Mai 1956 -
NATO, Erklärungen und Drohungen
Das westliche Militärbündnis, der
Nordatlantikpakt – kurz, die NATO, war immer wieder
in den Schlagzeilen. Das hatte zur Folge, dass
immerhin 64 Prozent der Bundesbürger in der Lage
waren, sinngemäß die Abkürzung NATO zu erklären. Im
Vorjahr konnten das lediglich 24 Prozent der
Befragten. Und wieder machte das Militärbündnis
Schlagzeilen. Die NATO, bzw. ihr Oberbefehlshaber in
Europa, US-General Lauris Norstad, hatte in einem
Fernsehinterview gesagt, dass das Bündnis in einem
Krieg mit der Sowjetunion wenn nötig auch als erste
den Einsatz von Atomwaffen beabsichtigte. Nicht sehr
beruhigend. Die Bundesregierung hatte inzwischen in
der Antwort auf die sowjetische Warnung vor einer
atomaren Bewaffnung der Bundeswehr vom 27. April
erklärt, dass weder jetzt noch in absehbarer Zeit
von einer Konzentration von Atomwaffen auf dem
Gebiet der Bundesrepublik gesprochen werden konnte.
Und in Sachen Wiedervereinigung hatte die SPD einen
Deutschlandplan vorgelegt, der der
Adenauer-Regierung sicher nicht gefiel. Die SPD
schlug die Loslösung der BRD und der DDR aus den
jeweiligen Militärblöcken (NATO bzw. Warschauer
Pakt) und die Einbindung eines wiedervereinten
Deutschlands in ein europäisches Sicherheitssystem
vor. Zunächst hatte sich die Gesamtdeutsche
Volkspartei (GVP) aufgelöst mit der Empfehlung, die
Mitglieder sollten in die SPD eintreten.
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Wichtige Ereignisse im Mai 1957
1. Mai 1957
BRD 1957 – Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB)
hatte eine Erklärung zur Wiedervereinigung
Deutschlands veröffentlicht.
1. Mai 1957
Boxen 1957 – In Chicago (US-Bundesstaat Illinois)
war der US-amerikanische Mittelgewichtsboxer „Sugar“
Ray Robinson durch einen K. o.-Sieg in der fünften
Runde über seinen Landsmann Gene Fullmer zum vierten
Mal Profi-Weltmeister geworden.
2. Mai 1957
BRD 1957 – Der Münchner Physiker Karl Schenk hatte
ein Patent auf eine von ihm entwickelte
Fernsehbrille erhalten. Mit dieser Brille nahm man
Bewegungsszenen auf dem Bildschirm plastisch wahr.
2. Mai 1957
Großbritannien 1957 – In der britischen Hauptstadt
wurden Parksünder von Polizisten nicht mehr
verwarnt, die falsch parkenden Fahrzeuge wurden
sofort abgeschleppt.
3. Mai 1957
NATO 1957 – Die Außenminister der 15
Mitgliedsstaaten des westlichen Militärbündnisses
NATO hatten zum Abschluss ihrer zweitägigen Sitzung
in Bonn bekräftigt, dass für sie die Teilung
Deutschlands inakzeptabel war. US-Außenminister John
Foster Dulles hatte erklärt, dass die
US-amerikanischen Truppen in Europa auf dem
gegenwärtigen Stand beibehalten werden sollten.
3. Mai 1957
BRD 1957 – Der Bundestag hatte einstimmig ein Gesetz
über die Gleichberechtigung von Mann und Frau
verabschiedet. Dabei war Männern nur noch bei
Uneinigkeit in Bezug auf die Kindererziehung ein
„Stichentscheid“ eingeräumt worden.
4. Mai 1957
BRD 1957 – Bundesatomminister Siegfried Balke hatte
mitgeteilt, dass er in der nächsten
Legislaturperiode nicht mehr für sein Amt zur
Verfügung stehen würde, weil er fest entschlossen
sei, „keine militärische Anwendung der Atomenergie
in Bundesrepublik mitzumachen“.
