Das Filmjahr 2010 - Fußball kontra Film
Viele Filme, weniger
Besucherzahlen.
Hurra - wir können auf ein ganz erfolgreiches und
spannendes
Filmjahr 2010 zurückblicken. Und auch in
Sachen Umsatz lief es gar nicht so schlecht.
Immerhin haben die deutschen Lichtspielhäuser über
800 Millionen Euro eingenommen - und das trotz der
sommerlichen
Fußball-WM, die viele Fans über Wochen vor
die heimischen Fernseher gelockt hatte.
Und mehr noch: Das Filmjahr 2010 lag umsatztechnisch
gerade einmal vier Prozent hinter den sehr guten
Vorjahreszahlen. Einziger Wermutstropfen – die Zahl
der Besucher ging mit einem Minus von mehr als 15
Prozent deutlich zurück (es gab 2010 insgesamt rund
115 Millionen Besucher).
Die Retter in der Not waren da die Zuzahlungen für
die neuen 3-D-Kinofilme – denn die sorgten für
zusätzliche Umsätze. Gleich zu Anfang des Jahres
zeigten die Kinos den Film „Avatar – Aufbruch nach
Pandora“ (der Start war allerdings schon im Dezember
des
Vorjahres). Ein
gigantisches
Zukunftsmärchen, das regietechnisch von James
Cameron stammt, hatte bei uns über 7,8 Millionen
Besucher(innen) in die Kino gelockt (insgesamt mit
2009 sogar mehr als 11 Millionen). Und damit wurde
Avatar zu der erfolgreichsten Produktion im Filmjahr
2010 – mit einer sensationell neuen
Animationstechnik. Der Erfolg machte sich natürlich
auch beim Umsatz bemerkbar - allein in Deutschland
hatte Avatar über 114 Millionen Euro eingespielt.
Ein echter Mega-Erfolg - Glückwunsch dazu.
Flugsaurier und blaue Aliens erobern deutsche
Kinos 2010.
Mit „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ erfüllte sich
Regiegenie
James Cameron einen lang gehegten Traum.
Und das ist ihm auch gelungen – denn bereits im
Vorfeld schrieb er mit seiner aktuellen Produktion
nicht nur 3-D-Filmgeschichte. Denn „Avatar –
Aufbruch nach Pandora“ ist einer der teuersten Filme
aller Zeiten geworden. Die Kosten sollen sich auf
sagenhafte 500 Millionen Dollar belaufen haben. Und
das Beste – das ist auch auf der 3-D-Leinwand zu
bemerken. James Cameron bearbeitete die realen
Szenen mit computeranimierten Effekten.
Mit dem
neuen Motion-Capture-Verfahren war es möglich, die
Mimik und Gestik der Schauspieler direkt auf die
Avatare zu „transportieren“. Und davon einmal
abgesehen – auch die Geschichte des Films ist super
spannend. Sie spielt im Jahr 2154 – in einer Zeit,
als die Erde auch ökologisch am Ende war.
Um
überhaupt wieder an neue Rohstoffe gelangen zu
können, mussten neue Welten entdeckt werden. Eine
davon war ganze sechs Millionen Lichtjahre von der
Erde entfernt – der Mond Pandora. Wissenschaftler
hatten hier besonders wertvolle Rohstoffe entdeckt.
Nur – auf Pandora ist Leben zu finden. Und die
Einwohner hier ehren ihre Natur auf zauberhafte Art
und Weise. Nur das wird sich mit dem Eintreffen der
Menschen dramatisch verändern.
Und kurz darauf - im
März des Filmjahres 2010 - präsentierte uns
Regisseur Tim Burton seine „ im Wunderland“ –
eine aufwendige Neuauflage des Kinderbuchklassikers
von Lewis Caroll.
im Wunderland – eine zauberhafte Welt
voller Farben.
„ im Wunderland“ war – wie „Avatar“ von James
Cameron – als 3-D-Version produziert worden und soll
immerhin rund 250 Millionen Dollar gekosten haben
(also „nur“ die Hälfte der
Produktionskosten von Avatar). Und es hätte alles so schön werden können –
denn insgeheim war geplant, dass die kleine
die blauen Aliens von Pandora übergangslos ablösen
sollte.
Denkste! Denn auch nach fast drei Monaten
wollten die Kinobesucher(innen) weiterhin „Avatar –
Aufbruch nach Pandora“ sehen. Und damit wurden die
3-D-Leinwände für den Deutschlandstart von „ im
Wunderland“ knapp.
Das Ergebnis war, dass die
Premiere bei uns in weniger 3-D-Kinos stattfinden
musste. Der Film zeigt neben reinen Trickfiguren –
wie z.B. die Grinsekatze – auch so genannte
„Mischwesen“. So zeigt sich z.B. der
Hollywoodschauspieler
Johnny Depp mit übergroßen
Augen als Hutmacher.
