Lebenslauf Sepp Maier Biografie

Sepp Maier Biografie
Sepp Maier gehörte in den 1960er und 1970er Jahren unbestritten zu den besten Torstehern im europäischen Spitzenfußball. Seine außersportlichen Ambitionen, sich mit spaßigen Einlagen und clownesken Kommentaren als eine Art „Karl Valentin der Bundesliga“ zu profilieren, stießen dagegen nicht auf einheitlich positives Echo.
Josef „Sepp“ Dieter Maier wurde am 28. Februar 1944 im niederbayerischen Ort Metten (4000 Einwohner) als Sohn des Ehepaars Josef und Maria Maier geboren.
Zwei Jahre später zog die Familie, zu der auch der 1940 geborene Bruder Horst gehörte, von Metten in den Münchener Vorort Haar. Hier arbeiteten die Eltern in einer Heilanstalt. Nach dem Abschluss der Volksschule machte Sepp Maier eine Schlosserlehre.
Die erste sportliche Heimat des fußballbegeisterten Sepp wurde 1952 der TSV Haar. Maier wollte als Stürmer Tore schießen, wurde aber von seinem Trainer fallweise als Ersatz-Keeper ins Tor gestellt. Auf dieser zunächst von ihm ungeliebten Position bewies Maier das ausgesprochene Torwart-Talent, das ihm später den Ehrennamen „Katze von Anzing“ einbringen sollte. Der zum Stammtorhüter der B-Jugend-Mannschaft aufgestiegene Maier qualifizierte sich für die Jugendauswahl des oberbayerischen Fußballverbandes. 1958 warb ihn der FC Bayern München vom TSV Haar ab und Maier wurde einer der A-Jugend-Torhüter des Großstadtvereins.
1962 wechselte der 18jährige Maier ins Profilager und wurde ein Jahr später Stammtormann des damaligen Regionalligisten (Bundesligaaufstieg 1965) und blieb bis 1979 einer der wichtigsten Stützen der rasch für ihr großes Staraufgebot bekannten 1.-Bayern-Mannschaft. Insgesamt absolvierte Maier 536 Spiele für den FC, davon 473 in der Bundesliga. In dieser Zeit gewannen die Bayern viermal die Deutsche Meisterschaft und ebenfalls viermal den DFB-Pokal. Viermal konnte Maier mit dem FC einen europäischen Wettbewerb gewinnen und einmal den Weltpokal nach München holen.
Auch im Dress der DFB-Auswahl kam Maier zu hohen Ehren. 95 Mal hütete er zwischen 1966 und 1979 für die Nationalelf das Tor. Kam er 1966 als Ersatz-Torwart bei der WM in England noch nicht zum Einsatz, so war er bei den Weltmeisterschaften 1970, 1974 und 1978 die unangefochtene Nummer Eins. Die größten Erfolge im DFB-Kader, in dem er sechsmal als Spielführer fungierte, konnte er 1972 mit dem Gewinn der Europameisterschaft und 1974 mit dem Triumph bei der WM vor heimischen Publikum verbuchen. Der für sein ausgezeichnetes Stellungsspiel berühmte Maier hat in seiner Profi-Laufbahn nicht ein einziger Tor geschossen. Dreimal wurde Maier deutscher Fußballer des Jahres.
1979 beendete ein Autounfall, bei dem Maier schwerwiegende Rückenverletzungen erlitt, die aktive Karriere des Bayern.


1988 wurde Maier zum Torwarttrainer der Nationalmannschaft berufen. Diese Stellung füllte er 16 Jahre lang aus. 2004 wurde er von Nationaltrainer Klinsmann nach einer von den Medien aufmerksam beobachteten Meinungsverschiedenheit entlassen. Maier hatte sich nach Meinung von Klinsmann zu offensiv in der Öffentlichkeit bei der „Torhüterfrage“ für Oliver Kahn eingesetzt, obwohl Klinsmann Jens Lehmann favorisierte. Maier war auch beim FC Bayern lange (1994 bis 2008) als Torwarttrainer aktiv und erfolgreich.
Maier ist in seiner ersten Ehe, mit Agnes Maier, Vater von Tochter Alexandra geworden und ist 2008 mit Monika Roth erneut eine Ehe eingegangen. Maier baute sich neben seinen fußballerischen Aktivitäten mit dem Betrieb eines Tennis-Parks in seinem Wohnort Anzing bei München ein zweites wirtschaftliches Standbein auf.
Gern gab Maier, der während seiner aktiven Zeit bei seinen Mannschaftskollegen für seine Zornausbrüche bei tatsächlichen oder vermeintlichen Schlechtleistungen berüchtigt war und einmal sogar einen lästigen Journalisten geohrfeigt hatte, den humorvollen Stimmungsmacher. Legendär wurde sein Hechtsprung, bei dem er 1976 nicht den Ball, sondern eine echte Ente, die sich auf das Spielfeld verirrt hatte, fangen wollte.
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