Februar 1957 - Prophetische Worte des
Bundestagsvizepräsidenten Max Becker
Auch wenn in der Praxis der beiden deutschen
Staaten noch lange nicht an eine Wiedervereinigung
zu denken war, so gab es doch immer wieder Hoffnung.
So brachte beispielsweise der
Bundestagsvizepräsident Max Becker die Hoffnung auf
ein geeintes Deutschland beim Besuch einer Gruppe
österreichischer Parlamentarier in Bonn zum
Ausdruck, in dem er Bonn als provisorische
Bundeshauptstadt mit einem großen Campingplatz am
Rheinufer verglich, auf dem die Regierungskarawane
auf die Übersiedlung nach Berlin warten würde. Für
diese Worte wurde ihm vom Aachener Karnevalsverein
der diesjährige „Orden wider den tierischen Ernst“
verliehen. Was in den USA geschah, war ganz und gar
nicht witzig. Dort hatten Anhänger der
Rassentrennung einen Sprengstoffanschlag auf den
schwarzen Jazz-Trompeter Louis Armstron in Knoxville
(US-Bundesstaat Texas) verübt. In Deutschland war
währenddessen die Zahl der Arbeitslosen um 364.085
auf 1.112.331 gesunken. Dieser deutliche Rückgang
war allerdings auf das milde Februarwetter
zurückgeführt worden. Für die Statistik war es eine
gute Zahl. Und damit sich das Arbeitslosengeld
besser zählen ließ, freuten sich die Empfänger
desselben wohl darüber, dass die Banknoten zu 1 DM
und 2 DM ihre Gültigkeit verloren hatten und durch
Münzen ersetzt wurden.
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Wichtige Ereignisse im
Februar 1957
1. Februar
Schweiz 1957 – Die Schweizer Treibstoffgesellschaft
Migrol, die zur Migros-Genossenschaft gehörte, hatte
den Benzinpreis um 2 Rappen (etwa 2 Pfennig) je
Liter auf 53 Rappen (rund 53 Pfennig) in Basel
gesenkt. In der übrigen Schweiz waren es 54 Rappen.
1. Februar
Frankreich 1957 – Das französische Kabinett hatte
den Preis für einen Liter Benzin um 3 Francs auf
76,20 Francs (etwa 91,5 Pfennig) heraufgesetzt.
1. Februar
BRD 1957 – Auf einem Prüfstand der Firma NSU war der
erste Testlauf eines Wankelmotors gelungen.
1. Februar
BRD 1957 – In Emden (
Niedersachsen) war nach
zweijähriger Bauzeit eine neue Massengut- und
Umschlagsanlage in Betrieb genommen worden. Damit
konnte die Lagerkapazität für Erze verdoppelt
werden. Seit 1948 hatte das Land Niedersachsen 50
Millionen DM in den Emdener Hafen investiert, um
gegenüber den Benelux-Häfen konkurrenzfähig zu
bleiben.
1. Februar
West-Berlin 1957 – Der Aufsichtsrat der
Baugesellschaft Berliner Philharmonie hatte den
Architekten Hans Scharoun, der beim Wettbewerb um
den Philharmonie-Neubau den ersten Preis gewonnen
hatte, mit der Ausführung des Baus beauftragt.
1. Februar
West-Berlin 1957 – Die Freie Universität in
West-Berlin verlieh künftig den akademischen Titel
eines Magister Artium (M. A.) als erste deutsche
Universität.
2. Februar
Frankreich 1957 – Die Nationalversammlung hatte nach
fünftägiger Debatte einen Kompromiss über die
Neuordnung in den Kolonien erzielt. Die 13
Afrika-Besitzungen mit Ausnahme der arabischen
Territorien hatten einen halbautonomen Status
erhalten.
2. Februar
Fußball 1957 – Die Vertreter von 32 deutschen
Fußball-Vereinen der ersten und zweiten Liga Südwest
hatten die Gründung einer
Bundesliga abgelehnt.
Diese war am 13. Januar von 19 anderen Vereinen
vorgeschlagen worden.
3. Februar
Rumänien 1957 – Bei den Neuwahlen zum Parlament
hatten 99,15 Prozent der Wahlberechtigten ihre
Stimme abgegeben. Dabei hatten sich 99 Prozent für
die 437 Kandidaten der volksdemokratischen Front
(Einheitsliste) ausgesprochen.
3. Februar
Irland 1957 – Der irische Ministerpräsident John A.
