Januar 1957 - Die Eisenhower-Doktrin und der
deutsche Hochdecker Do 27
Obwohl er noch nicht offiziell vereidigt war,
hatte der 34. US-Präsident, Dwight D. Eisenhower,
schon für internationale Schlagzeilen gesorgt. Vor
dem US-amerikanischen Kongress hatte er zu Beginn
des Monats die nach ihm benannte Eisenhower-Doktrin
verkündet. Diese hatte den Staaten im Nahen Osten
militärische Hilfe der Vereinigten Staaten gegen den
Kommunismus zugesichert. Die Doktrin war bei den
Ostblockstaaten, vor allem bei der Sowjetunion nicht
auf Begeisterung gestoßen. Im Gegenteil. Die
amtliche sowjetische Nachrichtenagentur TASS hatte
sich in scharfer Form gegen die Eisenhower-Doktrin
ausgesprochen. Wörtlich hatte es in der Erklärung
geheißen: „ In der Botschaft des Herrn Eisenhower
tönt nicht die Stimme des Friedens, sondern des
Krieges“. So oder so, Eisenhower wurde nach einer
privaten Vereidigungszeremonie am 20. Januar einen
Tag später im Weißen Haus in Washington öffentlich
für seine zweite Amtsperiode vereidigt. Obschon es
in der Bundesrepublik schon wieder eine Bundeswehr
gab, war die Ausstattung noch dürftig. Doch einen
großen Erfolg konnten das
Bundesverteidigungsministerium im Januar
verzeichnen: Das erste nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges in Deutschland, ein einmotoriger
Hochdecker vom Typ Dornier Do 27, war im bayerischen
Unterpfaffenhofen an den Bundesverteidigungsminister
Franz Josef Strauß übergeben worden.
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1957 >>
Wichtige Ereignisse im
Januar 1957
1. Januar
BRD 1957 – Als zehntes Land war das
Saarland durch
den „Vertrag von Luxemburg“ in die Bundesrepublik
Deutschland eingegliedert worden.
1. Januar
Österreich 1957 – Österreich hatte mit der
regelmäßigen Fernsehausstrahlung begonnen. Erstmals
war die Nachrichtensendung „Zeit im Bild“ (ZIB) om
ORF gesendet worden.
1. Januar
Frankreich 1957 – Im Pariser Louvre hatte ein
Besucher einen Stein auf das Bild der „Mona Lisa“
von
Leonardo da Vinci geworfen. Das Bild war dadurch
leicht beschädigt worden.
1. Januar
Ägypten 1957 – Die ägyptische Regierung hatte den
britisch-ägyptischen Vertrag von 1954 für nichtig
erklärt.
1. Januar
Bundesrepublik Deutschland 1957 – In der BRD waren
die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung von 3
Prozent auf 2 Prozent gesenkt worden.
1. Januar
BRD/West-Berlin 1957 – Es hatte in der BRD und in
West-Berlin 13,8 Millionen Hörfunkteilnehmer
gegeben. Über ein Autoradio hatten 230.000
Bundesbürger verfügt. Die Zahl der Fernsehteilnehmer
hatte bei 682.000 Teilnehmern gelegen.
1. Januar
Schweiz 1957 – Der Politiker der
Freisinnig-Demokratischen Partei, Hans Streuli, war
Bundespräsident geworden.
1. Januar
BRD 1957 – Die Rentenreform war in Kraft getreten.
Die Rentenversicherung war zu einem auf dem
Generationsvertrag beruhenden lohnbezogenen und
beitragsbezogenen Versicherungssystem ausgebaut
worden.
1. Januar
DDR 1957 – In der DDR war eine neue
Straßenverkehrsordnung in Kraft getreten. Damit
waren die Höchstgeschwindigkeiten in geschlossenen
Ortschaften von bisher 40 auf 50 km/h und auf
Schnellstraßen auf 60 km/h heraufgesetzt worden.
Außerhalb geschlossener Ortschaften war Pkw und
Motorrädern 90 km/h und Lkw 60 km/h erlaubt. Auf
Autobahnen galt Tempo 100 km/h für Pkw und
Motorräder, für Lkw war 80 km/h erlaubt.
