April 2006 – Atomenergie war international ein
brisantes Thema
Als hätte die Menschheit nicht schon genug Leid
durch Atomwaffen erlitten, pries im April der
iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad in einer
Fernsehansprache sein Land offiziell als Atommacht.
Er betonte, dass der Iran weiter danach streben
werde, eine Anreicherung von Uran auf industrieller
Ebene zu erreichen und sich dabei an die
internationalen Vereinbarungen zu halten. Die Welt
würde dieses Vorhaben mit Argus-Augen überwachen.
Beängstigend war es dennoch. Inzwischen war aus
einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde
(IAEA) hervorgegangen, den ihr Generaldirektor
Mohammed el-Baradei nach Ablauf des Ultimatums
UN-Generalsekretär Kofi Annan vorgelegt hatte, dass
der Iran die vom UN-Sicherheitsrat gesetzte Frist
zur Einstellung der Urananreicherung missachtete.
Stattdessen intensivierte der Iran seine atomaren
Aktivitäten in der Atomanlage in Natans. Im selben
Monat hatten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und
in anderen Städten der ehemaligen Sowjetunion
zehntausende Menschen der Atomreaktor-Katastrophe
von Tschernobyl am 26. April 1986 gedacht. Die
Explosion des vierten Reaktorblocks im Atomkraftwerk
Tschernobyl und die dadurch ausgelöste radioaktive
Strahlung hatten nach unterschiedlichen Schätzungen
zwischen 10.000 und 100.000 Todesopfer gefordert.
Ein Opfer wäre schon zu viel gewesen.
Wichtige Ereignisse im
April 2006
1. April
BRD 2006 – Der frühere Bundeskanzler Gerhard
Schröder hatte zu Pressemeldungen Stellung genommen,
die besagten, dass die rot-grüne Bundesregierung dem
russischen Energieversorger Gasprom eine
Kreditbürgschaft von 900 Millionen Euro gewährt
hätte. Schröder erklärte, dass er im Oktober 2005
nicht an einer solchen Entscheidung beteiligt
gewesen sein. (Schröder war seit dem 30. März
Aufsichtsratsvorsitzender beim Betreiber der
Ostsee-Pipeline.)
1. April
Wrestling 2006 – Der US-Amerikaner Rey Mysterio
hatte das WWE Pay-Per-View Royal Rumble gewonnen,
nachdem er bereits als Zweiter in den Ring gekommen
war.
2. April
BRD 2006 – In einer Urabstimmung hatte die Basis der
Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG)
mit 78,3 Prozent für eine Fusion mit der Linkspartei
gestimmt. Allerdings wollten die Landesverbände
Berlin und Mecklenburg-Vorpommern gegen die
Linkspartei bei den Landtagswahlen im September
antreten.
2. April
USA/Irak/Großbritannien 2006 – US-Außenministerin
Condoleezza Rice und ihr britischer Amtskollege Jack
Straw hatten bei einem Besuch im Irak die politische
Führung des Landes zur Bildung einer Regierung der
nationalen Einheit gedrängt. Der bisherige
Regierungschef Ibrahim al Dschaafari war mit
Rücktrittsforderungen aus seiner eigenen Partei, der
schiitischen Allianz, konfrontiert. Er sollte den
Weg freimachen für eine Beteiligung sunnitischer
Kräfte.
2. April
Türkei 2006 – Die fortdauernden Unruhen in der
Türkei hatten weitere Todesopfer gefordert. Drei
Fahrgäste eines Stadtbusses waren umgekommen, als
randalierende Demonstranten einen Brandsatz auf das
vorbeifahrende Fahrzeug geschleudert hatten. +2.
April
BRD 2006 – Als Konsequenz aus dem andauernden
Rechtsstreit mit dem früheren Medienunternehmer Leo
Kirch hatte der Vorsitzende des Aufsichtsrates der
Deutschen Bank, Rolf Breuer, zum 3. Mai seinen
Rücktritt angekündigt. Seine Nachfolge sollte der
Finanzvorstand Clemens Börsig antreten. Der
Bundesgerichtshof hatte im Grundsatz entschieden,
dass Breuer eine Mitverantwortung für den
Zusammenbruch des Kirch-Konzerns im Jahr 2002 trage.
3. April
BRD 2006 – Die Bundesregierung und die Wirtschaft
beabsichtigten, den Anstieg der Strompreise zu
bremsen und die Abhängigkeit von Energieimporten zu
senken. Beim ersten Energiegipfel im
Bundeskanzleramt hatten die Stromerzeuger zugesagt,
bis 2012 bis zu 70 Milliarden Euro zu investieren.
Rund 30 Milliarden Euro sollten davon in die
konventionelle Stromerzeugung fließen, der Rest
sollte für erneuerbare Energien aufgewendet werden.
Umstritten blieb der vereinbarte Ausstieg aus der
Atomenergie.
3. April
Mosambik 2006 – Bundespräsident Horst Köhler war auf
seiner zehntägigen Afrika-Reise in der Hauptstadt
Maputo eingetroffen. Weitere Stationen sollten
Madagaskar am 6. April sein und Botswana am 9.
April.
3. April
Mauretanien/Spanien 2006 – Bei dem Versuch, von
Mauretanien auf die Kanarischen Inseln (
Spanien) zu
gelangen, waren 32 afrikanische Flüchtlinge im
Atlantik ertrunken.
3. April
Australien/China 2006 – Die Regierungen von
Australien und der
Volksrepublik China hatten einen
Grundsatzvertrag über langfristige Uran-Lieferungen
für chinesische Kernkraftwerke unterzeichnet. In
Australien befinden sich rund 40 Prozent der
weltweit bekannten Uran-Vorkommen.
