März 1970 - Misslungene Flucht und hoher Besuch
in Erfurt
Es war ein internationaler Erfolg, der
gemeldet wurde: Nach Hinterlegung der
Ratifikationsurkunden durch
Großbritannien, die
Vereinigten Staaten, die
Sowjetunion sowie 40
weitere Länder war der Vertrag über die
Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen –
Atomwaffensperrung – in Kraft getreten. Politisch
nicht gleichwertig, aber wohl dennoch für die
Beteiligten großartig: In Anwesenheit illustrer
Gäste hatte in
London Madame Tussaud mit einem
festlichen Bankett das 200-jährige Bestehen ihres
Wachsfigurenkabinetts gefeiert. Dabei hatten sich
etwa die Hälfte aller Anwesenden in Wachs bewundern
können. Derweil wurde in der Bundesrepublik mit
heftigen Schneefällen gekämpft. Die hatten nämlich
auf den Straßen ein Verkehrschaos angerichtet.
Letztendlich wurden es dann ja auch „weiße Ostern“.
Wenigstens wussten seit diesem Monat die
Rechtsanwälte in der BRD, wie sie sich vor Gericht
zu kleiden hatten. Keine modischen Ausrutscher, die
Anwaltstracht war Pflicht! So entschied der
Bundesverwaltungsgerichtshof.
Wichtige Ereignisse im
März 1970
1. März
Österreich 1970 – Mit einem Erfolg für die
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) war die
Nationalratswahl zu Ende gegangen. Unter der Führung
von Bruno Kreisky war die SPÖ zwar stärkste Partei
geworden, hatte aber die absolute Mehrheit verfehlt.
Dennoch war es das bisher beste Nachkriegsergebnis
für die SPÖ.
1. März
DDR/BRD 1970 – Für die bundesdeutschen Aussteller
war es bei der nun eröffneten Leipziger
Frühjahrsmesse vor allem um eine Intensivierung des
innerdeutschen Handels gegangen. Besonders einige
große Hersteller der Elektrotechnik und des
Maschinenbaus hatten hier gute Chancen gesehen. Die
Lieferungen an die DDR sollten eine Steigerung im
laufenden Jahr erwartungsgemäß um 15 Prozent
erfahren.
1. März
Schweiz 1970 – Im Kanton Bern war durch eine
Volksabstimmung der Verfassungszusatz über das
Selbstbestimmungsrecht des jurassischen Landesteils
angenommen worden.
1. März
Ceylon 1970 – Vor der Küste Ceylons (seit 1972:
Republik Sri Lanka) waren bei einem Bootsunglück 61
Pilger ertrunken.
2. März
Rhodesien 1970 – Die ehemalige britische Kolonie
(seit 1980: Republik Simbabwe) hatte sich fünf Jahre
nach der einseitigen Unabhängigkeitserklärung zur
Republik erklärt. Viele Staaten boykottierten den
Staat, Anerkennung erhielt er nur von Südafrika.
2. März
BRD/Großbritannien 1970 –
Bundeskanzler Willy Brandt
hatte sich bis zum 4. März zu einem dreitägigen
Besuch in London aufgehalten. In den Gesprächen mit
der britischen Regierung waren Fragen der Europa-,
Deutschland- und Ostpolitik thematisiert worden.
Erzielt werden konnte ein „hohes Maß an
Übereinstimmung“.
3. März
BRD/Jugoslawen 1970 – Bundeswirtschaftsminister Karl
Schiller hatte bei seinem dreitägigen Besuch in der
jugoslawischen Hauptstadt Belgrad
wirtschaftspolitische Verhandlungen geführt.
Schiller war zum Abschluss seines Besuchs von
Staatspräsident
Josip Broz Tito empfangen worden.
4. März
West-Berlin 1970 – Wegen Unstimmigkeiten mit dem
Senat war der (West-)Berliner Schulsenator
Carl-Heinz Evers von seinem Amt zurückgetreten.
Kürzungen beim Etat für den Schulneubau in der
mittelfristigen Finanzplanung waren der Grund für
seinen Rücktritt.
