November 1984 - Ronald Reagan – zweiter Akt
Die Rolle seines Lebens füllte der
US-amerikanische Schauspiel-Politiker, der
Republikaner Ronald Reagan, offenbar zur
Zufriedenheit des Publikums, der Bevölkerung, aus,
denn er wurde erneut gewählt und hatte nun seine
zweite Amtszeit vor sich. Der Demokrat Walter
Mondale war der Wahlverlierer bei der
US-Präsidentenwahl gewesen. Eine erfreuliche
Nachricht kam aus der Sowjetunion. Dort war die
Stalin-Tochter, Swetlana Peters, nach einem Exil von
17-jähriger Dauer wieder in ihrer Heimat angekommen.
Und hatte einreisen dürfen. Klare Worte verlauteten
aus Grönland. Das dortige Parlament hatte das Land
zur atomwaffenfreien Zone erklärt. Und ein
Billard-Highlight hatte der November auch noch im
Gepäck. Die Billard-Europameisterschaft endete
völlig überraschend mit dem Sieg der Mannschaft aus
der Bundesrepublik Deutschland. Hier hatten die
Niederländer das Nachsehen gehabt. Die
Novembertragik war, dass mindestens neun Menschen
durch die über der BRD wütenden Herbststürme ums
Leben gekommen waren. Vom Winde verweht – der Satz
hatte in dem Fall eine äußerst makabre Bedeutung
bekommen.
Wichtige Ereignisse im
November 1984
1. November
Großbritannien 1984 – Die Schlichtungsverhandlungen,
durch die der seit dem 13. März andauernde
Bergarbeiterstreik in Großbritannien beendet werden
sollte, scheiterten. An diesem längsten Streik der
britischen Nachkriegsgeschichte hatten sich 130.000
Kumpel beteiligt, um damit die drohende Schließung
von 20 Zechen zu verhindern. Die Gewerkschaften
brachen den Streik erst am 5. März 1985 ab. Es war
bis dahin zu keinem Verhandlungsergebnis gekommen.
1. November
Bremen 1984 – Die erste Internationale
Nordsee-Schutzkonferenz ging nach zweitägiger Dauer
in Bremen zu Ende. Teilgenommen hatten
Regierungsvertreter der acht Anrainerstaaten.
1. November
Bundesgesundheitsamt 1984 – Die Zulassung von 32
rezeptpflichtigen Medikamenten gegen
Rheumaerkrankungen wurde aufgrund „unvertretbarer
Risiken“ widerrufen.
2. November
Frankfurt am Main 1984 – In Frankfurt am Main
(Hessen) kam es anlässlich des dritten Jahrestages
der Räumung des Hüttendorfes auf dem Gelände der
Startbahn West des Frankfurter Flughafens zu
Demonstrationen, die zu gewalttätigen
Ausschreitungen eskalierten. Das Hüttendorf war von
Gegnern der Startbahn West errichtet worden.
2. November
UdSSR 1984 – Die Tochter des ehemaligen sowjetischen
Staats- und Parteichefs Josef W. Stalin (1878-1953),
Swetlana Allilujewa Peters (1926-2011), traf nach
einem 17-jährige Exil wieder in der Sowjetunion ein.
2. November
USA 1984 – Eine wegen vierfachen Mordes Verurteilte
aus dem US-Bundesstaat North-Carolina wurde durch
eine Todesspritze exekutiert. Seit 22 Jahren war es
erstmals wieder eine Frau, an der ein Todesurteil
vollstreckt worden war.
2. November
West-Berlin 1984 – Zusätzlich zu den bisherigen
Bereichen Bildende Kunst, Baukunst, Musik, Literatur
und Darstellende Kunst erhielt die Akademie der
Künste in West-Berlin die Sektion Film- und
Medienkunst. Zum Direktor dieses Bereiches wurde der
Regisseur Peter Lilienthal (*1929) berufen.
3. November
Polen 1984 – In der polnischen Hauptstadt wurde der
vom Sicherheitsdienst des Landes ermordete Priester
Jerzy Popieluszko (1947-1984) beigesetzt.
