April 1957 - Arzt des Vertrauens oder doch
nicht?
Wenn man von dem bisher längsten Mordprozess
des Jahrhunderts hört und dem längsten, der jemals
in der Geschichte des Londoner Schwurgerichts „Old
Bailey“ ausgehandelt worden war, dann nimmt man fast
automatisch an, dass es ein entsprechendes Urteil
geben würde, nämlich Freiheitsentzug. Vor Gericht
gestanden hatte ein Arzt, John Bodkin Adams. Am 9.
April ging dieser spektakuläre Prozess zu Ende. Der
Mediziner und Betrüger, der auch als Serienmörder
angeklagt war, weil zwischen 1946 und 1956 mehr als
160 Patienten unter mysteriösen Umständen gestorben
waren und 132 von ihnen dem Arzt in ihren Testamente
Geld oder Sachwerte hinterlassen hatten, war im
Dezember 1956 von der Polizei unter Mordverdacht
festgenommen worden. Man hatte ihm trotz zahlreicher
Verdachtsmomente nichts Handfestes nachweisen
können. Der Angeklagte wurde freigesprochen.
Weltweit war über diesen Prozess und das seltsame
Urteil berichtet worden. Die Vorgehensweise der
Staatsanwaltschaft hatte sogar zu Diskussionen im
britischen Parlament geführt. Dennoch, der Anklagte
war frei. Inwieweit dieses Urteil seiner
Vertrauensstellung als Arzt geschadet hatte, blieb
offen. Schlagzeilen hatte es zur Genüge gegeben und
in die Geschichte der Justiz ging er auch ein, der
Arzt als mutmaßlicher Mörder.
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1957 >>
Wichtige Ereignisse im
April 1957
1. April
BRD 1957 – Die ersten rund 10.000 Wehrpflichtige
waren in die Bundeswehrkasernen eingezogen und
hatten ihren Wehrdienst begonnen.
1. April
NATO 1957 – Bundeswehrgeneral Hans Speidel war zum
neuen Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte des
Nordatlantikpakts (NATO) ernannt worden.
1. April
BRD 1957 – Mit 42-stündiger Arbeitszeit bei vollem
Lohnausgleich war im Wolfsburger Volkswagenwerk die
Fünf-Tage-Woche eingeführt worden. Die
Tagesproduktion von 1.500 Pkw und 300 Transportern
war dadurch nicht eingeschränkt worden.
1. April
BRD 1957 – Der Hessische und der Süddeutsche
Rundfunk sowie der Südwestfunk hatten mit der
Ausstrahlung eines regionalen Fernsehprogramms
begonnen.
1. April
Indien 1957 – In Indien war die Dezimalwährung
eingeführt worden.
2. April
BRD/Iran 1957 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte
seinen fünftägigen Besuch im Iran beendet. Dabei war
die deutsche Unterstützung beim Aufbau von
Gewerbeschulen und landwirtschaftlichen
Musterbetrieben vereinbart worden.
2. April
Österreich/Musik 1957 – Der Dirigent Herbert von
Karajan hatte mit der Oper „Die Walküre“ von Richard
Wagner sein Debüt als Leiter der Wiener Staatsoper
gegeben.
3. April
Frankreich/Algerien 1957 – Der französische
Justizminister François Mitterrand hatte bestätigt,
dass in Algerien Gefangene misshandelt worden waren.
3. April
UNO 1957 – Die Vereinten Nationen (UNO) hatten einen
Bericht über die soziale Lage der Welt
veröffentlicht.
3. April
Großbritannien 1957 – Das Stück „Fin de Partie“
(„Endspiel“) von Samuel Beckett war in London zur
Uraufführung gelangt.
3. April
Fußball 1957 – Die Bundesrepublik hatte in Amsterdam
die
Niederlande 2:1 in einem Fußball-Länderspiel
besiegt.