3. April
BRD/Börse 2006 – Der deutsche Aktienindex DAX war
seit Juli 2001 erstmals wieder über die Marke von
6000 Punkten gestiegen. Er hatte diese Marke jedoch
nur bis zum 7. April behaupten können.
4. April
Bayern 2006 – Als erstes Bundesland wollte Bayern
verpflichtende Deutschkurse für ausländische Kinder
einführen. Wer diese Tests nicht bestand, sollte zu
einer Sprachförderung im Umfang von 160 Stunden
verpflichtet werden. Integrationsunwilligen Eltern
drohten künftig Bußgelder.
4. April
BRD 2006 – Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts
Berlin durfte der Bund im Ausland entführten
Deutschen die Kosten für ihre Befreiung nicht in
Rechnung stellen. Es würde dafür keine
Rechtsgrundlage geben. Damit hatten die Richter
zugunsten einer Bundesbürgerin entschieden, die 2003
nach zehnwöchiger Geiselhaft in Kolumbien
freigelassen worden war. Nach dem Willen des
Auswärtigen Amtes sollte sie mehr als 12.600 Euro
für einen Hubschrauberflug bezahlen.
4. April
Thailand 2006 – Der Ministerpräsident des Landes,
Thaksin Shinawatra, hatte angesichts der
Massenproteste im Zusammenhang mit der umstrittenen
Parlamentswahl vom 2. April seinen Rücktritt
angekündigt. Bis zur Wahl eines Nachfolgers wollte
er jedoch im Amt bleiben.
4. April
Kuwait 2006 – Erstmals in der Geschichte des Landes
hatten Frauen an einer Wahl teilnehmen dürfen. Es
ging um die Nachwahl für einen Gemeinderatsposten.
5. April
BRD 2006 – Erstmals hatte das aggressive
Vogelgrippevirus H5N1 in Deutschland einen
Geflügelzuchtbetrieb erfasst. Nachdem das Virus bei
Puten in einem Nutztierbestand in Wermsdorf
(Sachsen) bei Leipzig nachgewiesen worden war, hatte
sofort die Tötung des gesamten Bestandes von rund
16.000 Tieren begonnen.
5. April
Baden-Württemberg 2006 – Nach neun Wochen war der
Tarifstreit für die rund 200.000 kommunalen
Beschäftigten zu Ende gegangen. Mit einem neuen
Arbeitszeitmodell war die Arbeitszeit für alle
Beschäftigten von 38,5 auf 39 Stunden angestiegen.
5. April
BRD 2006 – Das Bundeskabinett hatte eine Reform des
Unterhaltsrechts beschlossen. Danach sollten Kinder
bei Unterhaltszahlungen künftig Vorrang vor den
geschiedenen oder gegenwärtigen Ehepartnern haben.
5. April
Europa 2006 – Das Europäische Parlament in Straßburg
(Frankreich) hatte sich nach monatelangem Ringen mit
den Regierungen der Mitgliedsländer auf die
EU-Finanzen in den Jahren 2007 bis 2013 geeinigt.
Der Finanzrahmen sollte um 2 Milliarden auf 864,4
Milliarden Euro aufgestockt werden. Das zusätzliche
Geld sollte vor allem in die Sicherheits- und
Außenpolitik sowie in Bildungsprogramme fließen.
6. April
BRD/Justiz 2006 – Der Bundesgerichtshof Karlsruhe
hatte Werbeanzeigen für Handy-Klingeltöne in einer
Jugendzeitschrift als wettbewerbswidrig untersagt.
Dadurch würde die geschäftliche Unerfahrenheit von
Jugendlichen ausgenutzt. Bei der beanstandeten
Werbung waren die Kosten laut Gericht nicht
hinreichend überschaubar gewesen.
6. April
Dschibuti 2006 – Mindestens 72 Menschen waren bei
einem Schiffsunglück vor der Küste Dschibutis ums
Leben gekommen. Das stark überladene Boot war gleich
nach dem Ablegen gekentert.
7. April
BRD 2006 – Der Deutsche Bundestag hatte nach
wochenlangen Debatten auf Wunsch der Opposition
einen Untersuchungsausschuss zur BND-Affäre
eingesetzt. Das Gremium sollte vor allem die
Entführung mutmaßlicher Terrorverdächtiger durch die
CIA sowie den Einsatz des Bundesnachrichtendienstes
im Irak-Krieg aufklären.
7. April
BRD 2006 – Der Bundestag hatte mit 385 von 581
abgegebenen Stimmen die stellvertretende Vorsitzende
der Linkspartei-Fraktion, Petra Pau, zur
Bundestagsvizepräsidentin gewählt. Der den Linken
zustehende Sitz war vakant, seitdem ihr Parteichef
Lothar Bisky im November 2005 bei vier Wahlgängen
nicht die erforderliche Mehrheit der Stimmen bekam.
7. April
BRD 2006 – Der Bundesrat hatte eine neue Verordnung
für die Legehennenhaltung gebilligt. Danach sollten
die rund 30 Millionen Käfighennen in Deutschland
ihre Eier künftig in Kleinvolieren legen, die
doppelt so groß wie die früheren Batteriekäfige
waren. Ein generelles Verbot für solche
Kleinstkäfige war damit vorerst erledigt.
7. April
EU/USA/Palästinensergebiete 2006 – Die Europäische
Union und im Anschluss auch die Vereinigten Staaten
hatten bis auf Weiteres die Finanzhilfe für die
Palästinensergebiete gestoppt. Die jetzt regierende
radikale Hamas würde der Forderung nach einem
Gewaltverzicht und der Anerkennung des
Existenzrechts Israels nicht nachkommen, hatte es
zur Begründung geheißen.
