Februar 1969 - Der Allende-Meteorit und strenger Winter in Deutschland

Kalender Februar 1969
In Mexiko machte ein Meteor Schlagzeilen. Über dem Bundesstaat Chuhuahua war der sogenannte „Allende-Meteorit“ zerplatzt. Glück im Unglück, als eines der zahlreichen Trümmerteile nur knapp das Postamt im Ort Pueblito de Allende verfehlt hatte. So hielt sich der Schaden in Grenzen und gleichzeitig bekam der Meteorit seinen Namen. Während derweil weite Teile der Bundesrepublik mit einer schweren Schneekatastrophe zu kämpfen hatten, wobei Norddeutschland am meisten betroffen war, trotzten die Menschen in den Karnevalshochburgen diesem Wetter und ließen sich durch die Beeinträchtigungen durch Kälte und Schnee nicht von ihren traditionellen Rosenmontagszügen abbringen. Kein Wetter oder sonstige Dinge hielten auch den Krupp-Erben Arndt von Bohlen und Halbach nicht davon ab, auf Schloss Bühlbach bei Salzburg die Ehe mit der österreichischen Prinzessin Henriette von Auersperg einzugehen. Unverdrossen waren auch die DDR und die Sowjetunion in ihrem Tun. Einer Mitteilung der amtlichen sowjetischen Nachrichtenagentur TASS zufolge planten sowjetische und DDR-Streitkräfte Anfang März eine gemeinsame Übung in den „zentralen und westlichen Gebieten der DDR“. Nach Ansicht politischer Beobachter stand diese Ankündigung im Zusammenhang mit dem Streit um die Abhaltung der Bundespräsidentenwahl in West-Berlin.
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Wichtige Ereignisse im Februar 1969

1. Februar
USA/BRD 1969 – In Bath (US-Bundesstaat Maine) war der dritte in den USA für die Bundesrepublik gebaute Lenkwaffenzerstörer vom Stapel gelaufen. Das Schiff war auf den Namen „Rommel“ getauft worden. Es war baugleich mit dem ersten Zerstörer dieser Serie, „Lütjen“. Bundesverteidigungsminister Gerhard Schröder (CSU) war bei dem Stapellauf anwesend.
1. Februar
BRD 1969 – Die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED) und der Vorstand der Deutschen Bundesbahn hatten sich nach einem knapp zweistündigen Tarifgespräch auf einen neuen Tarifvertrag mit zwölfmonatiger Laufzeit geeinigt. Danach hatten die Eisenbahner rückwirkend zum 1. Januar 1969 Lohn- und Gehaltserhöhungen von 6 Prozent erhalten. Neben der linearen Einkommensverbesserung waren auch die Lohnzulage und der sogenannte Sozialzuschlag (Kinderzuschlag) für Arbeiter erhöht worden.
2. Februar
Jugoslawien/Rumänien 1969 – In Temesvar (Rumänien) hatte der jugoslawische Staatschef Josip Broz Tito einen überraschend angesetzten zweitägigen Rumänien-Besuch beendet. In einem Kommuniqué hatten sich Tito und der rumänische Staatschef Nicolae Ceausescu gegen jede Einmischung anderer Staaten in die inneren Angelegenheiten eines Landes gewandt. Damit hatten sie sich vor allem auf die sowjetische Intervention in der CSSR und die von der sowjetischen Regierung vertreten Doktrin einer begrenzten Souveränität der sozialistischen Staaten bezogen.
2. Februar
Frankreich 1969 – Staatspräsident Charles de Gaulle hatte eine dreitägige Reise durch die Bretagne beendet. In der westfranzösischen Region war immer stärker eine Autonomie gegenüber Paris gefordert worden. In Rennes und Brest war es zu Demonstrationen gegen den Präsidentenbesuch gekommen.