4. April
BRD 1957 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte die
taktischen Atomwaffen als eine Weiterentwicklung der
Artillerie bezeichnet, auf die in der Bundeswehr
nicht verzichtet werden könnte.
4. April
BRD 1957 – Der Bundestag hatte die achte Novelle zum
Lastenausgleichsgesetz einstimmig gebilligt. Es
erhöhte die Gesamtentschädigungssumme um etwa 10,5
Milliarden DM auf etwa 75 Milliarden DM bis zum Jahr
1979.
4. April
BRD 1957 – Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer
hatte vor dem Bundestag eine Ehrenerklärung für den
Abgeordneten Herbert Wehner abgegeben, der bis 1942
der Kommunistischen Partei angehört hatte.
4. April
Großbritannien 1957 – In einem Weißbuch über ihre
künftige Verteidigungspolitik hatte die britische
Regierung die nahezu Halbierung ihrer Streitkräfte
bis 1962 angekündigt.
4. April
Großbritannien 1957 – Um ihren Standpunkt neu zu
überdenken, hatten die seit dem 23. März streikenden
britischen Schiffsbau- und Maschinenbauarbeiter
ihren Ausstand beendet.
4. April
Iran 1957 – Nach dem Rücktritt der Regierung unter
Ministerpräsident Hussein Ala hatte der bisherige
Hofminister und Rektor der Universität Teheran,
Manutschehr Eghbal, die iranische Regierung
übernommen. Der neue Ministerpräsident hatte die
Aufhebung des seit Jahren bestehenden Kriegsrechts
und die Zulassung einer parlamentarischen Opposition
angekündigt.
4. April
BRD 1957 – In Oberhausen (
Nordrhein-Westfalen) hatte
die erste Massenimpfung gegen Kinderlähmung in der
Bundesrepublik begonnen.
5. April
BRD/Schweiz 1957 – Das Benzin in der Bundesrepublik
war um einen Pfennig billiger geworden. Es hatte
jetzt je nach Preiszone zwischen 64 und 69 Pfennig
gekostet. Auch in der Schweiz war der Benzinpreis um
1 Rappen (etwa 1 Pfennig) je Liter auf 52 Rappen
gesunken.
6. April
USA/Afrika 1957 – US-Vizepräsident Richard M. Nixon
war von einer mehrwöchigen Reise durch afrikanische
Länder zurückgekehrt.
6. April
Sowjetunion 1957 – Die Steuersätze für die Lohn- und
Einkommenssteuer in der
Sowjetunion waren gesenkt
worden. Danach waren Einkommen bis zu 370 Rubel
(rund 148 DM) monatlich steuerfrei geblieben. Der
höchste Steuersatz hatte 13 Prozent betragen.
7. April
BRD 1957 – Bundesaußenminister Heinrich von Brentano
hatte betont, dass für die Wiedervereinigung
Deutschlands die Grenzen von 1937 und nicht die von
1939 angestrebt werden müssten. Damit hatte er sich
gegen die Forderungen der Vertriebenenverbände nach
einer Einbeziehung vom Sudetengebiet und Memelland
in ein wiedervereinigtes Deutschland gestellt.
8. April
Ungarn 1957 – Mit Todesurteilen für drei der elf
Angeklagten war in der
Hauptstadt Budapest der erste
Prozess gegen die Beteiligten am ungarischen
Volksaufstand vom Oktober/November 1956 zu Ende
gegangen.
8. April
Indonesien 1957 – Mit der Bildung eines
außerparlamentarischen Notstandskabinetts hatte der
indonesische Präsident Achmed Sukarno der
innenpolitischen Krise des Landes ein vorläufiges
Ende gesetzt.
8. April
BRD 1957 – Die Bundespost hatte die Zinssätze für
Postspareinlagen um 0,25 Prozent auf 3,5 Prozent
erhöht. Sie hatte damit die Verzinsung bei Banken
und Sparkassen angeglichen.