Costello hatte den Rücktritt seiner Regierung
bekanntgegeben und für den 5. März Neuwahlen
angekündigt. Zuvor waren zwei Misstrauensvoten im
Parlament eingebracht worden. Einer Abstimmung war
Costello mit seinem Schritt zuvorgekommen.
3. Februar
Nicaragua 1957 – Mit großer Mehrheit war Oberst Luis
Somoza Debayle für eine Amtszeit von sechs Jahren
zum neuen Staatspräsidenten des Landes gewählt
worden. Er hatte das Amt seit dem Tod seines Vaters,
Anastasio Somoza, interimistisch inne. Der Vater war
im September 1956 einem Attentat zum Opfer gefallen.
4. Februar
BRD 1957 – Eine Umfrage des Divo-Instituts für
Marktforschung, Meinungsforschung und
Sozialforschung hatte gezeigt, dass die Anzahl der
Ein-Personen-Haushalte in Großstädten deutlich über
dem Durchschnitt lag.
4. Februar
Großbritannien 1957 – Die britische
Rundfunkgesellschaft BBC hatte im Abendprogramm in
einem Kurzfilm die Geburt eines Kindes gezeigt.
5. Februar
Vatikan/BRD 1957 – Papst Pius XII. hatte Monsignore
Heinrich Janssen zum neuen Bischof von Hildesheim
ernannt.
5. Februar
BRD 1957 – Das Bundesverkehrsministerium hatte neue
Richtlinie für Kfz-Kennzeichen erlassen.
5. Februar
BRD 1957 – In Sonhofen (
Bayern) war die Sportschule
der Bundeswehr eröffnet worden.
6. Februar
Portugal 1957 – Nachdem Männern vordem nur
Badeanzüge gestattet waren, durften die Herren nun
offiziell auch in Badehosen schwimmen. Für Frauen
war nach wie vor der Badeanzug das erlaubte
Bade-Textil, zweiteilige Badeanzüge waren den Damen
nicht gestattet.
6. Februar
BRD 1957 – In Frankfurt am Main (
Hessen) war ein
Abkommen zwischen der I.G. Farben AG in Abwicklung
und der Conference on Jewish Material Claims against
Germany geschlossen worden, nachdem die I.G. Farben
27 Millionen DM für die Entschädigung jüdischer
KZ-Häftlinge und weitere 3 Millionen DM für
nichtjüdische KZ-Häftlinge in Auschwitz, die während
des Zweiten Weltkrieges für die I.G. tätig gewesen
waren, bereitgestellt hatte.
6. Februar
BRD 1957 – Bundesinnenminister Gerhard Schröder
(CDU) hatte sich in einer Regierungserklärung vor
dem Bundestag gegen eine Verlegung von
Bundesministerien nach West-Berlin zum gegenwärtigen
Zeitpunkt ausgesprochen.
6. Februar
Österreich/Jugoslawien 1957 – In Österreich war die
elektrifizierte Bahnstrecke von Rosenbach in Kärnten
über den Karawankentunnel bis Jesenice (Jugoslawien)
in Betrieb genommen worden.
6. Februar
Niederlande 1957 – Aus dem Verteidigungsministerium
in Den Haag wurde bekannt, dass die Niederländer
ihre Streitkräfte den Erfordernissen eines
Atomkrieges anpassen wollten. Im Juli sollte mit der
Umrüstung begonnen werden. Die ersten beiden
Atomdivisionen sollten bis 1959 einsatzbereit sein.
6. Februar
BRD 1957 – Um „die Sorgen des Weinbaus zur Kenntnis
zu bringen“ hatten sich in Bonn rund 1.800 Winzer
des rheinhessischen Winzerverbandes zu einer
Protestkundgebung versammelt.
Bundesernährungsminister
Heinrich Lübke hatte sich
zu Verhandlungen mit den Vorstandsmitgliedern bereit
gezeigt. Empfangen wollte er jedoch keine Abordnung
der Demonstranten.
7. Februar
Sowjetunion/Schweden 1957 – Die sowjetische
Regierung hatte der schwedischen Regierung den Tod
des schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg am 17.
Juli 1947 im Lubjanka-Gefängnis in Moskau
mitgeteilt.
7. Februar
Großbritannien 1957 – Die Bank von England hatte
ihren Diskontsatz von 5,5 Prozent auf 5 Prozent
gesenkt. Diese Maßnahme sollte den britischen
Staatshaushalt entlasten und die wirtschaftlichen
Folgen der Suezkrise von 1956 mildern.
