November 1986 - Neueröffnungen in beiden
deutschen Staaten
Zu Beginn des Monats stand Dresdner mit einer
kulturellen Schlagzeile im Fokus. Das Dresdner
Schauspielhaus war umfassend restauriert worden. Zur
feierlichen Neueröffnung gab es eine Aufführung des
Lustspiels „Minna von Barnhelm“ von Gotthold Ephraim
Lessing. Die Regie hatte Horst Schönemann übernommen
und in den Hauptrollen waren Regina Jeske und
Hanns-Jörn Weber zu sehen gewesen. Eine Eröffnung im
Wissenschafts-Bereich war aus Garching bei München
gemeldet worden. Dort war das neue
Max-Planck-Institut für Quantenoptik eröffnet
worden. Und in der Mitte des Monats präsentierte
sich die DDR-Hauptstadt mit einer Wiedereröffnung.
Drei Jahre hatten die Renovierungsarbeiten an der
Deutschen Staatsoper Unter den Linden gedauert. Nun
wurde das renommierte Opernhaus mit der Oper
„Euryanthe“ von
Carl Maria von Weber neu eröffnet.
Eine weitere gute Nachricht war damit verbunden: Der
Urenkel des Komponisten, Hans-Jürgen Carl Maria
Freiherr von Weber, hatte den Weber-Nachlass an die
Ost-Berliner Deutsche Staatsbibliothek übergeben.
Das war zugleich der Auftakt für die
Carl-Maria-von-Weber-Tage der DDR gewesen. Eine
Kunstausstellung, die nichts mit Renovierungen oder
Umbauten zu tun hatte, war in der Tübinger
Kunsthalle eröffnet worden. Dabei handelte es sich
um eine umfassende Retrospektive des Künstlers
Toulouse-Lautrec. Jedenfalls waren die kulturellen
Neuigkeiten in den politischen Wirren ein echter
Lichtblick.
Wichtige Ereignisse im
November 1986
1. November
BRD 1986 – In der Bundesrepublik Deutschland war ein
neues Abfallgesetz in Kraft getreten. Damit sollten
die Schadstoffe im Hausmüll drastisch verringert
werden. Zugleich sollte ein erheblicher Abbau der
Abfallmengen bewirkt werden. Die Verwertung von
Abfällen erhielt Vorrang vor der sonstigen
Entsorgung, soweit sie technisch möglich und
wirtschaftlich war.
1. November
Schweiz 1986 – In der Nähe von Basel waren bei einem
Großbrand in dem Chemiekonzern Sandoz giftige
Chemikalien in Flammen aufgegangen. Das mit
gefährlichen Stoffen versetzte Löschwasser, das in
den Rhein geriet, hatte eine Verseuchung des
Flusswassers verursacht, in deren Folge es zu einem
großen Fischsterben gekommen war.
1. November
DDR 1986 – Das umfassend restaurierte Dresdner
Schauspielhaus war mit einer Aufführung des
Lustspiels „Minna von Barnhelm“ von Gotthold Ephraim
Lessing in der Regie von Horst Schönemann
wiedereröffnet worden. In den Hauptrollen standen
Regina Jeske und Hanns-Jörn Weber auf der Bühne.
1. November
BRD 1986 – Das erste bundesdeutsche Pay-TV-Programm
war in Hannover gestartet worden. Gegen eine
Anmeldegebühr von 75 DM und monatliche Zahlungen von
29 DM konnten Zuschauer das private
Abonnementfernsehen der „Teleclub GmbH“ in ihrem
Kabelnetz empfangen. Zunächst waren 30 Spielfilme
pro Monat angeboten worden.
1. November
Afghanistan 1986 – Babrak Karmal hatte nun auch das
Amt des Präsidenten des Revolutionsrates
(Staatsoberhaupt) verloren. Karmal ging 1987 ins
sowjetische Exil.
