November 1984 - Ronald Reagan – zweiter Akt

Kalender November 1984
Die Rolle seines Lebens füllte der US-amerikanische Schauspiel-Politiker, der Republikaner Ronald Reagan, offenbar zur Zufriedenheit des Publikums, der Bevölkerung, aus, denn er wurde erneut gewählt und hatte nun seine zweite Amtszeit vor sich. Der Demokrat Walter Mondale war der Wahlverlierer bei der US-Präsidentenwahl gewesen. Eine erfreuliche Nachricht kam aus der Sowjetunion. Dort war die Stalin-Tochter, Swetlana Peters, nach einem Exil von 17-jähriger Dauer wieder in ihrer Heimat angekommen. Und hatte einreisen dürfen. Klare Worte verlauteten aus Grönland. Das dortige Parlament hatte das Land zur atomwaffenfreien Zone erklärt. Und ein Billard-Highlight hatte der November auch noch im Gepäck. Die Billard-Europameisterschaft endete völlig überraschend mit dem Sieg der Mannschaft aus der Bundesrepublik Deutschland. Hier hatten die Niederländer das Nachsehen gehabt. Die Novembertragik war, dass mindestens neun Menschen durch die über der BRD wütenden Herbststürme ums Leben gekommen waren. Vom Winde verweht – der Satz hatte in dem Fall eine äußerst makabre Bedeutung bekommen.


Wichtige Ereignisse im November 1984

1. November
Großbritannien 1984 – Die Schlichtungsverhandlungen, durch die der seit dem 13. März andauernde Bergarbeiterstreik in Großbritannien beendet werden sollte, scheiterten. An diesem längsten Streik der britischen Nachkriegsgeschichte hatten sich 130.000 Kumpel beteiligt, um damit die drohende Schließung von 20 Zechen zu verhindern. Die Gewerkschaften brachen den Streik erst am 5. März 1985 ab. Es war bis dahin zu keinem Verhandlungsergebnis gekommen.
1. November
Bremen 1984 – Die erste Internationale Nordsee-Schutzkonferenz ging nach zweitägiger Dauer in Bremen zu Ende. Teilgenommen hatten Regierungsvertreter der acht Anrainerstaaten.
1. November
Bundesgesundheitsamt 1984 – Die Zulassung von 32 rezeptpflichtigen Medikamenten gegen Rheumaerkrankungen wurde aufgrund „unvertretbarer Risiken“ widerrufen.
2. November
Frankfurt am Main 1984 – In Frankfurt am Main (Hessen) kam es anlässlich des dritten Jahrestages der Räumung des Hüttendorfes auf dem Gelände der Startbahn West des Frankfurter Flughafens zu Demonstrationen, die zu gewalttätigen Ausschreitungen eskalierten. Das Hüttendorf war von Gegnern der Startbahn West errichtet worden.
2. November
UdSSR 1984 – Die Tochter des ehemaligen sowjetischen Staats- und Parteichefs Josef W. Stalin (1878-1953), Swetlana Allilujewa Peters (1926-2011), traf nach einem 17-jährige Exil wieder in der Sowjetunion ein.
2. November
USA 1984 – Eine wegen vierfachen Mordes Verurteilte aus dem US-Bundesstaat North-Carolina wurde durch eine Todesspritze exekutiert. Seit 22 Jahren war es erstmals wieder eine Frau, an der ein Todesurteil vollstreckt worden war.
2. November
West-Berlin 1984 – Zusätzlich zu den bisherigen Bereichen Bildende Kunst, Baukunst, Musik, Literatur und Darstellende Kunst erhielt die Akademie der Künste in West-Berlin die Sektion Film- und Medienkunst. Zum Direktor dieses Bereiches wurde der Regisseur Peter Lilienthal (*1929) berufen.
3. November
Polen 1984 – In der polnischen Hauptstadt wurde der vom Sicherheitsdienst des Landes ermordete Priester Jerzy Popieluszko (1947-1984) beigesetzt. Hunderttausende Menschen nahmen an der Beisetzung teil.
4. November
Nicaragua 1984 – Der Kandidat der regierenden sozialistisch orientierten Sandinisten, Daniel Ortega (*1945), gewann die Präsidentschaftswahlen in Nicaragua. Die Wahl war teilweise von der Opposition boykottiert worden.