2. Februar
Eisschnelllauf 1969 – In Inzell (Bayern) hatte sich der 26-jährige Gerhard Zimmermann zum fünften Mal die deutsche Meisterschaft im Eisschnelllauf (Vierkampf) gesichert. Dabei hatte er seinen erst am 26. Januar bei den Europameisterschaften aufgestellten deutschen Rekord über 10 000 m um 5,8 sec auf 15:28,8 min verbessert.
3. Februar
Ägypten 1969 – In der Hauptstadt Kairo hatte der Palästinensische Nationalkongress Jassir Arafat zum Vorsitzenden der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) gewählt.
4. Februar
BRD 1969 – In der bayerischen Landeshauptstadt war das 150-jährige Bestehen des Bayerischen Landtags mit einem Festakt begangen worden. Hauptredner war Landtagspräsident Rudolf Hanauer gewesen.
5. Februar
BRD 1969 – Der Bundestag hatte den CDU-Politiker Kai Uwe von Hassel als Nachfolger des zurückgetretenen Eugen Gerstenmaier zum Bundestagspräsidenten gewählt. Kai Uwe von Hassel hatte 262 Stimmen und damit nur zwei Stimmen mehr als die erforderliche Mehrheit erhalten. Er war ohne Gegenkandidat. Bereits innerhalb der CDU/CSU-Fraktion hatte sich von Hasse am 4. Februar nur knapp gegen den überraschend kandidierenden Heinrich Köppler durchsetzen können.
5. Februar
BRD/Afrika 1969 – Bundespräsident Heinrich Lübke hatte seine vierte Afrikareise angetreten, die bis zum 18. Februar dauerte. Diese Reise war zugleich die letzte Auslandsreise seiner Amtszeit.
5. Februar
USA 1969 – US-Präsident Richard M. Nixon hatte den US-amerikanischen Senat in Washington in einer Erklärung um eine Ratifizierung des Atomwaffensperrvertrages ersucht. Nach Ansicht von Nixon unterstützte eine Ratifizierung die auf Verhandlungen statt Konfrontation mit der Sowjetunion zielende Politik seiner Regierung.
5. Februar
Italien 1969 – An dem 24-stündigen Generalstreik hatten sich mehrere Millionen Arbeiter und Angestellte beteiligt. Zuvor war ein Gespräch zwischen Vertretern der drei großen italienischen Gewerkschaften und der italienischen Regierung unter Leitung von Ministerpräsidenten Mariano Rumor über eine Erhöhung der Renten und Pensionen nach fünfstündiger Dauer ergebnislos beendet worden.
5. Februar
BRD 1969 – Das Bundeskabinett hatte das sogenannte Airbus-Projekt gebilligt. Es ging dabei um die gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien geplante Produktion eines Mittelstrecken-Großflugzeuges.
5. Februar
Schweiz 1969 – Im Zürcher Schauspielhaus war das nachgelassene Stück „Turandot oder Der Kongress der Weißwäscher“ von Bertolt Brecht in der Inszenierung von Benno Besson zu seine Uraufführung gelangt.
5. Februar
Eiskunstlaufen 1969 – Bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Garmisch-Partenkirchen (Bayern) war mit dem Sieg von Irina Rodnina/Alexei Ulanow (Sowjetunion) im Paarlaufen die langjährige Dominanz ihrer Landsleute Ludmilla Belousowa/Oleg Protopopow in dieser Disziplin beendet worden.
6. Februar
DDR/BRD 1969 – Die DDR-Regierung hatte der Bundesregierung ein scharf formuliertes Protestschreiben übermittelt wegen des Plans, die Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten für den 5. März nach West-Berlin einzuberufen.
6. Februar
USA 1969 – Seit dem 28. Januar flossen täglich rund 100.000 Liter Öl unterhalb der Bohrplattform der Union Oil Company of California aus einer unterirdischen Meeresspalte. Damit war die südkalifornische Küste um Santa Barbara von einer schweren Ölkatastrophe heimgesucht worden.
