Juni 1957 - Das Iller-Unglück in der
Bundesrepublik
Allmählich wurde der Wahlkampf für die
Bundestagswahl am 15. September immer mehr
thematisiert. Klar dazu geäußert hatte sich
Bundeskanzler und CDU-Vorsitzender Konrad Adenauer
auf einer Veranstaltung in Bamberg (
Bayern). Er
sagte, dass es im September darum gehe, ob
Deutschland und Europa christlich bleiben oder unter
kommunistische Gewalt geraten würden. Ähnlich hatte
sich der Münsteraner Bischof Michael Keller
vernehmen lassen, der erklärte, dass die SPD für
Katholiken nicht wählbar sei. Zu Beginn des Monats
gab es die schockierende Meldung, dass 15 Rekruten
der Bundeswehr beim sogenannten Iller-Unglück ums
Leben gekommen waren, als sie im Rahmen einer Übung
den Fluss in der Nähe von Kempten durchwateten und
dabei von den reißenden Wassermassen weggerissen
wurden und ertranken. Die Konsequenz aus diesem
Unglück war noch im selben Jahr die Gründung der
Selbsthilfeorganisation „Soldatenhilfswerk der
Bundeswehr e. V.“ (SHWBw) im Oktober. International
beschäftigten sich nicht nur Regierungen, sondern
vor allem auch Wissenschaftler mit Atomwaffen.
Allein in den Vereinigten Staaten hatten 2.000
Wissenschaftler einen gemeinsamen Appell
unterzeichnet, mit dem sie die Forderung nach einem
Abkommen über die Einstellung der Kernwaffenversuche
zum Ausdruck brachten.
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Juli
1957 >>
Wichtige Ereignisse im
Juni 1957
1. Juni
China 1957 – Die Pekinger Volkszeitung hatte
Diskussionsbeiträge zur sogenannten „Hundert-Blumen“-Kampagne
veröffentlicht. Sie war durch eine Rede von
Staatspräsident
Mao Zedong vom 27. Februar
eingeleitet worden.
1. Juni
Österreich/Schweiz 1957 – Für seinen Roman „Die
verlorene Geliebte“ hatte der österreichische
Schriftsteller Johannes Urzidil den Schweizer
Literaturpreis erhalten.
2. Juni
USA/Sowjetunion 1957 – Die US-amerikanische
Fernsehgesellschaft CBS hatte ein Interview mit dem
sowjetischen Parteichef
Nikita S. Chruschtschow
ausgestrahlt. Darin hatte dieser sich für eine
friedliche Koexistenz der Weltmächte ausgesprochen.
2. Juni
BRD 1957 – Bundeskanzler und CDU-Vorsitzender Konrad
Adenauer hatte auf einer Veranstaltung in Bamberg
(
Bayern) geäußert, dass es bei der Bundestagswahl am
15. September darum gehe, ob Deutschland und Europa
christlich bleiben oder unter kommunistische Gewalt
geraten würde.
2. Juni
BRD 1957 – Die SPD sei für Katholiken nicht wählbar,
das hatte der Münsteraner Bischof Michael Keller
erklärt.
2. Juni
BRD 1957 – Mit Beginn des neuen Sommerfahrplans
hatte die Bundesbahn zum ersten Mal TEE-Züge
eingesetzt. Der Standard „Trans Europ Express“ (TEE)
wurde von 1957 bis 1987 für Züge benutzt, die
zwischen den EWG-Staaten, Österreich und der Schweiz
verkehrten. TEE-Züge hatten nur Erste-Klasse-Wagen.
2. Juni
BRD 1957 – Der Kongress der Deutschen
Volksbibliothekare in Essen (Nordrhein-Westfalen),
bei dem es u. a. eine heftige Diskussion über
„anstößige und strittige Bücher“ gab, zählte rund
800 Teilnehmer. In der Bundesrepublik kam in
Stadtbüchereien und Lesestuben ein Buch auf jeden
fünften Einwohner.
3. Juni
BRD 1957 – Nachdem 15 Rekruten beim sogenannten
Iller-Unglück ums Leben gekommen waren, als sie im
Rahmen einer Übung den Fluss in der Nähe von Kempten
durchwateten und dabei von den reißenden
Wassermassen weggerissen wurden und ertranken, kam
es in der Konsequenz am 18. Oktober zur Gründung des
Soldatenhilfswerks.