4. November
Rallye Elfenbeinküste 1984 – Schon vor der abschließenden Großbritannien-Rallye standen die die schwedischen Rallyefahrer Stig Blomqvist (*1946) und Björn Cederberg (*1937) durch ihren Sieg der Rallye Elfenbeinküste als Weltmeister des Jahres 1984 fest.
4. November
Frankreich 1984 – Landesweit hatte der französische Pay-TV-Sender Canal+ mit der Ausstrahlung seines Programms begonnen.
5. November
Bundespräsident 1984 – Zu seinem ersten Staatsbesuch traf der neu gewählte Bundespräsident Richard von Weizsäcker (*1920) in Frankreich ein.
5. November
BRD 1984 – Das Kölner Landgericht hatte im bisher größten Parteispendenprozess den Pharma-Unternehmer John-Werner Madaus zu einer Geldstrafe von 420.000 DM verurteilt wegen fortgesetzter Steuerhinterziehung bei Spendenzahlungen an die CDU.
5. November
Österreich/DDR 1984 – Zu einem zweitägigen Besuch traf der österreichische Bundeskanzler Fred Sinowatz (1929-2008) in der DDR ein. Im Verlauf des Besuchs wurde eine Reihe von Vereinbarungen über industrielle, ökonomische und technische Zusammenarbeit unterzeichnet.
6. November
Karlsruhe 1984 – Eine von der christlich-liberalen Regierung in Bonn 1983 eingeführte Zwangsanleihe (Investitionshilfe-Abgabe) für Besserverdienende wurde vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe für verfassungswidrig erklärt.
6. November
USA 1984 – Der Republikaner Ronald Reagan (1911-2004) wurde bei den Präsidentschaftswahlen Sieger über den Demokraten Walter Mondale (*1928). Damit blieb Reagan für eine zweite Regierungszeit im Amt.
6. November
Chile 1984 – Über Chile war auf aufgrund von Protestaktionen gegen die Militärdiktatur, die zu andauernden Unruhen im Land geführt hatten, der Belagerungszustand verhängt worden.
6. November
Schweden 1984 – In der schwedischen Hauptstadt Stockholm startete die vierte Verhandlungsrunde der Anfang des Jahres begonnenen Konferenz über vertrauensbildende Maßnahmen und Abrüstung in Europa (KVAE). Es hatte 23 europäische Staaten aus Ost und West sowie Kanada und die USA Teilgenommen. Die bisherigen Gespräche waren ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
6. November
Kunst 1984 – In der DDR wurde erstmals eine Paul-Klee-Ausstellung gezeigt. Sie war im Dresdner Kupferstichkabinett eröffnet worden.
7. November
Spendenaffäre BRD 1984 – Im Rahmen der Flick-Spendenaffäre wurde Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) vor dem Bonner Untersuchungsausschuss verhört. Er erklärte bei dem Verhör, dass er mit der umstrittenen Steuerbefreiung für das Unternehmen nicht befasst gewesen sei und von der Beratertätigkeit von Rainer Barzel (1924-2006) für ein Frankfurter (am Main) Anwaltsbüro erst relativ spät erfahren habe.
7. November
Hell’s Angels 1984 – Gegen 14 Mitglieder der Rockergruppe „Hell’s Angels“ wurde in Hamburg der Prozess eröffnet. Ihnen wurde u. a. Erpressung und Begünstigung der Prostitution vorgeworfen.
7. November
Friedrich Schiller 1984 – In der DDR wurde von der Universität Jena eine Konferenz zum Thema „Schiller im revolutionären Gang der Welt“ veranstaltet. Anlass war der 225. Geburtstag des Dichters am 10. November. Friedrich Schiller lebte von 1759 bis 1805.
8. November
Libanon 1984 – Über den Rückzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon hatten libanesische und israelische Offiziere Gespräche begonnen. Allerdings wurden diese nach vier Tagen wegen unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten abgebrochen.
8. November
Raumfahrt 1984 – Zu einer achttägigen Weltraummission startete die US-amerikanische Raumfähre „Discovery“, in deren Verlauf zwei defekte Satelliten an Bord genommen wurden. Diese waren im Februar im All ausgesetzt worden.
8. November
West-Berlin 1984 – In West-Berlin erhielten die Bewohner des letzten noch besetzten Hauses eine Nutzungsvertrag.
9. November
Öffentlicher Dienst 1984 – Im öffentlichen Dienst der Bundesrepublik Deutschland einigten sich die Tarifparteien auf Lohnerhöhungen um 3,2 Prozent.
