Oktober 1984 - Frauen und Kultur
Es war erst wenige Jahre her, als
1971 in der
Schweiz Frauen ein Wahlrecht bekommen hatten. Die
Einbindung von weiblichen Politikerinnen war eine
konsequente Folge und so konnte im Oktober 1984 eine
Frau in den Bundesrat gewählt werden. Elisabeth Kopp
übernahm das Justiz- und Polizeidepartement. Dass so
eine Position nicht ungefährlich war, zeigte sich in
diesem Monat in Großbritannien, wo die
Premierministerin Margaret Thatcher nur knapp einem
Bombenattentat entgangen war. Zu Beginn des Monats
waren ganz sicher auch Frauen anwesend, als in der
DDR-Hauptstadt ein festliches Konzert zur
Wiedereröffnung des Schauspielhauses am
Gendarmenmarkt stattfand. Der Schinkel-Bau war
während des Zweiten Weltkrieges zerstört worden. Es
hatte 17 Jahre gedauert, bis die Renovierungs- und
Restaurierungsarbeiten abgeschlossen worden waren.
Ein ähnlich freudiges Ereignis gab es in
Baden-Württemberg. In der dortigen Landeshauptstadt
Stuttgart war das Große Haus des Württembergischen
Staatstheaters in neuem Glanz wiedereröffnet worden.
Anderenorts, in Budapest, Warschau, Prag und
Bukarest waren Schließungen angesagt. Die
Botschaften der Bundesrepublik mussten vorübergehend
geschlossen werden. Der Andrang der ausreisewilligen
DDR-Bürger war zu groß…
Wichtige Ereignisse im
Oktober 1984
1. Oktober
Jordanien 1984 – Vor dem Parlament in der
jordanischen Hauptstadt Amman wandte sich König
Hussein I. (1935-199) in seiner Thronrede „gegen
jede israelische Aggression in den besetzten
arabischen Gebieten“ und versicherte, dass er den
Dialog mit den Palästinensern fortsetzen werde.
1. Oktober
Berlin (Ost) 1984 – In der DDR-Hauptstadt Berlin
(Ost) wurde mit einem festlichen Konzert das
Schauspielhaus am Gendarmenmarkt wiedereröffnet. Es
war 1819 bis 1821 nach Entwürfen des preußischen
Baumeisters Karl Friedrich Schinkel (1781-1841)
erbaut worden. Das Gebäude wurde im Zweiten
Weltkrieg zerstört. Die Restaurierungsarbeiten
hatten 17 Jahre in Anspruch genommen. Das
Schauspielhaus Berlin ist heute das Konzerthaus
Berlin.
1. Oktober
Andalusien 1984 – Die in elf Jahren im
deutsch-spanischen Astronomischen Zentrum auf dem
2400 m hohen Calar Alto in Andalusien erbaute,
bisher größte von der Bundesrepublik betriebene
Sternwarte, wurde mit der Inbetriebnahme des
3,5-m-Teleskops endgültig fertig gestellt.
2. Oktober
Schweiz 1984 – In der schweizerischen Geschichte
wurde zum ersten Mal eine Frau in den Bundesrat
gewählt. Die Nachfolge des aus gesundheitlichen
Gründen vorzeitig zurückgetretene Bundesrat Rudolf
Friedrich (1923-2013) trat Elisabeth Kopp () für das
Justiz- und Polizeidepartement.
2. Oktober
Buchmesse 1984 – Die 36. Buchmesse wurde in
Frankfurt am Main eröffnet. Das Schwerpunktthema der
Messe hieß „Orwell 2000“. Der mexikanische Dichter
Octavio Paz (*1936) erhielt den Friedenspreis des
Deutschen Buchhandels.
2. Oktober
Hamburg 1984 – Zwischen einem Schleppzug und einer
Barkasse, die für eine Geburtstagsfeier gechartert
worden war, war es zu einem Zusammenstoß gekommen.