Hunderttausende Menschen nahmen an der Beisetzung
teil.
4. November
Nicaragua 1984 – Der Kandidat der regierenden
sozialistisch orientierten Sandinisten, Daniel
Ortega (*1945), gewann die Präsidentschaftswahlen in
Nicaragua. Die Wahl war teilweise von der Opposition
boykottiert worden.
4. November
Rallye Elfenbeinküste 1984 – Schon vor der
abschließenden Großbritannien-Rallye standen die die
schwedischen Rallyefahrer Stig Blomqvist (*1946) und
Björn Cederberg (*1937) durch ihren Sieg der Rallye
Elfenbeinküste als Weltmeister des Jahres 1984 fest.
4. November
Frankreich 1984 – Landesweit hatte der französische
Pay-TV-Sender Canal+ mit der Ausstrahlung seines
Programms begonnen.
5. November
Bundespräsident 1984 – Zu seinem ersten Staatsbesuch
traf der neu gewählte Bundespräsident Richard von
Weizsäcker (*1920) in Frankreich ein.
5. November
BRD 1984 – Das Kölner Landgericht hatte im bisher
größten Parteispendenprozess den Pharma-Unternehmer
John-Werner Madaus zu einer Geldstrafe von 420.000
DM verurteilt wegen fortgesetzter
Steuerhinterziehung bei Spendenzahlungen an die CDU.
5. November
Österreich/DDR 1984 – Zu einem zweitägigen Besuch
traf der österreichische Bundeskanzler Fred Sinowatz
(1929-2008) in der DDR ein. Im Verlauf des Besuchs
wurde eine Reihe von Vereinbarungen über
industrielle, ökonomische und technische
Zusammenarbeit unterzeichnet.
6. November
Karlsruhe 1984 – Eine von der christlich-liberalen
Regierung in Bonn 1983 eingeführte Zwangsanleihe
(Investitionshilfe-Abgabe) für Besserverdienende
wurde vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe für
verfassungswidrig erklärt.
6. November
USA 1984 – Der Republikaner Ronald Reagan
(1911-2004) wurde bei den Präsidentschaftswahlen
Sieger über den Demokraten Walter Mondale (*1928).
Damit blieb Reagan für eine zweite Regierungszeit im
Amt.
6. November
Chile 1984 – Über
Chile war auf aufgrund von
Protestaktionen gegen die Militärdiktatur, die zu
andauernden Unruhen im Land geführt hatten, der
Belagerungszustand verhängt worden.
6. November
Schweden 1984 – In der schwedischen Hauptstadt
Stockholm startete die vierte Verhandlungsrunde der
Anfang des Jahres begonnenen Konferenz über
vertrauensbildende Maßnahmen und Abrüstung in Europa
(KVAE). Es hatte 23 europäische Staaten aus Ost und
West sowie Kanada und die USA Teilgenommen. Die
bisherigen Gespräche waren ohne Ergebnis zu Ende
gegangen.
6. November
Kunst 1984 – In der DDR wurde erstmals eine
Paul-Klee-Ausstellung gezeigt. Sie war im Dresdner
Kupferstichkabinett eröffnet worden.
7. November
Spendenaffäre BRD 1984 – Im Rahmen der
Flick-Spendenaffäre wurde
Bundeskanzler Helmut Kohl
(*1930) vor dem Bonner Untersuchungsausschuss
verhört. Er erklärte bei dem Verhör, dass er mit der
umstrittenen Steuerbefreiung für das Unternehmen
nicht befasst gewesen sei und von der
Beratertätigkeit von Rainer Barzel (1924-2006) für
ein Frankfurter (am Main) Anwaltsbüro erst relativ
spät erfahren habe.
7. November
Hell’s Angels 1984 – Gegen 14 Mitglieder der
Rockergruppe „Hell’s Angels“ wurde in Hamburg der
Prozess eröffnet. Ihnen wurde u. a. Erpressung und
Begünstigung der Prostitution vorgeworfen.
