Dezember 1956 - Besinnlichkeit und innere
Einkehr zu Weihnachten
Der Rundfunk in der Bundesrepublik übertrug
die Weihnachtsansprache von Bundeskanzler Konrad
Adenauer, in der er eindringlich zur inneren Einkehr
und zu Besinnlichkeit aufforderte. Diese Rede war
auch in der DDR „heimlich“ gehört worden. Dort war
es mit der inneren Einkehr nicht ganz so einfach,
denn nach Angaben der Bundesregierung saßen dort
rund 11.000 Personen aus politischen Gründen im
Gefängnis. Wie absurd, da doch der Präsident der
Volkskammer, Johannes Dieckmann, zum Beginn des
Weihnachtsmonats die Bundesregierung zur Freilassung
„politischer Gefangener“ aufgefordert hatte, weil
die Inhaftierung von Mitgliedern der KPD
unerträglich sei. Für echte Besinnlichkeit sorgten
dann letztendlich rund 250.000 in Europa
stationierte US-Soldaten, von denen Waisenkindern
Geschenke zur Verfügung gestellt wurden. Im Rahmen
der Operation „Santa Claus“ waren etwa 75.000 aus
Spenden finanzierte Pakete mit Spielzeug,
Süßigkeiten und Bekleidung in der Bundesrepublik, in
Großbritannien, in Belgien und in den Niederlanden
verteilt worden. Die DDR hatte sich inzwischen eine
ganz besondere Devisenquelle eröffnet. Die Regierung
hatte die Gründung von „Genex“ initiiert. Danach
konnten Bürger der BRD ihren Verwandten in
Ost-Deutschland Waren aus einem Geschenkkatalog
zukommen lassen, mussten diese allerdings in DM
bezahlen.
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Januar
1957 >>
Wichtige Ereignisse im
Dezember 1956
1. Dezember
USA 1956 – Am Martin Beck Theatre in New York City
hatte die Uraufführung der Operette „Candide“ von
Leonard Bernstein stattgefunden.
1. Dezember
BRD 1956 – Wirtschaftsminister Ludwig Erhard hatte
bei einem Treffen mit Vertretern der deutschen
Wirtschaftsverbände eine bundesdeutsche
„Rüstungsautarkie“ abgelehnt. Die Bundesregierung
würde auch beim Aufbau der Bundeswehr den Grundsatz
der internationalen Arbeitsteilung verfolgen.
1. Dezember
Kuba 1956 – Bei Gefechten zwischen linksgerichteten
Rebellen und der Armee von Diktator Fulgenio Batista
waren 50 Menschen ums Leben gekommen.
1. Dezember
Rumänien/UdSSR 1956 – In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau hatten Regierungsvertreter Rumäniens und der
UdSSR eine unbefristete Verlängerung der
Stationierung sowjetischer Truppen in Rumänien
vereinbart.
1. Dezember
DDR 1956 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war die
Komödie „Die Schlacht bei Lobositz“ von Peter Hacks
uraufgeführt worden.
1. Dezember
Olympiade 1956 – Im australischen Melbourne hatte
die australische Schwimmstaffel der Damen mit 44,5
sec einen Weltrekord über 4x100 m Freistil bei den
Olympischen Sommerspielen aufgestellt.
2. Dezember
BRD 1956 – Die saarländischen Sozialdemokraten
hatten in Saarbrücken angesichts der für das Jahr
1957 vorgesehenen Angliederung des Saarlands an die
Bundesrepublik Deutschland die Auflösung des
Landtags und die Ausschreibung von Neuwahlen
gefordert.
2. Dezember
International 1956 – Der Rat der Sozialistischen
Internationale, der in der dänischen Hauptstadt
Kopenhagen tagte, hatte eine Resolution
verabschiedet, in der die britisch-französische
Intervention in Ägypten scharf verurteilt worden
war.
2. Dezember
Frankreich 1956 – Die französische
Nationalversammlung hatte Kredite für die ehemaligen
Kolonien Marokko und Tunesien in Höhe von rund 57
Millionen DM gebilligt. Der größte Teil der
Finanzhilfe sollte der Unterstützung von
rückkehrwilligen französischen Staatsbürgern in
Nordafrika dienen.
2. Dezember
Kuba 1956 – Mit der Landung von
Fidel Castro im
Osten der Insel hatte der Guerillakrieg gegen den
Diktator Fulgencio Batista begonnen.
