August 1957 - Kritik am Sonderzug, Kritik an
Unsitten in Rom
Wahlkampf war wichtig, die Regierungsgeschäfte
aber auch. Und so hatte sich der Bundeskanzler
Konrad Adenauer in einen Sonderzug der Bundesbahn
gesetzt, um seine Wahlkampfreisen zu absolvieren.
Das stieß bei der FDP auf heftige Kritik, weil diese
Reise von der CDU nicht ordnungsgemäß bezahlt worden
war. So argumentierten jedenfalls die Freien
Demokraten. Gegen diese Kritik ging der
Regierungssprecher Felix von Eckardt energisch vor.
Er hielt entgegen, dass der Kanzler auch während des
Wahlkampfes die Regierungsgeschäfte weiterführen
müsste. Eckardt betonte, dass der Kanzler dabei sehr
wohl die Regierungs- und Parteiangelegenheiten
deutlich voneinander zu trennen wüsste. Warum eine
Kritik in London eine heftige Debatte ausgelöst
hatte, ist nicht bekannt. Aber dass Lord John Grigg
Alkicham die Königin Elisabeth II. und den Hof
kritisiert hatte, machte Schlagzeilen. Den Hof zu
kritisieren war durchaus nicht üblich und die
Königin war gewiss „not amused“. In der
italienischen Hauptstadt Rom kämpfte die Polizei
gegen ganz andere Verstöße. Dort waren alle
Polizeireviere angewiesen worden, „Unsitten und
Mangel an Anstand in der Bekleidung“ energisch zu
bekämpfen. In der Hauptsache war das eine Kritik an
Touristen, die nämlich liefen in Shorts und anderer
leichter Bekleidung auf den Straßen und Plätzen der
Ewigen Stadt umher.
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Wichtige Ereignisse im
August 1957
Anreißer August 1957
August 1957 –
1. August
BRD 1957 – In Frankfurt am Main (
Hessen) hatte die
Deutsche Bundesbank ihre Arbeit aufgenommen. Sie
hatte die Bank deutscher Länder als Zentralbank
abgelöst. Der Präsident der Deutschen Bundesbank
wurde Wilhelm Vocke, der diesen Posten bereits in
der Bank deutscher Länder inne gehabt hatte.
1. August
UNO 1957 – Das wissenschaftliche UN-Komitee hatte
einen ersten Bericht vorgelegt, der über die
Gefahren radioaktiver Verseuchung informierte. Darin
wurde die Vermutung deutlich, dass die radioaktiven
Strahlen genetische Veränderungen auslösen könnten
und auch bestimmten Krebsarten Vorschub leisteten.
1. August
China 1957 – Der stellvertretende Ministerpräsident
und Verteidigungsminister der
Volksrepublik China,
Marschall Peng Dehhuai hatte bekanntgegeben, dass
die Streitkräfte im 620.000 Soldaten reduziert
werden würden.
1. August
BRD 1957 – Im Volkswagenwerk in Wolfsburg
(
Niedersachsen) war eine neue Bau-Serie angelaufen.
Dabei hatte es sich um Limousinen und Kabrioletts
gehandelt.
1. August
BRD 1957 – Der 51-jährige „Wunderdoktor“ Bruno
Gröning, der mehrfach gegen das Heilpraktikergesetz
verstoßen hatte, war vom Schöffengericht
München-Land zu einer Geldstrafe verurteilt worden
in einer Höhe von 2000 DM. Gröning wurde in zweiter
Instanz vom Landgericht München II wegen des
Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz und zudem
wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Die
Gesamtstrafe hatte acht Monate auf Bewährung und
5000 DM Geldstrafe betragen.
2. August
BRD 1957 – Als Konsequenz zum Bestechungsskandal im
Bundeswehrbeschaffungsamtes in Koblenz
(
Baden-Württemberg) hatte das
Bundesverteidigungsministerium eine
Überwachungsstelle gegen Korruption eingerichtet.
2. August
Sowjetunion/Jugoslawien 1957 – Der sowjetische
Parteichef
Nikita S. Chruschtschow und der
jugoslawische Staatschef Marschall Josip Broz Tito
hatten sich zu einer geheimen Besprechung getroffen.
