Juli 1954 - Dem Waffenstillstand in Indochina
folgte die Teilung Vietnams
Zwar akzeptierte der kommunistische Führer des
Vietminh die Teilung seines Landes als Ergebnis der
Genfer Konferenz. Er betonte aber
unmissverständlich, dass er sie nur für eine
vorübergehende Maßnahme ansehe. Das war aber dennoch
ein kleiner Erfolg im Sinne des Friedens. Der
Inselstaat tat alles für seine Souveränität –
er baute eine neue Armee auf. Derweil wurden in der
Bundesrepublik die Postgebühren erhöht. Doch die
wichtigen Nachrichten nahmen ihren Weg ja ohnehin
über die Rundfunkanstalten und die gedruckten
Medien. Eine der Schlagzeilen des Monats war in
Deutschland der Übertritt des Präsidenten des
Bundesverfassungsschutzes, der vom Westen in den
Osten wechselte und in die DDR ging. Doch das war
angesichts des Fußball-Wunders von Bern, das
Deutschland zum Weltmeister machte, ein „kleiner
Fisch“.
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Wichtige Ereignisse im
Juli 1954
1. Juli
Die CDU im Bundestag gewann die absolute Mehrheit
zurück, nachdem der Zentrumspolitiker Josef Rösing
(1911-1983) zur Christlich-Demokratischen Union
übergetreten war.
1. Juli
Die französische Regierung wurde vom
US-amerikanischen Botschafter in
Frankreich, Douglas
Dillon (1909-2003), vor die Wahl gestellt, der
Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG)
zuzustimmen oder den Aufbau einer deutschen
Nationalarmee zuzulassen.
1. Juli
Mit der Vereidigung der ersten Einheiten entstand in
eine neue Armee. Damit wurden die Bemühungen
des Inselstaates um die Wiedererlangung der
staatlichen Souveränität vollendet.
1. Juli
Die Postgebühren in der Bundesrepublik wurden
erhöht.
1. Juli
Der 3. Deutsche Brauertag der 2671 Bierbrauer in der
Bundesrepublik fand in Düsseldorf statt.
1. Juli
Das Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko am
Mittellauf des Rio Grande wurde von einer
Überschwemmungskatastrophe heimgesucht. Dabei kamen
55 Menschen ums Leben und etwa 15.000 Menschen
verloren ihr Obdach.
2. Juli
Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer
(1876-1967) forderte in einem Rundfunkinterview
Frankreich dazu auf, den Vertrag über die
Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) in
unveränderter Form zu ratifizieren. Adenauer wandte
sich mit dieser Aufforderung gegen die in Paris
diskutierten Alternativ-Pläne für eine gemeinsame
europäische Verteidigung.
2. Juli
Seit seiner Entlassung aus sowjetischer
Gefangenschaft äußerte sich der ehemalige
Generalfeldmarschall Friedrich Paulus (1890-1957)
erstmals auf einer Pressekonferenz in der
DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) zu aktuellen politischen
Fragen und zu seiner Rolle als „Verteidiger von
Stalingrad“.
2. Juli
In Indochina beendeten die französischen
Streitkräfte die Räumung des Deltas des Roten
Flusses (Nordvietnam). Sie konzentrierten ihre
Truppen um die Hauptstadt Hanoi sowie um die
Hafenstadt Haiphong. In Hanoi hatten bereits 50.000
Menschen aufgenommen werden müssen, die vor den
nachrückenden kommunistischen Vietminh-Truppen
geflüchtet waren.
2. Juli
In Metz (
Frankreich) fällte ein Militärgericht im
Prozess gegen ehemalige Mitglieder der
Lagermannschaften des KZ Struthof im Elsaß sechs
Todesurteile.
2. Juli
Im Herreneinzel in Wimbledon gewann der ägyptische
Tennisspieler tschechischer Herkunft, Jaroslav
Drobny (1921-2001). Bei den Damen holte die
US-amerikanische Spielerin Maureen Connolly
(1934-1969) zum dritten Mal den Sieg.
3. Juli
Die 1940 eingeführte Rationierung von Speck und
Fleisch in Großbritannien wurde abgeschafft.
