November 1956 - Die Nachwirkungen des
Ungarischen Volksaufstandes
Zu Beginn des Monats hatten im Rahmen des
Ungarischen Volksaufstandes der Austritt Ungarns aus
dem Warschauer Pakt sowie die Neutralitäts-Erklärung
für das Land noch zu den Maßnahmen des
Ministerpräsidenten Imre Nagy gehört, bevor
letztendlich die sowjetischen Panzereinheiten in der
ungarischen
Hauptstadt Budapest den Volksaufstand
endgültig niederschlugen. In der ostungarischen
Stadt Szolnok hatte János Kádár mit sowjetischer
Unterstützung eine Gegenregierung gebildet.
International, zumindest im westlichen Ausland,
stieß die Niederschlagung des Aufstands keinesfalls
auf Zustimmung. In der Bundesrepublik hatten in
mehreren Städten Massendemonstrationen
stattgefunden, auf denen die Sowjetunion
aufgefordert worden war, Ungarn die Selbstbestimmung
zu gewähren. Sogar die UN-Vollversammlung hatte die
Sowjetunion zum Rückzug ihrer Streitkräfte aus
Ungarn aufgefordert und gleichzeitig die Lieferung
von Medikamenten und Hilfsgütern angeboten.
Zahlreiche Staaten hatten sich verpflichtet,
ungarische Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen
politisches Asyl zu gewähren. Zu diesen Staaten
gehörten neben der BRD unter anderem die USA,
Schweden, die
Niederlande und Australien. Nach der
Niederschlagung hatte Ministerpräsident János Kádár
die Beibehaltung politischer Reformen im Land
angekündigt und dem abgesetzten Ministerpräsidenten
Imre Nagy hatte er Straffreiheit und Sicherheit
versprochen. Trotzdem wurde Nagy beim Verlassen der
jugoslawischen Botschaft, in die er sich geflüchtet
hatte, vom KGB verhaftet und nach Rumänien
verschleppt.
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Dezember 1957 >>
Wichtige Ereignisse im
November 1956
1. November
BRD 1956 – Die Polizei hatte in Lüneburg
(
Niedersachsen) eine größere Anzahl illegal
gedruckter Zeitungen der verbotenen KPD
beschlagnahmt. Nach dem Verbot der Partei durch das
Bundesverfassungsgericht am 14. August hatten alle
kommunistischen Presseorgane ihr Erscheinen
einstellen müssen.
1. November
Ungarn 1956 – Ministerpräsident Imre Nagy hatte den
Austritt seines Landes aus dem Warschauer Pakt und
als Ungarn als neutral erklärt.
1. November
Indien 1956 – In Indien war das Gesetz (States
Reorganisation) über die staatliche Neugliederung in
Kraft getreten. Der Subkontinent bestand nun aus 14
Staaten (Provinzen) und aus sechs zentralverwalteten
Regionen.
1. November
Leichtathletik 1956 – In Los Angeles (US-Bundesstaat
Kalifornien) hatte der US-amerikanische Kugelstoßer
Parry O'Brien seinen alten Weltrekord von 19,06 m
auf 19,25 m gesteigert.
1. November
UNESCO 1956 – In Genf hatte die UNESCO das
statistische Jahrbuch 1956 veröffentlicht. Danach
hatte das Saargebiet mit 283 Einwohnern pro km² nach
Großbritannien (289) die größte Bevölkerungsdichte
der Welt. In der Bundesrepublik lebten 205 Menschen
auf einem Quadratkilometer.
2. November
Ungarn 1956 – Die Partei der Ungarischen Werktätigen
hatte sich in der Hauptstadt
Budapest in „Ungarische
Sozialistische Arbeiterpartei“ umbenannt. Dem
Vorstand hatten unter anderem Ministerpräsident Imre
Nagy und János Kádár angehört.
2. November
UNO 1956 – Die UNO-Vollversammlung in New York hatte
den sofortigen Abzug der israelischen Streitkräfte
von der Sinai-Halbinsel und die Einstellung der
britischen und französischen Bombardements auf
Ägypten gefordert.
2. November
Argentinien 1956 – Die argentinische Polizei hatte
in Buenos Aires einen Schmugglerring zerschlagen,
der große Mengen Polio-Impfstoff illegal aus den
Vereinigten Staaten eingeführt hatte. Bislang war
seitens der US-Regierung der Export größerer Mengen
des 1955 entwickelten Serums gegen Kinderlähmung
verboten. Es sollte zunächst der US-amerikanische
Bedarf gedeckt werden.