9. April
Ägypten 1957 – Der seit November 1956 blockierte
Suezkanal war geräumt und für Schiffe aller Tonnagen
und Flaggen mit Ausnahme der israelischen Schiffe
geöffnet worden.
9. April
Österreich/Sowjetunion 1957 – Ein Abkommen zwischen
Österreich und der Sowjetunion hatte festgelegt,
dass österreichische Schiffe die Donau wieder bis
zum Schwarzen Meer befahren können.
9. April
Großbritannien 1957 – Der bisher längste Mordprozess
in der Geschichte des Londoner Schwurgerichts „Old
Bailey“ war mit einem Freispruch für den angeklagten
Arzt John Bodkin Adams zu Ende gegangen.
9. April
BRD 1957 – Der Deutsche Arbeitsring für
Lärmbekämpfung hatte Maßnahmen gegen den Fluglärm
ziviler und militärischer Maschinen sowie gegen die
Störung der Nachtruhe durch Verkehrslärm gefordert.
9. April
Österreich/BRD/Schweiz 1957 – Österreich war das
Land mit der höchsten Ärztequote, auf 630 Einwohner
kam ein Arzt. In der BRD war es ein Arzt für 740
Einwohner. In der Schweiz kam ein Arzt auf 700
Einwohner und den Vereinigten Staaten war es ein
Arzt für je 780 Bewohner.
10. April
BRD 1957 – Die Bundestagsfraktion hatte sich
einmütig gegen die Einführung einer gleitenden
Arbeitswoche ausgesprochen. Dabei war auch der
Sonntag als Arbeitstag einbezogen worden.
10. April
BRD 1957 – Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer war
zum Kanzlerkandidaten seiner Partei für die
Bundestagswahl am 15. September nominiert worden.
10. April
Jugoslawien/Sowjetunion 1957 – Jugoslawien und die
UdSSR hatten ein Handelsabkommen für 1958 bis 1960
geschlossen. Dabei lieferte die Sowjetunion
Rohstoffe sowie Maschinen und
Ausrüstungsgegenstände. Im Gegenzug kamen u. a.
Zement, chemische Produkte und landwirtschaftliche
Erzeugnisse aus Jugoslawien.
10. April
BRD 1957 – Das Landgericht Berlin (West) hatte nach
dreimonatiger Prozessdauer den Vorsitzenden des
„Sparverein Südost“, Gerhard Hirschfeld, zu sieben
Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust
verurteilt.
11. April
BRD 1957 – Der Bundestag hatte das Gesetz über den
Wehrbeauftragten beschlossen.
11. April
Großbritannien/Singapur 1957 – Großbritannien hatte
seiner bisherigen Kronkolonie Singapur, einem
wichtigen britischen Flottenstützpunkt zwischen
Indien und China, ab dem 1. Januar 1958 die
Selbstregierung innerhalb des Britischen
Commonwealth gewährt.
11. April
Sowjetunion/Iran 1957 – In der iranischen Hauptstadt
Teheran waren die Schlussdokumente über die
Markierung der sowjetisch-iranischen Staatsgrenze
unterzeichnet worden.
11. April
International 1957 – Die Schweiz, Österreich und
Irland hatten die Einschränkungen für den
Benzinverbrauch aufgehoben. Diese waren während der
Suezkrise Ende 1956 getroffen worden.
11. April
Sowjetunion 1957 – Im Vereinigten
Kernforschungsinstitut in Dubna bei
Moskau war der
größte Teilchenbeschleuniger der Welt mit einer
Leistung von zehn Milliarden Volt in Betrieb
genommen worden.
12. April
BRD 1957 – In der „Göttinger Erklärung“ der
Göttinger 18 (Atomwissenschaftler), unter denen Otto
Hahn, Max Born und Werner Heisenberg waren, hatten
sich die Wissenschaftler gegen eine atomare
Bewaffnung der Bundeswehr gewandt.
12. April
BRD 1957 – Bundesinnenminister Gerhard Schröder
(CDU) hatte Einzelheiten über die neue Wahlordnung
bekanntgegeben. Sie sah u. a. die Möglichkeit der
Briefwahl vor.