Bei dem Unglück kamen 19 Menschen ums Leben.
2. Oktober
Raumfahrt Sowjetunion 1984 – Drei sowjetische
Kosmonauten, Leonid Dennisowitsch Kisim (1941-2010),
Waldimir Alexejewitsch Solowjow (*1946) und Oleg
Jurjewitsch Atkow (*1949) kehrten nach einem
Aufenthalt von 238 Tagen im Weltraum auf die Erde
zurück. Sie hatten im Zustand der Schwerelosigkeit
während der Zeit in der Raumstation „Saljut 7“ auf
einer Erdumlaufbahn eine Strecke von 150 Millionen
km zurückgelegt. Mit ihrem Langzeitaufenthalt hatten
die Kosmonauten frühere Aufenthalte von langer Dauer
übertroffen.
3. Oktober
Ägypten/Saudi-Arabien 1984 – Der ägyptische
Präsident Husni Mubarak (*1928) empfing in der
Hauptstadt Kairo den saudi-arabischen Ölminister
Scheich Ahmed Zaki Yamani (*1930). Das Treffen war
von Mubaraks Bemühung gekennzeichnet, die Isolierung
Ägyptens innerhalb des arabischen Lagers zu
überwinden.
3. Oktober
Medizin 1984 – Erstmals wurde im Hamburger
Bernhard-Nocht-Institut eine
Knochenmarktransplantation angewendet zur Heilung
der Sichelzellenanämie.
4. Oktober
BRD-Botschaften 1984 – Nicht nur die Botschaft der
BRD in der tschechischen Hauptstadt Prag wurde wegen
Überfüllung vorübergehend geschlossen, sondern auch
die BRD-Botschaften in Budapest (
Ungarn), Warschau
(Polen) und Bukarest (
Rumänien). In Prag hielten
sich mehr als 150 ausreisewillige DDR-Bürger auf, in
den anderen Botschaften waren es rund 30 DDR-Bürger,
die in den Vertretungen der Bundesrepublik Schutz
gesucht hatten.
4. Oktober
Ärmelkanal 1984 – Das letzte mit Uranhexafluorid
gefüllte Fass des im August im Ärmelkanal gesunkenen
französischen Frachters „Mont Louis“ wurde von
Tauchern einer niederländischen Firma geborgen.
5. Oktober
Frankreich/BRD 1984 – Der Rechtsextremist Michael
Kühnen (1955-1991), der die Neonazibewegung
anführte, war in Frankreich verhaftet worden. Er
wurde in die Bundesrepublik abgeschoben und auf dem
Flughafen Köln/Bonn von bundesdeutschen Behörden in
Gewahrsam genommen.
5. Oktober
Theater 1984 – Das Stück „Der Park“ von Botho Strauß
(*1944) kam im Großen Haus des Freiburger Theaters
unter der Regie von Dieter Bitterli (*1941) zur
Uraufführung.
6. Oktober
DDR/UdSSR 1984 – Der DDR-Staats- und Parteichef
Erich Honecker (1912-1994) hatte für die sowjetische
Parteizeitung einen Beitrag verfasst, der im
Zentralorgan der SED, „Neues Deutschland“
nachgedruckt wurde. Es hieß darin u. a., dass die
Vereinigung von Sozialismus und Kapitalismus ebenso
unmöglich sei wie die von Feuer und Wasser.
6. Oktober
Albanien/Jugoslawien 1984 – Die Kulturverhandlungen,
die am 3. Oktober zwischen Albanien und Jugoslawien
begonnen hatten, endeten ergebnislos. Der Abschluss
eines zweijährigen Vertrages über kulturelle
Zusammenarbeit scheiterte. Einer der Gründe dafür
war die Weigerung der jugoslawischen Führung, den in
der autonomen serbischen Provinz Kosovo lebenden
Albanern mehr Rechte einzuräumen.
