Biografie
John Sidney McCain III Lebenslauf
Hochdekorierter Kriegsheld, langjähriger
Parlamentarier und mehrfacher
Präsidentschaftskandidat – Der US-amerikanische
Senator John McCain zählt zu den bedeutendsten
Politikern der Vereinigten Staaten von Amerika.
Militärkarriere vorprogrammiert
John Sidney McCain III. wurde am
29. August 1936 in
der Panama-Kanalzone geboren. Sein Geburtsort, eine
US-Militärbasis, sollte sich als symptomatisch für
seinen Lebensverlauf erweisen. Als Sohn und
Enkelsohn der beiden 4-Sterne-Admiräle John McCain
jr. und John McCain Sr. war John McCain III. für
eine militärische Laufbahn prädestiniert und
verbrachte seine Kindheit und Jugend auf diversen
Militärstützpunkten. Der als schwierig beschriebene
Schüler McCain, der früh Probleme mit Autoritäten
entwickelte, ging von 1951 bis 1954 auf ein streng
reglementiertes Internat, ehe er die Offiziersschule
United States Naval Academy in Annapolis in Maine
absolvierte. Nach deren Abschluss 1958 begann er
seine militärische Laufbahn als Fähnrich und schloss
zwei Jahre später seine Ausbildung zum Piloten ab.
Abgeschossen
Nachdem McCain eine Zeit lang das Leben in vollen
Zügen genossen hatte - exotische Tänzerinnen und
Glücksspiel inklusive – heiratete er 1965 die
zweifache Mutter Carol Shepp, mit der er Tochter
Sidney bekam. 1966 wurde McCain nach Vietnam
abkommandiert und überlebte im Jahr darauf nur knapp
eine Explosion auf dem Flugzeugträger USS Forrestal.
Am
26. Oktober 1967 wurde McCains Flugzeug bei
seinem 23. Einsatz über Hanoi abgeschossen. McCain
überlebte mit Frakturen am Bein und an beiden Armen
und wurde gefangen genommen. In den ersten Monaten
seiner Gefangenschaft bot die nordvietnamesische
Militärführung dem Sohn aus der berühmten
Militärdynastie mehrfach die Entlassung an. McCain
befürchtete zu Propagandazwecken missbraucht zu
werden und lehnte das Angebot ab.
Folter und Abschied vom Militärdienst
McCain blieb in den folgenden fünfeinhalb Jahren in
nordvietnamesischer Gefangenschaft, davon
dreieinhalb Jahre in Isolationshaft. In dieser Zeit
wurde er mehrmals wöchentlich schwer misshandelt und
erlitt unheilbare körperliche Schäden. Am 14. März
1973, nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens,
wurde McCain entlassen und musste sich neun Monate
lang einem zermürbenden
Genesungsprozess in einer
Reha-Klinik unterziehen. McCain blieb zunächst in
der Armee, Einsätze als Pilot konnte er jedoch keine
mehr fliegen. 1980 lernte er die Lehrerin Cindy
Hensley kennen. Er ließ sich von seiner ersten Frau
scheiden und heiratete
1981 die wohlhabende Erbin,
mit der er drei weitere Kinder bekam und ein Mädchen
aus Bangladesch adoptierte. Nach seinem ehrenhaften
Abschied aus der Armee 1981 gewann McCain 1982 einen
Sitz im Repräsentantenhaus und zog 1986 in den
US-Senat ein.
Wechselnde Erfolge in der US-Politik
In seiner politischen Einstellung zählte McCain
lange Zeit zu den liberaleren Republikanern und
setzte sich für ein tolerantes Einwanderungssystem
und eine gute soziale Absicherung ein. In den
letzten Jahren ist der Abtreibungsgegner und
Atomkraftbefürworter zunehmend konservativer
geworden. Er ist ein entschiedener Befürworter der
Todesstrafe und tritt gegen eine Beschränkung des
Waffenrechts ein, die Abgeordneten der extrem
konservativen Tea-Party hält er dennoch für naiv.
Während McCain bis heute als Senator erfolgreich ist
und in mehreren Ausschüssen sitzt, sind seine
Bewerbungen um das Amt des US-Präsidenten erfolglos
verlaufen. Im Jahr
2000 musste er sich bereits in
den Vorwahlen gegen George Bush geschlagen geben.
Bei der Wahl 2008 trat er gegen
Barack Obama an.
McCain erzielte 46 Prozent der Wählerstimmen,
allerdings nur 173 von 519 Wahlmännerstimmen.
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