4. Juli
Unter ihrem Trainer Sepp Herberger (1897-1977) wurde
die Mannschaft der Bundesrepublik überraschend mit
einem 3:2-Sieg über Ungarn in Bern (Schweiz)
Fußball-Weltmeister. Diese Sensation ging als
„Wunder von Bern“ in die Sportgeschichte ein.
4. Juli
Wegen guter Führung wurde der frühere
Generalinspekteur der deutschen Luftwaffe,
Generalfeldmarschall Erhard Milch (1892-1972), aus
der Haftanstalt Landsberg (
Bayern) entlassen. Milch
war 1947 im Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozess zu
lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Im Jahr
1951 war die Strafe auf 15 Jahre Haft umgewandelt
worden.
4. Juli
Die neuen Mercedes-Silberpfeile überzeugten beim
Großen Preis von Reims (
Frankreich) durch einen
Doppelsieg der
Rennfahrer Juan Manuel Fangio () und
Karl Kling (). Es war das erste Mal, dass
Mercedes-Rennwagen nach dem
Zweiten Weltkrieg an
einem internationalen Rennen teilnahmen.
5. Juli
Britische und US-amerikanische Experten begannen in
London mit der Ausarbeitung eines Konzepts zur
Herstellung der bundesdeutschen Souveränität.
5. Juli
Der griechische Ministerpräsident Alexandros Papagos
(1883-1955) beendete seinen Staatsbesuch in der
bundesdeutschen Hauptstadt Bonn. In Zukunft sollten
alle vier bis sechs Monate politische Beratungen
zwischen der Bundesrepublik und Griechenland
abgehalten werden.
5. Juli
In Freiburg im Breisgau (
Baden-Württemberg)
befürwortete der Vorsitzende des Deutschen
Journalistenverbandes (DJV), Rupert Gießler
(1896-1980), die Bildung von Presseausschüssen, die
innerhalb der bundesdeutschen Presse eine Art
Selbstkontrolle ausüben sollten.
5. Juli
Zwischen den zurückweichenden Einheiten und den
nachrückenden Verbänden des Vietminh kam es im Delta
des Roten Flusses zu schweren Kämpfen. Die neuen
französischen Verteidigungsstellungen befanden sich
nun 35 km südlich von Hanoi.
5. Juli
Der vom US-amerikanischen Flugzeughersteller Boeing
produzierte neue Bomber B 52A startete zu seinem
Jungfernflug.
5. Juli
Im Sun Studio in Memphis (US-Bundesstaat Tennessee)
nahm
Elvis Presley (1935-1977) den alten Blues-Song
„That’s All Right“ auf. Der Sänger begann damit
seine Karriere als Rock’n’Roll-Star.
6. Juli
In Tunesien bewirkte die wachsende Zahl der
Terroranschläge eine Massenflucht französischer
Siedler nach Frankreich. Die tunesischen
Nationalisten hatten mit dem Beginn der Traubenernte
das Aktionsfeld für ihre Anschläge in die Weinberge
der französischen Siedler verlagert.
6. Juli
Der ehemalige österreichische Minister für
Vermögensbildung und Wirtschaftsplanung, Peter
Krauland (1903-1985), wurde in der österreichischen
Hauptstadt Wien von der Anklage des Missbrauchs der
Amtsgewalt freigesprochen. Die Veruntreuung
beschlagnahmter deutscher Vermögen konnte dem
Angeklagten nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
6. Juli
Insgesamt 4.000 Arbeiter in Oak Ridge
(US-Bundesstaat Tennessee) und in Paducah
(US-Bundesstaat Kentucky), die in den dortigen
Atom-Fabriken arbeiteten, traten in einen Streik.
Damit war die gesamte US-amerikanische Produktion
von Atombomben vorübergehend lahm gelegt worden.
7. Juli
Der 6. Evangelische Kirchentag fand erstmalig in
Leipzig (
DDR) statt. Rund 500.000 Protestanten aus
der DDR trafen mit 100.000 Protestanten aus der
Bundesrepublik zusammen.