2. November
Leichtathletik 1956 – Als erster Hammerwerfer hatte
in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) Harold
Connolly die 68-m-Marke übertroffen. Damit hatte er
den alten Weltrekord des sowjetischen Leichtathleten
Michail Kriwonossow (67,32 m) auf 68,54 verbessert.
3. November
BRD 1956 – Mehrere hundert Studenten hatten in
Frankfurt am Main gegen die Bombenangriffe
Frankreichs und Großbritanniens auf ägyptische
Städte demonstriert.
3. November
Kanada 1956 – In einer Schachtanlage bei Springhill
waren bei einer Kohlenstaub-Explosion 124 Bergleute
ums Leben gekommen.
3. November
BRD 1956 – Die Münchener Volksschauspieler Liesl
Karlstadt und Beppo Brem traten in dem ersten
TV-Werbespot des deutschen Fernsehens auf, der vom
Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wurde. In dem
55-Sekunden-Spot stand die Werbung für das
Waschmittel „Persil“ im Fokus.
4. November
Ungarn/Sowjetunion 1956 – Sowjetische
Panzereinheiten hatten die ungarische Hauptstadt
Budapest in den frühen Morgenstunden angegriffen.
4. November
Ungarn 1956 – In der ostungarischen Stadt Szolnok
hatte János Kádár mit sowjetischer Unterstützung
eine Gegenregierung gebildet.
4. November
BRD 1956 – In Hamburg hatte das erste internationale
Rock'n'Roll-Turnier unter Beteiligung von
Jugendlichen aus dem In- und Ausland stattgefunden.
Die Besucher waren nach Abschluss der Veranstaltung
randalierend durch die Innenstadt gezogen und hatten
sich mit der Polizei eine Straßenschlacht
ausgetragen.
4. November
Ungarn/Sowjetunion 1956 – Sowjetische Panzer waren
in Ungarn eingerückt und hatten mit der gewaltsamen
Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstandes
begonnen.
5. November
Ägypten 1956 – Britische und französische
Fallschirmjäger und Landungstruppen hatten mit der
Besetzung der ägyptischen Hafenstadt Port Said
begonnen.
5. November
UNO 1956 – In New York hatte die UNO-Vollversammlung
die Intervention der Sowjetunion in Ungarn
verurteilt. Die Vollversammlung hatte die Regierung
in Moskau zum Rückzug ihrer Streitkräfte
aufgefordert.
5. November
BRD/Österreich 1956 – Regierungsvertreter der BRD
und Österreichs hatten in der bayerischen
Landeshauptstadt München eine grundsätzliche
Einigung über die Behandlung von Forderungen und
Verbindlichkeiten zwischen Bürgern der beiden
Staaten erzielt.
5. November
BRD 1956 – In mehreren deutschen Städten hatten
Massendemonstrationen stattgefunden, auf denen die
Sowjetunion aufgefordert worden war, Ungarn die
Selbstbestimmung zu gewähren. In West-Berlin waren
aufgebrachte Jugendliche zum Brandenburger Tor
gezogen und hatten Volkspolizisten mit Steinen
beworfen.
6. November
USA 1956 – Mit großer Mehrheit (57 Prozent) hatte
Dwight D. Eisenhower von der Republikanischen Partei
die US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen gegen
seinen demokratischen Herausforderer Adlai Ewing
Stevenson gewonnen.
6. November
USA 1956 – In New York hatte der US-amerikanische
Generalstab Alarmbereitschaft für die Streitkräfte
angeordnet. Das Militär hatte damit auf Meldungen
reagiert, dass die Sowjetunion trotz des
bevorstehenden Waffenstillstandes in den Konflikt um
den Suezkanal eingreifen werde.
6. November
BRD/Frankreich 1956 – Bundeskanzler Konrad Adenauer
war zu Gesprächen mit der französischen
Staatsführung über die Angliederung des Saarlandes
in Paris eingetroffen. Angesichts der Ereignisse in
Ägypten und Ungarn war der als mehrtägiger
Staatsbesuch geplante Aufenthalt Adenauers auf einen
Tag begrenzt worden.
6. November
Simbabwe/Sambia 1956 – Am Sambesi an der Grenze von
Simbabwe und Sambia war mit dem Bau der
Bogenstaumauer für die Kariba-Talsperre begonnen
worden.
