Oktober 1986 - Große Macht Natur

Kalender Oktober 1986
Was politische Aktivitäten und Verhandlungen jeglicher Art nicht zustande brachten, schaffte die Natur in El Salvador. Die linke Guerillaorganisation FMLN hatte wegen der schweren Schäden, die ein Erdbeben der Stärke 5,5 angerichtet hatte, einen einseitigen Waffenstillstand erklärt. Die kurze „Atempause“ half vielen Menschen nichts mehr, denn bei dem Beben waren mehr als 1.000 ums Leben gekommen. Wie viel Unfrieden in der Welt herrschte, zeigte sich auch in Indien. Dort war ein Attentat auf den Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi verübt worden. Aus zehn Metern Entfernung hatte in Neu-Delhi ein Mann auf den Regierungschef geschossen. Die Schüsse hatten den Premier verfehlt. Er blieb unverletzt. Jedoch waren zwei Begleiter des Politikers verletzt worden. Der Attentäter konnte verhaftet werden. Derweil hatten
Michail Gorbatschow
möglicherweise die Bürger der DDR große Hoffnungen auf die Begegnung zwischen Erich Honecker und Michail Gorbatschow gesetzt, die sich in Moskau getroffen hatten. Die zweitägigen politischen Gespräche waren beendet worden. Der DDR-Regierungschef war wohl unbelehrbar zurückgereist. Reformen und eine politische Offenheit, wie sie Gorbatschow proklamierte, waren auf taube Ohren gestoßen. Kulturell wenigstens konnte ein Highlight Schlagzeilen machen: In London hatte das Musical „Das Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber seine Welturaufführung erlebt.

Wichtige Ereignisse im Oktober 1986

1. Oktober
BRD 1986 – In der Bundesrepublik Deutschland war eine neue Gefahrstoffverordnung in Kraft getreten.
1. Oktober
Sowjetunion 1986 – In der Ukraine war fünf Monate nach dem Kernschmelzunfall der erste der drei unzerstörten Reaktorblöcke in Tschernobyl wieder ans Netz gegangen.
2. Oktober
Baden-Württemberg 1986 – Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof hatte die Anordnung des Bürgermeisters von Mutlangen vom 12. September 1983 zur Räumung eines sogenannten Friedensdorfes am Pershing-2-Depot für überzogen erklärt. Die Wahl der Mittel war rechtswidrig gewesen.
2. Oktober
Indien 1986 – Auf den indischen Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi war ein Attentat verübt worden. Ein Mann in Neu-Delhi hatte aus zehn Metern Entfernung auf den Regierungschef gefeuert. Die Schüsse hatten ihr Ziel verfehlt. Jedoch waren zwei Begleiter des Premiers verletzt worden. Der Attentäter war verhaftet worden.
2. Oktober
USA 1986 – Das Veto von US-Präsident Ronald Reagan war mit 78 zu 21 Stimmen auch vom Senat überstimmt worden. Das bedeutete, dass die Sanktionen der USA gegen Südafrika in Kraft treten konnten.
3. Oktober
DDR/Sowjetunion 1986 – DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker hatte zweitägige politische Gespräche mit KPdSU-Chef Michail Gorbatschow in Moskau beendet.
3. Oktober
Sowjetunion 1986 – Rund 1000 Kilometer vor den Bermuda-Inseln war ein sowjetisches Atom-U-Boot in Brand geraten und war am 6. Oktober gesunken. Drei Menschen kamen ums Leben. Die restliche Besatzung war geborgen worden. Das Unglück war wahrscheinlich dadurch ausgelöst worden, dass Flüssigtreibstoff für die an Bord lagernden Raketen explodiert war.
3. Oktober
Großbritannien 1986 – Auf ihrem Jahreskongress, der seit dem 29. September in Blackpool (England) stattfand, hatten die Abgeordneten der oppositionellen britischen Labour Party unter anderem eine einseitige atomare Abrüstung, einen Ausstieg aus der Kernenergie und eine Verstaatlichung der von den Konservativen privatisierten früheren Staatsunternehmen gefordert.