7. Februar
Schottland/Großbritannien 1969 – Auf den Orkney-Inseln vor der Nordküste Schottlands hatten Meteorologen den bisher stärksten gemessenen Orkan mit Windgeschwindigkeiten von 217 km/h registriert. In Großbritannien war es zu schweren Schneestürmen gekommen.
8. Februar
DDR/BRD/West-Berlin 1969 – DDR-Innenminister Friedrich Dickel hatte in einer Anordnung allen Mitgliedern der Bundesversammlung bis auf weiteres die Durchreise durch das „Hoheitsgebiet der DDR nach West-Berlin“ untersagt.
8. Februar
Mexiko 1969 – Über dem Bundesstaat Chuhuahua war der sogenannte „Allende-Meteorit“ zerplatzt. Eines der vielen niedergehenden Trümmerteile hatte nur knapp das Postamt im Ort Pueblito de Allende verfehlt. Der Ort hatte deshalb zu dem Namen für den Meteoriten geführt.
8. Februar
Schweiz 1969 – Im Stadttheater Basel war das Stück „Play Strindberg“ des schweizerischen Schriftstellers und Dramatikers Friedrich Dürrenmatt zur Uraufführung gelangt. Die Inszenierung entstand unter der Regie der gemeinsamen Regie des Autors mit Erich Holliger.
9. Februar
USA 1969 – Das neue Großraumflugzeug vom Typ Boeing 747 („Jumbo-Jet“) war zu seinem Jungfernflug gestartet.
9. Februar
USA 1969 – Im New Yorker Museum of Modern Art war die Ausstellung „Maschine in der Kunst“ zu Ende gegangen, die seit dem 27. November 1968 zu sehen war. Anhand von 220 Objekten waren Ergebnisse der Zusammenarbeit von Künstlern, Technikern und Gelehrten gezeigt worden. Ziel der Ausstellung war die Darstellung der Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Produktion einer mechanisierten Welt.
Alte Zeitungen
10. Februar
BRD/Jugoslawien 1969 – In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn hatten Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller und das Mitglied des jugoslawischen Bundesvollzugsrats, Toma Granfil, ein deutsch-jugoslawisches Abkommen über wirtschaftliche, industrielle und technische Zusammenarbeit unterzeichnet. Beide Regierungen wollten – dem im Oktober 1968 in Belgrad (Jugoslawien) ausgehandelten Abkommen zufolge – die Kooperation im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen.
10. Februar
Australien/China 1969 – Australien hatte mit China einen Vertrag geschlossen, in dem die Lieferung von 2,2 Millionen Tonnen Weizen im Wert von 125 Millionen US-Dollar (500 Millionen DM) vorgesehen war.
11. Februar
Indien 1969 – In der Stadt Bombay waren seit dem 8. Februar bei bürgerkriegsähnlichen Unruhen bisher 41 Menschen umgekommen. Weitere 450 waren verletzt worden. Die Unruhen hatten begonnen, als die rechtsradikale Bewegung „Armee Gottes“ einen Besuch des stellvertretenden indischen Ministerpräsidenten Morjij Desai in Bombay zu verhindern versuchten.
11. Februar
USA/Kuba 1969 – Die Regierungen der Vereinigten Staaten und Kubas hatten nach Informationen des Sprechers des US-amerikanischen Außenministeriums, Robert J. McCloskey, ein Abkommen über die direkte Rückgabe entführter Zivilflugzeuge getroffen. Die auf Vermittlung der schweizerischen Botschaft in Havanna zustande gekommen Vereinbarung war bereits am 10. Februar bei der Rückgabe einer nach Kuba entführten Eastern-Airlines-Maschine angewandt worden.