Dabei waren sich die beiden Politiker über die
unabhängige Stellung
Jugoslawiens einig geworden.
3. August
Großbritannien 1957 – Lord John Grigg Alkicham hatte
im Land eine heftige Debatte ausgelöst, weil er die
Königin Elisabeth II. und den Hof kritisiert hatte.
3. August
BRD/Australien 1957 – Über deutsche Auswanderer, die
nach Australien gegangen waren, hatten Australien
und die Bundesrepublik neue Vereinbarungen
getroffen.
3. August
BRD 1957 – Unter dem Verdacht der Weinpanscherei war
ein 43-jähriger Küfermeister aus Johannisberg im
Rheingau (
Hessen) verhaftet worden. Ihm war zur Last
gelegt worden, dass er vom Herbst 1954 bis zum Mai
1957 drei bis vier Millionen Liter Chemie-Wein in
Umlauf gebracht hatte.
3. August
BRD 1957 – Aus Anlass der Funkausstellung in
Frankfurt am Main war von der ARD erstmals die
Sendung „Zum Blauen Bock“ zur Ausstrahlung gelangt.
Moderator der volkstümlichen Fernsehshow war Otto
Höpfner gewesen. Als erster Wirt dieser Sendung, die
einer großen Gaststube nachempfunden worden war,
wurde Höpfner damit zu einem bekannten TV-Gesicht.
3. August
BRD 1957 – Im Rahmen der in Frankfurt am Main
stattfindenden Rundfunk- und Fernsehausstellung
waren zum ersten Mal Deutsche Fernsehpreise
verliehen worden. Die aus dem Programm genommene
Quizsendung „Zwei auf einem Pferd“ mit Hans-Joachim
Kulenkampff wurde ausgezeichnet, ebenso die TV-Serie
„Familie Schölermann“. Einen Fernsehpreis erhielt
auch die Sendereihe „Ein Platz für Tiere“, die von
dem Frankfurter Zoodirektor Bernhard Grzimek
präsentiert wurde.
4. August
China 1957 – Die Einrichtung von
„Arbeitsbesserungsanlagen für soziale Schädlinge und
gesetzlose Elemente“ war von der Regierung der
Volksrepublik öffentlich mitgeteilt worden.
4. August
Automobilrennsport 1957 – Auf dem Nürburgring, wo
der Große Preis von Deutschland ausgetragen wurde,
hatte der Argentinier Juan Manuel Fangio auf
Maserati vor 100.000 Zuschauern den Sieg errungen.
Damit stand Fangio zum fünften Mal als
Automobilweltmeister vorzeitig fest. Zwei Rennen
standen noch bis zum Ende der Saison aus.
5. August
BRD/Europa 1957 – Die Bundesregierung hatte acht
europäischen Staaten, die während der Zeit des
Nationalsozialismus von Deutschland besetzt waren,
Vorschläge zur Entschädigung politischer Häftlinge
unterbreitet. Diese Vorschläge waren von den acht
Ländern unter Protest abgelehnt worden.
5. August
BRD 1957 – Die Übergriffe britischer Soldaten
gegenüber der deutschen Bevölkerung waren vom Rat
der Stadt Lüneburg in einer außerordentlichen
Sitzung verurteilt worden. Es war in der
Garnisonstadt seit 1954 immer wieder zu
Zwischenfällen gekommen. Es war ein
Sittlichkeitsverbrechen dabei. Weiterhin waren elf
Körperverletzungen und sechs Diebstähle begangen
worden. An all diesen Straftaten waren britische
Soldaten beteiligt gewesen.
6. August
Sowjetunion/Syrien 1957 – Eine syrische
Regierungsdelegation, die sich eine Woche lang zu
Gesprächen in der sowjetischen Hauptstadt
aufgehalten hatte, beendete ihren Besuch. Als
Ergebnis gab es seitens der Sowjetunion die Zusage,
dass Syrien Eisenbahnmaterial und
Industrieeinrichtungen auf Kredit bekommen würde.