3. Oktober
BRD 1986 – In Emden (Niedersachsen) hatte der frühere „stern“-Chefredakteur Henri Nannen die von ihm gestiftete Kunsthalle eröffnet.
4. Oktober
Niederlande 1986 – In der Oosterschelde hatte die niederländische Königin Beatrix das bis dato weltweit größte bewegliche Sturmflutwehr eröffnet. Es war ein Teil des Delta-Projekts, durch das rund 15.000 km² Land vor den Fluten der Nordsee geschützt werden sollten.
4. Oktober
Vatikan 1986 – Papst Johannes Paul II. war zu einer Visite nach Frankreich aufgebrochen. Es war sein dritter Besuch in dem Land, der diesmal bis zum 7. Oktober dauerte. Station machte das katholische Kirchenoberhaupt in Lyon, Taizé, Ars und Annecy.
5. Oktober
BRD 1986 – Die CDU musste Verluste von 4,4 Prozent bei den Kommunalwahlen verbuchen. Sie war aber dennoch stärkste Kraft geblieben. Die SPD konnte ihren Stimmenanteil um 3,1 Prozentpunkte steigern. Die FDP hatte im Landesdurchschnitt 4,2 Prozent erreicht. Die Grünen waren in allen Landkreisen und kreisfreien Städten vertreten.
5. Oktober
Sowjetunion/USA 1986 – Der sowjetische Physiker und Dissident Juri Orlow hatte gemeinsam mit seiner Frau die Sowjetunion verlassen dürfen und war in die Vereinigten Staaten ausgereist. Orlow war am 18. Mai 1978 zu sieben Jahren Gefängnis und fünf Jahren Verbannung verurteilt worden. Er war damals 53 Jahre alt gewesen. Auch der zuckerkranke jüdische Dissident und Wissenschaftler David Goldfarb durfte noch im Monat Oktober aus der Sowjetunion ausreisen.
5. Oktober
BRD 1986 – Im Rahmen der 38. Frankfurter Buchmesse, die vom 1. bis 6. Oktober stattfand, war dem polnischen Historiker Wladyslaw Bartoszewski in der Paulskirche der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen worden.
5. Oktober
Tennis 1986 – In Essen (Nordrhein-Westfalen) hatte sich das bundesdeutsche Tennisteam durch ein 5:0 gegen Ecuador den Verbleib in der ersten Klasse beim Daviscup-Turnier gesichert.
6. Oktober
BRD 1986 – Bundesumweltminister Walter Wallmann hatten einen Bericht über die Reaktorsicherheit vorgelegt. Aus diesem Bericht ging hervor, dass es im Jahr 1985 in den 22 damals arbeitenden deutschen Kernkraftwerken 237 gemeldete Störfalle gegeben hatte. Eine Gefahr für Menschen und Umwelt hatte angeblich in keinem Fall bestanden.
6. Oktober
Schachsport 1986 – Der sowjetische Schachspieler war Schachweltmeister geblieben. Er hatte durch ein Remis in der 23. Partei gegen den Herausforderer Anatoli Karpow den zwölften Gewinnpunkt erzielt. Der Titelkampf war auf 24 angesetzt gewesen. Er war zur Hälfte in London und in Leningrad (heute St. Petersburg) ausgetragen worden.
7. Oktober
BRD 1986 – Der 34. Bundesparteitag der CDU in Main hatte unter dem Motto „Weiter so, Deutschland – für eine gute Zukunft“ gestanden. Der Führungsanspruch seiner Partei war von Bundeskanzler Helmut Kohl bekräftigt worden.
7. Oktober
BRD 1986 – Das Kraftwerk in Brokdorf an der Unterelbe war als erstes bundesdeutsches Atomkraftwerk nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ans Netz geschaltet worden. Es wurde gemeinsam vom Energiekonzern PreußenElektra und den Hamburgischen Electrizitätswerken betrieben.