7. April
Irak 2006 – Während des traditionellen
Freitagsgebets waren beim folgenschwersten
Selbstmordanschlag im Irak seit fast sechs Monaten
79 Menschen in einer Schiiten-Moschee umgekommen.
7. April
Großbritannien/Literatur 2006 – Im Plagiatsprozess
um den Bestseller „Sakrileg“ hatte ein britisches
Gericht zugunsten des Verlages Random House
entschieden. Demnach war vom Erfolgsautor Dan Brown
das Copyright anderer Autoren nicht verletzt worden.
7. April
Fußball 2006 – Bundestrainer Jürgen Klinsmann hatte
sich gegen Oliver Kahn vom deutschen Rekordmeister
FC Bayern München und für Jens Lehmann von Arsenal
London als Nummer Eins im Tor der deutschen
Nationalelf bei der Weltmeisterschaft 2006
entschieden.
8. April
Weißrussland 2006 – Der weißrussische Präsident
Alexander Lukaschenko war nach seinem umstrittenen
Wahlsieg für eine dritte Amtszeit vereidigt worden.
8. April
BRD 2006 – Die Pegelstände in den norddeutschen
Hochwassergebieten hatten neue Rekordmarken
erreicht. Die niedersächsische Stadt Hitzacker stand
bei einem Pegel von 7,60 m ebenso unter Wasser wie
Teile der historischen Altstadt von Lauenburg
(Schleswig-Holstein). In Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Brandenburg hatte sich gleichzeitig die
Hochwasserlage entspannt.
8. April
Musik/International 2006 – Die „Rolling Stones“
hatten ihr erstes Konzert in Shanghai (China)
absolviert. Unter den rund 8.500 Zuhörern hatten
sich vor allem ausländische Geschäftsleute befunden.
8. April
Ghana 2006 – Bei einem Schiffsunglück auf dem
Volta-Stausee waren etwa 120 Menschen ums Leben
gekommen. Den Untergang des Schiffes hatten 30
Menschen überlebt.
9. April
BRD 2006 – Von den beiden deutschen Technikern
Thomas Nitzschke und René Bräunlich, die seit dem
24. Januar im Irak in Geiselhaft gehalten wurden,
war im Internet eine neue Videobotschaft
aufgetaucht. Darin hatten die Entführer mit der
Ermordung der beiden Geiseln gedroht.
9. April
Nepal 2006 – In der Hauptstadt Kathmandu hatten
trotz Ausgangssperren, Schießbefehl der
Sicherheitskräfte und Massenfestnahmen erneut
tausende Menschen in mehreren Städten gegen die
Alleinherrschaft von König Gyanendra demonstriert.
Bei den Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften
waren drei Demonstranten getötet worden.
9. April
Weltraum 2006 – Die zwölfte Besatzung war nach mehr
als sechs Monaten auf der Internationalen
Raumstation ISS sicher zur Erde zurückgekehrt. An
Bord war auch der brasilianische Astronaut Marcos
Pontes, der eine Woche auf der Station gewesen war.
9. April
Golf 2006 – Der US-Amerikaner Phil Mickelson hatte
zum zweiten Mal nach 2004 das Masters der Golfprofis
in Augusta (US-Bundesstaat Georgia) gewonnen.
9. April
Handball 2006 – Der HSV Hamburg hatte in eigener
Halle durch ein 26:25 gegen die SG Kronau/Östringen
erstmals den Pokal des Deutschen Handball-Bundes
gewonnen.
10. April
BRD 2006 – Aus gesundheitlichen Gründen hatte der
brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck
überraschend seinen Rücktritt als SPD-Vorsitzender
erklärt. Die Nachfolge sollte der
rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck
antreten.
10. April
Italien 2006 – Der bisherige Oppositionsführer
Romano Prodi war als knapper Sieger aus den
zweitägigen Parlamentswahlen hervorgegangen. Prodis
Mitte-Links-Bündnis Unione hatte nach dem
endgültigen Ergebnis 348 Sitze im Abgeordnetenhaus
errungen. Die bisherige Rechts-Mitte-Koalition Casa
della Libertá von Ministerpräsident Silvio
Berlusconi hatte 281 Abgeordnete gestellt. Im Senat
war der Vorsprung von Prodis Bündnis mit 158 gegen
156 Sitze noch wesentlich knapper gewesen.
10. April
Frankreich 2006 – Die französische Regierung hatte
ihr umstrittenes Gesetz zur Erstbeschäftigung nach
gut elf Wochen dauernden Protesten von Schülern und
Studenten zurückgezogen und damit auf den Abbau des
Kündigungsschutzes für Berufsanfänger verzichtet.
Die Entscheidung galt für Regierungschef Dominique
de Villepin als schwere Niederlage.
10. April
Europäische Union 2006 – Die EU hatte ihre direkte
Unterstützung für die von der radikal-islamischen
Hamas-Organisationen geführte palästinensische
Regierung ausgesetzt. Humanitäre Hilfen für die
Bevölkerung sollten jedoch weiterhin geleistet
werden. Bisher war die EU mit jährlich 500 Millionen
Euro der wichtigste Geldgeber der Palästinenser.
10. April
Fußball 2006 – Der Kicker vom FC Bayern München,
Oliver Kahn, erklärte seine Bereitschaft, der
deutschen Fußball-Nationalelf bei der WM-Endrunde
als Ersatztorhüter zur Verfügung stehen zu wollen.
Damit hatte er die Spekulationen um einen
vorzeitigen Rücktritt aus der DFB-Auswahl beendet.
10. April
2006 – Bei einem Großfeuer während einer
Handelsmesse in Meerut waren mindestens 100 Menschen
ums Leben gekommen.
11. April
Israel 2006 – Das Kabinett des Landes hatte
beschlossen, den erkrankten Ministerpräsidenten
Ariel Scharon für dauerhaft dienstunfähig zu
erklären. Das Amt übernahm sein Stellvertreter Ehud
Olmert.
