Lebenslauf Pelé
Biografie
Der als Sohn in einer Krankenhauswäscherei und als
Kleinsthändler arbeitender Eltern in ärmlichen
Verhältnissen in der bei São Paulo gelegenen Großstadt
Bauru aufgewachsene Brasilianer Pelé ist als der beste
und möglicherweise auch populärste Fußballspieler des
20. Jahrhunderts in die Geschichte des Sports
eingegangen.
Pelé kam am 21. Oktober (offizielles Datum) oder am
23.
Oktober 1940 (wie Pelé stets behauptet hat) in der zur
südostbrasilianischen Provinz Minas Gerais gehörenden
Kleinstadt Três Corações als ältestes der beiden Kinder
von Celeste Arantes und João Ramos do Nascimento auf die
Welt. Der die Geburt beurkundende Standesbeamte trug als
Name „Edison Arantes do Nascimento“ ein, obwohl die
Eltern ihren Sohn eigentlich „Edson“ nennen wollten.
Vater João (1917-1996), dem der spätere Pelé
außergewöhnlich ähnlich sah, war unter dem Namen „Dondinho“
ein bekannter Mittelstürmer gewesen, der seine Karriere
1946 wegen eines Bänderrisses beenden musste. Dondinho
war landesweit für den Rekord bekannt geworden, in einem
einzigen Liga-Spiel fünf Kopfballtore erzielt zu haben.
Seinen fußballerischen Ehrgeiz konzentrierte Dodinho
nach Ende seiner aktiven Laufbahn in die Förderung des
Sohnes, der offensichtlich das väterliche Spieltalent
geerbt hatte.
Der kleine Edson, als Kleinkind „Dico“ genannt, bekam in
seiner Schulzeit den Spitznamen unter dem er weltberühmt
wurde. Der Ursprung des „Pelé“-Namens ist nicht
eindeutig geklärt. Pelé, der als Kind als Verkäufer in
einem Teeladen zum Unterhalt der Familie beitragen
musste, spielte leidenschaftlich gern Fußball und wurde
früh ein Mitglied des örtlichen Fußballclubs Bauru
Athletic Juniors. Sein Trainer, der ehemalige
Nationalspieler Waldemar de Brito (1913-1979), erkannte
Pelés außergewöhnliches Talent und vermittelte einen
Kontakt zum Spitzenverein Santos FC in São Paulo. Der
bekannte Santos-Trainer Luís Alonso „Lula“ Pérez
(1922-1972) ließ sich von den Stürmer-Fähigkeiten des
15-jährigen überzeugen und nahm ihn in seine Mannschaft
auf. 1956 erzielte Pelé mit der Rückennummer „10“ sein
erstes Tor für Santos, dem bis
1974 weitere 1113
Santos-Tore folgen sollten. 1957 erhielt Pelé die erste
Berufung in die Seleção, die brasilianische
Nationalauswahl, der er bis 1971 (92 Länderspiele, 77
Tore) angehörte.
Pelé war nach Meinung von Experten das fleischgewordene
„Schöne Fußballspiel“. Seine Ballbeherrschung, seine
Dribbling-Akrobatik, seine fast vollkommen auf Bodycheck
verzichtende Leichtigkeit und die für seine Gegenspieler
oft frustrierende Schnelligkeit machten ihm zum Tänzer
auf dem Spielfeld. Bei der ersten seiner insgesamt vier
Weltmeisterschaften (1958, 1962, 1966, 1970) wurde
er in
Schweden Weltmeister, ebenso wie
1962 und 1970.
Pelé wurde in Brasilien zum „nationalen Schatz“. Als er
am 19. November 1969 im Maracanã-Stadion in Rio de
Janeiro sein 1000. Tor schoss, herrschte in Brasilien
der Ausnahmezustand.
Nach seiner 17. Liga-Runde für Santos FC zog sich der
32-jährige Pelé aus dem regulären Fußballgeschäft
zurück, streifte aber bei Gelegenheit bis 1974 immer
wieder das Santos-Trikot über. Von 1975 bis
1977 war die
„Schwarze Perle“ Pelé dann der Star beim US-Verein
Cosmos New York. Die Entscheidung, in den USA zu
spielen, war erheblich von finanziellen Schwierigkeiten
des von seinen Fans als „O Rei“, „Fußballgott“,
verehrten Spielers bestimmt worden. Pelé hatte einen
Großteil seines erspielten Vermögens bei Veruntreuungen
durch angebliche Freunde verloren und war auf neue
Einnahmen angewiesen.
Nach dem endgültigen Ende seiner aktiven Zeit blieb Pelé
weiter eine öffentliche Person, die bei
Benefiz-Veranstaltungen, als Werbeträger oder als
Inhaber öffentlicher Ämter (von 1995 bis 1998 war Pelé
brasilianischer Sonder-Sportminister) medial präsent
war.
1999 hat ihn das IOK zum „Sportler des Jahrhundert“
gewählt.
Ein Blick ins Private: Pelé war von 1966 bis 1982 mit
Rosemeri dos Reis Cholby verheiratet. Dieser Ehe
entsprangen die drei Kinder Kelly Christina (geb.1967),
Edson „Edinho“ (geb.1970), der als Torwart bei Santos FC
spielte, und Jennifer (geb.1978). 1994 heiratete Pelé
ein zweites Mal.
1996 bekam Ehefrau Assíria Lemos Seixas
die Zwillinge Joshua und Celeste. Pele hat zwei
nichteheliche Kinder anerkannt.
Pele verstarb am 29. Dezember 2022 im Alter von 82. Jahren.
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