2. Januar
USA/Russland 1957 – US-Präsident Dwight D.
Eisenhower hatte in einem Antwortschreiben an den
sowjetischen Ministerpräsidenten Nikolai A. Bulganin
dessen Vorschlag einer Fünfmächtekonferenz
abgelehnt. Er hatte jedoch mitgeteilt, dass die
Vereinigten Staaten ihre Bemühungen um eine
kontrollierte Abrüstung im Rahmen der Vereinten
Nationen fortsetzen würden.
2. Januar
International 1957 – Bei einer Unglückswelle von
insgesamt acht Flugzeugabstürzen in den USA,
Frankreich und Italien waren vom 1. auf den 2.
Januar 39 Menschen gestorben. Es waren weitere 70
Menschen verletzt worden.
2. Januar
Boxen 1957 – Durch einen einstimmigen Punktsieg war
der 25-jährige weiße US-Amerikaner Gene Fullmer in
einem 15-Runden-Kampf gegen seinen farbigen
Landsmann „Sugar“ Ray Robinson Profi-Weltmeister im
Mittelgewichtsboxen geworden.
3. Januar
USA 1957 – Der US-amerikanische Rock'n'Roll-Sänger
Elvis Presley war bei seiner Musterung in Memphis
(US-Bundesstaat Tennessee) für tauglich befunden
worden.
3. Januar
USA 1957 – Die US-Firma Hamilton Watch Company hatte
die erste elektrisch angetriebene Armbanduhr mit
Unruh, die „Electric“, Kunden zum Kauf angeboten.
4. Januar
BRD/DDR 1957 – Der DDR-SED-Parteichef Walter
Ulbricht hatte als Vorstufe zur Wiedervereinigung
Deutschlands die Bildung einer Konföderation aus
beiden deutschen Staaten vorgeschlagen.
4. Januar
BRD 1957 – Die Gewerkschaft Handel, Banken und
Versicherungen hatte die Einführung der
40-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich für die
Beschäftigten des Groß- und Außenhandels gefordert.
5. Januar
USA 1957 – Vor dem amerikanischen Kongress hatte
US-Präsident
Dwight D. Eisenhower die nach ihm
benannte Eisenhower-Doktrin verkündet. Diese
sicherte den Staaten im Nahen Osten militärische
Hilfe der USA gegen den Kommunismus zu.
5. Januar
BRD/NATO 1957 – Die ersten drei Divisionen der
Bundeswehr waren unter das Kommando der NATO
gestellt worden.
5. Januar
Baseball 1957 – Der erste Schwarze in der Geschichte
des Baseballs, der in den Major Leagues zum Einsatz
gekommen war, Jackie Robinson, hatte seine Karriere
beendet.
6. Januar
Skisport 1957 – In Bischofshofen (Österreich) war
die Internationale Vier-Schanzen-Tournee zu Ende
gegangen. In der Gesamtwertung hatte der Finne
Pentti Outinnen vor seinem Landsmann Eino Kirjonen
und Max Bolkart (BRD) den ersten Platz belegt.
6. Januar
Eishockey 1957 – Es war bekannt geworden, dass die
Mannschaft der Bundesrepublik an der
Eishockey-Weltmeisterschaft in der sowjetischen
Hauptstadt
Moskau (24. Februar bis 5. März) nicht
teilnehmen würde. Der Grund dieser Entscheidung war:
Die Nationalmannschaft war in ihrer derzeitigen
Verfassung einem derart harten Turnier nicht
gewachsen.
7. Januar
BRD 1957 – Die seit elf Wochen streikenden
Metallarbeiter in
Schleswig-Holstein hatten in einer
Urabstimmung mit mehr als 97 Prozent den
Vermittlungsvorschlag der Schlichtungsstelle vom 31.
Dezember 1956 abgelehnt. Ihre Grundforderungen
(volle Lohnfortzahlung und Wegfall der Karenzzeit
von drei Tagen bei Arbeitsunfähigkeit durch
Krankheit sowie ein angemessenes Urlaubsgeld für
Metallarbeiter) waren durch den vorliegenden
Schiedsspruch nicht erfüllt worden.