4. März
Frankreich/International 1970 – Das französische
Unterseeboot „Eurydice“ mit 57 Seeleuten an Bord war
bei einer Tauchübung vor Saint Tropez im Mittelmeer
gesunken. Bei den Bergungsarbeiten konnten zunächst
nur Wrackteile gefunden werden. Die französische
Marine hatte technisches Versagen vermutet.
4. März
Großbritannien/BRD 1970 – Für Herbst 1970 hatte die
britische Regierung die Verstärkung der britischen
Rheinarmee in der BRD bekanntgegeben. Mit dieser
Maßnahme sollte der Abzug kanadischer Truppen
ausgeglichen werden.
4. März
Niederlande/International 1970 – Die Außenminister
der Bundesrepublik, der Niederlande und
Großbritanniens hatten im niederländischen Almelo
ein Übereinkommen über die Zusammenarbeit bei der
Entwicklung und Nutzung des Gaszentrifugenverfahrens
zur Herstellung angereicherten Urans unterzeichnet.
4. März
BRD/Marokko 1970 – Zum ersten Mal hatte das
Kernenergie-Forschungsschiff „Otto Hahn“ Ladung in
seinen Heimathafen Hamburg gebracht. Es handelte
sich um 9.000 Tonnen Phosphor aus Marokko.
5. März
International 1970 – Nach Hinterlegung der
Ratifikationsurkunden durch
Großbritannien, die USA,
die Sowjetunion sowie 40 weitere Länder war der
Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von
Kernwaffen (Atomwaffensperrvertrag) in Kraft
getreten.
5. März
BRD 1970 – Bei der Zulassung zum Studium an den
Hochschulen des Landes sollten die Absolventen
bayerischer Gymnasien bevorzugt werden, dafür hatte
sich der bayerische Kultusminister Ludwig Huber
grundsätzlich ausgesprochen. Ausgangspunkt für
derartige Überlegungen, die Huber mit den Rektoren
diskutierte, war die Tatsache, dass sehr viele
Studenten aus anderen Bundesländern in Bayern
immatrikuliert waren, während nur relativ wenige aus
Bayern Stammende außerhalb des eigenen Bundeslandes
ein Studium aufnahmen.
5. März
Großbritannien 1970 – In Anwesenheit illustrer Gäste
hatte in London Madame Tussaud mit einem festlichen
Bankett das 200-jährige Bestehen ihres
Wachsfigurenkabinetts gefeiert. Etwa die Hälfte der
Anwesenden hatte sich dabei in Wachs bewundern
können.
6. März
BRD 1970 – Zur Steuerung der Hochkonjunktur hatte
die Bundesbank ihren kreditpolitischen Kurs
verschärft. U. a. war der Diskontsatz von 6 auf 7,5
Prozent erhöht worden.
6. März
BRD 1970 – Der Goldene Adolf-Grimme-Preis war an
Peter Zadek, Tankred Dorst und Wilfried Minks für
die Produktion des Fernsehspiels „Rotmord“ (WDR)
gegangen sowie an Hans Gottschalk und Rainer Erler
für „Der Attentäter“ im SDR.
6. März
BRD 1970 – Anhaltende Schneefälle hatten wie bereits
im Januar und Februar ein erneutes Verkehrschaos auf
bundesdeutschen Straßen angerichtet.
7. März
Japan 1970 – In der Stadt Kamakura war erstmals die
Hängebahn Shonan Monorail in Betrieb gewesen.
7. März
BRD 1970 – An den Kammerspielen in Frankfurt am Main
(Hessen) war das Stück „Omphale“ von Peter Hacks zur
Uraufführung gelangt. Auf das Stück hatte die Kritik
zwiespältig reagiert.
7. März
USA 1970 – Die dreieinhalb Minuten dauernde
„Sonnenfinsternis des Jahrhunderts“ war von
Millionen US-Amerikanern beobachtet worden.
8. März
Zypern/Griechenland 1970 – Auf den zypriotischen
Präsidenten, Erzbischof Makarios III., war ein
Anschlag verübt worden, dem dieser unverletzt
entgangen war. Die Attentäter entkamen unerkannt.