6. August
BRD 1957 – Zwischen der Bundeswehr und der
US-amerikanischen Armee hatte ein Austauschprogramm
im Wehrbereichskommando IV begonnen, das regelmäßig
durchgeführt wurde. Zum Wehrbereichskommando IV
gehörten Hessen und
Rheinland-Pfalz.
6. August
Dänemark 1957 – Nachdem in der dänischen Hauptstadt
der US-amerikanische Film „Rock around the clock“
vorgeführt wurde, war es zu schweren
Auseinandersetzungen gekommen, die sich Jugendliche
mit der Polizei lieferten.
7. August
Sowjetunion/DDR 1957 – Eine sowjetische
Regierungsdelegation, an deren Spitze Parteichef
Nikita S. Chruschtschow gestanden hatte, war in der
DDR-Hauptstadt Ost-Berlin eingetroffen. Der Besuch
dauerte eine Woche.
7. August
BRD 1957 – In Koblenz-Metternich (
Baden-Württemberg)
war ein schweres Pionierbataillon aufgestellt
worden. Damit hatte in der Bundesrepublik der Aufbau
einer bodenständigen Landverteidigung begonnen.
7. August
USA 1957 – US-Präsident
Dwight D. Eisenhower hatte
den ehemaligen Präsidenten einer großen
Seifenfabrik, Neil E. McElroy, zum neuen
US-Verteidigungsminister ernannt. Der Vorgänger,
Charles E. Wilson, war zurückgetreten.
7. August
Österreich 1957 – Im Wiener Burggarten hatte man
aufgrund einer privaten Initiative das
Bronzestandbild des österreichischen Kaisers Franz
Joseph I. aufgestellt, der einem Abguss einer
Steinstatue von Johannes Penk nachempfunden war.
8. August
Frankreich 1957 – Für den Haushalt 1958 hatte die
französische Regierung eine Kürzung um 676 Millionen
Francs (acht Millionen DM) gebilligt. Damit war das
Haushaltsdefizit auf fast die Hälfte verringert
worden. Die Sparmaßnahmen waren vor allem zu Lasten
der Militärausgaben gegangen. Dies hatte bis zum
Jahresende eine Reduzierung der französischen
Truppen um 130.000 Soldaten zur Folge.
8. August
BRD/International 1957 – In Frankfurt am Main
(
Hessen) war die Tagung des Weltbundes der Lehrer
und Erzieher zu Ende gegangen. Sie hatte sieben Tage
gedauert.
9. August
BRD/DDR 1957 – Der 1952 gegründete Forschungsbeirat
für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands im
Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen hatte
den zweiten Tätigkeitsbericht vorgelegt. Die
Überführung der zentralistischen Planwirtschaft in
der DDR in eine marktwirtschaftliche Ordnung war als
dringlichste Aufgabe bezeichnet worden.
9. August
BRD 1957 – Der Bundeskanzler und CDU-Vorsitzende
Konrad Adenauer, der seine Wahlkampfreise in einem
Sonderzug der Bundesbahn absolvierte, hatte damit
bei der FDP heftige Kritik ausgelöst, weil diese
Reise von der CDU nicht ordnungsgemäß bezahlt wurde,
nach Ansicht der Freien Demokraten. Gegen diese
Kritik hatte der Regierungssprecher Felix von
Eckardt entgegengehalten, dass der Kanzler auch
während des Wahlkampfes die Regierungsgeschäfte
leiten müsste. Er würde jedoch die Regierungs- und
Parteiangelegenheiten deutlich dabei trennen.
10. August
Reitsport 1957 – In Bad Salzuflen
(Nordrhein-Westfalen) hatte der bundesdeutsche
Champion der Springreiter, Fritz Thiedemann, den
inoffiziellen Weltrekord der erfolgreichsten Pferde
beim Reitturnier mit seinem 14-jährigen Holsteiner
Wallach Meteor eingestellt.
10. August
Fußball 1957 – Um ein geeignetes Quartier für die
deutsche Nationalmannschaft während
Fußball-Weltmeisterschaft 1958 zu finden, waren der
Fußball-Bundestrainer Sepp Herberger und der zweite
DFB-Vorsitzende Hans Huber nach Schweden gereist.
