April 1970 - Guatemala machte sich keine Freunde
in der BRD
Bereits am 31. März war der deutsche
Botschafter in
Guatemala, Karl Borromäus Maria
Heinrich Graf von Spreti, von linksgerichteten
Guerillas entführt worden. Am 5. April war sein
Leichnam gefunden worden. Die Entführer hatten ihn
ermordet, weil die guatemaltekische Regierung die
Erfüllung der Forderungen verweigert hatte. Sie
hatte jeden Kontakt mit den Entführern des
Botschafters abgelehnt, obwohl sie von der
Bundesregierung intensiv dazu gedrängt worden war.
Nun half auch der Protest bei Präsident Julio Césat
Méndez Montenegro nichts mehr, den
Bundesaußenminister Walter Scheel eingelegt hatte.
Zu Ehren des Grafen von Spreti wurde im Plenarsaal
des Bundestags eine Trauerfeier abgehalten, an der
Bundespräsident Gustav Heinemann, Bundeskanzler
Willy Brandt, Bundesaußenminister Walter Scheel
sowie weitere Mitglieder der Bundesregierung, der
Bundestag und das diplomatische Korps teilnahmen.
Der Botschafter erhielt ein Staatsbegräbnis und
wurde posthum mit hohen deutschen und
guatemaltekischen Orden geehrt.
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1970 >>
Wichtige Ereignisse im
April 1970
1. April
BRD 1970 – Durch das Inkrafttreten des 1.
Strafrechtsreformgesetzes war in der Bundesrepublik
die Abschaffung der Zuchthausstrafe wirksam
geworden.
1. April
BRD 1970 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München hatte der 87. Chirurgenkongress begonnen,
der bis zum 4. April dauerte. Nuklearmedizinische
Verfahren zur Diagnostik waren das Hauptthema des
Kongresses. Diskutiert wurde außerdem über
Noteingriffe, Brustkrebs, Magenoperationen und
Gewebeersatz.
1. April
Marokko 1970 – Ein marokkanisches Verkehrsflugzeug
war bei der Landung in Casablanca abgestürzt. Bei
dem Unglück waren 60 Menschen ums Leben gekommen.
2. April
BRD 1970 – Das Institut für Werkstoffwissenschaften
der Universität Erlangen/Nürnberg (
Bayern) hatte von
der VW-Stiftung Mittel für Untersuchungen über
Schäden an Baudenkmälern durch Abgase erhalten.
3. April
Japan/Südkorea 1970 – Nachdem sie drei Tage gefangen
gehalten worden waren, waren 99 Passagiere einer von
linksradikalen japanischen Studenten nach Seoul
(
Südkorea) entführten japanischen Boeing 727 von den
Entführern freigelassen worden. Der stellvertretende
japanische Verkehrsminister Shinjiro Yamamura hatte
erklärt, dass er bereit sei, sich als Geisel zur
Verfügung zu stellen. Mit ihm waren die Entführer
dann nach Nordkorea geflogen. Dort hatten sie
politisches Asyl erhalten.
3. April
Finnland 1970 – Der sozialdemokratische
Ministerpräsident Mauno Koivisto hatte aufgrund des
Wahlergebnisses bei den Parlamentswahlen am 16. März
seinen Rücktritt erklärt. Er war jedoch gebeten
worden, die Regierungsneubildung abzuwarten und
solange die Leitung des Kabinetts zu behalten.
3. April
Boxen 1970 – In der spanischen Hauptstadt Madrid
hatte Box-Europameister Peter Weiland (BRD) seinen
Schwergewichtstitel in der siebten Runde nach einer
K. o.-Niederlage an den Spanier José Miguel Ibar
Urtain verloren.
4. April
Schweiz/International 1970 – Die Gipfelkonferenz der
Weltreligionen, die in Genf (Schweiz) getagt hatte,
war mit der Gründung eines achtköpfigen
Exekutivrates aus Christen, Buddhisten, Hindus,
Juden und Moslems zur Intensivierung des weltweiten
interreligiösen Dialogs zu Ende gegangen.
