April 1970 - Guatemala machte sich keine Freunde
in der BRD
Bereits am 31. März war der deutsche
Botschafter in
Guatemala, Karl Borromäus Maria
Heinrich Graf von Spreti, von linksgerichteten
Guerillas entführt worden. Am 5. April war sein
Leichnam gefunden worden. Die Entführer hatten ihn
ermordet, weil die guatemaltekische Regierung die
Erfüllung der Forderungen verweigert hatte. Sie
hatte jeden Kontakt mit den Entführern des
Botschafters abgelehnt, obwohl sie von der
Bundesregierung intensiv dazu gedrängt worden war.
Nun half auch der Protest bei Präsident Julio Césat
Méndez Montenegro nichts mehr, den
Bundesaußenminister Walter Scheel eingelegt hatte.
Zu Ehren des Grafen von Spreti wurde im Plenarsaal
des Bundestags eine Trauerfeier abgehalten, an der
Bundespräsident Gustav Heinemann, Bundeskanzler
Willy Brandt, Bundesaußenminister Walter Scheel
sowie weitere Mitglieder der Bundesregierung, der
Bundestag und das diplomatische Korps teilnahmen.
Der Botschafter erhielt ein Staatsbegräbnis und
wurde posthum mit hohen deutschen und
guatemaltekischen Orden geehrt.
Wichtige Ereignisse im
April 1970
1. April
BRD 1970 – Durch das Inkrafttreten des 1.
Strafrechtsreformgesetzes war in der Bundesrepublik
die Abschaffung der Zuchthausstrafe wirksam
geworden.
1. April
BRD 1970 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München hatte der 87. Chirurgenkongress begonnen,
der bis zum 4. April dauerte. Nuklearmedizinische
Verfahren zur Diagnostik waren das Hauptthema des
Kongresses. Diskutiert wurde außerdem über
Noteingriffe, Brustkrebs, Magenoperationen und
Gewebeersatz.
1. April
Marokko 1970 – Ein marokkanisches Verkehrsflugzeug
war bei der Landung in Casablanca abgestürzt. Bei
dem Unglück waren 60 Menschen ums Leben gekommen.
2. April
BRD 1970 – Das Institut für Werkstoffwissenschaften
der Universität Erlangen/Nürnberg (
Bayern) hatte von
der VW-Stiftung Mittel für Untersuchungen über
Schäden an Baudenkmälern durch Abgase erhalten.
3. April
Japan/Südkorea 1970 – Nachdem sie drei Tage gefangen
gehalten worden waren, waren 99 Passagiere einer von
linksradikalen japanischen Studenten nach Seoul
(
Südkorea) entführten japanischen Boeing 727 von den
Entführern freigelassen worden. Der stellvertretende
japanische Verkehrsminister Shinjiro Yamamura hatte
erklärt, dass er bereit sei, sich als Geisel zur
Verfügung zu stellen. Mit ihm waren die Entführer
dann nach Nordkorea geflogen. Dort hatten sie
politisches Asyl erhalten.
3. April
Finnland 1970 – Der sozialdemokratische
Ministerpräsident Mauno Koivisto hatte aufgrund des
Wahlergebnisses bei den Parlamentswahlen am 16. März
seinen Rücktritt erklärt. Er war jedoch gebeten
worden, die Regierungsneubildung abzuwarten und
solange die Leitung des Kabinetts zu behalten.
3. April
Boxen 1970 – In der spanischen Hauptstadt Madrid
hatte Box-Europameister Peter Weiland (BRD) seinen
Schwergewichtstitel in der siebten Runde nach einer
K. o.-Niederlage an den Spanier José Miguel Ibar
Urtain verloren.
4. April
Schweiz/International 1970 – Die Gipfelkonferenz der
Weltreligionen, die in Genf (Schweiz) getagt hatte,
war mit der Gründung eines achtköpfigen
Exekutivrates aus Christen, Buddhisten, Hindus,
Juden und Moslems zur Intensivierung des weltweiten
interreligiösen Dialogs zu Ende gegangen.
4. April
Österreich 1970 – In der Hauptstadt Wien war der
Film „Götter der Pest“ von Rainer Werner Faßbinder
uraufgeführt worden.
5. April
Guatemala/BRD 1970 – Der deutsche Botschafter in
Guatemala, Karl Borromäus Maria Heinrich Graf von
Spreti, der am 31. März von linksgerichteten
Guerillas entführt wurde, war tot aufgefunden
worden. Die guatemaltekische Regierung hatte die
Erfüllung der Forderungen der Entführer verweigert.
5. April
BRD/USA 1970 –
Bundeskanzler Willy Brandt hatte
während seines USA-Aufenthaltes vom 4. bis 11. April
deutsche Luftwaffeneinheiten in El Paso
(US-Bundesstaat Texas) besucht, bevor er zu
politischen Gesprächen mit der US-Regierung nach
Washington weiterreiste. Brandt hatte mit
US-Präsident Richard M. Nixon Einigkeit über den
Zusammenhang der Berlin-Verhandlungen der vier
Mächte mit den Gesprächen der Bundesregierung mit
der Sowjetunion, Polen und der
DDR erzielt. Die
bundesdeutsche Ostpolitik war von Nixon begrüßt
worden.