7. November
BRD 1956 – Der neuernannte Bundesminister für
Verteidigung, Franz Josef Strauß, hatte vor der
Presse in Bonn seine Pläne für den Aufbau der
Bundeswehr erläutert. Er hatte angekündigt, im
Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger Theodor Blank nach
dem Grundsatz „Qualität geht vor Quantität“ zu
verfahren. Im Mittelpunkt seiner Bemühungen hatte
die Aufstellung komplett verwendbarer taktischer
Verbände gestanden.
7. November
Ägypten 1956 – Auf eine Initiative des
UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld war in Ägypten
um Mitternacht eine Waffenruhe zwischen Israel,
Ägypten, Großbritannien und Frankreich vereinbarte
Waffenruhe in Kraft getreten.
7. November
UNESCO 1956 – Als neues Mitglied hatte die UNESCO
Marokko aufgenommen.
7. November
Frankreich 1956 – In der französischen Hauptstadt
Paris hatten Tausende von Demonstranten die Zentrale
der Kommunistischen Partei gestürmt und in Brand
gesetzt. Die aufgebrachte Menge hatte der
französischen KP vorgeworfen, dass sie die
sowjetische Militärintervention in Ungarn
rechtfertigen würde.
8. November
BRD 1956 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte in
einer Sondersitzung des Bundestages eine
Regierungserklärung zur Lage in Ungarn, im Nahen
Osten und in
Polen abgegeben. Adenauer hatte darin
unter anderem Bewunderung für den Freiheitskampf des
ungarischen Volkes geäußert und hatte zu einer
friedlichen Lösung der Suezkrise aufgerufen.
8. November
USA/Israel/Ägypten 1956 – Israel hatte sich auf
massiven Druck der Vereinigten Staaten hin zum
Rückzug seiner Truppen von der ägyptischen
Sinai-Halbinsel bereit erklärt.
8. November
UNO 1956 – In New York hatten die Vereinten Nationen
die Entsendung einer UN-Friedenstruppe in den Nahen
Osten beschlossen.
8. November
UNESCO 1956 – Tunesien war neues Mitglied der UNESCO
geworden.
9. November
UNO 1956 – Die UN-Vollversammlung in New York hatte
die Sowjetunion zum Rückzug ihrer Streitkräfte aus
Ungarn aufgefordert. Sie hatte die Lieferung von
Medikamenten und Hilfsgütern angeboten.
9. November
BRD 1956 – Der Deutsche Bundestag hatte das
Ladenschlussgesetz verabschiedet. Ab dem 1. Januar
1957 war die Schließung der Geschäfte samstags für
16 Uhr festgelegt worden. Sie durften zudem montags
erst um 10 Uhr geöffnet werden.
9. November
USA 1956 – Ein zweiköpfiges Team der US-Marine hatte
über Rapid City (US-Bundesstaat South Dakota) einen
Höhenrekord aufgestellt. Ihr Ballon, der mit einer
Druckkabine ausgerüstet war, hatte eine Höhe von
23.180 m erreicht.
10. November
China/Suezkrise 1956 – Die Regierung der
Volksrepublik China hatte die Bereitschaft von rund
250.000 „Freiwilligen“ bekanntgegeben, die an der
Seite Ägyptens gegen Frankreich und Großbritannien
kämpfen wollten. Sie würden im Fall eines Bruchs des
Waffenstillstands im Nahen Osten unverzüglich in das
Kampfgebiet entsendet werden.
10. November
BRD 1956 – In Bonn hatte das Statistische Bundesamt
in einer offiziellen Erklärung mitgeteilt, dass
während des Zweiten Weltkriegs etwa 6,56 Millionen
Deutsche ums Leben gekommen waren. An der Front
waren 3,76 Millionen Wehrmachtssoldaten umgekommen
und 500.000 Zivilisten hatten durch alliierte
Luftangriffe den Tod gefunden. Die Zahl der bei
Flucht und Vertreibung aus den Ostgebieten Getöten
hatte 1,3 Millionen betragen und außerhalb der
Reichsgrenzen waren 1 Millionen Deutschen
umgekommen.
10. November
Frankreich 1956 – Das Musical „Irma la Douce“ von
Marguerite Monnot war im Théâtre Gramont in Paris
uraufgeführt worden.
11. November
Kairo/UNO 1956 – Die ägyptische Regierung in Kairo
hatte sich mit der Entsendung einer
UN-Friedenstruppe in die Suezkanal-Zone
einverstanden erklärt.