3. Juni
USA 1957 – Mit der Forderung nach einem Abkommen
über die Einstellung der Kernwaffenversuche hatten
2.000 US-amerikanische Wissenschaftler einen Appell
unterzeichnet.
3. Juni
BRD/Musik 1957 – In Düsseldorf (
Nordrhein-Westfalen)
war in der Deutschen Oper am Rhein die Oper „Die
Räuber“ von Giselher Klebe nach dem gleichnamigen
Drama von Friedrich Schiller zur Uraufführung
gelangt.
4. Juni
Frankreich/Algerien 1957 – Östlich der algerischen
Hauptstadt Algier waren bei Kämpfen zwischen
algerischen Aufständischen und französischen
Kampfgruppen im Kabylengebirge französischen Angaben
zufolge 125 Algerier und zehn Franzosen ums Leben
gekommen.
4. Juni
BRD 1957 – Eine zweimonatige Regierungskrise im
Saarland war mit der Wahl des amtierenden
Kultusministers Egon Reinert zum saarländischen
Ministerpräsidenten zu Ende gegangen.
4. Juni
BRD 1957 – Der CDU-Vorsitzende Konrad Adenauer und
der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer hatten sich
zustimmend über die Aktivitäten des Kuratoriums
„Freies Wochenende“ geäußert. Sie wollten darauf
hinwirken, das letzte Wochenende im Monat von
Veranstaltungen freizuhalten, die nicht der Erholung
und der Besinnung dienten.
4. Juni
Österreich 1957 – Der ehemalige Saalchef und der
Löschmeister der Feuerwehr waren im Prozess um den
Brand der Wiener Börse im April 1956 zu drei bzw.
fünf Monaten Haftstrafe mit Bewährung verurteilt
worden. Bei dem Brand war ein Sachschaden von 150
Millionen Schilling (25 Millionen DM) entstanden.
5. Juni
BRD 1957 – Die Bundesrepublik hatte für das Jahr
1957 für die alliierten Truppen auf ihrem
Territorium 1,2 Milliarden DM an
Stationierungskosten bezahlen müssen.
5. Juni
China 1957 – In der
Volksrepublik China waren
Abtreibung und Sterilisierung als
Gesundheitsmaßnahmen legalisiert worden.
6. Juni
BRD 1957 – Die FDP hatte zum Abschluss ihres
zweitägigen Parteikongresses in Hamburg ein sieben
Punkte umfassendes Aktionsprogramm verabschiedet.
Darin waren u. a. die Wiedervereinigung Deutschlands
und der Verzicht auf Atomwaffen für die Bundeswehr
gefordert worden.
6. Juni
Schweiz 1957 – In Zürich war die Oper „Moses und
Aron“ von Arnold Schönberg szenisch zur Uraufführung
gelangt.
6. Juni
Italien/Fußball 1957 – Den wohlhabenden Fußballklubs
war der Einkauf ausländischer Spieler vom
italienischen Fußballverband untersagt worden.
Verboten werden sollte auch ab 1. Januar 1958 der
Spielertransfer zwischen landeseigenen Klubs.
7. Juni
USA/Polen 1957 – In der US-Hauptstadt Washington
hatten sich die Vereinigten Staaten und Polen auf
ein Abkommen geeinigt. Danach sollte Polen
Wirtschaftshilfe in Höhe von 95 Millionen US-Dollar
(400 Millionen DM) erhalten. Diese sollten
hauptsächlich für die Entwicklung des Kohlebergbaus
und der Landwirtschaft verwendet werden.
7. Juni
BRD 1957 – Im Beisein von Bundespräsident Theodor
Heuss war die Alte Pinakothek in der bayerischen
Landeshauptstadt München mit einem Staatsakt
wiedereröffnet worden.
8. Juni
Sowjetunion/BRD 1957 – Die Bundesregierung hatte in
einer Verbalnote an die Regierung der UdSSR erklärt,
Verhandlungen über die Rückführung deutscher
Staatsangehöriger aus der Sowjetunion würde sie als
unabdingbare Voraussetzung für die Aufnahme von
Handelsgesprächen ansehen.
