Filmjahr 1958 – Nadja Tiller war „Das Mädchen
Rosemarie“
Einer der viel beachteten Filme
im Jahr 1958 war „Die Brücke am Kwai“ mit Alec
Guinness. Regie führte damals David Lean, der heute
als echte Regielegende gefeiert wird. In der
Geschichte geht es um ein britisches Bataillon, das
während des Zweiten Weltkriegs in einem ischen
Kriegsgefangenenlager in Urma inhaftiert wird. Die
Soldaten müssen hier eine Eisenbahnbrücke aus Holz
über den Fluss Kwai bauen und das unter der
Leitung ihres
britischen Kommandeurs
Nicholson.
Anfangs weigert dieser sich, den Auftrag zu
erledigen, dann allerdings nimmt Nicholson an. Doch
das Ganze entwickelt sich zu einem psychologischen
Duell zwischen ihm und dem ischen
Lagerkommandanten Saito. Die Brücke
selbst steht in der thailändischen Stadt Kanchanaburi und überquert den Fluss Khwae Yai. Für
den Film wurde die Holzbrücke in Sri Lanka extra
nachgebaut, aus 1.200
Bambusrohren. Insgesamt war sie 130 Meter lang und 35 Meter hoch (Damit war sie damals die
größte Brückenkulisse innerhalb der Filmgeschichte.). „Die Brücke am Kwai“ bekam 1958 gleich
drei Golden Globes und „heimste“ dazu auch noch
sieben Oscars ein.
Ein echter Kassenerfolg war 1958 das
US-amerikanische Film-Musical „Gigi“. Kurz zuvor hatte das Mega-Unternehmen MGM bereits
einen gigantischen Erfolg mit „My Fair Lady“ gehabt.
Mit
„Gigi“ enstand ein neuer Kassenknüller. Die Leute standen
in Deutschland in Schlangen vor den Lichtspielhäusern.
„Gigi“ spielt in Paris, Anfang des 19.
Jahrhunderts. Der wohlhabende Gaston fühlt sich von
seinen unzähligen Liebesabenteuern mehr als
gelangweilt. Dann aber lernt er Gigi kennen und
auf einmal verändert sich sein ganzes Leben. Anfangs
soll Gigi „nur“ eine weitere Liaison werden, doch
dann ist Gaston bereit, sie um ihre Hand zu bitten.
Der Film spielte neun Oscars
ein – u.a. „Bester Film“, „Beste Kostüme“, „Bestes
Drehbuch“ und „Beste Musik“.
Das am
Anfang des Films von Entertainer Maurice Chevalier
gesungene Lied „Thank Heaven for Little Girls“ wurde
weltweit erfolgreich. Der Song ist auch in
dem Film „Daddy Cool“ zu hören, gesungen von
Gérard
Depardieu.
Ein weiterer Klassiker des Filmjahrs 1958 war
„Flucht in Ketten“ (Regie: Stanley Kramer).
Tony Curtis höchst spielt darin einen weißen Häftling, der an einen
schwarzen Mitgefangenen (Sidney Portier) gekettet
wird. Gemeinsam wagen beide Männer eine
abenteuerliche Flucht.
Die Verantwortlichen des Films „Flucht in Ketten“
wagten sich Ende der 1950er Jahre damit an ein echt heißes
Thema: Rassismus in den USA. Eigentlich war geplant,
dass Schauspieler Robert Mitchum die Rolle des
„weißen Häftlings“ spielen sollte. Der hatte sich
jedoch geweigert. Auch die Hollywood-Schauspieler
Marlon Brando und Kirk Douglas trauten sich
scheinbar nicht an das Thema heran. Die Presse war
von dem Wagnis allerdings positiv überrascht und
lobte u.a. die schauspielerische Leistung von Tony
Curtis und Sidney Portier. Damals hieß es z.B.:
„Flucht in Ketten“ ist packend und äußerst
sehenswert. Ein
Jahr spätergab es dafür zwei goldene Oscars („Beste
Kamera, „Bestes Originaldrehbuch“). Direkt
aus dem Reich der Toten meldete sich im Filmjahr
1958 Regiemeister Alfred Hitchcock mit „Vertigo“.
Für viele Filmexperten schrieb Hitchcock damit
absolute Kinogeschichte. Der Grund dafür war, er
informierte die Zuschauer über einen Mord, bevor der
Filmprotagonist selbst davon etwas erfahren konnte.
Die Geschichte: Ein Ehemann lässt seine Frau Madleine von dem Privatdetektiv Scottie überwachen.
Angeblich trägt sie sich mit dem
Gedanken, demnächst Selbstmord zu begehen.
Und während des Beschattens gelingt es Scottie
sogar, die Ehefrau seines Auftraggebers vor dem
Ertrinken zu retten. Als sie etwas später jedoch
einen Glockenturm hinauf rennt, muss Scottie aufgrund
seiner Höhenangst „passen“. Kurz darauf hört er
einen Schrei und sieht mit an, wie Madleine in die
Tiefe stürzt. Hitchcock ist auch in „Vertigo“
als Statist zu sehen, diesmal mimt der Meister
einen Passanten und zwar in der Szene, bevor
Privatdetektiv Scottie die Firma von Gavin Elsters
erreicht.
Ebenfalls aus dem Filmjahr 1958 stammte
die deutsche Produktion „Das Mädchen Rosemarie“ mit Nadja Tiller in der
Hauptrolle. Ebenfalls dabei waren die Schauspieler Mario
Adorf, Hannelore Schroth, Carl Raddatz und Karin Baal. Der Kinostreifen wurde zum größten Teil in
Berlin gedreht, einige Außenaufnahmen in Frankfurt
am Main. Die Geschichte des Films zeigt das Leben
der Edelhure Rosemarie Nitribitt. Diese lebte in
Frankfurt am Main und zählte angeblich auch
Großindustrielle zu ihren Kunden. Als sie ermordet
wurde, interessierte sich die gesamte Presse
für den Fall und vor allem für die reiche
Kundschaft der Rosemarie Nitribitts. Der Film
sorgte in der Öffentlichkeit für heftige Diskussionen. „Das
Mädchen Rosemarie“ wurde zu einem der
erfolgreichsten Filme der 1950er Jahre.
Neuerscheinungen und
Filmdebüts
Elke Sommer gab ihr Filmdebüt in „L'amico
del giaguaro".
Die
erfolgreichsten Filme 1958 Kinocharts
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