2. Dezember
Automobilrennsport 1956 – Der britische Rennfahrer
Stirling Moss (Maserati) hatte in Melbourne den
Großen Preis von Australien gewonnen. Das Rennen,
das nicht in die Weltmeisterschaftswertung einging,
sollte nach dem Willen der Veranstalter den
Automobilsport in Australien populär machen.
3. Dezember
Ungarn 1956 – Die Regierung unter János Kádár hatte
einer Delegation der Vereinten Nationen die Einreise
verweigert, die unter der Führung von
Generalsekretär Dag Hammarskjöld vor Ort die
Ereignisse um den Volksaufstand vom November
untersuchen wollte.
3. Dezember
Österreich 1956 – Der Nationalrat Österreichs hatte
ein Wohnraumversorgungsgesetz verabschiedet. Danach
hatten Bedürftige Anspruch auf einen
Wohnungsberechtigungsschein, durch den sie Vorrang
bei der Vergabe von Wohnungen erhielten.
3. Dezember
USA 1956 – Bei der Explosion eines Lagerhauses im
Hafen von New York waren zehn Menschen ums Leben
gekommen. Weitere mehr als 240 Personen waren
verletzt worden. Nach der Explosion war ein Feuer
ausgebrochen, das Sachschäden in Höhe von rund 50
Millionen DM angerichtet hatte.
3. Dezember
BRD 1956 – Vor der Presse in Bonn hatte die deutsche
Lufthansa den Ankauf von Flugzeugen bekanntgegeben.
Unter anderem hatte die Gesellschaft vier
Düsenflugzeuge vom Typ Boeing 707, zwei viermotorige
„Superconstellation“ sowie acht Vickers „Viscount“
bestellt.
3. Dezember
BRD 1956 – Im Bremer Hauptpostamt war die bis dato
modernste Paket-Verteilanlage der Welt in Betrieb
genommen worden. Täglich rund 100.000 Pakete und
Päckchen sortierte die weitgehend automatisierte
Anlage.
4. Dezember
UdSSR 1956 – In der Sowjetrepublik Jakutien in
Ostsibirien waren umfangreiche Diamantenvorkommmen
entdeckt worden. Angaben von Geologen zufolge
handelte es sich um die größte Lagerstätte dieser
Art weltweit.
5. Dezember
BRD 1956 – Gegen die Stimmen der SPD und einiger
FDP-Abgeordneter hatte der Bundestag die Einführung
der zwölfmonatigen Wehrpflicht beschlossen.
5. Dezember
DDR 1956 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatte
der Präsident der Volkskammer, Johannes Dieckmann
(LDPD) die Bundesregierung zur Freilassung
„politischer Gefangener“ aufgefordert. Dieckmann
hatte die Inhaftierung von Mitgliedern der KPD als
unerträglich bezeichnet.
5. Dezember
UNO 1956 – Die UN-Vollversammlung hatte eine
Resolution verabschiedet, in der ein sofortiger
Abzug der sowjetischen Truppen aus Ungarn, die
Einstellung von Deportationen und die Zulassung von
UN-Beobachtern gefordert worden waren.
5. Dezember
Ungarn 1956 – In der ungarischen Hauptstadt
Budapest
hatte die Regierung des Landes die Auflösung der
während des Volksaufstandes gebildeten
Revolutionsräte gefordert.
5. Dezember
Polen 1956 – In der polnischen Hauptstadt Warschau
hatte die Regierung die Rationierung von
Brennstoffen eingeführt. Unter anderem sollte der
Eisenbahnverkehr zur Einsparung von Kohle
eingeschränkt werden.
5. Dezember
DDR 1956 – An der Grenzkontrolle Berlin-Babelsberg
waren US-amerikanische Transporte durch sowjetische
Soldaten festgehalten worden. Dies war seit dem Ende
der Berliner Blockade im Jahr 1949 der erste
Zwischenfall dieser Art.
5. Dezember
Vatikan/Polen 1956 – Im Einvernehmen mit der
polnischen Regierung hatte Papst Pius XII. vier
Generalvikare für die früheren deutschen Ostgebiete
ernannt. Nach deutschen Protesten hatte der Vatikan
darauf hingewiesen, dass damit der Heilige Stuhl die
Oder-Neiße-Grenze nicht zwangsläufig anerkennen
würde. Es würde sich um eine rein administrative
Maßnahme handeln.
