Länderinfo Kuba Geschichte

Kuba ist eine fruchtbare Insel in der Karibik, die aufgrund eines jahrzehntelangen Embargos mittlerweile zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. In den letzten Jahren hat eine Reformpolitik jedoch die Hoffnung in der Bevölkerung auf eine neue, bessere Zukunft geweckt.

Frühzeit
Kuba liegt in der Karibik und damit wurde es von der ersten Besiedelungswelle Amerikas nicht erfasst. Die früheste Besiedelung lässt sich um ca. 2000 v. Chr. nachweisen. Die Kulturen der Insel scheinen dabei intensiven Kontakt zu den mesoamerikanischen Kulturen Mittelamerikas gehabt zu haben. Vor der Ankunft der Spanier 1492 lebten auf der Insel zwei Stämme, die Cibonay und die Arawak.

Kolonialzeit
1492 erreichte Christoph Columbus die Insel und errichtete einen kleinen Stützpunkt. Zwischen 1511 und 1515 wurde die Insel schließlich von den Spaniern gesamt erobert. Die Arawak wurden bis auf wenige Mitglieder des Stammes ausgerottet. Um den Bevölkerungsverlust auszugleichen, siedelten die Spanier afrikanische Sklaven auf Kuba an. 1607 wurde Havanna als Stützpunkt angelegt. Kuba besaß dabei eine strategische Bedeutung, denn die Spanier konnten von hier aus den gesamten Zugang zur westlichen Karibik, Mexiko und dem Süden der (späteren) USA kontrollieren.
Ab 1750 interessierten sich auch die Briten für die Insel. 1762 eroberten sie Havanna, mussten aber im Jahr darauf, im Frieden von Paris, die Insel wieder an die Spanier zurückgeben. Die Briten verzichteten nun an auf weitere Missionen, vor allem, da sie auf dem Kontinent selber stark eingebunden waren.
Mit der Unabhängigkeit der USA 1776 verloren die Briten jeglichen Einfluss in der Region. In den Folgejahren konnte Spanien seine Macht in Kuba behaupten, während auf dem nordamerikanischen Kontinent durchaus Bestrebungen herrschten, die Insel in USA zu integrieren. Ab 1850 kam es zu einer größeren Autonomiebewegung, die durch die Schwächung des spanischen Mutterlandes in Europa noch angeheizt wurde. Ein Anschluss an die USA wurde erneut erwogen, scheiterte jedoch. 1868 brach der Guerra Larga, der Große Krieg gegen Spanien aus, der bis 1878 dauerte. Den Kubanern gelang es aber weder im Großen, noch im darauf folgenden Kleinen Krieg (Guerra Chiquitta, 1878-79), die Unabhängigkeit zu erlangen. Erst die Intervention durch die USA brachte den Kubanern einen Vorteil. Aus dem Unabhängigkeitskrieg 1895-1898 ging Kuba schließlich siegreich hervor. Im Frieden von Paris verzichtete Spanien 1898 auf seine Besitzungen in Kuba und auf den Philippinen. Kuba war bis 1902 von den USA besetzt. In diesem Jahr entließen die USA Kuba auch formal in die Unabhängigkeit, sicherten sich aber durch ein Ermächtigungsgesetz noch bis 1934 den Eingriff in die kubanische Politik. Die Republik Kuba existierte 1902 bis 1925. Die Politik orientierte sich maßgeblich an der der USA. 1906 bis 1917 kam es zu größeren, auch militärischen Eingriffen der USA in Kuba. 1925 kam der Nationalist Gerardo Machado an das Präsidentenamt. Seine Herrschaft, die Machado-Dikatur, ist von einem inselweiten Terror geprägt. 1933 wurde dieser Diktator gestürzt. Die Hoffnung des Volkes auf die Republik erfüllte sich indes nicht. Ein Aufstand der Militärs („Aufstand der Unteroffiziere“) unter Fulgencio Batista führte wieder zur Diktatur. Batista behielt bis 1959 die Herrschaft bei. Er übte dabei nicht immer das Präsidentenamt aus, sondern saß häufig im Hintergrund. Der junge Fidel Castro versuchte durch eine Verfassungsklage, Batista zu beseitigen. Als die Klage abgewiesen wurde, rief Castro zum Widerstand gegen die Diktatur auf. 1953 marschierte Castro auf eine Kaserne in Santiago zu. Der Aufstand schlug fehl, aber damit begann die Kubanische Revolution. Ganze sechs Jahre kämpften Castro und seine Anhänger, bis sie 1959 Havanna erobern konnten. Batista floh und Castro übernahm das Amt des Ministerpräsidenten.


Kuba in der Moderne


Mit der Kubanischen Revolution 1953-1959 isolierte sich das Land in Amerika. Die Machtübernahme durch Fidel Castro wurde vor allem von den USA sehr misstrauisch verfolgt, denn nun standen unweit des US-amerikanischen Hoheitsgebietes kommunistische Truppen.
1960 wurde ein Handelsembargo über die Insel verhängt. 1961 kam es zur Schweinebucht-Invasion, einem Angriff von Exilkubanern, der schließlich in der Machtkonsolidierung Castros endete. 1961 wurde die Sozialistische Republik Kuba ausgerufen. Das Land war nun vollkommen isoliert. Castro sah keinen Ausweg, als eine politische Annäherung an die Sowjetunion. Die USA vertraten aber die Monroe-Doktrin, derzufolge eine Einmischung anderer Erdteile in Amerika nicht gewünscht sei. Es kam nun zur Kuba-Krise. Die USA verbaten sich eine Einmischung der Sowjetunion in die kontinental-amerikanischen Angelegenheiten. Die Sowjetunion wollte jedoch Atomraketen auf Kuba stationieren. Dies hätte, im herrschenden Kalten Krieg, eine massive Bedrohung der USA dargestellt. Lediglich das besonnene Auftreten der Militärs und der Politiker verhinderten in den 1960er eine Ausweitung der Kuba-Krise in einen internationalen Krieg. In den Folgejahren suchte Kuba, international geächtet, vor allem Kontakte zu anderen sozialistischen Staaten wie Angola.
Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 verlor das Land schließlich seinen wichtigsten Verbündeten. Aufgrund des Embargos waren die Lebensumstände in dem Land mittlerweile katastrophal. In den 1990er Jahren kam es zu häufigen Erhebungen, die Fidel Castro jedoch nicht stürzen konnten. 2008 gab Fidel Castro die Amtsgeschäfte an seinen Sohn, Raoul Castro, weiter, der seitdem das Land führt.
Das Land hat immer noch starke wirtschaftliche Probleme und gehört zu den ärmsten der Welt. Unter Raoul Castro begannen jedoch Reformen, die der Bevölkerung zugute kommen. Ein Demokratisierungsprozess ist jedoch bislang noch nicht abzusehen.