März 1954 - Die US-amerikanische
Wasserstoff-Bombe
Der wissenschaftlich-technische Erfolg der
Wasserstoff-Bombe, die die USA auf dem Bikini-Atoll
zur Explosion brachten und mit der sich rühmen
konnten, die bisher stärkste ihres Ausmaßes gezündet
zu haben, bleibt umstritten. Tatsache war aber, dass
im Umkreis von 100 Kilometern ische Fischer
eine radioaktive Strahlenverseuchung davontrugen.
Dass die Vereinigten Staaten daraufhin das
Sperrgebiet um das Atoll auf 1.400 Kilometer
ausdehnten, war für die Fischer im Nachhinein nicht
mehr sehr hilfreich. Etwas fragwürdig war bei dieser
Art der Demonstration von militärischer Stärke auch
die Aussage des jugoslawischen Staatsoberhauptes
Tito, der behauptete, dass der „Kalte Krieg“ zu Ende
sei. Die
UdSSR jedenfalls nahm die DDR als
souveränen Staat ernst und gab deren Anerkennung
offiziell bekannt. Aber auch das war wohl noch
längst nicht das Ende der Auseinandersetzungen
zwischen den Lagern.
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1954 >>
Wichtige Ereignisse im
März 1954
1. März
Auf dem Bikini-Atoll (pazifische Marshallinseln)
wurde von den Vereinigten Staaten die bisher
stärkste Wasserstoffbombe gezündet. Sie war um ein
600-faches stärker als die Hiroshima-Bombe.
1. März
Während einer Sitzung des US-amerikanischen
Repräsentantenhauses schossen vier puertoricanische
Nationalisten von der Galerie aus in den
Sitzungssaal. Fünf Abgeordnete wurden bei dem
Anschlag zum Teil schwer verletzt.
1. März
In Khartum, der Hauptstadt des Sudan, kam es
anlässlich der ersten Parlamentssitzung zu blutigen
Ausschreitungen zwischen den Befürwortern und den
Gegnern eines Anschlusses an Ägypten. Dabei wurden
30 Menschen getötet. Mehr als 100 Personen wurden
verletzt.
2. März
In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi wandte sich
der Ministerpräsident des Landes, Jawaharlal Nehru
(1889-1964), gegen die geplante militärische
Unterstützung der Vereinigten Staaten für Pakistan
und lehnte gleichzeitig jede US-amerikanische
Militärhilfe für Indien ab.
2. März
In der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad erklärte
der Staatspräsident des Landes, Josip Broz Tito
(1892-1980) den „Kalten Krieg“ für beendet. Es sei
eine neue Phase diplomatischer Verhandlungen im
Begriff, die ideologische Sturheit abzulösen.
2. März
Neun weitere Selbstmordfälle mit dem
Pflanzenschutzmittel E 605 wurden aus verschiedenen
Teilen der Bundesrepublik bekannt.
3. März
Der US-amerikanische Präsident
Dwight D. Eisenhower
(1890-1969) übte an den Untersuchungsmethoden des
republikanischen Senators Joseph Raymond McCarthy
(1908-1959) scharfe Kritik. McCarthy war
Vorsitzender eines Ausschusses des Senats, der
„unamerikanische Umtriebe“ in den Vereinigten
Staaten aufdecken sollte.
3. März
Der bisher größte Hochofen in Europa wurde in dem
britischen Stahlwerk Appleby-Prodingham angeblasen.
4. März
Im österreichischen Graz wurde erstmals in deutscher
Sprache die politische Groteske „Genf“ des vor drei
Jahren verstorbenen Schriftstellers George Bernard
Shaw (1856-1950) aufgeführt.
5. März
Der US-Präsident
Dwight D. Eisenhower (1890-1969)
ernannte den Rechtsanwalt Ernest Wilkins Sr.
(1894-1959) zum stellvertretenden Arbeitsminister.
Wilkins war der erste Farbige im US-Kabinett.
5. März
Innerhalb eines halben Jahres war auf den Sultan von
Marokko, Mohammad Ben Arafa (1889-1976), das zweite
Attentat von Nationalisten verübt worden.
5. März
Der französische Ministerpräsident Joseph Laniel
(1889-1975) nannte in Paris (
Frankreich) die
Bedingungen für einen sofortigen Waffenstillstand in
Indochina. Er stellte die Forderungen nach einer
Evakuierung von Laos, Kambodscha und des
Tongking-Deltas durch die kommunistischen
Vietminh-Rebellen.