Die beiden Fußball-Funktionäre hatte bereits 1954
selbst eine Unterkunft für die Mannschaft in der
Schweiz gesucht, als die BRD dort
Fußball-Weltmeister wurde.
11. August
BRD 1957 – Die Demokratische Partei Saar hatte sich
auf ihrem Landesparteitag in Saarbrücken unter
Beibehaltung ihres Namens zum Landesverband Saar der
FDP erklärt.
11. August
Oman 1957 – Die Festung Naswa, Hauptstadt des
Aufstandsgebietes im Sultanat Oman, hatte sich den
Truppen des Sultans ergeben. Diese hatten
Unterstützung von britischen Einheiten erhalten.
11. August
Frankreich 1957 – Mit 20 Prozent hatte
Frankreich
Exporte subventioniert und auf Importe (mit Ausnahme
von Rohstoffen) 20 Prozent aufgeschlagen. Dies kam
einer Abwertung des Francs um 20 Prozent gleich. So
sollte die Ausfuhr gesteigert werden und eine
Verbesserung der unausgeglichenen Zahlungsbilanz.
11. August
BRD 1957 – Am Münchner Staatstheater war im Rahmen
der Opernfestspiele die Oper „Die Harmonie der Welt“
von Paul Hindemith uraufgeführt worden. Das
fünfaktige Werk hatte das Leben des Astronomen
Johannes Kepler zum Thema.
11. August
USA/International 1957 – Für den Kriegsfall in den
europäischen Mitgliedsstaaten des westlichen
Militärpakts NATO hatte US-Senator Hubert Humphrey
eine Lebensmittelbevorratung gefordert. In den
US-amerikanischen Verteidigungsplänen stellte der
Mangel an Nahrungsmittelreserven eine
lebensgefährliche Lücke dar.
11. August
BRD 1957 – Nach Angaben der Rundfunk-, Fernseh- und
Phonoausstellung in Frankfurt am Main hatten fast
500.000 Besucher die Ausstellung besucht, die zehn
Tage gedauert hatte.
11. August
Schweiz 1957 – Obwohl nur einer der vier vermissten
Bergsteiger gerettet worden war, hatte man eine
aufsehenerregende Rettungsaktion in der
Eiger-Nordwand in den Schweizer Alpen abgebrochen,
weil die Erfolgsaussichten nicht gegeben waren.
12. August
Tennis 1957 – In Hamburg hatte der Australier Mervyn
Rose durch einen klaren Drei-Satz-Sieg über Pierre
Darmon (Tunesien) das Herreneinzel bei den 51.
Internationalen Tennismeisterschaften von
Deutschland gewonnen. Gewinnerin bei den Damen war
Yola Ramirez aus Mexiko geworden. Sie hatte mit 7:5,
6:3 über ihre Landsmännin Rosa Maria Reyes gesiegt.
13. August
Syrien 1957 – Weil sie angeblich eine Verschwörung
gegen den Staatspräsidenten Schukri Al Kuwwatli
angezettelt haben sollten, hatte die syrische
Regierung drei US-amerikanische Botschaftsangehörige
des Landes verwiesen.
13. August
Neuseeland 1957 – Der neuseeländische
Premierminister Sidney Holland war aus
gesundheitlichen Gründen von seinem Amt
zurückgetreten. Er hatte seit 1949 regiert. Seine
Nachfolge trat sein bisheriger Stellvertreter Keith
Holyoake an.
14. August
Polen 1957 – Die Behörden hatten gewaltsam einem
dreitägigen Streik der Straßenbahner in der Stadt
Łodz ein Ende gesetzt. Unter anderem hatten die
Streikenden um Lohnerhöhungen gekämpft.
14. August
Marokko 1957 – Der Sultan von Marokko war als
Muhammad V. König des Landes geworden, das 1956 von
Frankreich und Spanien unabhängig geworden war.
Danach wurde der nordafrikanische Staat künftig als
Königreich bezeichnet, nicht mehr als scherifisches
Reich.