8. Juni
BRD/Musik 1957 – In Köln (Nordrhein-Westfalen) war
die Oper „Bluthochzeit“ von Wolfgang Fortner zur
Uraufführung gelangt. Sie war nach dem gleichnamigen
Drama des spanischen Autors Federico García Lorca
entstanden.
9. Juni
Bergsteigen 1957 – Eine österreichische
Kleinexpedition, der Hermann Buhl, Kurt Diemberger,
Fritz Wintersteller und als Leiter Marcus Schmuck
angehörten, hatte die Erstbesteigung des Broad Peak
bewältigt. Sie war im Westalpenstil erfolgt, d. h.,
die Expedition war nicht von Hochträgern und
Flaschensauerstoff unterstützt worden. Der Broad
Peak ist mit 8051 der zwölfhöchste Berg der Erde,
liegt auf der Grenze zwischen Pakistan und der VR
China. Er ist einer der vierzehn Achttausender.
9. Juni
Radrennsport 1957 – Der italienische Rennfahrer
Gastone Nencini hatte den Giro d'Italia gewonnen,
der nach der Tour de France das bedeutendste
Rad-Etappenrennen ist.
10. Juni
Italien 1957 – Der amtierende Ministerpräsident
Adone Zoli, der seit dem 19. Mai im Amt war, hatte
seinen Rücktritt eingereicht. Er hatte am Tag zuvor
eine Vertrauensabstimmung im Parlament nur durch die
Stimmen der Neofaschisten gewonnen, die von ihm
abgelehnt wurden.
10. Juni
Kanada 1957 – In Kanada hatte der überraschende
Wahlsieg der Konservativen Partei die 22 Jahre lang
dauernde Herrschaft der Liberalen beendet. Die
Nachfolge des seit 1948 regierenden Louis Stephen
Saint Laurent hatte der neue Ministerpräsident John
Diefenbaker angetreten.
10. Juni
USA 1957 – An der New Yorker Börse hatte die
Nachricht von der Erkrankung des US-Präsidenten
Dwight D. Eisenhower eine Verkaufswelle ausgelöst.
Eisenhower hatte gesundheitliche Probleme mit einer
Magenstörung. Führende Papiere waren um bis zu fünf
US-Dollar (21 DM) gesunken.
11. Juni
Frankreich 1957 – Weil die alte Regierung unter Guy
Mollet am 21. Mai zurückgetreten war, hatte nun der
Radikalsozialist und bisherige Verteidigungsminister
Maurice Bourgès-Maunoury das Amt des neuen
französischen Ministerpräsidenten übernommen.
11. Juni
USA 1957 – Der erste Abschuss der US-amerikanischen
Interkontinentalrakete „Atlas“ war gescheitert: Das
Geschoss, das eine Reichweite von 9.000 Kilometer
haben sollte, was einer Entfernung New York-Moskau
entspricht, war zwar senkrecht aufgestiegen, jedoch
war es nach kurzer Zeit explodiert.
12. Juni
BRD 1957 – Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden
(
Hessen) hatte eine Untersuchung über die
Eigentumsverhältnisse in deutschen
Aktiengesellschaften veröffentlicht. Höchstens 40
Prozent der Aktien hatten sich demnach im Besitz
freier Aktionäre befunden. Der Rest war Schachtel-
oder Dauerbesitz gewesen.
12. Juni
Schweiz 1957 – In La-Chaux-de-Fonds (Westschweiz)
hatten sich rund 6.000 Menschen zu einem Protest
zusammengefunden, um ihrer Forderung auf den
Verzicht aller künftigen Experimente mit Kernwaffen
Nachdruck zu verleihen.
12. Juni
BRD 1957 – In Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen)
hatten die 11. Ruhrfestspiele begonnen. Das
renommierte Theaterfestival zeigte bis zum 23. Juli
Inszenierungen aus dem klassischen Repertoire.
13. Juni
Sowjetunion/USA 1957 – Das sowjetische
Politbüromitglied Anastas I. Mikojan hatte den
Vorschlag über den Austausch von Fernsehsendungen
des US-Außenministers John Foster Dulles während
eines diplomatischen Empfangs als grundsätzlich
positiv eingestuft.