7. Januar
Sowjetunion/DDR 1957 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau hatte die Regierungsdelegation der
DDR unter Führung von Ministerpräsident Otto
Grotewohl ihre viertägigen Verhandlungen mit der
sowjetischen Regierung beendet. Ein
Truppenstationierungsabkommen, das den Status der
Sowjet-Truppen in der DDR regelte, ein
Handelsvertrag, der Ost-Berlin Käufe im Westen
erleichtern sollte sowie die völlige Lufthoheit der
DDR waren vereinbart worden.
7. Januar
BRD 1957 – Nach Angaben von Bundesfinanzminister
Fritz Schäffer lagen im Bundesgebiet noch Trümmer
von 20.387 zerstörten Festungsanlagen. Die
Beseitigung je Bunker würde Kosten von etwa 25.000
bis 30.000 DM verursachen.
8. Januar
BRD/NATO 1957 – Das Bundesverteidigungsministerium
und das westliche Militärbündnis NATO hatten den Bau
weiterer 29 Staffelflugplätze in der BRD über die
bereits bestehenden 19 hinaus vereinbart.
8. Januar
BRD 1957 – Bundeswohnungsbauminister Viktor Emanuel
Preusker hatte für 1957 den Bau von 500.000
Wohnungen angekündigt. In der BRD gab es 13,8
Millionen Wohnungen, von denen 3,6 Millionen in den
letzten sieben Jahren gebaut worden waren. Der
geschätzte Bedarf hatte bei rund 16 Millionen
Wohnungen gelegen.
8. Januar
Polen 1957 – Gleichzeitig mit der Ankündigung
weitreichender agrarpolitischer Reformen hatte der
Staatsrat Edward Ochab zum neuen
Landwirtschaftsminister ernannt. Die geplanten
Reformen hatten enie Senkung des Ablieferungssolls
um ein Drittel sowie die Wiedereinführung der freien
Verfügung über Landbesitz bis zu 50 Hektar
vorgesehen.
8. Januar
BRD 1957 – Zum Vorsitzenden der FDP-Fraktion war
Bundestagsvizepräsident Max Becker gewählt worden.
8. Januar
BRD 1957 – Den Plänen des Bundespostministeriums
zufolge sollte die Umstellung des handvermittelten
Ortsfernsprechdienstes auf Wählbetrieb bis 1960
vollendet sein.
8. Januar
BRD 1957 – Das Institut für tropische und
subtropische Landwirtschaft in Witzenhausen (
Hessen)
hatten seinen Lehrbetrieb aufgenommen.
9. Januar
Großbritannien 1957 – Der britische Premierminister
Anthony Eden war aus gesundheitlichen Gründen bzw.
infolge der Suez-Krise von seinem Amt
zurückgetreten.
9. Januar
BRD 1957 – Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club
(ADAC) hatte darauf hingewiesen, dass für Autoreisen
von und nach dem
Saarland Grenzdokumente
erforderlich waren.
10. Januar
Großbritannien 1957 – Nach dem Rücktritt des
erkrankten Anthony Eden hatte Harold Macmillian die
Nachfolge im Amt des Premierministers angetreten.
10. Januar
USA 1957 – In seiner alljährlichen Botschaft zur
Lage der Nation hatte US-Präsident Dwight D.
Eisenhower eindringlich vor der Gefahr der Inflation
gewarnt.
11. Januar
Ungarn 1957 – In der ungarischen Hauptstadt
Budapest
hatten Tausende von Arbeitern für höhere Löhne und
bessere Lebensbedingungen demonstriert. Die Proteste
waren durch Miliz und sowjetische Panzereinheiten
unterbunden worden.
11. Januar
BRD 1957 – Alle Fraktionen des Bundestages hatten
sich für gesetzliche Maßnahmen zur Bekämpfung der
Luftverunreinigung ausgesprochen.
11. Januar
BRD 1957 – Der Zentralbankrat der Bank Deutscher
Länder hatte den Diskontsatz von 5 Prozent auf 4,5
Prozent herabgesetzt. Der Lombardsatz war von 6
Prozent auf 5,5 Prozent gesenkt worden.
