Die berühmten Fußballer
Prominente Fußballspieler genießen in den meisten
Ländern der Welt Kultstatus. So haben Ausnahme-Spieler
wie Fritz Walter, Stan Libuda, Gerd Müller, Günter
Netzer oder Uwe Seeler auch nach dem Ende der aktiven
Sportler-Karriere ihre Stellung als Ikonen in der
deutschen Fußballwelt halten können. Ähnliches gilt auch
für andere Länder. Einige wenige Kicker, wie Johan
Cruyff, Eusebio, Luis Figo, Garrincha, Michel Platini,
Ronaldhino, Alfredo Di Stéfano,
Zinédine Zidane oder
Dino Zoff haben es sogar geschafft, sich über die
Grenzen ihrer jeweiligen nationalen Fangemeinden eine
nachhaltige Popularität in der gesamten Welt zu sichern.
Zu den berühmtesten dieser besten Fußballer aller Zeiten
werden regelmäßig Franz Beckenbauer, David Beckham,
George Best, Bobby Charlton, Diego Maradona, Lew Jaschin
und Pelé gezählt.
Franz Beckenbauer (geb. 1945)
Der Münchener Franz Anton Beckenbauer, genannt „Der
Kaiser“, hat es als einer der wenigen Fußballstars
geschafft, nach seiner glänzenden Profispielerkarriere
nicht nur in der Fußballwelt weiter zu den wichtigsten
Persönlichkeiten zu gehören, sondern auch von den
Mitgliedern des
gesellschaftlichen Establishments als ebenbürtig
anerkannt zu werden. Beckenbauer trug auf der Position
des Liberos viermal erheblich dazu bei, dass sein
Stammclub Bayern München (1964-1977) Deutscher
Meister
wurde und ebenso oft den DFB-Pokal beziehungsweise
Europa-Pokal errang. „Der Kaiser“ wechselte 1977 zum
US-Club Cosmos New York und gewann hier dreimal die
US-Landesmeisterschaft. 1980 kehrte der damals 35jährige
Bayer in die Bundesliga zurück und wurde mit dem
Hamburger SV 1982 Deutscher Meister. Beckenbauer schoss
während seiner Bundesliga-Zeit 44 Tore, aber auch vier
Eigentore. Beckenbauer trug das Trikot der
A-Nationalmannschaft, der er von 1965 bis 1977
angehörte, in 103 Länderspielen. Er nahm an drei
Weltmeisterschaften (1966, 1970, 1974) teil und wurde
als Kapitän der DFB-Auswahl 1972
Europameister und 1974 Weltmeister. Mit seinem Namen
sind Begriffe wie die
„Schmach von Wembley“ (1966) und die „Nacht von Malente“
(1974) untrennbar verbunden.
Nach seiner aktiven Fußballer-Zeit war Beckenbauer
erfolgreich als Teamchef der Nationalauswahl
(1984-1990). 1986 wurde seine Elf bei der WM
Vize-Meister und 1990 in Italien sogar Weltmeister.
Danach folgte nach einem Intermezzo als „Sportlicher
Direktor“ bei Olympique Marseille Beckenbauers Karriere
als Funktionär bei Bayern München (Präsident 1994-2009),
auf
DFB-Ebene (1998-2010 Vizepräsident) und auf FIFA-Ebene
(FIFA-Exekutivkomitee-Mitglied 2007-2011, seit 2011
Vorsitzender „Task Force Football 2014“). Beckenbauer
war maßgeblich an der Organisation der WM 2006 in
Deutschland beteiligt.
Beckenbauer, der auch als Kolumnist, Geschäftsmann und
Werbeträger wirtschaftlich erfolgreich war, hat dreimal
geheiratet. Seinen ehelichen und nichtehelichen
Beziehungen entsprangen sechs Kinder.
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Franz Beckenbauer Biografie |
David Beckham (geb. 1975)
Ob der als Sohn einer Friseurin und eines Installateurs
bei London geborene David Beckham wirklich zu den
historischen Ausnahmegrößen der Fußballgeschichte
gehört, ist bei Experten umstritten. Auf jedem Fall
hatte es der unbestritten balltalentierte Beckham
während seiner Spielerkarriere geschafft, zu den
bekanntesten und aufgrund geschickter Netzwerk-Arbeit
auch zu den in der Welt der Schönen und Reichen
einflussreichsten Personen seiner Zeit zu werden.
Beckham spielte von 1992 bis 2003 für Manchester United
und später bei Real Madrid, Galaxy Los Angeles und seit
2007 bei AC Mailand. 1996 spielte er das erste Mal mit "Three
Lions" auf dem Trikot für den englischen Fußballverband.