11. November
Fußball 1956 – Im schweizerischen Bern hatten sich
die Fußball-Nationalmannschaften der Schweiz und
Italiens unentschieden 1:1 getrennt.
11. November
International 1956 – Major R. L. Anderson und Robert
S. Decker hatten mit einem Hubschrauber Sikorsky
HR-2 S den Geschwindigkeitsweltrekord von 261,9 km/h
erreicht.
12. November
UNO 1956 – In New York hatte die UN-Vollversammlung
Marokko, Tunesien und den Sudan als Mitglieder
aufgenommen. Damit gehörten der Weltorganisation
inzwischen 79 Staaten an.
12. November
Schwimmen 1956 – In Hilversum (Niederlande) hatte
die Niederländerin Atie Voorbij mit 1:10,5 min
Weltrekord über 100 m Delphin geschwommen.
13. November
Großbritannien/Kenia 1956 – Der britische
Kolonialminister Alan Lennox-Boyd hatte vor dem
Unterhaus in London den Rückzug britischer
Streitkräfte aus Kenia erklärt. Zudem würde seine
Regierung für das Jahr 1957 beabsichtigen, den
Kolonien Malaiischer Bund (Malaysia) und Goldküste
die staatliche Unabhängigkeit zu gewähren.
13. November
Italien 1956 – Die Südtiroler Volkspartei hatte mit
64,4 Prozent der Stimmen (Provinz Bozen) bei den
Wahlen in Südtirol ihre Stellung als stärkste
politische Kraft behaupten können.
14. November
Ungarn 1956 – Nachdem sowjetische Streitkräfte den
Ungarischen Volksaufstand niedergeschlagen hatten,
hatte Ministerpräsident János Kádár im Rundfunk die
Beibehaltung von politischen Reformen im Land
angekündigt.
14. November
BRD 1956 –
Bundespräsident Theodor Heuss hatte in
Bonn Ernst Lemmer zum Minister für das Post- und
Fernmeldewesen ernannt. Der Landesvorsitzende der
Berliner CDU hatte die Nachfolge des jetzigen
Atomministers Siegfried Balke angetreten.
15. November
Ägypten 1956 – In Ägypten waren die ersten
Angehörigen der UN-Friedenstruppen eingetroffen.
15. November
BRD/Frankreich 1956 – Die französische Regierung
hatte die Rückgabe der Röchlingischen Eisen- und
Stahlwerke in Völklingen (
Saarland) an die früheren
Besitzer zugesagt. Das Werk war 1945 von der
französischen Besatzungsmacht beschlagnahmt worden.
Da die Besatzungsmacht auf eine Demontage verzichtet
hatte, hatten die Besitzer nun 36 Millionen DM als
Ausgleich an
Frankreich zu zahlen.
15. November
DDR 1956 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatte
der Ministerrat der DDR die Weihnachtsgratifikation
für die Beschäftigten in der Verwaltung und den VEB
(Volkseigene Betriebe) beschlossen. Verheiratete
erhielten 35 Mark, Ledige 25 Mark und Lehrlinge
bekamen 10 Mark.
15. November
USA 1956 – In den Vereinigten Staaten hatte der
erste Spielfilm Elvis Presleys unter dem Titel „Love
me Tender“ Premiere gehabt.
16. November
Großbritannien/Suezkanal 1956 – Britischen
Schätzungen zufolge würden die Aufräumungsarbeiten
am Suezkanal mindestens sechs Monate Dauer in
Anspruch nehmen. Insgesamt wurde die Wasserstraße
von 47 versenkten Schiffen sowie von zwei
eingestürzten Brücken blockiert.
16. November
International 1956 – Anlässlich einer Konferenz des
Internationalen Bundes freier Gewerkschaften in
London hatte die Internationale Transport- und
Hafenarbeitergewerkschaft den Boykott sowjetischer
Güter und Dienstleistungen wegen der blutigen
Niederschlagung des Volksaufstandes in Ungarn
gefordert.
16. November
BRD 1956 – In Hannover (
Niedersachsen) hatte ein
Werk des Volkswagenkonzerns als erstes
Industrieunternehmen der BRD acht sogenannte
Roboter-Kantinen in Betrieb genommen. Aus einer
Automatenbatterie konnten die Mitarbeiter kalte und
warme Speisen entnehmen.