7. Juli
Der hessische Landtag verabschiedete mit großer
Mehrheit aus allen Parteien das neue
Landtags-Wahlgesetz. Es sah u. a. die Erweiterung
des hessischen Landtags von 80 auf 96 Abgeordnete
vor.
7. Juli
In Tansania (Ostafrika) gründeten Julius Nyerere
(1922-1999) und Oscar Kambona (1928-1997) die
nationale Massenpartei „Tanganyika African National
Union“ (TANU). Sie war als Sammelbecken der
politischen Kräfte in Tansania gedacht, die eine
baldige Unabhängigkeit von Großbritannien
anstrebten.
8. Juli
Bundesinnenminister Gerhard Schröder (1910-1969) von
der CDU verteidigte in einer Bundestagsdebatte die
Arbeitsweise des Verfassungsschutzes. Der Minister
reagierte damit auf Vorwürfe des FDP-Abgeordneten
Reinhold Maier (1889-1971). Dieser hatte den
Verfassungsschutz u. a. als neue „Gestapo“ der
Bundesregierung bezeichnet.
8. Juli
Die seit 1952 unter Ministerpräsident Johannes
Hoffmann (1890-1967) amtierende Koalitionsregierung
im
Saarland aus Christdemokratischer Volkspartei
(CVP) und Sozialdemokraten (SPS) zerbrach. Die
beiden Parteien fanden keine Einigung in der Frage
des geplanten Betriebsverfassungsgesetzes.
8. Juli
Der Bundestag lehnte einen Antrag der SPD ab, den
Erlass des Bundesministeriums aufzuheben, wonach die
Zugehörigkeit zu der im spanischen Bürgerkrieg (von
1936 bis 1939) eingesetzten deutschen „Legion Condor“
als ruhegehaltsfähige Dienstzeit doppelt auf die
Rentenansprüche der betroffenen Soldaten angerechnet
wurde.
8. Juli
Der Bundestag nahm einstimmig den Beitritt der
Bundesrepublik zur Konvention der Vereinten Nationen
über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes
an.
8. Juli
In Brüssel (
Belgien) wurde ein Abkommen
unterzeichnet zwischen den Benlux-Staaten
Belgien,
Niederlande und Luxemburg, das die Beschränkung des
Kapitalverkehrs zwischen den Mitgliedsstaaten
vollständig aufhob.
8. Juli
Im nord-indischen Bhakra-Nagal wurde ein neuer
Staudamm eingeweiht. Das darin gespeicherte Wasser
sollte für die Bewässerung von etwa 1 Millionen
Hektar Land eingesetzt werden.
8. Juli
In Aachen gewann die spanische Mannschaft beim
internationalen Reitturnier vor 45.000 Zuschauern
den „Preis der Nationen“. Den zweiten Platz belegte
die Bundesrepublik, den dritten Platz Italien.
8. Juli
Der Wuppertaler SV wurde gegründet.
9. Juli
Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer (1901-1963)
schlug vor, beim Scheitern der Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) anstelle einer
bundesdeutschen Nationalarmee die Truppen der
Bundesrepublik in eine westliche Koalitionsarmee
einzubinden.
9. Juli
Die schwerste Hochwasser seit 1899 ereignete sich in
Bayern nach einem Dauerregen von 50 Stunden. Von dem
Hochwasser waren auch Österreich und Sachsen
betroffen gewesen.
9. Juli
Der liberale Politiker Robert Gordon Menzies
(1894-1978) wurde in Australien erneut zum
Premierminister gewählt.
10. Juli
Die Bundesrepublik trat der Weltorganisation für
Meteorologie (WMO) bei, die als eine
Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) aktiv
ist.
10. Juli
Die Delegationen der französischen Streitkräfte und
der Vietminh einigten sich in Trung Gia
(Nordvietnam) grundsätzlich in der Frage der
Kriegsgefangenen. Die meisten der rund 6.000
französischen Zivilisten, versuchten gleichzeitig,
Hanoi auf der Flucht vor den vorrrückenden Vietminh
auf dem Land- und Luftweg zu verlassen.
