Februar 1954 - Die Außenministerkonferenz ohne
Ergebnis
Abwechselnd in beiden Teilen Berlins
besprachen sich die Außenminister der Großmächte,
was aus Deutschland werden sollte. Vorrangiges Thema
war die Wiedervereinigung. Es herrschte zwar
Einigkeit darüber, dass die erst unter der
Voraussetzung erfolgen könne, wenn in Ost und West
freie Wahlen stattgefunden hatten, aber genau das
war eine unreale Forderung, die letztendlich das
Ende der Konferenz herbeiführte, aber eben ohne
Ergebnis. In
Frankreich dagegen bemühte sich der
Armenpriester Abbé Pierre mit Erfolg um die
Obdachlosen. Nicht nur sein Appell an die Menschen
im Land, sondern auch sein Anliegen an die Regierung
wegen einer finanziellen Unterstützung war
erfolgreich. Die Kälte, die herrschte, hatte es
nicht geschafft, die Herzen einzufrieren. Auch die
Kauflust der Deutschen war nicht eingefroren.
Jedenfalls meldete der Winterschlussverkauf gute
Zahlen. Und in Australien fielen die Menschen vor
Erschöpfung reihenweise in Ohnmacht, als Elisabeth
II. nach Sidney kam.
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1954 >>
Wichtige Ereignisse im
Februar 1954
1. Februar 1954
Von Bremerhaven aus startete das erste deutsche
Passagierschiff nach dem Zweiten Weltkrieg, die
„Gripsholm“ der Reederei „Norddeutscher Lloyd“ zu
einer Reise nach New York.
1. Februar 1954
Das Informationsbüro der kommunistischen und
Arbeiterparteien (KONINFORM) in Szklarska Poreba
(Polen) forderte Jugoslawien in einem Artikel auf,
sich wieder dem Sowjetblock anzuschließen. Daraufhin
verwies die jugoslawische Regierung auf die erklärte
Absicht von Staatspräsident Josip Broz Tito
(1892-1980), den eingeleiteten eigenen Weg
Jugoslawiens zum Sozialismus von 1948 fortzusetzen.
1. Februar 1954
Der Dirigent Karl Böhm (1894-1981) wurde zum
Direktor der Wiener Staatsoper ernannt.
1. Februar 1954
In Frankreich löste der eindringliche Appell des
französischen Armenpriesters Abbé Pierre, der darum
bat, für Obdachlose in dem kalten Winter 1953/1954
zu spenden, da sie vom Kältetod bedroht seien. Eine
außergewöhnliche Welle der Hilfsbereitschaft aus.
2. Februar 1954
In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin lehnte der
US-amerikanische Außenminister John Foster Dulles
(1888-1959) den sowjetischen Deutschland-Plan ab. Im
Gegensatz zur Sowjetunion forderten die Vereinigten
Staaten freie gesamtdeutsche Wahlen vor einer
Wiedervereinigung. Die Außenminister der vier
Großmächte berieten seit dem 25. Januar abwechselnd
in beiden Teilen von Berlin über die
Deutschlandfrage.
2. Februar 1954
In einem Brief an den US-amerikanischen Senat
erklärte US-Präsident
Dwight D. Eisenhower
(1890-1969), dass die USA 1952 die erste
Wasserstoff-Bombe auf dem Eniwetok-Atoll im Pazifik
gezündet hätten. Damit wurde zugleich amtlich
bestätigt, dass die Explosion Teil eines Programms
zur Entwicklung der Wasserstoff-Bombe war.
2. Februar 1954
In Nürnberg wurde das Stück „Die verbotene Stadt“
des 1945 verstorbenen Schriftstellers Bruno Frank
(1887-1945) uraufgeführt. Das Stück war von Albert
Fischel inszeniert worden.
3. Februar 1954
Gegen eine schematische Regelung bei der
Rückerstattung jüdischen Eigentums wandte sich die
CDU von Rheinland-Pfalz. Begründet wurde das damit,
dass während des Dritten Reiches jüdisches Eigentum
keineswegs nur unter Ausnutzung der Notlage der
Juden erworben worden sei, sondern auch, um
bedrängten Juden zur Flucht zu verhelfen.