9. November
Theater 1984 – Das Schauspiel „Judith“ von dem deutschen Autor Rolf Hochhuth (*1931) wurde im schottischen Glasgow am New Citizen’s Theatre uraufgeführt. Ursprünglich war das Stück für das Zürcher Schauspielhaus geschrieben worden. Der Regisseur Robert David McDonald (1929-2004) hatte es ins Englische übersetzt.
10. November
Raumfahrt 1984 – Die Europarakete „Ariane“ startete vom südamerikanischen Raumfahrtbahnhof Kourou in Französisch-Guyana zu ihrem dritten kommerziellen Flug. Sie sollte zwei Nachrichtensatelliten in eine geostationäre Erdumlaufbahn bringen.
10. November
Tanzen 1984 – Der TSG Bremerhaven wurde in den lateinamerikanischen Tänzen Champion bei den Weltmeisterschaften im Formationstanz. Bei den Standardtänzen konnte der TSC Düsseldorf seinen Titel erfolgreich verteidigen.
11. November
Billard 1984 – Die Billard-Europameisterschaft im Fünfkampf im niederländischen Amersfoort endete mit dem überraschenden Sieg der bundesdeutschen Mannschaft über die Niederländer.
12. November
Indien 1984 – In Indien wurde der neue Ministerpräsident Rajiv Gandhi (1944-1991) einstimmig zum Vorsitzenden der Kongresspartei gewählt.
12. November
Volkswagen AG 1984 – Die bundesdeutsche Volkswagen AG in Wolfsburg schloss mit den DDR-Außenhandelsbehörden einen Vertrag über die Lieferung einer Fertigungsstraße für Motoren.
12. November
Katholische Kirche 1984 – Der Öffentlichkeit wurde im Zusammenhang mit der bis zum 15. November stattfindenden Jahrestagung der Nationalkonferenz der 290 katholischen Bischöfe der USA der Entwurf eines Hirtenbriefes zum Thema „Die katholische Lehre und die amerikanische Wirtschaft“ vorgelegt. Die Autoren beklagten darin unter anderem die ungleiche Verteilung des Reichtums in den Vereinigten Staaten.
12. November
Bayern 1984 – Einer der bedeutendsten bayerischen Rokokobauten, die Wieskirche, musste wegen umfangreicher Instandsetzungsarbeiten geschlossen werden. Es hatten Erschütterungen, die von Tiefflügen ausgelöst worden waren, zu Beschädigungen an der Stuckdecke geführt.
12. November
Tempolimit BRD 1984 – In Südhessen begann auf mehreren Autobahnen ein Großversuch mit Tempo 100km/h.
12. November
Äthiopien 1984 – In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba nahm auf der Konferenz der Organisation für afrikanische Einheit (OAU, Organisation of African Unity) erstmals eine Delegation der Sahara-Republik teil. Daraufhin erklärte Marokko seinen Austritt aus der OAU.
13. November
Volkszählung 1984 – Als neuen Termin für die Volkszählung gab Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann (1925-2012) den 23. April 1986 bekannt. Die ursprünglich für den 27. April 1983 geplante Zählung war wegen eines Einspruchs des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe verschoben worden.
14. November
Bundestag 1984 – Zur Eindämmung der Armut forderten die Grünen im Deutschen Bundestag ein Sofortprogramm der Bundesregierung in Höhe von 15 Milliarden DM. Es könne durch den Verzicht auf Steuerermäßigungen für Besserverdienende oder durch die Anhebung der Vermögenssteuer finanziert werden.
14. November
Universität Basel 1984 – Von den Physikern der Universität Basel (Schweiz) wurden Ergebnisse bestätigt, nach denen die Wirkung der Fahrzeugkatalysatoren schädliche Nebenwirkungen auf den Menschen habe sollen.
15. November
Bonn 1984 – Der bisherige parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble (*1942), wurde neuer Chef des Bundeskanzleramtes in Bonn. Er trat die Nachfolge von Philipp Jenninger (*1932) an, der am 5. November zum Bundestagspräsidenten gewählt worden war.
15. November
West-Berlin 1984 – In der japanischen Hauptstadt Tokio unterzeichneten die Mitglieder einer deutsch-japanischen Kommission eine detaillierte Vereinbarung über den Wiederaufbau der ehemaligen japanischen Botschaft in West-Berlin zu einem „Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin“.