4. Mai 1957
Österreich 1957 – Die Wiener Staatsoper hatte ihren
Vertrag mit der Sopranistin Maria Callas gekündigt.
Diese hatte zu hohe Gagenforderungen gestellt.
5. Mai 1957
Österreich 1957 – Der SPÖ-Politiker und Vizekanzler
Adolf Schärf war zum neuen österreichischen
Bundespräsidenten gewählt worden.
5. Mai 1957
BRD 1957 – Zur Eröffnung der Wiesbadener
Internationalen Maifestspiele hatte Paul Hindemith
die Aufführung seiner Oper „Mathis der Maler“
dirigiert. Hindemith hatte auch das Libretto
geschrieben.
5. Mai 1957
BRD 1957 – In Darmstadt hatte das Publikum mit
schrillen Pfiffen und empörten Zwischenrufen auf die
deutsche Erstaufführung des Einakters „Opfer der
Pflicht“ von Eugène Ionesco reagiert.
5. Mai 1957
BRD 1957 – Bereits eine Woche vor ihrem
kalendarischen Beginn hatten sich die Eisheiligen
eingestellt und hatten in weiten Teilen der
Bundesrepublik für Schneefall und Temperaturen unter
dem Gefrierpunkt gesorgt.
5. Mai 1957
Fußball 1957 – Im Wiener Praterstadion hatte die
österreichische Nationalmannschaft ihren Gegner
Schweden in einem Fußball-Länderspiel 1:0 besiegt.
6. Mai 1957
UNO 1957 – Im Unterausschuss der
UN-Abrüstungskommission, der seit dem 18. März in
London tagte, hatte Großbritannien einen neuen
Vorschlag zur Registrierung, Begrenzung und
Einstellung von Atomwaffenversuchen eingebracht.
6. Mai 1957
Italien 1957 – Die italienische Koalitionsregierung
aus Christdemokraten (15 Minister), Sozialdemokraten
(4) und Liberalen (3) unter Ministerpräsident
Antonio Segni war zurückgetreten, nachdem die vier
sozialdemokratischen Kabinettsmitglieder ihr
Ausscheiden erklärt hatten.
6. Mai 1957
BRD 1957 – Einer Umfrage des
Sozialforschungsinstituts Emnid waren 64 Prozent der
Bundesbürger in der Lage sinngemäß die Bedeutung der
Abkürzung NATO zu erklären. 1954 waren es lediglich
24 Prozent gewesen.
6. Mai 1957
Vatikan 1957 – Im Hof des vatikanischen
Belvedere-Palastes waren 28 Schweizer als Angehörige
der Schweizergarde vereidigt worden.
6. Mai 1957
BRD 1957 – Der Bau der Biggetalsperre zwischen Olpe
und Attendorn (Nordrhein-Westfalen) hatte begonnen.
Das Wasserreservoir mit einem Umfang von 150
Millionen m³, das hauptsächlich der Wasserversorgung
des Ruhrgebietes dienen sollte, würde Kosten von
voraussichtlich 200 Millionen DM verursachen. Vor
dem Baubeginn hatten 2.400 Menschen in der Region
ihre Häuser aufgeben müssen.
6. Mai 1957
BRD 1957 – Von den 1947 im Bundesgebiet laut
Pressemeldungen existierenden 44 Zirkusunternehmen
waren nur noch acht Unternehmen übriggeblieben.
7. Mai 1957
Europa 1957 – In einem Bericht über den
Energiebedarf Europas hatten die drei „Atom-Weisen“
den Bau von Atomkraftwerken mit einer Gesamtleistung
von 15 Millionen kWh in den sechs Montanstaaten
gefordert.
7. Mai 1957
BRD 1957 – Nach zehn Tagen war die Hannover-Messe zu
Ende gegangen.
7. Mai 1957
Dänemark 1957 – Die dänischen Wetterämter hatten die
kälteste Mai-Nacht seit 57 Jahren gemeldet. Auf der
Halbinsel Jütland waren minus 5,4 Grad gemessen
worden.
