September 2003 - Erschütternde Ereignisse
unterschiedlichster Art
Im Irak herrschte trotz des offiziell von US-Präsident
George W. Bush
medienwirksam verkündeten Ende des Irak-Krieges immer noch keine Ruhe. Andauernd
kam es zu Übergriffen und Todesopfern. Zwischen Israel und Palästina weiteten
sich die Spannungen zunehmend aus, die Leidtragenden waren dabei immer wieder
Menschen aus der Zivilbevölkerung. Auch der Iran sorgte für Unruhe wegen seines
eventuellen Atomwaffenprogramms. Erschütternd waren auch die offiziellen Zahlen
der Todesopfer der vergangenen Hitzewelle. Während an unterschiedlichen Orten
auf dem Globus Beben die Erde erschütterten und Stürme Verwüstungen anrichteten,
mussten die Schweden eine Erschütterung ganz anderer Art hinnehmen – den Mord an
ihrer Außenministerin. Da konnte die neue Sat1-Doku auch nicht helfen, obwohl
dort ja Kommissare im Einsatz waren.
Wichtige Ereignisse
im September 2003
1. September
Der Aachener Friedenspreis 2003 wurde israelischen Friedensaktivisten Reuven
Mokovitz und Nabila Espanioly verliehen, sowie der deutschen Initiative
Ordensleute für den Frieden (IOF).
1. September
Das Programm der während des kommunistischen Regimes verbotenen polnischen
Gewerkschaft Solidarność – die „21 Danziger Forderungen“ – wurden von der UNESCO
zum Weltkulturerbe erklärt.
1. September
Mit einer Rede startete
US-Präsident George W. Bush den Wahlkampf für die
Präsidentenwahl 2004. Er bezog sich darin auf Wirtschaftsthemen, verteidigte die
Steuersenkung und versprach mehr Arbeitsplätze.
1. September
In Frankreich löste die Abschaffung eines Feiertages heftige Debatten aus. Die
Regierung schlug vor, den abzuschaffenden Feiertag als einen „Tag der Arbeit für
die Alten“ zu deklarieren. Dies geschah vor dem Hintergrund einer extremen
Hitzewelle, die in Frankreich besonders unter den alten Menschen zahlreiche
Todesopfer gefordert hatte.
1. September
Auf dem TV-Sender Sat.1 ging die Pseudo-Doku „K11 – Kommissare im Einsatz“ um
19:15 Uhr erstmals auf Sendung.
2. September
Der türkische Ministerpräsident Recep Erdoğan weilte zu einem Besuch in
Deutschland. Das Thema der Unterredungen war vor allem der Beitritt zur
Europäischen Union des europäisch-asiatischen Grenzlandes gewesen. Von Amnesty
International wurden derweil die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei
kritisiert.
3. September
Der Palästinenser-Präsident Jassir Arafat erklärte gegenüber dem Fernsehsender
CNN, dass er den Friedensplan, die so genannte Roadmap, als gescheitert ansehe.
Schuld seien seiner Meinung nach die israelischen Militäraktionen sowie das
Desinteresse der USA.
3. September
Das „Erkundungs“-Bergwerk in Gorleben wurde von Atomkraftgegnern aus Deutschland
und Frankreich besetzt. Sie forderten ein Gespräch mit Umweltminister Jürgen
Trittin. Die Besetzer wurden nach ungefähr zehn Stunden von der Polizei wieder
an die Oberfläche gebracht.
3. September
Im Irak trafen die ersten polnischen Truppen ein, die die US-amerikanischen und
britischen Truppen bei der Friedenssicherung im Land entlasten sollten.
4. September
Im Palais der Albertina in Wien eröffnete der österreichische Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel mit dem deutschen Außenminister
Joschka Fischer eine
Ausstellung mit Kunstwerken von Albrecht Dürer. Es waren 200 Werke ausgestellt,
in der Mehrzahl Gemälde und Aquarelle. Leihgaben waren unter anderem vom
Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg gekommen.
