Das Musikjahr 1953 - Elvis Presley wurde
entdeckt
1953 war das Jahr, als es noch möglich war, für die
Werbung von Coca-Cola und einer dazu gehörigen
Fernsehshow Gagen in Höhe von einer Millionen Dollar
zu kassieren, als riesige Cabriolets durch
amerikanische Straßen fuhren und auf dem „Playboy“
fast züchtig noch
Marilyn Monroe winkte. Aber es war
auch das Jahr, in dem Edmund Hillary und Sherpa Tenzing Norgay den Mount Everest bestiegen, als nach
einer Periode an Schreckensherrschaft und
Versprechungen auf eine „lichte Zukunft“
Josef
Stalin starb und
Eisenhower zum neuen amerikanischen
Präsidenten gewählt wurde. Gleichfalls war es ein
geschichtsträchtiges Jahr für die deutsche
Nachkriegszeit, da am 17. Juni ein
Arbeiteraufstand
in der DDR durch die sowjetische Besatzung brutal
niedergeschlagen wurde. Der Protest galt eben jener
Besatzung und war eine Demonstration gegen die
Willkür und Gewalt, die vorherrschte. Die
sowjetischen
Panzer und die Volkspolizei gaben
darauf eine niederschmetternde Antwort.
In Sachen Musik waren in diesem Jahr besonders
häufig die Entertainer
Frank Sinatra und
Eddie
Fisher zu vernehmen, die als Todfeinde galten, aus
deren Feindschaft sogar ein regelrechter „Running
Gag“ wurde, die sich privat allerdings sehr gut
verstanden. Von Fisher erschienen, trotz der immer
weiter anwachsenden Popularität des Rock ’n’ Rolls,
die Songs „Just Another Polka“, „I'm Walking Behind
You“ oder „Oh! My Pa-Pa“. In den folgenden drei
Jahren, als Künstler wie Elvis Presley,
Bill Haley,
Jerry Lee Lewis,
Buddy Holly,
Chuck Berry und Co
ihre Erfolge feierten, war Fisher dennoch mit
fünfzig Hits in den Charts vertreten, hatte auch
eine eigene Fernsehshow, die sich „Coke Time“
nannte, und war bekannt für sein ausschweifendes
Privatleben, so gehörten beispielsweise Debbie
Reynolds oder
Elizabeth Taylor zu den Frauen, denen
er den Ehering an den Finger steckte.
Von
Perry Como erschien „Don't Let The Stars Get In
Your Eyes“, von Teresa Brewer „Till I Waltz Again
With You“ und auch James Brown startete 1953 seine
erfolgreiche Laufbahn als Soul-Musiker. Daneben war
endlich der erste Rock’n’Roll-Song in den Charts.
„Bill Haley & His Comets“ sangen ihren „Crazy Man,
Crazy“, der den Weg dementsprechend ebnete.
1953 hatte
Elvis Presley gerade seinen Highschool-Abschluss hinter sich und fand eine
Anstellung als Lkw-Fahrer, hatte aber gleichfalls
den legendären Einfall, seiner Mutter Glady eine
Freude zu bereiten. So ging er zu „Memphis Recording
Service“, ein Aufnahmestudio, das keinem anderen als
Sam Phillips gehörte, und nahm dort für einen Dollar
eine erste Platte auf, darunter Songs wie „That's
When Your Heartache Begins“ oder „My Happiness“. Die
Platte war als Geburtstagsgeschenk gedacht,
zumindest gab der junge Musiker das bei Phillips’
Assistentin so an, die von der Aufnahme beeindruckt
war und für alle Fälle seinen Namen notierte. Für
Elvis war es aber auch eine Möglichkeit, sich zum
ersten Mal selbst zu hören, während er ansonsten
kleinere Live-Auftritte auf Studenten-Partys gab.
Das Original einer solchen damaligen Aufnahme
erzielte auf einer Auktion lange nach seinem Tod
eine Summe von dreihunderttausend Dollar.
Nicht einfach hatte es der Country-Sänger
Hank
Williams, trotz seines so großen Erfolgs. Er galt
als einer der größten Könner seines Genres, dennoch
war er stark drogen- und alkoholabhängig und sang in
seinen Songs häufig von diesen Schwierigkeiten, das
Leben unter solchen Umständen zu meistern, sprach
davon, dass, trotz Kämpfen und dem Wunsch nach
Besserung, er aus dieser Welt niemals lebendig
hinausfinden würde.
Am ersten Tag des Jahres 1953 wurde der Inhalt
seiner Songtexte dann nur allzu real. An der Straße
Richtung Ohio, wo Williams in Canton einen Auftritt
hatte, wurde sein Auto von einer Polizeikontrolle
gefunden. Darin lag der Musiker tot auf dem
Rücksitz. Er stand unter Drogen- und Alkoholeinfluss
und hatte deshalb einen Herzinfarkt erlitten.
Neue Bands und Neuerscheinungen 1953
In den USA gründen sich die
Drifters.
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