8. Mai 1957
USA/Sowjetunion 1957 – US-Präsident Dwight D.
Eisenhower hatte seine Sympathie mit dem
sowjetischen Vorschlag vom 30. April für eine
kontrollierte neutralisierte Zone in Europa zum
Ausdruck gebracht.
8. Mai 1957
BRD 1957 – Die SPD-Fraktion hatte in der
Haushaltsdebatte gefordert, die Ausgaben für
Wissenschaft und Forschung von 72 Millionen DM auf
755 Millionen DM zu Lasten des Verteidigungsetats zu
erhöhen. Dies war jedoch abgelehnt worden.
8. Mai 1957
BRD 1957 – Bundespostminister Ernst Lemmer hatte
bekanntgegeben, dass Kranke, Invaliden und Rentner
über 75 Jahre ihre Rente künftig auf Antrag mit der
Post zugestellt bekommen würden.
8. Mai 1957
BRD 1957 – Der baden-württembergische Landtag hatte
aus moralischen Gründen die Zulassung von
Zahlenlotto abgelehnt. Damit war Baden-Württemberg
das einzige Bundesland, in dem Lottospiel verboten
war.
8. Mai 1957
BRD/Türkei 1957 – Zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und der Türkei war ein Kulturabkommen
geschlossen worden, das am 9. Juni 1958 in Kraft
trat.
9. Mai 1957
BRD 1957 – Die Äußerung von Bundesaußenminister
Heinrich von Brentano, die späte Lyrik des
Dramatikers Bertolt Brecht sei mit der des
nationalsozialistischen „Märtyrers“ Horst Wessel
vergleichbar, hatte Kontroversen ausgelöst.
9. Mai 1957
BRD 1957 – In Bremen war der Grundstein für die
Gartenstadt „Neue Vahr“ gelegt worden. Es war das
bislang größte Projekt im sozialen Wohnungsbau seit
dem Bestehen der BRD.
9. Mai 1957
BRD 1957 – Die komische Oper „Der Revisor“ von
Werner Egk war im Rahmen der Schwetzinger
Festspielen zur Uraufführung gelangt.
9. Mai 1957
USA 1957 – In New York war die Oper „The Visitors“
von Carlos Chávez uraufgeführt worden.
10. Mai 1957
BRD 1957 – Die Bundestagsfraktionen hatten nach
einer zweitägigen Debatte über die atomare
Bewaffnung der Bundeswehr an die Großmächte
appelliert, Vorschläge zur Kontrolle, Begrenzung und
Einstellung von Atomwaffentests zu machen.
10. Mai 1957
Österreich/USA 1957 – Die Vereinigten Staaten und
Österreich hatten ein Abkommen geschlossen. Danach
sollte Österreich bis Juni 1958 amerikanische
Überschussgüter, darunter Futtermais, Weizen,
Baumwolle, Schmalz und Tabak, erhalten. Ein Teil
davon war als Entschädigung gedacht für die
österreichischen Aufwendungen zugunsten der
ungarischen Flüchtlinge.
10. Mai 1957
Sowjetunion 1957 – Der Oberste Sowjet hatte
gesetzliche Bestimmungen zur Dezentralisierung der
Wirtschaft erlassen.
10. Mai 1957
Kolumbien 1957 – Eine fünfköpfige Militärjunta unter
Führung von Kriegsminister General Gabriel Paris
hatte den kolumbianischen Präsidenten General
Gustavo Rojas Pinilla zum Rücktritt gezwungen.
10. Mai 1957
BRD 1957 – Durch das Bundesverfassungsgericht war
festgestellt worden, dass der Paragraf 175
ordnungsgemäß zustande gekommen war und nicht gegen
das Grundgesetz für die Bundesrepublik verstieß.
10. Mai 1957
Ost-Kamerun 1967 – Im französischen Treuhandgebiet
Ost-Kamerun fand die erste Nationalversammlung
statt.