2. November
Tunesien 1986 – Alle 125 Kandidaten der regierenden
Sozialistischen Destour-Partei waren bei den
Parlamentswahlen in
Tunesien gewählt worden. Die
Oppositionsparteien hatten die Wahlen boykottiert.
Ihrer Ansicht nach würden sie nicht demokratische
ablaufen.
2. November
BRD 1986 – Ein von rund 250.000 SPD-Anhängern
besuchtes Deutschlandtreffen in Dortmund
(Nordrhein-Westfalen) war offizieller Auftakt der
SPD für den Bundestagswahlkampf in der
Bundesrepublik.
3. November
BRD/Justiz 1986 – Die Frankfurter Staatsanwaltschaft
hatte gegen Bußgeldzahlungen von mehr als 800.000 DM
die Verfahren gegen sechs verantwortliche
Mitarbeiter der Dresdner Bank eingestellt. Diese
waren in die Parteispendenaffäre verwickelt gewesen.
3. November
Mosambik 1986 – Zum Vorsitzenden des Zentralkomitees
der Einheitspartei FRELIMO und damit auch zum neuen
Staatspräsidenten in Mosambik war der bisherige
Außenminister Joaquim Chissano gewählt worden. Er
trat die Nachfolge des tödlich verunglückten Samora
Machel an.
3. November
USA/Mikronesien 1986 – Die Föderierten Staaten von
Mikronesien hatten ihre Unabhängigkeit von den
Vereinigten Staaten erlangt.
4. November
BRD/Justiz 1986 – Das Bundesverfassungsgericht in
Karlsruhe hatte in seinem sogenannten 4.
Fernsehurteil das niedersächsische Rundfunkgesetz
von 1984 in den Grundlinien für verfassungskonform
erklärt, in einzelnen Bestimmungen jedoch für
nichtig. Notwendig sei es, so die Richter, dass auch
bei privaten Rundfunkveranstaltern ein möglichst
hohes Maß an Vielfalt gesichert bleiben muss. Sie
hatten die besondere Bedeutung der
öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF für
„Grundversorgung“ mit Rundfunkangeboten betont.
4. November
USA 1986 – Die Demokraten, die ihre Mehrheit im
Senat 1980 verloren hatten, konnten sie bei den
Kongresswahlen in den Vereinigten Staaten
zurückholen. Zudem hatten sie die seit 1954
bestehende Mehrheit im Repräsentantenhaus ausgebaut.
Bei den Gouverneurswahlen hingegen hatten die
Republikaner überraschende Gewinne zu verzeichnen.
Vor allem in den Südstaaten lagen die Republikaner
deutlich vorn. Nunmehr standen 26 demokratischen
Senatoren 24 Republikanern gegenüber.
4. November
International 1986 – In Wien war die dritte
Folgekonferenz der Konferenz über Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (KSZE) eröffnet worden. Am
Rande der Konferenz waren US-Außenminister George
Shultz und sein sowjetischer Amtskollege Eduard
Schewardnadse zusammengetroffen. Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher hatte ein Gespräch mit seinem
DDR-Amtskollegen Oskar Fischer geführt.
5. November
BRD 1986 – Der „Neue Heimat“-Untersuchungsausschuss
des Bundestages erhielt nur mit bestimmten
Einschränkungen Einsicht in die Aufsichtsprotokolle
der Gewerkschaftsholding BGAG. Das hatte das
Bundesverfassungsgericht entschieden.
5. November
BRD 1986 – Die Bundesregierung hatte den
Waldschadensbericht 1986 vorgelegt. Die Waldschäden
hatten sich danach ausgeweitet. Geschädigt waren
insgesamt 54 Prozent der bundesdeutschen Waldfläche.
Im Vorjahr waren es 52 Prozent gewesen. Bei der
bislang als widerstandsfähig geltenden Eiche waren
61 Prozent geschädigt. Beim Bestand der Tannen war
ein Schaden von 83 Prozent zu verzeichnen.
5. November
International 1986 – In der rumänischen Hauptstadt
Bukarest war die am 3. November eröffnete 42.