12. April
BRD 1957 – In Kassel (
Hessen) war das Oratorium „Die
Seligen“ von Joseph Haas zur Uraufführung gelangt.
13. April
BRD 1957 – In der Bundesrepublik hatte eine
Diskussion über die Sicherheit in Gestaltung und
Ausrüstung von Kraftfahrzeugen eingesetzt.
13. April
USA/Film 1957 – Der US-amerikanische
Gerichts-Spielfilm „Die zwölf Geschworenen“ („12
Angry Men“), der Debütfilm des US-Regisseurs Sidney
Lumet, hatte seine Welturaufführung.
13. April
Boxen 1957 – Der bundesdeutsche
Mittelgewichtsbox-Profi Peter Müller hatte in der
Frankfurter Festhalle (Frankfurt am Main) vor 7000
Zuschauern einen Punktsieg über den Franzosen Mickey
Laurent errungen. Als Ringrichter hatte Max
Schmeling fungiert. +14. April
Vatikan 1957 – Papst Pius XII. hatte vor der
Entwicklung und dem Einsatz von Kernwaffen gewarnt.
14. April
BRD 1957 – Mit der Einführung des Sommerflugplans
1957 hatte die Deutsche Lufthansa ihren
innerdeutschen Flugbetrieb ausgebaut.
14. April
BRD 1957 – Viele Obstzüchter hatten wegen des
ungewöhnlich kalten Aprilwetters große Ernteausfälle
befürchtet.
14. April
Fußball 1957 – Die österreichische
Nationalmannschaft hatte im Fußball-Länderspiel
gegen die Schweiz im Wiener Prater-Stadion eine
klaren 4:0-Sieg errungen.
15. April
Rumänien/UdSSR 1957 – Mit einem
Truppenstationierungsabkommen zwischen Rumänien und
der Sowjetunion war der rechtliche Status der
sowjetischen Truppen in Rumänien festgelegt worden.
15. April
BRD/Europa 1957 – Das Bundesinnenministerium hatte
vor Beginn der Urlaubssaison darauf hingewiesen,
dass Bundesbürger bei der Einreise nach
Belgien,
Luxemburg, Frankreich und in die Schweiz nur einen
Personalausweis brauchten. Für alle übrigen
europäischen Länder war ein Reisepass nötig.
Spanien, Jugoslawien und die Ostblockstaaten hatten
zusätzlich ein Visum verlangt.
16. April
Sowjetunion 1957 – In der UdSSR war die bislang
schwerste Atombombenexplosion ausgelöst worden.
17. April
BRD 1957 – Bundeskanzler Konrad Adenauer und fünf
Mitunterzeichner der „Göttinger Erklärung“ hatten
sich in einer gemeinsamen Erklärung nach
mehrstündigem Gespräch gegen die Atombewaffnung in
Ost und West ausgesprochen.
17. April
Indien 1957 – Der indische Premierminister
Jawaharlal Nehru hatte nach den Parlamentswahlen im
März eine neue Regierung gebildet.
17. April
Sowjetunion/Albanien 1957 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau war zwischen der UdSSR und
Albanien ein Wirtschaftshilfeabkommen unterzeichnet
worden. Dadurch waren Albanien Kreditschulden
erlassen wurden und umfangreiche
Lebensmittellieferungen zugesichert worden.
17. April
West-Berlin/DDR 1957 – Die Polizei-Gewerkschaft in
West-Berlin hatte gegen die Regelung protestiert,
die Polizeiangehörigen das Betreten der DDR verboten
hatte.
18. April
Marokko/Sowjetunion 1957 – In der marokkanischen
Hauptstadt Rabat war zwischen der Sowjetunion und
Marokko ein Handelsabkommen unterzeichnet worden.
Danach sollte der nordafrikanische Staat
landwirtschaftliche Produkte sowie Felle liefern.