11. Mai 1957
USA/Südvietnam 1957 – Bei einem Treffen in
Washington hatten US-Präsident
Dwight D. Eisenhower
und der südvietnamesische Präsident Ngo Dinh Diem
ihre Absicht bekräftigt, gegen die Ausbreitung des
Kommunismus in Indochina vorzugehen.
11. Mai 1957
BRD 1957 – Das Bundesarbeitsgericht hatte die
sogenannte „Zölibatsklauseln“, nach denen ein
Arbeitsverhältnis mit der Eheschließung einer
Arbeitnehmerin endete, für ungültig erklärt.
12. Mai 1957
NATO 1957 – Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte
des Nordatlantikpakts (NATO) in Europa, US-General
Lauris Norstad, hatte in einem Fernsehinterview
gesagt, dass die NATO in einem Krieg mit der
Sowjetunion wenn nötig auch als erste den Einsatz
von Atomwaffen beabsichtigte.
13. Mai 1957
BRD/Türkei 1957 –
Bundespräsident Theodor Heuss
hatte seinen neuntägigen Staatsbesuch in der Türkei
beendet.
14. Mai 1957
Dänemark 1957 – Die Sozialdemokraten, die bislang
mit Unterstützung der Radikalen Partei eine
Minderheitenregierung gebildet hatten, verloren bei
den Neuwahlen zum dänischen Parlament (Folketing)
vier Sitze. Damit hatten sie nur noch über 70 der
175 Mandate verfügt. Die Agrarpartei (45 Sitze) und
die Rechtsstaatspartei (9 Sitze) verzeichneten
Gewinne.
14. Mai 1957
BRD/Justiz 1957 – Der ehemalige SS-General Sepp
Dietrich und der ehemalige SS-Wachen-Kommandant im
KZ Dachau, Michael Lippert, waren wegen Beihilfe zur
Ermordung des SA-Stabschefs Ernst Röhm und Tötung
von sechs SA-Führern am 30. Juni 1934 (Röhmputsch)
zu je 18 Monaten Haft verurteilt worden.
15. Mai 1957
Großbritannien 1957 – Trotz ischer Proteste
hatte Großbritannien nahe den Weihnachtsinseln im
Pazifik seine erste Wasserstoffbombe gezündet.
15. Mai 1957
BRD 1957 – Die CDU war teilweise von ihrem Ahlener
Programm auf ihrem Parteitag in Hamburg abgerückt,
der nach viertägiger Dauer beendet worden war.
Vorrangig sollte das persönliche Eigentum gefördert
werden, statt der dort geforderten Sozialisierung.
15. Mai 1957
Schweiz 1957 – Die Schweizer Nationalbank hatte den
Diskontsatz um 1 Prozent auf 2,5 Prozent erhöht.
15. Mai 1957
Sowjetunion 1957 – In der UdSSR waren das
Gerichtswesen und der Strafvollzug neu geordnet
worden.
15. Mai 1957
BRD 1957 – In Niedersachsen war ein Erlass des
Kultusministers über Erziehungsmaßnahmen an Schulen
in Kraft getreten, der für Jungen unter bestimmten
Bedingungen die körperliche Züchtigung gestattete.
15. Mai 1957
BRD/ 1957 – Über die Funkverbindung
Hamburg-Osaka war der regelmäßige Telex-Dienst
zwischen der Bundesrepublik und aufgenommen
worden.
16. Mai 1957
BRD 1957 – Wegen seines schlechten
Gesundheitszustandes war der ehemalige
Reichswirtschaftsminister Walter Funk vorzeitig aus
der Haft entlassen worden. Funk wurde im Nürnberger
Kriegsverbrecherprozess 1946 zu lebenslanger Haft
verurteilt.
16. Mai 1957
Schweiz 1957 – Die Schweiz wollte wegen des
steigenden Energiebedarfs bis 1975 Atomkraftwerke
mit einer Jahresleistung von sechs Milliarden kWh
errichten. Das ging aus einer Mitteilung von
Bundesrat Max Petitpierre hervor.