5. Dezember
BRD 1956 – Im sogenannten Lübeck-Urteil hatte das
Bundesverfassungsgericht den ablehnenden Bescheid
des Bundesministeriums des Innern zu einem
beantragten Volksbegehren über die Bildung eines
deutschen Bundeslandes „Freie und Hansestadt Lübeck“
bestätigt.
6. Dezember
DDR 1956 – Mit Wirkung vom 1. Januar 1957 hatte der
DDR-Ministerrat in sechs Maschinenbau-Kombinaten die
Einführung der 45-Stunden-Woche beschlossen.
6. Dezember
Israel 1956 – Der israelische Ministerpräsident
David Ben Gurion und der Oberkommandierende der
Streitkräfte, Moshe Dayan, hatte die Bereitschaft
Israels erklärt, seine Truppen von der
Sinai-Halbinsel zurückzuziehen. Es sei jedoch
Bedingung, dass die ägyptischen Streitkräfte das
geräumte Gebiet nicht mehr als Stützpunkt nutzten
und dass israelische Schiffe den Suezkanal nicht
mehr befahren durften.
6. Dezember
BRD 1956 – Bundesverkehrsminister Hans-Christoph
Seebohm hatte bekanntgegeben, dass Hinweise auf
Straßenschildern künftig in einem verständlichen
Deutsch abgefasst werden sollten. Schilder mit den
Texten „Nebenraum nicht befahrbar“ und „Lose
Seitenräume“ sollten gegen Schilder mit der
Aufschrift „Seitenstreifen nicht befahrbar“
ausgetauscht werden.
6. Dezember
Olympiade 1956 – Das sogenannte Blutspiel von
Melbourne, bei dem die Wasserballspieler aus Ungarn
gegen die Mannschaft der Sowjetunion spielten und
mit 4:0 gewannen, war abgebrochen worden. Die
Begegnung war nach der Niederschlagung des
Ungarischen Volksaufstandes durch sowjetische
Truppen stark emotionsgeladen gewesen.
7. Dezember
BRD 1956 –
Bundeskanzler Konrad Adenauer erklärte in
Bonn vor der Presse, dass er trotz der Ereignisse in
Ungarn bereit sei, die diplomatischen Beziehungen
zur UdSSR zu vertiefen. Jedoch sei der Zeitpunkt zur
Einberufung einer Viermächtekonferenz zur Behandlung
der deutschen Fragen nicht günstig.
7. Dezember
Polen 1956 – In der Hauptstadt Warschau hatten sich
Vertreter der katholischen Kirche mit der Regierung
des Landes auf ein Abkommen geeinigt, das der Kirche
volle Freiheit des religiösen Lebens zugesichert
hatte.
7. Dezember
USA 1956 – Die US-Regierung hatte sich
bereiterklärt, den Staaten Westeuropas bei der
Überwindung der Folgen der Suezkrise zu helfen. Vor
allem Öllieferungen und finanzielle Hilfen waren
geplant.
7. Dezember
Schweiz 1956 – In der Hauptstadt Bern hatte der
schweizerische Bundesrat ein Rüstungs-Sofortprogramm
verabschiedet. Unter anderem sollte Armee mit
modernen Sturmgewehren, 100 britischen Panzern vom
Typ Centurion Mark VII sowie mit 40 französischen
Flugzeugen des Typs Mystère IV A ausgestattet
werden.
7. Dezember
BRD 1956 – In Frankfurt am Main (
Hessen) hatten die
Tarifpartner der Textilindustrie die Einführung der
45-Stunden-Woche zum 1. April 1957 beschlossen.
8. Dezember
DDR 1956 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war eine
von der SED einberufene „Arbeiterkonferenz“ zu Ende
gegangen. SED-Parteichef Walter Ulbricht hatte auf
der Tagung die mangelhafte Verwirklichung von
„Arbeiterrechten“ und die bürokratische Missachtung
von Verbesserungsvorschlägen eingestanden. Ulbricht
hatte bekanntgegeben, dass künftig sogenannte
Arbeiterkomitees „Beschlussrecht im Rahmen der
betrieblichen Zuständigkeit“ erhalten sollten.
8. Dezember
Olympiade 1956 – Im australischen Melbourne waren
die XVI. Olympischen Sommerspiele zu Ende gegangen.