11. Januar
BRD 1957 – In der
Hauptstadt Bonn war das Institut
für Selbstbedienung (ISB) gegründet worden. Es
diente der Informationsgewinnung über die bis dahin
relativ unbekannte Verkaufsform der Selbstbedienung.
12. Januar
Australien 1957 – Mit der Davis-Station war
Australiens südlichste Forschungsstation in der
Antarktis errichtet worden.
12. Januar
Skisport 1957 – Das Lauberhornrennen in Wengen
(Schweiz) war mit drei österreichischen Ski-Erfolgen
zu Ende gegangen.
12. Januar
BRD/West-Berlin 1957 – In der Festhalle am Funkturm
hatten rund 3.000 Gäste den Berliner Presse- und
Funkball 1957 gefeiert. Ein Volkswagen war der erste
Preis der Tombola gewesen. Diesen hatte der Besitzer
eines Mercedes 300 gewonnen.
13. Januar
Ungarn 1957 – Die Regierung des Landes hatte eine
Ausdehnung des Standrechts verkündet.
13. Januar
Sowjetunion 1957 – Die amtliche sowjetische
Nachrichtenagentur TASS hatte sich in scharfer Form
gegen die Eisenhower-Doktrin vom 5. Januar gewandt.
Wörtlich hatte es in der Erklärung geheißen: „In der
Botschaft des Herrn Eisenhower tönt nicht die Stimme
des Friedens, sondern des Krieges“.
13. Januar
BRD 1957 – Der Neubau des Schiller-Nationaltheaters
in Mannheim war eröffnet worden. Er wurde von dem
Architekten Gerhard Weber entworfen.
13. Januar
BRD/Fußball 1957 – In Köln (Nordrhein-Westfalen)
hatten sich die Vertreter von 19 Fußball-Vereinen
zur Beratung über Fragen des Vertragsspieler-Status
getroffen.
14. Januar
USA/UNO 1957 – Die USA hatten in den Vereinten
Nationen (UNO) eine Fünf-Punkte-Plan zur Abrüstung
vorgelegt. Dieser hatte u. a. ein Verbot der
weiteren Anhäufung von Atomwaffen sowie eine
internationale Kontrolle für ballistische Geschosse
und künstliche Erdsatelliten zum Inhalt.
15. Januar
Israel/Ägypten 1957 – Die israelischen Streitkräfte
hatten El Arish geräumt, die größte Stadt der
Sinai-Halbinsel, in der etwa 26.000 Einwohner
lebten. Damit war die erste Phase des israelischen
Rückzugs aus Ägypten beendet worden.
15. Januar
/Film 1957 – Der auf Shakespeares „Macbeth“
basierende Film „Kumonosu-jo“ („Das Schloss im
Spinnwebwald“) von Akira Kurosawa hatte in
Premiere.
15. Januar
USA 1957 – Eine Kältewelle hatte den Nordosten der
Vereinigten Staaten erfasst. Es waren 16 Menschen
gestorben. Im Norden des Staates New York waren
Temperaturen bis minus 45 Grad gemessen worden.
16. Januar
BRD 1957 – Das Bundeskabinett hatte einstimmig den
Beitritt zum geplanten Gemeinsamen Markt der sechs
Montan-Staaten und der Europäischen Atomgemeinschaft
beschlossen.
16. Januar
Großbritannien/Musik 1957 – In Liverpool war der „Cavern
Club“, eine der Wiegen der Beatmusik, eröffnet
worden.
16. Januar
BRD 1957 – In Duisburg-Buchholz
(Nordrhein-Westfalen) war nach zweieinhalbjähriger
Bauzeit das modernste Unfallkrankenhaus der
Bundesrepublik eröffnet worden.
17. Januar
BRD 1957 – Der Öltanker „Caroline Oetker“, der mit
32.700 Tonnen Tragfähigkeit der bislang größte in
der BRD konstruierte und gebaute Schiffsneubau war,
war in der Deutschen Werft in Hamburg ausgedockt
worden.
17. Januar
Königreich Toro 1957 – Im afrikanischen Königreich
Toro, einem Reich im Südwesten von Uganda, hatte die
Jugendkonferenz die Einführung einer
Junggesellensteuer vorgeschlagen, nachdem die jungen
Männer des Landes seit geraumer Zeit in
Heiratsstreik getreten waren. Anlass dafür waren die
nach Ansicht der Junggesellen überhöhten Brautpreise
gewesen.