11. Juli
Im Parlament von Paraguay wurde General Alfredo
Stroessner (1912-2006) zum neuen Staatspräsidenten
des Landes gewählt. Stroessner war der einzige
Kandidat und wurde per Akklamation gewählt.
11. Juli
In Assen (Niederlande) wurde Werner Haas (1927-1956)
beim Motorrad-WM-Lauf Weltmeister der 250-ccm-Klasse
auf NSU.
11. Juli
Auf seinem Pferd „Orient“ gewann Hans Günter Winkler
(*1926) den „Großen Preis von Aachen“.
12. Juli
In einer Regierungserklärung betonte der britische
Premierminister Winston S. Churchill (1874-1965),
dass Großbritannien neben einer engen Zusammenarbeit
mit den Vereinigten Staaten auch gute Beziehungen
zum Ostblock aufbauen müsse.
12. Juli
Mit der Premiere des „Jeremias“ von Stefan Zweig
(1881-1942) begannen die Bad Hersfelder
Freilichtfestspiele, die bis zum 21. Juli dauerten.
13. Juli
In der DDR wurden 138 Häftlinge amnestiert, die 1950
in den sogenannten Waldheim-Prozessen als angebliche
„Naziverbrecher“ verurteilt worden waren.
13. Juli
Der in der Bundesrepublik gedreht Arzt-Film
„Sauerbruch – Das war mein Leben“ wurde
uraufgeführt. Die Hauptrolle spielte Ewald Balser
(1898-1978). Der Film galt als einer der
erfolgreichsten Arzt-Filme.
13. Juli
Die mexikanische Malerin Frida Kahlo de Rivera starb
in Mexiko-Stadt. Sie war eine der bedeutendsten
Vertreterinnen einer volkstümlichen Entfaltung des
Surrealismus. Kahlo war am 6. Juli 1907 in Coyoacán
(ebenfalls Mexiko-Stadt) geboren worden.
14. Juli
Der ehemalige Versorgungsminister Karl Hamann
(1903-1973) wurde vom Obersten Gericht der DDR in
Berlin (Ost) wegen „Sabotage“ und „verbrecherischer
Beziehungen zu imperialistischer Agenten“ zu zehn
Jahren Zuchthaus verurteilt worden.
15. Juli
Eine Maschine vom Typ Handley Page stürzte auf dem
Militärflugplatz von Cranfield (Großbritannien) ab.
Dabei kamen die vier Besatzungsmitglieder ums Leben.
Die vierstrahlige Düsenmaschine galt bis dato als
modernster Bomber der britischen Luftwaffe.
16. Juli
Im Hafen der schwedischen Hauptstadt Stockholm
trafen ein Kreuzer und vier Zerstörer der
sowjetischen Marine ein. Dies war der erste
Flottenbesuch der UdSSR in Schweden seit der
Gründung der UdSSR im Jahr 1922.
16. Juli
Der Bundestag stimmte dem Amnestiegesetz zu. Das
Gesetz sah Straferlass für Straftaten vor, die vor
dem 1. Dezember 1953 begangen worden waren und deren
Strafmaß drei Monate nicht überschritt.
17. Juli
Vom Bundesverwaltungsgerichtshof in Karlsruhe wurde
entschieden, dass die kommunistische
Jugendorganisation FDJ gegen das Grundgesetz
verstoße. Damit bestätigte das Gericht in letzter
Instanz das FDJ-Verbot der Bundesregierung aus dem
Jahr 1951.
17. Juli
Von der Bundesversammlung wurde in West-Berlin bei
der Wahl des Bundespräsidenten 1954 erneut Theodor
Heuss (1884-1963) zum Bundespräsidenten gewählt.
17. Juli
Die Bauarbeiten an der Autobahn Wien-Salzburg, die
während des Zweiten Weltkriegs eingestellt worden
waren, wurden durch einen symbolischen Spatenstich
des österreichischen Bundeskanzlers Julius Raab
(1891-1964) wieder aufgenommen.