7. Oktober
BRD/China 1984 – Zu einem sechstägigen Besuch der
Volksrepublik China traf
Bundeskanzler Helmut Kohl
(*1930) in Begleitung zahlreicher Vertreter der
bundesdeutschen Wirtschaft in der chinesischen
Hauptstadt Peking ein. Im Verlauf des Besuches wurde
eine Reihe von Vereinbarungen über eine
Intensivierung der Zusammenarbeit auf ökonomischem
Gebiet getroffen.
7. Oktober
Kiel 1984 – Die Urteile in einem Revisionsverfahren
der Kieler Strafkammer blieben hinter dem Urteil der
Vorinstanz zurück. Im Revisionsverfahren gegen zwei
Männer, die bei der Großdemonstration gegen das
Kernkraftwerk Brokdorf (
Schleswig-Holstein) im
Februar 1981 mit Knüppel und Schaufel auf eine
Polizisten eingeschlagen hatten, lauteten die
Urteile auf 18 und 28 Monate Haft.
7. Oktober
DDR 1984 – Der 35. Jahrestag der Gründung der
Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurde mit
der bisher größten Militärparade seit ihrem Bestehen
gefeiert.
7. Oktober
Israel/USA 1984 – Zu einem siebentägigen offiziellen
Besuch traf der israelische Außenminister Schimon
Peres (*1923) in den Vereinigten Staaten ein. Das
wichtigste Gesprächsthema war ein möglicher Abzug
der Truppen Israels aus dem seit dem Juni 1982
besetzten Libanon.
7. Oktober
The New York Times 1984 – In der überregionalen
Tageszeitung „The New York Times“ erschien die
Kampagne „A Catholic Statement on Pluralism an
Abortion“.
8. Oktober
Nordrhein-Westfalen 1984 – Staatsminister Jürgen
Möllemann (1945-2003), der nordrhein-westfälische
Landesvorsitzende der FDP, verzichtete auf die
Spitzenkandidatur für die Landtagswahl am 12. Mai
1985. Dem Politiker war vorgeworfen worden,
politische Ämter mit Privatgeschäften verbunden zu
haben. Möllemanns Nachfolger wurde der einstige
Düsseldorfer Regierungspräsident Achim Rohde
(*1936).
9. Oktober
Ägypten/Jordanien 1984 – Der ägyptische
Staatspräsident Muhammad Husni Mubarak (*1928) traf
zwei Wochen nach der Wiederaufnahme der
diplomatischen Beziehungen zwischen Jordanien und
Ägypten zu einem offiziellen Besuch in der
jordanischen Hauptstadt Amman ein.
9. Oktober
Gewerkschaft BRD 1984 – Als Vorsitzende der
Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und
Verkehr (ÖTV) wurde in Karlsruhe (Baden-Württemberg)
Monika Wulf-Mathies (*1942) bestätigt.
10. Oktober
Vatikan 1984 – Das Kirchenoberhaupt der Katholischen
Kirche,
Papst Johannes Paul II. (1920-2005) begann
eine zweitägige Reise in die Dominikanische Republik
und nach Puerto Rica. Der Papst machte auf dem
Hinflug in der spanischen Stadt Saragossa Station.
10. Oktober
West-Berlin/Neue Heimat 1984 – Sämtliche
Strafanträge gegen 177 Berliner Hausbesetzer wurden
von der Wohnungsbaugesellschaft „Neue Heimat“
zurückgenommen. In der Folge wurden damit auch die
Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs eingestellt.
10. Oktober
Italien 1984 – Die italienische Polizei befreite in
der süditalienischen Ortschaft Polistena eine
32-jährige Frau. Diese war nach eigenen Erzählungen
von ihrer Familie zwölf Jahre lang in einem dunklen
Wandschrank gefangen gehalten worden.
11. Oktober
Niedersachsen 1984 – Der niedersächsische Landtag
lehnte als erstes Landesparlament der Bundesrepublik
den Antrag der Grünen auf Mandatsverzicht als
Voraussetzung für die „Rotation“ ihrer Abgeordneten
ab.