Beobachter hatten vermutet, dass hinter dem Attentat
die verbotene rechtsgerichtete Nationale Front
gestanden hatte. Diese kämpfte für den Anschluss
Zyperns an Griechenland.
8. März
BRD 1970 – Im Württembergischen Staatstheater/Großes
Haus war das Ballett „Brouillards“ (Nebel) von John
Crankos zur Uraufführung gelangt. Dieses Ballett in
zehn Bildern war nach Musik von Claude Debussy
entstanden.
9. März
Polen/BRD 1970 – Die vertraulichen Gespräche über
das deutsch-polnische Verhältnis, die im Februar
begonnen hatten, waren vom Staatssekretär im
Auswärtigen Amt, Georg Ferdinand Duckwitz bis zum
11. März fortgesetzt worden.
10. März
BRD/DDR 1970 – Zwei DDR-Bürger – das Ehepaar
Christel und Eckhard Wehage – hatten ein Flugzeug
der DDR von Ost-Berlin in den Westen entführen
wollen. Das Ehepaar wollte den Piloten zum
Weiterflug nach Hannover zwingen. Der Versuch
scheiterte und weil der Pilot ihre Forderungen nicht
erfüllte, hatten die beiden Entführer, noch in der
Maschine, Selbstmord begangen.
10. März
UNO/BRD 1970 – Die Vollversammlung der Vereinten
Nationen hatte das Jahr 1970 zum internationalen
Erziehungsjahr erklärt. Die Schirmherrschaft für die
Bundesrepublik hatte
Bundeskanzler Willy Brandt
übernommen.
10. März
DDR 1970 – Auf einer Tagung in Ost-Berlin hatte die
Regionalsynode Ost der Evangelischen Kirche in
Berlin-Brandenburg die größere Verselbständigung der
Ost-Berliner Kirche beschlossen. Gleichzeitig hatte
die Regionalsynode die Forderung der DDR-Behörden
mit Entschiedenheit abgelehnt, die eine völlige
Trennung von den West-Berliner Gemeinden anstrebte.
11. März
BRD 1970 – Der Deutsche Bundestag hatte den
FDP-Abgeordneten Fritz-Rudolf Schultz zum neuen
Wehrbeauftragten gewählt. Schultz trat die Nachfolge
von Matthias Hoogen an.
11. März
BRD 1970 – Der Deutsche Bundestag hatte in zweiter
und dritter Lesung beschlossen, den Beitrag der
Rentner zur Krankenversicherung in Höhe von 2
Prozent der Rentenbezüge, rückwirkend vom 1. Januar
1970 an zu streichen. Der Beitrag war 1968
eingeführt worden.
11. März
Polen/Österreich 1970 – Von einem Wiener Gericht
waren zwei junge Polen, die im November 1969 ein
polnisches Verkehrsflugzeug entführt hatten, zu
einer 24- bzw. 27-monatigen Zuchthausstrafe
verurteilt worden.
11. März
BRD/USA 1970 – US-Botschafter Kenneth Rush hatte im
Bundeswirtschaftsministerium dem Parlamentarischen
Staatssekretär Klaus von Dohnanyi Mondgestein von
Apollo 12 überreicht. Die Proben sollten von
deutschen Wissenschaftler analysiert werden.
11. März
Schweiz/International 1970 – Zum ersten Mal hatte
der Genfer Autosalon den lange erwarteten Monteverdi
450 SS präsentiert. Das Auto hatte mit einem
450-PS-Chrysler-Motor eine Geschwindigkeit von 280
km/h erreicht.
11. März
West-Berlin/Film 1970 – Die Filmförderungsanstalt
prämiierte die Spielfilme „Katzelmacher“ von Rainer
Werner Fassbinder und „Ich bin eine Elefant, Madame“
von Peter Zadek.