12. Februar
DDR/Ägypten/Syrien 1969 – DDR-Außenminister Otto Winzer hatte seine Visite in den arabischen Staaten Ägypten und Syrien beendet. Er hatte die Reise am 24. Januar angetreten. Dabei war er u. a. mit dem ägyptischen Staatschef Gamal Abd an Nasser und dem syrischen Staats- und Ministerpräsidenten Nur Ad In Al Atasi zusammengetroffen. Mit Ägypten war die Einrichtung eines DDR-Konsulats in Alexandria vereinbart.
12. Februar
BRD 1969 – Beim Absturz von zwei Bundeswehrflugzeugen waren zwölf Soldaten sowie ein zweieinhalbjähriges Kind ums Leben gekommen. Zwischen Erding und Taufkirchen (Oberbayern) war eine zweimotorige Transportmaschine vom Typ „Noratlas“ auf ein Einfamilienhaus gestürzt. Am gleichen Tag war eine Bundeswehrmaschine vom Typ „C 47“ in der Nähe des schleswig-holsteinischen Bundeswehrflugplatzes Schwesing bei Husum zerschellt.
13. Februar
BRD 1969 – In Frankfurt am Main (Hessen) war mit dem „Verlag der Autoren“ der erste Verlag auf genossenschaftlicher Basis in der Bundesrepublik gegründet worden.
13. Februar
BRD 1969 – In der bayerischen Landeshauptstadt München hatte die erste deutsche Herztransplantation stattgefunden.
14. Februar
Frankreich/Westeuropa 1969 – Nach einem Streit mit den anderen sechs Mitgliedsstaaten hatte Frankreich eine Sitzung der Westeuropäischen Union (WEU) in London boykottiert. Am 17. Februar erklärte Frankreich, auch an weiteren WEU-Sitzungen vorläufig nicht mehr teilnehmen zu wollen.
14. Februar
BRD/West-Berlin/Großbritannien 1969 – Mit einer Visite in West-Berlin war ein viertägiger offizieller Besuch des britischen Premierministers Harold Wilson in der BRD zu Ende gegangen. Der Labour-Politiker hatte am 12. und 13. Februar in Bonn Unterredungen mit Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und Außenminister Willy Brandt geführt. Die Frage der europäischen Einigung gehörte u. a. zu den erörterten Themen.
14. Februar
BRD/Sowjetunion 1969 – Der wegen Spionage für die Sowjetunion (KGB) inhaftierte Heinz Felfe war im Zuge eines Agentenaustauschs in Herleshausen (Hessen) gegen drei Bundesbürger ausgetauscht worden. Felfe war am 22. Juli 1963 vom Bundesgerichtshof zu 14 Jahren Haft verurteilt. Nun war er nach weniger als sechs Jahren Haft wieder in Freiheit.
14. Februar
Österreich 1969 – Der Krupp-Erbe Arndt von Bohlen und Halbach war auf Schloss Bühlbach bei Salzburg die Ehe mit der österreichischen Prinzessin Henriette von Auersperg eingegangen.
14. Februar
West-Berlin 1969 – Im Berliner Schillertheater war das Stück „Davor“ von Günter Grass unter der Regie von Hans Lietzau zur Uraufführung gelangt.
15. Februar
Italien 1969 – In Bologna war der zwölfte Parteitag der italienischen KP zu Ende gegangen. Er hatte am 8. Februar begonnen. Der bisherige Generalsekretär Luigi Longo war einstimmig wiedergewählt worden. Carlo Galuzzi, Leiter der KPI-Auslandssektion, hatte im Verlauf des Parteitages die ablehnende Haltung der KPI gegenüber der sogenannten Breschnew-Doktrin von der begrenzten Souveränität aller sozialistischen Staaten betont. Die KPI war mit 1,2 Millionen Mitgliedern die größte kommunistische Partei außerhalb des Ostblocks.
15. Februar
USA 1969 – Das US-amerikanische Langzeit-Tauchprojekt „Tektite 1“ zur Erforschung des ozeanischen Lebens hatte in der Karibik begonnen.