14. August
BRD/CSSR 1957 – Am bayerisch-tschechoslowakischen
Grenzübergang Schafberg-Vollmau hatten Zollbeamte
eine Grenztafel mit Bundeswappen aufgestellt, auf
dem auch der Schriftzug „Bundesrepublik Deutschland“
zu lesen war. An den bayerischen Grenzpunkten zum
Ausland waren bis dahin nur Tafeln angebracht
gewesen, auf denen das bayerische Wappen und der
Hinweis „Freistaat Bayern“ gestanden hatten.
15. August
BRD 1957 – Der Bundestagsabgeordnete Heinz Kühn
hatte auf der letzten SPD-Parteikonferenz vor der
Bundestagswahl am 15. September die Regierung Konrad
Adenauer mit der DDR-Regierung verglichen. Er hatte
geäußert, dass beide von der Teilung Deutschlands
leben würden.
15. September
Oman 1957 – Im Sultanat Oman hatten sich die
britischen Truppen aus der Festung Naswa
zurückgezogen. Vier Tage zuvor waren sie an der
Eroberung der Festung Naswa beteiligt gewesen.
15. August
Britisch-Guayana/Großbritannien 1957 – Bei den
Parlamentswahlen hatte der frühere Ministerpräsident
der Kronkolonie, Cheddi Jagan, einen beachtlichen
Erfolg erzielt. Seine Fortschrittliche Volkspartei
hatte neun der 14 Sitze gewinnen können. Noch vor
vier Jahren war Jagan wegen
„Kommunistenfreundlichkeit“ abgesetzt worden. Später
hatte man ihn sogar deshalb verhaftet.
16. August
BRD/Sowjetunion 1957 – In der sowjetischen
Hauptstadt Moskau war eine mehrstündige Sitzung der
deutsch-sowjetischen Regierungsverhandlungen
ergebnislos zu Ende gegangen. Beide Seiten hatte
keine Einigung erreicht in der Frage der Rückführung
Deutscher aus der Sowjetunion. Zudem war der
deutsche Delegationsleiter Rolf Lahr nach Bonn
zurückgerufen worden.
16. August
BRD 1957 – Das Bundesfamilienministerium hatte eine
Denkschrift vorgelegt, in der über das Ausmaß und
die Ursachen des Geburtenrückgangs berichtet wurde.
17. August
Syrien 1957 – In den letzten Wochen hatte die Wende
zu einem arabisch-nationalistischen Kurs in der
syrischen Politik begonnen. Manifestiert worden war
das durch einen Wechsel in der syrischen
Armeeführung.
17. August
Europa 1957 – Die Montanunion hatte die Einführung
einer Arbeitskarte beschlossen. Dadurch war es
anerkannten Facharbeitern in Berufen der Kohlen- und
Stahlindustrie erlaubt, innerhalb dieser
europäischen Gemeinschaft einer Beschäftigung
nachzugehen.
17. August
Schweiz/Europa 1957 – In Genf war das erste
europäische Synchronzyklotron in Betrieb genommen
worden. Es handelte sich dabei um einen
Teilchenbeschleuniger mit einer Leistung von 600
Millionen Volt.
17. August
Österreich 1957 – Im Rahmen der Salzburger
Festspiele war die Neufassung der auf drei Akte
erweiterten Opera buffa „Die Schule der Frauen“ von
Rolf Liebermann zur Uraufführung gelangt. Die
Grundlage der Oper ist die gleichnamige Komödie von
Molière.
18. August
Leichtathletik 1957 – Im Düsseldorfer Rheinstadion
war die zweitägige 57. Deutsche
Leichtathletik-Meisterschaften beendet worden. Die
Wettkämpfe wurden auf mittelmäßigem Niveau
ausgetragen. Überragende Leistungen hatten der
Hürdenläufer Martin Lauer und der Sprinter Manfred
Germar abgeliefert. Beide Sportler konnten je drei
Titel gewinnen.
18. August
Radrennsport 1957 – Bei dem Rennen der
Profiradfahrer im belgischen Waregem konnte der
Titelverteidiger Rik van Steenbergen (
Belgien) den
Titel eines Straßenweltmeisters erneut erringen. Bei
den Amateuren hatte ebenfalls ein belgischer Fahrer,
Louis Proost, den Weltmeister-Titel gewonnen.