4. April
Österreich 1970 – In der Hauptstadt Wien war der
Film „Götter der Pest“ von Rainer Werner Faßbinder
uraufgeführt worden.
5. April
Guatemala/BRD 1970 – Der deutsche Botschafter in
Guatemala, Karl Borromäus Maria Heinrich Graf von
Spreti, der am 31. März von linksgerichteten
Guerillas entführt wurde, war tot aufgefunden
worden. Die guatemaltekische Regierung hatte die
Erfüllung der Forderungen der Entführer verweigert.
5. April
BRD/USA 1970 –
Bundeskanzler Willy Brandt hatte
während seines USA-Aufenthaltes vom 4. bis 11. April
deutsche Luftwaffeneinheiten in El Paso
(US-Bundesstaat Texas) besucht, bevor er zu
politischen Gesprächen mit der US-Regierung nach
Washington weiterreiste. Brandt hatte mit
US-Präsident Richard M. Nixon Einigkeit über den
Zusammenhang der Berlin-Verhandlungen der vier
Mächte mit den Gesprächen der Bundesregierung mit
der Sowjetunion, Polen und der DDR erzielt. Die
bundesdeutsche Ostpolitik war von Nixon begrüßt
worden.
5. April
BRD 1970 – Der von der bayerischen Landeshauptstadt
München vergebene Munich Fashion Award wurde
vergeben. Modepreisträger war Maria Bogner geworden.
6. April
Kanada/BRD 1970 – Bei seinem offiziellen Besuch in
der Bundesrepublik, der bis zum 8. April dauerte,
hatte der kanadische Außenminister Mitchell Sharp
erklärt, dass er die Entspannungspolitik der
Bundesregierung unterstütze. Außerdem erklärte er,
dass Kanada keinen weiteren Truppen-Abzug aus Europa
beabsichtigte.
7. April
Ungarn /Italien 1970 – Ein ungarischer
Luftwaffenoffizier hatte im Tiefflug das ungarische
Radarnetz durchbrochen und war mit seiner MIG 15 in
Italien gelandet.
7. April
BRD/International 1970 – Aus Anlass des
Weltgesundheitstages, dessen Thema „Kampf dem Krebs
– Früherkennung rettet Leben“ war, war dazu ein
Farbfilm der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung in Bad Godesberg uraufgeführt worden.
7. April
Schweiz 1970 – Durch den Schweizerischen
Landesverband für Leibesübungen und das
Schweizerische Olympische Comité war in Bern die
Stiftung Schweizer Sporthilfe ins Leben gerufen
worden.
8. April
Israel/Ägypten 1970 – Bei einem israelischen
Luftangriff auf ägyptische Militärlager im Nildelta
war auch eine Schule getroffen worden. Bei dem
Angriff waren 31 Kinder umgekommen. Ägypten hatte
bei der UNO Protest eingelegt. Israel hatte
daraufhin erklärt, dass die Schule in dem
Militärlager untergebracht war.
8. April
USA 1970 – Mit 51 gegen 45 Stimmen hatte der
US-Senat die Bestätigung der Ernennung von George
Harold Carswell zum Richter am Obersten
Bundesgericht der Vereinigten Staaten abgelehnt.
Damit hatte der Senat bereits den zweiten Kandidaten
nicht akzeptiert, den US-Präsident
Richard M. Nixon
vorgeschlagen hatte. Die Begründung der Ablehnung
basierte u. a. darauf, dass Carswell mit einer 1948
von ihm gehaltenen Rede die Rassentrennung
befürwortet hatte.
8. April
Polen/BRD 1970 – Eine fünfköpfige Delegation des
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter Leitung
des DGB-Vorsitzenden Heinz Oskar Vetter in der
polnischen Hauptstadt Warschau eingetroffen, um ein
erstes Kontaktgespräch mit dem Zentralrat der
polnischen Gewerkschaften zu führen.
8. April
Japan 1970 – In Osaka hatte sich eine schwere
Gas-Explosion ereignet, bei der 72 Menschen ums
Leben gekommen waren.