11. April
Iran 2006 – Der iranische Präsident Mahmud
Ahmadinedschad hatte sein Land in einer
Fernsehansprache offiziell zur Atommacht erklärt.
Der Iran werde weiter danach streben, eine
Anreicherung von Uran auf industrieller Ebene zu
erreichen und sich dabei an die internationalen
Vereinbarungen zu halten.
11. April
Italien 2006 – Auf Sizilien war der nach 43 Jahren
auf der Flucht befindliche, meistgesuchte
italienische Mafia-Boss, Bernardo Provenzano,
gefasst worden. Die Polizei hatte den 73-Jährigen in
der Nähe der Stadt Corleone festgenommen.
11. April
Pakistan 2006 – In Karatschi, im Süden des Landes,
waren bei einem Bombenanschlag auf eine
Gebetsversammlung sunnitischer Muslime mindestens 57
Menschen getötet worden. Nach dem Anschlag hatten
aufgebrachte Jugendliche Geschäfte und Autos in
Brand gesetzt.
11. April
BRD/Justiz 2006 – Auf Geschäftsflügen gesammelte
Bonus-Meilen durften nicht privat genutzt werden.
Mit diesem Urteil hatte das Bundesarbeitsgericht die
Klage eines Verkaufsleiters abgewiesen. Dieser
wollte die auf Dienstreisen ins Ausland erworbenen
Bonuspunkte privat nutzen.
11. April
EU/Kultur 2006 – Essen mit dem Ruhrgebiet hatte sich
nach der Entscheidung einer von der EU-Kommission
einberufenen Jury gegen das sächsische Görlitz und
seine polnische Schwesterstadt Zgorzelec
durchgesetzt und war zur Kulturhauptstadt 2010
erklärt worden.
12. April
Frankreich 2006 – Die französische
Nationalversammlung hatte im Eilverfahren eine
Alternative zu dem monatelang umstrittenen Gesetz zum
Ersteinstellungsvertrag gebilligt. Anstelle des
gescheiterten Gesetzes zur Aufhebung des
Kündigungsschutzes für Berufsanfänger waren nun
millionenschwere Subventionen zur Eingliederung von
Jugendlichen in den Arbeitsmarkt geplant.
12. April
EU/BRD 2006 – Die EU-Kommission hatte der deutschen
Bundesregierung Versäumnisse im Kampf gegen das
Rauchen vorgeworfen und mit rechtlichen Schritten
gedroht. In der Europäischen Union waren jährlich
rund 650.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums
gestorben.
12. April
Fußball 2006 – Der
FC Bayern München hatte sich
einen Tag nach Eintracht Frankfurt durch ein 3:0
beim Regionalligisten FC St. Pauli für das
DFB-Pokalfinale am 29. April qualifiziert.
13. April
BRD/Justiz 2006 – Das Berliner Landgericht hatte im
Prozess um den sogenannten Ehrenmord an der
Deutsch-Türkin Hatun Sürücü den zur Tatzeit
18-jährigen Todesschützen zu einer Jugendstrafe von
neun Jahren und drei Monaten verurteilt. Zwei
weitere Brüder der Getöteten waren wegen Mangels an
Beweisen freigesprochen worden. Das 23-jährige
Mordopfer hatte sich von ihrem türkischen Ehemann
getrennt und ihren kleinen Sohn allein erzogen. Im
Februar 2005 war sie in
Berlin auf offener Straße
erschossen worden.
13. April
Tschad 2006 – Drei Wochen vor der Präsidentenwahl
hatten Rebellen der Vereinigten Front für den
Wechsel (FUC) die Hauptstadt N'Djamena des
zentralafrikanischen Landes angegriffen. Der 1990
durch einen Militärputsch an die Macht gelangte
Präsident Idriss Déby stellte sich am 3. Mai zur
Wiederwahl.
13. April
Pakistan 2006 – Bei einem Luftangriff in der Provinz
Waziristan nahe der Grenze zu
Afghanistan hatte das
pakistanische Militär ein hochrangiges Mitglied der
Terrorgruppe Al-Qaida getötet. Es hatte sich um den
wegen der Bombenanschläge auf US-Botschaften in
Afrika im Jahr 1998 gesuchten Ägypter Mohsin
Matwalli Atwah gehandelt.
14. April
USA 2006 – Das US-Finanzministerium hatte allen
Bürgern des Landes Geschäfte mit der von der Hamas
geführten palästinensischen Autonomiebehörde
untersagt. Die Hamas wurde als terroristische
Organisation betrachtet.
14. April
Radsport 2006 – Der Deutsche Robert Bartko hatte zum
dritten Mal in seiner Karriere nach 1999 und 2004
bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Bordeaux
(Frankreich) den WM-Titel in der Einer-Verfolgung
gewonnen.
15. April
Serbien 2006 – Die serbische Regierung hatte wegen
weiter steigender Wasserstände in allen zehn
Regionen der Republik den Notstand ausgerufen. In
Smederevo, rund 40 km östlich von Belgrad, war die
Situation am kritischsten. Dort hatte der Pegel der
Donau 8,43 m erreicht und damit etwa 40 cm über der
bisherigen Rekordmarke gelegen.
15. April
Ägypten 2006 – In der Stadt Alexandria waren
Christen und Muslime während der Beisetzung eines am
Tag zuvor erstochenen Kopten mit Steinen und Stöcken
aufeinander losgegangen. Um die Angehörigen der
Religionsgruppen zu trennen, hatte die Polizei
Tränengas eingesetzt.
16. April
BRD 2006 – In Potsdam (Brandenburg) war ein
37-jähriger Äthiopier mit deutscher
Staatsbürgerschaft von zwei Tätern angegriffen und
lebensgefährlich verletzt worden. Zwei Tage später
hatte die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen
aufgenommen. Als mutmaßliche Täter waren am 20.