6. März
In Puerto Rico wurden im Zusammenhang mit dem
Attentat im US-Repräsentantenhaus am 1. März die
Parteivorsitzenden und zahlreiche Mitglieder der
Kommunistischen Partei und der rechten Nationalisten
festgenommen.
7. März
Als Nachfolger von Franz Blücher (1896-1959) wurde
auf dem fünften Bundesparteitag der FDP Thomas
Dehler (1897-1967) zum neuen Parteivorsitzenden
gewählt.
7. März
In Hannover (
Niedersachsen) protestierten etwa
50.000 Katholiken mit einem sechs Kilometer langen
Schweigemarsch gegen die Einführung von
„christlichen Gemeinschaftsschulen“ in
Niedersachsen.
7. März
In der schwedischen Hauptstadt Stockholm wurde die
UdSSR Eishockey-Weltmeister durch einen 7:2-Sieg
über die kanadische Auswahl.
8. März
Regierungsvertreter s und der Vereinigten
Staaten unterzeichneten in der ischen
Hauptstadt Tokio ein Verteidigungsabkommen zur
Unterstützung der ischen Wiederaufrüstung.
8. März
Der bisherige Botschafter in Pakistan, Wolfgang
Jaenicke (1881-1968), wurde neuer deutscher
Botschafter beim Vatikan, eine Tatsache, die
Presseberichten zufolge „leichtes Befremden“
auslöste, da Jaenicke Protestant war.
8.März
In der ägyptischen Hauptstadt Kairo wurde der
Ministerpräsident Gamal Abdel Nasser (1918-1970)
nach nur elftägiger Amtszeit von seinem Vorgänger
Muhammad Ali Nagib (1901-1984) im Amt abgelöst.
8. März
In Bochum Forderte der nordrhein-westfälische
Ministerpräsident
Karl Arnold (1901-1958) die
Rückgabe der Gebiete von Eupen und Malmedy, die 1949
unter vorläufige niederländische und belgische
Verwaltung gestellt worden waren.
9. März
In der DDR wurde der Film „Ernst Thälmann – Sohn
seiner Klasse“ uraufgeführt. Ein Jahr später folgte
der zweite Teil „Ernst Thälmann – Führer seiner
Klasse“. Für Schulen und Betriebe war es Pflicht,
diesen Film anzuschauen.
9. März
In der französischen Hauptstadt Paris verhandelte
Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) mit dem
französischen Außenminister Georges Bidault
(1899-1983) über die Saar-Frage. Adenauer reiste im
Anschluss an seine Gespräche weiter zu
Staatsbesuchen nach Griechenland, Italien und in die
Türkei.
9. März
In dem vom DDR-Kulturminister Johannes R. Becher
(1891-1958) neu gebildeten
künstlerisch-wissenschaftlichen Rat fehlten der
Komponist Hanns Eisler (1898-1962), die
Schriftstellerin Anna Seghers (1900-1983) und der
Komponist Paul Dessau (1894-1979). Eisler und Dessau
waren von der SED-Parteileitung „formalistische
Tendenzen“ zur Last gelegt worden.
9. März
In der italienischen Hauptstadt Rom protestierten
Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche scharf
gegen einen vom Vatikan veröffentlichten
Hirtenbrief, in dem die Gläubigen zum Kampf gegen
alle „nichtkatholischen Bewegungen“ aufgeFordert
wurden. Nach Ansicht der Protestanten wurden in dem
Hirtenbrief „Kommunisten und Protestanten schlicht
in einen Topf geworfen“.
10. März
Auf Antrag der CDU wurde in Nordrhein-Westfalen das
Wahlgesetz geändert. Kleinere Parteien würden es
danach schwerer haben, in den Landtag zu gelangen.
10.März
Der in der Bundesrepublik schwelende Streit um die
Neuregelung des Eheschließungsgesetzes wurde von
Bundesinnenminister Gerhard Schröder (1910-1989) von
der CDU beendet, indem er den Gesetzentwurf der
Bundesregierung zurückzog.
10. März
In Paris verbot die französische Regierung jede
Demonstration für oder gegen die geplante
Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG).
11. März
Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob
Kaiser (1888-1961), wandte sich in Bonn gegen die
Bezeichnung „Ostzone“ für das Staatsgebiet der DDR.
Das deutsche Land im Osten liege jenseits der
Oder-Neiße-Linie.
11. März
Vor dem Bundestag kündigte Bundesfinanzminister
Fritz Schäffer (1888-1967) eine Steuerreform an, die
hauptsächlich die Einkommenssteuer-Tarife senken
sollte.