11. Oktober
Panama 1984 – Der panamaische Staatspräsident
Nicolas Ardito Berletta (*1938), der im Mai gewählt
worden war, wurde vereidigt. Nach 16 Jahren hatte
Panama erstmals wieder ein gewähltes
Staatsoberhaupt.
11. Oktober
Österreich 1984 – In der österreichischen Hauptstadt
Wien wurde eine Ausstellung des expressionistischen
deutschen Künstlers Ernst Barlach (1870-
1938)
eröffnet. Gezeigt wurden Plastiken und Zeichnungen.
11. Oktober
Raumfahrt 1984 – Als erste US-Amerikanerin unternahm
die Astronautin Kathryn Dwyer Sullivan (*1951) im
Rahmen der Space-Shuttle-Mission „STS-41-G“ einen
Weltraumausstieg.
12. Oktober
Großbritannien 1984 – Nur knapp entging die
britische Premierministerin Margaret Thatcher
(1925-2013) einem Bombenattentat auf das Grand-Hotel
in Brighton. Dort hatte sie sich aus Anlass des 101.
Parteitages der Konservativen aufgehalten. Fünf
Menschen kamen durch den Anschlag ums Leben. Weitere
32 Menschen wurden verletzt.
12. Oktober
Hamburger Senat 1984 – Der Hamburger Senat sprach
sich als erste Landesregierung der Bundesrepublik
Deutschland für ein bundesweites Tempolimit auf den
Autobahnen aus.
12. Oktober
Schweden 1984 – Der bundesdeutsche Journalist Günter
Wallraff (*1942) erhielt den von der schwedischen
Universität in Uppsala gestifteten Preis für
Meinungsfreiheit für sein publizistisches Engagement
gegen Machtkonzentration und Monopoltendenzen.
Wallraff hatte 1977 in seinem Buch „Der Aufmacher“
über seine Erfahrungen berichtet, die er bei der
„Bild-Zeitung“ gemacht hatte, in dessen Redaktion er
sich unter falschem Namen eingeschlichen hatte.
13. Oktober
Sowjetunion 1984 – Das Verteidigungsministerium der
Sowjetunion teilte mit, dass mit der Ausrüstung von
U-Booten und strategischen Bombern mit
Marschflugkörpern großer Reichweite begonnen worden
sei. Die Sowjets gaben als Grund eine zunehmende
Bedrohung durch eine militärische Überlegenheit der
Vereinigten Staaten an.
13. Oktober
Umweltschutz 1984 – Gegen das in Betrieb genommene
Zwischenlager für Atommüll in Gorleben
(Niedersachsen) protestierten etwa 4.000 Mitglieder
der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
14. Oktober
Literaturpreis 1984 – Die österreichische Autorin
Ilse Aichinger (*1921), die als bedeutende
Repräsentantin der deutschsprachigen
Nachkriegsliteratur gilt, erhielt im Kaisersaal des
Frankfurter Römers (Frankfurt am Main) den
Marie-Luise-Kaschnitz-Preis. Die mit 10.000 DM
dotierte Auszeichnung wurde von der Evangelischen
Akademie in Tutzingen (Bayern) gestiftet. Sie ist
gedacht für deutschsprachige Autoren, deren
Leistungen sich in den Gattungen Erzählung,
Essayistik und Lyrik herausheben.
14. Oktober
Schleswig-Holstein 1984 – Die größte
Wind-Energieanlage der Welt, „Growian“ wurde bei
Brunsbüttel (
Schleswig-Holstein) in Betrieb
genommen.
15. Oktober
Rumänien/BRD 1984 – Der Staats- und Regierungschef
von Rumänien, Nicolae Ceauşescu (1918-1989) traf zu
einem Staatsbesuch in der BRD ein.