3. Februar 1954
In der französischen Hauptstadt Paris protestierten
63 der insgesamt 110 Arbeiterpriester gegen den
Beschluss der französischen Bischofskonferenz,
wonach sie nur noch drei Stunden täglich in einer
Fabrik arbeiten dürften.
3. Februar 1954
Die Regierung Großbritanniens verteidigte vor dem
britischen Unterhaus die laufende Ausbildung von
Piloten der deutschen Lufthansa im englischen
Southampton. Immerhin diene die Ausbildung der
Piloten der Förderung der zivilen bundesdeutschen
Luftfahrt und könne Großbritannien keinesfalls
schaden.
3. Februar 1954
Mindestens 300 Menschen wurden bei dem rituellen
Badefest der indischen Hindus am Zusammenfluss der
heiligen Ströme Ganges und Dschama zu Tode
getrampelt.
3. Februar 1954
Die Kabarettisten Maria Sebaldt, Werner Müller,
Ursula Herking und Wolfgang Neuss stellten in
West-Berlin ihr neues Programm mit dem Titel „Mach
bloß keen Theata“ vor. Der Sketch „Die kleine
Viererkonferenz am Kurfürstendamm“ karikierte die
seit dem 25. Januar in Berlin (Ost und West) tagende
Außenministerkonferenz der Großmächte.
3. Februar 1954
Ganz Europa und auch die Mittelmeerstaaten litten
unter einer enormen Kältewelle. Bisher waren ihr
mindestens 300 Menschen zum Opfer gefallen. Sogar in
Algerien lag Schnee. In schwedisch-Lappland wurden
Temperaturen bis zu minus 35 Grad gemessen.
4. Februar 1954
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau übergab das
Handelsministerium der UdSSR einer Gruppe von 40
britischen Geschäftsleuten Lieferaufträge im Wert
von umgerechnet 4,8 Milliarden DM. Die Sowjetunion
wollte u. a. insgesamt 50 Frachtschiffe und 30
Fischfabrikschiffe kaufen.
4. Februar 1954
In Washington (USA) gab das
US-Verteidigungsministerium die Stationierung des
264. Feldartillerie-Bataillons der US-Armee in der
Bundesrepublik Deutschland bekannt. Das Bataillon
war u. a. mit 28-cm-Atomgeschützen bestückt.
4. Februar 1954
Die Vereinigten Staaten beschlossen, Taiwan (Formosa)
eine Reihe modernster Waffen zu liefern. Gegenüber
dem Vorjahr wurde damit die Militärhilfe der USA an
Taiwan um rund 330 Millionen DM erhöht.
5. Februar 1954
In Den Haag (Niederlande) wurde das Gesetz über die
Ratifizierung des Vertrags zur Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) veröffentlicht. Als
erster der sechs Mitgliedsstaaten hatten die
Niederlande damit das Gesetzgebungsverfahren zur
Ratifizierung des 1952 geschlossenen Vertrages
vollendet. Zu den Mitgliedsstaaten gehörten
Frankreich,
Italien,
Belgien, Luxemburg und die
Niederlande.
5. Februar 1954
In der spanischen Hauptstadt Madrid wurden unter der
Anschuldigung einer „monarchistischer Verschwörung“
18 Personen wegen Hoch- und Landesverrats zu
Gefängnisstrafen zwischen einem und 16 Jahren
verurteilt. Bereits in der Vergangenheit war das
diktatorische Regime unter Francisco Franco
Bahamonde (1892-1975) mehrfach auf diese Weise gegen
Oppositionelle vorgegangen.
5. Februar 1954
Drei Angeklagte wurden vor einem Essener
Verkehrsgericht freigesprochen, obwohl sie mit
Promillewerten von 1,5 bis 1,8 gefahren waren. Nach
den Bestimmungen des am 24. Januar 1953 in Kraft
getretenen Gesetzes zur Sicherung des
Straßenverkehrs stellen 1,5 Promille
Blutalkoholgehalt eine „Gemeingefahr“ das, so dass
die Staatsanwaltschaft sofort ein Verfahren eröffnen
muss.