17. November
Frankreich/Großbritannien 1956 – Nach der Verhängung
eines Öllieferboykotts durch die arabischen Staaten
waren in Frankreich und Großbritannien Heizöl und
Benzin rationiert worden.
17. November
International 1956 – Zahlreiche Staaten hatten sich
zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Ungarn
verpflichtet. Zu den Staaten gehörten neben der BRD
u. a. die USA, Schweden, die
Niederlande und
Australien. Die Bundesrepublik gewährte 3.000 Ungarn
Asyl.
17. November
DDR/Musik 1956 – Im Ost-Berliner Metropol-Theater
war das Musical „In Frisco ist der Teufel los“
uraufgeführt worden. Die Musik schrieb Guido
Masanetz, das Libretto stammte von Otto Schneidereit
und Maurycy Janowski.
18. November
DDR/BRD 1956 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin
hatten Regierungsvertreter der BRD und der DDR ein
Abkommen unterzeichnet, das für 1957 einen
Warenaustausch im Wert von insgesamt 1 Milliarde
Verrechnungseinheiten vorgesehen hatte.
18. November
BRD 1956 – Die Arbeitgeberverbände der chemischen
und der Textilindustrie hatten sich mit den
Gewerkschaften auf eine Arbeitszeitverkürzung von
bisher 48 auf 45 Stunden in der Woche geeinigt.
Zusätzlich vorgesehen waren für 1957 Lohnerhöhungen
von rund 9 Prozent.
18. November
Polen/Sowjetunion 1956 – Der neu gewählte Parteichef
der polnischen KP, Wladyslaw Gomulka, hatte in
Moskau ein Abkommen mit der sowjetischen Regierung
unterzeichnet. Es legte unter anderem die
Stationierung von Streitkräften der Sowjetunion in
Polen fest.
19. November
Russland/International 1956 – In Moskau hatte die
sowjetische Regierung einen Abrüstungsvorschlag
veröffentlicht. Dieser hatte unter anderem die
Aufgabe von Militärstützpunkten in fremden Staaten,
eine Reduzierung der Streitkräfte,
Kernwaffenverbote, eine drastische Verringerung der
auf deutschem Boden stationierten Streitkräfte sowie
den Abschluss eines Nichtangriffspaktes zwischen den
Staaten des Warschauer Paktes und der NATO
vorgesehen.
19. November
Jugoslawien 1956 – In der Hauptstadt Belgrad war der
frühere Vizepräsident des Landes, Milovan Djilas,
nach kritischen Äußerungen über das Verhalten des
jugoslawischen Staats- und Parteichefs Josip Tito
während des Volksaufstandes in Ungarn verhaftet
worden.
20. November
Libanon 1956 – In der Hauptstadt Beirut hatten die
Mitgliedsstaaten der arabischen Liga ihren
kollektiven Verteidigungspakt erweitert. Angriffe
auf ein Mitglied der Liga sollten künftig gemeinsam
zurückgeschlagen werden.
20. November
Jordanien 1956 – In der Hauptstadt Amman hatte das
Parlament des Landes die Kündigung des
jordanisch-britischen Freundschaftsvertrages
beschlossen. Die Volksvertretung hatte sich außerdem
für die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen mit
der der UdSSR und der
Volksrepublik China
ausgesprochen.
20. November
BRD 1956 – In Bonn hatte sich der Deutsche Presserat
konstituiert. Ziel der Organisation, der Vertreter
des Deutschen Zeitungsverlegerverbandes und des
Journalistenverbandes angehörten, war unter anderem
die Aufdeckung von Missständen in der Presse sowie
die Verhinderung von Konzern- und Monopolisierung im
Verlagswesen.
20. November
Chile/BRD 1956 – Zwischen der BRD und Chile war ein
Kulturabkommen unterzeichnet worden, das am 24. Mai
1959 in Kraft trat.
21. November
Fußball 1956 – Die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft hatte in Frankfurt am
Main (
Hessen) gegen die Schweiz 1:3 verloren.
21. November
International 1956 – Der Schwede Per Jacobsson war
Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF)
geworden.
22. November
Ungarn 1956 – Trotz einer Sicherheitsgarantie der
neuen ungarischen Regierung unter János Kádár war
der abgesetzte ungarische Ministerpräsident Imre
Nagy beim Verlassen der jugoslawischen Botschaft, in
die er nach der Niederschlagung des Volksaufstandes
geflüchtet war, von der sowjetischen Geheimpolizei
KGB verhaftet und nach Rumänien verschleppt worden.