8. April
USA/Film/International 1970 – In Los Angeles
(US-Bundesstaat Kalifornien) hatte die 42.
Verleihung der Oscar-Filmpreise stattgefunden. Als
bester Film war „Asphalt-Cowboy“ ausgezeichnet
worden, der unter der Regie von John Schlesinger
entstand. Schlesinger erhielt einen Oscar für die
beste Regie. Für das beste Drehbuch (für
„Asphalt-Cowboy“) bekam Waldo Salt ebenfalls einen
Oscar.
8. April
Bergsteigen 1970 – Mit drei Lastwagen und einem
Kleinbus war in
München (
Bayern) eine
Bergsteigergruppe aufgebrochen, der u. a. Reinhold
und Günther Messner angehörten. Die Gruppe wollte
den Nanga Parbat (8125 m) im West-Himalaya
(Pakistan) besteigen. Bezwungen werden sollte der
Berg über die 4500 m hohe vergletscherte
Rupal-Flanke. Der Münchener Arzt und Bergsteiger
Karl Herrligkoffer leitete die 17-köpfige
Expedition, bei der Günther Messner ums Leben kam.
8. April
Fußball 1970 – In
Stuttgart (Baden-Württemberg) war
ein Fußball-Länderspiel zwischen
der BRD und
Rumänien 1:1 vor 73.000 Zuschauern zu Ende gegangen.
9. April
BRD 1970 – Die Bundesregierung hatte Änderung der
Inschrift der Olympiamünze beschlossen. Die
ursprüngliche Inschrift „Spiele der XX. Olympiade in
Deutschland“, gegen die der Präsident des
Internationalen Olympischen Komitees, Avery Brundage,
Einspruch erhoben hatte, wurde in „Olympische Spiele
1972 in München“ geändert.
9. April
BRD 1970 – Durch den falschen Anschluss einer
Rohrleitung in einer Chemikalien-Großhandlung in
Kaiserslautern (
Rheinland-Pfalz) war Chlorgas
ausgeströmt. Dadurch hatten 68 Menschen teils
schwere Chlorgas-Vergiftungen erlitten.
10. April
Guatemala/BRD 1970 – Bundesaußenminister Walter
Scheel hatte im Zusammenhang mit der Ermordung des
bundesdeutschen Botschafters Karl Borromäus Maria
Heinrich Graf von Spreti durch gualtemaltekische
Guerillas Protest bei Präsident Julio César Méndez
Montenegro eingelegt. Die Regierung von Guatemala
hatte jeden Kontakt mit den Entführern des
Botschafters abgelehnt, obwohl die Bundesregierung
sie intensiv dazu gedrängt hatte.
10. April
Griechenland 1970 – Ministerpräsident Georgios
Papadopoulos hatte angekündigt, bis zum 21. April
350 deportierte Regimegegner freilassen zu wollen.
10. April
Rhodesien 1970 – Die Rhodesische Front von
Premierminister Ian Smith hatte bei den ersten
Parlamentswahlen seit der Ausrufung der Republik am
2. März die absolute Mehrheit errungen.
Wahlberechtigt war nur ein geringer Teil der
farbigen Bevölkerung.
10. April
Großbritannien/Musik 1970 – Auf einer
Pressekonferenz hatte Paul McCartney, Bass-Gitarrist
der „Beatles“, erklärt, dass er sich von der Gruppe
trennen wollte. Damit brach sie endgültig
auseinander. Als Grund für diesen Schritt hatte
McCartney Differenzen mit den anderen
Band-Mitgliedern und familiäre Verpflichtungen
angegeben.
11. April
BRD 1970 – Der Parteitag der CSU hatte in der
bayerischen Landeshauptstadt München erneut Franz
Josef Strauß zum Vorsitzenden der Partei gewählt.
11. April
DDR/Somalia 1970 – Die DDR und der ostafrikanische
Staat Somalia hatten beschlossen, diplomatische
Beziehungen aufzunehmen. Diplomatische Beziehungen
unterhielt die DDR damit zu insgesamt 21 Ländern.
