Mai 2006 – Katastrophen und eine grandiose
Debütarbeit
Rund sechs Kilometer vor dem Flughafen der
russischen Stadt Sotschi war ein Airbus A320-211 der
armenischen Armavia Fluglinie ins Schwarze Meer
gestürzt. Alle 113 Insassen waren bei der
Katastrophe ums Leben gekommen. Das Flugzeug war von
der armenischen Hauptstadt Eriwan aus gestartet und
dann in heftigen Regen und in schlechte Sicht
geraten. Eine Katastrophe ganz anderer Art hatte
sich auf einer Insel vor der nigerianischen
Metropole Lagos in
Nigeria ereignet. Dort waren bei
der Explosion einer Ölpipeline mehr als 150 Menschen
ums Leben gekommen. Polizeiangaben zufolge hatten
Öldiebe die Leitung angebohrt, um illegal Öl
abzapfen zu können. Ein hoher Preis für so viele
Menschenleben. Auch die Natur sorgte für
Katastrophen. Mindestens 88 Menschen waren zu Tode
gekommen, als der Taifun Chancu über die
Philippinen
hinwegfegte und dann auf Südchina traf. Der Taifun
hatte über dem Südchinesischen Meer eine
Windgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h erreicht.
Eine rundum erfreuliche Meldung aus der Filmbranche
gab es von der Verleihung des 56. Deutschen
Filmpreises in Berlin. Dort wurde bei einer Gala im
Berliner Palais am Funkturm der große, in elf von
insgesamt 15 Kategorien nominierte Film „Das Leben
der Anderen“ mit der Goldenen Lola ausgezeichnet.
Das Stasi-Melodram hatte der Regisseur Florian
Henckel von Donnersmarck in Szene gesetzt. Es war
seine Debütarbeit, die sofort ein Erfolg geworden
war.
Wichtige Ereignisse im
Mai 2006
1. Mai
BRD 2006 – Im Mittelpunkt der Kundgebungen des
Deutschen Gewerkschaftsbundes zum 1. Mai stand das
Thema Würde und soziale Gerechtigkeit. Bei der
Hauptveranstaltung in Wolfsburg (Niedersachsen)
hatte DGB-Chef Michael Sommer die Bundesregierung
vor neuen Belastungen der Arbeitnehmer gewarnt.
1. Mai
BRD 2006 – Als Nachfolger von Wolfgang Gerhardt, der
Vorstandsvorsitzender der FDP-nahen
Friedrich-Naumann-Stiftung geworden war, führte nun
FDP-Chef Guido Westerwelle nun auch die
Bundesfraktion der Liberalen an.
1. Mai
BRD 2006 – Für Verbraucher war das Dosenpfand
einfacher geworden. Nunmehr galt in Deutschland ein
einheitliches Pfand für Einweg-Getränkeverpackungen.
Unabhängig davon, wo sie gekauft wurden, konnten
alle Einweg-Flaschen und Getränkedosen im Handle
zurückgegeben werden. Dass die Annahmestelle die
entsprechende Verpackung im Sortiment führte, war
die Voraussetzung dafür. Erstmal betrug die
Pfandhöhe für alle Verpackungsgrüßen 25 Cent
einheitlich. Säfte, Milch und Wein sowie ökologisch
vorteilhafte Verpackungen wie Getränkekartons
blieben pfandfrei.
1. Mai
Bolivien 2006 – Der linksgerichtete Staatspräsident
des Landes, Evo Morales, hatte auf einer
Mai-Kundgebung ein Dekret zur Verstaatlichung des
Öl- und Gassektors erlassen. Damit waren die
internationalen Konzerne verpflichtet worden, ihre
Produktion an eine staatliche Gesellschaft zu
übergeben, die dann den Export ins Ausland übernahm.
1. Mai
USA 2006 – In mehr als 60 Städten der USA hatten
hunderttausende Immigranten gegen die geplante
Verschärfung des Einwanderergesetzes demonstriert.
Der Protest hatte sich vor allem gegen einen
Gesetzesvorschlag gerichtet, der die Errichtung
eines gut 1000 km langen Zauns an der Grenze zu
Mexiko vorsah. Zudem sollte die illegale
Einwanderung als Straftat geahndet werden.
1. Mai
Irak 2006 – Die deutschen Ingenieure René Bräunlich
und Thomas Nitzschke waren im Irak 99 Tage nach
ihrer Entführung freigelassen worden. Mehrfach war
auf Videos mit der Ermordung der Deutschen gedroht
worden.
1. Mai
Tischtennis 2006 – Im Finale der Tischtennis-WM
hatte China Südkorea besiegt. Deutschland hatte den
dritten Platz errungen.
2. Mai
BRD 2006 – Die Bundesregierung hatte sich auf ein
Elterngeld verständigt, das Müttern und Vätern von
2007 an gezahlt werden sollte, sofern sie für die
Betreuung ihrer Kinder eine Auszeit vom Beruf nehmen
würden. Ferner hatten sich Union und SPD auf die
Einführung einer Reichensteuer geeinigt, ein
dreiprozentiger Zuschlag auf Jahreseinkommen ab
250.000 Euro bzw. 500.000 Euro bei Verheirateten.
2. Mai
Italien 2006 – Ministerpräsident
Silvio Berlusconi
hatte drei Wochen nach seiner Niederlage bei der
Parlamentswahl formell seinen Rücktritt eingereicht
und damit den Weg für Romano Prodi freigemacht.
2. Mai
UNO 2006 – UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte eine
neue Strategie für den Kampf gegen den Terrorismus
vorgestellt. In dem 32-seitigen Konzept hatte Annan
betont, dass die Voraussetzung für eine effektive
Anti-Terror-Strategie die weltweite Verteidigung der
Menschenrechte sei. Zudem müssten Bioterrorismus und
die zunehmende Nutzung des Internets für
Terrorzwecke bekämpft werden.
3. Mai
BRD/USA 2006 – US-Präsident
George W. Bush hatte bei
einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel im
Weißen Haus betont, dass seine Regierung das
Atomprogramm des Iran in Verhandlungen und mit Hilfe
der Vereinten Nationen stoppen werde.