7. November
Friedrich Schiller 1984 – In der DDR wurde von der
Universität Jena eine Konferenz zum Thema „Schiller
im revolutionären Gang der Welt“ veranstaltet.
Anlass war der 225. Geburtstag des Dichters am 10.
November. Friedrich Schiller lebte von 1759 bis
1805.
8. November
Libanon 1984 – Über den Rückzug der israelischen
Truppen aus dem Südlibanon hatten libanesische und
israelische Offiziere Gespräche begonnen. Allerdings
wurden diese nach vier Tagen wegen unüberbrückbarer
Meinungsverschiedenheiten abgebrochen.
8. November
Raumfahrt 1984 – Zu einer achttägigen
Weltraummission startete die US-amerikanische
Raumfähre „Discovery“, in deren Verlauf zwei defekte
Satelliten an Bord genommen wurden. Diese waren im
Februar im All ausgesetzt worden.
8. November
West-Berlin 1984 – In West-Berlin erhielten die
Bewohner des letzten noch besetzten Hauses eine
Nutzungsvertrag.
9. November
Öffentlicher Dienst 1984 – Im öffentlichen Dienst
der Bundesrepublik Deutschland einigten sich die
Tarifparteien auf Lohnerhöhungen um 3,2 Prozent.
9. November
Theater 1984 – Das Schauspiel „Judith“ von dem
deutschen Autor Rolf Hochhuth (*1931) wurde im
schottischen Glasgow am New Citizen’s Theatre
uraufgeführt. Ursprünglich war das Stück für das
Zürcher Schauspielhaus geschrieben worden. Der
Regisseur Robert David McDonald (1929-2004) hatte es
ins Englische übersetzt.
10. November
Raumfahrt 1984 – Die Europarakete „Ariane“ startete
vom südamerikanischen Raumfahrtbahnhof Kourou in
Französisch-Guyana zu ihrem dritten kommerziellen
Flug. Sie sollte zwei Nachrichtensatelliten in eine
geostationäre Erdumlaufbahn bringen.
10. November
Tanzen 1984 – Der TSG Bremerhaven wurde in den
lateinamerikanischen Tänzen Champion bei den
Weltmeisterschaften im Formationstanz. Bei den
Standardtänzen konnte der TSC Düsseldorf seinen
Titel erfolgreich verteidigen.
11. November
Billard 1984 – Die Billard-Europameisterschaft im
Fünfkampf im niederländischen Amersfoort endete mit
dem überraschenden Sieg der bundesdeutschen
Mannschaft über die Niederländer.
12. November
Indien 1984 – In Indien wurde der neue
Ministerpräsident Rajiv Gandhi (1944-1991)
einstimmig zum Vorsitzenden der Kongresspartei
gewählt.
12. November
Volkswagen AG 1984 – Die bundesdeutsche Volkswagen
AG in Wolfsburg schloss mit den
DDR-Außenhandelsbehörden einen Vertrag über die
Lieferung einer Fertigungsstraße für Motoren.
12. November
Katholische Kirche 1984 – Der Öffentlichkeit wurde
im Zusammenhang mit der bis zum 15. November
stattfindenden Jahrestagung der Nationalkonferenz
der 290 katholischen Bischöfe der USA der Entwurf
eines Hirtenbriefes zum Thema „Die katholische Lehre
und die amerikanische Wirtschaft“ vorgelegt. Die
Autoren beklagten darin unter anderem die ungleiche
Verteilung des Reichtums
in den Vereinigten Staaten.
12. November
Bayern 1984 – Einer der bedeutendsten bayerischen
Rokokobauten, die Wieskirche, musste wegen
umfangreicher Instandsetzungsarbeiten geschlossen
werden. Es hatten Erschütterungen, die von
Tiefflügen ausgelöst worden waren, zu Beschädigungen
an der Stuckdecke geführt.
12. November
Tempolimit BRD 1984 – In Südhessen begann auf
mehreren Autobahnen ein Großversuch mit Tempo
100km/h.