12. März
Schweden/BRD 1970 – Begleitet von seiner Frau war
der schwedische Ministerpräsident Olof Palme zu
einem zweitägigen offiziellen Besuch in der
Bundesrepublik eingetroffen. Die Beziehungen
Schwedens zur EG, vor allem zu einer um
Großbritannien, Dänemark und Norwegen erweiterten
Gemeinschaft bildeten den Kernpunkt der Gespräche
des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten mit
Bundeskanzler Willy Brandt.
12. März
BRD 1970 – Über die Thesen von
Bundeswissenschaftsminister Hans Leussnik für ein
neues Hochschulrahmengesetz hatte im
Bundestagsausschuss für Bildung und Wissenschaft ein
dreitägiges öffentliches Hearing begonnen. Dabei
waren der Wissenschaftsrat, der Bildungsrat, die
Bundesassistentenkonferenz, politische
Studentenverbände u. a. bei dem Hearing vertreten.
13. März
Kambodscha/Nordvietnam 1970 – Die Regierung unter
Ministerpräsident Lon Nol hatte Nordvietnam und den
Vietcong ultimativ zum Truppenabzug bis zum 15. März
aus dem neutralen Kambodscha aufgefordert, nachdem
es am 11. März in der kambodschanischen Hauptstadt
Phnom Penh zu heftigen Demonstrationen gegen die
Anwesenheit nordvietnamesischer Verbände in
Kambodscha gekommen war.
13. März
Skisport 1970 – Zum zweiten Mal hatte Karl Schranz
(BRD) den Weltcup der alpinen Skiläufer gewonnen.
14. März
BRD 1970 – Der CDU-Bundestagsabgeordnete und
Vorsitzende der Oberschlesischen Landsmannschaft,
Herbert Czaja, war zum neuen Präsidenten des Bundes
der Vertriebenen (BdV) gewählt worden.
14. März
Japan/International 1970 – In Osaka hatte Kaiser
Hirohito die Weltausstellung Expo 70 eröffnet.
15. März
BRD 1970 – Die Freundeskreise der CSU, die sich in
den letzten Wochen in fast allen Bundesländern
(außer Bayern) gebildet hatten, hatten im Restaurant
des Flughafens Köln-Wahn einen Bundesverband
gebildet.
15. März
BRD 1970 – Der Präsident des Deutschen Sportbundes
(DSB), Willi Daume, hatte die Aktion „Trimm dich
durch Sport“ eröffnet.
16. März
Finnland 1970 – Die bürgerlichen Parteien hatten bei
den Parlamentswahlen einen unerwarteten Erfolg
erzielt. Die bisher regierenden Sozialdemokraten
waren die stärkste Fraktion geblieben, obwohl sie
Verluste einstecken mussten.
16. März
Schweiz 1970 – Für ausländische Arbeitnehmer war vom
Bundesrat eine schärfere Regelung vom Bundesrat
beschlossen worden. Verhindert werden sollte durch
die Beschränkung des Zuzugs eine weitere Zunahme der
ausländischen Bevölkerung.
16. März
BRD 1970 – Der sauerländische Kreis Meschede
(Nordrhein-Westfalen) war wieder frei von Pocken.
Die Seuche war Mitte Januar aus Pakistan
eingeschleppt worden. Vier Menschen starben daran.
Durch die Pocken entstand dem Fremdenverkehr sowie
dem Groß- und Einzelhandel ein enormer
Einnahmeausfall in einer Höhe von mindestens 4
Millionen DM.
17. März
Ungarn /BRD 1970 – Zu einem fünftägigen Besuch in der
Bundesrepublik war als erstes ungarisches
Kabinettsmitglied der Außenminister Jozsef Biro
eingetroffen. Bei den bis zum 21. März andauernden
Gesprächen mit Bundeswirtschaftsminister Karl
Schiller stand der Ausbau der Handelsbeziehungen im
Mittelpunkt.