Von der Sowjetunion war die Lieferung von
Werkzeugmaschinen, Erdöl, Holz und Konserven
zugesichert worden.
18. April
1957 – Das ische Sozialministerium hatte
in einer über den Rundfunk verbreiteten Erklärung
bekanntgegeben, dass die Atmosphäre über durch
die Atomwaffenversuche zunehmend radioaktiv
verseucht werde. Die Hausfrauen waren zum
sorgfältigen Waschen der Lebensmittel vor der
Zubereitung aufgefordert worden.
18. April
Österreich 1957 – Bei den Musterungen hatten sich,
einer Mitteilung des österreichischen
Verteidigungsministeriums zufolge, die Städter als
gesünder erwiesen als die Wehrpflichtigen, die auf
dem Land wohnten. Die Rekruten aus ländlichen
Bezirken hatten vor allem an hochgradigen
Zahnschäden, Sehfehlern sowie an Herzklappen- und
Herzmuskelerkrankungen gelitten.
19. April
International 1957 – Die
Sowjetunion hatte in einer
Note an die drei Westmächte die Ausrüstung des
Ostblocks mit Atom- und Fernlenkwaffen angekündigt,
wenn die Verbündeten der USA vergleichbare Waffen
erhielten.
19. April
Frankreich 1957 – Die französischen Eisenbahner
hatten nach einem 48-stündigen Warnstreik ihre
Arbeit wieder aufgenommen.
20. April
Italien 1957 – Die Bewohner am Fuße des Vulkans Ätna
auf
Sizilien hatten einen größeren Vulkanausbruch
befürchtet durch die hervorgestoßene Lava und die
glühende Asche. Aus zwei Kratern des Berges waren
glühende Lavabrocken bis zu 500 Meter hoch in die
Luft geschleudert worden. In kurzen Abständen waren
Detonationen ertönt.
21. April
Vatikan 1957 – Papst Pius XII. Hatten in seiner
Osterbotschaft einen ungewöhnlich ernsten Ton
angeschlagen. Zudem hatte er in der Enzyklika „Fidei
Donum“ die europäischen Bischöfe aufgerufen,
Priestermangel in Afrika, Asien und Südamerika zu
beheben durch die Entsendung von Priestern.
22. April
Chile 1957 – Der chilenische Präsident Carlos Ibañez
del Campo hatte nach dem Rücktritt von vier
Ministern der Landarbeiterpartei eine neue Regierung
gebildet. Diese bezeichnete er als
administrativ-militärisch.
22. April
International 1957 – Im größten Teil Europas war der
neue Komet „Arend-Roland“ am Nordhimmel zu sehen.
23. April
International 1957 – Fast 150 Rundfunkanstalten
hatten weltweit eine Ansprache des
Friedensnobelpreisträgers Albert Schweitzer
übertragen, in der er vor den Gefahren durch
Atomstrahlen warnte und ein weltweites Abkommen über
die Einstellung der Atomwaffen-Versuche gefordert
hatte.
23. April
Großbritannien 1957 – In Großbritannien war das
Projekt eines Tunnels unter dem Ärmelkanal ins
Gespräch gekommen.
24. April
BRD 1957 – Die Verwaltung des Landkreises Peine
hatte schwerwiegende Mängel in der
Allgemeinbildung
von Bewerbern um Ausbildungsplätze in der Verwaltung
festgestellt. Von 32 Bewerbern waren die
Prüfungsergebnisse veröffentlicht worden.
24. April
BRD/Film 1957 – Die Thomas-Mann-Verfilmung
„Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ mit
Horst Buchholz in der Hauptrolle war in West-Berlin
und in Essen angelaufen. Regie hatte Kurt Hoffmann
geführt.
25. April
Jordanien 1957 – Der jordanische König Hussein hatte
den Belagerungszustand über sein Land verhängt. Es
hatte in den vergangenen Wochen einen zweimaligen
Regierungswechsel und einen Umsturzversuch in
Jordanien gegeben.