3. Mai
Europa 2006 – Die Europäische Union (EU) hatte die
angekündigten Verhandlungen mit Serbien über eine
engere Zusammenarbeit ausgesetzt. Vor einer
Fortsetzung der Gespräche sollte die Auslieferung
des als Kriegsverbrecher gesuchten Ex-Generals Ratko
Mladic an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag
(
Niederlande) erfolgen.
3. Mai
USA 2006 – Der Franzose Zacarias Moussaoui war im
bisher einzigen Prozess in den USA um die
Terroranschläge vom 11. September 2001 zu
lebenslanger Haft verurteilt worden. Die
Geschworenen in Alexandria (US-Bundesstaat Virginia)
hatten damit nicht dem Antrag der Staatsanwaltschaft
entsprochen. Diese hatte für den 37-Jährigen die
Todesstrafe gefordert.
3. Mai
Tschad 2006 – Der Amtsinhaber Idriss Déby war bei
der Präsidentenwahl des Landes erwartungsgemäß mit
77,5 Prozent bestätigt worden. Schon im Vorfeld
hatte man seinen vier Gegenkandidaten nur geringe
Chancen eingeräumt. Déby war 1991 durch einen Putsch
an die Macht gelangt. Die Kandidatur für eine dritte
Amtszeit war ihm 2005 durch ein
Verfassungsreferendum ermöglicht worden.
3. Mai
Russland 2006 – Über dem Schwarzen Meer war rund
sechs Kilometer vor dem Flughafen Sotschi ein Airbus
A320-211 der armenischen Armavia Fluglinie ins Meer
gestürzt. Bei der Katastrophe waren alle 113
Insassen umgekommen. Das Flugzeug, das von der
armenischen Hauptstadt Eriwan aus gestartet war, war
in heftigen Regen und in schlechte Sicht geraten.
4. Mai
BRD/USA/Israel 2006 – Bundeskanzlerin
Angela Merkel
hatte zum Abschluss ihrer USA-Reise die besondere
Verantwortung Deutschlands für Israel betont. In
einer Rede bei einer Festveranstaltung des „Americon
Jewish Committee“ hatte Merkel die
Israel-feindlichen Äußerungen des iranischen
Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad „unerträglich“
genannt.
4. Mai
Israel 2006 – Das israelische Parlament hatte die
neue Regierungskoalition unter der Führung von Ehud
Olmert bestätigt. Es hatten 65 der 120 Abgeordneten
in Jerusalem sechs Wochen nach der Parlamentswahl
für die von vier Parteien gebildete Regierung
gestimmt.
4. Mai
Salomonen 2006 – Das Parlament des ozeanischen
Inselstaates hatte unter strengen
Sicherheitsvorkehrungen den bisherigen
Oppositionsführer Manasseh Sogavare zum neuen
Ministerpräsidenten gewählt. Er hatte sich damit
gegen Fred Fono, den Kandidaten der bisherigen
Regierungskoalition durchgesetzt.
4. Mai
BRD 2006 – Nach einer Erhebung der internationalen
Arbeitsagentur (ILO) war ein deutlicher Rückgang der
weltweiten Kinderarbeit zu verzeichnen. Im Jahr 2004
hatten demnach rund 218 Millionen Jungen und Mädchen
durch ihr Arbeitseinkommen zum Lebensunterhalt
beitragen müssen. Das waren 11 Prozent weniger als
im Jahr 2000.
4. Mai
Vatikan 2006 – Der Vatikan hatte zwei Bischöfe
exkommuniziert. Diese waren von der staatlich
unterstützten katholischen Kirche in der
Volksrepublik China berufen worden. Das gleiche
Verdikt hatte zwei weitere Bischöfe getroffen. Diese
hatten die Zeremonie geleitet.
5. Mai
BRD 2006 – Die Innenminister der Bundesländer hatten
sich nach monatelangem Streit auf eine einheitliche
Regelung der Einbürgerung geeinigt. Künftig mussten
Bewerber für die deutsche Staatsbürgerschaft
Sprachtests und Einbürgerungskurse abgeschlossen
haben.
5. Mai
Großbritannien 2006 – Der britische Premierminister
Tony Blair hatte einen Tag nach der schweren
Niederlage seiner Labour-Partei bei den
Kommunalwahlen in England sein Kabinett umgebildet.
Der bisherige Außenminister Jack Straw wechselte auf
den Posten des Labour-Fraktionschefs im Unterhaus
und war durch die Umweltministerin Margaret Beckett
ersetzt worden. Der durch einen Skandal um
straffällige Ausländer belastete Innenminister
Charles Clarke war aus der Regierung ausgeschieden.
5. Mai
USA 2006 – Der Direktor des US-Geheimdienstes CIA,
Porter Goss, hatte nach gerade einmal 18 Monaten im
Amt seinen Rücktritt erklärt.
5. Mai
Sudan 2006 – Die bedeutende Fraktion der
Sudanesischen Befreiungsarmee (SLA) unter Minni
Arcua Minnawi hatte nach langwierigen Verhandlungen
mit Vertretern der sudanesischen Regierung ein
Friedensabkommen in Abuja (Dafur-Krise)
unterzeichnet.
6. Mai
BRD 2006 – Auf einer Mitgliederversammlung in der
Gemeinde Lalendorf bei Güstrow
(Mecklenburg-Vorpommern) hatte die Wahlalternative
Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) gegen den
Willen der Bundespartei die Absicht bekräftigt, bei
der Landtagswahl im September in Konkurrenz zur
Linkspartei antreten zu wollen.
6. Mai
Irak 2006 – Bei einer Schießerei zwischen britischen
Soldaten und bewaffneten Aufständischen waren nach
dem Absturz eines britischen Militärhubschraubers
auf ein Wohngebiet der südirakischen Stadt Basra
vier Zivilisten getötet worden. Bei dem Absturz
waren alle vier Besatzungsmitglieder ums Leben
gekommen.
6. Mai
Singapur 2006 – Die regierende People's Action Party
(PAP) von Ministerpräsident Lee Hsien Loong hatte
bei der Parlamentswahl im Stadtstaat Singapur 82 der
84 Sitze errungen. Der von 25 Prozent im Jahr 2001
auf 33 Prozent gestiegene Stimmenanteil der
Opposition hatte sich wegen des Mehrheitswahlrechts
nicht auf die Sitzverteilung ausgewirkt.