11. März
Zum ersten Mal konnte der Bedarf an Zucker in der
Bundesrepublik fast völlig aus der eigenen Erzeugung
gedeckt werden. Bisher war ein Drittel der
Gesamtverbrauchsmenge importiert worden.
11. März
In Genf (
Schweiz) wurde der 24. Internationale
Automobilsalon eröffnet. Die Ausstellung dauerte bis
zum 18. März.
11. März
In Italien beendete eine Kampfabstimmung im
Parlament eine Regierungskrise. Ministerpräsident
Mario Scelba (1901-1991) wurde mit 300 zu 283
Stimmen im Amt bestätigt.
11. März
Der Chirurg Tord Skoog (1915-1977) entwickelte in
Uppsla (Schweden) eine Methode, menschliche Haut bis
zu zwei Monate zu konservieren.
12. März
In Hamburg wurde die Zwölftonoper „Moses und Aron“
von Arnold Schönberg (1874-1951) in einer
konzertanten Fassung uraufgeführt.
12. März
In der Bundesrepublik Deutschland wurde das
Verfahren der Ehescheidung erschwert. Eine vom
schuldigen Ehepartner beantragte Scheidung sollte
künftig gegen den Willen des unschuldigen Partners
nicht mehr möglich sein.
12. März
An der Universitätsklinik in Köln wurde die erste
„Radiumkanone“ zur Behandlung von Krebs in Dienst
genommen.
12. März
Die bundesdeutsche Spring-Reitermannschaft gewann
erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges beim
Internationalen Reitturnier in Dortmund den „Preis
der Nationen“.
13. März
In Caracas, der Hauptstadt von Venezuela, endete die
zehnte Panamerikanische Konferenz zwischen den USA
und den südamerikanischen Ländern, die am 1. März
begonnen hatte. Es waren Maßnahmen zur Eindämmung
des Kommunismus beschlossen worden.
13.März
In Vietnam begannen die Kämpfe um die
„Dschungelfestung“ Dien Bien Phu zwischen den
französischen Truppen und der kommunistischen
Vietminh.
13. März
Der ehemalige persische Außenminister Hossein Fatemi
(1917-1954) wurde in der iranischen Hauptstadt
Teheran festgenommen. Nach dem Sturz von
Ministerpräsident Mohammad Mossadegh (1882-1967) im
August 1953 war Fatemi in den Untergrund gegangen.
14. März
Der ehemalige Leiter des Staatssicherheitsdienstes
Gabor Peter (1906-1993) wurde in Ungarn wegen
angeblicher „Verbrechen gegen Staat und Volk“ zu
lebenslanger Haft verurteilt.
14. März
In der Bundesrepublik begann die „Woche der
Brüderlichkeit“, die von der „Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ organisiert
worden war.
14. März
In Garmisch-Partenkirchen gewann die bundesdeutsche
Sportlerin Annemarie „Mirl“ Buchner (*1924) nach dem
Abfahrtslauf auch den Slalom und die
Kombinationswertung des Kandahar-Rennens.
15. März
Der US-Verteidigungsminister Charles Erwin Wilson
(1890-1961) gab in Washington (USA) die Reduzierung
der Heeres- und Marinestreitkräfte um 400.000 Mann
bekannt. Bis zum Juli 1955 sollten dann die
Luftstreitkräfte um 57.000 Mann verstärkt werden.
15. März
In kehrten 23 Fischer mit Anzeichen
radioaktiver Strahlenverseuchung an Land zurück. Sie
hatten sich während der Zündung einer
US-amerikanischen Wasserstoff-Bombe auf dem
Bikini-Atoll im Pazifischen Ozean ca. 100 Kilometer
von der Explosionsstelle entfernt aufgehalten.
16. März
Bundesfamilienminister Franz-Josef Wuermeling
(1900-1986) sprach in Fulda (
Hessen) angesichts der
rückläufigen Geburtenzahlen seit dem Jahr 1900
davon, dass „Deutschland bereits ein sterbendes
Volk“ sei.
16. März
Zwei britische Soldaten wurden bei einem Überfall in
der Nähe der ägyptischen Stadt Isamilia am Suezkanal
von ägyptischen Nationalisten umgebracht. Seit 1882
hielt Großbritannien die Zone um den Suezkanal
besetzt.
16. März
Wegen zu hoher Kosten und technischer
Schwierigkeiten schränkte die sowjetische Regierung
ihr Entwicklungsprogramm für die Wasserstoffbombe
ein.
