örtlichen Verein SC München 1906. Beckenbauer, der nach der Volksschule eine Lehre als Versicherungskaufmann abgeschlossen hatte und danach Angestellter in einer Bank geworden war, wechselte 1958 zu Bayern München. Der als großes fußballerisches Talent geltende Beckenbauer soll ursprünglich einem Wechsel zum damals stärksten Stadt-Verein, dem TSV München 1860, geplant haben. Eine körperliche ausgetragene Auseinandersetzung mit einem 1860-Spieler verdarb ihm aber die Freude am „Löwen“-Verein: Beckenbauer entschied sich für den FC Bayern als sportliche Neuheimat.

Beckenbauer zum FC Bayern

Die Bayern bauten Beckenbauer allmählich zum Profispieler auf Mittelfeldpositionen auf. Sein Debüt in der ersten FC-Herrenmannschaft, zu der auch Sepp Maier und Gerd Müller gehörten, hatte Beckenbauer 1964. 1965 stieg Beckenbauer mit dem FC in die Bundesliga auf und wechselte bald auf die Position des Liberos. Er absolvierte für Bayern bis 1977 insgesamt 396 Bundesligaspiele und traf dabei 44 Mal ins gegnerische Tor. Dass Beckenbauer auch vier Eigentore auf seinem Konto hat, wurde dem genialen Ballkünstler, dessen genaue Pässe und leichtfüßige Spielkombinationen häufig zum Match-Erfolg seiner Mannschaft wesentlich beitrugen, gern verziehen. 1969 wurde er zum ersten Mal mit dem FC deutscher Meister und 1972 bis 1974 gelang der Bayern-Elf das Kunststück drei Mal in Folge Platz 1 der Bundesliga zu belegen. Dazu kamen 1967,1969 und 1971 der Gewinn des DFB-Pokals, des Weltpokals (1976), des Europapokals der Pokalsieger (1967) und gleich drei Mal der wohl wichtigsten Trophäe im internationalen Vereinsvergleich, des Europapokals der Landesmeister (1974-1976).
1977 verließ Beckenbauer mit 32 Jahren den FC, um zum US-amerikanischen Profi-Club Cosmos nach New York zu gehen. Mitentscheidend für diesen Schritt waren Angriffe in deutschen Boulevard-Zeitungen, die dem „Kaiser“ die Scheidung von seiner langjährigen Ehefrau Brigitte sowie seine neue Liebesbeziehung vorwarfen. Nach drei Jahren in den USA – Cosmos wurde 1977, 1978 und 1980 US-Meister – hatte Beckenbauer 1980 bis 1982 ein Bundesliga-Comeback beim Hamburger SV. Mit dem HSV wurde Beckenbauer 1982 zum fünften Mal deutscher Meister.  Nach einer letzten Saison bei Cosmos beendete Beckenbauer 1983 seine Spielerlaufbahn.
Wie im Vereinssport feierte er auch im Dress der DFB-Auswahl Triumphe. 1965 lief er für das erste seiner bis 1977 insgesamt 103 Spiele in der deutschen A-Mannschaft auf das Spielfeld. Sein größter Erfolg als Nationalspieler war der WM-Sieg der deutschen Mannschaft 1974, bei der er die Kapitänsbinde trug.

Fußballer des Jahres und Trainerkarriere

Beckenbauer wurde 1966,1968, 1974 und 1976 zum Fußballer des Jahres gekürt.
Beckenbauer zog sich nach 1983 nicht vom Sport zurück, sondern war und ist in exponierter Stellung einer der über den eigentlichen Bereich des Fußballs hinaus einflussreichsten Fußballmacher in Deutschland und auf internationaler Ebene. Dabei ragt der Titelgewinn der von Beckenbauer als Teamchef bei der WM 1990 zum Sieg geführten deutschen Nationalelf besonders heraus. Aber auch als Trainer beim FC Bayern München, Roter Stern Belgrad oder Olympique Marseille, FC-Präsident (1994-2009), DFB-Vizepräsident ( 1998-2010) und als Organisator der in Deutschland gefeierten Fußball-WM 2006 war Beckenbauer erfolgreich.
Der einstige FC Bayern-Ehrenpräsident lebte seit 1982 in Österreich und war mittlerweile zum dritten Mal verheiratet. Aus seinen verschiedenen Beziehungen kamen sechs Kinder hervor.
Der Kaiser starb mit 78 Jahren im Januar 2024.
Franz Beckenbauer Autogrammadresse

Steckbrief Franz Beckenbauer Seiten