18. Juli
Ein Treffen von rund 250.000 Schlesiern fand in
Frankfurt am Main statt. In Reden und Erklärungen
bekannte sich Vertreter der Schlesier zum
europäischen Gedanken und zur deutschen
Wiedervereinigung. Gleichzeitig betonten sie ihren
Willen zur Rückkehr in die alten deutschen
Ostgebiete.
18. Juli
Zwei Menschen kamen in Manchester (Großbritannien)
ums Leben, als ein Bus, dessen Bremsen versagten, in
ein Schuhgeschäft raste. Zudem gab es 20
Schwerverletzte.
18. Juli
In Silverstone, beim Großen Preis von England,
gewann der Argentinier José Froilán Gonzáles
(1922-2013) auf Ferrari vor dem englischen
Rennfahrer Mike Hawthorn (1929-1050), ebenfalls auf
Ferrari. Die Mercedes-Fahrer Juan Manuel Fangio
(1911-1995) aus Argentinien und der Deutsche Karl
Kling (1910-2003) belegten den vierten bzw. siebten
Platz.
19. Juli
Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) lobte die
„maßvolle und kluge politische Haltung“ der
Studenten in seinen Worten bei der Entgegennahme der
Ehrendoktorwürde der Technischen Universität in
West-Berlin.
19. Juli
Bundespräsident Theodor Heuss (1884-1963) weihte an
der Sektorengrenze im Norden von West-Berlin die
Ernst-Reutter-Siedlung ein. Die insgesamt zwanzig
Häuser, die teilweise bis zu zwölf Stockwerken hoch
sind, wurden u. a. mit Mitteln aus dem
US-amerikanischen Marshall-Plan finanziert.
20. Juli
Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz,
Otto John (1909-1997), setzte sich in die DDR ab.
20. Juli
In der Bundesrepublik wurde anlässlich des zehnten
Jahrestages des Attentatsversuches einer Gruppe von
Widerstandskämpfern auf den deutschen Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler (1989-1945) gedacht. In
einer Gedenkveranstaltung wurde an die „Männer des
20. Juli“ erinnert.
21. Juli
Auf der Genfer Indochina-Konferenz wurde ein
Waffenstillstandsabkommen unterschrieben. Vietnam
sollte am 17. Breitengrad geteilt werden. Kambodscha
und
Laos erhielten ihre volle Souveränität.
21. Juil
Beim Internationalen Springreiterturnier in London
errang Fritz Thiedemann (1918-2000) als erster
deutscher Springreiter den „King-George-Cup“.
22. Juli
Die schwedisch-deutschen Handelsbeziehungen wurden
in West-Berlin vom schwedischen Ministerpräsidenten
Tage Erlander (1901-1985) kritisiert. Während die
Bundesrepublik der größte Lieferant Schwedens sei,
werde die geringe Ausfuhr Schwedens in die BRD durch
eine „ziemlich protektionistische“ Handelspolitik
der Bundesregierung behindert.
22. Juli
Mit einer Neuinszenierung des „Tannhäuser“ von
Richard Wagner (1813-1883), die Wieland Wagner
(1917-1966) realisiert hatte, wurden in Bayreuth die
Wagner-Festspiele „Bayreuther Festspiele“ eröffnet.
Sie dauerten bis zum 22. August.
22. Juli
In Great Hucklow (Großbritannien) gewann der
bundesdeutsche Flieger August Wiethüchter den
Zielflug bei den Weltmeisterschaften der
Segelflieger.
22. Juli
Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den
Vereinigten Staaten wurde ein
Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen.
23. Juli
Gleichlautende Noten wurden von der Regierung
Österreichs an Großbritannien,
Frankreich, die
Sowjetunion und die USA versandt. Darin forderte die
österreichische Regierung neue Verhandlungen über
die Abschaffung des Besatzungsregimes in Österreich.
23. Juli
Vor der südchinesischen Insel Hainan schossen
Jagdflugzeuge der
Volksrepublik China eine britische
Verkehrsmaschine ab. Dabei kamen zehn der 17
Insassen ums Leben.