15. November
Tschad 1984 – Nachdem der Abzug libyscher und französischer Truppen aus dem Tschad offiziell am 10. November beendet worden war, trafen auf Vermittlung des griechischen Premierministers Andreas Papandreou (1919-1996) der Staatspräsident Frankreichs, François Mitterrand (1916-1996) und der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi (1942-2011) zu Gesprächen in Elounda auf der Insel Kreta (Griechenland) zusammen.
15. November
Malaysia 1984 – In der Hauptstadt von Malaysia, Kuala Lumpur, wurde Sultan Machmud Iskandar (1932-2010) zum malaysischen König gekrönt.
16. November
Malta 1984 – Die seit den Sommerferien geschlossenen 17 katholischen Privatschulen auf Malta mussten auf Anordnung der Regierung wieder geöffnet werden. Mit der Unterrichtsverweigerung hatte die Bischöfliche Kurie gegen die Anordnung des Erziehungsministeriums in der Hauptstadt La Valletta protestiert, den Unterricht in Zukunft unentgeltlich zu erteilen.
17. November
Polen 1984 – Polen erklärte seinen Austritt aus der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO) und begründete seinen Schritt mit der Einmischung in die inneren Angelegenheit des Landes. Die ILO hatte die polnische Führung in Warschau u. a. aufgefordert, Gewerkschaftler freizulassen, die inhaftiert waren.
18. November
Neukaledonien 1984 – In der südpazifischen Inselgruppe Neukaledonien, die zu Frankreich gehörte, kam es bei den Wahlen zu Unruhen, weil die Mehrheit der Ureinwohner, der Kanaken, eine Loslösung vom Mutterland forderte.
18. November
Dänemark/Grönland 1984 – Von der dänischen Nachrichtenagentur „Ritzau“ wurde gemeldet, dass die Insel Grönland von dem dortigen Regionalparlament zur atomwaffenfreien Zone erklärt worden war.
18. November
Großbritannien/Irland 1984 – Zu zweitägigen Gesprächen traf der irische Premierminister Garret FitzGerald (1926-2011) mit seiner britischen Amtskollegin Margaret Thatcher (1925-2013) in London ein. Hauptthema war der Konflikt um die britische Provinz Nord-Irland. Das Treffen der beiden Politiker war wegen der Befürchtungen eines neuerlichen Anschlags der irischen Untergrundorganisation IRA geheim gehalten worden.
18. November
BRD 1984 – An Stelle der für verfassungswidrig erklärten Zwangsanleihe schlug der nordrhein-westfälische CDU-Vorsitzende Kurt Biedenkopf (*1930) vor, die Besserverdienenden mit einer neuen, nicht rückzahlbaren Ergänzungsabgabe zu belasten. Die Einführung einer solchen Abgabe wurde von der FDP abgelehnt. Es sei eine „Neidsteuer“.
19. November
Malta/Libyen 1984 – Der zweitägige Besuch auf der Mittelmeerinsel Malta des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi (1942-2011) ging zu Ende. Der libysche Revolutionsführer hatte mit der maltesischen Regierung einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet.
19. November
Österreich 1984 – Innerhalb eines Jahres war es in der österreichischen Hauptstadt Wien erneut zu einem Mord an einem türkischen Diplomaten gekommen, für den die armenische Untergrundorganisation „Armenische Revolutionäre Armee“ verantwortlich war. Der Getötete war der ranghöchste UNO-Diplomat der Türkei gewesen.
19. November
Deutsche Bundespost 1984 – In das BTX-System der Deutschen Bundespost war der „Chaos Computer Club“ eingedrungen und hatte 135.000 DM auf sein eigenes Konto überwiesen. Er meldete anschließend den Vorfall. Der Hacker-Club wollte damit auf Sicherheitslücken im BTX-System aufmerksam machen.
19. November
Rumänien 1984 – Der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu (1918-1989) sprach sich in seinem mehrstündigen Referat zur Eröffnung des XIII. Parteikongresses der Kommunistischen Partei Rumäniens in der Hauptstadt Bukarest für die Wiederaufnahme der Rüstungskontrollverhandlungen zwischen den Supermächten aus.
19. November
Mexiko 1984 – In einem dicht besiedelten Wohngebiet in einem Vorort der mexikanischen Hauptstadt Mexiko-Stadt kam es einer Gasexplosion. An den Folgen des Unglücks starben 452 Menschen. Hunderte Menschen wurden verletzt. Mehrere tausend Menschen verloren ihr Obdach.