12. November
Äthiopien 1984 – In der äthiopischen Hauptstadt
Addis Abeba nahm auf der Konferenz der Organisation
für afrikanische Einheit (OAU, Organisation of
African Unity) erstmals eine Delegation der
Sahara-Republik teil. Daraufhin erklärte Marokko
seinen Austritt aus der OAU.
13. November
Volkszählung 1984 – Als neuen Termin für die
Volkszählung gab Bundesinnenminister Friedrich
Zimmermann (1925-2012) den 23. April 1986 bekannt.
Die ursprünglich für den 27. April 1983 geplante
Zählung war wegen eines Einspruchs des
Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe verschoben
worden.
14. November
Bundestag 1984 – Zur Eindämmung der Armut Forderten
die Grünen im Deutschen Bundestag ein Sofortprogramm
der Bundesregierung in Höhe von 15 Milliarden DM. Es
könne durch den Verzicht auf Steuerermäßigungen für
Besserverdienende oder durch die Anhebung der
Vermögenssteuer finanziert werden.
14. November
Universität Basel 1984 – Von den Physikern der
Universität Basel (Schweiz) wurden Ergebnisse
bestätigt, nach denen die Wirkung der
Fahrzeugkatalysatoren schädliche Nebenwirkungen auf
den Menschen habe sollen.
15. November
Bonn 1984 – Der bisherige parlamentarische
Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, der
CDU-Politiker Wolfgang Schäuble (*1942), wurde neuer
Chef des Bundeskanzleramtes in Bonn. Er trat die
Nachfolge von Philipp Jenninger (*1932) an, der am
5. November zum Bundestagspräsidenten gewählt worden
war.
15. November
West-Berlin 1984 – In der japanischen Hauptstadt
Tokio unterzeichneten die Mitglieder einer
deutsch-japanischen Kommission eine detaillierte
Vereinbarung über den Wiederaufbau der ehemaligen
japanischen Botschaft in West-Berlin zu einem
„Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin“.
15. November
Tschad 1984 – Nachdem der Abzug libyscher und
französischer Truppen aus dem Tschad offiziell am
10. November beendet worden war, trafen auf
Vermittlung des griechischen Premierministers
Andreas Papandreou (1919-1996) der Staatspräsident
Frankreichs,
François Mitterrand (1916-1996) und der
libysche Revolutionsführer
Muammar al-Gaddafi
(1942-2011) zu Gesprächen in Elounda auf der Insel
Kreta (Griechenland) zusammen.
15. November
Malaysia 1984 – In der Hauptstadt von Malaysia,
Kuala Lumpur, wurde Sultan Machmud Iskandar
(1932-2010) zum malaysischen König gekrönt.
16. November
Malta 1984 – Die seit den Sommerferien geschlossenen
17 katholischen Privatschulen auf Malta mussten auf
Anordnung der Regierung wieder geöffnet werden. Mit
der Unterrichtsverweigerung hatte die Bischöfliche
Kurie gegen die Anordnung des Erziehungsministeriums
in der Hauptstadt La Valletta protestiert, den
Unterricht in Zukunft unentgeltlich zu erteilen.
17. November
Polen 1984 –
Polen erklärte seinen Austritt aus der
Internationalen Arbeitsorganisation (International
Labour Organization, ILO) und begründete seinen
Schritt mit der Einmischung in die inneren
Angelegenheit des Landes. Die ILO hatte die
polnische Führung in Warschau u. a. aufgeFordert,
Gewerkschaftler freizulassen, die inhaftiert waren.
18. November
Neukaledonien 1984 – In der südpazifischen
Inselgruppe Neukaledonien, die zu Frankreich
gehörte, kam es bei den Wahlen zu Unruhen, weil die
Mehrheit der Ureinwohner, der Kanaken, eine
Loslösung vom Mutterland Forderte.
18. November
Dänemark/Grönland 1984 – Von der dänischen
Nachrichtenagentur „Ritzau“ wurde gemeldet, dass die
Insel Grönland von dem dortigen Regionalparlament
zur atomwaffenfreien Zone erklärt worden war.