Ministerpräsidententagung des Rates für gegenseitige
Wirtschaftshilfe (COMECON) zu Ende gegangen. Es war
ein „Komplexprogramm des
wissenschaftlich-technischen Fortschritts bis zum
Jahr 2000“ gebilligt worden. Darin war unter anderem
auch eine Erweiterung der Kernkraftwerkskapazitäten
vorgesehen.
5. November
Bayern 1986 – In Garching bei München war das neue
Max-Planck-Institut für Quantenoptik eröffnet
worden.
5. November
BRD 1986 – Das Deutsche Network Information Center (DENIC)
mit Sitz in Frankfurt am Main (Hessen) hatte den
Datensatz .de für die
Internet-Kennung in der
IANA-Datenbank angelegt.
6. November
BRD/USA/Sowjetunion 1986 – Vor dem Deutschen
Bundestag in Bonn hatte sich Bundeskanzler Helmut
Kohl von dem in dem US-Magazin „Newsweek“
veröffentlichten Text des Interviews distanziert, in
dem er den sowjetischen Generalsekretär Michail
Gorbatschow mit NS-Propagandaminister Joseph
Goebbels verglichen hatte. Zu einer offiziellen
Entschuldigung war Kohl jedoch nicht bereit. Mehrere
bereits vereinbarte Reisen und Einladungen von der
Sowjetunion waren daraufhin abgesagt worden.
6. November
Großbritannien 1986 – Der britische Schatzkanzler
Nigel Lawson hatte den Haushaltsplan für 1987 und
die Zieldaten bis 1990 vorgelegt. Der Haushalt hatte
für 1987 Zuwächse in den Bereichen Bildung,
Sozialversorgung, Wohnungsbau und staatlichem
Gesundheitsdienst vorgesehen. Die oppositionelle
Labour Party hatte diese Wende in der Sparpolitik
von Premierministerin Margaret Thatcher als
Wahlgeschenk für die im Juni 1987 anstehenden
Parlamentswahlen bewertet.
7. November
BRD 1986 – Der Deutsche Bundestag hatte ein Gesetz
gebilligt, das Opfern von Verbrechern mehr Rechte
einräumte, sowie eine Änderung des zehn Jahre alten
Bundesnaturschutzgesetzes, das damit dem
Washingtoner Artenschutzabkommen zum Schutz von
Tieren und Pflanzen angepasst worden war.
7. November
BRD 1986 – In der Tübinger Kunsthalle war eine
umfassende Toulouse-Lautrec-Retrospektive eröffnet
worden. Die Ausstellung dauerte bis zum 15. März
1987.
8. November
BRD 1986 – In Hanau (Hessen) hatten rund 12.000
Atomkraftgegner für den Ausstieg aus der Kernenergie
und gegen die Hanauer Nuklearfirmen Nukem, Alkem und
RBU demonstriert.
8. November
Sowjetunion 1986 – In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau war Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow im
Alter von 96 Jahren gestorben. Molotow war einer der
engsten Mitarbeiter von Josef W. Stalin. Von 1930
bis 1941 war er Vorsitzender des Rats der
Volkskommissare sowie von 1939 bis 1949 und erneut
1953 bis 1956 Außenminister der Sowjetunion.
8. November
Albanien 1986 – In der albanischen Hauptstadt Tirana
war der 9. Parteitag der Partei der Arbeit Albaniens
zu Ende gegangen, der am 3. November begonnen hatte.
Der seit dem Tod von Enver Hoxha im Jahr 1985 als
erster Parteisekretär amtierende Ramiz Alia war in
seiner Führungsrolle bestätigt worden.
8. November
Venezuela 1986 – Rund 600 km südöstlich der
Hauptstadt Caracas am Caroni-Fluss war das bis dato
größte Wasserkraftwerk der Welt eingeweiht worden.