7. Oktober
Großbritannien 1986 – Die regierende Konservative Partei hatte auf ihrem Jahreskongress in Bournemouth, der bis zum 10. Oktober dauerte, ihren Führungsanspruch bekräftigt. Premierministerin Margaret Thatcher hatte vor den Delegierten ausgeführt, dass sie dem „Volkskapitalismus“ freie Bahn verschafft habe. Schatzkanzler Nigel Lawson hatte die Absicht der Regierung zur Senkung der Einkommenssteuer von 29 Prozent auf 25 Prozent bekräftigt.
8. Oktober
BRD 1986 – Die bisherige Richterin am Bundesgerichtshof, Karin Graßhoff, war von Bundespräsident Richard von Weizsäcker zur Richterin am Karlsruher Bundesverfassungsgericht ernannt worden.
8. Oktober
BRD 1986 – Nach fünfjährigem Rechtsstreit hatte das Kultusministerium von Nordrhein-Westfalen der sogenannten „Freien Schule Bochum“ eine auf zunächst ein Jahr befristete Unterrichts- und Prüfungserlaubnis erteilt. Seit 1981 hatte die mit 14 Schülern kleinste Gesamtschule der Bundesrepublik ohne Genehmigung des Kultusministeriums gearbeitet und „Jahresbriefe“ als Ersatz für Zeugnisse erteilt.
9. Oktober
BRD 1986 – Nach einer Klage der Stadt Neuwied (Rheinland-Pfalz) war das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich abgeschaltet worden.
9. Oktober
Nicaragua 1986 – In der Hauptstadt Managua war der US-Amerikaner Eugene Hasenfus der Presse gegenübergestellt worden. Er war am 5. Oktober an der Grenze zu Costa Rica mit seiner Maschine abgeschossen worden. Der US-Militärberater hatte Einzelheiten über die US-Militärhilfe für die antisandinistischen Contras in Nicaragua offenbart.
9. Oktober
Musik/International 1986 – Im Her Majesty's Theatre in London war das Musical „Das Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber zur Welturaufführung gekommen.
10. Oktober
BRD 1986 – In Bonn war der deutsche Diplomat, der Leiter der Politischen Abteilung zwei des Auswärtigen Amtes, Gerold von Braunmühl, vor seinem Haus im Vorort Ippendorf erschossen worden. Ein sogenanntes Kommando Ingrid Schubert der terroristischen Roten-Armee-Fraktion hatte sich zur Tat bekannt.
10. Oktober
El Salvador 1986 – In El Salvodor waren mehr als 1.000 Menschen bei einem Erdbeben der Stärke 5,5 ums Leben gekommen. Besonders betroffen war die Hauptstadt San Salvador. Die linke Guerillaorganisation FMLN hatte wegen der Schwere der angerichteten Schäden einen einseitigen Waffenstillstand erklärt.
10. Oktober
BRD 1986 – Der am 13. September begonnene „Blockadeherbst“ der Rüstungsgegner in Mutlangen (Baden-Württemberg) war zu Ende gegangen. Mehr als 70 Gruppen aus der gesamten Bundesrepublik waren an den Aktionen beteiligt gewesen. Im Verlauf der Aktionen waren mehr als 850 Personen vorübergehend festgenommen worden.
10. Oktober
UNO 1986 – Per Akklamation war der peruanische Diplomat Javier Pérez de Cuellar, der seit Anfang 1982 als Nachfolger von Kurt Waldheim Generalsekretär der Vereinten Nationen arbeitete, für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt worden.
11. Oktober
BRD 1986 – In Hasselbach im Hunsrück (Rheinland-Pfalz) hatten mehr als 100.000 Menschen gegen die Stationierung von US-amerikanischen Marschflugkörpern (Cruise Missiles) demonstriert. Angaben der Veranstalter zufolge waren es bis zu 200.000 Demonstranten gewesen.