18. November
Großbritannien/Irland 1984 – Zu zweitägigen
Gesprächen traf der irische Premierminister Garret
FitzGerald (1926-2011) mit seiner britischen
Amtskollegin Margaret Thatcher (1925-2013) in London
ein. Hauptthema war der Konflikt um die britische
Provinz Nord-Irland. Das Treffen der beiden
Politiker war wegen der Befürchtungen eines
neuerlichen Anschlags der irischen
Untergrundorganisation IRA geheim gehalten worden.
18. November
BRD 1984 – An Stelle der für verfassungswidrig
erklärten Zwangsanleihe schlug der
nordrhein-westfälische CDU-Vorsitzende Kurt
Biedenkopf (*1930) vor, die Besserverdienenden mit
einer neuen, nicht rückzahlbaren Ergänzungsabgabe zu
belasten. Die Einführung einer solchen Abgabe wurde
von der
FDP abgelehnt. Es sei eine „Neidsteuer“.
19. November
Malta/Libyen 1984 – Der zweitägige Besuch auf der
Mittelmeerinsel Malta des libyschen
Revolutionsführers
Muammar al-Gaddafi (1942-2011)
ging zu Ende. Der libysche Revolutionsführer hatte
mit der maltesischen Regierung einen
Freundschaftsvertrag unterzeichnet.
19. November
Österreich 1984 – Innerhalb eines Jahres war es in
der österreichischen Hauptstadt Wien erneut zu einem
Mord an einem türkischen Diplomaten gekommen, für
den die armenische Untergrundorganisation
„Armenische Revolutionäre Armee“ verantwortlich war.
Der Getötete war der ranghöchste UNO-Diplomat der
Türkei gewesen.
19. November
Deutsche Bundespost 1984 – In das BTX-System der
Deutschen Bundespost war der „Chaos Computer Club“
eingedrungen und hatte 135.000 DM auf sein eigenes
Konto überwiesen. Er meldete anschließend den
Vorfall. Der Hacker-Club wollte damit auf
Sicherheitslücken im BTX-System aufmerksam machen.
19. November
Rumänien 1984 – Der rumänische Staats- und
Parteichef Nicolae Ceausescu (1918-1989) sprach sich
in seinem mehrstündigen Referat zur Eröffnung des
XIII. Parteikongresses der Kommunistischen Partei
Rumäniens in der Hauptstadt Bukarest für die
Wiederaufnahme der Rüstungskontrollverhandlungen
zwischen den Supermächten aus.
19. November
Mexiko 1984 – In einem dicht besiedelten Wohngebiet
in einem Vorort der mexikanischen Hauptstadt
Mexiko-Stadt kam es einer Gasexplosion. An den
Folgen des Unglücks starben 452 Menschen. Hunderte
Menschen wurden verletzt. Mehrere tausend Menschen
verloren ihr Obdach.
19. November
Bildtelefon 1984 – Der Bundespostminister Christian
Schwarz-Schilling (*1930) nahm mit einem
Bildtelefongespräch zwischen den norddeutschen
Städten Hannover und Hamburg die erste Teilstrecke
des geplanten Glasfaserkabelnetzes in Betrieb.
19. November
Australien 1984 – Nachdem in der Vorwoche drei
Säuglinge nach einer Bluttransfusion vermutlich an
Aids gestorben waren, wurden in den Krankenhäusern
der australischen Städte Melbourne und Adelaide die
laufenden Programme zur künstlichen Befruchtung
vorläufig beendet.
20. November
Hessen 1984 – Das rot-grüne Bündnis in Hessen war
geplatzt, nachdem die hessische Landesgruppe der
Grünen in Wiesbaden bekannt gegeben hatte, dass sie
nicht länger bereit sei, mit der SPD-Landesregierung
unter Holger Börner (1931-2006) zusammenzuarbeiten.