22. November
International 1956 – In Melbourne (Australien)
hatten die XVI. Olympische Sommerspiele begonnen.
22. November
China/BRD 1956 – Die Pekinger Oper hatte in Hamburg
eine dreiwöchige Gastspielreise durch die
Bundesrepublik Deutschland begonnen.
23. November
Ägypten 1956 – In der Hauptstadt Kairo hatte die
Regierung des Landes die Ausweisung von britischen,
französischen und israelischen Staatsbürgern
verfügt.
24. November
Frankreich/Libyen 1956 – Mit 411 gegen 120 Stimmen
hatte die französische Nationalversammlung einen
Freundschaftsvertrag mit Libyen ratifiziert.
Frankreich hatte sich darin verpflichtet, das 1942
besetzte Gebiet von Fezzan bis zum 30. November zu
räumen und unter libysche Verwaltung zu stellen.
24. November
USA 1956 – Bei einem Übungsflug der Air Force hatte
ein US-amerikanisches Düsenflugzeug vom Typ B-52
einen Rekord aufgestellt. Der Bomber war 31:30 h in
der Luft geblieben und hatte dabei 25.600 km
zurückgelegt.
24. November
BRD 1956 – Der Schokoladenhersteller Trumpf hatte
mit der Jungfernfahrt eines in den Trumpf-Werken
gebauten Prall-Luftschiffes seine Luftwerbung für
Trumpf Schokolade in der Nachkriegszeit fortgesetzt.
25. November
Ägypten 1956 – Unter Aufsicht der UN-Friedenstruppe
hatten britische und französische Truppen mit dem
Rückzug aus der Suezkanal-Zone begonnen.
25. November
Europa 1956 – In der
französischen Hauptstadt Paris
hatte die Versammlung der Europäischen Gemeinschaft
für Kohle und Stahl (Montanunion) den Deutschen Hans
Furler zu ihrem Präsidenten gewählt. Der
Christdemokrat war damit der Nachfolger des
Italieners Giuseppe Pella geworden.
25. November
BRD 1956 – Durch gefrierenden Sprühregen waren weite
Teile Norddeutschlands innerhalb weniger Minuten von
einer zentimeterdicken Glatteisschicht bedeckt
worden. Bei den dadurch verursachten Unfällen waren
mehrere Menschen ums Leben gekommen.
25. November
Fußball 1956 – In der irischen Hauptstadt Dublin
hatte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft 3:0
gegen die Gastgeber-Elf gewonnen.
26. November
BRD/DDR 1956 – Das Ministerium für gesamtdeutsche
Fragen hatte in Bonn mitgeteilt, dass künftig jeder
Besucher aus der DDR einen Reisezuschuss von 10 DM
erhalten werde. Der Bund hatte ab sofort auch die
Kosten übernommen, die im Fall einer Krankheit des
DDR-Besuchers entstehen würden.
26. November
USA/Island 1956 – In der isländischen Hauptstadt
Reykjavik hatten die Regierungen der Vereinigten
Staaten und Islands ein Abkommen unterzeichnet. Es
ermöglichte US-amerikanischen Streitkräften die
Unterhaltung von Stützpunkten auf der Insel.
26. November
Frankreich 1956 – In Paris war ein Verkehrsflugzeug
in ein Wohnhaus gestürzt und explodiert. Bei der
Katastrophe, deren Ursache ungeklärt war, waren 33
Menschen ums Leben gekommen.
26. November
UNESCO 1956 – Der Sudan war als neues Mitglied in
die UNESCO aufgenommen worden.
26. November
Olympiade 1956 – Der norwegische Speerwerfer Egil
Danielsen hatte bei den Olympischen Spielen im
australischen Melbourne mit 85,71 m Weltrekord
erzielt.
27. November
China/Taiwan 1956 – Der Vorsitzende des Staatsrats
der Volksrepublik China, Zhou Enlai, hatte dem
nationalchinesischen Präsidenten Chiang Kai-shek im
Fall einer friedlichen Lösung des Formosa-Konflikts
eine Position in der Pekinger Führung angeboten, die
„höher wäre als die eines Ministers“.
27. November
BRD 1956 – Wirtschaftsminister Ludwig Erhard war vor
der Presse Gerüchten entgegengetreten, wonach wegen
der Blockade des Suezkanals auch in der BRD das
Benzin rationiert werden würde.