7. Februar
BRD 1957 – In Stade (
Niedersachsen) an der Unterelbe
waren zwei Monate früher als gewöhnlich die ersten
Störche eingetroffen.
8. Februar
USA/Saudi-Arabien 1957 – US-Präsident Dwight D.
Eisenhower hatte bei einem Staatsbesuch des
saudiarabischen Königs Saud Ibn Abd Al Asis in den
USA diesem die Fortsetzung der US-amerikanischen
Rüstungshilfe zugesichert. Im Gegenzug war der
Vertrag über den US-Luftwaffenstützpunkt Dharan in
Saudi-Arabien um fünf Jahre verlängert worden.
8. Februar
Österreich 1957 – Das österreichische
Innenministerium hatte für den Sohn des letzten
österreichischen Kaisers Karl I. den Namen Otto
Habsburg-Lothringen festgelegt.
8. Februar
Großbritannien 1957 – Mehrere Männer und Frauen
hatten sich – einem Bericht des zentralen britischen
Standesamtes zufolge – gemäß der neuen gesetzlichen
Regelung, standesamtlich eintragen lassen als
jeweils dem anderen Geschlecht zugehörig.
9. Februar
Italien/Österreich 1957 – In Wien hatte Italien eine
Antwortnote auf das österreichische Memorandum zur
Südtirol-Frage vom 8. Oktober 1956 überreicht. Diese
Antwort war in Österreich als unbefriedigend
empfunden worden, weil Italien nicht auf den
Vorschlag eingegangen war, eine gemischte
Expertenkommission zu bilden, sondern weiterhin auf
einer diplomatischen Lösung bestanden hatte.
9. Februar
BRD 1957 – Um Kleinsparern die Eigentumsbildung
durch Aktienerwerb zu ermöglichen, hatte
Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard bei der
Einweihung der neuen Wertpapierbörse in Frankfurt am
Main (
Hessen) Maßnahmen der Regierung angekündigt.
10. Februar
West-Berlin 1957 – Nach einer Dauer von zehn Tagen
war in West-Berlin die Grüne Woche zu Ende gegangen.
Mit fast 430.000 Personen hatte die Besucherzahl um
rund 125.000 über der des Vorjahres gelegen.
10. Februar
BRD 1957 – Der Aachener Karnevalsverein hatte den
diesjährigen „Orden wider den tierischen Ernst“ an
Bundestagsvizepräsident Max Becker verliehen. Er
hatte beim Besuch einer Gruppe österreichischer
Parlamentariern in Bonn die provisorische
Bundeshauptstadt mit einem großen Campingplatz am
Rheinufer verglichen, auf dem die Regierungskarawane
auf die Übersiedlung nach Berlin warten würde.
11. Februar
Sowjetunion/International 1957 – Die Sowjetunion
hatte den drei Westmächten den Entwurf einer
gemeinsamen Deklaration zur Lage im Nahen Osten
übermittelt. Diese stellte einen Gegenvorschlag zur
Eisenhower-Doktrin dar.
11. Februar
Frankreich/Sowjetunion 1957 – In Paris war ein neuer
französisch-sowjetischer Handelsvertrag mit einer
Laufzeit von drei Jahren abgeschlossen worden. Er
sah in jeder Richtung einen Warenaustausch in Höhe
von 96 Milliarden Francs (umgerechnet rund 1
Milliarde DM) vor. Dabei exportierte Frankreich
Produkte der Schwerindustrie und
Ausrüstungsmaterial, die Sowjetunion lieferte vor
allem Rohstoffe, darunter Steinkohle und Rohöl.
12. Februar
Jugoslawien/Ungarn 1957 – In Jugoslawien war eine
vom Flüchtlingskommissar und dem Internationalen
Roten Kreuz entsandte Delegation eingetroffen. Diese
leitete dort weitere Maßnahmen für ungarische
Flüchtlinge ein. Die Zahl der ungarischen Bürger,
die nach dem niedergeschlagenen Volksaufstand von
1956 ihre Heimat verlassen hatten, war auf mehr als
100.000 geschätzt worden.
12. Februar
BRD 1957 – Der neue Seenotrettungskreuzer der
Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
war auf den Namen des Bundespräsidenten „Theodor
Heuss“ getauft worden.