Das Kraftwerk war nach 23 Jahren Bauzeit
fertiggestellt worden. Es sollte 1989 drei Viertel
des Energiebedarfs von Venezuela decken. Mit einer
Fläche von 4250 km² war der Stausee doppelt so groß
wie Luxemburg.
9. November
BRD 1986 – Die SPD hatte bei den Bürgerschaftswahlen
in Hamburg schwere Verluste hinnehmen und war hinter
die CDU auf Platz zwei zurückgefallen.
9. November
Ägypten 1986 – Nach Misserfolgen in der
Wirtschaftspolitik war der ägyptische
Ministerpräsident Ali Lutfi zurückgetreten. Seine
Nachfolge trat Atef Sidki an.
9. November
BRD 1986 – An der Schaubühne in West-Berlin hatte
erstmals seit seinem Weggang 1985 Peter Stein wieder
eine Inszenierung vorgestellt. Es war „Der haarige
Affe“ von Eugene O'Neill.
10. November
BRD 1986 – Nach der SPD-Wahlniederlage in Hamburg
hatte SPD-Vorstandssprecher Wolfgang Clement seinen
Rücktritt erklärt. Als Nachfolger war am 17.
November Günther Verheugen ernannt worden. Der
frühere FDP-Politiker hatte am 29. September 1982
sein Amt als FDP-Generalsekretär aus Protest gegen
die „Wende“ in Bonn niedergelegt.
10. November
West-Berlin 1986 – Die United States Information
Agency (USIA), die bereits die Hörfunkanstalt RIAS
Berlin betrieb, hatte im Auftrag der US-Regierung
die Fernsehanstalt RIAS-TV gegründet. Deutscher
Intendant war Peter Schiwy geworden, der bisher
schon Leiter des RIAS-Hörfunks war.
10. November
International 1986 – In London hatten sich die
EG-Außenminister auf Sanktionen gegen Syrien
geeinigt. Das Land war der Verwicklung in den
internationalen Terrorismus beschuldigt worden.
Grund für diese Maßnahmen waren die von
Großbritannien vorgelegten Unterlagen über eine
Verwicklung Syriens in den internationalen
Terrorismus.
10. November
Bangladesch 1986 – Das im März 1982 verhängte
Kriegsrecht war wieder aufgehoben worden. Staatschef
Hussain Muhammad Ershad hatte zugleich die
Verfassung wieder in Kraft gesetzt.
11. November
BRD/Justiz 1986 – Mit 4:4 Stimmen (wobei die Stimme
des Vorsitzenden den Ausschlag gab) hatte das
Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entschieden,
dass Sitzblockaden vor militärischen Einrichtungen
als Nötigung grundsätzlich strafbar waren. Damit
waren sechs von sieben Verfassungsbeschwerden gegen
die Urteile in Fällen von Sitzblockaden als
unbegründet zurückgewiesen worden.
12. November
West-Berlin/BRD 1986 – Der West-Berliner
Brotfabrikant Horst Schiesser und der Deutsche
Gewerkschaftsbund (DGB) hatten sich auf den Rückkauf
von 98 Prozent der Geschäftsanteile der „Neuen
Heimat“ durch die Gewerkschaften geeinigt. Für seine
Sanierungspläne war Schiesser von den Banken eine
Absage erteilt worden. Der Rückkaufpreis betrug
gleichfalls 1 DM, allerdings hatten sich die Banken
zur Zahlung einer Aufwandsentschädigung in Höhe von
14 Millionen DM an Schiesser verpflichtet. Der von
Schiesser eingesetzte Geschäftsführer Jürgen
Havenstein hatte eine Abfindung von 2 Millionen DM
erhalten.
12. November
DDR/BRD 1986 – Experten beider deutscher Staaten
hatten in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin
Verzeichnisse kriegsbedingt ausgelagerter
Archivbestände ausgetauscht, die wieder an die
ursprünglichen Aufbewahrungsorte zurückgebracht
wurden.