23. Juli
Die US-amerikanische Studentin Miriam Stevenson
wurde in Long Beach (US-Bundesstaat Kalifornien) zur
„Miss Universum“ gekürt. Die „Miss Germany“ Regina
Ernst erreichte den vierten Platz.
23. Juli
Der deutsche Seeoffizier Felix Graf von Luckner
(1881-1966) zerriss in Malmö (Schweden) vor
Zuschauern das 1280 Seiten umfassende Malmöer
Telefonbuch. Zu jenem Zeitpunkt war der „Seeteufel“
Luckner, der während des Ersten Weltkrieges mit
seinem Hilfskreuzer „Seeadler“ die britische
Blockade durchbrach, 73 Jahre alt.
23. Juli
In einer Rundfunkansprache in der DDR-Hauptstadt
Berlin (Ost) gab der bisherige Präsident des
Bundesverfassungsschutzes Otto John (1909-1987)
seinen Wechsel in die DDR bekannt.
24. Juli
Die drei Westmächte Großbritannien,
Frankreich und
die USA erhielten von der
Sowjetunion den Vorschlag
der Einberufung einer Europa-Konferenz, die vor
allem die „Neutralisierung Deutschlands“ zum Ziel
haben sollte. Das Anliegen wurde von der
US-Regierung sofort abgelehnt.
24. Juli
In Lissabon (Portugal) forderten rund 100.000
Menschen, den Erhalt der portugiesischen Besitzungen
in Indien notfalls mit Waffengewalt zu sichern,
nachdem die portugiesische Besitzung Dadra (Indien)
von indischen Nationalisten besetzt worden war.
24. Juli
In der Nähe von Worms (
Rheinland-Pfalz) kamen bei
einem Zusammenstoß eines Autobusses mit einem
Personenzug 26 Businsassen ums Leben.
25. Juli
Der Führer der kommunistischen Vietminh und
Präsident (seit 1945) und Ministerpräsident der
Demokratischen Republik Vietnam, Ho Chin Minh (),
sah die Demarkationslinie am 17. Breitengrad nur als
Provisorium an. Niemand könne die Kommunisten daran
hindern – so Ho Chin Minh bei einer Pressekonferenz
in Hanoi – auch Südvietnam zu befreien. Nach dem
Genfer Waffenstillstandsabkommen vom 21. Juli stand
der Demokratischen Republik Vietnam die Regierung
des 17. Breitengrades zu, der Süden des Landes
jedoch sollte der von Frankreich unterstützten
Republik Vietnam überlassen bleiben.
25. Juli
In Salzburg (Österreich) begannen die traditionellen
Salzburger Festspiele, die bis zum 30. August
dauerten.
25. Juli
Passagiere beschwerten sich in Großbritannien
öffentlich über die schlechten hygienischen
Bedingungen auf dem Auswandererschiff „Fairesa“. In
zwei Schlafsälen für 220 Passagiere gebe es nur 10
Waschbecken, fünf Salzwasserduschen und 12
Toiletten. Das Schiff, das unter der Flagge Panamas
fuhr, befand sich auf dem Weg von Southampton nach
Cuxhaven, um dort 2.000 deutsche Auswanderer für
Australien an Bord zu nehmen.
26. Juli
Der bis zum 20. Juli amtierende Ministerpräsident
von Albanien, Enver Hoxha (1908-1985), wurde zum
Ersten Sekretär des Zentralkomitees der
Kommunistischen Partei gewählt.
26. Juli
Etwa 140 km nördlich des Polarkreises, auf der
Melville-Halbinsel (Nordwestkanada), entdeckten
Wissenschaftler der US-Universität Pennsylvania
zahlreiche Überreste einer etwa 1.000 Jahre alten
Siedlung.
27. Juli
Im Bundestag legten fünfzehn CDU-Abgeordnete einen
Gesetzentwurf zur Einführung der Todesstrafe vor.
28. Juli
Die Forderung zypriotisch-griechischer Nationalisten
nach einer Vereinigung Zyperns mit Griechenland
wurde von der britischen Regierung abgelehnt. Seit
dem Ende des Zweiten Weltkrieges versuchte die
Enosis-Bewegung mit Terrorakten, den Anschluss der
britischen Krone an Griechenland zu erzwingen.