4. September
Der deutsche Bundespräsident
Johannes Rau erklärte, dass er nicht für eine
zweite Amtszeit kandidieren werde.
4. September
Am Morgen wurde in Dschenin im Westjordanland ein Israeli von Palästinensern
erschossen.
4. September
Im Süden Chinas hatte der tropische Wirbelsturm „Dujuan“ mindestens 30 Menschen
getötet. Fast 1.000 Menschen wurden verletzt. Der Norden des Landes hatte
dagegen unter heftigen Überschwemmungen zu leiden. Bei der Stadt Weinan hatten
nach einem Dammbruch etwa 100.000 Menschen ihre Dörfer verlassen müssen. Es
kamen 38 Menschen ums Leben.
4. September
In
Nordkorea wurde der Staatschef Kim Jong-il einstimmig vom Parlament als
Vorsitzender der Nationalen Verteidigungskommission gewählt.
5. September
Die dänische Königin, Margarethe II., weilte zu einem Besuch in Deutschland.
5. September
Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder reiste zu einem Besuch nach Prag,
der Hauptstadt Tschechiens.
5. September
Auf den Bermuda-Inseln wütete der Hurrikan „Fabian“ bis in die Nacht hinein.
Vier Menschen, die vermisst wurden, waren wahrscheinlich ums Leben gekommen. Der
Hurrikan richtete schwere Schäden an. Die Hälfte der Inselbewohner hatte keinen
Strom mehr. Der Sturm war mit Windgeschwindigkeiten bis zu 213 km/h der stärkste
tropische Wirbelsturm seit Jahrzehnten. Am Sonntag schwächte er sich ab und
bewegte sich auf Neufundland zu.
5. September
Der israelische Kryptologie-Experte und Forscher Eli Biham des Technion
(Technische Universität von Israel) hatte eine Sicherheitslücke in der
Verschlüsselung von GSM-Mobiltelefonen entdeckt, womit es möglich wäre, diese
abzuhören.
6. September
Der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas reichte bei Präsident Jassir
Arafat ein Rücktrittsgesuch ein, der es angenommen hatte. Es war ein Machtkampf
zwischen den beiden Politikern vorausgegangen.
6. September
Wegen der Verletzung des Atomwaffensperrvertrages drängten die Vereinigten
Staaten den Weltsicherheitsrat zu einer Resolution gegen den Iran. Auf der am 8.
September stattfindenden Konferenz der Internationalen Atomenergiebehörde sollte
ein entsprechender Entwurf vorgestellt werden. Mit der Resolution wollte
Washington den Iran zur „vollen Mitarbeit“ drängen. Die USA warfen der Regierung
in Teheran vor, am Bau von Atomwaffen zu forschen.
6. September
Für eine Namensänderung ihres Landes Taiwan demonstrierten in der Hauptstadt
Taipeh etwa 150.000 Taiwaner. Bisher hieß es Republik China und erhob Anspruch
auf das gesamte China. Die Demonstranten betrachteten die Republik als vergangen
und den Anspruch auf das Festland als überholt. Sie plädierten für eine
Namensänderung auf Taiwan. Taiwan ist international nicht anerkannt.
7. September
Das kirchliche Weltfriedenstreffen fand in Aachen (Nordrhein-Westfalen) statt.
7. September
Im Norden von Mazedonien kam es zu Feuergefechten zwischen der Polizei und
albanischen Rebellen. Dabei kamen mehrere Mitglieder der „Albanischen
Nationalarmee“ ums Leben.
7. September
Das Haus von Abdel Salam Abu Musa, einem führenden Hamas-Mitglied, wurde in
Palästina von israelischen Kampfhubschraubern beschossen. Angaben des
israelischen Militärs zufolge solle das Haus als Waffenlager genutzt worden
sein. Elf Menschen, darunter drei Kinder, wurden bei dem Beschuss verletzt.