13. Juni
USA 1957 – Nach einer 54-tägigen Seereise war die „Mayflower
II“ im Hafen von Plymouth (US-Bundesstaat
Massachusetts) eingelaufen. Das Schiff hatte die
historische Fahrt jener „Mayflower“ wiederholt, mit
der englische Puritaner 1620 nach Nordamerika kamen,
um sich dort niederzulassen.
14. Juni
BRD 1957 – Ab dem 1. Oktober galt für Arbeiter und
Angestellte der Gemeinden bei Lohn eine Verkürzung
der Arbeitszeit von 48 auf 45 Stunden. Darauf hatten
sich die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft sowie
die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und
Verkehr auf der einen Seite und die Vereinigung
Kommunaler Arbeitgeberverbände auf der anderen Seite
geeinigt.
14. Juni
Haiti 1957 – Nachdem das Militär den Präsidenten
Daniel Fignole des Inselstaats zum Rücktritt
gezwungen hatte, wurde die Regierung in Haiti von
der Militärjunta unter Brigadegeneral Antonio
Krebeau übernommen. Bei anschließenden blutigen
Unruhen waren mindestens 50 Menschen umgekommen.
Weitere 200 Menschen waren verletzt worden.
15. Juni
BRD/Österreich 1957 – Bundeskanzler Konrad Adenauer
hatte seinen drei Tage dauernden Staatsbesuch im
Nachbarland Österreich beendet.
15. Juni
BRD 1957 – Zum Abschluss ihres zweitägigen
Wahlkongresses in Dortmund (Nordrhein-Westfalen)
hatte die SPD ein Zehn-Punkte-Wahlprogramm
verabschiedet.
16. Juni
Frankreich/Algerien 1957 – Mehr als 100 französische
Flugzeuge hatten den bisher schwersten Luftangriff
der französischen Armee in Algerien gestartet, weil
angenommen wurde, dass sich in den Bergen
Ostalgeriens Aufständische aufhielten.
16. Juni
Leichtathletik 1957 – Der US-Amerikaner Robert
Gutowski übersprang die 4,80 m im Stabhochsprung als
erster Leichtathlet weltweit. Damit hatte er seinen
eigenen Weltrekord vom 27. April übertroffen. Damit
hatte die neue Weltbestmarke nun bei 4,82 m gelegen.
17. Juni
Österreich 1957 – Das österreichische Bundesheer
hatte erstmals wieder ein Manöver abgehalten. Das
letzte Manöver war 18 Jahre her.
17. Juni
Europa 1957 – Die meisten europäischen Länder hatten
unter einer starken Hitzewelle zu leiden, nur in
Oberitalien fiel tagelang starker Regen, der in
weiten Gebieten zu Überschwemmungen geführt hatte.
Durch die Wetterlage waren in der Bundesrepublik
mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen,
hauptsächlich war dies beim Baden in Flüssen und
Seen durch Ertrinken geschehen.
18. Juni
BRD/International 1957 – Das von Großbritannien am
28. Mai verkündete Handelsembargo gegen die
Volksrepublik China, war teilweise aufgehoben
worden. Der Teilaufhebung hatten sich die
Bundesrepublik und weitere Staaten angeschlossen.
18. Juni
BRD 1957 – In der Bundesrepublik war das „Gesetz
über die Gleichberechtigung von Mann und Frau auf
dem Gebiet des bürgerlichen Rechts“ verkündet
worden.
18. Juni
BRD 1957 – Die Bundesmarine war in Kiel zu ihrem
ersten Manöver ausgelaufen. Es dauerte fünf Tage.
Daran waren fast alle Schiffe der Flotte beteiligt
gewesen.
18. Juni
BRD 1957 – Die deutsche Ärzteschaft hatte eine
Überalterung der bundesdeutschen Bevölkerung
vorhergesagt. Die Ärzte hatten für 1972 einen
Bevölkerungsanteil der über 65-Jährigen von 13,5
Prozent prognostiziert. Im Jahr 1957 waren es 9,3
Prozent gewesen.
19. Juni
Irak 1957 – Im Irak war Ali Jawdat Ayoubi neuer
Ministerpräsident geworden, da die bisherige
Regierung unter Nuri es Said am 8. Juni
zurückgetreten war. Ayoubi galt als Anhänger des
Bagdadpaktes und war an der Zusammenarbeit mit dem
Westen interessiert.