28. Juli
Der außenpolitische Ausschuss des US-Senats sprach
sich dafür aus, dem Präsidenten der USA, Dwight D.
Eisenhower (1890-1969) die Vollmacht zu erteilen,
der Bundesrepublik Deutschland die Souveränität
zuzuerkennen, obwohl sich der US-amerikanische
Kongress zu jenem Zeitpunkt in den Ferien befand.
28. Juli
In Washington (USA) schlug der Präsident von
Südkorea, Syngman Rhee (1875-1965) vor, die
Volksrepublik China anzugreifen. Zu diesem Zweck
müsste eine Armee von zwei Millionen Mann
aufgestellt und von den Vereinigten Staaten
ausgerüstet werden.
28. Juli
Eine Erhöhung der Zölle auf Schweizer Uhren und
Uhrwerke um 50 Prozent, die von den USA verhängt
worden war, trat in Kraft. Diese handelspolitische
Maßnahme sorgte für erhebliche Unruhe bei den
Exporteuren der Schweizer Uhren.
29. Juli
Nach Angaben der britischen Regierung in London
seien von den aufständischen Mau-Mau bei Anschlägen
in der britischen Kronkolonie Kenia (Ostafrika) 1145
Zivilisten sowie 422 Polizisten und Soldaten seit
1952 getötet worden.
29. Juli
Ein umfassendes Programm zur Wirtschafts- und
Sozialreform war von der französischen Regierung
beschlossen worden. Geplant waren u. a. die
Angleichung von Löhnen und Preisen, verstärkte
Bemühungen um Vollbeschäftigung und die Stärkung der
Handelsbeziehungen mit den überseeischen Besitzungen
Frankreichs.
29. Juli
Der Leda-Staudamm bei Leer
(Ostfriesland/Niedersachsen) wurde eingeweiht. Mit
der Regulierung des Nebenflusses der Ems sollten
25.000 Hektar Grünland vor der bisher üblichen
jährlichen Überschwemmung bewahrt werden.
29. Juli
In England wurde der Fantasy-Klassiker „Der Herr der
Ringe“ von J.R.R. Tolkien (1892-1973)
veröffentlicht.
30. Juli
In der montenegrinischen Hauptstadt Cetinje wurde
der Metropolit der serbisch-orthodoxen Kirche von
Montenegro (Jugoslawien), Arsenije Bradarevic, wegen
„antijugoslawischer Tätigkeit“ zu elfeinhalb Jahren
Zuchthaus verurteilt. Er hatte in der Vergangenheit
mehrfach die KP-Führung kritisiert.
30. Juli
Der israelische Ministerpräsident Moshe Sharet
(1894-1965) entging in Maagan (Israel) nur knapp dem
Tod, als ein Flugzeug 10 Metern von ihm entfernt, in
eine Menschenmenge stürzte. Bei dem Unglück gab es
zehn Todesopfer und 26 Verletzte.
30. Juli
Die 5. British Empire and Commonwealth Games wurden
in Vancouver (Kanada) eröffnet. Sie dauerten bis zum
7. August.
31. Juli
Tunesien erhält von Frankreich die „innere
Autonomie“. Die Außenpolitik und die Verteidigung
Tunesiens wurden weiterhin von den französischen
Behörden wahrgenommen.
31. Juli
Erstmals wurde der K2, der zweithöchste Berg der
Erde, von den beiden italienischen Bergsteigern
Achille Compagnoni (1914-2009) und Nino Lacedelli
(1925-2009) bestiegen.
Juli 1954 Deutschland in den Nachrichten
Aber noch drehen die Traber ihre Runden
RP ONLINE
Juli 1954 auf der Trabrennbahn am Bärenkamp läutete eine
Erfolgsgeschichte ein, die den Namen der Stadt weit über
die Landesgrenzen hinaus bekannt machte. Unter der Regie
des früheren Landrats und Bundestagsabgeordneten Arnold
Verhoeven, dem ....
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Das
geschah
1953
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Das geschah 1955 >>