1998 führte das Ausscheiden der englischen Auswahl bei
der WM nach einem provozierten Platzverweis für Beckham
im Achtelfinale zur Niederlage
Englands. Beckham wurde zum medialen Abschuss
freigegeben. Beckham konnte sich aber durch
hervorragende Leistungen in den nächsten Saisons
rehabilitieren und avancierte bei ManU-Fans und Teilen
der Boulevard-Presse vom Buh-Mann zum Liebling. Sein
offensiv vermarktetes Dressman-Aussehen und seine Ehe
mit Pop-Queen Victoria Beckham („Posh Spice“) machten
ihn zum Repräsentanten einer Glamour-Welt, mit der
bodenständige Fußballanhänger nur wenig anfangen
konnten. Erst 2001, nachdem Beckham als Team-Kapitän
durch seinen Einsatz entscheidend dazu beigetragen
hatte, dass sich England für die WM 2002 qualifizieren
konnte, versöhnte sich fast ganz Fußball-England mit
Beckham. Dennoch geriet der ausgiebig tätowierte Beckham,
der 115 Länderspielen bestritten hat, auch in Folge in
regelmäßigen Abständen wegen tatsächlicher oder
vermeintlicher Eskapaden in Konfikt mit Vereins- und
Verbandsoberen. 2012 war Beckham als Cover-Model auf der
Titelseite der Modemagazins „Elle“ zu bestaunen.
| David
Beckham Biografie |
George Best (1946-2005)
Der in Belfast geborene Mittelfeldspieler hatte seine
besten Kickerzeiten als Träger des Trikots von
Manchester United (1963-1974). Für ManU schoss der
zeittypisch langhaarige Nordire in 466 Pflichtspielen
137 Tore. 1968 wurde Best sowohl in England als auch in
Europa zum „
Fußballer des Jahres“ gewählt.
Zum
außergewöhnlichen Lebensstil des mit beiden Füßen gleich
schussgefährlichen, bekennenden Rauchers passte, dass er
nicht nur mit dem Ehrendoktorhut einer Belfaster
Universität (2001) geehrt worden ist, sondern postum
auch mit dem Ehrenpreis der Sportlergewerkschaft PFA
sowie der bildlichen Verewigung auf einer nordirischen
Pfund-Note (2006). Ehren auf der Ebene von Europa- oder
Weltmeisterschaften blieben Best allerdings verwehrt.
Die nordirische Nationalmannschaft, in der er lange der
Star war, war damals zu leistungsschwach für eine
entsprechende Qualifikation. Sport- und Medienstar Best,
der bereits als Spieler Alkoholprobleme hatte, brachte
sich in seinen späteren Jahren, in denen er unter
anderem im Team der Los Angeles Aztecs spielte,
zunehmend mit Negativ-Schlagzeilen im Zusammenhang mit
Alkoholexzessen, Geldproblemen und Konflikten mit der
Polizei ins Gespräch. Best, dessen aktive Laufbahn 1984
endete und dem 2002 eine Leber transplantiert worden
war, starb mit nur 59 Jahren an Nierenversagen. Seine
Popularität war so groß, dass 100.000 Menschen seiner
Beerdigung beiwohnten.
Bobby Charlton (geb. 1937)
Der Engländer Robert „Bobby“ Charlton verkörperte in
seiner aktiven Zeit einen anderen Typus des britischen
Fußballspielers als Best. Als Spieler gleichermaßen
diszipliniert wie als Privatmann wurde der
Mittelfeldspieler und Stürmer (106 Länderspiele), der in
758 Spielen von 1954 bis 1973
für Manchester United 249 Tore schoss, 1994 von der
Queen mit dem persönlichen Adel geehrt. In Deutschland
besonders bekannt wurde Sir Bobby Charlton, der 1958 das
tragische Flugzeugunglück von München überlebt hatte,
bei dem ein Großteil des ManU-Teams umkam, als Mitglied
des englischen Weltmeisterteams von 1966. Charlton
gehörte viermal (1958, 1962, 1966, 1970) der englischen
WM-Nationalauswahl an.