April zwei Deutsche verhaftet worden.
16. April
Irland 2006 – Die irischen Streitkräfte hatten zum
ersten Mal seit 36 Jahren wieder mit einer Parade
des blutig niedergeschlagenen Osteraufstandes gegen
die britische Herrschaft im Jahr 1916 gedacht. Die
Parade hatte wegen des Nordirland-Konfliktes
jahrelang als politisch unangebracht gegolten.
16. April
Vatikan 2006 – Papst Benedikt XVI. hatte in seiner
ersten Osterpredigt zu Kompromissen bei den
Konflikten in der Welt aufgerufen. Das Oberhaupt der
römisch-katholischen Kirche eine für alle ehrenvolle
Schlichtung im Atomstreit mit dem Iran gefordert.
16. April
Iran 2006 – Der iranische Außenminister Manuchehr
Mottaki hatte auf einer internationalen
Unterstützungskonferenz für die radikal-islamische
Palästinenserorganisation Hamas angekündigt, dass
sein Land die von der Hamas geführte
palästinensische Autonomiebehörde mit 50 Millionen
US-Dollar unterstützen wollte.
16. April
Philippinen 2006 – Die Präsidentin des Landes,
Gloria Macapagal Arroyo, hatte anlässlich des
Osterfestes alle Todesurteile in lebenslange
Haftstrafen umgewandelt. Im Jahr 1987 war auf den
Philippinen die
Todesstrafe abgeschafft worden. Sie
war jedoch 1994 wieder eingeführt worden.
Gegenwärtig saßen 1205 Menschen in Todeszellen.
17. April
Israel 2006 – Ein palästinensischer
Selbstmordattentäter hatte sich in einem
Schnellimbiss in Tel Aviv in die Luft gesprengt und
dabei neun Menschen mit in den Tod gerissen. Der
Anschlag wurde von der im palästinensischen
Autonomiegebiet regierenden Hamas als
„Selbstverteidigung“ und Widerstand gegen die
israelische Besatzung bezeichnet worden.
17. April
BRD 2006 – In einer Bilanz der Ostermärsche hatte
die Friedensbewegung in Deutschland Veranstaltungen
in 83 Städten mit mehreren zehntausend Menschen
gemeldet. Die größte Demonstration mit rund 12.000
Teilnehmern hatte sich am 16. April gegen den
geplanten Übungsbetrieb der
Bundeswehr in der
Kyritz-Ruppiner Heide in Nordbrandenburg gerichtet.
17. April
Eishockey 2006 – Die Eisbären Berlin hatten im
dritten Finale der Deutschen Eishockey-Liga gegen
die DEG Metro Stars mit 6:2 gewonnen. Damit hatten
sie den Titel des Deutschen Eishockey-Meisters
erfolgreich verteidigt. Dies war der zweite
gesamtdeutsche Meistertitel seit der Deutschen
Wiedervereinigung 1990 in Folge.
18. April
USA/BRD 2006 – Bei einem Besuch in den USA hatte
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries die deutsche
Bereitschaft zur Öffnung des Holocaust-Archiv im
hessischen Bad Arolsen für Historiker erklärt. Das
Archiv des Internationalen Suchdienstes des Roten
Kreuzes, in dem Dokumente über das Schicksal von 17
Millionen KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern liegen,
war bisher nur den unmittelbaren Angehörigen der
Opfer zugänglich gewesen.
18. April
USA/International 2006 – Erstmals war der Ölpreis in
den USA auf über 71 US-Dollar je Barrel (159 Liter)
wegen des anhaltenden Streits um das iranische
Atomprogramm angestiegen. Damit hatte der Preis für
US-Öl noch höher als der bisherige Rekordpreis
gelegen. Der war im August 2005 nach Hurrikan „Katrina“
erreicht worden.
19. April
Italien 2006 – Das Oberste Gericht des Landes hatte
den Sieg der Mitte-links-Allianz von
Oppositionsführer Romano Prodi bei den
Parlamentswahlen am 9./10. bestätigt. Zuvor wurden
mehrere tausend Stimmzettel offiziell überprüft. Der
bisherige Ministerpräsident
Silvio Berlusconi
erkannte seine Niederlage trotzdem nicht an.
19. April
International 2006 – Die fünf Veto-Mächte des
UN-Sicherheitsrates hatten sich nach dem
ergebnislosen Ausgang der Gespräche über das
iranische Nuklearprogramm nicht auf einen
gemeinsamen Kurs gegen die Atompläne Irans einigen
können. Am Folgetag hatte US-Außenministerin
Condoleezza Rice dem Iran mit einer „Koalition der
Willigen“ gedroht, wenn sich der UN-Sicherheitsrat
nicht auf ein entschlossenes Vorgehen einigen würde.
19. April
Japan/Großbritannien 2006 – Das japanische
Glasherstellungsunternehmen Nippon Sheet Glass Co (NSG)
hatte das englische Unternehmen Pilkington
übernommen.
19. April
USA 2006 –
US-Präsident George W. Bush hatte unter
dem Eindruck sinkender Umfragewerte seinen
bisherigen Sprecher Scott McClellan entlassen und
die Kompetenzen seines Vertrauten Karl Rove
beschnitten.
19. April
Südkorea 2006 – Mit 182 zu 77 Stimmen hatte das
südkoreanische Parlament die Abgeordnete Han Myung
Sook von der regierenden Partei Uri als neue
Ministerpräsidentin bestätigt. Die
Regierungsgeschäfte wurden damit erstmals in der
Geschichte des Landes von einer Frau geführt.
