Filmjahr 1957 – Die Kaiserin Romy Schneider
Das Filmjahr 1957 eröffnete mit
einem Heimatfilm, der zum Klassiker wurde: „Sissi –
Schicksalsjahre einer Kaiserin“ mit
Romy Schneider und
Karlheinz Böhm in den
Hauptrollen. Bei dem Kinostreifen handelt es sich um
den dritten Teil einer Trilogie, die in
Österreich
und
Italien entstanden war. Die Story: Sissi hatte
sich nach
Ungarn zurückgezogen. Dort lebte sie weit
ab vom Wiener Hofzeremoniell. Die Erzherzogin Sophie
streute unterdessen Gerüchte und lies verlauten,
dass Sissi eine Romanze mit dem Grafen Andrássy
hätte. Etwas später stellt der
Leibarzt bei Sissi eine schwere
Lungenerkrankung fest. Mit dem
Ergebnis, dass sie auf Madeira und Korfu zu neuen
Kräften kommen soll. Und da Sissi ihren Ehemann schon
wieder alleine lassen musste, wurde im Volk heftig
darüber diskutiert, ob sich Franz Joseph und seine
Angetraute demnächst schon scheiden lassen würden.
Sissi wird wieder völlig gesund und reist mit ihrem
Mann nach Italien. Ursprünglich war ein
vierter Teil geplant. Dieser konnte aufgrund des
Widerstandes von Romy Schneider nie gedreht werden.
Die junge Schauspielerin wollte nicht länger die
Rolle der Sissi spielen.
Eine britische Komödie brachte das Publikum
der
Lichtspielhäuser im Kinojahr 1957 zum Lachen:
„Ladykillers“ mit Schauspielern wie Alec Guinness
und Cecil Parker. Der Film ist in den
weltberühmten Ealing Produktionsstudios in
London
entstanden. Regie führte Alexander Mackendrick. In
der Story geht es um einen Professor, der großes
Interesse an einen Geldtransporter zeigt bzw. an dem,
was sich in diesem befindet: sehr viel Geld! Um eine
Anlaufstelle zu haben, mietet sich der Professor mit
seinen Komplizen bei der älteren und sehr netten
Mrs. Wilberforce ein. Dass die sehr gute Kontakte zur
Polizei pflegt, bekommen die Herren erst später mit. Mrs. Wilberforce hatten
sie erzählt, dass sie als Kammerorchester einen Raum
zum Üben suchen. Und damit die alte Lady dies auch
später wirklich glaubt, kommt die Musik regelmäßig
vom
Plattenspieler. Der Überfall funktioniert nach
Plan und dabei hatte ihnen sogar noch ihre alte
Vermieterin geholfen. sie sorgte dafür, dass das
Geld in die Hände der
Verbrecher kam. Dann aber
kommt sie den Jungs auf die Schliche. Und
das heißt, dass die „Mitwisserin“ aus dem Weg
geschafft werden muss. „Ladykillers“ bekam im Kinojahr 1957 eine
Oscar-Nominierung.
Ein weiterer Klassiker war „Der Glöckner von
Notre-Dame“, der ebenfalls im Filmjahr 1957 in den
Kinos zu sehen war. Filmregisseur Jean Delannoy
engagierte für seine Produktion u.a. die
Schauspieler Gina Lollobrigida und Anthony
Quinn. In der Geschichte geht es um den
missgebildeten Quasimodo, der als Glöckner in der
Kathedrale Notre Dame in Paris arbeitet. Auf einem
Fest entdeckt er die wunderschöne Zigeunerin
Esmeralda und verliebt sich sofort in die junge
Frau. Und damit ist Quasimodo nicht allein. Auch der
Erzdekan der Kathedrale hat sich in Esmeralda
verliebt. Er beauftragt Quasimodo, das Mädchen zu
ihm zu bringen. Doch als dieser Esmeralda den Wunsch
des Erzdekans entgegenbringen will, denkt die, sie
solle entführt werden und wehrt sich nach
Leibeskräften. Das bemerkt auch die Wache des Königs
und nimmt den Glöckner von Notre Dame gefangen. Kurz
darauf wird Quasimodo öffentlich ausgepeitscht und
in Ketten gelegt. Und damit nimmt die Tragödie
ihren Lauf.
Regisseur Roger Vadim präsentierte seinen Film „Und
ewig lockt das Weib“ im Kinojahr 1957. Die
Geschichte spielt im bis dahin eher unbekannten
Saint Tropez. Der Film machte den kleinen
Hafenort an der Cote d´Azur zu einer weltweit
berühmten „Anlaufstelle“ für die Schönen & Reichen.
Die Story: die 18-jährige Juliette (
Brigitte Bardot)
wird als Waise von einem Ehepaar aufgenommen. Das
sehr hübsche Mädchen macht mit seinem Aussehen ohne
es zu ahnen die
Männer im gesamten Ort verrückt. Auch der Nachtclubbesitzer Eric ist
ihr verfallen, doch Juliette verliebt sich in einen
anderen und zwar in Antoine, der vor Ort in einer
kleinen familienbetriebenen Werft arbeitet. Für die
französische Schauspielerin Brigitte Bardot war
dieser Film der absolute Durchbruch. „Und ewig lockt
das
Weib“ wurde sogar in den USA ein großer Renner
und machte „die Bardot“ zur Filmlegende und zum
Sexsymbol.
Der deutsch-österreichische
Schauspieler Curd Jürgens spielte ebenfalls in dem
Kinowerk mit!
Bei der Abenteuer-Komödie „In 80 Tagen um die Welt“
handelt es sich um eine Romanverfilmung von Jules Vernes. Regie führte Michael Anderson. Die Geschichte
spielt im Jahre 1872. Aufgrund einer Wette hat der
Engländer Phileas Fogg die schwere Aufgabe, in
gerade einmal 80 Tagen um die Welt zu reisen.
Gemeinsam mit seinem (neuen) Diener Passepartout
macht er sich auf, um die Welt in der
vorgegebenen Zeit zu umrunden – via Heißluftballon,
Eisenbahn,
Schiff und anderen
Verkehrsmittel. Dabei passieren ihnen verrückte,
gefährliche, schwierige und phantastische Abenteuer. U.a. werden Fogg und Passepartout fälschlicherweise
für Bankräuber gehalten. Und manchmal sieht es so
aus, als würden beide es sogar in der vorgegebenen
Zeit schaffen. Der Film gewann im selben Jahr u.a.
zwei Golden Globes für den „Besten Film“ und „Bester
Hauptdarsteller“, außerdem gab es eine weitere
Nominierung für die „Beste Regie“. Dazu gab es noch
einige Academy Awards plus Nominierungen.
Neuerscheinungen und
Filmdebüts
1957 gab
Kurt Russel im Alter von 6 Jahren in „Sugarfoot"
und
Lolita in „Weißer Holunder" ihr
Filmdebüt. In Die „unentschuldigte Stunde" gab die
Wienerin
Senta Berger ihren Einstand in das
Filmgeschäft. Der Franzose
Alain Delon war in „Die Killer lassen
bitten" zum ersten Mal auf der Leinwand zu sehen.
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