6. Mai
Vatikan 2006 – Papst Benedikt XVI. hatte anlässlich
des 500-jährigen Bestehens der Schweizergarde eine
Sondermesse im Petersdom zelebriert. Als offizielles
Gründungsdatum der kleinsten Armee der Welt gilt der
22. Januar 1506, da aber während der Plünderung Roms
am 6. Mai 1527 mehr als drei Viertel der Truppe bei
der Deckung des Rückzugs von Papst Clemens VII. in
die Engelsburg umkamen, gilt dieser Tag noch heute
als Gedenktag der Schweizergarde. An diesem Tag
werden jährlich neue Rekruten vereidigt.
6. Mai
Fußball 2006 – Einen Spieltag vor Saisonende war der
FC Bayern München durch ein 1:1 gegen den 1. FC
Kaiserslautern zum 20. Mal Deutscher Fußballmeister
geworden.
7. Mai
BRD 2006 – Mit 41,4 Prozent der Stimmen hatte sich
die CDU bei den Kommunalwahlen in Thüringen als
stärkste Partei behauptet. Die Wahlbeteiligung war
mit 42 Prozent auf den niedrigsten Wert seit 1990
gesunken.
7. Mai
USA/BRD 2006 – US-Präsident George W. Bush hatte die
Bundesrepublik in einem Interview mit der „Bild am
Sonntag“ als einen wichtigen Partner im Kampf gegen
den internationalen Terrorismus bezeichnet.
8. Mai
Iran 2006 – Der Präsident des Landes, Mahmud
Ahmadinedschad hatte sich im Streit um das iranische
Atomprogramm in einem persönlichen Schreiben an den
US-Präsidenten George W. Bush gewandt.
8. Mai
Thailand 2006 – Das Verfassungsgericht des Landes
hatte die Parlamentswahl vom 2. April für ungültig
erklärt und eine Wahl-Wiederholung angekündigt. Die
Opposition hatte die Abstimmung boykottiert aus
Protest gegen den damaligen Regierungschef Thaksin
Shinawatra.
8. Mai
Südafrika 2006 – Von einem Gericht in Johannesburg
war der frühere südafrikanische Vizepräsident Jacob
Zuma vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen
worden. Präsident Thabo Mbeki hatte den langjährigen
Weggefährten von Nelson Mandela 2005 wegen einer
Korruptionsaffäre abgesetzt.
9. Mai
International 2006 – Das Nahost-Quartett, dem die
UNO, die EU, die USA und Russland angehörten, hatte
sich auf eine Wiederaufnahme der Hilfszahlungen für
die palästinensische Bevölkerung verständigt. Das
Geld sollte nur in die Gesundheitsfürsorge fließen
und nicht der radikal-islamischen Hamas zugute
kommen. +9. Mai
UNO 2006 – Bei der Wahl in der UN-Vollversammlung in
New York hatte die Bundesrepublik als eines von 47
Mitgliedern des neuen UN-Menschenrechtsrats 154
Stimmen der insgesamt 191 Mitgliedsstaaten erhalten.
9. Mai
BRD 2006 – Der Bundesnachrichtendienst (BND) sollte
doch nur teilweise nach Berlin umziehen. Das ging
aus einer Entscheidung der Bundesregierung hervor.
Als gleichrangiger Standort erhalten bleiben sollte
die bisherige BND-Zentrale in Pullach bei München.
9. Mai
Estland 2006 – Mit 73 zu einer Stimme hatte das
Parlament für die Verfassung der Europäischen Union
(EU) votiert. Damit war Estland das 15. der 25
EU-Mitgliedsstaaten, das die Verfassung
verabschiedet hatte.
9. Mai
Australien 2006 – Zwei in einer Goldmine auf der
südaustralischen Insel Tasmanien verschüttete
Bergleute waren nach 13 Tagen lebend geborgen
worden. Nach einem Steinschlag waren sie am 25.
April in etwa 1000 m Tiefe eingeschlossen worden.
Bei dem Unglück war ein dritter Minenarbeiter ums
Leben gekommen.
9. Mai
BRD/Justiz 2006 – Wegen Mordes in Tateinheit mit
Störung der Totenruhe hatte das Landgericht
Frankfurt am Main den „Kannibalen von Rotenburg“ zu
lebenslanger Haft verurteilt. Der Angeklagte Armin
Meiwes hatte im März 2001 die Teile der Leiche des
von ihm ermordeten Menschen gegessen. In einem
früheren Prozess war Meiwes wegen Totschlags zu
achteinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt
worden. Dieses Urteil war jedoch vom
Bundesgerichtshof aufgehoben worden.
10. Mai
BRD 2006 – Die Bundesregierung hatte den Entwurf für
das „Steueränderungsgesetz 2007“ beschlossen. Es sah
unter anderem die Einschränkung von Steuervorteilen
wie der Pendlerpauschale und dem Sparerfreibetrag
vor.
10. Mai
BRD 2006 – Das Bundeskabinett hatte den Entwurf für
ein Gleichbehandlungsgesetz gebilligt. Mit diesem
sollten die Antidiskriminierungs-Richtlinien der EU
in deutsches Recht umgesetzt werden.
10. Mai
Italien 2006 – Der 80-jährige Giogio Napolitano war
im vierten Wahlgang zum neuen Staatspräsidenten
gewählt worden. Die Vereidigung des Kandidaten der
Mitte-links-Allianz von Romano Prodi war auf den 15.
Mai festgelegt worden. Napolitano trat die Nachfolge
von Carlo Azeglio Ciampi an.
11. Mai
BRD 2006 – Der BND-Untersuchungsausschuss des
Bundestages hatte fünf Wochen nach seiner Einsetzung
seine Arbeit aufgenommen. Der mit den Stimmen von
FDP, Grünen und Linkspartei eingesetzte Ausschuss
sollte unter anderem klären, ob der
Bundesnachrichtendienst die Kriegführung der USA im
Irak entgegen den Vorgaben der damaligen rot-grünen
Regierung unterstützt hatte.