25. April
Schweiz 1957 – Die Schweizer Mineralölfirma Migrol
hatte den Benzinpreis um 3 Rappen (etwa 3 Pfennig)
auf 48 Rappen pro Liter gesenkt. Das Unternehmen
hatte damit Konkurrenz, deren
Benzinpreise bei 52
und 53 Rappen lagen, bereits zum zweiten Mal
innerhalb eines Monats unterboten.
25. April
BRD 1957 – Die Bundesregierung hatte nach Ansicht
des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft
im Haushaltsjahr 1957/58 für Forschung, Lehre und
Bildung 500 Millionen DM zu wenig vorgesehen. Auf
seiner Jahresversammlung in Wiesbaden hatte der
Verband u. a. vorgeschlagen, dass die gewerbliche
Wirtschaft steuerbegünstigte Rücklagen schaffen
sollte für den langfristigen Einsatz in der
industriellen Forschung.
25. April
CSSR/Fußball 1957 – Der tschechoslowakische
Fußballverband hatte die Genehmigung für ein
Frauenfußballspiel zurückgezogen und die Ausübung
dieser Sportart verboten, bis für Frauen geeignete
Regeln, u. a. kleinere Bälle und kleinere
Spielfelder, festgelegt worden waren.
26. April
BRD 1957 – Die Gewerkschaft Öffentliche Dienste,
Transport und Verkehr (ÖTV) hatte eine baldige
Verkürzung der Arbeitszeit für die Arbeiter,
Angestellten und Beamten der Länder und Gemeinden
gefordert.
27. April
BRD/Sowjetunion/DDR 1957 – Die sowjetische Regierung
hatte in einem Schreiben an die Bundesregierung vor
einer Atomrüstung in der Bundesrepublik gewarnt.
Stattdessen hatte die UdSSR ein Abkommen
vorgeschlagen, nachdem weder in der Bundesrepublik
noch in der DDR Atomwaffen stationiert werden
würden.
27. April
DDR 1957 – Die Volkskammer der DDR hatte den
Staatshaushalt für 1957/58 beraten. Er sah Einnahmen
in Höhe von 39.109 Millionen Mark und Ausgaben in
Höhe von 39.104 Millionen Mark vor. Der
Verteidigungshaushalt hatte rund 976 Millionen Mark
umfasst. Für Volksbildung, Kultur sowie Sozial- und
Gesundheitswesen sah man 500 Millionen Mark vor.
27. April
Sowjetunion/Österreich 1957 – Der stellvertretende
Ministerpräsident der UdSSR, Anastas I. Mikojan,
hatte seinen fünftägigen Staatsbesuch in Österreich
beendet. Neben Vereinbarungen über eine
Intensivierung der gegenseitigen
Wirtschaftsbeziehungen waren im Abschlusskommuniqué
das sowjetisch-österreichische Einvernehmen und die
Neutralität der Donaurepublik besonders
hervorgehoben worden.
27. April
BRD 1957 – Der Gesamtdeutsche Block/Bund der
Heimatvertriebenen und Entrechteten (GB/BHE) hatte
auf seinem Bundesparteitag in Düsseldorf
(Nordrhein-Westfalen) die Wiedervereinigung
Deutschlands in den Grenzen von 1937 unter
Einbeziehung des Sudeten- und des Memellandes
gefordert. Dabei sollte auf die Wahrung des
Selbstbestimmungsrechts der Bevölkerung
ausschließlich der nach dem Krieg zugezogenen durch
Volksabstimmung Wert gelegt werden.
27. April
BRD 1957 – Auf dem 74. Deutschen Chirurgentag, der
nach drei Tagen in München zu Ende gegangen war, war
die Krebsbekämpfung eines der Hauptthemen gewesen.
27. April
BRD 1957 – In Wiesbaden (
Hessen) war nach knapp
einjähriger Bauzeit die Rhein-Main-Halle eröffnet
worden. Sie war eine der modernsten Kongress- und
Ausstellungshallen bundesweit.