Die erfolgreichste Mannschaft war die Sowjetunion,
die den Medaillenspiegel vor den USA und Australien
anführte.
9. Dezember
Polen 1956 – Im Zentralorgan der Polnischen
Arbeiterpartei, „Trybuna Ludu“, war ein Artikel
erschienen, in dem eine Verbesserung des
deutsch-polnischen Verhältnisses und der Abschluss
eines Vertrages zum Gewaltverzicht für möglich
gehalten wurde.
9. Dezember
BRD 1956 – Mit der Ausstellung „Spielzeug aus
vergangenen Zeiten“ war in Dortmund
(
Nordrhein-Westfalen) das neuerbaute Museum am
Ostwall eröffnet worden.
10. Dezember
Italien/BRD 1956 – Nach viertägiger Dauer hatte der
italienische Staatspräsident Giovanni Gronchi einen
Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland
beendet. Im Rahmen dieses Besuchs waren eine Reihe
von Handels- und Kulturabkommen geschlossen worden.
10. Dezember
BRD 1956 – Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer
hatte sich nach seiner Rückkehr von einer Asienreise
für den Austritt aus der NATO im Fall der
Wiedervereinigung ausgesprochen.
11. Dezember
UNO 1956 – Die UN-Vollversammlung hatte in New York
den Schweizer August Lindt einstimmig zum Hohen
Kommissar für das Flüchtlingswesen gewählt. Damit
hatte Lindt die Nachfolge des am 10. Juli
verstorbenen Niederländers G. I. van Heuven Goedhart
angetreten.
12. Dezember
BRD 1956 – Die Bundesregierung hatte für das
Saarland die Gewährung einer Finanzhilfe in Höhe von
350 Millionen DM beschlossen.
12. Dezember
DDR 1956 – Das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“
hatte einen Aufruf des Ersten Sekretärs des ZK der
SED, Walter Ulbricht, veröffentlicht. Darin war die
Wahrung der „studentischen Disziplin“ gefordert
worden.
12. Dezember
Frankreich/BRD 1956 – Die französische
Nationalversammlung hatte die mit der
Bundesregierung getroffenen Vereinbarungen über die
Eingliederung des Saarlands in die Bundesrepublik
angenommen.
12. Dezember
BRD 1956 – Im Stadtteil München-Schwabing hatte die
Kabarettbühne „Münchner Lach- und
Schießgesellschaft“ ihr erstes Programm vorgestellt.
12. Dezember
BRD 1956 – Wissenschaftler hatten in der
Schwarnewerder Heide bei Bremerhaven eine rund 2500
Jahre alte Grabanlage aus der Bronzezeit entdeckt.
Angaben der Archäologen zufolge handelte es sich um
einen der bedeutendsten Funde auf deutschem Boden.
13. Dezember
BRD 1956 – In Saarbrücken hatte der saarländische
Landtag gemäß den zwischen
Frankreich und der BRD
getroffenen Vereinbarungen die Erklärung zum
Beitritt des Saarlands zur BRD angenommen.
13. Dezember
Indonesien 1956 – Der Taifun „Polly“, der mit rund
100 km/h über Indonesien zog, hatte 69 Menschenleben
gefordert. Offiziellen Angaben zufolge waren mehr
als 75.000 Indonesier obdachlos geworden.
14. Dezember
1956 – Das ische Parlament hatte das am
15. Oktober unterzeichnete Abkommen über die
Beendigung des Kriegszustands zwischen und der
Sowjetunion ratifiziert.
14. Dezember
NATO 1956 – Eine Tagung des Nordatlantikrates, des
obersten politischen Organs der NATO, war in Paris
zu Ende gegangen.
14. Dezember
Großbritannien 1956 – Das britische Unterhaus hatte
die Entlassung der afrikanischen Kolonie Goldküste
unter Einschluss des Togolandes in die
Unabhängigkeit gebilligt. Künftig sollte der Staat
Ghana heißen.
14. Dezember
DDR 1956 – In der Ost-Berliner
Werner-Seelenbinder-Halle hatte der SED-Parteichef
Walter Ulbricht im Rahmen einer Feierstunde die aus
der DDR stammenden Mitglieder der gesamtdeutschen
Olympiamannschaft mit dem Ehrentitel „Verdienter
Meister des Sports“ ausgezeichnet.