11. Mai
USA 2006 – Der US-Geheimdienst NSA hatte einem
Bericht der Zeitung „USA Today“ zufolge seit Herbst
2001 heimlich Milliarden Verbindungsdaten über die
Telefongespräche von Millionen US-Bürgern gesammelt.
11. Mai
BRD 2006 – Mit einer Woche Verzögerung war die
zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin an
die Börse gegangen, nachdem der Kaufpreis der Aktie
auf 12,00 Euro herabgesetzt worden war. Zu
Handelsbeginn wurden die Papiere in Frankfurt am
Main mit 12,65 Euro notiert.
12. Mai
Nigeria 2006 – Auf einer Insel vor der
nigerianischen Metropole Lagos waren bei der
Explosion einer Ölpipeline mehr als 150 Menschen ums
Leben gekommen. Angaben der Polizei zufolge hatten
Öldiebe die Leitung angebohrt, um illegal Öl
abzapfen zu können.
12. Mai
Sri Lanka 2006 – Bei einem Angriff tamilischer
Rebellen auf einen srilanischen Marineverband waren
50 Rebellen und 17 Soldaten getötet worden. An dem
Angriff beteiligt waren – Militärangaben zufolge –
15 Boote der Rebellenorganisation „Befreiungstiger
von Tamil Eelam“ (LTTE).
12. Mai
BRD 2006 – Ein elfstündiges Spitzengespräch zwischen
den Arbeitgebern und der Ärzte-Gewerkschaft
Marburger Bund im Tarifkonflikt an den
Universitätskliniken und Landeskrankenhäusern war
gescheitert.
12. Mai
Großbritannien/BRD 2006 – Das deutsche
Spielwarenunternehmen Märklin, das sich in
finanziellen Schwierigkeiten befand, war von dem
britischen Investor Kingsbridge Capital übernommen
worden.
12. Mai
Philippinen 2006 – Der Taifun Chanchu, der über den
Inselstaat hinweggefegt war und dann auf Südchina
traf, hatte mindestens 88 Menschenleben gefordert.
12. Mai
BRD 2006 – Der US-Konzern Coca-Cola hatte das
deutsche Mineralwasser-Unternehmen Apollinaris
gekauft. Deutschlands zweitgrößte Privatbrauerei
Krombacher hatte die Lizenzrechte der
Bitter-Lemon-Marke Schweppes für die Bundesrepublik
und Österreich erworben. Beide Transaktionen waren
noch von der Zustimmung des Bundeskartellamtes
abhängig.
12. Mai
BRD/Film 2006 – Mit insgesamt sieben „Lolas“ war das
Stasi-Melodram „Das Leben der Anderen“ der große
Gewinner beim 56. Deutschen Filmpreis in Berlin
geworden. Der Film war die Debütarbeit des
Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck.
13. Mai
Spanien 2006 – Vor der Kanaren-Insel Teneriffa hatte
die spanische Küstenwache sechs Boote mit insgesamt
mehr als 450 Flüchtlingen aufgegriffen. Nach Angaben
des spanischen Innenministers waren damit seit
Beginn des Jahres 2006 fast 6.000 Menschen bei der
Überfahrt von Afrika zu den Kanarischen Inseln
abgefangen worden.
13. Mai
Fußball 2006 – Neben dem 1. FC Köln und dem MSV
Duisburg hatte nach dem 2:2 beim
VfL Wolfsburg der
1. FC Kaiserslautern als dritter Absteiger aus der
Fußball-Bundesliga festgestanden. Werder Bremen
hatte sich durch 2:1 beim Hamburger SV Rang zwei
gesichert und damit die direkte Teilnahme an der
Champions League. Am Vortag hatte sich Bayern
München bereits vorzeitig die Meisterschaft
gesichert.
13. Mai
Brasilien 2006 – In Sao Paulo war es nach
Massenunruhen, die von der kriminellen Organisation
Primeiro Comando da Capital geschürt worden waren,
zum Ausnahmezustand gekommen. Zeitgleich hatten
Häftlinge in brasilianischen Strafvollzugsanstalten
112 Gefängniswärter als Geiseln genommen.
14. Mai
BRD 2006 – Mit 95,07 Prozent der Delegiertenstimmen
hatte der SPD-Parteitag in Berlin den
rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck
zum Vorsitzenden gewählt. Sein Vorgänger Matthias
Platzeck hatte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt
nach 146 Tagen im April niedergelegt.
14. Mai
Komoren 2006 – Der gemäßigte Islamist Ahmed Abdallah
Sambi hatte sich bei der Präsidentschaftswahl mit 58
Prozent der Stimmen durchgesetzt. Damit war er der
erste Präsident des Inselstaates seit der
Unabhängigkeit 1975 von Frankreich, der friedlich an
die Macht gekommen war.
14. Mai
Haiti 2006 – Nach seinem Erfolg bei den von Unruhen
begleiteten Wahlen im Februar war René Préval als
Präsident der karibischen Republik in der Hauptstadt
Port-au-Prince vereidigt worden. Préval, ein
langjähriger Vertrauter des gestürzten Machthabers
Jean-Bertrand Aristide, war bereits von 1996 bis
2001 Staatspräsident gewesen.
14. Mai
Fußball 2006 – Mit einem 3:1 gegen 1860 München
hatte sich Energie Cottbus wie zuvor schon der VfL
Bochum und Alemannia Aachen den Aufstieg in die
Fußball-Bundesliga gesichert.
15. Mai
BRD 2006 – Als Konsequenz aus der Spitzel-Affäre im
Bundesnachrichtendienst (BND) hatte das
Bundeskanzleramt dem BND die Anwerbung oder
Beschattung von Journalisten untersagt, um undichte
Stellen im Geheimdienste zu finden.
15. Mai
USA/Irak 2006 – Nach der Wiederaufnahme von
diplomatischen Kontakten im Jahr 2004 waren die USA
bereit zur Normalisierung ihres Verhältnisses zu
Libyen. Nach Aussage von US-Außenministerin
Condoleezza Rice war das nordafrikanische Land auch
von der Liste der Staaten gestrichen worden, die in
ihren Augen den Terrorismus unterstützten.