15. Oktober
Sozialistische Internationale 1984 – Der
SPD-Vorsitzende Willy Brandt (1913-1992) traf in
seiner Eigenschaft als Präsident der Sozialistischen
Internationale zu einem dreitägigen Besuch auf Kuba
ein. Er erörterte mit dem kubanischen Staats- und
Parteichef
Fidel Castro (*1926) die Krisensituation
in Mittelamerika und die Rolle Kubas in dieser
Region.
15. Oktober
Vatikan 1984 – In Ausnahmefällen ließ Papst Johannes
Paul II. (1920-2005) wieder Messen zu, die nach dem
vorkonziliaren Ritus gefeiert wurden. Dieser
überraschende Schritt war ein Entgegenkommen des
Vatikans an die Traditionalisten um den
suspendierten französischen Erzbischof Marcel
Lefèbvre (1905-1991).
16. Oktober
Umwelt BRD 1984 – Aus der Waldschadenserhebung 1984,
die Landwirtschaftsminister Ignaz Kienzle
(1930-2003) vorlegte, ging hervor, dass 50 Prozent
der Waldfläche in der Bundesrepublik von sichtbaren
Schäden betroffen waren. Die Tatsache, dass jeder
zweite Baum krank war, löste eine verstärkte
Diskussion über die Umweltverschmutzung aus.
16. Oktober
DDR/Finnland 1984 – Zu einem dreitägigen Besuch traf
der DDR-Staatsratsvorsitzende
Erich Honecker
(1912-1994) in
Finnland ein. Seit der Absage seines
Besuches in Bonn war dies der erste Besuch in einem
westlichen Land.
16. Oktober
UNESCO 1984 – Zur Eröffnung der 39. Internationalen
Erziehungskonferenz in Genf (Schweiz) informierte
der Generalsekretär Amadou Mathar M’Bow (*1921) aus
dem Senegal in seiner Rede über die Entwicklung der
Analphabetenquote. Weltweit könnten 26,8 Prozent der
Menschen weder lesen noch schreiben.
16. Oktober
Literatur 1984 – In der „Frankfurter Allgemeinen
Zeitung“ wurde mit dem Vorabdruck des Romans von
Patrick Süßkind (*1949), „Das Parfüm“ begonnen. Der
Roman wurde später ein Bestseller.
17. Oktober
Bundeswehr 1984 – Der Vorschlag des
Verteidigungsministers der Bundesrepublik, Manfred
Wörner (1934-1994), die Wehrdienstzeit ab 1989 von
15 auf 18 Monate zu verlängern, wurde von der
Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP gebilligt.
17. Oktober
Niederlande 1984 – Ein 35-jähriger und ein
21-jähriger Angeklagter wurden von einem Gericht in
der niederländischen Hauptstadt Amsterdam zu zwölf
und neun Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Die
beiden Niederländer hatten den Brauereibesitzer
Freddy Heineken (1923-2002) am 9. November 1983
entführt. Sie hatten 31 Millionen DM Lösegeld
geFordert.
17. Oktober
Fußball 1984 – Die bundesdeutsche Nationalelf gewann
in Köln gegen Schweden 2:0 im ersten
Qualifikationsspiel für die Fußballweltmeisterschaft
1986 in Mexiko.
18. Oktober
Deutscher Bundestag 1984 – Im Deutschen Bundestag in
Bonn kam es während der Aussprache über die
Regierungserklärung des Kanzlers Helmut Kohl (1930-2017)
zu seiner China-Reise zu heftigen Kontroversen. Es
drohte, zu Tumulten zu kommen. Zwei Abgeordnete der
Grünen, Jürgen Reents (*1949) und Joseph „Joschka“
Fischer (*1948) wurden für zwei Tage ausgeschlossen.
18. Oktober
Iran/Irak 1984 – Eine sechstägige Offensive wurde
vom Iran gegen den Irak begonnen. Die Kämpfe
endeten, jedoch hatte keine der beiden Seiten einen
entscheidenden Erfolg erringen können.