12. Oktober
Bayern 1986 – Die CSU hatte mit 55,8 Prozent die absolute Mehrheit (1982: 58,3 Prozent) bei den Landtagswahlen behalten. Mit 27,5 Prozent der Stimmern war die SPD auf ihr schlechtestes Ergebnis seit 1945 abgerutscht.
12. Oktober
USA/UdSSR 1986 – In der isländischen Hauptstadt Reykjavik war das zweitägige Treffen zwischen dem sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow und dem US-Präsidenten Ronald Reagan ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Beide Seiten hatten sich nicht über das US-amerikanische SDI-Programm einigen können.
12. Oktober
Großbritannien/China 1986 – Die britische König Elisabeth II. war zu einem siebentägigen Staatsbesuch in die Volksrepublik China gereist. Bei dieser ersten Visite eines britischen Souveräns in China hatte die Königin unter anderem Peking, Schanghai, Kanton und die Große Mauer besucht.
13. Oktober
BRD/Ungarn 1986 – Bundespräsident Richard von Weizsäcker war zu einem fünftägigen Besuch nach Ungarn gereist. In einem Land des Warschauer Paktes war dies sein erster Aufenthalt.
14. Oktober
BRD 1986 – Der Bundesrechnungshof hatte bei der Vorstellung des Jahresberichts 1984 den Bundesministerien und den Behörden erneut einen „allzu sorglosen“ Umgang mit Steuergeldern vorgeworfen.
14. Oktober
Amnesty International 1986 – Im Jahresbericht von Amnesty International hatte die Organisation für Menschenrechte 128 Staaten die Verletzung von Menschenrechten in elementarer Weise vorgeworfen.
15. Oktober
BRD/Sowjetunion 1986 – Bundeskanzler Helmut Kohl hatte in einem Interview mit dem US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ den sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow in einen engen Zusammenhang mit NS-Propagandaminister Joseph Goebbels gestellt: „Er ist ein moderner kommunistischer Führer, der sich auf Public Relations versteht. Goebbels, einer von jenen, die für die Verbrechen der Hitler-Ära verantwortlich waren, war auch ein Experte für Public Realtions.“ Das Interview hatte die deutsch-sowjetischen Beziehungen erheblich belastet.
15. Oktober
Sowjetunion/Afghanistan 1986 – Die Sowjetunion hatte mit dem ersten Teilabzug von Truppen aus Afghanistan seit dem Einmarsch 1979 begonnen. Rund 7.000 Soldaten waren betroffen.
15. Oktober
Bangladesch 1986 – Der bisherige Staatschef, General Hussain Muhammad Ershad, war als Sieger aus den Präsidentschaftswahlen hervorgegangen. Die Opposition hatte von Wahlbetrug gesprochen.
15. Oktober
Fußball 1986 – Zwischen der Bundesrepublik und Spanien war das Fußballländerspiel in Hannover 2:2 zu Ende gegangen.
16. Oktober
BRD 1986 – Der Vorsitzende der gewerkschaftseigenen Konzernholding Beteiligungsgesellschaft für Gemeinwirtscahft AG (BGAG), Alfons Lappas, hatte vor dem Untersuchungsausschuss „Neue Heimat“ des Bundestages die Aussage verweigert.
16. Oktober
UNO 1986 – Für zwei Jahre war die Bundesrepublik Deutschland in den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gewählt worden.
16. Oktober
BRD 1986 – Der Deutsche Bundestag hatte ein neues Filmförderungsgesetz gebilligt, das die finanzielle Förderung von neuen Projekten von wirtschaftlichen Erwägungen abhängig machte.
16. Oktober
BRD/Theater 1986 – Das Stück „Totenfloß“ von Harald Mueller über das Leben nach einer Atomkatastrophe war in Stuttgart (Baden-Württemberg), Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) und Basel (Schweiz) zur Uraufführung gelangt.