7. September
Das Finale im US-Open Tennisturnier gewann Andy Roddick gegen Juan Carlos
Ferrero in Flushing Meadows in New York.
8. September
Der bisherige Staatspräsident des palästinensischen Parlaments, Ahmad Qurai
hatte seine Nominierung zum Ministerpräsidenten von Palästina angenommen. Die
Vereinigten Staaten und die Europäische Union hatten seine Nominierung
unterstützt. Qurai forderte von Israel ein Ende der gezielten Tötungen und der
Zerstörung von Häusern.
8. September
In Pöcking am Starnberger See (Bayern) starb die Regisseurin, Schauspielerin,
Tänzerin und Fotografin Leni Riefenstahl im Alter von 101 Jahren. Reifenstahl
war am 22. August 1902 in Berlin geboren worden.
9. September
Der deutsche Bundespräsident
Johannes Rau stattete der
Volksrepublik China einen
Staatsbesuch ab.
9. September
Im Jaeger-Urteil des Europäischen Gerichtshofes wurde festgestellt, dass der
Bereitschaftsdienst von Ärzten in Deutschland nicht als Ruhezeit, sondern als
volle Arbeitszeit zu werten sei. Dieses Urteil wurde durch den am 13. September
2005 abgeschlossenen TVöD (Tarifvertrag öffentlicher Dienst) mit Wirkung zum 1.
Oktober 2005 für Angestellte der Bundesrepublik Deutschland und mit Wirkung zum
1. Januar 2006 für die Angestellten der deutschen Kommunen umgesetzt. Für die
Angestellten der deutschen Bundesländer galten seit dem 19. Mai 2006
entsprechende Regelungen des TV-L, für Ärzte wurden jeweils eigene Tarifverträge
abgeschlossen. Durch das Arbeitsgesetz wurde das EuGH-Urteil gesetzlich zum
Januar 2007 umgesetzt.
9. September
In Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wurde fünf Männer und eine
Frau verhaftet. Sie wurden dem rechtsextremen Spektrum zugerechnet. Einer der
Festgenommenen war Martin Wiese, eine Führungspersönlichkeit der Neonazis in
Bayern. Es waren Sprengstoff, Granaten, zwei scharfe Schusswaffen, mehrere
Stichwaffen, eine Streitaxt, Sturmhaube und Propagandamaterial sichergestellt
worden. Die Ermittlungen ergaben, dass die Täter in der Nacht zum 9. November
einen Sprengstoffanschlag auf die Baustelle eines jüdischen Gemeindezentrums
verüben wollten. An jenem Tag war die Teilnahme von Bundespräsident Johannes
Rau, vom Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und von Paul Spiegel,
dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland bei der
Grundsteinlegung geplant gewesen. Der Fall wurde von der Bundesanwaltschaft
wegen des Verdachts auf die Bildung einer terroristischen Vereinigung
übernommen.
9. September
Vor der australischen Botschaft in Jakarta (
Indonesien) wurden bei der Explosion
einer Autobombe elf Menschen getötet und 149 Menschen verletzt.
9. September
Der provisorische irakische Regierungsrat erhielt einen Sitz in der Arabischen
Liga. Seit dem Sturz der Regierung von
Saddam Hussein war der irakische Sitz in
der Arabischen Liga vakant gewesen.
10. September
Der in Schweden geborene Sohn serbischer Einwanderer, Mijailo Mijailović, stach
in einem Kaufhaus in der schwedischen
Hauptstadt Stockholm die Außenministerin
des Landes, Anna Lindh, nieder. Einen Tag nach dem Attentat starb die
Politikerin an ihren Verletzungen. Die Reaktion der Regierung war die vorläufige
Aussetzung der Kampagne zur Einführung des Euro.