20. April
BRD 2006 – Bundesfamilienministerin Ursula von der
Leyen war mit der katholischen und der evangelischen
Kirche in Deutschland ein „Bündnis für Erziehung“
eingegangen. Erklärtes Ziel war es, Kindern schon
von klein auf Wert zu vermitteln und auch den Eltern
Orientierung und Unterstützung anzubieten. Die
Ministerin hatte dabei u. a. auf die große Erfahrung
der Kirchen verwiesen, von denen 72 Prozent der
Kindergartenplätze in freier Trägerschaft gestellt
wurden.
20. April
USA/China 2006 – Chinas Präsident Hu Jintao war als
Höhepunkt seines viertägigen US-Besuches im Weißen
Haus mit US-Präsident Georg W. Bush
zusammengetroffen. Bei wichtigen Themen wie
Handelsfragen und dem Streit um das iranische
Atomprogramm war keine Einigung erzielt worden.
20. April
Nepal 2006 – Streitkräfte In
Nepal hatten mit
Waffengewalt eine Massenkundgebung gegen den
autoritär herrschenden König Gyanendra zu verhindern
versucht. Dabei waren in der Hauptstadt Kathmandu
mindestens drei Menschen umgekommen.
21. April
Nepal 2006 – Nepals König Gyanendra hatte unter dem
Eindruck anhaltender Massenproteste gegen seine
Alleinherrschaft die Rückgabe der Macht an das Volk
angekündigt. Er hatte baldige Parlamentswahlen in
Aussicht gestellt.
21. April
Haiti 2006 – Zwei Jahre nach dem Sturz von Präsident
Jean-Bertrand Aristide war in der karibischen
Krisenrepublik ein neues Parlament gewählt worden.
21. April
International 2006 – Im Verlauf der gemeinsamen
Frühjahrstagung hatten sich die 184 Mitglieder der
Weltbank mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF)
auf den bislang umfangreichsten Schuldenerlass für
arme Länder geeinigt. In den kommenden Jahren
sollten mehr als 40 überwiegend afrikanische Länder
davon profitieren. Der Schuldenerlass war an
Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut und Korruption
gebunden.
21. April
Nigeria 2006 – Als erstes afrikanisches Land hatte
Nigeria seine Schulden beim Pariser Club, einem
Zusammenschluss westlicher Gläubigerstaaten,
getilgt.
21. April
Großbritannien 2006 –
Königin Elizabeth II. feierte
ihren 80. Geburtstag. Sie war mit einer Amtszeit von
mehr als 54 Jahren die mit Abstand dienstälteste
Monarchin der Welt.
22. April
BRD 2006 – Rund 6.000 Menschen hatten in Halberstadt
(Sachsen-Anhalt) gegen einen Aufmarsch von Neonazis
demonstriert.
22. April
BRD 2006 – Der Berliner Landesverband der
Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG)
hatte sich für einen eigenständigen Auftritt bei der
Wahl für das Abgeordnetenhaus im September
ausgesprochen. Ein Landesparteitag hatte mit großer
Mehrheit ein Zusammengehen mit der Linkspartei
abgelehnt.
22. April
Irak 2006 – Nach monatelangem Streit um die künftige
Regierung des Landes hatte das irakische Parlament
den Kurden Dschalal Talabani für eine zweite
Amtszeit als Präsidenten gewählt. Dieser hatte
daraufhin den Schiiten Nuri al-Maliki mit der
Leitung der neuen Regierung beauftragt. Maliki hatte
auch die Unterstützung von den wichtigsten
sunnitischen und kurdischen Bündnissen. Zum
Parlamentspräsidenten war der Sunnit Mahmud al
Maschadani gewählt worden.
22. April
BRD 2006 – In Nordrhein-Westfalen hatten sich die IG
Metall und die Arbeitgeber auf eine Lohnerhöhung von
drei Prozent und Einmalzahlungen von 310 Euro für
die Monate März, April und Mai geeinigt. Bei der
Einmalzahlung war erstmals der Einstieg in eine
flexible Entlohnung vereinbart worden. Der
Tarifvertrag, der für zehn Jahre galt, sollte ab dem
1. Juni in Kraft treten. Der Tarifvertrag von NRW
hatte Pilotcharakter für die gesamte Branche.
22. April
Boxen 2006 – Der ukrainische Schwergewichtler
Wladimir Klitschko hatte sich in Mannheim durch
technischen K. o. in der siebten Runde gegen Chris
Byrd (USA) den Titel des Weltverbandes IBF sowie des
unbedeutenden IBO gesichert. Es der 46. Sieg im 49.
Profi-Kampf für Klitschko.
23. April
BRD/Indien 2006 – Bundeskanzlerin
Angela Merkel
hatte zusammen mit dem indischen Premierminister
Manmohan Singh die Hannover-Messe eröffnet. Im
Mittelpunkt der politischen Gespräche des
viertägigen Staatsbesuches des indischen Gastes
hatten die Zusammenarbeit bei Infrastruktur,
Energiepolitik und Terrorismusbekämpfung gestanden.
23. April
Ungarn 2006 – Aus der zweiten Runde der
Parlamentswahl war die regierende sozialliberale
Koalition von Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany als
Sieger hervorgegangen. Seine Sozialistische Parte (MSZP)
und der mit ihr verbündete Bund Freier Demokraten (SzDSz)
hatten 210 der 386 Sitze im Parlament errungen.
Damit war erstmals seit 1990 eine ungarische
Regierung im Amt bestätigt worden.
23. April
Dubai 2006 – Der arabische Fernsehsender Al-Jazeera
hatte eine offenbar von dem Terroristenführer Osama
bin Laden stammende Tonbanderklärung ausgestrahlt.
Darin war der A-Qaida-Führer dem Westen vor, einen
Kreuzzug gegen den Islam zu führen. Er hatte vor
allem die westliche Kritik an der palästinensischen
Hamas-Regierung kritisiert.