15. Dezember
Großbritannien 1956 – Nach einer Reihe von
Attentaten der Irisch-Republikanischen Armee (IRA)
hatte die britische Regierung den Ausnahmezustand
über Nordirland verhängt.
15. Dezember
Österreich 1956 – Angaben des Innenministeriums
zufolge waren seit Ende Oktober rund 135.000
ungarische Flüchtlinge ins Land gekommen.
15. Dezember
Südafrikanische Union 1956 – In der Südafrikanischen
Union waren 149 Personen verhaftet worden. Sie waren
Angaben von Justizminister Carl Swart zufolge
„kommunistische Umstürzler“ und standen unter dem
Verdacht des Hochverrats.
16. Dezember
Großbritannien/Frankreich/Ägypten 1956 – Die
Regierungen Großbritanniens und Frankreichs hatten
den vollständigen Rückzug ihrer Streitkräfte aus
Ägypten bekanntgegeben. Die Kontrolle über die
ägyptische Hafenstadt Port Said war den
UN-Friedenstruppen übergeben worden.
16. Dezember
Irak 1956 – In der Hauptstadt Bagdad hatte der
irakische Ministerpräsident Nuri es Said die Staaten
der Arabischen Liga vor einer weiteren politischen
Annäherung an die Sowjetunion gewarnt. Die UdSSR
hätte das Ziel, im Mittleren Osten ein Machtvakuum
zu schaffen, dass sie selbst ausfüllen wollte.
17. Dezember
USA 1956 – Der Vorsitzende der US-Atomkommission,
Lewis L. Strauss, hatte in Washington
bekanntgegeben, dass in den USA bis 1962 fünf
Atomkraftwerke errichtet werden sollten.
17. Dezember
USA 1956 – In Burbank (US-Bundesstaat Kalifornien)
hatten zwei Männer einen Diamantentransport
überfallen und
Edelsteine im Wert von rund 600.000
US-Dollar (2,5 Millionen DM) erbeutet. Das war
bislang weltweit die größte Summe, die bei einem
Überfall erbeutet worden war. Von den Tätern fehlte
jede Spur.
18. Dezember
Großbritannien 1956 – Der britische Kolonialminister
Alan Lennox-Boyd hatte vor dem Unterhaus erklärt,
dass seine Regierung erwäge, die Unabhängigkeit
Zyperns zu gewähren. Es müsste jedoch gewährleistet
werden, dass sowohl die griechische als auch die
türkische Bevölkerung Zyperns die gleichen Rechte
erhalten würden. Nicht auszuschließen sei daher eine
Teilung der Insel.
18. Dezember
USA 1956 – Der Polizei war in Trenton
(US-Bundesstaat New Jersey) die Festnahme eines
Geistesgestörten gelungen, von dem in den letzten
Wochen fünf Kirchen niedergebrannt worden waren. Bei
den Anschlägen, die landesweit für Aufsehen gesorgt
hatten, waren drei Menschen ums Leben gekommen.
18. Dezember
UNO 1956 – Die Vereinten Nationen hatten als
Mitglied aufgenommen.
18. Dezember
West-Berlin 1956 – Bei Bauarbeiten auf dem Maifeld
war durch Zufall die 2,60 m hohe und 12 t schwere
Olympia-Glocke (von 1936) geborgen worden. Sie war
1946 vergraben worden, um sie vor dem Zugriff der
Besatzungsmächte zu schützen. Jedoch war der
Lageplan des Verstecks verloren gegangen.
19. Dezember
Israel 1956 – Ministerpräsident David Ben Gurion
hatte vor dem israelischen Parlament (Knesset)
erklärt, dass seine Regierung unter keinen Umständen
den von Israel besetzten Gaza-Streifen an Ägypten
zurückgeben werde.
19. Dezember
BRD/Vatikan 1956 – Vertreter des Landes
Nordrhein-Westfalen und des Vatikans hatten in Bad
Godesberg einen Vertrag über die Errichtung eines
Bistums Essen unterzeichnet. In dem Gebiet, das aus
Teilen der Bistümer Köln, Münster und Paderborn
gebildet wird, lebten rund 1,3 Millionen Katholiken.
19. Dezember
Großbritannien 1956 – Die britische Polizei hatte
den Arzt und Betrüger John Bodkin Adams unter dem
Verdacht festgenommen, dass er sein Serienmörder
sei. Adams war später freigesprochen worden.