15. Mai
Brasilien 2006 – In der brasilianischen Stadt Sao
Paulo hatte die seit dem 13. Mai anhaltende
Anschlagserie der Drogenmafia 81 Menschenleben
gefordert. Das öffentliche Leben war weitgehend
lahmgelegt. Viele Schulen, Universitäten, Geschäfte
und Bahnhöfe blieben geschlossen. Mit der
Gewaltwelle wollten Angehörige organisierter
Verbrecherbanden Rache für die Verlegung ihrer
inhaftierten Chefs in Hochsicherheitsgefängnisse
nehmen.
15. Mai
Fußball 2006 – Bundestrainer Jürgen Klinsmann hatte
den 22-jährigen David Odonkor von
Borussia Dortmund
in sein 23 Spieler umfassendes WM-Aufgebot berufen.
16. Mai
Europäische Union 2006 – Die EU-Kommission in
Straßburg hatte die Regierungen der EU-Anwärter
Bulgarien und Rumänien aufgefordert, Korruption und
Organisierte Kriminalität spürbar einzudämmen vor
dem geplanten Beitritt am 1. Januar 2007.
16. Mai
Europäische Union 2006 – Nach einer Empfehlung der
EU-Kommission sollte Slowenien ab 2007 als 13.
Mitgliedsland den Euro einführen. Litauens Antrag
auf Beitritt zur Eurozone war dagegen wegen zu hoher
Inflation abgelehnt worden.
16. Mai
BRD 2006 – Auf dem Berliner Flughafen Schönefeld
hatte die internationale Luft- und
Raumfahrtausstellung ILA begonnen. Bis zum 21. Mai
präsentierten 1014 Aussteller aus 42 Ländern auf der
größten deutschen Luftfahrtschau den aktuellen Stand
der Luft- und Raumfahrttechnik und gaben auf
künftige Entwicklungen eine Vorschau.
17. Mai
BRD/Kongo 2006 – Die Bundesregierung hatte den
umstrittenen Einsatz der Bundeswehr in der
Demokratischen Republik Kongo beschlossen. Zur
Sicherung der ersten freien Wahlen hatte Deutschland
als Teil einer EU-Truppe nun 780 Soldaten.
Ursprünglich vorgesehen waren 280 Soldaten. Der
Einsatz mit der Bezeichnung „EU-for RD Congo“ war
auf vier Monate angelegt und hatte einen
Kostenumfang von 56 Millionen Euro, den Angaben von
Verteidigungsminister Franz Josef Jung zufolge.
17. Mai
Türkei 2006 – In der Hauptstadt Ankara war bei einem
Überfall auf das oberste Verwaltungsgericht der
Türkei ein Richter von einem islamischen Extremisten
getötet worden. Außerdem verletzte er durch Schüsse
vier Kollegen des Richters. Im Februar hatte die
Juristen an einem Urteil gegen die Beförderung einer
Grundschullehrerin mitgewirkt. Diese hatte außerhalb
der Schule ein Kopftuch getragen.
17. Mai
Italien 2006 – Das Kabinett von Romano Prodi war
fünf Wochen nach der Wahl vereidigt worden. Prodi
hatte den früheren Ministerpräsidenten Massimo
D'Alema zum Außenminister ernannt. Mit Giuliano
Amato hatte ebenfalls ein Ex-Regierungschef das
Innenressort übernommen.
17. Mai
Fußball 2006 – Im Endspiel der europäischen
Champions League in Paris hatte der FC Barcelona mit
2:1 gegen Arsenal London den Titel gewonnen.
17. Mai
Fußball 2006 – Die Ära von Rudi Assauer als Manager
beim FC Schalke 04 war nach 13 Jahren zu Ende
gegangen. Der 62-Jährige hatte sich offenbar dem
Druck des Aufsichtsrates gebeugt.
18. Mai
BRD 2006 – Vier Tage nach seiner Wahl zum
SPD-Vorsitzenden war Kurt Beck in seinem Amt als
rheinland-pfälzischer Ministerpräsident bestätigt
worden. Die SPD hatte bei der Landtagswahl am 26.
März die absolute Mehrheit errungen.
18. Mai
China 2006 – Der Taifun „Chancu“ hatte das
chinesische Festland erreicht. Durch den Sturm waren
mindestens 88 Menschen ums Leben gekommen. Er hatte
über dem Südchinesischen Meer eine
Windgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h erreicht.
19. Mai
BRD 2006 – Mit den Stimmen der Großen Koalition
hatte der Bundestag die Anhebung der Mehrheitssteuer
zum 1. Januar 2007 von derzeit 16 auf 19 Prozent
gebilligt. Die Mehreinnahmen sollten vor allem der
Haushaltssanierung dienen. Zugleich war der Satz zur
Arbeitslosenversicherung von 6,5 auf 4,5 Prozent
gesenkt worden.
19. Mai
BRD 2006 – Bei einem Überfall war der
türkisch-stämmige Politiker Giyasettin Sayan schwer
verletzt worden. Zu der Gewalttat war es im Berliner
Stadtteil Lichtenberg gekommen. Dieser Stadtteil
gilt als eine Hochburg der Berliner Neonazi-Szene.
Sayan war im Berliner Abgeordnetenhaus
migrationspolitischer Sprecher der
Linkspartei/PDS-Fraktion.
19. Mai
BRD 2006 – Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst
der Länder war nach 14 Wochen Arbeitskampf beigelegt
worden. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder und
die Gewerkschaften hatten sich auf einen Kompromiss
in Arbeits- und Gehaltsfragen geeinigt. Vereinbart
worden waren unter anderem Wochenarbeitszeit, die
von 38,5 Stunden bis knapp unter 40 Stunden reichte
und nach Bundesland und Einkommensgruppen gestaffelt
war. Der Tarifvertrag hatte etwa 800.000
Beschäftigte betroffen und war in 14 der 16
Bundesländer außer Hessen und Berlin gültig.