16. Oktober
Bergsteigen 1986 – Mit dem Ersteigen des Lhotse (8571 m) hatte der der Südtiroler Reinhold Messner als erster Bergsteiger der Welt alle 14 Achttausender erklommen.
17. Oktober
BRD 1986 – Einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe zufolge war die bundesweite Ausstrahlung von Wahlwerbung der nicht in Bayern kandidierenden CDU und der bayerischen CSU im ARD-Gemeinschaftsprogramm vor der Bundestagswahl 1983 rechtmäßig gewesen. Das Verfahren war von der SPD angestrengt worden. Sie hatte sich bei der Zuteilung von Sendezeit benachteiligt gefühlt.
17. Oktober
Dänemark 1986 – Das dänische Parlament (Folketing) hatte neue Asylbestimmungen gebilligt. Diese sahen vor, dass künftig Flüchtlinge an der Grenze abgewiesen werden konnten, sofern sie nicht einen gültigen Einreisesichtvermerk besaßen. Flüchtlinge, die nicht unter die UN-Flüchtlingskonvention fielen, hatten künftig keinen Rechtsanspruch auf Asyl mehr.
17. Oktober
Olympiade 1986 – Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte die Austragungsorte für die Olympischen Spiele 1992 festgelegt: Die Winterspiele sollten im französischen Albertville stattfinden, die Sommerspiele in Barcelona (Spanien). Es waren die letzten Spiele, bei denen sowohl die Sommer- als auch die Winterolympiade im selben Jahr ausgetragen wurden.
18. Oktober
BRD/Europa 1986 – Generalbundesanwalt Kurt Rebmann hatte sich für eine europäische Zentralbehörde zur Bekämpfung des Terrorismus ausgesprochen.
18. Oktober
DDR/Asien 1986 – DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker war zu einer Asienreise aufgebrochen, die bis zum 28. Oktober dauerte. Er hatte beabsichtigt, Nordkorea, die Volksrepublik China und die Mongolische Volksrepublik zu besuchen.
19. Oktober
BRD 1986 – Der Gewerkschaftsfunktionär Alfons Lappas war wegen seiner Aussageverweigerung vor dem Bundestags-Untersuchungsausschuss zur Affäre „Neue Heimat“ auf dem Gewerkschaftstag der IG Metall in Hamburg verhaftet und nach Bonn gebracht worden. Am 21. Oktober war der Vollzug der Beugehaft unter Auflagen ausgesetzt worden.
19. Oktober
Mosambik/Südafrika 1986 – Bei einem Flugzeugabsturz über Südafrika war der Präsident von Mosambik, Samora Machel, ums Leben gekommen. Südafrika hatte jede Verantwortung an dem Absturz zurückgewiesen. Südafrika hatte 1984 mit Samora Machel einen Vertrag über gute Nachbarschaft abgeschlossen.
20. Oktober
Israel 1986 – Der bisherige Außenminister Yitzhak Schamir vom konservativen Likud-Block hatte entsprechend der Vereinbarung über die Bildung einer großen Koalition von 1984 den Sozialisten Schimon Peres als israelischen Ministerpräsidenten abgelöst. Peres hatte das Außenministerium übernommen.
20. Oktober
BRD 1986 – Die fünf führenden bundesdeutschen Konjunkturinstitute hatten ihr Herbstgutachten vorgelegt. Für 1987 erwarteten sie ein Wirtschaftswachstum von 3 Prozent. Im Jahresverlauf würde eine Abschwächung des Wachstumstempos zu verzeichnen sein.
21. Oktober
BRD/Justiz 1986 – Einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Köln zufolge, waren die Verfahren gegen frühere Richter und Staatsanwälte des Volksgerichtshofes eingestellt worden.