15. Februar
BRD 1969 – In den Münchner Kammerspielen hatte die deutschsprachige Erstaufführung von Edward Albees Stück „Alles im Garten“ („Everything in the Garden“) Premiere. Regie hatte Hans Schweikart geführt. Die New Yorker Uraufführung hatte am 16. November 1967 stattgefunden.
16. Februar
BRD 1969 – Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung hatte erstmals ein sogenanntes Weißbuch zur Verteidigungspolitik veröffentlicht.
16. Februar
BRD 1969 – Eine schwere Schneekatastrophe hatte weite Teile der Bundesrepublik, vor allem Norddeutschland, heimgesucht.
16. Februar
Bobfahren 1969 – In Lake Placid (New York) hatten sich die 25-jährigen Italiener Nivio de Zordo und Adriano Frasinelli den Titel bei den Zweierbob-Weltmeisterschaften gesichert. Als beste Deutsche hatten Wolfgang Zimmerer und Peter Utzschneider den sechsten Rang erreicht.
17. Februar
Finnland/UdSSR 1969 – Der finnische Außenminister Ahti Karjalainen war zu einem offiziellen Besuch in der Sowjetunion eingetroffen. Bei dem bis zum 22. Februar dauernden Besuch war er zu Gesprächen mit dem sowjetischen Außenminister Andrei A. Gromyko und Ministerpräsident Alexei N. Kossygin zusammengetroffen. Zuvor hatte es in der sowjetischen Presse heftige Kritik an den Bestrebungen zur Bildung einer nordischen Wirtschaftsgemeinschaft (Nordek) gegeben. Nach der Beurteilung von politischen Beobachtern hatte sich der finnische Gast um eine Milderung der aufgetretenen Spannungen bemüht.
17. Februar
BRD 1969 – In den bundesdeutschen Karnevalshochburgen in West- und Süddeutschland waren die traditionellen Rosenmontagsumzüge von Schnee und Kälte beeinträchtigt worden.
18. Februar
Schweiz/Israel 1969 – Auf dem Zürcher Flughafen hatte die „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) einen blutigen Anschlag auf eine israelische Passagiermaschine verübt. Einer der Attentäter war dabei von einem israelischen Sicherheitsbeamten erschossen worden.
19. Februar
BRD 1969 – In Bonn war das neue Abgeordnetenhaus, der „Lange Eugen“, bezugsfertig geworden.
20. Februar
Sowjetunion/DDR 1969 – Einer Mitteilung der amtlichen sowjetischen Nachrichtenagentur TASS würden sowjetische und DDR-Streitkräfte Anfang März eine gemeinsame Übung in den „zentralen und westlichen Gebieten der DDR“ abhalten. Nach Ansicht politischer Beobachter hatte die Ankündigung im Zusammenhang mit dem Streit um die Abhaltung der Bundespräsidentenwahl in West-Berlin gestanden.
20. Februar
International 1969 – Der Internationale Gerichtshof in Den Haag (Niederlande) hatte die auf einer Seerechtskonferenz im Jahr 1958 vereinbarte „Continental Shelf Convention“ über die Aufteilung der Meeresböden für ungültig erklärt.
20. Februar
Bulgarien/Türkei 1969 – Zwischen dem 1. April und dem 30. November 1969 war es 300.000 Türken, die in Bulgarien ansässig waren, möglich, in ihr Heimatland auszuwandern. Das besagte eine Vereinbarung zwischen Bulgarien und der Türkei.
20. Februar
USA/Großbritannien/Belgien 1969 – Der US-amerikanische Präsident Richard M. Nixon hatte neue Botschafter für Großbritannien und Belgien ernannt. In London hatte der Verleger Walter H. Annenberg die diplomatische Vertretung der USA übernommen, in Belgien war es John S. D. Eisenhower, ein Sohn des früheren US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower.