11. April
Finnland 1970 – Bei Versuchen an der Technischen
Hochschule Helsinki hatten Tieftemperatur-Physiker
einen Kälterekord von 0,0006 über dem absoluten
Nullpunkt erreicht.
11. April
USA/Raumfahrt 1970 – Vom Kennedy Space Center war
die „Apollo 13“-Mission gestartet.
12. April
Griechenland/Europa 1970 – Bei einem Prozess in der
Hauptstadt Athen hatten 20 von 34 Angeklagten, die
angeblich der Widerstandsbewegung Demokratische
Verteidigung angehörten, hohe Zuchthaus- und
Gefängnisstrafen.
Norwegen, Schweden und Dänemark
reichten beim Europarat schon vor der
Urteilsverkündung eine Beschwerde gegen Athen
ein.Darin war das Regime der Verletzung wichtiger
Bestimmung der Menschenrechtskonvention durch den
Massenprozess beschuldigt worden.
12. April
Schweiz 1970 – Eine Vorlage über das
Frauenstimmrecht auf kantonaler Ebene war im Kanton
Wallis aus Anlass einer Volksabstimmung mit 26.263
gegen 9895 Stimmen angenommen worden.
12. April
BRD/Film 1970 – Bei den 16. Westdeutschen
Kurzfilmtagen in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen),
die bis zum 18. April dauerten, hatten 40 Länder mit
120 Filmen teilgenommen.
13. April
Guatemala/BRD 1970 – Im Plenarsaal des Bundestags
hatten Bundespräsident Gustav Heinemann, die
Bundesregierung, Bundestag und das diplomatische
Korps an der Trauerfeier für den in Guatemala am 31.
März ermordeten und vorab von guatemaltekischen
Guerillas entführten Botschafter der BRD in
Guatemala, Karl Borromäus Maria Heinrich Graf von
Spreti, teilgenommen.
13. April
Griechenland/Frankreich 1970 – Der als Gegner des
Militärregimes in
Griechenland inhaftierte Komponist
Mikis Theodorakis war freigelassen worden und war
daraufhin nach Paris geflogen.
13. April
USA/Raumfahrt 1970 – An Bord des US-amerikanischen
Raumschiffs „Apollo 13“ war ein Sauerstofftank
explodiert. Dadurch war das Kommandomodul der Fähre
lahmgelegt worden. Die geplante Mondlandung musste
aufgegeben werden.
14. April
Großbritannien 1970 – Schatzkanzler Roy Jenkins
hatte dem Unterhaus das Budget für 1970/71
vorgelegt. Für Personen mit niedrigem Einkommen
hatte Jenkins Steuererleichterungen, eine leichte
Lockerung der Kreditbeschränkungen und eine
Ermäßigung des Importdepots von 40 auf 30 Prozent ab
1. Mai bekanntgegeben. Ab 15. April war der
Diskontsatz von 7,5 Prozent auf 7 Prozent gesenkt
worden.
15. April
BRD 1970 – Gegen den Numerus clausus war es in 20
Städten Baden-Württembergs zu Schülerstreiks
gekommen, die sich in den Folgetagen weiter
ausweiteten.
16. April
USA/Sowjetunion 1970 – In der österreichischen
Hauptstadt Wien hatten die USA und die
Sowjetunion
ihre zweite Verhandlungsrunde über eine Begrenzung
der beiderseitigen strategischen Rüstung (SALT,
Strategie Arms Limitations Talk)
16. April
Kambodscha/Nordvietnam 1970 – Kambodscha hatte die
Vereinigten Staaten um Militärhilfe gebeten.
Zwischen Regierungstruppen und kommunistischen
Verbänden aus Nordvietnam sowie dem Vietcong tobten
in mehreren Gebieten Kambodschas heftige Kämpfe.
16. April
BRD 1970 – Die Bundesregierung hatten den ersten
Sozialbericht verabschiedet. Dieser legte den Rahmen
für die mittelfristige Sozialpolitik fest.
16. April
BRD/Literatur 1970 – In Darmstadt (
Hessen) hatte die
dreitägige Generalversammlung des PEN-Zentrums in
der BRD begonnen. Zum neuen Präsidenten war Heinrich
Böll gewählt worden. Ehrenpräsidenten waren Richard
Friedenthal und Dolf Sternberger geworden.