19. Dezember
BRD 1956 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München war der österreichische Spielfilm „Sissi,
die junge Kaiserin“ mit Romy Schneider und Karlheinz
Böhm in den Hauptrollen uraufgeführt worden.
20. Dezember
Großbritannien 1956 – Der britische Premierminister
Anthony Eden hatte vor dem Londoner Unterhaus
bestritten, dass es während der Suezkrise Absprachen
mit Israel über ein gemeinsames Vorgehen gegen
Ägypten gegeben hatte.
20. Dezember
Ungarn 1956 – Die Regierung unter János Kádár eine
Verordnung erlassen, die Internierungen von
Personen, die sich aktiv am Volksaufstand beteiligt
hatten, ohne vorherigen Gerichtsbeschluss zuließ.
20. Dezember
DDR 1956 – Auf Anordnung der DDR-Regierung war die
Genex gegründet worden. Danach konnten Bürger der
BRD ihren Verwandten im anderen Teil (
DDR) Waren aus
einem Geschenkkatalog zukommen lassen, die sie in DM
bezahlen mussten. Damit hatte sich die DDR eine
Devisenquelle eröffnet.
20. Dezember
Australien 1956 – Angaben der australischen
Regierung zufolge hatten während der Olympischen
Spiele in Melbourne 40 Sportler aus osteuropäischen
Staaten um politisches Asyl ersucht. Darunter hatten
sich 35 Personen aus Ungarn befunden.
21. Dezember
BRD 1956 – Mit großem Erfolg war in der BRD der
US-Spielfilm „Giganten“ angelaufen. Es war der
letzte Film des 1955 verunglückten US-Jugendidols
James Dean gewesen.
21. Dezember
BRD 1956 – Bundesverteidigungsminister Franz Josef
Strauß hatte bekanntgegeben, dass die Bundeswehr nun
doch mit geschlossenen „Knobelbechern“ ausgerüstet
werde. Die in den vergangenen Monaten erprobten
Schnürstiefel der US-Streitkräfte waren mangelhaft
verarbeitet und hatten bei schlechter Witterung
„völlig versagt“.
22. Dezember
BRD 1956 – Der ehemalige Leiter des Bundesamtes für
Verfassungsschutz, Otto John, war in Karlsruhe wegen
Landesverrats zu vier Jahren Gefängnis verurteilt
worden.
22. Dezember
Polen 1956 – Mitteilungen der polnischen Regierung
zufolge war die Wolfsplage im Land erfolgreich
bekämpft worden. Rund 400 Wölfe waren in den letzten
Monaten erlegt worden. Die Tiere hatten Schafe und
Rinder gerissen. Sie waren aus der Sowjetunion
zugewandert.
23. Dezember
Vatikan 1956 – In seiner traditionellen
Weihnachtsbotschaft, die vom Rundfunk in 30 Ländern
übertragen wurde, hatte sich Papst Pius XII. für
eine kontrollierte Abrüstung der Militärblöcke
ausgesprochen. Am selben Tag hatte das
Kirchenoberhaupt Juliuas Döpfner zum Bischof von
Berlin ernannt. Der bisherige Bischof von Würzburg
hatte damit die Nachfolge des am 21. August 1956
verstorbenen Bischofs Wilhelm Weskamm angetreten.
23. Dezember
USA/BRD 1956 – Die US-amerikanische Filmgesellschaft
Metro-Goldwyn-Mayer hatte auf einem rund 60.000 m²
großen Gelände bei Frankfurt am Main mit dem Bau des
ersten europäischen Autokinos begonnen. Die
Eröffnung war für den 1. September 1957 geplant und
bot 1000 Pkw Platz.
23. Dezember
Fußball 1956 – In Köln hatte die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft 4:2 gegen die
National-Elf von Belgien gewonnen.
24. Dezember
Ägypten 1956 – Ägyptische Pioniere hatten am
Suezkanal das Denkmal des Erbauers Ferdinand von
Lesseps gesprengt. Angaben von Radio Kairo zufolge
sollte es durch eine „Freiheitsstatue“ ersetzt
werden.
24. Dezember
USA/Europa 1956 – Von den rund 250.000 in Europa
stationierten US-Soldaten waren Waisenkindern
Weihnachtsgeschenke zur Verfügung gestellt worden.