20. Februar
Australien 1969 – Der australische Ministerpräsident John Grey Gorton hatte eine Kabinettsumbildung vorgenommen. Neuer Außenminister war der bisherige Luftflottenminister Gordon Freeth geworden. Sein Ressort hatte Dudley Erwin übernommen. Gordon Freeth trat die Nachfolge des zum Generalgouverneur ernannten Paul Hausluck an.
20. Februar
BRD 1969 – Die Volkswagen AG und die NSU Motorenwerke AG hatten sich grundsätzlich auf einen Zusammenschluss beider Unternehmen geeinigt. Das war aus Presseberichten zu entnehmen. An einer Übernahme von NSU hatten auch ausländische Autofirmen Interesse gezeigt.
21. Februar
Schweiz/International 1969 – In Basel hatten die Notenbankgouverneure der sogenannten Zehner-Gruppe und der Schweiz eine Vereinbarung getroffen gegen spekulative Geldbewegungen. Das berichtete die „Neue Zürcher Zeitung“.
21. Februar
BRD 1969 – In Zukunft waren Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit bis zu einer bestimmten Höchstgrenze des Arbeitslohnes steuerfrei. Das hatte der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe entschieden. Bisher war die Lohnsteuerfreiheit davon abhängig gewesen, ob es gesetzliche oder tarifliche Zuschläge waren.
21. Februar
BRD 1969 – In einer Münchner U-Bahn-Baustelle war es zu einem Brand gekommen, der drei Menschen das Leben gekostet hatte. In 20 Meter Tiefe hatte sich eine bituminöse Faser („Büffelhaut“) entzündet, die zur Auskleidung der U-Bahn-Röhren und -Bahnhöfe diente.
22. Februar
DDR 1969 – Der Präsident der DDR-Volkskammer und stellvertretende Staatsratsvorsitzende Johannes Dieckmann war im Alter von 76 Jahren gestorben. Dieckmann war seit 1948 Volkskammer-Präsident gewesen.
22. Februar
BRD 1969 – In Heidelberg hatte die deutschsprachige Erstaufführung des Stücks „Zicke Zacke“ („Zigger Zagger“) des Briten Peter Terson für Furore gesorgt. Die für das britische National Youth Theatre geschriebene Theaterrevue thematisiert das Rowdytum unter Fußballfans. Die Heidelberger Inszenierung war unter der Regie von Hans Neuenfels entstanden.
23. Februar
USA/International 1969 – US-Präsident Richard M. Nixon hatte auf seiner ersten Auslandsreise Westeuropa besucht. Zu seinen Stationen hatte auch die Bundesrepublik und West-Berlin gezählt. Die Reise dauerte bis zum 2. März.
23. Februar
BRD 1969 – In Bochum war der 47-jährige Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen, Wilhelm Lenz, zum Kandidaten seiner Partei für das Ministerpräsidentenamt bei den bevorstehenden Landtagswahlen 1970 gewählt worden.
23. Februar
BRD 1969 – Der 82-jährige Josef Kardinal Frings war aus seinem Amt als Erzbischof von Köln ausgeschieden. Die Leitung der Erzdiözese hatte er 1942 übernommen. Sie ist nach Mailand die zweitgrößte innerhalb der katholischen Kirche. Frings Nachfolger war sein bisherigen Koadjutor, der frühere Bischof von Münster, Joseph Höffner, geworden.
23. Februar
Griechenland/Saudi-Arabien 1969 – In der griechischen Hauptstadt Athen war der ehemalige König von Saudi-Arabien, Saud Ibn Abd Al Asis, im Alter von 67 Jahren gestorben. Er war 1933 zum Thronfolger bestimmt worden und hatte von 1953 bis 1964 im Stil eines Beduinenfürsten geherrscht, bis er von seinem Bruder Faisal abgesetzt worden war.
23. Februar
West-Berlin 1969 – An der Schaubühne am Halleschen Ufer war der Pad de deux „Spannen – Abschlaffen“ von Roqués Alsines zur Uraufführung gelangt. Die Choreographie hatte Gerhard Bohner besorgt.