21. Oktober
BRD/DDR 1986 – In Bonn hatten der SPD-Politiker Egon Bahr und das SED-Politbüromitglied Hermann Axen einen Plan zur Einrichtung eines atomwaffenfreien Korridors in Europa vorgelegt. Von der Bundesregierung war der Entwurf als „sicherheitspolitisch höchst fragwürdig“ bezeichnet worden.
21. Oktober
USA/Marshall-Inseln 1986 – Die Marshall-Inseln in Mikronesien waren von den Vereinigten Staaten unabhängig geworden. Sie waren 39 Jahre von den USA verwaltet worden. Das von 40.000 Menschen bewohnte Archipel im Westpazifik sollte von den USA großzügige Entwicklungshilfe bekommen. Im Gegenzug konnten die USA weiterhin die Raketenstartrampe in Kwajalein nutzen.
22. Oktober
BRD 1986 – Auf dem 15. Kongress der IG Metall war Franz Steinkühler zum neuen Bundesvorsitzenden dieser Einzelgewerkschaft gewählt worden. Er trat die Nachfolge von Hans Mayer an, der aus Altergründen ausschied.
22. Oktober
USA 1986 – US-Präsident Ronald Reagan hatte das Gesetz über die Einkommens- und Körperschaftssteuerreform unterzeichnet.
22. Oktober
BRD 1986 – Im Solange II-Beschluss hatte das Bundesverfassungsgericht einen ausreichenden Schutz der Grundrechte durch den Europäischen Gerichtshof anerkannt. Dies wirkte sich auf die Zuverlässigkeit von Verfassungsbeschwerden in Deutschland aus.
23. Oktober
BRD 1986 – Der Deutsche Bundestag hatte ein neues Baugesetz gebilligt. Darin war die Stellung der Städte und Gemeinden bei Bebauungsplänen gestärkt worden.
23. Oktober
UNO 1986 – Mit den Stimmen von 124 Staaten hatte die UN-Vollversammlung den Südatlantik zu einer „Zone des Friedens und der Zusammenarbeit“ erklärt. Die USA hatten gegen eine solche Erklärung gestimmt. Japan und sieben westeuropäische Staaten hatten sich der Stimme enthalten, weil nicht genügend Garantien für die freie Schifffahrt gegeben waren.
24. Oktober
Frankreich/BRD/Luxemburg 1986 – Der erste Block des französischen Kernkraftwerks Cattenom (Region Lothringen) war trotz der Proteste aus den Nachbarländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg wegen schwerwiegender Sicherheitsbedenken in Betrieb genommen worden.
24. Oktober
Großbritannien/Syrien 1986 – Großbritannien hatte die diplomatischen Beziehungen zu Syrien abgebrochen. London hatte Damaskus der Verwicklung in den internationalen Terrorismus beschuldigt.
24. Oktober
Frankreich 1986 - Der französische Senat hatte ein Gesetz über die Wiedereinführung des Mehrheitswahlrechts und der Neuaufteilung von 674 der 577 Wahlkreise gebilligt. Am 2. Oktober hatte Staatspräsident Francois Mitterrand seine Unterschrift verweigert.
25. Oktober
BRD 1986 – Kanzlerkandidat Johannes Rau hatte auf dem SPD-Wahlparteitag in Offenburg (Baden-Württemberg) sein Regierungsprogramm vorgelegt. Kernpunkte waren der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, die ökologische Erneuerung der Industriegesellschaft und mehr soziale Gerechtigkeit gewesen.
25. Oktober
International 1986 – Auf der Internationalen Rotkreuz-Konferenz in Genf (Schweiz) war die Delegation Südafrikas mit großer Mehrheit ausgeschlossen worden.
25. Oktober
Spanien 1986 – Durch die Explosion einer Bombe in der Innenstadt von San Sebastian im Baskenland waren der örtliche Militärgouverneur, General Rafael Garrido Gil, seine Frau und sein Sohn getötet worden.