17. April
BRD/Jugoslawien 1970 – Wegen des Attentats am 30.
Juni 1969, das ein jugoslawischer Gastarbeiter auf
den Chef der jugoslawischen Militärmission in
Berlin, Anton Kolendic, verübt hatte, war er zu
einer zehnjährigen Freiheitsstrafe verurteilt
worden.
17. April
USA/Raumfahrt 1970 – Die „Apollo 13“ war nach dem
Abbruch ihrer Mondmission problemlos im Pazifik zu
Wasser gegangen, wo die Crew von der „USS Iwo Jima
(LPH-2)“ aufgenommen worden war.
18. April
DDR/Zentralafrikanische Republik 1970 – Die Aufnahme
diplomatischer Beziehungen war von der
Zentralafrikanischen Republik und der DDR vereinbart
worden.
18. April
BRD 1970 – Gemäß der nun getroffenen Vereinbarung
hatten die rund 340.000 Beschäftigten der
Bekleidungsindustrie in der BRD eine
durchschnittliche Lohnerhöhung von 12,5 Prozent
erhalten.
19. April
BRD/DDR 1970 – Über dem Gebiet der DDR hatte sich
ein bundesdeutsches Sportflugzeug verirrt. Es war
zur Landung gezwungen worden. An Bord hatten sich
zwei Erwachsene und fünf Kinder befunden.
19. April
Kolumbien 1970 – Der Kandidat der regierenden
Nationalen Front, Misael Pastrana Borrero, war mit
knapper Mehrheit zum neuen Präsidenten gewählt
worden.
20. April
USA/Südvietnam 1970 – Innerhalb der kommenden zwölf
Monate war der Abzug von weiteren 150.000
US-Soldaten aus Südvietnam geplant. Dies hatte
US-Präsident Richard M. Nixon angekündigt. Nur noch
284.000 US-Soldaten sollten sich im Frühjahr 1971 in
Südvietnam aufhalten.
20. April
BRD 1970 – Im zweiten Kölner Sachsenhausen-Prozess
waren nach 15 Monaten die Urteile verkündet worden:
Für frühere SS-Unterführer des Konzentrationslagers
Sachsenhausen waren fünf lebenslange
Freiheitsstrafen, eine zehnjährige Freiheitsstrafe
und zwei Freisprüche ausgesprochen worden.
20. April
Schweden/Island 1970 – Die Botschaft Islands in der
schwedischen Hauptstadt Stockholm war von elf
isländischen Studenten besetzt worden, die damit
gegen die Mitgliedschaft ihres Landes in der NATO
Protest einlegten. Sie waren von der Polizei aus der
Botschaft geholt worden. Nach einem kurzen Verhör
waren sie wieder auf freiem Fuß.
21. April
BRD 1970 – Als erstes Parlament in der
Bundesrepublik hatte der niedersächsische Landtag
seine vorzeitige Auflösung beschlossen. Zuvor hatten
mehrere Parteiübertritte zur Handlungsunfähigkeit
des Landtags und der SPD/CDU-Regierung geführt.
21. April
Österreich 1970 – Der SPÖ-Vorsitzende Bruno Kreisky
hatte nach dem Wahlerfolg der Sozialisten im Land am
1. März nun eine SPÖ-Minderheitsregierung gebildet.
21. April
Sowjetunion 1970 – Parteichef Leonid I. Breschnew
hatte in Moskau anlässlich der Feiern zum 100.
Geburtstag von Wladimir I. Lenin umfangreiche
Wirtschaftsreformen angekündigt. In allen
sozialistischen Staaten hatte es Gedenkfeiern zu
Lenins Geburtstag gegeben.