13. Februar
Großbritannien/Frankreich 1957 – Der britische
Verteidigungsminister Duncan Sandys hatte erklärt,
dass angesichts der wirtschaftlichen, aber auch der
militärischen Tatsachen des Atomzeitalters die
britische Verteidigungspolitik überprüft werden
müsste. Auch der französische Verteidigungsminister
Maurice Bourgès-Maunoy hatte den Wunsch seiner
Regierung nach einer Verringerung der
Verteidigungslasten geäußert.
13. Februar
Jugoslawien/USA 1957 – In der jugoslawischen
Hauptstadt Belgrad war ein Abkommen mit den
Vereinigten Staaten geschlossen worden. Darin hatten
sich die USA verpflichtet, Jugoslawien einen Betrag
von 400.000 US-Dollar (1,6 Millionen DM) zur
Verfügung zu stellen für die Förderung der
Landwirtschaft.
14. Februar
BRD 1957 – Der Streik in der Metallindustrie
Schleswig-Holsteins war nach vier Monaten durch
einen Kompromiss beendet worden. Dieser erfüllte die
Forderung der Arbeiter nach Gleichstellung mit
Angestellten bei Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
weitgehend.
14. Februar
Großbritannien/Jordanien 1957 – Großbritannien und
Jordanien hatten sich auf die Beendigung ihres
Militärpaktes von 1948 geeinigt. Danach sollten die
britischen Truppen innerhalb von sechs Monaten aus
Jordanien abgezogen werden. Die jährliche britische
Militärsubvention in Höhe von zehn Millionen Pfund
(113,4 Millionen DM) würde eingestellt werden.
Stattdessen würde Jordanien eine zinsfreie Anleihe
von rund zwei Millionen Pfund (rund 22,7 Millionen
DM) jährlich für zivile Zwecke erhalten.
14. Februar
BRD/ 1957 – Zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und war ein Kulturabkommen
abgeschlossen worden, das am 10. Oktober 1957 in
Kraft trat.
14. Februar
BRD 1957 – Der Verband Deutscher Studentenschaften
hatte allgemeine Protestkundgebungen und
Vorlesungsstreiks für den Fall angekündigt, dass
Bund und Länder die Studentenförderung nicht
verbessern würden. Im neuen Haushaltsjahr war eine
Summe von wenigstens 120 Millionen DM gefordert
worden.
15. Februar
UNO 1957 – Die UN-Vollversammlung in New York hatte
fast einstimmig eine Resolution angenommen, in der
die Hoffnung auf eine friedliche Lösung des
Algerienkonflikts ausgesprochen worden war.
15. Februar
Sowjetunion 1957 – Der bisherige erste
Stellvertreter des sowjetischen Außenministers
Andrei A. Gromyko trat die Nachfolge von Dimitri T.
Schepilow in diesem Amt an. Schepilow war von seinem
Amt entbunden worden.
15. Februar
BRD 1957 – Der Angestelltenausschuss des Deutschen
Gewerkschaftsbundes (DGB) hatte in Frankfurt am Main
(
Hessen) praktische Maßnahmen gegen negative
Auswirkungen der Automatisierung für die
Arbeitnehmer gefordert. Nach Ansicht des DGB sollte
eine paritätisch besetzte Stelle unter staatlicher
Führung für die Überwachung der maßvollen Einführung
der Automation in den Betrieben verantwortlich sein.
16. Februar
Schweden/BRD 1957 – Bei der Kollision des Hamburger
Motorschiffs „Harburg“ mit dem schwedischen Tanker „Tinny“
bei dichtem Nebel vor dem Stockholmer Hafen waren
elf Menschen ums Leben gekommen.
17. Februar
Eiskunstlauf 1957 – In der österreichischen
Hauptstadt Wien war nach vier Tagen die
Europameisterschaft im Eiskunstlauf zu Ende
gegangen. Die Österreicherin Hanna Eigel war vor der
Titelverteidigerin Ingrid Wendl Europameisterin
geworden. Bei den Herren hatte sich der 17-jährige
Franzose Alain Giletti zum dritten Mal in Folge den
Titel geholt. Im Paarlauf siegten Vera Suchankova/Zdenek
Dolezal (CSSR). Das deutsche Paar Marika Kilius/Franz
Ningel hatte mit einer klassischen Kür nur den
dritten Platz erreicht.
18. Februar
Ungarn 1957 – In der Hauptstadt
Budapest hatte der
erste Schauprozess gegen Beteiligte am Volksaufstand
vom Oktober 1956 begonnen.