19. Mai
UNO/USA 2006 – Das UN-Komitee gegen Folter hatte die
US-Regierung wegen der Art ihres Kampfes gegen den
internationalen Terrorismus kritisiert. Die USA
waren aufgefordert worden, das Gefangenenlager
Guantanamo auf Kuba und andere Geheimgefängnisse zu
schließen.
19. Mai
BRD 2006 – Der Deutsche Bundestag hatte die Erhöhung
der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent beschlossen
sowie die Erhöhung der Versicherungssteuer.
20. Mai
Irak 2006 – Fünf Monate nach der Parlamentswahl war
die neue Regierung von Ministerpräsident Nuri
al-Maliki vereidigt worden. Wenige Stunden vor der
Parlamentssitzung in der Hauptstadt Bagdad waren bei
der Explosion eines Sprengsatzes im Schiiten-Viertel
Sadr-City mindestens 19 Menschen getötet worden,
weitere knapp 60 Menschen waren verletzt worden.
20. Mai
China 2006 – In der zentralchinesischen Provinz
Hubei war nach 13 Jahren der Drei-Schluchten-Damm in
Betrieb genommen worden. Er stellte das Herzstück
des künftig größten Wasserkraftwerks der Welt dar.
Mit einer Leistung von rund 85 Milliarden
Kilowattstunden sollte das Wasserkraftwerk ab 2008
helfen, den wachsenden Energiebedarf der
Volksrepublik zu decken.
20. Mai
Musik/International 2006 – Die finnische Rockband
„Lordi“ hatte mit dem Titel „Hard Rock Halleluja“
den 51. Eurovision Song Contest in der griechischen
Hauptstadt Athen gewonnen. Die deutsche Band „Texas
Lightning“, die als Geheimfavorit gehandelt worden
war, hatte mit dem Song „No No Never“ Rang 15
belegt.
20. Mai
Sport/BRD 2006 – Das Nationale Olympische Komitee
und der Deutsche Sportbund hatten sich zu einem
neuen Dachverband vereinigt, zum Deutschen
Olympischen Sportbund (DOSB). Dieser vertra rund 27
Millionen Mitglieder. Der Vizepräsident des
Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas
Bach, war zum ersten Präsidenten gewählt worden.
21. Mai
China/BRD 2006 – Bundeskanzlerin
Angela Merkel war
zu ihrem ersten zweitägigen Besuch in China
eingetroffen. Sie war von einer hochrangigen
Wirtschaftsdelegation begleitet worden.
21. Mai
In fünf großen Städten hatte die im Landtag
oppositionelle SPD bei der zweiten Runde den
Thüringer Kommunalwahlen die Oberbürgermeisterposten
errungen. Die Wahlbeteiligung hatte mit 31,1 Prozent
einen neuen Tiefstand erreicht.
21. Mai
Montenegro/Serbien 2006 – Mit einem Referendum hatte
sich Montenegro von dem Staatenbund mit Serbien
losgesagt. Für die Gründung eines selbständigen
Montenegro, das lediglich 650.000 Einwohner hatte,
votierten 55,4 Prozent der stimmberechtigten
Montenegriner.
21. Mai
Zypern 2006 – Die regierende Koalition war bei den
Parlamentswahlen in der griechischen Republik Zypern
mit deutlicher Mehrheit bestätigt worden. Damit war
die Politik des Präsidenten Tassos Papadopoulos
gestärkt worden. Dieser lehnte eine
Wiedervereinigung mit dem türkisch besetzten Norden
auf der Basis eines UN-Friedensplans ab.
21. Mai
Eishockey 2006 – Schweden hatte als erste
Eishockey-Nation nach dem Olympiasieg in Riga
(Lettland) auch den Weltmeistertitel errungen. Drei
Monate nach der Goldmedaille von Turin (Italien)
hatten die Skandinavier das WM-Finale gegen
Titelverteidiger Tschechien 4:0 gewonnen.
21. Mai
Musik/International 2006 – In Los Angeles
(US-Bundesstaat Kalifornien) war die „Confessions
Tour“ von Madonna gestartet.
22. Mai
BRD 2006 – Nach Angaben von Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble waren die rechtsextreme Szene
sowie der islamistische Terror die größten
Bedrohungen für die innere Sicherheit in der
Bundesrepublik. Bei der Vorstellung des
Verfassungsschutzberichtes 2005 hatte Schäuble unter
anderem gesagt, dass die Zahl rechtsextremistisch
motivierter Straftaten auf 15.361 angestiegen wäre.
22. Mai
Nordirland 2006 – Im nordirischen Parlament war die
Bildung einer gemeinsamen Regierung von Protestanten
und Katholiken am Widerstand des Vorsitzenden der
größten pro-britischen Partei, des radikalen
Pfarrers Ian Paisley gescheitert. Paisleys
Demokratische Unionisten hatten jede Zusammenarbeit
mit der katholischen Sinn Fein-Partei abgelehnt.
Diese Partei stand der Untergrundorganisation
Irisch-Republikanische Armee (IRA) nahe.
23. Mai
BRD 2006 – Die bundesweite Rasterfahndung in der
Zeit nach dem 11. September 2001 war einer
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in
Karlsruhe verfassungswidrig gewesen. Das Gericht
betonte, dass eine allgemeine abstrakte
Bedrohungslage wie nach den Anschlägen in den USA
nicht für eine Rasterfahndung ausreiche. Dafür sei
vielmehr eine konkrete Gefahr für die Bundesrepublik
erforderlich. Damit hatte das Gericht einem
marokkanischen Ex-Studenten aus Nordrhein-Westfalen
Recht gegeben.
23. Mai
Griechenland 2006 – Über der griechischen Insel
Karpathos waren ein türkischer und ein griechischer
Kampfjet vom Typ F-16 bei einem Abfangmanöver
zusammengestoßen. Der türkische Pilot hatte sich mit
dem Schleudersitz retten können.
23. Mai
BRD 2006 – Der DGB-Chef Michael Sommer war beim
Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes mit
78 Prozent der Delegiertenstimmen bestätigt worden.
Bei der Wahl seiner Stellvertreterin war die
bisherige Amtsinhaberin Ursula Engelen-Kefer in
einer Kampfabstimmung der vom Vorstand nominierten
CDU-Bildungsexpertin Ingrid Sehrbrock unterlegen.