5. Februar 1954
Das Rote Kreuz musste beim Besuch der britischen
Königin Elisabeth II. (*1926) in Sidney (Australien)
fas 2.000 Ohnmächtige betreuen. Die meisten von
ihnen hatten bis zu zwölf Stunden in einer Menge von
150.000 Menschen auf die Vorbeifahrt der Königin
gewartet.
5. Februar 1954
Mit dem Mercedes 190 SL und dem Mercedes 300 SL
brachte Daimler-Benz zwei neue Serien-Sportwagen auf
den Markt. Diese Wagen waren die ersten Sportwagen
des Unternehmens, die nach dem
Zweiten Weltkrieg für
den allgemeinen Verkauf hergestellt worden waren.
6. Februar 1954
In der Bundesrepublik ging nach zwölf Tagen der
Winterschlussverkauf zu Ende. Wegen der anhaltenden
Kältewelle waren Winterartikel besonders gefragt
gewesen.
6. Februar 1954
In München (
Bayern) begann der traditionelle
„Chrysanthemen-Ball“, auf dem sich Stars aus
Unterhaltung und Politik zusammenfanden.
6. Februar 1954
In Hannover (
Niedersachsen) wurde seit 1927 die
erste umfassende Ausstellung der Werke des Malers
Max Liebermann (1847-1935) eröffnet.
7. Februar 1954
Das US-Verteidigungsministerium gab bekannt, dass
eine Lieferung von leichten Bombern des Typs B-26 an
die französischen Truppen in Indochina erfolgt sei.
7. Februar 1954
Die Lockheed F-104 „Starfighter“ startete in den
Vereinigten Staaten zu ihrem Jungfernflug.
7. Februar 1954
In der südmexikanischen Provinz Chiapas ereignete
sich ein Erdbeben. Die Kleinstadt Yajalon und drei
weitere Ortschaften wurden davon fast völlig
zerstört.
7. Februar 1954
Durch einen 8:2-Sieg über den VfL Nauheim wurde der
EV Füssen in Bad Nauheim deutscher
Eishockey-Meister.
8. Februar 1954
Im Indochina-Krieg rückte die 308. Division des
kommunistischen Vietminh gegen die laotische
Hauptstadt Luang Prabang vor. Von
französisch-laotischen Einheiten wurden erste
Angriffe abgewehrt.
8. Februar 1954
In der norwegischen Hauptstadt Oslo gab die Polizei
die Zerschlagung eines sowjetischen Spionagerings
bekannt. Die insgesamt zwölf festgenommenen Personen
standen unter dem Verdacht, im nordeuropäischen
Hauptquartier des Nordatlantischen
Verteidigungsbündnisses (NATO) in Oslo spioniert zu
haben.
8. Februar 1954
Auf den britischen Flugzeugträgern „Eagle“ und „Glory“
wurden Sabotageakte verübt.
9. Februar 1954
Der österreichische Außenminister Leopold Figl
(1902-1965) traf in West-Berlin ein. Er war von den
Außenministern der vier Großmächte am 8. Februar
1954
eingeladen worden, um an den Beratungen über die
Beendigung des Besatzungsregimes in Österreich
teilzunehmen.
10. Februar 1954
In Italien nahm die neue Regierung unter dem
christdemokratischen Ministerpräsidenten Mario
Scelba (1901-1991) ihre Arbeit auf. Der Regierung
gehörten Christdemokraten, Sozialdemokraten und
Liberale an.
10. Februar 1954
Im Kant-Kino in West-Berlin kam es zu Tumulten.
Jugendliche protestierten gegen den Film „Sterne
über Colombo“ von Veit Harlan (1899-1964), der
während des Dritten Reiches Propagandafilme für die
Nationalsozialisten gedreht hat, darunter auch „Jud
Süß“ (1940).