16. Mai 1957
BRD 1957 – In Frankfurt am Main sollten 20
Parkhäuser für insgesamt 8.000 Autos am Rande der
City gebaut werden. Damit sollte das Parkproblem in
der Frankfurter Innenstadt gelöst werden.
17. Mai 1957
Film/International 1957 – Zum Abschluss der X.
Internationalen Filmfestspiele im französischen
Cannes, die am 2. Mai begonnen hatten, war der
US-amerikanische Spielfilm „Friendly Persuasion“
(„Lockende Versuchung“) von William Wyler mit der
Goldenen Palme ausgezeichnet worden.
17. Mai 1957
Schweiz 1957 – In Würenlingen im Kanton Aargau war
die erste schweizerische Atomanlage in Betrieb
genommen worden, die der Forschung und der
Herstellung radioaktiver Isotope diente.
18. Mai 1957
BRD 1957 – Die Delegiertenkonferenz der Saar-CDU
hatte den amtierenden Kultusminister Egon Reinert
zum neuen Landesvorsitzenden der Partei gewählt. Er
trat die Nachfolge von Hubert Ney an, der am 25.
März mit seiner Regierung zurückgetreten war.
Seither hatte er sich vergeblich um die
Regierungsneubildung bemüht.
18. Mai 1957
Frankreich/Sowjetunion 1957 – Der sowjetische
Ministerpräsident Nikolai A. Bulganin hatte in einer
Botschaft an den französischen Ministerpräsidenten
Guy Mollet bilaterale französisch-sowjetische
Abrüstungsverhandlungen vorgeschlagen.
18. Mai 1957
Polen 1957 – Auf dem 9. Plenum des Zentralkomitees
der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei war die
Politik von Parteiführer Wladyslaw Gomulka bestätigt
worden. Die rivalisierenden Richtungen innerhalb der
Partei waren jedoch bestehen geblieben.
18. Mai 1957
BRD 1957 – Der Neubau des Kölner Opernhauses war mit
einer Aufführung des „Oberon“ von Carl Maria von
Weber feierlich eröffnet worden. Das Gebäude, das
1.400 Zuschauern Platz bietet, war nach Plänen von
Wilhelm Riphahn errichtet worden.
19. Mai 1957
BRD 1957 – Die Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP)
hatte sich aufgelöst. Sie empfahl ihren Mitgliedern
den Beitritt zur SPD. Zu den ersten, die sich den
Sozialdemokraten anschlossen, hatte der
GVP-Vorsitzende Gustav Heinemann gehört.
19. Mai 1957
Italien 1957 – Der bisherige italienische
Budgetminister Adone Zoli hatte eine
Minderheitsregierung gebildet, an der nur die
Christdemokraten beteiligt waren. Diese hatten im
Parlament über 263 der 590 Sitze verfügt. Am 6. Mai
war die frühere Koalitionsregierung zurückgetreten.
19. Mai 1957
CSSR 1957 – Die Einheitsliste der Kandidaten der
Nationalen Front hatte bei den Gemeindewahlen in der
Tschechoslowakei 99,06 Prozent der Stimmen erhalten.
Amtlichen Angaben zufolge hatten 99,26 Prozent der
Stimmberechtigten an den Wahlen teilgenommen.
19. Mai 1957
BRD 1957 – Die Geschwindigkeiten in Ortschaften war
in der BRD auf 50 km/h begrenzt worden.
20. Mai 1957
Sowjetunion/BRD/DDR 1957 – In einem Memorandum an
die Sowjetunion zur Wiedervereinigung Deutschlands
hatte die Bundesregierung Verhandlungen mit der DDR,
ein Ausscheiden der BRD aus dem westlichen
Militärbündnis NATO und Pläne einer deutschen
Konföderation abgelehnt.
20. Mai 1957
Schweiz 1957 – Mehrere große Pässe waren durch
Schneefälle in den Schweizer Alpen unpassierbar
geworden.
21. Mai 1957
BRD/West-Berlin 1957 – Das Bundesverfassungsgericht
hatte festgestellt, dass West-Berlin ein Land der
Bundesrepublik sei und demzufolge auch in
West-Berlin das Grundgesetz Gültigkeit hatte.