10. September
In Oviedo, der Hauptstadt des Fürstentums Asturien (
Spanien), wo seit 1981
jährlich der Prinz-von-Asturien-Preis für Völkerverständigung in verschiedenen
Rubriken vergeben wird, wurde die britische Autorin Joanne K. Rowling in diesem
Jahr mit diesem Preis in der Sparte „Eintracht“ ausgezeichnet.
10. September
In Cancún (Mexiko) wurde die 5. WTO-Ministerkonferenz eröffnet, gegen die es im
Vorfeld schon massive Protestkundgebungen gegeben hatte.
10. September
Auf das Haus des führenden Hamas-Aktivisten, Mahmud az-Zahar, wurde in Gaza ein
Rakete von einem israelischen Kampfflugzeug abgefeuert. Der Hamas-Aktivist
überlebte das Attentat leicht verletzt. Sein Sohn und ein Leibwächter kamen ums
Leben.
11. September
Das spanische Kulturinstitut in
Kuba wurde durch die kubanische Regierung
geschlossen.
11. September
Das Internationale Protokoll über die biologische Sicherheit trat in Kraft.
11. September
Die Regierung Israels beschloss die Ausweisung von Jassir Arafat. Dieser
kündigte gegen diese Entscheidung Widerstand an. International wurde ebenfalls
Kritik gegen den Beschluss geübt.
11. September
In Frankfurt am Main wurde offiziell die Internationale Automobil-Ausstellung
eröffnet. Anwesend war unter anderem Bundeskanzler Gerhard Schröder.
12. September
In Südkorea richtete der tropische Wirbelsturm „Maemi“ in der Nacht zum Samstag
große Verwüstungen im Süden des Landes an. Es kamen 33 Menschen ums Leben.
Weitere 14 Personen wurden anfänglich noch vermisst.
12. September
In Sachsen-Anhalt waren bei einem Zusammenstoß eines Autos mit einem Zug die
beiden Insassen des Autos ums Leben gekommen. Der Unfall geschah, weil der
Fahrer des Autos die geschlossene Halbschranke nicht beachtet hatte.
12. September
Der US-amerikanische Country-Sänger Johnny Cash starb in Nashville
(US-Bundesstaat Tennessee). Der Sänger war am 26. Februar 1932 in Kingsland
(US-Bundesstaat Arkansas) geboren worden.
13. September
Laut US-amerikanischen Geheimdienstberichten wurde die umstrittene
Kerntechnische Anlage Nyŏngbyŏn in Nordkorea abgeschaltet.
Rechtsbruch im internationalen Recht warf der deutsche Innenminister Otto Schily
der US-Regierung in einem Interview vor. Er kritisierte die Inhaftierung und
Verurteilung von Verdächtigen unter Ausschluss des Rechtsstaates. Schily äußerte
die Hoffnung, das in den Vereinigten Staaten ein Denkprozess einsetzen möge, der
diesen Missstand beheben werde.
14. September
In Estland wurde eine Volksabstimmung über den geplanten Beitritt zur
Europäischen Union durchgeführt.
14. September
In Guinea-Bissau war es erneut zu einem Militär-Putschversuch gekommen.
14. September
Die schwedische Bevölkerung stimmte in einer Volksabstimmung mit 54,6 Prozent
der Stimmen gegen die Einführung des Euro.
14. September
Der stellvertretende israelische Regierungschef Ehud Olmert schlug als
Alternativen zur geplanten Ausweisung von Jassir Arafat seine Ermordung oder
Isolation unter Haftbedingungen vor. Der Ausweisungs-Beschluss Israels hatte zu
massiver internationaler Kritik geführt. Arafat selbst hatte ebenfalls
Widerstand angekündigt.
14. September
Auf seiner derzeitigen Auslandsreise in die Slowakei sprach Papst Johannes Paul
II. zwei Opfer der kommunistischen Herrschaft (einen Bischof und eine
Ordensfrau) selig. An der Zeremonie in Bratislava hatten mehr als 200.000
Menschen teilgenommen.