12. November
BRD 1986 – In der ARD war der Vierteiler „Väter und
Söhne“ angelaufen. Der TV-Film zeichnete die
Geschichte der Firma I. G. Farben nach. Eine der
Hauptrollen war mit dem US-Filmstar Burt Lancaster
besetzt.
12. November
Squash 1986 – Der Neuseeländer Ross Norman hatte bei
den Weltmeisterschaften im Squash den Pakistani
Jahangir Khan als Titelträger abgelöst. Khan war
fünf Jahre lang unbesiegt geblieben.
Squash-Weltmeisterschaften werden seit 1976
ausgetragen. Seit 1979 finden sie in jährlich statt.
13. November
BRD 1986 – Der Deutsche Bundestag hatte eine Novelle
zum Asylverfahrensrecht verabschiedet. Die
Bundesregierung hatte sich davon vor allem eine
Beschleunigung der langen Anerkennungsverfahren von
Asylbewerbern versprochen.
13. November
BRD 1986 – Die Schwesterparteien CDU und CSU hatten
ihr gemeinsames Wahlprogramm für die Bundestagswahl
1987 veröffentlicht.
13. November
USA 1986 – US-Präsident Ronald Reagan hatte die
Lieferung von „kleinen Mengen von Defensivwaffen“
zugegeben. Er hatte jedoch entschieden bestritten,
dass dies ein Lösegeld für die im
Libanon von
proiranischen Schiiten festgehaltenen US-Geiseln
gewesen war.
14. November
BRD 1986 – Vor dem Rechtsausschuss des Bundestages
in Bonn hatten zahlreiche Sachverständige
verfassungsrechtliche Bedenken gegen die von der
Regierungskoalition geplante sogenannte
Kronzeugenregelung vorgetragen. Dennoch war die
Kronzeugenregelung am 18. Mai 1988 von der
Bundesregierung als Teil der Gesetzesvorlage zur
Reform der Sicherheitsgesetze gebilligt worden. Die
Kronzeugenregelung sollte Terroristen veranlassen,
gegen ihre Mittäter unter Aussicht auf Straf-Erlass
vor Gericht auszusagen.
14. November
BRD 1986 – Der Deutsche Bundestag hatte das 2.
Vermögensbeteiligungsgesetz mit zusätzlichen
Anreizen für die Arbeitnehmerbeteiligung am
Produktivvermögen beschlossen.
15. November
Brasilien 1986 – Die Parteien der von
Staatspräsident José Sarney geleiteten Regierung
hatten bei den Parlaments- und Gouverneurswahlen die
absolute Mehrheit im Kongress erobert. Zudem hatten
sie die Gouverneursposten in allen 23 Bundesstaaten
besetzt.
15. November
International 1986 – In der Hauptstadt
Guatemala-Stadt war die am 9. November eröffnete 16.
Jahrestagung der Organisation Amerikanischer Staaten
(OAS) zu Ende gegangen. US-Außenminister George
Shultz hatte in einer Rede den Anschlag auf den
chilenischen Präsidenten Augusto Pinochet am 7.
September 1986 als den sowjetisch-kubanischen
Versuch der Verhinderung einer demokratischen
Entwicklung in
Chile bezeichnet. Die Regierungen
Chiles und Boliviens waren in einer gegen die Stimme
Chiles angenommen Resolution aufgefordert worden,
Verhandlungen über einen Zugang Boliviens zum
Atlantik aufzunehmen.
15. November
DDR 1986 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war nach
einer dreijährigen Renovierungspause die Deutsche
Staatsoper Unter den Linden mit der Oper „Euryanthe“
von Carl Maria von Weber feierlich wiedereröffnet
worden. Vom Urenkel des Komponisten, Hans-Jürgen
Carl Maria Freiherr von Weber, war der
Weber-Nachlass an die Deutsche Staatsbibliothek in
Ost-Berlin übergeben worden. Die war zugleich der
Auftakt für die Carl-Maria-von-Weber-Tage der DDR,
die bis zum 22. November dauerten.