19. November
Bildtelefon 1984 – Der Bundespostminister Christian Schwarz-Schilling (*1930) nahm mit einem Bildtelefongespräch zwischen den norddeutschen Städten Hannover und Hamburg die erste Teilstrecke des geplanten Glasfaserkabelnetzes in Betrieb.
19. November
Australien 1984 – Nachdem in der Vorwoche drei Säuglinge nach einer Bluttransfusion vermutlich an Aids gestorben waren, wurden in den Krankenhäusern der australischen Städte Melbourne und Adelaide die laufenden Programme zur künstlichen Befruchtung vorläufig beendet.
20. November
Hessen 1984 – Das rot-grüne Bündnis in Hessen war geplatzt, nachdem die hessische Landesgruppe der Grünen in Wiesbaden bekannt gegeben hatte, dass sie nicht länger bereit sei, mit der SPD-Landesregierung unter Holger Börner (1931-2006) zusammenzuarbeiten.
20. November
West-Berlin 1984 – In einem Artikel äußerte sich der Innensenator von West-Berlin, Heinrich Lummer (*1932), kritisch über die Zunahme der ausländischen Zuwanderer in der Stadt. Er regte ein „Nachdenken über das Asylrecht“ an.
21. November
BRD/Polen 1984 – Da die von der polnischen Regierung auferlegten Protokollbestimmungen für Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (*1927) nicht akzeptabel waren, sagte er seinen geplanten Besuch in Polen ab.
21. November
Sri Lanka 1984 – In der Hauptstadt von Sri Lanka, Colombo, entschied sich die Regierung des Landes zur Verhängung einer landesweiten Ausgangssperre. Damit reagierte sie auf einen blutigen Bombenanschlag auf ein Polizeirevier bei Jaffna im Norden des Landes. Bei dem Anschlag waren 30 Menschen ums Leben gekommen.
21. November
DDR 1984 – Die diesjährige Friedensdekade ging in den evangelischen Gemeinden der DDR zu Ende.
22. November
USA/UdSSR 1984 – Von der US-amerikanischen Regierung und der der UdSSR wurde bekannt gegeben, dass ihre Außenminister, George Shultz (*1920) und Andrei A. Gromyko (1909-1989), am 7. und 8. Januar in Genf (Schweiz) zu vorbereitenden Gesprächen über Rüstungskontrollverhandlungen zusammentreffen. Die Ankündigung deutete auf die Bereitschaft der Supermächte hin, eine Verbesserung des abgekühlten Ost-West-Klimas herbeizuführen.
22. November
BRD/Österreich 1984 – Zu einem eintägigen Treffen mit seinem österreichischen Amtskollegen Fred Sinowatz (1929-2008) war Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) in Wien eingetroffen. Die Beziehungen zwischen den Nachbarstaaten waren dabei als problemlos und freundschaftlich gewürdigt worden.
22. November
BRD 1984 – In Bonn überreichte der Sachverständige zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung dem Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) sein Jahresgutachten. Der Sachverständigenrat sagte im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsfachleuten, die eher eine pessimistische Prognose gestellt hatten, für 1985 ein Wachstum von reichlich 3 Prozent voraus.
23. November
NATO 1984 – Auf einem Treffen in Den Haag (Niederlande) beschlossen die Verteidigungsminister der europäischen NATO-Staaten eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Rüstungsproduktion.
23. November
SPD 1984 – Um die Kosten der Versorgung pflegebedürftiger Personen zu tragen, sprach sich die SPD für eine Pflichtversicherung aus. In die Versicherung sollten nach den Vorstellungen der SPD alle steuerpflichtigen Bürger, also auch die Selbständigen und Freiberuflichen, Beiträge einzahlen.
23. November
Literatur 1984 – In der Deutschen Schule in Richmond (England) trafen sich zahlreiche Autoren, Germanisten und Verleger zu einer Gedächtnisfeier für den am 23. Februar 1984 verstorbenen deutschen Schriftsteller Uwe Johnson (1934-1984). Es kam dabei zu einer Kontroverse zwischen Günter Grass (*1927) und dem Verleger Ernst Reinhard Piper (*1952) über Indiskretionen bei der Veröffentlichung des Johnson-Nachlasses.