17. März
In der Wüste Negev (Israel) wurden bei einem
Überfall bewaffneter Araber auf einen Autobus elf
Israelis getötet.
17. März
Großbritannien gab die Tantiemen-Guthaben deutscher
Musiker für die Jahre 1950 bis 1952 frei. Sie waren
nach dem
Zweiten Weltkrieg als Feindvermögen
beschlagnahmt worden.
18. März
Als erste bürgerliche Partei übernahm in der DDR die
Liberal-Demokratische Partei (LDP) die
Organisationsstruktur der SED.
18. März
In der ägyptischen Hauptstadt Kairo wurden sieben
Frauen der Organisation „Töchter des Nils“ nach
einem siebentägigen Hungerstreik für das
Frauenwahlrecht in ein ägyptisches Krankenhaus
eingeliefert.
18. März
Mit 138 zu 12 Stimmen entschied sich das norwegische
Parlament für die Verlängerung der Wehrpflicht von
zwölf auf achtzehn Monate.
18. März
Auf neun Schachtanlagen im Ruhrgebiet in der BRD
wurden wegen der schlechten Absatzlage im Bergbau
erstmals seit 22 Jahren Feierschichten eingelegt.
18. März
Bundespräsident Theodor Heuss (1884-1963) Forderte
auf einer Kundgebung der Deutschen
Angestellten-Gewerkschaft (DAG) Hilfe für geistige
Berufe, weil „ein Staat und eine Wirtschaft, die
ihre besten geistigen Kräfte verkümmern lassen,
eines Tages nicht mehr wettbewerbsfähig sein
werden“.
19. März
Die erste Wehrergänzung zum Grundgesetz, die der
Bundestag am 26. Februar beschlossen hatte, wurde
vom Bundesrat angenommen.
19. März
Als ständige Spielstätte des „Berliner Ensembles“
eröffnete das „Theater am Schiffbauerdamm“ seinen
Spielbetrieb mit einer Inszenierung des „Don Juan“
von Molières (1622-1673) in der Bearbeitung von
Bertolt Brecht (1898-1965). Das von Brecht und
Helene Weigel (1900-1971) gegründete „Berliner
Ensemble“ bezog damit das Haus am Schiffbauerdamm
als eigene Spielstätte.
19. März
In Polen wurde Józef Cyrankiewicz (1911-1989) vom ZK
der Kommunistischen Vereinigten Arbeiterpartei zum
Nachfolger des Ministerpräsidenten Boleslaw Bierut
(1892-1956) gewählt. Bierut war zurückgetreten.
19. März
Zur Kontrolle kommunistischer Aktivitäten beschloss
die italienische Regierung eine Reihe von Maßnahmen.
Unter anderem sollte die Finanzierung der
Kommunistischen Partei Italiens einer strengen
Kontrolle unterworfen werden.
20. März
Die Vereinigten Staaten sahen sich gezwungen, das
Sperrgebiet rund um das Bikini-Atoll auf einen
Radius von 1.400 km zu erweitern. Nach der Explosion
der Wasserstoff-Bombe am 1. März waren mehrere
ische Fischer, die sich in einer Entfernung von
100 km aufgehalten hatten, mit radioaktiver
Verseuchung heimgekehrt.
20. März
In Frankfurt am Main wurde zum ersten Mal die
Deutsche Hallenmeisterschaft ausgetragen, die der
Deutsche Leichtathletik-Verband veranstaltete.
21. März
In Essen erklärte die Unabhängige Deutsche Partei
(UDP) ihre Auflösung. Sie empfahl ihren Mitgliedern
den Beitritt zur Freien Demokratischen Partei (FDP).
21. März
Die Bundespost eröffnete in Cuxhaven das 100.
Fernschreibamt in der Bundesrepublik.
21. März
Die bundesdeutsche Hallenhandball-Nationalmannschaft
erreichte ein 5:5 gegen die Weltmeister Schweden in
der Dortmunder Westfalenhalle.
22. März
In Duisburg gründete sich der „Freie Demokratische
Arbeitnehmerverband“. Er sollte sich nach eigenen
Angaben an die Arbeitnehmer wenden, die „weder
marxistisch noch konfessionell“ gebunden waren.
22. März
Der jugoslawische Staatspräsident Josip Broz Tito
(1892-1918) sprach sich in einem Rundfunkinterview
für die uneingeschränkte Gleichberechtigung der
Bundesrepublik mit anderen Völkern aus. So müsse der
Bundesrepublik beispielsweise das Recht auf
Landesverteidigung zugestanden werden.