17. März
BRD 1970 – Der Landtag in Düsseldorf
(Nordrhein-Westfalen) hatte unter Polizeischutz und
angesichts mehrerer tausend demonstrierender
Studenten mit den Stimmen der SPD und FDP gegen die
CDU das umstrittene Hochschulgesetz des Landes
Nordrhein-Westfalen verabschiedet. Über ihre
Verfassung entschieden die Universitäten dann
selbst. Weil es u. a. die studentische Mitbestimmung
nicht festgeschrieben hatte, war das Gesetz von den
Studenten abgelehnt worden.
18. März
Kambodscha/Nordvietnam 1970 – Nordvietnam und der
Vietcong hatten es abgelehnt, ihre Truppen aus
Kambodscha abzuziehen. Daraufhin hatte die
kambodschanische Nationalversammlung den
Ausnahmezustand proklamiert. Staatsched Norodom
Sihanouk, der gerade im Ausland weilte, war für
abgesetzt erklärt worden. Sein Amt hatte vorerst der
Präsident der Nationalversammlung, Cheng Heng,
übernommen. Dieser hatte im Rundfunk die Fortsetzung
der Neutralitätspolitik Kambodschas erklärt.
18. März
BRD 1970 – SPD und FDP hatten gegen die Stimmen der
CDU/CSU-Opposition das 3. Strafrechtsreformgesetz
verabschiedet. Es hatte eine Liberalisierung des
Demonstrationsrechts zum Inhalt. Die
Regierungsfraktionen hatten zugleich eine Amnestie
für Demonstrationsdelikte nach dem alten Recht
beschlossen. Beide Gesetze sollten am 20. Mai in
Kraft treten.
18. März
West-Berlin 1970 – Etwa 3.000 Schüler hatten gegen
den „Bildungsnotstand“ demonstriert. Die
Demonstranten waren mit roten Fahnen und
Transparenten mit der Aufschrift „Stoppt den
Panzerkauf – baut neue Schulen auf“ zu Technischen
Universität (TU) marschiert. Dort veranstalteten sie
ein Teach-in.
19. März
BRD/DDR 1970 – Im thüringischen Erfurt hatten sich
im Hotel „Erfurter Hof“ der Bundeskanzler Willy
Brandt und der DDR-Ministerpräsident Willi Stoph zu
einem ersten innerdeutschen Gipfelgespräch
getroffen. In den Medien war dieses erste Treffen
als „historisch“ bewertet worden.
19. März
Jugoslawien/Europa 1970 – In Brüssel (
Belgien) hatte
Jugoslawien als erstes kommunistisches Land ein
Handelsabkommen mit der Europäischen Gemeinschaft
(EG) unterzeichnet.
20. März
Sowjetunion/Ägypten 1970 – Die Sowjetunion hatte
Ägypten mit einem neuen
Boden-Luft-Verteidigungssystgem ausgestattet, das
aus SAM-3-Raketen bestand. Dies war aus einem
Bericht der „New York Times“ hervorgegangen. Um
dieses System zu installieren und zu bedienen,
hatten sich 1.500 sowjetische Techniker in Ägypten
befunden. Der Bericht hatte in Israel Bestürzung und
Unruhe hervorgerufen. Daraufhin waren die
Luftangriffe auf ägyptische Stellungen am Suezkanal
verstärkt worden.
20. März
USA/Weltraum 1970 – Mit Erfolg hatte der neue
US-amerikanische Raumtransporter X 24 A seinen
ersten Flug absolviert.
20. März
BRD 1970 – Eine der modernsten Abfertigungsanlagen
der internationalen Luftfahrt war auf dem Flughafen
Köln/Bonn ihrer Bestimmung übergeben worden.
Eröffnet worden war die Anlage in Anwesenheit von
Bundespräsident Gustav Heinemann,
Bundesverkehrsminister Georg Leber und dem
nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Heinz
Kühn.
21. März
BRD/Sowjetunion 1970 – Die erste Gesprächsrunde über
einen deutsch-sowjetischen Gewaltverzichtsvertrag
mit Staatssekretär Egon Bahr war in Moskau beendet
worden. Vereinbart worden war zunächst die
Errichtung von Generalkonsulaten in Hamburg und
Leningrad (heute: Sankt Petersburg).