19. August
USA 1957 – Der Vorsitzende der US-amerikanischen
Atomenergiekommission, Lewis L. Strauss, hatte dem
Kongress seine Auffassung mitgeteilt, dass eine
Armbanduhr mit einem leuchtenden Zifferblatt für den
Menschen eine größere Gefahr darstelle, als es alle
radioaktiven Niederschläge nach Atomexplosionen
könnten.
20. August
Großbritannien/Oman 1957 – Die arabischen Staaten
hatten einen Antrag gestellt, damit der
UN-Sicherheitsrat, das britische Eingreifen im
Sultanat Oman zu erörterte. Dieser Antrag war
abgelehnt worden.
20. August
BRD 1957 – Das Bundeskabinett hatte beschlossen, das
Rösten, Mahlen und Mischen von Kaffee von der
Großhandels-Umsatzsteuer zu befreien. Danach gab es
die Erwartung, dass die Kaffeepreise von
durchschnittlich 10 DM bis 13 DM je Kilogramm ab dem
1. September um 0,80 DM bis 1,80 DM niedriger werden
würden.
21. August
USA 195 – US-Präsident
Dwight D. Eisenhower hatte
eine militärische Intervention in Syrien nach der
Maßgabe der Eisenhower-Doktrin zum gegenwärtigen
Zeitpunkt ausgeschlossen. Gleichzeitig war die
US-amerikanische Flotte im Mittelmeer in See
gestochen. Es würde sich dabei um ein Routinemanöver
handeln, war aus dem Marinehauptquartier zu
vernehmen.
21. August
BRD/Film 1957 – In der Schauburg in Münster
(Nordrhein-Westfalen) war der Spielfilm „Der tolle
Bomberg“ angelaufen. Die Komödie war unter der Regie
von Rolf Thiele entstanden und basiert auf dem
gleichnamigen Roman von Josef Winkler. Die
Titelrolle spielte Hans Albers.
21. August
Italien 1957 – Alle Polizeireviere der Hauptstadt
Rom waren vom Polizeipräsidenten zur energischen
Bekämpfung von „Unsitten und Mangel an Anstand in
der Bekleidung“ angewiesen worden. Die Verordnung
bezog sich hauptsächlich auf Touristen. Diese
flanierten in Shorts und anderer leichter Bekleidung
auf den Straßen und Plätzen der Ewigen Stadt.
22. August
DDR/BRD 1957 – Der Leiter des Germanischen Seminars
an der Humboldt-Universität in der DDR-Hauptstadt
Ost-Berlin, Alfred Kantorowicz, hatte in der
Bundesrepublik um politisches Asyl nachgesucht.
23. August
BRD/Justiz 1957 – Im Prozess um das Unglück an der
Iller waren die Urteile gesprochen worden. Am 3.
Juni waren bei der Durchquerung 15 Soldaten der
Bundeswehr ertrunken. Der Oberstabsjäger, der die
Durchquerung des Flusses befohlen hatte, erhielt
acht Monate Gefängnis auf Bewährung. Für die
Mitangeklagten, einen weiteren Oberstabsjäger und
einen Oberleutnant, hatte es Freisprüche gegeben.
23. August
USA 1957 – In den Vereinigten Staaten war der
Diskontsatz von 3 Prozent auf 3,5 Prozent erhöht
worden. Damit hatte der Diskontsatz seit 23 Jahren
den höchsten Stand erreicht.
24. August
BRD 1957 – Die Zahl der ausländischen Studenten in
der Bundesrepublik würde sich im Wintersemester
1957/58 erstmals auf mehr als 10.000 erhöhen. Dies
besagten Angaben des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes (DAAD).
25. August
Sowjetunion 1957 – Die Regierung der UdSSR hatte die
Erschließung Sibiriens für den Getreideanbau zu
einer vorrangigen Staatsaufgabe erklärt.
25. August
Film/International 1957 – In Venedig hatten die 18.
Filmfestspiele begonnen. Sie dauerten bis zum 8.