24. April
BRD 2006 – Die CDU-Führung hatte mit der Berufung
einer 69 Mitglieder starken Kommission unter Leitung
von Generalsekretär Ronald Pofalla einen auf zwei
Jahr angelegten Prozess der programmatischen
Erneuerung der Partei eingeleitet.
24. April
BRD 2006 – Der designierte SPD-Chef Kurt Beck hatte
ein Papier mit Leitlinien für ein neues
Parteiprogramm vorgelegt. Darin hatte er auf einen
„vorsorgenden Sozialstaat“ gesetzt. Dieser sollte
stärker als bisher durch Steuermittel finanziert
werden.
24. April
BRD 2006 – Der Landtag von Sachsen-Anhalt hatte mit
60 von 96 gültigen Stimmen den CDU-Politiker
Wolfgang Böhmer erneut zum Ministerpräsidenten
gewählt. Er stand damit an der Spitze einer
CDU/SPD-Regierung, nachdem das bisherige
schwarz-gelbe Bündnis am 26. März abgewählt wurde.
CDU und SPD stellten in der neuen Landesregierung je
vier Minister.
24. April
Ägypten 2006 – Im ägyptischen Badeort Dahab im Süden
der Sinai-Halbinsel waren bei koordinierten
Anschlägen in zwei Restaurants und an einem
Supermarkt 20 Einheimische und drei Ausländer
umgekommen. Bereits im Oktober 2004 und im Juli 2005
waren Touristenzentren auf der Sinai-Halbinsel Ziel
terroristischer Anschläge gewesen.
24. April
Tischtennis 2006 – In Bremen hatte die
Tischtennis-Mannschaftsweltmeisterschaft 2006
begonnen.
25. April
BRD 2006 – Das Bundeskabinett hatte ein 16 Punkte
umfassendes Gesetz verabschiedet. Dieses sollte vor
allem für Mittelständler spürbare Erleichterungen
bringen. Nicht mehr vorgeschrieben sein sollten
unter anderem komplexe Buchführungsvorgaben und
aufwändige statistische Erhebungen.
25. April
UNO 2006 – In New York hatte der
UN-Weltsicherheitsrat durch Annahme einer
entsprechenden Resolution die Europäische Union (EU)
zur Absicherung der ersten Präsidenten- und
Parlamentswahl in der Demokratischen Republik Kongo
ermächtigt. Während der Wahl sollte die EU-Truppe
die 17.000 UN-Soldaten unterstützen.
25. April
BRD 2006 – Im ehemaligen Konzentrations- und
Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurde mit einem
„Marsch der Lebenden“ der Opfer des NS-Völkermordes
gedacht. Rund 8.000 Menschen hatten daran
teilgenommen.
25. April
Irak 2006 – Zwei Tage nach Veröffentlichung einer
Tonbandbotschaft von Osama bin Laden hatte sich auch
der Anführer der Al-Qaida-Terroristen im Irak, Abu
Mussab al Sarkawi, erstmals im Internet zu Wort
gemeldet. Der gebürtige Jordanier hatte die
Fortsetzung seines Kampfes gegen den Westen und neue
Anschläge im Irak in einer Videobotschaft
angekündigt.
25. April
Vietnam 2006 – Die in Vietnam regierende
Kommunistische Partei hatte den als reformiert
geltenden Generalsekretär Nong Du Manh in seinem Amt
bestätigt. Dieser hatte eine weitere Beschleunigung
wirtschaftlicher Reformen und einen verstärkten
Kampf gegen die Korruption angekündigt.
26. April
Ukraine 2006 – Zehntausende Menschen hatten in der
ukrainischen Hauptstadt Kiew und in anderen Städten
der ehemaligen Sowjetunion der
Atomreaktor-Katastrophe von Tschernobyl am 26. April
1986 gedacht. Die Explosion des vierten
Reaktorblocks im Atomkraftwerk Tschernobyl und die
dadurch ausgelöste radioaktive Strahlung hatten nach
unterschiedlichen Schätzungen zwischen 10.000 und
100.000 Todesopfer gefordert.
26. April
International 2006 – UN-Angaben zufolge hatte das
Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 in 45 Ländern
bisher mehr als 100 Menschen umgebracht.
27. April
Russland/BRD 2006 – In der sibirischen Stadt Tomsk
waren zum Abschluss der zweitägigen
deutsch-russischen Regierungskonsultationen im
Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und des
russischen Präsidenten Wladimir Putin mehrere
Wirtschaftsabkommen unterzeichnet worden. Der
russische Energiekonzern Gasprom wollte die BASF an
der Erschließung eines westsibirischen Gasfeldes
beteiligen. Gleichzeitig hatte Gasprom seinen Anteil
an der deutschen Vertriebsgesellschaft Wingas
aufgestockt.
27. April
Nepal 2006 – König Gyanendra hatte Girija Prasad
Koirala offiziell zum neuen Ministerpräsidenten
ernannt. Noch vor der ersten Sitzung des wieder
eingesetzten Parlaments am Folgetag hatten die
maoistischen Rebellen eine einseitige Waffenruhe
ausgerufen. Diese sollte für drei Monate gelten.
27. April
USA 2006 – Am Ground Zero in New York hatten
viereinhalb Jahre nach den Terroranschlägen auf die
Zwillingstürme des World Trade Centers vom 11.
September 2001 die Bauarbeiten für den Freedom Tower
begonnen. Dieser sollte mit seinen 541 Metern das
höchste Gebäude der Vereinigten Staaten werden.
27. April
BRD/Fußball 2006 – Im Streit um die exklusive
Vermarktung der Fußball-Weltmeisterschaft in
Deutschland hatte der Fußball-Weltverband FIFA eine
Niederlage erlitten. Nach einer Entscheidung des
Bundesgerichtshofes konnte sich die FIFA den Begriff
„Fußball WM 2006“ nicht als Marke schützen lassen.