21. Mai 1957
Frankreich 1957 – Wegen eines Antrags auf
Steuererhöhungen war das mit 22 Regierungsmonaten
bisher langlebigste französische Kabinett nach dem
Zweiten Weltkrieg unter Ministerpräsident Guy Mollet
gestürzt worden.
22. Mai 1957
Sowjetunion/BRD 1957 – In der Antwort auf die
sowjetische Warnung vor einer atomaren Bewaffnung
der Bundeswehr vom 27. April hatte die
Bundesregierung festgestellt, dass weder jetzt noch
in absehbarer Zeit von einer Konzentration von
Atomwaffen auf dem Gebiet der Bundesrepublik
gesprochen werden konnte.
22. Mai 1957
Schweiz 1957 – Mit seiner Aufforderung, sich für den
Ernstfall mit angemessenen Mengen an Lebensmitteln
zu bevorraten, hatte der Direktor für
wirtschaftliche Verteidigung in der schweizerischen
Bundesregierung, Fritz Hummler, einen Sturm auf die
Lebensmittelgeschäfte ausgelöst.
22. Mai 1957
Fußball 1957 – In der baden-württembergischen
Landeshauptstadt Stuttgart hatte die
Fußball-Nationalmannschaft der BRD ein Länderspiel
gegen Schottland 1:3 verloren.
23. Mai 1957
BRD 1957 – Die SPD hatte einen Deutschlandplan
vorgelegt. Darin hatte sie die Loslösung der
Bundesrepublik und der DDR aus den jeweiligen
Militärblöcken (NATO bzw. Warschauer Pakt) und die
Einbindung eines wiedervereinigten Deutschlands in
ein europäisches Sicherheitssystem vorgeschlagen.
24. Mai 1957
USA/Taiwan 1957 – In der taiwanischen Hauptstadt
Taipeh hatten aufgebrachte Chinesen die US-Botschaft
gestürmt aus Protest gegen den Freispruch eines
US-amerikanischen Feldwebels durch ein
Militärgericht. Der Feldwebel hatte einen Chinesen
erschossen. Polizei und Feuerwehr hatten die
Verwüstung der Botschaft beobachtet, jedoch nicht
eingegriffen.
24. Mai 1957
Großbritannien 1957 – Der Lohnkonflikt, bei dem am
23. März eine Million Arbeiter in den Streik traten,
war beigelegt worden. Die Metallarbeiter hatten nun
11 Shilling (6,47 DM) mehr Wochenlohn erhalten. Die
Gewerkschaft hatte sich im Gegenzug verpflichtet, in
den nächsten zwölf Monaten auf weitere
Lohnforderungen zu verzichten.
25. Mai 1957
Libyen 1957 – Ministerpräsident Mustafa ben Halim
war aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Der
bisherige stellvertretende Ministerpräsident und
Außenminister Abd Al Madschid Kubar trat dessen
Nachfolge an.
25. Mai 1957
BRD 1957 – In Köln (Nordrhein-Westfalen) war das
Wallraf-Richartz-Museum eröffnet worden.
26. Mai 1957
BRD 1957 – Die Westdeutsche Rektorenkonferenz hatte
sich auf ihrer Sitzung in Aachen
(
Nordrhein-Westfalen) für eine verstärkte Förderung
des Zweiten Bildungswegs eingesetzt.
26. Mai 1957
BRD 1957 – Der Nürburgring hatte mit dem dritten
1000-Kilometer-Rennen des ADAC sein 30-jähriges
Bestehen gefeiert.
27. Mai 1957
Dänemark 1957 – Der bisherige Ministerpräsident Hans
Christian Hansen hatte nach den Parlamentswahlen
eine Koalitionsregierung gebildet. Dieser gehörten
neun Vertrete der Sozialisten, vier der
Radikal-Liberalen und drei der Rechtsstaatspartei
an. +27. Mai 1957
Finnland 1957 – Nachdem die finnische
Koalitionsregierung unter dem sozialdemokratischen
Ministerpräsidenten Karl-August Fagerholm
zurückgetreten war, hatte Väino Johannes Sukselainen
eine bürgerliche Minderheitsregierung gebildet.