5. April
BRD 1970 – Der von der bayerischen Landeshauptstadt
München vergebene Munich Fashion Award wurde
vergeben. Modepreisträger war Maria Bogner geworden.
6. April
Kanada/BRD 1970 – Bei seinem offiziellen Besuch in
der Bundesrepublik, der bis zum 8. April dauerte,
hatte der kanadische Außenminister Mitchell Sharp
erklärt, dass er die Entspannungspolitik der
Bundesregierung unterstütze. Außerdem erklärte er,
dass Kanada keinen weiteren Truppen-Abzug aus
Europa
beabsichtigte.
7. April
Ungarn /Italien 1970 – Ein ungarischer
Luftwaffenoffizier hatte im Tiefflug das ungarische
Radarnetz durchbrochen und war mit seiner MIG 15 in
Italien gelandet.
7. April
BRD/International 1970 – Aus Anlass des
Weltgesundheitstages, dessen Thema „Kampf dem Krebs
– Früherkennung rettet Leben“ war, war dazu ein
Farbfilm der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung in Bad Godesberg uraufgeführt worden.
7. April
Schweiz 1970 – Durch den Schweizerischen
Landesverband für Leibesübungen und das
Schweizerische Olympische Comité war in Bern die
Stiftung Schweizer Sporthilfe ins Leben gerufen
worden.
8. April
Israel/Ägypten 1970 – Bei einem israelischen
Luftangriff auf ägyptische Militärlager im Nildelta
war auch eine Schule getroffen worden. Bei dem
Angriff waren 31 Kinder umgekommen. Ägypten hatte
bei der UNO Protest eingelegt. Israel hatte
daraufhin erklärt, dass die Schule in dem
Militärlager untergebracht war.
8. April
USA 1970 – Mit 51 gegen 45 Stimmen hatte der
US-Senat die Bestätigung der Ernennung von George
Harold Carswell zum Richter am Obersten
Bundesgericht der Vereinigten Staaten abgelehnt.
Damit hatte der Senat bereits den zweiten Kandidaten
nicht akzeptiert, den US-Präsident
Richard M. Nixon
vorgeschlagen hatte. Die Begründung der Ablehnung
basierte u. a. darauf, dass Carswell mit einer 1948
von ihm gehaltenen Rede die Rassentrennung
befürwortet hatte.
8. April
Polen/BRD 1970 – Eine fünfköpfige Delegation des
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter Leitung
des DGB-Vorsitzenden Heinz Oskar Vetter in der
polnischen Hauptstadt Warschau eingetroffen, um ein
erstes Kontaktgespräch mit dem Zentralrat der
polnischen Gewerkschaften zu führen.
8. April
Japan 1970 – In Osaka hatte sich eine schwere
Gas-Explosion ereignet, bei der 72 Menschen ums
Leben gekommen waren.
8. April
USA/Film/International 1970 – In Los Angeles
(US-Bundesstaat Kalifornien) hatte die 42.
Verleihung der Oscar-Filmpreise stattgefunden. Als
bester Film war „Asphalt-Cowboy“ ausgezeichnet
worden, der unter der Regie von John Schlesinger
entstand. Schlesinger erhielt einen Oscar für die
beste Regie. Für das beste Drehbuch (für
„Asphalt-Cowboy“) bekam Waldo Salt ebenfalls einen
Oscar.
8. April
Bergsteigen 1970 – Mit drei Lastwagen und einem
Kleinbus war in
München (
Bayern) eine
Bergsteigergruppe aufgebrochen, der u. a. Reinhold
und Günther Messner angehörten. Die Gruppe wollte
den Nanga Parbat (8125 m) im West-Himalaya
(Pakistan) besteigen. Bezwungen werden sollte der
Berg über die 4500 m hohe vergletscherte
Rupal-Flanke. Der Münchener Arzt und Bergsteiger
Karl Herrligkoffer leitete die 17-köpfige
Expedition, bei der Günther Messner ums Leben kam.
8. April
Fußball 1970 – In
Stuttgart (Baden-Württemberg) war
ein Fußball-Länderspiel zwischen
der BRD und
Rumänien 1:1 vor 73.000 Zuschauern zu Ende gegangen.
9. April
BRD 1970 – Die Bundesregierung hatte Änderung der
Inschrift der Olympiamünze beschlossen. Die
ursprüngliche Inschrift „Spiele der XX. Olympiade in
Deutschland“, gegen die der Präsident des
Internationalen Olympischen Komitees, Avery Brundage,
Einspruch erhoben hatte, wurde in „Olympische Spiele
1972 in München“ geändert.
9. April
BRD 1970 – Durch den falschen Anschluss einer
Rohrleitung in einer Chemikalien-Großhandlung in
Kaiserslautern (
Rheinland-Pfalz) war Chlorgas
ausgeströmt. Dadurch hatten 68 Menschen teils
schwere Chlorgas-Vergiftungen erlitten.
Weiter Nachrichten April
1970 >>
April 1970 in den
Nachrichten
Beatles trfaen sich zum letzten Mal.
Es ging um die Aufteilung der ...
Neue Zürcher Zeitung
Am 10. April 1970 verkündete Paul McCartney das Ende
der Beatles. Doch zum letzten Mal hatten sich die
Fab Four im September des Vorjahres ...
>>>
Werbung