21. März
BRD 1970 – Der Sozialistische Deutsche Studentenbund
(SDS) hatte auf einer öffentlichen Versammlung in
Frankfurt am Main (
Hessen) seine Selbstauflösung
beschlossen.
21. März
Musik/International 1970 – Die irische Sängerin Dana
Brown (eigtl. Rosemary Brown) hatte mit dem Lied
„All Kinds of everything“ in Amsterdam (
Niederlande)
den Grand-Prix-Eurovision de la Chanson gewonnen.
Katja Ebstein aus der Bundesrepublik hatte den
dritten Platz belegt mit dem Titel „Wunder gibt es
immer wieder“.
22. März
BRD 1970 – Bei der Hamburger Bürgerschaftswahl
hatten die Sozialdemokraten zwar Verluste
verzeichnet, jedoch hatten sie die absolute Mehrheit
behalten. Herbert Weichmann hatte einen
SPD/FDP-Senat gebildet und war zum Ersten
Bürgermeister gewählt worden.
23. März
Kambodscha 1970 – Von Peking (China) aus hatte Prinz
Norodom Sihanouk, der am 18. März als Staatschef von
Kambodscha abgesetzt worden war, zum Kampf gegen Lon
Nol aufgerufen und die Bildung einer „nationale
Befreiungsarmee“ angekündigt. Es war in Kambodscha
zu schweren Zusammenstößen zwischen Anhängern
Sihanouks und Regierungstruppen gekommen.
23. März
Kongo 1970 – Regierungstreue Truppen hatten in der
Volksrepublik Kongo (Brazzaville) einen
Umsturzversuch vereitelt. Die Putschisten unter der
Führung von Pierre Kikanga besetzten den
Rundfunksender in Brazzaville und erklärten
Präsident Marien Ngouabi für gestürzt. Kikanga war
1968 nach einem Putschversuch zum Tode verurteilt
worden, hatte jedoch fliehen können. Seitdem hatte
er in Kongo (Zaire) gelebt.
24. März
Dominikanische Republik 1970 – Auf einer Polobahn in
Santo Domingo war der US-Luftwaffenattaché in der
Dominikanischen Repbulik, Oberstleutnant Donald
Crowley, von Guerilla-Kämpfern entführt worden.
Gegen 24 politische Häftlinge war Crowley im
Austausch später wieder wieder freigelassen worden.
24. März
Finnland/Europa 1970 – Die Regierung Finnlands hatte
mitgeteilt, dass sie sich nicht an der
Wirtschaftsgemeinschaft Nordek beteiligen würde. Der
Beschluss war damit begründet worden, dass andere
nordische Länder, die sich in Nordek
zusammengeschlossen hatten, nun über einen
EG-Beitritt verhandelten.
24. März
BRD 1970 – Am Württembergischen Staatstheater/Großes
Haus in
Stuttgart war „Poème de l‘Extase“ von John
Cranko zur Uraufführung gelangt. Das Ballett in zwei
Szenen war mit einer Musik von Alexandr Skrjabin
entstanden.
25. März
BRD/Justiz 1970 – Nach einer Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe im
„Robenstreit“ hatten Rechtsanwälte in der BRD die
Pflicht, vor Gericht in ihrer Amtstracht zu
erscheinen.
25. März
USA 1970 – In New York war bei einer Auktion im
großen Ballsaal des Waldorf-Astroia-Hotels die
bisher teuerste Briefmarke der Welt versteigert
worden. Für die berühmte weinrote British-Guyana
Ein-Cent-Marke hatte ein US-amerikanischer Sammler
280.000 US-Dollar (rund 1 Million DM) bezahlt.
25. März
Brasilien 1970 – Durch ein Dekret des Präsidenten
Emílio Garrastazu Médici hatte das Land sein
maritimes Hoheitsgebiet von zwölf auf 200 Seemeilen
erweitert.