23. Mai
BRD/Literatur 2006 – Der österreichische
Schriftsteller Peter Handke, der wegen seiner
Äußerungen zu Serbien umstritten war, sollte nach
Entscheidung einer Jury den mit 50.000 Euro
dotierten Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf
bekommen. Die für den 13. Dezember geplante Vergabe
war jedoch auf heftige Kritik gestoßen. Am 8. Juni
hatte Handke selbst eine Annahme des Preises
abgelehnt.
23. Mai
Handball 2006 – Der THW Kiel hatte zwei Spieltage
vor Saisonende durch ein 37:39 gegen den TBV Lemgo
den Titel eines Deutschen Handballmeisters
verteidigt. Mit der zwölften deutschen Meisterschaft
in der Handball-Bundesliga hatten die Kieler den
Titelrekord des VfL Gummersbach eingestellt.
24. Mai
BRD/Justiz 2006 – Wenn Ausländer die Behörden beim
Antrag auf Einbürgerung mit falschen Angaben die
Behörden getäuscht hatten, durfte der Staat diese
zurücknehmen. Dies galt nach einer Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe auch dann,
wenn dem Betroffenen die Staatenlosigkeit drohte.
24. Mai
Chile 2006 – Wegen sexuellen Missbrauchs von 25
Kindern war der Gründer der sektenähnlichen
deutschen Siedlung „Colonia Dignidad“, Paul Schäfer,
von einem Gericht zu einer Haftstrafe von 20 Jahren
verurteilt worden. Schäfer wurde im März 2005 in
Argentinien verhaftet und nach Chile überstellt.
24. Mai
Türkei 2006 – In
Istanbul waren bei einem Großbrand
auf dem Atatürk-Flughafen drei Menschen verletzt
worden. Die Behörden waren von einem Kurzschluss als
Ursache ausgegangen. Kurdische Separatisten hingegen
hatten von einem Anschlag gesprochen.
24. Mai
BRD 2006 – Vier seit Oktober 2004 ergangene
Gaspreiserhöhungen des Bremer Energieversorgers swb
waren vom Landgericht Bremen für unwirksam erklärt
worden. Die Preisänderungsklauseln für die 58 Kläger
waren nicht durchschaubar und nicht präzise genug
formuliert gewesen. Die Bremer Verbraucherzentrale
maß dem Urteil bundesweite Bedeutung zu.
24. Mai
USA 2006 – Auf einer islamistischen Internet-Seite
hatte sich Al-Qaida-Chef
Osama bin Laden mit einer
Tonband-Botschaft und einem Brief zu Wort gemeldet.
Die US-Geheimdienste hielten die Aufnahme für echt.
Darin hatte der Terroristenchef versichert, dass er
die 19 Attentäter vom 11. September 2001 ausgewählt
hatte und der in den USA zu lebenslanger Haft
verurteilte Franzose Zacarias Moussaoui unschuldig
sei.
24. Mai
BRD 2006 – In Saarbrücken begann unter dem Motto
„Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht“ der 96.
Deutsche Katholikentag mit der Forderung nach mehr
sozialer Gerechtigkeit. Auf dem bis zum 28. Mai
dauernden Katholikentag, an dem etwa 40.000 Gläubige
teilnahmen, hatte Papst Benedikt XVI. die
katholischen Laien zur Mitgestaltung der Welt nach
christlichen Maßstäben aufgerufen.
24. Mai
BRD/Österreich 2006 – Auf einer gemeinsamen
Cartellversammlung in München (Bayern) begingen der
Cartellverband der katholischen deutschen
Studentenverbindung und der österreichische
Cartellverband mit einem großen Festaufkommen das
150-jährige Jubiläum des CV. Die Feierlickeiten
dauerten bis zum 28. Mai.
25. Mai
Vatikan/Polen 2006 – Papst Benedikt XVI. war zu
einer viertägigen Pilgerreise in Polen eingetroffen.
25. Mai
BRD 2006 – Der luxemburgische Ministerpräsident
Jean-Claude Juncker war für seine Verdienste um die
europäische Einigung mit dem Internationalen
Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet worden.
Altkanzler Helmut Kohl hatte den Preisträger in
seiner Laudatio als unverbesserlichen Optimisten
gewürdigt, der nie am Erfolg der Einigung Europas
gezweifelt hatte.
25. Mai
Osttimor 2006 – Die Regierung von Osttimor wollte
mit Hilfe ausländischer Truppen die Gewalt im Land
eindämmen. Auslöser der Unruhen war die Entlassung
von 600 Soldaten gewesen. Diese waren aus Protest
gegen schlechte Arbeitsbedingungen und
Diskriminierung in einen Streik getreten.
25. Mai
BRD 2006 – Der Medienkonzern Bertelsmann hatte die
Minderheitsbeteiligung des belgischen Aktionärs
Groupe Bruxelles Lambert zurückgekauft und damit
einen Börsengang abgewendet. Der Preis für die
Anleihe im Umfang von 25,1 Prozent hatte 4,5
Milliarden Euro betragen.
26. Mai
BRD 2006 – Auf der Internet-Seite des Bundestags war
der Bericht über die Bespitzelung von Journalisten
durch den Bundesnachrichtendienst (BND)
veröffentlicht worden.
26. Mai
BRD 2006 – Die deutsche Hauptstadt Berlin hatte fast
17 Jahre nach dem Fall der Mauer einen zentralen
Hauptbahnhof direkt am Regierungsviertel erhalten.
Die Eröffnung des rund 700 Millionen Euro teuren
Verkehrsknotenpunkts war durch den Amoklauf eines
16-Jährigen überschattet worden, der 41 Menschen mit
einem Messer verletzt hatte. Die Inbetriebnahme des
Hauptbahnhofs erfolgte am 28. Mai.
26. Mai
USA 2006 – Mit 78 gegen 15 Stimmen hatte der
US-Senat den von Präsident George W. Bush
vorgeschlagenen ehemaligen US-Luftwaffengeneral
Michael Hayden als neuen Direktor des
Auslandsgeheimdienstes CIA bestätigt.