10. Februar 1954
Im West-Berliner Schillertheater hatte das
Theaterstück „Hexenjagd“ von Arthur Miller
(1915-2005) seine deutsche Premiere. Das Stück, das
auf antikommunistische Hetze in den Vereinigten
Staaten anspielt, hatte 1953 in New York seine
Uraufführung.
10. Februar 1954
Im Hamburger Schauspielhaus fand die Inszenierung
von „Mittagswende“ von Paul Claudel (1868-1955) zum
letzten Mal statt. Dem Dramatiker gefiel die
bisherige Fassung nicht mehr. Er beabsichtigte, nur
noch die von ihm geplante Neufassung zur Aufführung
freizugeben.
11. Februar 1954
In West-Berlin hatte der Film „Die letzte Brücke“
von Helmut Käutner (1908-1980) seine Uraufführung.
11. Februar 1954
Der US-amerikanische Präsident
Dwight D. Eisenhower
(1890-1969) lehnte jede aktive Beteiligung der
Vereinigten Staaten am Indochina-Krieg ab. In
Washington erklärte er, dass er sich keine größere
Tragödie für das US-amerikanische Volk vorstellen
könne, als in den Indochina-Krieg hineingezogen zu
werden.
12. Februar 1954
Auf der Außenministerkonferenz in West- und
Ost-Berlin wurde die Lösung der Österreichfrage von
dem sowjetischen Außenminister Wjatscheslaw M.
Molotow (1890-1986) verhindert. Molotow wollte die
Beendigung des Besatzungsregimes in Österreich bis
zum Abschluss eines Friedensvertrages mit
Deutschland verschieben.
13. Februar 1954
Das Fotografieren in der UdSSR wurde Ausländern von
den sowjetischen Behörden grundsätzlich erlaubt.
Allerdings blieben Aufnahmen von militärischen
Anlagen, besonderen Industriekomplexen, von
Schleusen und Brücken verboten.
13. Februar 1954
In der Antarktis untermauerte Australien seine
Ansprüche auf ein Australisches
Antarktis-Territorium mit der Errichtung des
Mawson-Station für Forschungszwecke.
14. Februar 1954
Zum ersten Mal nach dem
Zweiten Weltkrieg wurde in
Krefeld die Mannschaft von Frischauf Göppingen durch
einen 10:7-Sieg über den PSV Hamburg bundesdeutscher
Hallenhandball-Meister.
15. Februar 1954
Bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen die
Kinderlähmung (Poliomyelitis) meldeten die
Behring-Werke den Durchbruch.
15. Februar 1954
Zum ersten Mal in der Bundesrepublik wurde in der
Freiburger Universitätsklinik ein Patient mit Erfolg
an eine künstliche Niere angeschlossen.
16. Februar 1954
Mit einem außergewöhnlichen Vergleich endete in
Mannheim der Schadenersatzprozess des
deutschstämmigen US-Bürgers und ehemaligen
Zwangsarbeiters Rudolf Waxmann gegen den
Liquidationsvorstand des früheren Chemiekonzerns I.
G. Farben.
16.- Februar 1954
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hob ein Urteil
des Landgerichts von Zweibrücken auf, das unter
Verwendung eines Lügendetektors gefällt worden war.
Der Einsatz des Lügendetektors bei Strafverfahren
sei in der Bundesrepublik nicht zulässig.
16. Februar 1954
Zwischen der Polizei und mehr als 20.000
Demonstranten kam es in Kalkutta (Indien) zu
blutigen Zusammenstößen, deren Ursache die
Verhaftung von 250 Lehrern war, die trotz eines
Versammlungsverbots für höhere Gehälter demonstriert
hatten.
16. Februar 1954
In West-Berlin wurde das erste
Selbstbedienungs-Schuhgeschäft eröffnet.
17. Februar 1954
Dem Bundeskabinett in Bonn wurde ein Gesetzentwurf
gegen Wettbewerbsbeschränkung (Kartellgesetz) vom
Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (1897-1977)
von der CDU vorgelegt.
