Filmjahr 1956 – Monsterfilm „Godzilla“
Heinz Rühmann präsentierte sich
im Kinojahr 1956 so, wie ihn bis dahin keiner
kannte: als Charley´s Tante. Die Komödie
eröffnete die deutsche Lichtspielhaus-Saison und
brachte das Kinopublikum reihenweise zum Lachen.
In der Geschichte geht es um den Handelsattaché Dr.
Otto Dernburg (gespielt von Heinz Rühmann), der
direkt aus Südamerika nach Deutschland gekommen war.
Der Grund dafür waren Wirtschaftsverhandlungen. Doch
dabei verliebt sich der junge Doktor in die
wunderschöne Charlotta Ramirez. Als Otto kurz darauf
bei seinem Bruder Ralf erscheint, muss er ihm und
seinem Freund Charley aus einer echten Notsituation
helfen. Die beiden hatten zwei junge und super
hübsche Schwedinnen zu sich eingeladen. Und damit
die auch wirklich kommen, sagten sie ihnen, dass Charley´s Tante gerade zu Besuch da wäre. Und somit
hätten Ulla und Britta nichts zu „befürchten“. Und
die mimte natürlich Dr. Dernburg. Damit aber nicht genug – am
Ende
steht dann doch noch Charley´s echte Tante vor der
Tür.
Neben Heinz Rühmann sind u.a. die
Schauspieler Claus Biederstaedt, Walter Giller, Paul
Hörbiger, Wolfgang Neuss und Wolfgang Völz zu sehen.
Regisseur Richard Fleischer stellte im Filmjahr 1956
das damals aktuelle Disney-Werk „20.000 Meilen unter
dem Meer“ vor – u.a. mit Schauspiel-Altmeister
Kirk
Douglas. Die Geschichte entstammte dem
gleichnamigen Roman von Jules Verne. Interessanterweise war
„20.000 Meilen unter dem Meer“ der erste Film aus
der Disney-Schmiede, der im
CinemaScope-Breitwandverfahren produziert wurde. Die
Story spielt im Jahre
1868.
Immer wieder werden
Gerüchte laut, dass einige Schiffe durch
Seeungeheuer auf den Weltmeeren auf mysteriöse Art
und Weise in Not geraten oder versenkt wurden. Um
dem auf den Grund gehen zu können, macht sich
Professor Aronnax (Paul Lukas) mit seinem Diener auf eine
Pazifikreise. Beide gehen an Bord des Kriegsschiffes
„Abraham Lincoln“. Tatsächlich wird das Schiff von einem
„Monster“ angegriffen und so schwer getroffen, dass
der Professor und einige andere über Bord gehen.
Etwas später werden sie von dem Team der „Nautilus"
gerettet und gleichzeitig gefangen
genommen. Damit war klar, dass es sich bei dem vermeintlichen
Ungeheuer um ein riesiges U-Boot handelt, geführt
wird hier das Kommando von Kapitän Nemo (James
Mason). Während des Aufenthaltes an Bord der „Nautilus“
sind viele unterschiedliche Abenteuer zu überstehen.
Der Kampf gegen Einheimische oder sogar einen
Riesenkalmar. Das Budget für „20.000
Meilen unter dem Meer“ wurde mehrmals überzogen. Insgesamt hatte Disney
mehr fünf Millionen US-Dollar
Schulden aufnehmen müssen. Am Ende aber hatte sich
die gesamte „Schlacht“ gelohnt: die Einnahmen an den
Kinokassen übertrafen alle Erwartungen und machten
den Film zu einem echten Kassenknüller. Der Film
erhielt verschiedene Auszeichnungen, unter anderem zwei
Oscars („Bestes Szenenbild“, „Beste Visuelle
Effekte“) und eine Nominierung („Bester Schnitt“).