22. März
Für weitere sechs Jahre wurde Chiang Kai-shek
(1887-1975) zum Staatspräsidenten auf Taiwan
(Formosa) gewählt.
22. März
Auf der Pazifikinsel Iwo Jima wurde ein Massengrab
gefunden. Darin wurden Leichen von 2.000 gefallenen
ischen Soldaten aus dem
Zweiten Weltkrieg
entdeckt.
22. März
In der brandenburgischen Stadt Wittstock (
DDR)
brannte das 700 Jahre alte Rathaus ab. Ein
Nachtwächter war über seiner Zigarette
eingeschlafen. Der Vorfall wurde von der örtlichen
SED-Leitung und auch von bundesdeutschen Zeitungen
zu politischer Agitation benutzt.
22. März
Ein 63-jähriger Rentner gewann in Essen beim
West-Süd-Toto die Rekordsumme von 738.115 DM.
23. März
Als letztes Bundesland beschloss Bayern das Ende der
Entnazifizierung.
23. März
Vom Oberkommando der US-Armee wurde in Washington
eine Überprüfung aller Offiziere auf ihre
„politische Zuverlässigkeit“ angeordnet. Diese
Maßnahme stand in Zusammenhang mit dem Streit
zwischen der US-Armee und Senator Joseph Raymond
McCarthy (1908-1957), dem Vorsitzenden des
Senatsausschusses zur Untersuchung „unamerikanischer
Umtriebe“.
23. März
Die Nummer 13 der Illustrierten „Revue“ wurde im
gesamten Bundesgebiet beschlagnahmt, weil sie eine
Reportage über angeblich unsachgemäße Tierversuche
an der Zweiten Medizinischen Klinik der Universität
München enthielt.
23. März
Weil zu wenige Arbeitsstellen für Ärzte vorhanden
seien, warnte das Präsidium des Deutschen Ärztetages
vor der Aufnahme eines Medizinstudiums.
24. März
Der Hohe Kommissar Frankreichs in der
Bundesrepublik, André François-Poncet (1887-1978),
erhielt vom französischen Außenministerium die
Anweisung, der Wehrergänzung zum Bonner Grundgesetz
nicht zuzustimmen.
24. März
Die US-amerikanische Akademie der Schönen Künste
verlieh in New York dem Schriftsteller Ernest
Hemingway (1899-1961) ihren Ehrenpreis 1954. Der
Preis wurde alljährlich im Wechsel an den besten
Maler, Bildhauer, Schriftsteller und Dramatiker
verliehen.
24. März
Der DDR-Kulturminister Johannes R. Becher
(1891-1958) legte in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin
einen Zehn-Punkte-Katalog für die kulturelle
Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik und der
DDR vor. Darin regte Becher u. a. den Austausch von
Orchestern an, die Schaffung eines gesamtdeutschen
Urheberrechts und auch eine enge Zusammenarbeit
zwischen den Theatern in beiden deutschen Staaten.
25. März
Die erste Wehrergänzung zum Grundgesetz, die vom
Bundestag am 26. Februar beschlossen worden war, am
19. März vom Bundesrat angenommen wurde, wurde nun
von der Alliierten Hochkommission mit dem
einschränkenden Zusatz genehmigt, dass die Ergänzung
erst dann in Kraft treten könne, wenn die
Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG)
gegründet sei.
25. März
Die UdSSR erkannte die DDR offiziell als souveränen
Staat an.
25. März
Der sowjetische Hochkommissar, Wladimir S. Semjonow
(1911-1992), wurde von den drei westlichen Hohen
Kommissaren aufgeFordert, schnellstmöglich
Hafterleichterungen für die sieben noch im Gefängnis
von Berlin-Spandau (West-Berlin) einsitzenden
Nürnberger Kriegsverbrecher zuzustimmen.
25. März
Die Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände sprach sich in Köln gegen die
einheitliche Einführung der Fünf-Tage-Woche in
deutschen Unternehmen aus.
25. März
Der ehemalige Leiter des Nachrichtendienstes der
Dienststelle Blank, Friedrich Wilhelm Heinz
(1899-1968), wurde festgenommen. Ihm wurde Spionage
für den sowjetischen Geheimdienst zur Last gelegt.
Die Dienststelle Blank war für Sicherheitsfragen der
Bundesrepublik zuständig.
25. März
In der ägyptischen Hauptstadt Kairo beschloss das
Parlament des Landes, sich nach dem Zusammentritt
der Verfassungsgebenden Versammlung am 23. Juli
aufzulösen.