18. Februar 1954
Zwischen der US-Armee und dem Senator Joseph Raymond
McCarthy (1908-1957) begann in den USA ein Konflikt,
als der Senator als Vorsitzender des
Senatsausschusses zur Untersuchung „unamerikanischer
Umtriebe“, bei einem Verhör den US-General Ralph W.
Zwicker (1903-1991) beleidigt.
18. Februar 1954
Der bekannte französische Priester Abbé Pierre, der
auch „Anwalt der Obdachlosen“ genannt wurde,
erwirkte beim französischen Wirtschaftsministerium
die Ausschreibung einer Anleihe, mit deren Hilfe er
unter anderem Notwohnungen für Obdachlose erstellen
wollte.
18. Februar 1954
Die Todesstrafe als Sühne für Mord wurde einem
Beschluss des israelischen Kabinetts in Tel Aviv
(Israel) zufolge abgeschafft.
18. Februar 1954
Die Berliner Konferenz der Außenminister der USA,
Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjetunion zu
Fragen der Deutschlandpolitik endete ohne konkrete
Ergebnisse.
19. Februar 1954
In einem Weißbuch, das die britische Regierung
herausgab, wurde die Auslieferung von Atomwaffen an
die britische Luftwaffe bestätigt. Die Anschaffung
der Atomwaffen wurde damit begründet, dass
Großbritannien seine Verteidigungsbereitschaft
gegenüber dem „Weltkommunismus“ untermauern müsse.
19. Februar 1954
Von der französischen Regierung wurde ein
verhängnisvoller Preisstopp verhängt. Damit sollte
verhindert werden, dass die Heraufsetzung der
Mindestlöhne um 15 Prozent vom 9. Februar 1954 zu
Preiserhöhungen führen würde.
19. Februar 1954
In der norwegischen Hauptstadt Oslo wurde die
deutsche Eiskunstläuferin Gundi Busch (*1935)
Weltmeisterin.
20. Februar 1954
Die Zahl der in Französisch-Marokko stationierten
Atom-Düsenbomber wurde von den USA von 55 auf 100
erhöht. Im Kriegsfall sollten die Bomber vom Typ
B-47 auf dem Luftwaffenstützpunkt in Sidi Slimane
(Marokko) gegen die Sowjetunion eingesetzt werden.
20. Februar 1954
Im Schweizer Kanton Basel sprachen sich bei einer
Volksabstimmung 59 Prozent der Frauen für ein
allgemeines Frauenstimmrecht aus. Der Entscheid
hatte nur beratenden Charakter. In der Schweiz lag
das Entscheidungsrecht über die Einführung des
Frauenwahlrechts bei den Männern.
20. Februar 1954
In der bayerischen Hauptstadt München wurden die
Eingänge von mehreren Kaufhäusern von rund 1.000
Gewerkschaftern blockiert. Sie drückten mit dieser
Aktion ihren Protest gegen eine Verlängerung der
Öffnungszeiten am Samstag aus.
20. Februar 1954
In Nürnberg brachte ein 19-jähriger Elektriker eine
alte Wehrmachtsgranate auf einem Faschingsfest zur
Explosion. Drei Menschen wurden getötet und 48
Menschen wurden verletzt.
20. Februar 1954
Im neuseeländischen Gisborne stellte die
Weitsprung-Olympiasiegerin Yvette Williams (*1929)
aus Neuseeland mit 6,28 m einen Weltrekord auf.
21. Februar 1954
Das US-Außenministerium gab an, dass die Europäische
Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) eine
Finanzhilfe von umgerechnet rund 430 Millionen DM
von den Vereinigten Staaten erhalten solle. Solange
der Vertrag über die Europäische
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) noch nicht
ratifiziert sein, müsse die Montanunion als einzige
wirksame europäische Institution gestärkt werden.
21. Februar 1954
Bei Dijon (
Frankreich) stellte eine elektrische
Lokomotive der französischen Eisenbahn vom Typ
CC-7121 mit drei Schnellzugwagen einen
Geschwindigkeitsrekord von 243 km/h auf.
