Sportchronik - Unfaire Fußball-WM in Chile
Fußball
Im Finalspiel des DFB-Pokals ging es in diesem Jahr
besonders heiß her. Nachdem sich der 1. FC
Nürnberg
im Halbfinale mit 4:1 erfolgreich gegen den
HerausForderer Eintracht Frankfurt durchsetzen
konnte, schlugen sie im Finale die Konkurrenz von
Fortuna Düsseldorf mit 2:1 (in der Verlängerung).
Das Spiel war bis zum Schluss recht offen und
zehntausende von Fans feierten ihre Helden im
Niedersachsenstadion, Hannover. Highlight des Jahres
war die Fußballweltmeisterschaft in Chile. Diese
warf aber einen großen Schatten auf den Fußballsport
und galt als die unfairste Meisterschaft der
Geschichte. Die Spiele starteten am 30. Mai und Sepp
Herberger führte die Deutsche Elf zum letzten Mal in
seiner Karriere in die Schlacht. Vorzeigespieler der
Mannschaft war Hans Schäfer vom 1. FC Köln.
Weltmeister wurde dann aber Brasilien, die sich
brutal durchsetzten. Die Deutschen schieden bereits
im Viertelfinale aus. Die Deutsche Meisterschaft
gewann der 1. FC Köln. Bei dem Finalspiel am 12. Mai
besiegte die Kölner Elf den 1. FC Nürnberg mit 4:0
und verwies diesen damit auf den zweiten Platz Platz
verwiesen.
Motorsport
Die 13. Saison der FIA-Formel-1 begann pünktlich am
20. Mai. Bis zum 29. Dezember lieferten sich die
Piloten der verschiedenen Rennställe einen harten
Kampf um die begehrten Punkte. Es war die erste
Saison, in welcher der „Underdog“ BRM eine
ernstzunehmende Rolle spielte. Nach der
vorangegangenen Pannenserie im Vorjahr, konnte
Graham Hill mit seinem Boliden den Sieg für BRM
einholen. Ferrari – dominierend im Vorjahr – erlebte
derweil sein schwächstes Jahr. Hill hängte seine
Konkurrenz mit 42 Punkten weit ab. Sein Landsmann
Jim Clark konnte mit seinem Lotus-Climax lediglich
30 Punkte einfahren. Der Neuseeländer Bruce McLaren
schaffte es mit seinem Cooper-Climax auf den dritten
Platz. Der Amerikaner Dan Gurney fuhr in seinem
Porsche nur 15 Punkte nach Hause und landete damit
auf dem fünften Platz. In diesem Jahr schaffte es
kein Deutscher in die Top-10 der Wertungen. Der
Konstrukteursmeistertitel ging an BRM.
Radsport 1962
Am 19. Mai 1962 brachen die 130 Fahrer des Giro
d'Italia auf, um die begehrten Trikots zu gewinnen.
Die Strecke umfasste 4182 Kilometer und war in 21
Etappen unterteilt. Die besonders anspruchsvolle
Strecke schien vielen Fahrern Probleme zu bereiten,
denn von den 130 gestarteten Profis erreichten
lediglich 47 das Ziel in Mailand. Erster wurde der
Italiener Franco Balmamion, der nach 123 Stunden,
sieben Minuten und 3 Sekunden im Ziel einfuhr.
Zweiter wurde sein Landsmann Imerio Massignan, der
knapp vier Minuten nach Balmamion dort ankam. Auch
der dritte Platz ging an einen Italiener: Nino
Defilippis erreichte nur eine Minute nach Massignan
die Ziellinie in Mailand. Kurz nach dem Giro begann
auch schon die 49. Tour de France. Die Fahrer
starteten am 15. Juni die Rundfahrt über 4274
Kilometer. Die 149 Teilnehmer hatten auch hier hart
an den Schikanen zu knabbern und es kamen nur 94
Fahrer in Paris an. Erster wurde erneut Jacques
Anquetil, der nach 114 Stunden, 31 Minuten und 54
Minuten im Ziel einfuhr. Zweiter wurde Joseph
Planckaert – der dritte Platz ging an Raymond
Pulidor. Es war die erste Tour de France, an der
keine Regional- und Nationalteams teilnahmen,
sondern von Unternehmen unterstützte Mannschaften.
Videos zu den sportlichen Ereignissen 1962
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