20. November
West-Berlin 1984 – In einem Artikel äußerte sich der
Innensenator von West-Berlin, Heinrich Lummer
(*1932), kritisch über die Zunahme der ausländischen
Zuwanderer in der Stadt. Er regte ein „Nachdenken
über das Asylrecht“ an.
21. November
BRD/Polen 1984 – Da die von der polnischen Regierung
auferlegten Protokollbestimmungen für
Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher (*1927)
nicht akzeptabel waren, sagte er seinen geplanten
Besuch in Polen ab.
21. November
Sri Lanka 1984 – In der Hauptstadt von Sri Lanka,
Colombo, entschied sich die Regierung des Landes zur
Verhängung einer landesweiten Ausgangssperre. Damit
reagierte sie auf einen blutigen Bombenanschlag auf
ein Polizeirevier bei Jaffna im Norden des Landes.
Bei dem Anschlag waren 30 Menschen ums Leben
gekommen.
21. November
DDR 1984 – Die diesjährige Friedensdekade ging in
den evangelischen Gemeinden der DDR zu Ende.
22. November
USA/UdSSR 1984 – Von der US-amerikanischen Regierung
und der der UdSSR wurde bekannt gegeben, dass ihre
Außenminister, George Shultz (*1920) und Andrei A.
Gromyko (1909-1989), am 7. und 8. Januar in Genf
(Schweiz) zu vorbereitenden Gesprächen über
Rüstungskontrollverhandlungen zusammentreffen. Die
Ankündigung deutete auf die Bereitschaft der
Supermächte hin, eine Verbesserung des abgekühlten
Ost-West-Klimas herbeizuführen.
22. November
BRD/Österreich 1984 – Zu einem eintägigen Treffen
mit seinem österreichischen Amtskollegen Fred
Sinowatz (1929-2008) war
Bundeskanzler Helmut Kohl
(*1930) in Wien eingetroffen. Die Beziehungen
zwischen den Nachbarstaaten waren dabei als
problemlos und freundschaftlich gewürdigt worden.
22. November
BRD 1984 – In Bonn überreichte der Sachverständige
zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung dem
Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930)
sein Jahresgutachten. Der Sachverständigenrat sagte
im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsfachleuten, die
eher eine pessimistische Prognose gestellt hatten,
für 1985 ein Wachstum von reichlich 3 Prozent
voraus.
23. November
NATO 1984 – Auf einem Treffen in Den Haag
(
Niederlande) beschlossen die Verteidigungsminister
der europäischen NATO-Staaten eine verstärkte
Zusammenarbeit bei der Rüstungsproduktion.
23. November
SPD 1984 – Um die Kosten der Versorgung
pflegebedürftiger Personen zu tragen, sprach sich
die SPD für eine Pflichtversicherung aus. In die
Versicherung sollten nach den Vorstellungen der SPD
alle steuerpflichtigen Bürger, also auch die
Selbständigen und Freiberuflichen, Beiträge
einzahlen.
23. November
Literatur 1984 – In der Deutschen Schule in Richmond
(England) trafen sich zahlreiche Autoren,
Germanisten und Verleger zu einer Gedächtnisfeier
für den am 23. Februar 1984 verstorbenen deutschen
Schriftsteller Uwe Johnson (1934-1984). Es kam dabei
zu einer Kontroverse zwischen Günter Grass (*1927)
und dem Verleger Ernst Reinhard Piper (*1952) über
Indiskretionen bei der Veröffentlichung des
Johnson-Nachlasses.
24. November
Mode Österreich 1984 – In der österreichischen
Hauptstadt Wien wurden zum ersten Mal die
Mode-Produktionen der Wiener Werkstätten aus den
Jahren 1911 bis 1932 in einer gesonderten
Ausstellung gezeigt.
25. November
West-Berlin 1984 – Der zweitägige Deutschlandtag der
Jungen Union, der CDU-Nachwuchsorganisation, ging in
West-Berlin zu Ende. Es war dabei zu heftigen
Kontroversen über die Anerkennung der Westgrenze zu
Polen gekommen.