18. Februar
BRD 1957 – Das Deutsche Jugendschriftenwerk hatte im
„Kampf gegen die Schundliteratur“ die Herausgabe
einer Liste geplant, die alle „einwandfreien
Kleinschriften“ fortlaufend registrieren sollte.
18. Februar
Polen 1957 – Zum ersten Mal seit dem Ende des
Zweiten Weltkriegs war an den Zeitungskiosken in der
Hauptstadt Warschau die internationale Ausgabe der
„New York Times“ verkauft worden.
19. Februar
USA 1957 – Befürworter der Rassentrennung in den USA
hatten auf den schwarzen Jazz-Trompeter Louis
Armstrong in Knoxville (US-Bundesstaat Texas) einen
Sprengstoffanschlag verübt.
19. Februar
BRD 1957 – In einem Gesetzesvorschlag hatten die
Bundesrechtsanwaltskammer und der Deutsche
Anwaltsverein die Einführung einer
Pflichtversicherung für freie Berufe gefordert, die
vom Staat Zuschüsse erhalten sollten.
19. Februar
BRD 1957 – In der bayerischen Landeshauptstadt war
eine umfangreiche Ausstellung der Werke des
russischen Malers Wassily Kandinsky in der
Städtischen Galerie eröffnet worden. Die Sammlung
mit vielen bisher nicht ausgestellten Bildern war
ein Geschenk von Gabriele Münster, der
Lebensgefährtin Kandinskys, an die Stadt gewesen.
19. Februar
BRD 1957 – Für die freilebenden Wisente im
Neandertal bei Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen)
hatte der Naturschutzverein Neandertal zu
finanzieller Hilfe aufgerufen. Für deren Erhaltung
waren zusätzliche Schutzmaßnahmen in Höhe von etwa
5.000 DM erforderlich. An Parasitenbefall waren
schon drei der sechs Wisente verendet.
19. Februar
International 1957 – In der französischen Hauptstadt
Paris hatten sich die Regierungschefs und
Außenminister der sechs Staaten der Montanunion auf
die Errichtung eines Gemeinsamen Marktes und eine
Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) geeinigt.
Einbezogen werden in den Gemeinsamen Markt sollten
auch die Überseebesitzungen der Mitgliedsstaaten.
20. Februar
BRD 1957 –
Bundeskanzler Konrad Adenauer und der
Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in
Deutschland, Bischof Otto Dibelius, hatten einen
Vertrag über die Militärseelsorge in der Bundeswehr
unterzeichnet. Dieser sah die Unabhängigkeit
kirchlicher Verkündigung vor. Die katholische
Militärseelsorge war durch Artikel 27 des
Reichskonkordats vom 20. Juli 1933 geregelt worden.
21. Februar
BRD 1957 – Nach dem Urteil des
Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe war die
gemeinsame Veranlagung von Ehegatten zur
Einkommenssteuer, wie sie im Einkommenssteuergesetz
von 1952 festgelegt worden war, nicht mit dem
Grundgesetz vereinbar.
21. Februar
BRD 1957 – Die SPD hatte mit ihrem Antrag, die
Absetzbarkeit von Parteispenden bei der
Einkommenssteuer aufzuheben, eine heftige Debatte
über die Parteienfinanzierung im Bundestag
ausgelöst.
21. Februar
BRD/West-Berlin 1957 – Der Bundestag hatte die
Errichtung einer Stiftung Preußischer Kulturbesitz
mit Sitz in West-Berlin einstimmig beschlossen.
22. Februar
BRD/Schweiz 1957 – Die deutsch-schweizerischen
Verhandlungen über den Grenzverlauf im Raum
Schaffhausen waren nach viertägiger Dauer
erfolgreich abgeschlossen worden.
22. Februar
Schweiz 1957 – In einem 124 Seiten umfassenden
Papier hatte der Schweizer Bundesrat die Einführung
des Frauenstimm- und -wahlrechts in eidgenössischen
Angelegenheiten befürwortet.
22. Februar
BRD 1957 – Der westfälische Präses Ernst Wilm hatte
in einem Schreiben an die Pfarrer seiner
Landeskirche ein „klares Nein zum Karneval“
gefordert. Weil die Vergnügungsindustrie den
Karneval auch dort, wo er keine Tradition hatte,
künstliche hochtreiben würde und damit zur
Zuchtlosigkeit geradezu ermuntere, nur um Geld zu
verdienen, seien Bedenken angebracht.