26. Oktober
Automobilrennsport 1986 – Das letzte Formel-1-Rennen der Saison, den Großen Preis von Australien in Adelaide hatte der Franzose Alain Prost gewonnen. Damit war er Weltmeister geworden.
27. Oktober
Vatikan 1986 – Auf Einladung des Papstes waren Vertreter aller Weltreligionen in der italienischen Stadt Assisi zu einem Gebet für den Frieden zusammengekommen. Johannes Paul II. hatte aus diesem Anlass alle kriegführenden Parteien auf der Welt zu einem Tag Waffenruhe aufgefordert.
27. Oktober
Großbritannien 1986 – Durch eine Deregulierung an der Londoner Börse waren unter anderem die Festlegung einer verbindlichen Maklercourtage und die bisherige Trennung zwischen Brokern (gewerbsmäßige Wertpapiermakler) und Jobbern (Händler, die nur für eigene Rechnung kaufen oder verkaufen dürfen) aufgehoben worden. Durch diesen sogenannten Big Bang hatte es an der Londoner Börse nur noch Market Maker gegeben.
28. Oktober
BRD/Frankreich 1986 – Beim Frankfurter deutsch-französischen Kulturgipfel hatten die Vertreter der BRD und Frankreichs den Beginn einer „neuen Etappe der kulturellen Zusammenarbeit“ vereinbart.
28. Oktober
BRD 1986 – In der Bundesrepublik Deutschland waren seit Jahresbeginn 222 Brand- und 60 Sprengstoffanschläge verübt worden. Das besagte die Statistik des Bundeskriminalamtes.
28. Oktober
Japan 1986 – Das japanische Unterhaus hatte die Privatisierung der Eisenbahnen bis zum 1. April 1987 gebilligt. Die Bahn sollte in sechs privatrechtliche organisierte Gesellschaften aufgespalten werden.
29. Oktober
Saudi-Arabien 1986 – Der saudi-arabische Ölminister Scheich Ahmed Saki al-Jamani war nach 24 Amtsjahren von König Fahd entlassen worden. Neuer Ölminister war Hischam Naser geworden.
29. Oktober
Fußball 1986 – In der österreichischen Hauptstadt war das Fußballländerspiel zwischen dem Gastgeberland und der Bundesrepublik 4:1 für Österreich ausgegangen. Bei fünf Unentschieden und 16 Niederlagen war dies im 29. Länderspiel gegen eine deutsche Auswahl der achte Sieg gewesen.
29. Oktober
International 1986 – Im italienischen Aissisi hatte das erste Weltgebetstreffen stattgefunden.
29. Oktober
Fußball 1986 – In Karl-Marx-Stadt (DDR, heute Chemnitz) hatte die Auswahl der DDR die Mannschaft aus Island vor 18.000 Zuschauern 2:0 besiegt.
30. Oktober
Bayern 1986 – Weil er keine Teilung seines Ministeriums akzeptieren wollte, war der bisherige Kultusminister Hans Maier aus der bayerischen Staatsregierung ausgeschieden.
30. Oktober
DDR/BRD 1986 – Mit der Ausstellung „Positionen – Malerei aus der Bundesrepublik Deutschland“ war in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin zum ersten Mal zeitgenössische Kunst aus dem Westen gezeigt worden. Die Ausstellung, die bis zum 30. November präsentiert wurde, zeigte 85 Werke von elf Künstlern.
31. Oktober
BRD 1986 – Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte mitgeteilt, dass die gewerkschaftseigene Bank für Gemeinwirtschaft (BfG) an die Aachener und Münchener Versicherungsgruppe verkauft werden sollte.
31. Oktober
USA/Japan 1986 – Die Vereinigten Staaten und Japan hatten sich auf eine Stabilisierung des Yen-Dollar-Wechselkurses verständigt. Zugleich war die vierte Senkung des Diskontsatzes in Japan bekanntgegeben worden. Der Diskont war um 0,5 Prozent auf 3 Prozent gesunken.

Oktober1986 in den Nachrichten

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