25. November
Polen/BRD 1984 – In Lübeck-Travemünde waren 126
polnische Touristen nach einem Landgang nicht an
Bord ihres Schiffes zurückgekehrt. Sie baten in der
Bundesrepublik um politisches Asyl.
25. November
Uruguay 1984 – Mit 39 Prozent der Stimmen gewann
Julio Maria Sanguinetti (*1936) von der gemäßigten „Colorado“-Partei
die Präsidentschaftswahl in Ururguay. Der
südamerikanische Staat hatte damit erstmals nach der
Machtübernahme durch die Militärs
im Jahr 1973
wieder ein gewähltes Staatsoberhaupt.
25. November
Brasilien 1984 – Das bisher größte Wasserkraftwerk
der Welt, Itaipú, nahm in Brasilien seinen Betrieb
auf.
25. November
Argentinien 1984 – Mit überwältigender Mehrheit
billigten die Argentinier in einer Volksabstimmung
den unter Vermittlung des Vatikans zustande
gekommenen Vertrag zur Beilegung der
Grenzstreitigkeiten mit Chile.
25. November
Bundesrepublik Deutschland 1984 – Bei den seit drei
Tagen andauernden heftigen Herbststürme mit
Orkanböen kamen insgesamt neun Menschen ums Leben.
26. November
Frankreich/Syrien 1984 – Zu einem zweitägigen Besuch
traf der französische Staatspräsident François
Mitterrand (1916-1996) in Syrien ein. Er erörterte
in Gesprächen mit Präsident Hafiz al-Assad
(1930-2000) die Lage im Nahen Osten sowie bilaterale
Angelegenheiten.
27. November
UN-Seerechtskonvention 1984 – Die Regierung der BRD
hatte beschlossen, der UN-Seerechtskonvention nicht
beizutreten. Dies Haltung der Bundesrepublik
begründete Außenminister
Hans-Dietrich Genscher
(*1927) mit „schwerwiegenden ordnungspolitischen
Bedenken“ gegen die in der Konvention
festgeschriebenen Regelungen für den Tiefseetagebau.
28. November
Jordanien 1984 – Das Exilparlament der
Palästinenserorganisation PLO, der Nationalrat, der
in der jordanischen Hauptstadt Amman tagte,
bestätigte auf seiner 17. Sitzung die Führungsrolle
von Yasir Arafat (1929-2004).
29. November
Vatikan 1984 – Die Außenminister Chiles und
Argentiniens unterzeichneten im Vatikan ein Abkommen
zur Beilegung ihres Grenzstreits um den Beagle-Kanal
an der Südspitze des südamerikanischen Kontinents.
Der Vatikan hatte durch seine Vermittlung diese
Einigung erreicht.
29. November
Marokko 1984 – Nachdem Jugoslawien die Demokratische
Republik Sahara offiziell anerkannt hatte, brach
Marokko die diplomatischen Beziehung zu Belgrad ab.
30. November
BRD/USA 1984 – Nach dem Wahlerfolg des
US-Präsidenten Ronald Reagan (1911-2004) am 6.
November war
Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) der
erste ausländische Besucher im Weißen Haus, als er
in Washington eintraf.
30. November
Innerdeutsche Grenze 1984 – An der innerdeutschen
Grenze wurden seitens der DDR die letzten
Selbstschussanlagen abgebaut. Der stellvertretende
Regierungssprecher der Bundesregierung, Jürgen
Sudhoff (*1935), begrüßte den Abbau, der nunmehr
abgeschlossen war.
November 1984 Deutschland in den Nachrichten
Fast 3000 Sikhs demonstrieren in Genf
Basler Zeitung
Die Veranstaltungsteilnehmer werfen der indischen
Kongresspartei vor, die Angriffe auf Sikhs im November
1984 geplant zu haben. «Wir haben alle Rechtsmittel in
Indien ausgeschöpft, aber die Verbrechen bleiben
ungesühnt. Deshalb wenden wir uns nun .....
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Das
geschah
1983
|
Das geschah 1985 >>