19. Juni
Österreich 1957 – Nach einer Großfahndung war der
„Frauenschreck von Steyr“ bzw. „Die Bestie von
Sierning“, Alfred Engleder, in der Nähe der
tschechoslowakischen Grenze gefasst worden. Dem
Verhafteten waren zwei Morde, vier Mordversuche,
Sexualstraftaten und Überfälle zur Last gelegt
worden.
19. Juni
Radrennsport 1957 – Die 21. Tour de Suisse hatte der
Italiener Pasquale Fornara mit einem Vorsprung von
1:21 min vor dem belgischen Radrennfahrer Edgar
Sorgeloes gewonnen. Der Schweizer Attilio Moresi
hatte den dritten Platz belegt. Die bundesdeutschen
Radrennfahrer Hans Junkermann und Lothar Friedrich
erreichten überraschend den vierten und fünten
Platz.
20. Juni
UNO 1957 – Die Vereinten Nationen beschäftigten sich
im Ungarn-Ausschuss mit dem Volksaufstand vom
Oktober 1956. Über seine Untersuchungen hatte der
Ungarn-Ausschuss einen Bericht veröffentlicht.
20. Juni
Frankreich 1957 – Die bestehende Benzinrationierung,
die seit der Suezkrise im November 1956 bestanden
hatte, wurde nun von der Regierung aufgehoben.
Zugleich gab es eine Benzinpreis-Erhöhung. Der Preis
wurde von 81 Francs auf 90 Francs (rund 1,80 DM)
angehoben.
21. Juni
USA/ 1957 – Sobald
Japan eine eigene Armee
aufgebaut hatte, wurde dem Land von den USA der
Abzug der US-Streitkräfte, die in stationiert
waren, zugesichert.
21. Juni
BRD/West-Berlin 1957 – Auf den Berliner
Filmfestspielen (Internationale Filmfestspiele), die
bis zum 2. Juli im Westteil Berlin stattfanden,
verlieh Innenminister Gerhard Schröder (CDU) den
Deutschen Filmpreis 1957. Der deutsche Spielfilm
„Der Hauptmann von Köpenick“, der unter der Regie
von Helmut Käutner entstanden war und in dem Heinz
Rühmann die Titelrolle spielte, hatte sechs
Auszeichnungen erhalten.
22. Juni
Tunesien/Frankreich/Algerien 1957 – Der tunesische
Ministerpräsident Habib Burgiba hatte eine
französisch-nordafrikanische Gemeinschaft zur Lösung
der Algerien-Frage vorgeschlagen, die durch General
Charles de Gaulle zu realisieren wäre.
22. Juni
Schweiz 1957 – Zum wiederholten Mal hatte die
schweizerische Mineralölgesellschaft Migrol eine
Senkung ihrer Benzinpreise vorgenommen, sodass für
einen Liter nun 46 Rappen bzw. 47 Rappen (47
Pfennig) bezahlt werden mussten.
22. Juni
BRD 1957 – Die 19-jährige Diplom-Kosmetikerin Gerti
Daub, die
In den Niederlanden geboren wurde und die
im Mai 1957 zur „Miss Hamburg“ gekürt wurde, konnte
in Baden-Baden (
Baden-Württemberg) den Titel „Miss
Germany“ entgegennehmen.
22. Juni
Fußball 1957 – Der Fußball-Verein Rapid Wien war
nach dem Abschluss der Meisterschaftsserie Gewinner
des Titels „Österreichischer Fußballmeisters
1956757“ geworden.
23. Juni
DDR 1957 – Die Einheitsliste der Nationalen Front
hatte bei den Wahlen in der Deutschen Demokratischen
Republik eine 99,5-prozentige Zustimmung erhalten.
Die Wahlbeteiligung hatte bei 97,2 Prozent gelegen.
23. Juni
Italien 1957 – Durch die heftigen Unwetter und
Regenfälle war es im Delta des Flusses Po zu
Überschwemmungen gekommen, wobei 21 Menschen ums
Leben kamen.