27. November
USA 1956 – US-Präsident
Dwight D. Eisenhower hatte
die Fortsetzung des Lohnstreiks von rund 60.000
Hafenarbeitern untersagt. Die vor neun Tagen
begonnenen Arbeitsniederlegungen würden die
Versorgung der USA mit Rohstoffen gefährden.
27. November
Europa 1956 – Über Mitteleuropa hatte mit
Windgeschwindigkeiten bis zu 180 km/h ein gewaltiger
Sturm getobt. Das Unwetter hatte mehrere Todesopfer
gefordert und Sachschäden in Millionenhöhe
angerichtet.
28. November
Frankreich 1956 – Angesichts des Ölliefer-Boykotts
der arabischen Staaten hatte die französische
Regierung eine Verschärfung der Benzin-Rationierung
verhängt. Ein Pkw-Besitzer hatte nur noch Anspruch
auf rund 20 Liter Treibstoff monatlich.
28. November
BRD 1956 – In Bonn hatte die Bundesregierung eine
Entschließung veröffentlicht, in der Berlin zur
Hauptstadt eines wiedervereinigten Deutschlands
erklärt worden war.
28. November
International 1956 – In der baden-württembergischen
Landeshauptstadt Stuttgart hatten rund 300
Wissenschaftler aus dem In- und Ausland an einem
Kongress teilgenommen, in dessen Mittelpunkt die
Raumfahrt gestanden hatte. Von Forschern aus den USA
war zu hören gewesen, dass US-Präsident Dwight D.
Eisenhower persönlich den Bau eines Satelliten
angeordnet hatte. Spätestens 1958 sollte der
künstliche Himmelskörper in eine erdnahe Umlaufbahn
geschickt werden.
29. November
Sowjetunion/China 1956 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau war eine Delegation aus der
Volksrepublik China eingetroffen. Der Erste Sekretär
der KPdSU, Nikita S. Chruschtschow, hatte in seiner
Begrüßungsansprache auf die unterschiedliche
Entwicklung des Sozialismus in beiden Staaten
hingewiesen.
29. November
DDR 1956 – Der Herausgeber der Deutschen Zeitschrift
für Philosophie, das SED-Mitglied Wolfgang Harich,
war in Ost-Berlin vom Staatssicherheitsdienst der
DDR wegen „Bildung einer konspirativen Gruppe“
verhaftet worden. Die Kulturpolitik der SED war
öffentlich von Harich kritisiert worden.
29. November
BRD 1956 – Die Deutsche Bundesbahn hatte mit der
Umrüstung der Beleuchtung von Lokomotiven begonnen.
Es war in den vergangenen Monaten wiederholt zu
Unfällen gekommen, weil Autofahrer, die nachts
Bahnübergänge überqueren wollten, die mit zwei
Scheinwerfern ausgestatteten Loks für Kfz gehalten
hatten. Diese Verwechslung sollte nun mit einem
dritten Scheinwerfer verhindert werden.
30. November
BRD 1956 – Der Deutsche Bundestag hatte ein
Änderungsgesetz zur Einkommenssteuer verabschiedet.
Vom zu versteuernden Einkommen durften jährlich 50
Prozent, von Sparguthaben bis zu 6000 DM abgesetzt
werden. Gefördert werden sollte damit das Sparen in
der Bevölkerung.
30. November
BRD 1956 – Die
Benzinpreise an den bundesdeutschen
Tankstellen waren innerhalb von drei Wochen zum
dritten Mal um einen Pfennig heraufgesetzt worden.
Für einen Liter Treibstoff mussten Autofahrer in
Zukunft je nach Region zwischen 64 und 68 Pfennig
zahlen. Die Preiserhöhung war von den
Mineralölgesellschaften mit den durch die Blockade
des Suezkanals erheblich gestiegenen Transportkosten
begründet worden.
30. November
Boxen 1956 – In Chicago (US-Bundesstaat Illinois)
war der 21-jährige US-Amerikaner Floyd Patterson
durch einen K.-o.-Sieg über seinen Landsmann Archie
Moore Boxweltmeister im Schwergewicht geworden.
Patterson war der bis dahin jüngste Titelinhaber.
November 1956 in den
Nachrichten
Trekker für Kuba
FAZ
... im November 1956 heimlich aus dem mexikanischen
Exil nach Kuba zurückkehrten und mit der Revolution
gegen den Diktator Fulgencio Batista ....
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