18. Januar
BRD 1957 – In Bonn (Nordrhein-Westfalen) hatte der
Vorsitzende der SPD, Erich Ollenhauer, das
außenpolitische Programm seiner Partei erläutert.
Zur Frage der Mitgliedschaft der BRD im westlichen
Militärblock NATO hatte Ollenhauer erklärt, dass
dies nach Ansicht der SPD die Wiedervereinigung
erschweren würde. Für entsprechende Verhandlungen
dürfte jedoch ein NATO-Austritt keine Vorbedingung
sein.
18. Januar
USA 1957 – Es war drei US-amerikanischen
Langstreckenbombern vom Typ Boeing B-52 in
Rekordzeit gelungen, die Erde zu umfliegen ohne
Zwischenlandung.
18. Januar
DDR 1957 – Die DDR-Volkskammer hatte das Gesetz über
die schrittweise Verkürzung der Arbeitszeit
beschlossen, nachdem zum Jahreswechsel in einigen
Betrieben die 45-Stunden-Woche eingeführt worden
war. Durchgeführt werden sollte die
Arbeitszeitverkürzung ohne zusätzliche Arbeitskräfte
und ohne Lohnreduzierung.
19. Januar
Ungarn 1957 – In der Hauptstadt
Budapest waren zwei
Führer des ungarischen Volksaufstandes vom Oktober
1956 hingerichtet worden.
19. Januar
BRD 1957 – Das erste nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges in Deutschland konstruierte Flugzeug,
ein einmotoriger Hochdecker vom Typ Dornier Do 27,
war im bayerischen Unterpfaffenhofen an den
Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß
übergeben worden.
19. Januar
UNO 1957 – Die Vollversammlung der Vereinten
Nationen (UN) in New York hatte Israel ultimativ zur
Räumung der besetzten Gebiete auf dem Sinai
aufgefordert und zum Rückzug hinter die
Waffenstillstandslinie aus dem Jahr 1949.
19. Januar
China 1957 – Der Staatsratsvorsitzende und
Außenminister der Volksrepublik China, Zhou Enlai,
hatte eine zwölftägige Reise durch mehrere
Ostblockstaaten beendet.
19. Januar
BRD 1957 – Nach mehrmonatigen Verhandlungen hatten
sich die Arbeitgeberverbände des Bauhauptgewerbes
und die IG Bau, Steine und Erden auf eine
Arbeitszeitverkürzung von 48 auf 45 Stunden bei
vollem Lohnausgleich geeinigt. Diese Regelung war ab
1. April gültig.
19. Januar
Skisport 1957 – Die österreichischen Skiläufer
hatten beim 18. Internationalen Hahnenkamm-Rennen in
Kitzbühel (Österreich) am besten abgeschnitten. Die
Herren-Abfahrt hatte Toni Sailer gewonnen, gefolgt
von drei weiteren Österreichern. Im Slalom und in
der alpinen Kombination gewann Josef „Josl“ Rieder.
20. Januar
Polen 1957 – Die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei
hatte bei den Wahlen zum polnischen Parlament, dem
Sejm, mit 51,7 Prozent der Stimmen (237 von 458
Mandaten) die absolute Mehrheit errungen. In der
neuen Volksvertretung waren 63 Abgeordnete
parteilos, darunter 12 Vertreter der Katholiken.
20. Januar
BRD 1957 – Am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz
war das Musical „Katharina Knie“ von Mischa
Spoliansky uraufgeführt worden. Das Musical war nach
dem gleichnamigen Seiltänzerstück von Carl Zuckmayer
entstanden.
20. Januar
Österreich 1957 – In einer Rundfunkansprache hatte
der Bundeskanzler Julius Raab einen neutralen Status
für Ungarn vorgeschlagen.
20. Januar
USA/Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien, Syrien 1957 –
Die Regierungen von
Ägypten, Jordanien,
Saudi-Arabien und Syrien hatten ihre Ablehnung der
Eisenhower-Doktrin erklärt.