21. April
USA/Sowjetunion 1970 – Der Präsident des Vorstandes
der US-amerikanischen Ford Motor Company, Henry Ford
(II.), hatte sich auf Einladung des sowjetischen
Staatlichen Komitees für Wissenschaft und Technik
seit dem 12. April in der UdSSR aufgehalten. Den
Ford-Werken war der Bau des weltweit größten
Lkw-Werkes in der Sowjetunion angeboten worden. Nach
längeren Verhandlungen war das Geschäft letztendlich
doch nicht zustande gekommen.
22. April
Polen/BRD 1970 – In der polnischen Hauptstadt
Warschau hatte die dritte Gesprächsrunde zwischen
dem Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Georg
Ferdinand Duckwitz, und Vertretern der polnischen
Regierung über eine Verbesserung der Beziehungen
beider Staaten begonnen.
22. April
Europa 1970 – Die Außenminister der EG hatten nach
langwierigen Verhandlungen die Weinmarktordnung
verabschiedet. Damit war die Voraussetzung für das
Inkrafttreten der Finanzordnung des Gemeinsamen
Agrarmarktes geschaffen worden. Geführt werden
konnten nun auch Verhandlungen mit den
Beitrittskandidaten.
22. April
Südafrika 1970 – Die regierende Nationalpartei unter
Ministerpräsident Balthazar Vorster hatte bei den
Parlamentswahlen ihre führende Stellung behaupten
können. Die Links-Opposition verzeichnete einen
überraschenden Stimmen-Gewinn.
22. April
Spanien/BRD 1970 – Bundesaußenminister Walter Scheel
hatte bei seinem bis 23. April dauernden Besuch in
Spanien dem Staatschef Francisco Franco Bahamonde
die Bonner Ostpolitik erläutert.
22. April
Fußball 1970 – In Lausanne (Schweiz) hatte die
spanische Nationalmannschaft 0:1 gegen die Schweiz
in einem Fußball-Länderspiel gewonnen.
23. April
BRD/Norwegen 1970 – Zu einem zweitägigen Besuch war
Bundeskanzler Willy Brandt in Norwegen eingetroffen.
Am Folgetag hatte im Storting, dem norwegischen
Parlament, eine Rede in norwegischer Sprache
gehalten, in der er u. a. die Entspannungspolitik
der Bundesregierung erklärt hatte.
24. April
Nordvietnam/Kambodscha 1970 – Die Regierungsarmee
Kambodschas war durch das Vorrücken der
nordvietnamesischen Truppen (40.000 Soldaten) und
des Vietcong zunehmend in Bedrängnis geraten. Über
diese Lage hatten die Vereinigten Staaten ihre
Besorgnis geäußert.
24. April
Vatikan 1970 – Zwischen Anarchisten und der Polizei
war es am Rande des eintägigen Besuchs, den Papst
Paul VI. Sardinien abstattete, zu einer
„Steinschlacht“ gekommen. Der Papst war im offenen
Wagen stehengeblieben und hatte die Menge gesegnet,
obwohl sein Auto von einigen Steinen getroffen
worden war.
24. April
China/Weltraum 1970 – Mit dem Start des Satelliten „Dong
Fang Hong“ war die
Volksrepublik China die fünfte
Weltraummacht geworden.
24. April
Gambia 1970 – Das westafrikanische Land Gambia war
Republik geworden. Staatspräsident war Dawda Jawara
geworden.
24. April
BRD 1970 – Die Hannove-Messe, die bis zum 3. Mai
dauert, war von Bundeskanzler Willy Brandt eröffnet
worden, da sich Bundeswirtschaftsminister Karl
Schiller einer mehrwöchigen Kur unterziehen musste.
24. April
DDR 1970 – Im Ost-Berliner Metropol-Theater gelangte
das Musical „Bretter, die die Welt bedeuten“ von
Gerhard Kneifel und Jürgen Degenhardt zur
Uraufführung.
25. April
BRD 1970 – Auf der Hohensyburg bei Dortmund
(Nordrhein-Westfalen) hatte ein Treffen
rechtsgerichteter FDP-Politiker aus
Nordrhein-Westfalen stattgefunden. Zunehmend war
dieser Hohensyburger Kreis in Widerspruch zur
offiziellen FDP-Politik geraten. Er hatte sich auf
Länder- und Bundesebene als National-Liberale Aktion
(NLA) konstituiert.