18. Oktober
Vatikan 1984 – Argentinien und
Chile einigten sich
in Rom auf Vermittlung des Vatikans über die
endgültige Fassung des so genannten
Beagle-Vertrages. Damit erkannten sie
Grenzfestlegung zwischen den beiden Ländern an der
Südspitze ihres Kontinents an.
19. Oktober
Polen 1984 – Unbekannte, die wahrscheinlich vom
polnischen Staatssicherheitsdienst gewesen waren,
entführten in Polen den oppositionellen Priester
Jerzy Popieluszko (1947-1984). Nach Tagen wurde der
Geistliche tot aufgefunden.
19. Oktober
Privatfernsehen BRD 1984 – Die Regierungschefs der
deutschen Bundesländer einigten sich auf ihrer
Jahreskonferenz in Bremerhaven gegen den Widerstand
einiger SPD-regierter Länder auf einen Kompromiss in
der Frage des Privatfernsehens. Privat Anbieter
sollten danach in Zukunft neben den
öffentlich-rechtlichen Anstalten zugelassen werden.
Sie erhielten eine erheblich höhere Werbezeit.
20. Oktober
Friedensbewegung 1984 – Etwa 400.000 Menschen
demonstrierten am Aktionstag der Friedensbewegung in
mehreren bundesdeutschen Städten gegen die
militärische Aufrüstung in Ost und West.
20. Oktober
Volksrepublik China 1984 – In der Volksrepublik
China beschloss die Regierung in Peking umfangreiche
Wirtschaftsreformen. Ziel war der Aufbau eines
marktorientierten Planungssystems. Die Industrie
sollte mehr Selbstverantwortung übernehmen. In
diesem Zusammenhang stand auch die Veränderung des
Preissystems.
21. Oktober
Filmregisseur 1984 – In Neuilly-sur-Seine bei Paris
starb der französische Filmregisseur, Schauspieler
und Produzent François Truffaut im alter von 52
Jahren. Der Hauptvertreter der „Neuen Welle“ war am
6. Februar 1932 in Paris geboren worden.
21. Oktober
Tennis 1984 – In Filderstadt (Baden-Württemberg)
besiegte die Schwedin Catarina Lindqvist (*1963) die
15-jährige bundesdeutsche Spielerin
Steffi Graf
(*1969) im Endspiel um den Porsche Tennis Grand
Prix.
21. Oktober
Formel-1 1984 – Beim letzten Grand-Prix-Rennen im
portugiesischen Estroril gewann der Österreicher
Niki Lauda (*1949) den zweiten Platz und war damit
zum dritten Mal nach 1975 und 1977 Weltmeister der
Formel-1. Es war die bis dato knappste Entscheidung
der Geschichte der Formel-1-Weltmeisterschaft.
21. Oktober
Österreich 1984 – Im österreichischen Bundesland
Vorarlberg konnten die Grünen zum ersten Mal in das
Parlament Österreichs einziehen.
21. Oktober
Weltrekord 1984 – Den Marathonlauf in Chicago
(US-Bundesstaat Illinois) gewann der britische
Langstreckenläufer Steve Jones (*1955) mit einer
neuen Weltrekordzeit von 2:08:05 h.
22. Oktober
BRD-Wirtschaft 1984 – In ihrem Herbstgutachten
prognostizierten die fünf führenden
Wirtschaftsforschungsinstitute der Bundesrepublik
für das Jahr 1985 ein Wachstum von nur 2,0 Prozent.
Im Jahr 1984 war die Voraussage noch bei 2,5 Prozent
gewesen.
22. Oktober
Umwelt 1984 – Um mit den Regierungen Frankreichs,
Großbritanniens und Italiens über Maßnahmen gegen
die zunehmende Luftverschmutzung durch Autoabgase zu
beraten, trat Bundesinnenminister Friedrich
Zimmermann (1925-2012) eine Reise nach Paris, London
und Rom an.