23. Februar
BRD 1957 – Aus Teilen der Erzbistümer Köln und
Paderborn sowie des Bistums Münster war das Bistum
Essen mit der Zirkumskriptionsbulle „Germanicae
gentis“ durch Papst Pius XII. errichtet worden. Das
Bistum Essen wurde am 1. Januar 1958 wirksam.
24. Februar
International 1957 – Die skandinavische
Luftverkehrsgesellschaft SAS hatte ihre reguläre
Luftverkehrslinie Kopenhagen-Tokio gestartet. Dieser
führte über den geographischen Nordpol.
25. Februar
Spanien 1957 – Staatschef Generalissimus Francisco
Franco Bahamonde hatte seine Regierung umgebildet.
Es waren zwölf neue Minister ernannt worden. Zudem
waren zwei neue Ministerien – für wirtschaftliche
Koordination und für Wohnbau – eingerichtet worden.
Die Kabinettsumbildung war als Reaktion Francos auf
die wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten
seines Landes gewertet worden.
25. Februar
West-Berlin 1957 – Ab sofort war in West-Berlin der
Verkauf von Lebensmitteln, Obst, Gemüse, Tabakwaren
und Blumen auch montags wieder ab 7 Uhr möglich. Der
Berliner Senat beschloss diese Regelung entgegen dem
seit Ende 1956 gültigen Ladenschlussgesetz. Dies sah
vor, für eine Übergangsfrist von etwa einem Jahr die
Geschäfte sonnabends bis 16 Uhr offenzuhalten. Dafür
öffneten sie montags erst um 10 Uhr.
25. Februar
BRD 1957 – In München war das Stück „Die Schule der
Diktatoren“ von Erich Kästner zur Uraufführung
gelangt.
26. Februar
Syrien 1957 – Wegen Teilnahme an einer Verschwörung
hatte ein Militärgericht in Syrien 13 Oppositionelle
zum Tod verurteilt.
26. Februar
Thailand 1957 – Die Regierungspartei von
Ministerpräsident Luang Pibul Songgram hatte bei den
Parlamentswahlen einen knappen Sieg errungen. Damit
hatte sie 81 der 158 Parlamentssitze erhalten.
27. Februar
BRD/Sowjetunion 1957 – Bundeskanzler Konrad Adenauer
hatte ein persönliches Schreiben des sowjetischen
Ministerpräsidenten Nikolai A. Bulganin vom 8.
Februar beantwortet. Bulganin hatte den Wunsch nach
einer Verbesserung der bilateralen Beziehungen
geäußert. Der Kanzler hatte die Wiederherstellung
diplomatischer und wirtschaftlich-technischer
Beziehungen zwischen beiden Staaten vorgeschlagen,
hatte aber die unterschiedlichen Auffassungen zur
Wiedervereinigung Deutschlands und zur Rückführung
Deutscher aus der UdSSR als sehr hinderlich für den
Aufbau freundschaftlicher Beziehungen bezeichnet.
27. Februar
BRD 1957 – Der Deutsche Bundestag hatten den Grünen
Plan 1957 verabschiedet, ein Unterstützungsprogramm
für die Landwirtschaft. Es sah u. a. hohe
Subventionen für Milchbauern vor.
27. Februar
China 1957 – Der Staatspräsident der Volksrepublik
China, Mao Zedong, hatte die sogenannte „Hundert-Blumen“-Kampagne
ausgerufen. Sie sollte der Bevölkerung Kritik an der
Gesellschaft und der politischen Führung
ermöglichen. Dies war die Hauptsache in seiner Rede
„Zur Frage der richtigen Behandlung von
Widersprüchen im Volk“.
28. Februar
Ägypten 1957 – Die Staatschefs von
Ägypten,
Jordanien, Syrien und Saudi-Arabien hatten in Kairo
eine Politik der „aktiven Neutralität“ beschlossen
und damit Einmischung durch andere Staaten, wie sie
in der Eisenhower-Doktrin angestrebt wurde, eine
Absage erteilt.
28. Februar
BRD 1957 – Im Februar war die Zahl der Arbeitslosen
um 364.085 auf 1.112.331 gesunken. Davon waren
770.625 Männer und 341.706 Frauen. Der deutliche
Rückgang war auf das milde Februarwetter
zurückgeführt worden.
28. Februar
BRD 1957 – Deutsche Banknoten zu 1 DM und 2 DM
hatten ihre Gültigkeit verloren. Sie waren durch
Münzen ersetzt worden.
Februar 1957 in den
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1956
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