20. Januar
BRD 1957 – Die Deutsche Partei (DP) und die Freie
Volkspartei (FVP) waren übereingekommen, eine
einheitliche Partei unter dem Namen Deutsche Partei
zu bilden.
20. Januar
Eiskunstlauf 1957 – In West-Berlin waren die
Deutschen Eiskunstlaufmeisterschaften zu Ende
gegangen.
21. Januar
BRD 1957 – Mit großer Mehrheit hatte der Deutsche
Bundestag die Gesetze zur Neuregelung der
Rentenversicherung für Arbeiter und Angestellte
verabschiedet, die u. a. eine Anpassung der
laufenden Renten an die Entwicklung der Löhne und
Gehälter vorgesehen hatten.
21. Januar
BRD 1957 – In rund 550 Musterungsbezirken hatte die
Musterung der ersten etwa 100.000 Wehrpflichtigen
begonnen.
21. Januar
USA 1957 – Nach einer privaten Vereidigungszeremonie
am Vortag im Weißen Haus war der US-Präsident Dwight
D. Eisenhower vor dem Kapitol in Washington
öffentlich für seine zweite Amtsperiode vereidigt
worden.
21. Januar
BRD 1957 – Das nordrhein-westfälische
Innenministerium wollte künftig ein neu entwickeltes
Radargerät zur Geschwindigkeitskontrolle zum Einsatz
bringen.
22. Januar
BRD 1957 – In Karlsruhe (
Baden-Württemberg) hatte
das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die
Fünf-Prozent-Klausel im Bundeswahlgesetz von 1953
und in Kommunalwahlgesetzen nicht gegen das
Grundgesetz verstoßen würde. Die Bauernpartei und
die Gesamtdeutsche Volkspartei hatten in
Verfassungsbeschwerden vorgebracht, dass die
Sperrbestimmungen die Wahlrechtsgleichheit
beeinträchtigen würde.
22. Januar
USA 1957 – Die Polizei hatte in Waterbury
(US-Bundesstaat Connecticut) den 53-jährigen
Werkzeugmacher George Metesky festgenommen. Dieser
hatte in den vergangenen 16 Jahren mindestens 32
Zeitbomben an öffentlichen Plätzen in New York
deponiert und zur Explosion gebracht.
23. Januar
Israel 1957 – Israel hatte als Antwort auf das
Ultimatum der UN-Vollversammlung bekanntgegeben,
dass es das Gebiet am Golf von Akaba sowie den
Gazastreifen nur räumen würde, wenn es zuvor
ausreichende Garantien für seinen Schiffsverkehr vom
Roten Meer zum Hafen Eilat erhielte.
24. Januar
BRD/West-Berlin 1957 – Der frühere Ministerpräsident
von Baden-Württemberg, Reinhold Maier, war auf dem
8. Bundesparteitag der FDP in West-Berlin zum
Parteivorsitzenden gewählt worden.
24. Januar
BRD 1957 – Für den Bundestagswahlkampf zur Wahl am
15. September hatte der SPD-Vorstand die zentrale
Parole „Sicherheit für alle“ beschlossen. Zugleich
hatte sich der Parteivorstand dafür ausgesprochen,
dass die Bundeswehr ein Freiwilligenheer bleiben
sollte.
25. Januar
BRD 1957 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München war das Stück von Erich Kästner „Die Schule
der Diktatoren“ uraufgeführt worden.
25. Januar
Frankreich 1957 – Die französische
Nationalversammlung hatte mit 544 gegen 32 Stimmen
für den Bau des seit Jahren geplanten Straßentunnels
durch den Montblanc gestimmt.
25. Januar
USA 1957 – In den Vereinigten Staaten wurde der
erste Startversuch der US-amerikanischen „Thor“
(PGM-17 Thor) durchgeführt, der weltweit ersten
Mittelstreckenrakete, die in den USA entwickelt und
produziert wurde.
26. Januar
Italien 1957 – An der Mailänder Scala (Teatro alla
Scala di Milano) war die Oper „Dialogues des
Carmélites“ („Gespräche der Karmelitinnen“) von
Francis Poulenc zur Uraufführung gelangt.