September. Weil der Film „Robinson soll nicht
sterben“ den Angaben der Festspielleitung zu spät in
Venedig eingetroffen war, wurde er nicht zugelassen,
so dass die BRD 1957 nicht bei den Filmfestspielen
vertreten war.
25. August
Automobilrennsport 1957 – Der bundesdeutsche
Automobilrennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips
hatte auf Porsche-Spyder-RS den Großen Bergpreis der
Schweiz gewonnen. Der mehrfache Deutsche Meister
Richard von Frankenberg auf Porsche und der
Schweizer Willy Daetwylerer auf Maserati waren als
Zweitplatzierte ins Ziel gekommen mit einem
Rückstand von 5:56 Minuten.
26. August
Sowjetunion/USA 1957 – Seitens der Sowjetunion war
der erfolgreiche Test ihrer ersten
Interkontinentalrakete bekanntgegeben worden.
Ähnliche Versuche, die von den US-Amerikaner
unternommen wurden, hatten bisher nicht geklappt.
26. August
BRD/Fußball 1957 – Der Deutsche Sportbund hatte beim
Auswärtigen Amt in Bonn Druck ausgeübt, damit eine
Moskauer Fußballmannschaft in die Bundesrepublik
einreisen durfte. Diese Mannschaft sollte gegen eine
Auswahl Hamburgs spielen.
27. August
BRD 1957 – Der Verteidigungsausschuss des
Bundestages hatte sich zu einem
Untersuchungsausschuss konstituiert wegen der
Bestechungsaffäre im Bundeswehrbeschaffungsamt in
Koblenz (
Baden-Württemberg). Der Antrag der
Fraktionen zur Öffentlichmachung der
Ausschuss-Sitzungen war von der CDU mit knapper
Mehrheit abgelehnt worden.
28. August
Frankreich 1957 – Frankreich hatte die Preise auf
dem Stand vom 31. Juli eingefroren. Zur
Stabilisierung des Preisniveaus waren weitere
Maßnahmen ergriffen worden.
29. August
BRD 1957 – In der
Bundeshauptstadt Bonn war der
Zweite Bundestag zu seiner letzten Sitzung
zusammengetreten. Die Ansprache von
Bundestagspräsidenten Eugen Gerstenmaier zur
Auflösung des Parlaments war dabei der
Haupttagesordnungspunkt gewesen.
29. August
International 1957 – Die Westmächte hatten bei der
UN-Abrüstungskonferenz einen Gesamtplan über ihre
Abrüstungsvorschläge vorgelegt. Dieser Plan war von
dem sowjetischen Delegierten Valerian A. Sorin
kritisiert worden. Er hatte dem Westen den Vorwurf
gemacht, dass es kein Entgegenkommen gegenüber den
sowjetischen Vorschlägen geben würde.
30. August
BRD 1957 – Ein sieben Kilometer langes Teilstück der
geplanten Autobahn Frankfurt am Main-Würzburg war
zwischen Frankfurt-Süd und Offenbach für den Verkehr
freigegeben worden.
30. August
Schweiz 1957 – Um mit einem Freiballon die Alpen zu
überqueren, hatten drei Schweizer knapp sechs
Stunden benötigt. Seit 50 Jahren war dies der erste
Ballonflug über die Alpen gewesen.
31. August
BRD 1957 – Der SPD-Politiker Carlo Schmid hatte auf
einer Veranstaltung in Mannheim (
Baden-Württemberg)
erklärt, dass in seiner Partei niemand mehr an einer
Verstaatlichung der Wirtschaft interessiert sei.
31. August
Südostasien 1957 – Die Föderation Malaya (heute
Malaysia), die aus den neun malaiischen Sultanaten
sowie den beiden Straits Settlements Penang und
Malakka bestanden hatte, war zu einen unabhängigen
Staat innerhalb des Britischen Commonwealth
geworden.
31. August
BRD 1957 – Die Arbeitslosenzahl war im Monat August
in der BRD weiter gesunken. Sie betrug nun 365.002,
von denen 187.610 Männer und 177.392 Frauen
arbeitslos gemeldet waren. Insgesamt waren das
25.248 weniger Arbeitslose.
August 1957 in den
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