Mit dem Kinostreifen „Godzilla“ wurde im Filmjahr
1956 ein wichtiger Grundstein für das Genre
„Monsterfilme“ gelegt. Die Geschichte spielt sich
vor der Küste der Insel Odo ab – hier passieren
immer öfter mysteriöse Vorfälle. Schiffe kommen ganz
plötzlich und scheinbar ohne Grund vom Kurs ab oder
kentern einfach. Und selbst die wenigen Überlebenden
können nicht sagen, was sich genau auf See
abgespielt hatte. Ganz anders ist das allerdings bei
den Inselbewohnern von Odo. Die machen den
sagenhaften Godzilla dafür verantwortlich. Und der
würde jedes Mal, wenn er im Meer nicht genügend
Fische erbeuten kann, an Land kommen und hier auch
Menschen töten. Und tatsächlich: mitten in der Nacht
macht sich das Monster Godzilla auf, um sich auf der
Insel seine nächste Mahlzeit zu suchen. Etwas später
kommt heraus, dass Godzilla wohl viele Millionen
Jahre mitten im Meer gelebt hatte. Dann aber muss er
von Atombombenversuchen an Land getrieben worden
sein. Der Beweis dafür: Die Fußspuren des Ungeheuers
sind radioaktiv. „Godzilla“ kam bei den
Kinobesuchern auf der ganzen Welt so gut an, dass es
danach noch einige Folgestreifen gab.
Apropos „Monster“ - Jack Arnold hatte im Kinojahr
1956 den Mut, einen der ersten großen
Spinnenklassiker zu schaffen. Die Effekte von damals
können sich noch heute sehen lassen. Die Kritiker waren damals von dem Spinnenwerk
beeindruckt. Sie bezeichneten „Tarantula“
sogar als Meilenstein in Sachen Tier-Horror. In der
Geschichte geht es um den Biologen Professor Gerald Deemer. Der wollte eigentlich einen
Wachstumsbeschleuniger erfinden, mit dem sich
drohende Ernährungsdesaster zukünftig aus
dem Weg räumen ließen. Dafür macht der
Professor in seinem Labor Tierversuche, u.a.
mit einer giftigen Riesentarantel. In einem nicht
überwachten Augenblick kann die allerdings „in die
Freiheit“ flüchten. Und auf einmal wird aus der
kleinen (Riesen)Spinne ein echtes Monstrum, das auch
schon wieder Hunger bekommt. Ganz klar, dass in der
gesamten Stadt Panik ausbricht. Super-Schauspieler
Clint Eastwood ist hier ebenfalls
zu sehen – in einer seiner ersten, kleinen Rollen.
Er spielt den Fliegerstaffel-Anführer, der
mit seinen Männern versucht, die Spinne wieder „ins
Körbchen“ zu bekommen.
Ein weiteres Ungetüm hielt im Kinojahr 1956
Einzug in die Lichtspielhäuser: „Moby Dick". Regisseur
John Houston drehte den US-amerikanischen Film nach
dem gleichnamigen Erfolgsroman von Herman Melville.
„Moby Dick“ ist längst zum Klassiker geworden, denn
neben dem spannenden Drehbuch sparte Houston auch
nicht mit erfahrenen Schauspielern wie z.B.
Gregory
Peck und Richard Basehart. Der Film beginnt damit,
dass der Seemann Ishmael davon erzählt, wie er auf
dem Walfänger-Schiff „Pequod“ als Matrose anheuerte.
Die „Pequod“ stand unter dem Kommando des etwas
seltsamen Kapitän Ahabs. Den Erzählungen nach, war
dieser von einem riesig großen weißen Potwal
angefallen worden und verlor dabei sogar ein Bein.
Seit diesem grausamen Vorfall war der Kapitän nur
noch mit seinem Schiff auf hoher See. Der Grund:
Ahab machte Jagd nach dem großen Weißen – voller
Hass und mit noch mehr Rachegelüsten. Und
tatsächlich, etwas später kommt es dann noch einmal
zu einer Begegnung mit dem Meeresungeheuer. Kapitän Ahab
ist kein Risiko zu groß, damit er seinen „Rivalen“
endlich töten kann. Dabei kommt es am Ende zu einem
regelrechten Showdown.
Adriano Celentano gab im Musikilm "I Frenetici" sein
Filmdebüt.
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