23. Februar
Bobfahren 1969 – In Lake Placid (New York) hatte der bundesdeutsche Viererbob mit Wolfgang Zimmerer am Steuer bei den Bob-Weltmeisterschaften gewonnen.
23. Februar
Radrennsport 1969 – In Magstadt (Baden-Württemberg) hatte der belgische Radprofi Eric de Vlaeminck den Weltmeistertitel im Querfeldeinfahren gewonnen.
24. Februar
Israel/Syrien 1969 – Nach eigener Darstellung hatte die israelische Luftwaffe in Syrien Stützpunkte arabischer Widerstandsorganisationen angegriffen. Syrien hatte später erklärt, dass allein zivile Ziele getroffen worden waren. Bei dem israelischen Angriff waren neun Menschen umgekommen. Am Folgetag hatten zwei israelische Düsenjäger Ziele östlich des Jordan bombardiert. Später waren die Kämpfe im Nahen Osten eskaliert.
25. Februar
Vietnam/USA 1969 – Den südvietnamesischen Vietcong-Rebellen war erstmals der Durchbruch des dreifachen Verteidigungsrings um Saigon gelungen. Sie waren dabei bis in die unmittelbare Nähe der Hauptstadt vorgedrungen, bis sie von US-Einheiten und Regierungstruppen zurückgeschlagen wurden.
25. Februar
Weltraum 1969 – Vom Kap Kennedy (US-Bundesstaat Florida) war die US-amerikanische Marssonde „Mariner 6“ gestartet.
26. Februar
Frankreich 1969 – In Frankreich war zum ersten Mal der Film „Z“, ein Politthriller des Regisseurs Constantin Costa-Gavras, aufgeführt worden.
26. Februar
Israel 1969 – In Jerusalem war Ministerpräsident Levi Eshkol an den Folgen eines Herzanfalls im Alter von 73 Jahren gestorben. Eshkol hatte der Arbeiterpartei angehört und war seit 1963 im Amt gewesen. Zu seinem vorläufigen Nachfolger war der bisherige stellvertretende Ministerpräsident, Arbeitsminister Yigal Allon, ernannt worden.
27. Februar
Italien/International 1969 – In der Hauptstadt Rom war es anlässlich der Europareise von US-Präsident Richard M. Nixon zu antiamerikanischen Demonstrationen gekommen. Dabei waren 119 Menschen verletzt worden. Die Polizei hatte 199 Demonstranten verhaftet.
27. Februar
Großbritannien 1969 – In London hatte die Bank von England den Diskontsatz von 7 Prozent auf 8 Prozent erhöht.
27. Februar
BRD 1969 – Auf seiner Jahreshauptversammlung in Bonn hatte der Deutsche Industrie- und Handelstag Otto Wolff von Amerongen zu seinem neuen Präsidenten gewählt. Wolff von Amerongen war der Nachfolger von Ernst Georg Schneider, der das Amt seit 1963 bekleidet hatte.
27. Februar
West-Berlin 1969 – Linksorientierte Studenten hatten ein sogenanntes Fluxus-Konzert von Joseph Beuys und Henning Christiansen in West-Berlin unterbunden.
27. Februar
Frankreich 1969 – In der Hauptstadt Paris waren die traditionsreichen Markthallen geschlossen worden. Ein neuer Großmarkt vor den Toren der Stadt war in Betrieb genommen worden.
28. Februar
BRD 1969 – Im Wallraf-Richartz-Museum in Köln war die Ausstellung „Kunst der sechziger Jahre“ eröffnet worden. Dabei handelte es sich um eine der wichtigsten Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst in Europa, die der Aachener Industrielle Peter Ludwig zusammengetragen hatte. In der Ausstellung waren rund 100 Bilder und Objekte sowie Lithographien als Dauerleihgaben zu sehen.

Februar 1969 in den Nachrichten

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