Lew Jaschin (1929-1990)
Für viele Experten gilt der gelernte Metallarbeiter Lew
I. Jaschin als der größte Torwart aller Zeiten. In
seiner Anfangszeit als Torwart verteilte der Sowjetrusse
sein Talent als Schlussmann beim Moskauer Verein FK
Dynamo im Sommer auf Fußball und im Winter auf
Eishockey. Ab 1953 war er der Stammtorwart der
Fußballmannschaft von Dynamo. Bei den
Weltmeisterschaften 1958 und 1962 wurde er zum
weltbesten Ballhalter gewählt. Als erster und einziger
Torwart der Fußballgeschichte wurde er ein Jahr später
zum „Fußballer des Jahres“ gekürt. Der stets im
schwarzen Dress auflaufende Jaschin war ein begnadeter
Schusskiller, aber er setzte auch mit seiner Art, sich
bei Bedarf als „elfter“ Feldspieler über den Strafraum
hinaus am Spiel zu beteiligen, Keeper-Maßstäbe. Ein Jahr
nach seiner WM-Teilnahme 1966 spielte Jaschin nach 78
Länderspielen bei lediglich 70 Gegentoren das letzte Mal
für die UdSSR-Auswahl. Vom aktiven Vereinssport
verabschiedete sich Jaschin 1971. Jaschin blieb dem
Ballsport aber als Dynamo-Vorsitzender und
SU-Fußballverbands-Vizepräsident verbunden. 1984 wurden
dem starken Raucher beide Beine ("Raucherbein")
amputiert, sechs Jahre später starb Jaschin.
Diego Maradona (geb. 1960)
Der argentinische 1,65 m große Mittelfeldspieler Diego
Armando Maradona ist nicht nur wegen seiner
einzigartigen fußballerischen Fähigkeiten in die
Fußballgeschichte eingegangen, sondern auch wegen seines
exentrischen Privatlebens und seiner Konflikte wegen
Drogenkonsums. Der in ärmlichen Verhältnissen
aufgewachsene Maradona stand viermal (1982, 1986, 1990,
1994) in WM-Kader von Argentinien (1986 Weltmeister).
Maradonas legendäres Tor im Viertelfinale gegen England
1986, bei dem er sämtliche englische Verteidiger
umdribbelte, wurde 2002 zum „FIFA-Tor des Jahrhunderts“
gewählt. Kurz vor diesem Tor hatte er in dieser
Begegnung mit der „Hand Gottes“ ein ebenso berühmtes,
wenn auch heftig umstrittenes, Handtor erzielt. 1994
wurde Maradona (91 Länderspiele, Trikotnummer 10) wegen
Dopings von der WM ausgeschlossen. Zwischen 2008 und
2010 trainierte er das argentinische A-Team. Im
bezahlten Fußball war „Pibe de Oro“ („Goldjunge“) vor
allem beim FC Barcelona und beim SSC Neapel erfolgreich
(1987 und 1990 italienischer Landesmeister).
| Diego
Maradona Biografie |
Pelé (geb. 1940)
Den als Sohn einer Wäscherin in einem brasilianischen
Provinzort als Edison (beziehungsweise Edson)
Arantes do Nascimento geborenen Pelé hat die FIFA
1999 offiziell zum „Weltfußballer des 20. Jahrhunderts“
erklärt. Diese einzigartige Ehrung verdankte der auch
„König“ („O Rei“) genannte Brasilianer seiner perfekten
Körper- und Ballbeherrschung und seiner exzellenten, mit
Schnelligkeit gepaarten, Technik sowie seiner fast stets
zutreffenden Einschätzug des gegnerischen Verhaltens.
Das Jahrhunderttalent spielte von 1956 bis 1974 im Sturm
des FC Santos. In jedem seiner 1114 Santos-Spiele schoss
er durchschnittlich ein Tor. Am Ende seiner aktiven
Laufbahn spielte Pelé von 1974 bis 1977 bei Cosmos New
York. Mit 16 wurde er Mitglied der brasilianischen
Fußball-Auswahl und nahm 1958 als jüngster WM-Teilnehmer
an seiner ersten von insgesamt vier Weltmeisterschaften
teil. Im Finale schoss er das Siegtor für Brasilien.
Auch bei den brasilianischen WM-Triumphen 1962 und 1970
gehörte er zur Nationalelf. Bei der WM 1966 (Sieger:
England) konnte er verletzungsbedingt nur eingeschränkt
antreten. Der dreifache Weltmeister hat in 92
Länderspielen 77 Tore geschossen. Der international
anerkannte Sympathieträger war einige Jahre (1995-1998)
außerordentlicher Sportminister seines Landes und hat
sich häufig zu politischen Themen zu Wort gemeldet.
Wirtschaftlich hatte Pelé, dem bedeutende Einnahmen aus
Werbeverträgen zur Verfügung standen, oft Misserfolge
hinnehmen müssen.
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Pelé Biografie
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