14. September
Der Düsseldorfer Flughafen wurde wegen Bombendrohungen geschlossen. Alle
ankommenden Flüge wurden nach Köln-Bonn umgeleitet.
14. September
In Estland entschied sich die Bevölkerung in einer Volksabstimmung mit 67
Prozent der Stimmen für den Beitritt zur Europäischen Union.
14. September
Die Verhandlungen der 5. WTO-Konferenz in Cancún (Mexiko) waren gescheitert. Die
Vertreter der Entwicklungsländer hatten einen Abbau der Agrarsubventionen
gefordert, die Industriestaaten wollten Handelshemmnisse für Industrieprodukte
beseitigen.
15. September
In Inguschetien (Nordkaukasus) starben drei Menschen durch eine Autobombe, die
vor dem inguschetischen Hauptquartier des russischen Geheimdienstes FSB
explodiert war. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt.
15. September
Nach den aufgedeckten Anschlagsplänen gegen ein Münchner jüdisches Zentrum
sprach Bundesinnenminister Otto Schily von einer wachsenden Gefahr durch den
Rechtsextremismus.
16. September
Bei einem Amok-Lauf tötete ein 24-jähriger Mann eine Frau in einem Versandhaus
in Pforzheim (
Baden-Württemberg). Er verletzte drei weitere Personen und sich
selbst. Er hatte die Tat mit einem Samurai-Schwert ausgeführt, das ein
Ausstellungstück dieses Versandhauses gewesen war.
16. September
Mit einer Explosion endete eine Geiselnahme in Nagoya (Japan). Der Täter, der
die Explosion ausgelöst hatte, brachte damit sich selbst und zwei seiner Geiseln
um. Es gab 23 Verletzte, vor allem umstehende Reporter. Der Geiselnehmer hatte
die Tat in der Kurierfirma begangen, um ausstehenden Lohn einzufordern.
16. September
Von der UNESCO wurde der 16. September zum „Tag der Ozonschicht“ erklärt. Damit
sollte auf die immer noch bestehende Gefahr durch den durch Menschen
verursachten Abbau der Ozonschicht hingewiesen werden.
17. September
Mit einem Veto verhinderten die Vereinigten Staaten eine Resolution gegen die
Ausweisung von Jassir Arafat aus Israel.
17. September
In der schwedischen Hauptstadt Stockholm wurde der mutmaßliche Mörder der
Außenministerin Schwedens, Anna Lindh, festgenommen.
18. September
Einer Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF) würde die Rezession in
Deutschland das Wachstum in der gesamten Eurozone künftig behindern. Der IWF
sagte für Deutschland ein Nullwachstum für dieses Jahr voraus und 1,5 % Wachstum
für das Jahr 2004. Allerdings wurden vom IWF die Reformen der Agenda 2010
gelobt. Für die Weltwirtschaft wurde seitens des IWF eine Konjunktur
prognostiziert.
18. September
Bundeskanzler Gerhard Schröder und der französische Staatschef Jacques Chirac
einigten sich auf eine gemeinsame Wachstums-Initiative für Europa.
18. September
Die Ostküste der Vereinigten Staaten wurde von dem tropischen Wirbelsturm
„Isabel“ verwüstet. Es kamen 29 Menschen ums Leben.
19. September
Der Verteidigungsminister Sultan Haschim Ahmad, der unter
Saddam Hussein
amtierte, stellte sich im Irak den Koalitionstruppen.
20. September
Nachdem bei einer Gefängnisrevolte ein Häftling ums Leben gekommen war, brachen
auf den
Malediven Unruhen aus. Angehörige gaben der Polizei die Schuld an dem
Tod des Mannes. Es wurden Regierungsgebäude und zwei Polizeistationen in Brand
gesteckt.
20. September
Als letztes der zehn Kandidatenländer für den Beitritt zur Europäischen Union
hatte Lettland abgestimmt. Es waren 67 Prozent der Wähler für einen Beitritt zur
EU. Zeitgleich wurde dem Regierungschef Einars Repše das Vertrauen durch eine
der Koalitionsparteien entzogen.