23. Juni
Fußball 1957 – Im Hannoveraner Niedersachsenstadion
hatte Borussia Dortmund vor 78.000 Zuschauern durch
einen 4:1-Sieg über den Hamburger Sport-Verein (HSV)
die Deutsche Fußballmeisterschaft gewonnen. Durch
einen 4:2-Sieg gegen Alemannia 90 Berlin hatte der
VfL Benrath den Titel des Deutschen Amateurmeisters
erlangt.
23. Juni
Automobilrennsport 1957 – Beim 24-Stunden-Rennen von
Le Mans (
Frankreich) hatten die Wagen des Autobauers
Jaguar die ersten vier Plätze belegt. Das stellte
einen Triumpf für den Jaguar-Hersteller dar. Die
Sieger des Rennens waren die britischen Fahrer Ron
Flockart und Ivor Bueb gewesen.
24. Juni
USA 1957 – US-amerikanische Wissenschaftler hatten
dem Präsidenten
Dwight D. Eisenhower mitgeteilt,
dass es möglich wäre, eine Wasserstoffbombe
herzustellen, die zu fast 95 Prozent frei von
radioaktiver Ausschüttung sein würde.
24. Juni
BRD 1957 – Im Jahr 1958 sollte versuchsweise in zwei
Klassenstufen der Oberrealschule
Garmisch-Partenkirchen (
Bayern) die Fünf-Tage-Woche
eingeführt werden. Das hatte das bayerische
Kulturministerium angekündigt. Zwei von den
Unterrichtsstunden, die dadurch wegfielen, sollten
am Nachmittag nachgeholt werden. Der Rest würde
ersatzlos entfallen.
25. Juni
Italien 1957 – Ministerpräsident Adone Zoli hatte
dem Parlament erklärt, dass er seinen Rücktritt, den
er am 10. Juni ausgesprochen hatte, beabsichtigte
zurückzunehmen.
25. Juni
BRD 1957 – In Frankfurt am Main war der Preis für
drei Pfund neue Kartoffeln gestiegen. Von vormals
1,10 DM kosteten die Kartoffeln nun 1,20 DM. Noch
vor Beginn des Jahres 1957 hatte der Preis bei 70
Pfennig gelegen.
26. Juni
BRD 1957 – Für die Ehegattenbesteuerung hatte der
Bundestag in Bonn eine provisorische Neuregelung
verabschiedet. Diese ließ verschiedene
Wahlmöglichkeiten zwischen einer getrennten und
einer gemeinsamen Veranlagung zu. Die bisherige
Regelung war vom Verfassungsgericht in Karlsruhe
(
Baden-Württemberg) als verfassungswidrig erklärt
worden.
26. Juni
Eiskunstlauf 1957 – Das bundesdeutsche Meisterpaar
im Eiskunstlauf, Marika Kilius und Franz Nigel,
hatte sich getrennt. Die 14-Jährige Läuferin war
ihrem 20 Jahre alten Sportpartner über den Kopf
gewachsen.
27. Juni
Sowjetunion/BRD 1957 – Vor einer Ausrüstung der
Bundeswehr mit Atomwaffen hatte die sowjetische
Regierung die Bundesregierung erneut gewarnt. In der
Warnung hieß es, dass die Bundesregierung es
riskieren würde, als Totengräber der Einheit
Deutschlands in die Geschichte eingehen würde.
27. Juni
BRD 1957 – Die Mindestsätze der amtlichen
Gebührenordnung für Ärzte waren vom Bundeskabinett
um 33 1/3 Prozent erhöht worden. Ärzteverbände hatte
die Erhöhung in ihren ersten Stellungnahmen zu der
Entscheidung lediglich als eine Abschlagszahlung
bezeichnet.
27. Juni
Schweiz 1957 – In Lausanne hatte das Oberste
Schweizer Bundesgericht entschieden, dass ohne
Verfassungsänderung die Einführung des
Frauenstimmrechts in der Schweiz nicht möglich
gemacht werden könnte.
28. Juni
BRD 1957 – Der Bundestag hatte ein neues
Beamtenbesoldungsgesetz verabschiedet. Es sah vor,
dass die Gehälter von 155 Prozent des Satzes von
1927 auf 165 Prozent erhöht werden.