27. April
BRD 1957 – In der Kunsthalle Hamburg war eine
Gedächtnisausstellung mit Werken des 1956
verstorbenen deutschen Malers Emil Nolde eröffnet
worden, die bis zum 16. Juni dauerte.
27. April
Schach 1957 – In der sowjetischen Hauptstadt hatte
der Herausforderer Wassili W. Smyslow den
Schachweltmeistertitel mit 12,5:9,5 Punkten gegen
Titelverteidiger Michail Botwinnik gewonnen und war
damit siebter Schachweltmeister geworden.
27. April
Leichtathletik 1957 – Der US-Amerikaner Robert
Gutowski hatte mit seinem Sprung über 4,78 m den
Weltrekord im Stabhochsprung um 1 cm verbessert. Die
bisherige Bestmarke des US-Amerikaners Cornelius
Warmerdam hatte nahezu 15 Jahre Bestand gehabt.
28. April
BRD 1957 – Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard
hatte sich in seiner Rede zur Eröffnung der
Deutschen Industrie-Messe in Hannover
(
Niedersachsen) anerkennend über die Preispolitik
der Wirtschaft in den vergangenen Wochen geäußert,
die den Preisauftrieb ziemlich zum Stillstand
gebracht hatte.
29. April
BRD 1957 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte in
Köln (Nordrhein-Westfalen) die Bundesgartenschau
eröffnet. Es wurde auf dem 485.000 m² großen Gelände
am Rheinufer bis zum 24. Oktober mit mehreren
Millionen Besuchern gerechnet. Es war die erste
Bundesgartenschau in Nordrhein-Westfalen.
29. April
Sowjetunion/BRD 1957 – Bundesaußenminister Heinrich
von Brentano hatte in Erwiderung auf die sowjetische
Note vom 27. April erklärt, dass derzeit nicht
Absicht bestünde, die Bundeswehr mit taktische
Atomwaffen auszurüsten. Diese Möglichkeit würde erst
in Betracht kommen, wenn in den nächsten zwei Jahren
keine echte atomare Abrüstung erreicht werden
könnte.
29. April
Europa 1957 – Die Mitgliedsstaaten des Europarats
(mit Ausnahme Österreichs und der Türkei) hatten in
Straßburg (
Frankreich) eine Konvention über die
friedliche Beilegung und Schlichtung von
Streitfällen innerhalb des Europarats unterzeichnet
und sich verpflichtet, auf Waffengewalt
gegeneinander zu verzichten.
29. April
USA 1957 – In Fort Belvoir (US-Bundesstaat Virginia)
war der erste US-amerikanische Atomreaktor
eingeweiht worden.
29. April
BRD 1957 – Von 3.000 getesteten Schülern im Alter
von zehn und elf Jahren waren rund 60 Prozent
nervös, das besagte eine Untersuchung des
Max-Planck-Instituts Dortmund (Nordrhein-Westfalen).
Ähnliche Ergebnisse waren nach Angaben des Instituts
bisher nur bei Industriearbeitern festgestellt
worden, die längere Zeit in Nachtschicht eingesetzt
gewesen waren. Die untersuchten Schüler hatten
teilweise bis zu sechs Stunden täglich über ihren
Schularbeiten gesessen.
30. April
Indien/Pakistan 1957 – Der Beauftragte des
UN-Sicherheitsrats für die Vermittlung im
Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan,
Gunnar Jarrings, hatte seine Mission für gescheitert
erklärt, nachdem seine Vermittlungsvorschläge nicht
angenommen worden waren.
30. April
BRD 1957 – Im April war die Zahl der Arbeitslosen um
113.712 auf 588.520 gesunken. Von den Arbeitslosen
waren 313.290 Männer, Frauen waren es 275.230.
Gegenüber dem Stand von April 1956 waren 46.400
Arbeitslose weniger registriert worden.
April 1957 in den
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