21. Februar 1954
In Falun (Schweden) gingen die 13. Nordischen
Skiweltmeisterschaften zu Ende. Der Sportler aus der
Sowjetunion, Wladimir Kusin (1930-2007), der im
30-km-Langlauf und im 50-km-Langlauf gewann, war der
überragende Athlet der Meisterschaften.
22. Februar 1954
In der
französischen Hauptstadt Paris begann der
Prozess gegen den ehemaligen SS-Obergruppenführer
Karl Albrecht Oberg (1897-1965) und seinen
Adjudanten, den früheren SS-Standartenführer Helmut
Knochen (1910-2003). Den beiden Angeklagten wurden
u. a. Deportationen von rund 200.000 Juden aus dem
besetzten Frankreich zur Last gelegt.
22. Februar 1954
Die 29-jährige Christa Lehmann gestand in Worms,
ihre Freundin Anna Hamann sowie ihren Ehemann und
ihren Schwiegervater mit dem Pflanzenschutzmittel E
605 vergiftet zu haben. In der Bundesrepublik wurde
in den Folgemonaten eine Welle von Selbstmorden
registriert, die mit E 605 verübt worden waren.
22. Februar 1954
In Cambridge (US-Bundesstaat Masschusetts) wurde ein
neue Anlage zur Bekämpfung von Krebszellen gebaut.
Die Anlage, die nach Erkenntnissen der Atomforschung
konzipiert worden war, sollte in der
Universitätsklinik von Chicago (US-Bundesstaat
Illinois) installiert werden.
23. Februar 1954
Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) gab bei
einem Besuch in West-Berlin Pläne der
Bundesregierung zur wirtschaftlichen Unterstützung
der Stadt bekannt. Beispielsweise sollten mehr
öffentliche Aufträge nach vergeben und die
bestehenden Steuererleichterungen für West-Berliner
Bürger ausgebaut werden.
23. Februar 1954
Gemeinsam schlugen die Hochkommissare der
Westalliierten in West-Berlin ihrem östlichen
Kollegen vor, die Verkehrsbeschränkungen an den
Sektorengrenzen sowie ständige Polizeikontrollen und
Straßensperren aufzuheben.
23. Februar 1954
Der Deutsche Ausschuss für Erziehungs- und
Bildungswesen warnte in Bonn vor einer übereilten
Schulreform. Nach Ansicht des von den Bundesländern
gemeinsam eingesetzten wissenschaftlichen Gremiums
könnten frühestens in zwei Jahren die Grundlagen für
eine geordnete Reform des Bildungswesens in der
Bundesrepublik geschaffen werden.
23. Februar 1954
In Potsdam (
DDR) rief die Deutsche Akademie für
Staats- und Rechtswissenschaften Jugendliche, die
die Schule beendet hatten, dazu auf, ein
dreijähriges Jurastudium zu absolvieren. Das Abitur
sei als Voraussetzung für den Zugang zur Akademie
nicht notwendig.
23. Februar 1954
Anlässlich des 36. Jahrestages der Gründung der
sowjetischen Streitkräfte verwies der sowjetische
Generalstabschef Marschall Wassili D. Sokolowski
(1897-1968) auf deren moderne Bewaffnung. Die
Streitkräfte der Sowjetunion seien bereit, der
Bedrohung durch die westlichen Atomwaffen
entgegenzutreten.
24. Februar 1954
In der bundesdeutschen
Hauptstadt Bonn wandte sich
der Verband deutscher Studentenschaften dagegen,
Reifezeugnisse, die nach 1951 in der DDR erworben
wurden, als Grundlage für ein Hochschulstudium in
der Bundesrepublik anzuerkennen, da sie nicht den
Anforderungen für das Abitur in der BRD entsprächen.
24. Februar 1954
In Jugoslawien forderte die Belgrader
Boulevardzeitung „Vercenje Novosti“ die Regierung
der Bundesrepublik auf, ehemalige jugoslawische
Kriegsgefangene finanziell zu entschädigen.