20. September
Die UNESCO erklärte das Mittelrheintal zum Weltkulturerbe.
20. September
Die schiitische Politikerin und Mitglied des von den USA eingesetzten irakischen
Verwaltungsrates, Akila al-Haschimi, wurde bei einem Anschlag im Irak schwer
verletzt. Bei weiteren Anschlägen kamen drei US-Soldaten ums Leben.
20. September
In Tel Aviv (Israel) demonstrierten 10.000 Israelis für den Abzug der Armee aus
den Palästinensergebieten. Es wurde die Regierung Ariel Scharon für ihre
Unnachgiebigkeit kritisiert. Die Politik der Stärke sei es, die eine
Friedenslösung verhindern würde.
21. September
Im Freistaat Bayern wurden Landtagswahlen abgehalten. Die CSU erreichte 60,7
Prozent der Wählerstimmen, die SPD rutschte auf 19,6 Prozent herab und die
Grünen erhielten 7,7 Prozent der Stimmen. Die Freien Wähler und die FDP
verfehlten den Einzug in den Landtag. Die CSU erreichte damit als erste Partei
im Nachkriegsdeutschland eine 2/3-Mehrheit in einem Landesparlament.
21. September
Die Jupiter-Sonde Galileo beendete ihre 14-jährige Mission. Sie wurde in die
Jupiter-Atmosphäre gelenkt und verglühte dort.
22. September
Neuer Staatspräsident von Guinea-Bissau wurde Henrique Pereira Rosa.
22. September
In der irakischen Hauptstadt Bagdad explodierte eine Autobombe vor dem Sitz der
UNO. Der Attentäter und ein Polizist kamen ums Leben. Weitere elf Menschen
erlitten Verletzungen.
23. September
Der von den Vereinigten Staaten eingesetzte irakische Regierungsrat verbot den
arabischen TV-Sendern „Al Jazeera“ und „Al Aranija“ für die kommenden zwei
Wochen die offizielle Berichterstattung. Angeblich würden die Sender zu negativ
über die US-Besatzung berichten und seien zudem eine Kommunikationsplattform für
das entmachtete Regime.
23. September
Für mehrere Stunden fiel in
Dänemark und im Süden Schwedens der Strom aus.
23. September
Weil er mit Ebay-Händlern Mindestpreise vereinbart hatte, wurde gegen den
Batteriehersteller Ansmann AG eine Geldstrafe verhängt.
23. September
Die Vereinigten Staaten stimmten den umstrittenen israelischen Sperranlagen
entlang der Grenze zur West Bank (Westjordanland) zu. Die Mauer solle vor
palästinensischen Selbstmordattentätern schützen. Ein Teil des Westjordanlandes
wurde dabei mit eingeschlossen, um illegale israelische Siedlungen auf
Palästinensergebiet ebenfalls zu schützen. Das Land, das für den Bau benötigt
wurde, war zwangsenteignet worden.
24. September
Das Kabinett von Litauen beschloss den Verkauf der Anteile an der russischen
Gazprom, dem weltweit größten Erdgasförderungsunternehmen.
24. September
In Karlsruhe wurde vom Bundesverfassungsgericht das so genannte „Kopftuchurteil“
verkündet. Das Urteil besagte, dass das Tragen eines Kopftuches im Unterricht
nach Gesetzeslage nicht unzulässig sei. Damit bekam die Klägerin Recht, die
wegen ihres Kopftuches nicht in den Lehrerdienst übernommen worden war. In
Frankreich wurden am selben Tag zwei muslimische Mädchen ihrer Kopftücher wegen
vom Besuch des Unterrichts ausgeschlossen.
24. September
Vom europäischen Parlament wurde Zustimmung zu einer Richtlinie zu
Software-Patenten erteilt. Die ursprüngliche Fassung wurde jedoch nach heftiger
Kritik deutlich entschärft.