Diese verfügte über 79 der 200 Parlamentssitze.
27. Mai 1957
Ungarn/Sowjetunion 1957 – In der ungarischen
Hauptstadt
Budapest hatten die Sowjetunion und
Ungarn ein Abkommen über die „zeitweilige
Stationierung“ sowjetischer Truppen in Ungarn
unterzeichnet.
27. Mai 1957
Jugoslawien 1957 – Staatspräsident Marschall Josip
Broz Tito hatte in einer Ansprache erklärt, dass
sein Land gute Beziehungen zum Westen und zunehmend
bessere Kontakte zu den östlichen Staaten habe.
28. Mai 1957
USA 1957 – Auf dem US-amerikanischen
Atomversuchsgelände im US-Bundesstaat Nevada hatte
mit zweiwöchiger Verspätung – verursacht durch
ungünstige Wetterverhältnisse – die bislang
umfangreichste US-Atomtestreihe begonnen. Erfolgen
sollen bis zum 1. September insgesamt 15
Explosionen. Neben Ratten und Mäusen waren erstmals
auch Schweine als Versuchstiere über die
Auswirkungen der radioaktiven Strahlen eingesetzt
worden.
28. Mai 1957
Großbritannien/China 1957 – Gegenüber der
Volksrepublik China hatte Großbritannien das
Handelsembargo gelockert. Es war 1950 nach Ausbruch
des Koreakrieges auf Wunsch der USA von den Ländern
des westlichen Militärblocks NATO verhängt worden.
28. Mai 1957
Italien 1957 – Weil der Mordfall an der Italienerin
Wilma Montesi nach Ansicht des Gerichts nicht
geklärt werden konnte, war nach viermonatiger
Verhandlungsdauer der Prozess in Venedig mit
Freisprüchen für die Angeklagten zu Ende gegangen.
29. Mai 1957
BRD 1957 – Der Bundestag hatte den Haushalt 1957/58
mit einem Umfang von 37,3 Milliarden DM
verabschiedet. Das waren 2,4 Milliarden DM mehr als
im Vorjahr.
29. Mai 1957
Algerien 1957 – In dem Dorf Beni Ilmane bei Melouza
waren alle 303 männlichen Bewohner von Angehörigen
der FLN (algerische Befreiungsfront) ermordet
worden. Der Massenmord ging als „Massaker von
Melouza“ in die Geschichte ein.
29. Mai 1957
BRD/Österreich 1957 – Der Passzwang für Bundesbürger
bei der Einreise nach Österreich war aufgehoben
worden. Der Personalausweis war für die Einreise
künftig ausreichend.
30. Mai 1957
USA/BRD 1957 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte
seinen achttägigen Besuch in den Vereinigten Staaten
beendet.
30. Mai 1957
BRD/International 1957 – Im Aachener Rathaus hatte
der neue Generalsekretär des westlichen Militärpakts
NATO und frühere belgische Premier- und
Außenminister, Paul Henri Spaak, den Karlspreis für
besondere Verdienste um die europäische Einigung
erhalten.
30. Mai 1957
Fußball 1957 – Im Endspiel um den
Fußball-Europapokal der Landesmeister hatte
Vorjahressieger Real Madrid im Estadio Santiago
Bernabéu in Madrid den FC Florenz 2:0 besiegt.
31. Mai 1957
BRD 1957 – Der Deutsche Bundestag hatte ein Gesetz
über die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
verabschiedet.
31. Mai 1957
BRD 1957 – Die Zahl der Arbeitslosen war gegenüber
dem Vormonat April um 94.887 weniger geworden. Im
Mai gab es 493.633 Bundesbürger, die arbeitslos
waren (252.789 Männer, 240.844 Frauen).
Mai 1957 in den
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