26. Januar
Indien 1957 – Die indischen Regionen Jammu und
Kaschmir waren durch das Inkrafttreten der
Landesverfassung dem indischen Staatsgebiet
angegliedert worden, obwohl der Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen Indien zuvor aufgefordert hatte,
den gegenwärtigen Status Kaschmirs nicht zu
verändern.
26. Januar
West-Berlin 1957 – Zum Abschluss ihres dreitägigen
Parteitages in West-Berlin hatte die FDP zehn
Leitsätze für ihre künftigen Zielsetzungen
(„Berliner Programm“) verabschiedet.
26. Januar
BRD 1957 – Auf einer Feier zum 50-jährigen Bestehen
der ersten deutschen Gartenstadt
Essen-Margaretenhöhe war die beabsichtigte
Erweiterung des Geländes um rund 70 Hektar
bekanntgegeben worden. Die geplante Siedlung, für
deren Bau rund 24 Millionen DM veranschlagt waren,
sollte in 1.200 Häusern etwa 4.000 Menschen Platz
bieten. Bisher hatte die Gartenstadt fast 10.000
Einwohner gezählt.
27. Januar
USA 1957 – Einer Mitteilung des US-amerikanischen
Abrüstungsbeauftragten Harold Stassen arbeiteten die
USA an der Entwicklung einer kleinen Atombombe, bei
deren Einsatz sich keine folgenschwere
Radioaktivität einstellen könnte. Die Neuentwicklung
war als Defensivwaffe bei Atomangriffen auf die USA
gedacht gewesen.
27. Januar
Tischtennis 1957 – Der 20-jährige Konrad „Konny“
Freundorfer war zum fünften Mal in Folge Deutscher
Tischtennismeister geworden.
28. Januar
BRD 1957 – Zu Beginn des Winterschlussverkaufs war
es zu Unmutsäußerungen der Käufer gekommen, weil
nach den Bestimmungen des neuen Ladenschlussgesetzes
die Geschäfte in den meisten Großstädten erst um 10
Uhr geöffnet hatten.
28. Januar
BRD 1957 – General a. D. Reinhard Gehlen war zum
ersten Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes
(BND) ernannt worden.
28. Januar
Österreich 1957 – In Österreich hatte der Verkauf
der „Volksaktien“ begonnen.
28. Januar
BRD 1957 – Im deutschen Fernsehen war die erste
Sendung der Reihe „Panorama“ ausgestrahlt worden.
Sie wurde von dem Journalisten Josef Müller-Marein
geleitet und moderiert.
29. Januar
BRD/West-Berlin 1957 – Die 83. Zivilkammer des
Landgerichts Berlin (West-Berlin) hatte in einer
seit 20 Jahren umstrittenen Erbschaftsangelegenheit
entschieden, dass die in Unterlegenhardt bei Bad
Liebenzell (
Baden-Württemberg) lebende Anna Anderson
nicht die Tochter des Zaren Nikolaus II., die
Großfürstin Anastasia, sei.
30. Januar
Frankreich/Algerien 1957 – In der algerischen
Hauptstadt Algier hatten die meisten öffentlichen
Betriebe unter dem Druck französischer
Zwangsmaßnahmen ihre Arbeit im gewohnten Umfang
wieder aufgenommen. Geschlossen blieben jedoch
zahlreiche private Geschäfte. Die Nationale
Befreiungsfront Algeriens (FLN) hatte am 21. Januar
zu einem achttägigen Generalstreik aufgerufen, der
zunächst auch weitgehend befolgt worden war.
31. Januar
BRD 1957 – Die Zahl der Arbeitslosen in der
Bundesrepublik hatte im Januar 1.476.416 betragen
(1.128.933 Männer und 347.483 Frauen). Die
erhebliche Zunahme der Arbeitslosen – es waren rund
223.700 mehr als im Januar 1956 – war auf das
winterliche Wetter zurückgeführt worden.
31. Januar
BRD/Film 1957 – In Hannover (
Niedersachsen) kam der
Film „Rose Bernd“ des Regisseurs Wolfgang Staudte
nach dem gleichnamigen Drama von Gerhart Hauptmann
zur Uraufführung. In der Titelrolle war Maria Schell
zu sehen.
Januar 1957 in den
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