26. März
DDR/BRD/West-Berlin 1970 – Die Botschafter der drei
Westmächte in der Bundesrepublik und der sowjetische
Botschafter in der DDR hatten in West-Berlin
Verhandlungen zu einem Berlin-Abkommen aufgenommen
(Vier-Mächte-Gespräche). Geklärt werden soll der
künftige Status der Stadt. Die Berlin-Frage sollte
im Entspannungsprozess zwischen Ost und West kein
Störfaktor sein.
27. März
West-Berlin/DDR/International 1970 – Nach Aufnahme
der Vier-Mächte-Gespräche in West-Berlin am Vortag
hatte das Allied Travel Board (Alliiertes Reiseamt)
seine Arbeit eingestellt. Damit war DDR-Einwohnern
die Reise in NATO-Ländern erleichtert worden. Die
Westalliierten hatten dies als einen Schritt zur
Verbesserung der Atmosphäre begründet.
27. März
Libanon 1970 – Zwischen Angehörigen der
Falange-Organisation, dem militärischen Flügel der
rechtsgerichteten christlichen Kataib-Partei und
palästinensischen Freischärlern war es in der
Hauptstadt Beirut zu heftigen Kämpfen gekommen.
Dabei waren 40 Menschen umgekommen. Von den seit
Tagen andauernden Unruhen im Land war dies der
vorläufige Höhepunkt gewesen.
28. März
Kambodscha/Nordvietnam 1970 – Verbände des
kommunistischen Vietcong und Nordvietnams, die in
Kambodscha standen, hatten die Regierungstruppen
angegriffen.
28. März
Österreich 1970 – Die Verwaltungskommission hatte
die „Durchleuchtung“ der Ministerien“ abgeschlossen.
Danach sollte die Auflösung von 398 Dienststellen
erfolgen sowie die Einsparung von 5.217
Dienstposten.
28. März
Dänemark 1970 – Zusammen mit König Frederik, ihren
Töchtern Kronprinzessin Margarete, Prinzessin
Benedikte und den Schwiegersöhnen Prinz Henrik und
Prinz Richard hatte Königin Ingrid von Dänemark
ihren 60. Geburtstag in Ostafrika gefeiert.
28. März
Türkei 1970 – In der Provinz Kütahya war es einer
schweren Erdbebenkatastrophe gekommen. Dabei war die
Stadt Gediz fast völlig zerstört worden.
Rettungsmannschaften bargen mehr als 2.000 Tote.
29. März
BRD 1970 – Für die Wettervorhersage wurde nach
Einführung des Farbfernsehens von ARD und ZDF nun
eine Karte von Europa ohne Grenzen benutzt. Bisher
hatte die Sender auf ihren Wetterkarten die Grenzen
des Deutschen Reichs von 1937 gezeigt.
29. März
BRD 1970 – In weiten Teilen der Bundesrepublik waren
„weiße Ostern“ gefeiert worden. Der Osterverkehr war
von heftigen Schneefällen behindert worden.
30. März
USA 1970 – Das Musical von Charles Strouse,
„Applause“ („Beifall“) war im New Yorker Palace
Theatre zur Uraufführung gelangt. Das Libretto
hatten Betty Comden und Adolphe Green geschrieben.
Ron Field lieferte die Choreographie und hatte Regie
geführt.
30. März
Eishockey 1970 – In der schwedischen Hauptstadt
Stockholm war die
Sowjetunion zum zehnten Mal
Eishockey-Weltmeister geworden (zum achten Mal in
Folge seit 1963). Gastgeber Schweden hatte vor der
CSSR die Silbermedaille gewonnen.
31. März
BRD/Guatemala 1970 – Der bundesdeutsche Botschafter
in Guatemala, Karl Borromäus Maria Heinrich Graf von
Spreti, war von Guerilla-Kämpfern entführt worden.
Die Auslösungsverhandlungen mit der
guatelmatekischen Regierung waren gescheitert.
Daraufhin war der Botschafter am 5. April 1970
ermordet worden.
März 1970 in den
Nachrichten
Brandts Aufbruch
Süddeutsche Zeitung
Das Misstrauen milderte sich im März 1970
keineswegs, als eine begeisterte Menge während des
DDR-Besuchs des Kanzlers in Erfurt "Willy, Willy!
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