Geklagt hatte u. a. der Süßwarenhersteller Ferrero
gegen den für mehr als 860 Waren und
Dienstleistungen offizieller WM-Sponsoren
eingetragenen Markenschutz.
28. April
International 2006 – Einem Bericht der
Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge,
den ihr Generaldirektor Mohammed el-Baradei nach
Ablauf des Ultimatums UN-Generalsekretär Kofi Annan
vorgelegt hatte, würde der Iran die vom
UN-Sicherheitsrat gesetzte Frist zur Einstellung der
Urananreicherung missachten. Vielmehr intensivierte
der Iran seine atomaren Aktivitäten in der
Atomanlage in Natans.
28. April
BRD 2006 – Wegen des Tragens einer islamischen
Burka-Verschleierung waren zwei muslimische
Schülerinnen einer Gesamtschule vom Unterricht
ausgeschlossen worden. Durch die Komplettverhüllung
der beiden 18-Jährigen türkischer Herkunft hatte die
Schulleitung in Bonn den Schulfrieden als gefährdet
angesehen. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland
hatte in einer öffentlichen Erklärung das
Schulverbot unterstützt.
29. April
BRD 2006 – Auf dem Parteitag der früheren
PDS in
Halle (Sachsen-Anhalt) war der Vorsitzende der
Linkspartei, Lothar Bisky, mit großer Mehrheit in
seinem Amt bestätigt worden. Ein zeitgleich
stattfindendes Treffen der Wahlalternative Arbeit
und soziale Gerechtigkeit (WASG) hatte den Willen
zur Vereinigung mit der Linkspartei bestätigt.
Eigenständig antreten wollen die WASG-Landesverbände
Berlin und Mecklenburg-Vorpommern bei den
Landtagswahlen im September dennoch.
29. April
Italien 2006 – Im vierten Wahlgang war der
Kommunistenchef Fausto Bertinotti zum Präsidenten
der italienischen Abgeordnetenkammer gewählt worden.
Der Kandidat des designierten Ministerpräsidenten
Romano Prodi hatte mit 337 Stimmen die nötige
absolute Mehrheit erreicht.
29. April
USA 2006 – In New York hatten etwa 300.000 Menschen
gegen den Irak-Krieg und für einen sofortigen Abzug
der US-Truppen demonstriert. Unter den Teilnehmern
der Protestaktion hatte sich auch die
Friedensaktivistin Cindy Sheehan befunden. Ihr Sohn
war 2005 im Irak getötet worden.
29. April
Venezuela/Kuba/Bolivien 2006 – Der neue
bolivianische Präsident Evo Morales war einem von
Venezuela und Kuba ins Leben gerufenen
Handelsvertrag beigetreten. Die im April 2005 ins
Leben gerufenen Bolivianische Alternative für
Amerika (ALBA) diente als Gegenprojekt zu der von
den USA geplanten gesamt-amerikanischen
Freihandelszone.
29. April
BRD 2006 – Der Grafiker Klaus Staeck, der durch
seine politischen Plakate bekannt geworden war, war
zum neuen Präsidenten der Berliner Akademie der
Künste gewählt worden. Damit war der 68-Jährige zum
Nachfolger des im Dezember 2005 zurückgetretenen
Schweizer Schriftstellers Adolf Muschg geworden.
29. April
Färöer 2006 – Der 6,3 km lange unterseeische
Nordinseln-Tunnel, der im abgelegenen
Nordatlantik-Staat Färöer die Orte Leirvik auf
Eysturoy mit Klaksvik auf Bordoy verbindet, war
eröffnet worden. Der Tunnel verläuft unter der
Meeresenge Leirviksfjordur.
29. April
Fußball 2006 – Nach einem 1:0 gegen Eintracht
Frankfurt hatte der
FC Bayern München den DFB-Pokal
gewonnen.
30. April
BRD 2006 – In einem am Berliner Wannsee gelegenen
Gebäude war die einstige Sommervilla des Malers Max
Liebermann (1847-1935) als Museum eröffnet worden.
30. April
Reitsport 2006 – Auf seinem Oldenburger Hengst
Sandro Boy hatte Marcus Ehning (BRD) in Kuala Lumpur
(Malaysia) zum zweiten Mal in seiner Karriere nach
2003 das Weltcup-Finale der Springreiter gewonnen.
30. April
Schweiz 2006 – Die frühere Schweizer Skirennfahrerin
Corinne Rey-Bellet und ihr Bruder Alain waren im
Haus der Eltern in Les Crosets im Kanton Wallis
erschossen aufgefunden worden. Der dringend
tatverdächtige Ehemann Gerold Stadler hatte offenbar
Selbstmord begangen. Nach drei Tagen wurde sein
Leichnam gefunden.
30. April
Handball 2006 – Der Handball-Bundesligist TBV Lemgo
hatte sich durch ein 25:22 (Hinspiel 30:29) gegen
den Klassenkonkurrenten Frisch Auf Göppingen den
EHF-Pokal gesichert.
30. April
Tischtennis 2006 – Durch eine Niederlage gegen
Rekordweltmeister China hatten Deutschlands
Tischtennis-Herren den Einzug in das Endspiel bei
der Mannschafts-Weltmeisterschaft verpasst. Das Team
errang in Bremen die Bronzemedaille.
30. April
Eishockey 2006 – Deutschlands Eishockeyspieler
hatten sich mit dem 5:0 über den Gastgeber
Frankreich bei der B-Weltmeisterschaft ohne
Punktverlust den Turniersieg und damit den
Wiederaufstieg in die A-Gruppe der Weltmeisterschaft
gesichert.
April 2006 Deutschland in den Nachrichten
>>>
Werbung
<<
Das
geschah
2005
|
Das geschah 2007 >>