25. Februar 1954
Der Staats- und Ministerpräsident Ägyptens, Muhammad
Ali Nagib (1901-1984) wurde gestürzt. Das Amt des
Ministerpräsidenten übernahm Gamal Abdel Nasser
(1918-1970), der auch Vorsitzender des
Revolutionsrates wurde.
25. Februar 1954
In Syrien trat Staatspräsident Adib asch-Schischakli
(1909-1964) nach einem Putsch zurück. Zu seinem
Nachfolger wurde der frühere Staatspräsident
Nureddin al-Atassi (1928-1992) von den
Aufständischen berufen.
25. Februar 1954
Einstimmig beschlossen in einer Bundestagsdebatte
alle Parteien, die Wiedervereinigung der beiden
Teile Deutschlands in „Frieden und Freiheit“
herbeizuführen.
25. Februar 1954
Die Kriminalpolizei in Würzburg (
Bayern) stellte die
Polizeiakte des „Hauptmanns von Köpenick“, Wilhelm
Voigt (1849-1922) sicher. Der arbeitslose Schuster,
der 1906 als Hauptmann im Rathaus von
Berlin-Köpenick auftrat, war Vorbild für die
gleichnamige Komödie von Carl Zuckmayer (1896-1977).
26. Februar 1954
Im Bonner Bundestag verabschiedeten die
Regierungsparteien mit ihrer Zweidrittelmehrheit die
Wehrergänzung zum Grundgesetz, durch das der Bund
das Recht zur Gesetzgebung über die Verteidigung
einschließlich der Einführung einer allgemeinen
Wehrpflicht erhielt.
26. Februar 1954
In Karlsruhe entschied der Erste Senat des
Bundesverfassungsgerichts, dass die Soldaten der
früheren Wehrmacht mit der deutschen Kapitulation am
8. Mai 1945 ihr Dienstverhältnis beendet hatten.
26. Februar 1954
In Görlitz (
DDR) versprach DDR-Ministerpräsident
Otto Grotewohl (1894-1964) auf dem vierten Bauerntag
staatliche Förderung auch für Bauern, die keiner
landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG)
angeschlossen waren.
27. Februar 1954
Die britische Bevölkerung stünde der
Wiederbewaffnung der Bundesrepublik sehr skeptisch
gegenüber, so die Ansicht des hessischen
Ministerpräsidenten Georg August Zinn (1901-1976)
von der SPD, der von einem fünftägigen Besuch aus
Großbritannien zurückgekehrt war.
27. Februar 1954
Frankreich wurde von „Radio Peking“ aufgefordert,
sich vom Einfluss der USA zu lösen, wenn es an einer
friedlichen Lösung im Indochina-Konflikt tatsächlich
interessiert sei.
28. Februar 1954
Der Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen, Jakob
Kaiser (), forderte in einer Rundfunkansprache eine
„echte Volksbewegung“ zur Wiedervereinigung
Deutschlands.
28. Februar 1954
Auf dem Europa-Kongress der „Sozialistischen
Internationale“ in Brüssel (
Belgien) sprach sich die
Mehrheit der sozialistischen Parteien Europas für
die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) aus.
Lediglich die Vertreter der bundesdeutschen
Sozialdemokraten stimmten gegen die Entschließung.
28. Februar 1954
Im schwedischen Aare endete der erste Wettbewerb der
14. Alpinen Skiweltmeisterschaften mit einem Sieg
des Norwegers Stein Eriksen (*1927). Die
Skiweltmeisterschaften dauerten bis zum 6.März.
Februar 1954 Deutschland in den Nachrichten
Tiefseeforscher Georges Houot "Da ist das
Ungeheuer!"
Spiegel Online
Februar 1954, und mit jeder Schraube kappt der
französische Marineoffizier Georges Houot die Verbindung
zu der gewohnten, sicheren Außenwelt. Er ist mit seinem
Begleiter Pierre Willm auf dem Weg in eine völlig
unbekannte Welt fern des Sonnenlichts: .....
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