27. Mai
Russland 2006 – Trotz eines Kundgebungsverbots
hatten in der russischen Hauptstadt Moskau erstmals
Homosexuelle für die Rechte gleichgeschlechtlicher
Menschen demonstriert. Bei Angriffen von
rechtsextremen Nationalisten war unter anderem der
deutsche Grünen-Politiker Volker Beck verletzt
worden.
27. Mai
Myanmar 2006 – Ungeachtet internationaler Appelle
hatte das Militärregime von Myanmar (auch Birma) den
Hausarrest für Friedensnobelpreisträgerin Aung San
Suu Kyi um ein weiteres Jahr verlängert. Die
Vorsitzende der Nationalen Liga für Demokratie (NLD)
hatte von den letzten 16 Jahren zehn unter
Hausarrest verbracht.
27. Mai
Indonesien 2006 – Nahe Yogyakarta hatte ein schweres
Erdbeben der Stärke 6,2 auf der Richterskala die
indonesische Insel Java erschüttert. Mehr als 5700
Menschen waren ums Leben gekommen. Es hatte Tausende
Verletzte gegeben.
27. Mai
Fußball 2006 – Die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft hatte ein Testspiel gegen
Luxemburg in Freiburg (Baden-Württemberg) mit 7:0
gewonnen.
27. Mai
Bowl 2006 – Zum vierten Mal hatten Frankfurt Galaxy
den World Bowl gewonnen.
27. Mai
Fußball 2006 – Die Fußballerinnen des 1. FFC
Frankfurt hatten durch ein 3:2 (Hinspiel 4:0) gegen
Turbine Potsdam zum zweiten Mal nach 2002 den
UEFA-Pokal gewonnen.
28. Mai
Vatikan/Polen 2006 – Seinen viertägigen Besuch in
Polen hatte Papst Benedikt XVI. mit einem Besuch im
früheren NS-Vernichtungslager Auschwitz beendet.
28. Mai
Kolumbien 2006 – Mit 62 Prozent der Stimmen war
Staatschef Alvaro Uribe bei der Präsidentenwahl
bestätigt worden. Der konservative Politiker hatte
2004 für eine nochmalige Kandidatur eine Änderung
der Verfassung durchgesetzt.
28. Mai
Film/International 2006 – In Cannes (Frankreich) war
der britische Regisseur Ken Loach für sein Drama
„The Wind That Shakes The Barley“ mit der Goldenen
Palme der Internationalen Filmfestspiele
ausgezeichnet worden. Der Film spielt in den 1920er
Jahren in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Irland.
28. Mai
Radrennsport 2006 – Der italienische Radprofi Ivan
Basso hatte mit einem Vorsprung von 9:18 min auf den
zweitplatzierten Spanier José Enrique Gutierrez den
Giro d'Italia gewonnen.
29. Mai
Afghanistan 2006 – In der Hauptstadt Kabul hatte der
Zusammenstoß eines US-Militärlastwagens mit
Zivilfahrzeugen die schwersten Ausschreitungen seit
dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001 ausgelöst.
Mindestens 14 Menschen waren bei den Tumulten ums
Leben gekommen.
29. Mai
Europäische Union 2006 – Die Wirtschaftsminister der
25 EU-Staaten hatten sich nach langem Ringen auf
eine Dienstleistungsrichtlinie geeinigt. In dem auch
von den Gewerkschaften akzeptierten Kompromiss des
EU-Parlaments hatte die EU auf die ursprünglich
geplante fast vollständige Öffnung des
Dienstleistungsmarktes über Ländergrenzen hinweg
verzichtet und die Arbeitnehmer in den alten
EU-Staaten weitgehend vor der preiswerteren
Konkurrenz aus Osteuropa geschützt. Zugleich waren
aber auch bürokratische Hürden abgebaut worden.
30. Mai
Europa/USA 2006 – Nach einem Urteil des Europäischen
Gerichtshofs in Luxemburg war das Abkommen zwischen
der EU und den USA zur Weitergabe von Passagierdaten
im Flugverkehr wegen mangelnden Datenschutzes in den
USA nicht rechtmäßig. Das Urteil hatte auf die
geltende Praxis zunächst noch keine Auswirkungen
gehabt.
30. Mai
International 2006 – Erstmals hatte sich die
Ausbreitung der Immunschwächekrankheit Aids
verlangsamt. Das ging aus einem Bericht von UNAIDS,
der Aids-Behörde der Vereinten Nationen, hervor.
30. Mai
BRD/Justiz 2006 – Erstmals in der Geschichte der
Bundesrepublik Deutschland hatte eine Frau an der
Spitze der Bundesanwaltschaft gestanden. Die
Richterin Monika Harms war dem bisherigen
Generalbundesanwalt Kay Nehm nachgefolgt. Dieser war
nach zwölf in den Ruhestand verabschiedet worden.
30. Mai
Osttimor 2006 – Präsident Xanana Gusmao hatte
angesichts der nach fünf Tagen immer noch
anhaltenden Ausschreitungen selbst die Kontrolle
über die Armee des Landes übernommen. Im Einsatz
waren rund 2.500 ausländische Soldaten wegen der
Gewaltausbrüche in Osttimor.
30. Mai
Südkorea 2006 – Vor einem Gericht in der Hauptstadt
Seoul war der Gründer und ehemalige Chef des
südkoreanischen Konzerns Daewoo zu zehn Jahren Haft
verurteilt worden. Kim Woo Choong waren die
Veruntreuung eines Milliardenvermögens und Fälschung
der Bilanzen des 1999 unter Milliardenschulden
zusammengebrochenen Konzerns zur Last gelegt worden.
30. Mai
Fußball 2006 – Die deutsche Nationalelf hatte beim
2:2 gegen EM-Teilnehmer Japan mit zwei späten Toren
noch eine Niederlage abgewendet.
31. Mai
Irak 2006 – Wegen des mutmaßlichen Massakers der
US-Truppen in der Stadt Haditha hatte die irakische
Regierung schwere Vorwürfe erhoben. Dort hatten
US-Marineinfanteristen im November 2005 als
Vergeltung für einen Anschlag angeblich 24
Zivilisten erschossen.
Mai 2006 Deutschland in den Nachrichten
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