24. September
Forschern des geographischen Institutes der Universität Bern (
Schweiz) zufolge,
war der gerade vergangene Sommer der wärmste seit 500 Jahren gewesen. Das
Gleiche gilt für das Jahrzehnt von 1994 bis 2003.
24. September
In der Nacht zum Donnerstag töteten israelische Soldaten vier Palästinenser.
Israelische Truppen drangen in ein Flüchtlingslager in Gaza ein. Sie erschossen
zwei Männer. Weitere sechs Menschen kamen bei einem Schusswechsel in Hebron
(Westjordanland) ums Leben. Bereits im Laufe des Tages war ein 15-jähriger
Palästinenser bei einem Gefecht in der Nähe des Flüchtlingslagers Rafah
(Gaza-Streifen) erschossen worden. Mindestens 14 weitere Menschen wurden
verletzt.
24. September
Überraschend wurde in Stockholm der bisherige Verdächtige im Mordfall Anna Lindh
auf freien Fuß gesetzt. Laut Polizeiangaben sei der Verdacht gegen ihn
ausgeräumt. Stattdessen war ein neuer Verdächtiger verhaftet worden.
25. September
Unter der Führung des Brigadegenerals Jiftach Spector hatten 27 der israelischen
Kampfpiloten in einer Erklärung „gezielte Tötungen“ aus der Luft abgelehnt. Sie
weigerten sich, diese in Zukunft durchzuführen. Sie vertraten die Meinung, dass
dabei zu oft Zivilisten ums Leben kommen würden. In den vergangenen Jahren waren
etwa 140 militante Palästinenser bei solchen Aktionen getötet worden, aber auch
mehr als 100 Zivilisten. Israelische Politiker kritisierten die Soldaten, denen
Bestrafungen drohten.
25. September
In der irakischen Stadt Baguba, nördlich der Hauptstadt Bagdad, wurden sieben
Iraker von einer Granate getötet. Es wurden 13 Menschen verletzt. Bereits zuvor
war bei einem Anschlag auf ein Hotel ein Wachmann getötet worden.
25. September
Die irakische Politikerin Akila al-Haschimi starb in Bagdad an den Folgen ihrer
schweren Verletzungen, die sie von dem auf sie am 20. September verübten
Attentat davongetragen hatte.
25. September
Von der französischen Regierung wurden offizielle Zahlen zu den Opfern der
Hitzewelle vorgelegt. Es waren 14.802 Menschen, die die Hitze nicht überlebt
hatten. Im Jahr 1976 waren etwa 6.000 Menschen in einem heißen Sommer an den
Folgen der Hitze gestorben.
25. September
In Nigeria hatte ein Berufungsgericht die Entscheidung revidiert, die Mutter
eines unehelichen Kindes, Amina Lawai, gemäß der Schari’a zu Tode zu steinigen.
26. September
Am frühen Morgen war die nordjapanische Insel Hokkaidō von zwei kurz aufeinander
folgenden schweren Erdbeben erschüttert worden. Die Beben hatten die Stärke 8
und 7 auf der Richterskala. Es wurden ungefähr 400 Menschen verletzt. Wegen
eines drohenden Tsunami wurden mehr als 40.000 Menschen evakuiert. Die Welle
hatte jedoch nur eine Höhe von zwei Metern erreicht.
26. September
Mit den Stimmen von SPD,
Bündnis 90/Die Grünen und CDU verabschiedete der
Deutsche Bundestag das fast von allen Parteien entworfene
GKV-Modernisierungsgesetz (GMG). Die FDP-Fraktion sowie die beiden
PDS-Abgeordneten stimmten gegen den Gesetzesentwurf zur Modernisierung der
Gesetzlichen Krankenversicherung.