25. April
BRD/Sport 1970 – In Mainz (
Rheinland-Pfalz) war der
Vorsitzende des Deutschen Turner-Bundes, der
61-jährige Wilhelm Kregel, zum neuen Präsidenten des
Deutschen Sport-Bundes (DSB) gewählt worden. Der
scheidende Willi Daume war Ehrenpräsident geworden.
26. April
BRD 1970 – Die SPD war bei den Kommunalwahlen in
Schleswig-Holstein mit 43,5 Prozent bis auf 2
Prozent an die führende CDU (45,5 Prozent)
herangerückt. Die FDP und die NPD verzeichneten
erhebliche Verluste.
26. April
Ägypten/Israel 1970 – Ägyptische Kommandoeinheiten
hatten zwei Mal innerhalb von 24 Stunden den
Suezkanal überquer und israelische Stellungen
angegriffen.
26. April
USA 1970 – Am Alvin Theatre in New York war das
Musical „Company“ von Stephen Sondheim uraufgeführt
worden. Das Libretto hatte George Furth geschrieben.
Regie hatte Harold Prince geführt und die
Choreographie hatte Michael Bennett geleitet.
27. April
USA 1970 – Der Mannschaftsstand der US-Truppen in
Europa war auf etwa 300.000 Mann herabgesetzt
worden. Dies besagten Angaben des Pentagon. Erreicht
war damit der niedrigste Stand seit 1950, als noch
145.000 US-Soldaten in Europa stationiert waren.
27. April
BRD/Sambia 1970 – Der Präsident der ostafrikanischen
Republik Sambia, Kenneth Kaunda, war zu einem
neuntägigen Besuch in der Bundesrepublik
eingetroffen.
28. April
Vatikan/BRD 1970 – Das päpstliche Motu proprio
(Dekret) über die Mischehe war durch Indiskretion
zwei Tage vor der vorgesehenen Veröffentlichung in
der BRD bekannt geworden. Im Vatikan hatte dies
Überraschung und Unwillen ausgelöst. Der Dispens
konfessionsgemischter Ehen sollte in Zukunft nicht
mehr vom Vatikan ausgesprochen werden. Stattdessen
oblag er nun der Zuständigkeit der Ortsbischöfe.
29. April
BRD/DDR 1970 – Auf der Hannover-Messe war
bekanntgegeben worden, dass die bundeseigene
Salzgitter AG in DDR zwei Stahlwerke errichten
würde. Dies war das Abschluss-Ergebnis der
Verhandlungen des stellvertretenden
Außenwirtschaftsministers der DDR, Heinz Behrendt,
mit Vertretern der Wirtschaft der BRD gewesen.
29. April
Fußball 1970 – Im Wiener Prater-Stadion war
Manchester City nach einem 2:1 über Gornik
Hindenburg (Polen) Gewinner des Fußball-Europapokal
der Pokalsieger geworden.
30. April
USA/Kambodscha 1970 – Um die kommunistischen
Nachschubwege und Kommandozentralen zu zerstören,
hatten US-Truppen auf Befehl von US-Präsident
Richard M. Nixon in die Kampfhandlungen in
Kambodscha eingegriffen. Beteiligt an dieser
zeitlich begrenzten Aktion waren starke
südvietnamesische Verbände gewesen.
30. April
BRD/DDR 1970 – Die Bundesregierung hatte die
Verteuerung der Warenbezüge der DDR aus der
Bundesrepublik beschlossen, um den innerdeutschen
Handel zu sichern. Ab 1. Juli waren 6 Prozent
Mehrwertsteuer erhoben worden. Die Bundespräferenzen
erfuhren eine Erhöhung von 5 Prozent auf 11 Prozent.
April 1970 in den
Nachrichten
Beatles trfaen sich zum letzten Mal.
Es ging um die Aufteilung der ...
Neue Zürcher Zeitung
Am 10. April 1970 verkündete Paul McCartney das Ende
der Beatles. Doch zum letzten Mal hatten sich die
Fab Four im September des Vorjahres ...
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