Weitere Schauspieler(innen)
sind Anne Hathaway, Crispin Glover und Helena Boham
Carter. Übrigens - für die Hauptrolle hatte
Tim
Burton die Jungschauspielerin
Mia Wasikowska aus
Australien verpflichtet. Doch anders als bei der
Produktion von Avatar waren einige Kinobesucher
gerade von den Effekten des Films eher enttäuscht
(„diese waren nicht perfekt“).
Und dann war es
endlich soweit - Ende Mai des Filmjahres 2010 gab es
ein Wiedersehen mit den vier Hauptdarstellerinnen
aus „Sex and the City“ – dem zweiten Kinofilm der
erfolgreichen US-Fernsehserie. Natürlich wieder mit
dabei sind die vier Hauptdarstellerinnen
Sarah
Jessica Parker,
Kim Cattrall,
Cynthia Nixon und
Kristin Davis. Das Besondere – der Kinostart fand in
Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA
gleichzeitig statt.
Hurra - Carrie, Miranda, Charlotte und Samantha
sind zurück.
In diesem Film spielen Fashion, High Heels, Liebe
und Beziehungen eine wichtige Rolle. Damit aber
nicht genug – denn bei „Sex and the City 2“ müssen
sich Carrie & Co. dieses Mal auch mit dem Thema
„Kind und Karriere“ beschäftigen. Und da Carrie
ihren Mr. Big im ersten Kinofilm endlich ehelichen
durfte, soll es jetzt auch mit dem Kinderwunsch
klappen.
Ganz klar, dass sich die Fashionikone auf
ihre erfahrenen Freundinnen Charlotte und Miranda
verlassen kann. Aber - eine Finanzkrise scheint dem
Haussegen des verliebten Paares alles andere als gut
zu tun. Das Ergebnis: Mr. Big bekommt einen super
Job in London angeboten. Nur, Carrie will unbedingt
in ihrem geliebten Manhattan bleiben. Also macht
sich Mr. Big alleine in die englische Hauptstadt
auf, erliegt hier dem Charme einer Kollegin und
hintergeht Carrie. Die allerdings bekommt das
Techtelmechtel heraus und trennt sich von ihrer
großen Liebe.
Kurz darauf erfährt sie allerdings,
dass sie von ihrem Mr. Big ein Kind erwartet. Über
2,5 Millionen Besucher(innen) verfolgten das
Beziehungschaos zwischen Carrie & Mr. Big allein in
den deutschen Lichtspielhäusern.
Und das klingt doch
ganz schön nach einem dritten cineastischen
Wiedersehen, oder!? Übrigens, dass ein Hollywood-Blockbuster auch mal anders „gestrickt“
werden kann – und dabei trotzdem mega-erfolgreich
ist – das zeigte der Kassenknüller „Inception“ im
Juli des Filmjahres 2010.
In der Hauptrolle ist der
smarte Frauenschwarm
Leonardo DeCaprio zu erleben.
Absolut verblüffend – nur, worum geht es bei "Inception"
eigentlich!?
Selbst einer der wichtigsten Männer am Filmset,
der Schauspieler Leonardo DeCaprio, verstand die
Geschichte zu „Inception“ erst gegen Ende der
Filmarbeiten (nach eigener Aussage DeCaprios). Und
das ist ihm auch nicht zu verdenken – denn das Werk
von Regisseur
Christopher Nolan soll wohl schon als
Drehbuch für „sehr schwierig“ eingestuft worden
sein.
Trotzdem bekam Nolan für seinen neuen Film
einen „Freifahrtschein“. In „Inception“ spielt Leo
einen Meisterdieb, der sich in die Träume von
anderen Menschen „einklinken“ und damit ihre
persönlichsten Geheimnisse entwenden kann (dieser
Diebstahl von geistigem Eigentum wird als „Extraction“
bezeichnet). Der Clou ist, dass der Kinobesucher
während des gesamten Films aufmerksam bleiben muss,
um den „roten Faden“ der Story überhaupt verfolgen
zu können. Und auch das ist nicht immer einfach –
denn gekonnt eingesetzte Specialeffects schaffen
zusätzliche Verwirrungen.
Allerdings löst sich das
gesamte Wirrwarr der spektakulären Geschichte
spätestens am Ende des Films auch für die Zuschauer
auf. Übrigens – mehr als 3,4 Millionen Kinogänger(innen) machten „Inception“ zu einem der
besucherstärksten Filme des Jahres.