Im Rahmen der Operation „Santa Claus“ waren etwa
75.000 aus Spenden finanzierte Pakete mit Spielzeug,
Süßigkeiten und Bekleidung in der Bundesrepublik,
Großbritannien, Belgien und den Niederlanden
verteilt worden.
25. Dezember
BRD 1956 – In seiner vom Rundfunk übertragenen
Weihnachtsansprache hatte Bundeskanzler Konrad
Adenauer die Deutschen zur inneren Einkehr und zu
Besinnlichkeit aufgefordert.
26. Dezember
Algerien 1956 – Bei Überfällen und Bombenanschlägen
der Befreiungsbewegung FLN waren 22 Menschen ums
Leben gekommen. Die Organisation, die für die
Unabhängigkeit des Landes eintrat, hatte vor den
Weihnachtsfeiertagen die Verschärfung ihres Kampfes
gegen die französische Kolonialmacht angekündigt.
27. Dezember
International/Ägypten 1956 – Die UN-Friedenstruppe
hatte mit der Räumung des Suezkanals begonnen. Die
Wasserstraße war seit dem Ausbruch des Suezkrieges
von Schiffs- und Flugzeugwracks blockiert worden.
27. Dezember
Sowjetunion 1956 – Im Leningrader Kirow-Theater war
das Ballett „Spartakus“ von Aram Chatschaturjan zur
Uraufführung gelangt. Die Choreografie stammte von
Leonid Jacobson und die für die Ausstattung war
Wladimir Chodasewitsch verantwortlich.
27. Dezember
Frankreich 1956 – Bei Marseille war das französische
Versuchsflugzeug Leduc 0-22 zu seinem ersten
Testflug gestartet. Angaben seiner Konstrukteure
zufolge war es für Geschwindigkeiten bis zu 4000
km/h ausgelegt.
28. Dezember
BRD/DDR 1956 – Nach Einschätzung der Bundesregierung
waren in der DDR rund 11.000 Menschen aus
politischen Gründen im Gefängnis.
28. Dezember
USA 1956 – In Quincy (US-Bundesstaat Massachusetts)
war mit dem Bau eines „Supertankers“ begonnen
worden. Nach Angaben des griechischen Reeders
Aristoteles Onassis sollte der Tanker eine neue Ära
im Schiffsbau eröffnen. Er sollte mit einer
Wasserverdrängung von mehr als 100.000 t das größte
Schiff der Welt werden. Den bisherigen Rekord hielt
der 47.000-t-Tanker „Ibn Saud“, der in Hamburg
gebaut worden war.
29. Dezember
USA 1956 – Das US-Verteidigungsministerium hatte
mitgeteilt, dass bei den Streitkräften künftig keine
Brieftauben mehr zur Übermittlung von Informationen
benutzt würden. Im Koreakrieg (1950-1953) waren im
Dienst der US-Armee noch rund 40.000 Tauben
eingesetzt worden.
29. Dezember
Sport/International 1956 – Sportjournalisten aus 16
Ländern hatten den britischen Spieler Stanley
Matthews zum „Fußballer des Jahres“ gewählt. Den
zweiten Platz hatte der Spanier Alfredo Di Stefano
belegt.
30. Dezember
BRD 1956 – In mehreren bundesdeutschen Städten war
es zu Jugendkrawallen gekommen. Allein in Dortmung
(Nordrhein-Westfalen) hatten rund 4.000 Jugendliche
die Straßen rund um das Kino „Capitol“ unsicher
gemacht. Dort war der Rock'n'Roll-Film „Außer Rand
und Band“ mit Bill Haley gezeigt worden.
31. Dezember
UNESCO 1956 – Südafrika war aus der UNESCO
ausgetreten.
31. Dezember
Sowjetunion 1956 – An der Wolga war das
Wasserkraftwerk „Gorki“ seiner Bestimmung übergeben
worden. Das Kraftwerk, das eine Kapazität von
400.000 kWh hatte, war das vierte in der sogenannten
Wolgakaskade errichtete Kraftwerk.
Dezember 1956 in den
Nachrichten
Trevor Donovan spielt Eddy Arnold in
Million Dollar Quartet
Country Music News
"The Million Dollar Quartet" ist ein Album mit
Aufnahmen, die am 4. Dezember 1956 in den Sun
Studios in Memphis, Tennessee, gemacht wurden.....
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