24. November
Mode Österreich 1984 – In der österreichischen Hauptstadt Wien wurden zum ersten Mal die Mode-Produktionen der Wiener Werkstätten aus den Jahren 1911 bis 1932 in einer gesonderten Ausstellung gezeigt.
25. November
West-Berlin 1984 – Der zweitägige Deutschlandtag der Jungen Union, der CDU-Nachwuchsorganisation, ging in West-Berlin zu Ende. Es war dabei zu heftigen Kontroversen über die Anerkennung der Westgrenze zu Polen gekommen.
25. November
Polen/BRD 1984 – In Lübeck-Travemünde waren 126 polnische Touristen nach einem Landgang nicht an Bord ihres Schiffes zurückgekehrt. Sie baten in der Bundesrepublik um politisches Asyl.
25. November
Uruguay 1984 – Mit 39 Prozent der Stimmen gewann Julio Maria Sanguinetti (*1936) von der gemäßigten „Colorado“-Partei die Präsidentschaftswahl in Ururguay. Der südamerikanische Staat hatte damit erstmals nach der Machtübernahme durch die Militärs im Jahr 1973 wieder ein gewähltes Staatsoberhaupt.
25. November
Brasilien 1984 – Das bisher größte Wasserkraftwerk der Welt, Itaipú, nahm in Brasilien seinen Betrieb auf.
25. November
Argentinien 1984 – Mit überwältigender Mehrheit billigten die Argentinier in einer Volksabstimmung den unter Vermittlung des Vatikans zustande gekommenen Vertrag zur Beilegung der Grenzstreitigkeiten mit Chile.
25. November
Bundesrepublik Deutschland 1984 – Bei den seit drei Tagen andauernden heftigen Herbststürme mit Orkanböen kamen insgesamt neun Menschen ums Leben.
26. November
Frankreich/Syrien 1984 – Zu einem zweitägigen Besuch traf der französische Staatspräsident François Mitterrand (1916-1996) in Syrien ein. Er erörterte in Gesprächen mit Präsident Hafiz al-Assad (1930-2000) die Lage im Nahen Osten sowie bilaterale Angelegenheiten.
27. November
UN-Seerechtskonvention 1984 – Die Regierung der BRD hatte beschlossen, der UN-Seerechtskonvention nicht beizutreten. Dies Haltung der Bundesrepublik begründete Außenminister Hans-Dietrich Genscher (*1927) mit „schwerwiegenden ordnungspolitischen Bedenken“ gegen die in der Konvention festgeschriebenen Regelungen für den Tiefseetagebau.
28. November
Jordanien 1984 – Das Exilparlament der Palästinenserorganisation PLO, der Nationalrat, der in der jordanischen Hauptstadt Amman tagte, bestätigte auf seiner 17. Sitzung die Führungsrolle von Yasir Arafat (1929-2004).
29. November
Vatikan 1984 – Die Außenminister Chiles und Argentiniens unterzeichneten im Vatikan ein Abkommen zur Beilegung ihres Grenzstreits um den Beagle-Kanal an der Südspitze des südamerikanischen Kontinents. Der Vatikan hatte durch seine Vermittlung diese Einigung erreicht.
29. November
Marokko 1984 – Nachdem Jugoslawien die Demokratische Republik Sahara offiziell anerkannt hatte, brach Marokko die diplomatischen Beziehung zu Belgrad ab.
30. November
BRD/USA 1984 – Nach dem Wahlerfolg des US-Präsidenten Ronald Reagan (1911-2004) am 6. November war Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930) der erste ausländische Besucher im Weißen Haus, als er in Washington eintraf.
30. November
Innerdeutsche Grenze 1984 – An der innerdeutschen Grenze wurden seitens der DDR die letzten Selbstschussanlagen abgebaut. Der stellvertretende Regierungssprecher der Bundesregierung, Jürgen Sudhoff (*1935), begrüßte den Abbau, der nunmehr abgeschlossen war.

November 1984 Deutschland in den Nachrichten

Fast 3000 Sikhs demonstrieren in Genf
Basler Zeitung
Die Veranstaltungsteilnehmer werfen der indischen Kongresspartei vor, die Angriffe auf Sikhs im November 1984 geplant zu haben. «Wir haben alle Rechtsmittel in Indien ausgeschöpft, aber die Verbrechen bleiben ungesühnt. Deshalb wenden wir uns nun ..... >>>  

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