25. März
Der US-amerikanische Film „Verdammt in alle
Ewigkeit“ erhielt in Hollywood (USA) acht „Oscars“.
Audrey Hepburn () und William Holden () wurden als
beste Schauspieler für ihre Rollen in „Ein Herz und
eine Krone“ bzw. „Stalag 17“ ausgezeichnet.
25. März
Frauen einer Damenringer-Riege protestierten vor dem
Verfassungsausschuss des Bayerischen Landtags gegen
das Verbot von Frauenringkämpfen.
25. März
In Bethel bei Bielefeld starb die deutsche
Frauenrechtlerin Gertrud Bäumer. Sie war am 12.
September 1873 in Hohenlimburg (heute Hagen) geboren
worden.
25. März
Papst Pius XII. (1876-1958) lobte in der Enzyklika
„Sacra virginitas“ jene Menschen im Dienste Gottes,
die in ihrem Leben ehelos und jungfräulich blieben.
Sie seien für Ehre und Ruhm der Kirche
unverzichtbar.
26. März
Die Bundesrepublik schaffte mit der Unterzeichnung
des Wehrverfassungsgesetzes durch Bundespräsident
Theodor Heuss (1884-1963) die Voraussetzung für den
Aufbau der Bundeswehr.
26.März
Die DDR begann mit dem Bau ihres ersten
Atomkraftwerkes in Aue.
27. März
Zahlreiche Studenten demonstrierten in verschiedenen
Städten Griechenlands für die Wiedervereinigung der
britischen Kronkolonie Zypern mit Griechenland. Die
Mehrheit der griechischen Inselbevölkerung Forderte
seit Jahrzehnten schon den Anschluss an
Griechenland, während Großbritannien Zypern
langfristig Autonomie gewähren wollte.
28. März
In Saarbrücken schaffte die bundesdeutsche
Fußball-Nationalmannschaft durch einen 3:1-Sieg über
das
Saarland die Qualifikation für die
Fußball-Weltmeisterschaft.
28. März
Der bundesdeutsche Mittelgewichts-Boxer Bubi Scholz
(1930-2000) besiegte bei seinem ersten Kampf in den
USA im New Yorker Madison Square Garden den
US-Amerikaner Al Andrews (1931-1912) nach Punkten.
29. März
Der Oberbefehlshaber der ägyptischen Streitkräfte,
Abd al-Hakim Amer (1919-1967), rief in Ägypten den
Belagerungszustand aus, nachdem am Wochenende erneut
Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen um
Staatspräsident Ali Muhammad Nagib (1901-1984) und
seinem Widersacher Gamal Abdel Nasser (1918-1970)
ausgebrochen waren.
29. März
Bundespräsident Theodor Heuss (1884-1963)
unterzeichnete in der bundesdeutschen Hauptstadt
Bonn das Abkommen zur Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) und den
Deutschlandvertrag, der das alliierte
Besatzungsstatut ablösen sollte.
29. März
Israelische Soldaten töteten bei einem Überfall auf
das jordanische Dorf Nahalin acht Menschen.
30. März
In London lehnte der britische Premierminister
Winston Churchill (1874-1965) eine Unterbrechung der
US-amerikanischen Wasserstoff-Bomben-Versuche ab.
30. März
In New York sprach sich der US-amerikanische
Außenminister John Foster Dulles (1888-1959) für ein
„vereintes Vorgehen der freien Welt zur Verhinderung
einer kommunistischen Eroberung Indochinas und ganz
Südostasiens“ aus.
30. März
Der ehemalige US-amerikanische Konteradmiral Robert
A. Theobald (1884-1957) warf dem 1945 gestorbenen
Ex-Präsidenten Franklin D. Roosevelt (1882-1945)
vor, dass er die US-Flotte bei dem ischen
Angriff 1941 auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor
bewusst geopfert habe, um den Eintritt der USA in
den
Zweiten Weltkrieg möglich zu machen.
30. März
Der erste Abschnitt der Yonge-University-Spadina
Line der Toronto Subway wurde in Toronto (Kanada) in
Betrieb genommen. Es war die erste U-Bahn in Kanada.
31. März
Die UdSSR schlug den Westmächten ihren Beitritt zum
Nordatlantischen Verteidigungspakt (NATO) vor, unter
der Voraussetzung, dass sich die Westmächte an einem
europäischen Sicherheitspakt beteiligen würden.
März 1954 Deutschland in den Nachrichten
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