Die
Polizei ist ein wichtiger Teil des Staates und
übernimmt Aufgaben wie die Prävention, Aufklärung
und Verfolgung von Straftaten. Mit dem Wandel von
modernen Gesellschaften verändern sich die
Prioritäten, sodass Polizisten seltener als
Vollstreckungsorgan des Staates agieren. Deshalb
gibt es neue Herausforderungen für Beamte als auch
für den Umgang von Bürgern mit der Polizei.
Die Geschichte der Polizei, deren Name auf das griechische Wort „politeia“ für die Verwaltung eines Stadtstaates zurückgeht, erstreckt sich über mehrere Tausend Jahre für Ordnungshüter und Beamte der Herrschenden. Unter anderem in China oder im alten Babylonien wurden schon mehrere Hundert Jahre vor Christus Polizisten zur Durchsetzung der Interessen des Staates eingesetzt. Zu den damaligen Hauptaufgaben zählten die Verfolgung von Verbrechen wie der Diebstahl von Nutztieren oder Mord. Vertreten war die Polizei als Vollstreckungsarm der Exekutive in praktisch jeder Staatsform der Geschichte, sowohl in Autokratien als auch in Demokratien.
In Deutschland ist zwischen den Polizeibeamten unter Aufsicht der Bundesrepublik und den einzelnen Bundesländern zu unterscheiden. Die entsprechende Aufteilung der Kompetenzen geht zurück bis in das 19. Jahrhundert im deutschen Kaiserreich, um die Handlungsfähigkeit der Polizei zu gewährleisten. Heute dienen die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt (BKA) vor allem der Prävention bzw. Aufklärung von Straftaten auf nationaler Ebene. Die Beamten auf nationaler Ebene arbeiten eng mit den Behörden der Bundesländer zusammen und koordinieren die entsprechenden Aufgaben.
Darüber hinaus besitzt jedes Bundesland eine eigene Polizeibehörde, die im Durchschnitt pro 329 Einwohnern einen Polizeibeamten beschäftigen. Ausgehend von Artikel 30 des Grundgesetzes ist die „Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben […] Sache der Länder“, worunter auch die polizeilichen Aufgaben fallen. Mit Schutzpolizei auf Streife oder Kriminalpolizei für die Aufklärung von Verbrechen gibt es auch bei den Landespolizeien getrennte Abteilungen.
Die Aufgaben der Polizei werden je nach Land unterschiedlich von den Bürgern bzw. der Exekutive betrachtet. In den USA entschied etwa der Supreme Court, das höchste Gericht des Landes, in der Entscheidung Castle Rock v. Gonzales, 545 U.S. 748 (2005), dass Polizisten keine Verpflichtung zum Schutz der Bürger haben. Gestört ist das aktuelle Verhältnis von Polizei und Gesellschaft in den USA darüber hinaus, da die Beamten eine Waffe bei jedem Bürger erwarten müssen. Denn durch den zweiten Zusatzartikel zur Verfassung gilt das Tragen einer Waffe als Recht und darf kaum eingeschränkt werden.
Bei der deutschen Polizei wird Prävention wie bei den Beamten von Rheinland-Pfalz hingegen groß geschrieben. Neben der Aufklärung und Verfolgung von Straftaten soll Bürgern bereits im Voraus geholfen und die Gesellschaft geschützt werden. Die Polizisten sind keine reinen Vollstrecker des Staates mehr, sondern die Fürsorge gilt ebenfalls der Gesellschaft. Dazu sollen auch Marketingkampagnen beitragen, die Beamte als „Freund und Helfer“ positionieren.
Die ehemals klare Stellung als Vertreter des Staates und die Durchsetzung des Gewaltmonopols hat sich in jüngsten Jahren verschoben. So wird von den Beamten inzwischen auch der Schutz der Gesellschaftsinteressen erwartet. Polizisten sollen die Bürger unterstützen und auf Streife nicht für Ängste bei den Menschen sorgen. Andere Aufgaben sind gleichgeblieben, sodass vor allem die Aufklärung von Verbrechen weiterhin eine große Rolle spielt. Aber auch der Schutz von größeren Veranstaltungen, die Aufnahme von Unfällen oder die Beweissicherung wird von Beamten übernommen.
Frauen entscheiden sich inzwischen immer öfter für den bislang männlich geprägten Beruf bei der Polizei. Zwar trat 1903 mit Henriette Arendt die erste weibliche Polizeiassistentin in den Dienst und knapp 20 Jahre später wurde die weibliche Kriminalpolizei ins Leben gerufen, doch echte Gleichberechtigung gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es dauerte noch ein halbes Jahrhundert, bis schließlich Frauen bei der Schutz- und Kriminalpolizei als Beamte akzeptiert wurden. Sexistische Sprüche von Kollegen oder Bürgern kommen aber bis heute vor.
Um den anspruchsvollen Beruf mit Schichtarbeit oder Überstunden attraktiv zu gestalten, erhalten Anwärter für die Polizei zahlreiche Vorzüge. Dazu gehört unter anderem der Beamtenstatus, die Mitgliedschaft in der freien Heilfürsorge und eine ansprechende Pension. Schlechter sieht es hingegen bei der staatlichen Absicherung gegen Dienstunfähigkeit oder gegen Schadenersatzansprüche bei Einsätzen aus. In diesem Fall ist eine zusätzliche Polizei-Versicherung auf unabhaengiger-finanzberater.de sinnvoll, die sich gerade als Anwärter auf die Einstufung als Beamter lohnen kann.
Trotz der veränderten Rolle der Polizei werden die Aktionen von Beamten weiterhin kritisch beäugt. Bei Einsätzen mit tödlicher Folge ohne Videoaufnahmen werden Polizisten schnell unter Verdacht gestellt und eine standardmäßige Ausrüstung mit Bodycams wird in Deutschland rege debattiert. Angst vor Polizisten besteht zwar generell nicht, doch das Bild der Beamten als „Freund und Helfer“ hat sich in den Köpfen der deutschen Bürger noch nicht festgesetzt. Als Vollstreckungsbeamte, die die Interessen des Staates vertreten, bleibt es fraglich, ob sich diese neue Rolle in einer modernen Gesellschaft durchsetzen kann. Dennoch agieren Polizisten inzwischen wesentlich sensibler hinsichtlich der Interessen der Gesellschaft und müssen sich den gewandelten Anforderungen an den Beruf anpassen.