28. Juni
BRD 1957 – Der Abstimmung über das Ordensgesetz war
eine heftige Debatte vorausgegangen. Gegen die
Bestimmung, dass ein Eisernes Kreuz aus dem Ersten
Weltkrieg am schwarz-weiß-roten Band getragen werden
durfte, hatte sich hauptsächlich die SPD-Fraktion im
Bundestag ausgesprochen.
29. Juni
BRD 1957 – Der Bundestag hatte ein neues Gesetz und
eine Gesetzeskorrektur beschlossen. Bei dem neuen
Gesetz handelte es sich um ein neues
Jugendschutzgesetz. Die Korrektur betraf das
Ladenschlussgesetz von 1956. Außerdem war eine
Verkehrssünderkartei beim Kraftfahrzeugbundesamt in
Flensburg (
Schleswig-Holstein) eingeführt worden.
29. Juni
Boxen 1957 – In West-Berlin hatte der Lokalmatador
Gustav „Bubi“ Scholz seinen Boxkampf gegen den
Kölner Peter Müller durch einen K. o-Sieg in der
dritten Runde gewonnen. Damit war er neuer Deutscher
Mittelgewichtsmeister im Profiboxen geworden.
30. Juni
BRD 1957 – In der Westfalenhalle in Dortmund
(Nordrhein-Westfalen) hatte die
CDU mit ihrem
Wahlkampf für die Bundestagswahl am 15. September
1957 begonnen.
30. Juni
Libanon 1957 – Die Parlamentswahlen, die am 9. Juni
im Libanon begonnen hatten, waren mit einem
überwältigenden Sieg der prowestlichen
Regierungsparteien zu Ende gegangen. An die
Regierungsparteien waren 50 der 66 Sitze gegangen.
Die proägyptische Opposition hatte 13 Sitze
bekommen. An prowestliche Unabhängige gingen drei
Sitze.
30. Juni
International 1957 – In der österreichischen
Hauptstadt Wien hatten Vertreterinnen aus 16 Ländern
auf der Sozialistischen Frauenkonferenz Fragen des
Verbraucherschutzes diskutiert. In den Beratungen
waren auch die Auswirkungen der zweiten
industriellen Revolution auf das Leben von Frau und
Familie erörtert worden.
30. Juni
BRD 1957 – Im Juni war ein Sinken der Zahl der
Arbeitslosen in der BRD zu verzeichnen. Es waren
39.961 weniger Arbeitslose, insgesamt also 453.672,
von denen es 237.257 Männer und 216.415 Frauen
gewesen waren.
30. Juni
BRD/West-Berlin 1957 – Im Wirtschaftsjahr 1956/57
hatte der Fleischverbrauch in der BRD und in
West-Berlin bei 2,63 Millionen Tonnen gelegen. Das
bedeutete, dass der Pro-Kopf-Verbrauch um 2,4
Kilogramm auf 49,7 Kilogramm angestiegen war. Der
Bedarf des Fleischverbrauchs hatte zu 89 Prozent aus
der Produktion des Inlands gedeckt werden können.
30. Juni
BRD 1957 – Im ersten Halbjahr 1957 hatte es eine
Steigerung der Bruttolöhne- und gehälter um 8,4
Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres gegeben.
30. Juni
BRD 1957 – Die Zahl der Arbeitnehmer, die mit
tariflich vereinbarter Arbeitszeitverkürzung auf 45
Stunden bei vollem Lohnausgleich beschäftigt waren,
hatte im ersten Halbjahr 1957 um 28 Prozent
zugenommen. Das war eine Zunahme von rund 8,6
Millionen gewesen.
30. Juni
Reitsport 1957 – In Hamburg-Horn war der Hengst
Orsini aus dem Gestüt Erlenhof vor 30.000 Zuschauern
beim 99. Deutschen Derby als Sieger hervorgegangen.
30. Juni
BRD 1957 – Mit dem überragenden Sieg des
italienischen Seglers Agostino Straolino war die 75.
Kieler Woche zu Ende gegangen. Straolino hatte alle
sieben Wettkämpfe für sich entscheiden können. Bei
den Finn-Dinghis war der dreimalige Olympiasieger
aus Dänemark, Poul Elvström, erfolgreich.
Juni 1957 in den
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