Über 3,7
Millionen Menschen sahen sich dagegen die
2D-Produktion „Eclipse – Bis(s) zum Abendrot“ an –
ebenfalls im Juli 2010. Damit legte die Fortsetzung
der amerikanischen Vampir-Saga um die Filmfiguren
Bella (
Kristen Stewart), Edward (
Robert Pattinson)
und Jacob (
Taylor Lautner) einen noch
erfolgreicheren Kinostart hin.
Kinoschönling Robert Pattinson in der
Fantasy-Saga Twighlight.
Mehr als 3,7 Millionen Twighlight-Fans haben sich
allein in Deutschland für die „bissfeste“
Kinofortsetzung entscheiden. Und wie die beiden
Teile zuvor, basiert auch der dritte auf der
erfolgreichen Romanserie von Stephenie Meyer. Und
dieser wird von purem Überlebenskampf beherrscht.
Zwar sind Bella und Edward nicht mehr getrennt –
dafür aber bleibt der Dritte im Bunde, Jacob, seiner
großen Liebe Bella treu. Und mehr noch - er
entschließt sich dazu, um sie kämpfen zu wollen. In
einem günstigen Augenblick küsst Jacob seine
Angebetete. Und damit ist das Gefühlschaos perfekt –
vor allem für Bella. Kann ihre Freundschaft zu Jacob
unter diesen Umständen überhaupt noch bestehen
bleiben? Oder empfindet sie vielleicht doch viel
mehr für den sexy Werwolf?
Tipp: Alle
eingefleischten Fans können sich übrigens freuen.
Der letzte Teil der erfolgreichen Reihe, „Twighlight:
Breaking Dawn“, wird in zwei Verfilmungen aufgeteilt
und ist dementsprechend in zwei Teilen im Kino zu
sehen.
Szenenwechsel: Erst im November 2010 ließ
sich der wohl berühmteste Zauberlehrling der
Geschichte in unseren deutschen Kinos endlich wieder
sehen: „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes
(Part I)“. Auch wenn es viele Fans nicht wahrhaben
wollen – es handelt sich hier um das wohl letzte
Filmwagnis von Harry Potter und seinen Freunden bzw.
Freundinnen (dieses wird allerdings in zwei Teilen
im
Kino gezeigt).
Das Filmjahr 2010 zeigte das siebte Abenteuer von
Harry Potter.
„Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Part
I)“ sorgte – wie gewohnt - für super lange
Schlangen
an den Kinokassen. Und auch deshalb reichten die
letzten sechs Wochen des Filmjahres 2010 dafür aus,
um den sagenhaften Harry Potter wieder (fast) ganz
nach vorne zu schießen.
Mit über 4,5 Millionen Kinogänger(innen) schaffte es der Kinostreifen bei
uns auf die Platzierung 2 der erfolgreichsten Filme
2010. Dieses Mal wollen Harry, Ron und Hermine (
Emma
Watson)
hinter das mysteriöse Geheimnis der Unsterblichkeit Voldemorts kommen.
Und dafür müssen sie seine Horkruxe finden – denn darin bewahrt der schwarze
Magier einen Teil seiner Seele auf (also außerhalb
seines Körpers). Doch am Ende ist Harry Potter
selbst der Gejagte – denn Voldemort befiehlt den
Todessern (Kämpfer für den Sieg der schwarzen
Magie), dass sie Harry Potter „dingfest“ machen und
zu ihm bringen sollen. Bleibt die Frage, was Ron und
Hermine unternehmen, um ihren Freund Harry wieder
einmal unterstützen und retten zu können.
Zum
Schluss gibt es einen kurzen Blick auf das nächste
Filmjahr – denn hier sind einige interessante
deutsche Kinoproduktionen angesagt. Regisseur Wim
Wenders präsentiert seine neuste Produktion in 3-D –
den Tanzfilm „Pina“. Die Weltpremiere findet im
Februar auf der Berlinale 2011 statt. Ein weiteres
Kinohighlight ist „Kokowääh“ – inszeniert von
Till
Schweiger. Nach „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“
geht es dieses Mal nicht ausschließlich um die
Liebe, sondern um den abenteuerlichen Alltag des
Familienlebens. Total niedlich - Till Schweiger hat
für die Hauptrolle sein zuckersüßes Töchterchen Emma
verpflichtet.
Die erfolgreichsten
Filme 2010
Film / Zuschauer
Harry Potter und die Heiligtümer des
Todes / 5.670.068
Rapunzel – Neu verföhnt / 3.923.374
Eclipse – Bis(s) zum Abendrot / 3.710.149
Inception / 3.426.456
Alice im Wunderland / 2.968.430
Sex and the City 2 / 2.569.498
Ich – Einfach unverbesserlich / 2.496.640
Für immer Shrek / 2.431.844
Kindsköpfe / 2.097.177
Sherlock Holmes / 1.731.301
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