26. September
Der größte Kinderpornographie-Ring weltweit, in dem Deutschland der
Ausgangspunkt gewesen war, wurde gesprengt. Insgesamt 26.500 Personen in 166
Ländern waren in der so genannten „Operation Marcy“ tatverdächtig. Das
federführende Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt in Magdeburg ermittelte nach
Abschluss der Operation mehr als 800 deutsche Tatverdächtige, von denen sieben
Männer aktuell sexuellen Missbrauchs schuldig waren. In vielen anderen Ländern
waren tausende Konsumenten ermittelt und verurteilt worden.
26. September
Palästinensische Attentäter des Islamischen Dschihad stürmten am israelischen
Neujahrstag in der jüdischen Siedlung Negohot im Westjordanland eine Wohnung.
Sie töteten ein sieben Monate altes Baby und einen 27-jährigen Mann. Die Eltern
des Kindes wurden verwundet. Israelische Sicherheitskräfte erschossen daraufhin
die Täter.
27. September
Ein Erdbeben der Stärke 7,3 ereignete sich nahe der Grenze zwischen Kasachstan
und dem chinesischen Xinjiang.
27. September
Es kam auf der ganzen Welt zu Massenprotesten gegen den Krieg im Irak, der trotz
des offiziellen Endes noch kein tatsächliches friedliches Ende gefunden hatte.
In London waren es rund 20.000 Menschen, die auf die Straße gingen.
27. September
In der deutschen Hauptstadt begann der zweitägige Berlin-Marathon.
28. September
In Italien kam es gegen 3:30 Uhr zu einem großflächigen Stromausfall. Er
beendete vorzeitig die „weiße Nacht“. Bei dem Stromausfall waren drei Menschen
ums Leben gekommen. Das Land brauchte Stunden, um nach dem Ausfall wieder normal
zu funktionieren.
28. September
Das Passagierschiff „MS Loreley“ der Köln-Düsseldorfer
Rheinschifffahrtsgesellschaft lief beim Loreley-Felsen auf Grund. Dabei wurden
40 Insassen verletzt, drei von ihnen schwer. Infolge der Trockenheit führte der
Rhein zu jener Zeit ein historisches Niedrigwasser. Die Pegelstände waren die
niedrigsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Auf dem Schiff hatte knapp zehn Tage
zuvor noch die Aufzeichnung der „Harald-Schmidt-Show“ stattgefunden.
28. September
Direkt unter einer Brücke der Autobahn A4 war es zu einem Frontalzusammenstoß
zweier Regionalbahnen zwischen Weimar und Holzdorf (Thüringen) gekommen. Eine
77-jährige Frau kam ums Leben. Es wurden 29 Personen verletzt.
28. September
Nach deutscher Zeit startete um 1:00 Uhr vom Weltraumbahnhof Kourou
(Französisch-Guayana) die erste deutsche Mondsonde „SMART-1“ an Bord einer
Trägerrakete vom Typ Ariane 5.
28. September
Von Papst Johannes Paul II. wurden 30 neue Kardinäle ernannt. Ein 31. Kardinal
wurde „in pectore“ ernannt. Das bedeutete, dass seine Identität vorerst geheim
blieb.
28. September
Von der Militärjunta in Guinea-Bissau wurde Henrique Pereira Rosa als
Übergangspräsident eingesetzt.
29. September
Auf dem Gelände der Kalaye Electric Company nahe Teheran (Iran) fanden
UN-Inspektoren Spuren von hochangereichertem, atomwaffenfähigem Uran. Die
Europäische Union warnte den Iran vor wirtschaftlichen Konsequenzen, wenn er
nicht mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeite. Großbritannien
forderte das Land auf, unmissverständlich zu erklären, dass es nicht nach
Atomwaffen streben würde.
30. September
Die Fusion der beiden Luftfahrtunternehmen Air France und KLM (
Niederlande)
wurde beschlossen.
30. September
Das Kyoto-Protokoll zur Reduzierung der Treibhausgas-Emission war Russland, laut
einer Erklärung der Regierung, nicht bereit
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