23. Oktober
Amnesty International 1984 – In dem Jahresbericht,
den „amnesty international“ in der britischen
Hauptstadt London veröffentlichte, waren 117 Länder
erfasst, denen Menschenrechtsverletzungen zur Last
gelegt wurden.
23. Oktober
Literatur 1984 – An der
Johann-Wolfgang-von-Goethe-Universität in Frankfurt
am Main begann der österreichische Schriftsteller
Ernst Jandl (1925-2000) unter dem Titel „Das Öffnen
und Schließen des Mundes“ seine Poetik-Vorlesungen.
23. Oktober
Todesfall 1984 – Im Alter von 62 Jahren starb in
Marburg (Hessen) der österreichische Schauspieler
Oskar Werner. Der Bühnen- und Filmschauspieler mit
internationalem Renommee war am 13. November 1922 in
Wien geboren worden.
24. Oktober
Bonn 1984 – Eine Neuregelung der Versorgung
Hinterbliebener, mit der Witwer und Witwen in ihren
Unterhaltsansprüchen gleichgestellt wurden,
beschloss die Bundesregierung in Bonn.
24. Oktober
Scheidungsrecht BRD 1984 – Weitreichende
Veränderungen sah ein Beschluss des Bonner
Bundeskabinetts bei Ehescheidungen in Fragen des
Unterhaltsrechts vor. Nach einer Scheidung konnte
nun von dem Prinzip abgewichen werden, dass der
sozial Stärkere dem sozial Schwächeren Unterhalt zu
zahlen habe, wenn letzterer sich eins
schwerwiegenden Fehlverhaltens gegenüber dem
Unterhaltspflichtigen schuldig gemacht hatte.
24. Oktober
Kunst 1984 – In Köln (Nordrhein-Westfalen) wurde im
Römisch-Germanischen Museum die Sonderausstellung
„Der Schatz von San Marco“ eröffnet, in der
Kunstwerke aus der venezianischen Basilika gezeigt
wurden.
25. Oktober
BRD 1984 – Der CDU-Politiker und Bundestagspräsident
Rainer Barzel (1924-2006) trat von seinem Amt zurück
und zog damit die Konsequenz aus seiner Verstrickung
in die Flick-Parteispendenaffäre. Die Nachfolge als
Bundestagspräsident trat Philipp Jenninger (*1932)
an.
25. Oktober
Brasilien 1984 – Im Südwesten Brasiliens wurde das
bis dato größte Wasserkraft der Welt, „Itaipu“,
feierlich eingeweiht. Das
brasilianisch-paraguayanische Gemeinschaftsprojekt
war wegen der Zerstörung der natürlichen Umwelt
mehrfach auf Kritik gestoßen.
25. Oktober
Oper 1984 – In der Kölner Oper, an der das Musikwerk
„Murieta“ von Jens-Peter Ostendorf (1944-2006) zur
Uraufführung gekommen war, äußerte das Publikum sein
Missfallen durch Buh-Rufe.
25. Oktober
Krebsforschung 1984 – Der Wissenschaftler Prof. Dr.
med. Holger Kirchner vom Deutschen
Krebsforschungszentrum in Heidelberg
(Baden-Württemberg) warnte die Öffentlichkeit vor
der Illusion, dass das Medikament „Interferon“ ein
vollkommener Durchbruch in der Heilung von
Krebskranken sei.
26. Oktober
Bundesrat 1984 – Der baden-württembergische
Ministerpräsident Lothar Späth (*1937) trat
turnusgemäß die Nachfolge als Präsident des
Bundesrates an und löste seinen bayerischen
Amtskollegen Franz Josef Strauß (1915-1988) ab.
26. Oktober
Zündapp 1984 – Die Münchener Zündapp-Werke, die in
Konkurs gegangen waren, wurden für 16 Millionen DM
an die Volksrepublik China verkauft.
26. Oktober
Italien 1984 – Gegen vier Türken und drei Bulgaren
erhoben die italienischen Ermittlungsbehörden
Anklage wegen des Attentats auf Papst Johannes Paul
II. (1920-2005) am 13. Mai 1981. Damals war der
Papst von mehreren Schüssen schwer verletzt worden.
26. Oktober
Literatur 1984 – Im thüringischen Erfurt (DDR) fand
eine Literaturkonferenz unter dem Motto „Der
Humanismus der Sowjetliteratur – Ausprägung der
Werte des Sozialismus“ statt. Anlass war der „Tag
des sowjetischen Buches“ inder
DDR. Offiziellen
Angaben zufolge hatten an der Tagung 250
Bibliothekare und Literaturpropagandisten
teilgenommen.
27. Oktober
Frankreich/Afghanistan 1984 – Der französische
Journalist Jacques Abouchar, der am 17. September
mit seinem Kamerateam in Begleitung afghanischer
Partisanen in einen sowjetischen Hinterhalt geraten
war und dann in der Hauptstadt Kabul zu 18 Jahren
Gefängnis verurteilt wurde, traf in Paris ein. Am
20. Oktober hatten die afghanischen Behörden seine
Abschiebung angeordnet.
28. Oktober
Baden-Württemberg 1984 – Die CDU, die SPD und die
FDP mussten bei den Kommunalwahlen in
Baden-Württemberg Verluste hinnehmen zugunsten der
Grünen und der Freien Wählervereinigungen.
29. Oktober
OPEC 1984 – Um einen weiteren Verfall der Ölpreise
auf dem Weltmarkt zu verhindern, einigten sich die
Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender
Länder (OPEC) auf eine Kürzung der Fördermengen um
1,5 Millionen Barrel.
30. Oktober
Ägypten/BRD 1984 – Zu einem dreitägigen Besuch in
der Bundesrepublik Deutschland traf der
Staatspräsident Ägyptens, Husni Mubarak (*1928),
ein.
30. Oktober
Chile 1984 – Nach offiziellen Angaben kamen bei
Auseinandersetzungen mit der Polizei während eines
Generalstreiks in
Chile sieben Menschen ums Leben.
31. Oktober
Indien 1984 – Die Ministerpräsidentin Indiens,
Indira Gandhi (1917-1984), wurde in der Hauptstadt
Neu-Delhi von zwei Sikh-Extremisten ihrer Leibwache
erschossen. Die Nachfolge im Regierungsamt übernahm
Indira Gandhis Sohn, Rajiv Gandhi (1944-1991). Bei
den unmittelbar auf das Attentat folgenden Unruhen
wurden mehr als 1.000 Menschen getötet, die
überwiegend aus der Sikh-Bevölkerung stammten.
31. Oktober
Kuba 1984 – Die dreitägige Tagung des „Rates für
gegenseitige Wirtschaftshilfe“ (RGW) ging in der
kubanischen Hauptstadt Havanna zu Ende. Erstmals
hatte das Treffen außerhalb Europas stattgefunden.
Hauptthema der Tagung der zehn kommunistisch
orientierten RGW-Staaten war die Koordinierung der
Wirtschaftspläne für die Jahre 1986 bis 1990.
31. Oktober
Theater 1984 – In der baden-württembergischen
Landeshauptstadt Stuttgart wurde das renovierte
Große Haus des Württembergischen Staatstheaters
feierlich wiedereröffnet.
Januar 1984 Deutschland in den Nachrichten
Ski Alpin: Das ist Lindsey Vonn
RP ONLINE
Oktober 1984 in Minnesota/USA als Lindsey Kildow
geboren. Im Alter von elf Jahren zog Vonn mit ihrer
Familie in den Wintersportort Vail, wo Als 15-Jährige
wurde sie US-amerikanische Vize-Abfahrtsmeisterin, in
der Saison Als junge Athletin hatte sie .....
>>>
Werbung
<<
Das
geschah
1983
|
Das geschah 1985 >>