15. November
Gewichtheben 1986 – Der bundesdeutsche Gewichtheber
Manfred Nerlinger war bei den
Gewichtheber-Weltmeisterschaften in Sofia
(
Bulgarien) Weltmeister im Stoßen und
Vizeweltmeister im Olympischen Zweikampf geworden.
16. November
BRD 1986 – Bei einem Bombenanschlag auf das
IBM-Forschungszentrum in Heidelberg
(Baden-Württemberg) war ein Sachschaden in
Millionenhöhe entstanden. Eine „Kämpfende Einheit
Hind Alameh“ hatte sich zu dem Anschlag bekannt.
17. November
Frankreich 1986 – Der Generalsekretär des
Automobilkonzerns Renault, Georges Besse, war vor
seinem Haus in Paris von zwei jungen Frauen
erschossen worden. Zu dem Attentat hatte sich die
„Action directe“, eine französische
Stadtguerillagruppe, bekannt, die unter dem Kommando
von Pierre Overney stand. Die Gruppe hatte in Besse
den Hauptverantwortlichen für Massenkündigungen des
Automobilherstellers gesehen.
18. November
BRD 1986 – Für 1,9 Milliarden DM hatte die Aachener
und Münchener Versicherungsgruppe endgültig die
Aktienmehrheit der gewerkschaftlichen Bank für
Gemeinwirtschaft erworben.
18. November
Vatikan/International 1986 –
Papst Johannes Paul II.
war zu einer 14-tägigen Reise aufgebrochen. Es war
die bisher längste Auslandsreise des Oberhauptes der
römisch-katholischen Kirche. Sie führte ihn nach
Bangladesch, Singapur, auf die Fidschi-Inseln, nach
Neuseeland und Australien sowie auf die Seychellen.
19. November
Sowjetunion 1986 – Die Herbsttagung des Obersten
Sowjets war in der Hauptstadt
Moskau zu Ende
gegangen. Das Parlament hatte ein Gesetz über
„zulässige individuelle Arbeit auf privater Basis“
gebilligt. Es erlaubte weder eine volle private
Erwerbstätigkeit noch die Gründung von
Privatunernehmen, sondern wollte Rentner,
Hausfrauen, Behinderten, Studenten und Schulkindern
das Recht auf einen legalen Zuverdienst ermöglichen.
20. November
Afghanistan 1986 – Der im Mai als Vorsitzender der
Demokratischen Volkspartei Afghanistans abgelöste
Babrak Karmal war auch als Staatspräsident des
Landes zurückgetreten. Sein Nachfolger war Mohammed
Tschamkani, einer der bisherigen Vizepräsidenten,
geworden.
20. November
Schweiz 1986 – Im Züricher Kunsthaus war eine
Ausstellung mit Werken des Malers Joan Miró eröffnet
worden. Die Werke des spanischen Künstlers waren bis
zum 1. Februar 1987 zu sehen.
21. November
BRD 1986 – Eine Studie über die Sicherheit der
Kernkraftwerke rund um Hamburg zu veröffentlichen,
war von der Landesregierung von Schleswig-Holstein
abgelehnt worden. Die zuvor bekanntgewordene
Information, dass bei einer möglichen Kernschmelze
in Krümmel und Brunsbüttel nach nur drei bis 21
Stunden das Containment brechen und Radioaktivität
freisetzen würde, war bestätigt worden.
21. November
BRD 1986 – Außer dem Programm für die Bundestagswahl
hatte auf dem Wahlparteitag der FDP in Mannheim
(Baden-Württemberg) die im Kabinett bereits mit der
CDU/CSU ausgehandelte sogenannte Kronzeugenregelung
zur Debatte gestanden. Der Parteitag entschied, dass
lediglich Strafminderung, nicht jedoch – wie bisher
verabret – Straffreiheit für Mörder gelten sollte.
22. November
Boxen 1986 – In Las Vegas (US-Bundesstaat Nevada)
hatte der 20-jährige Mike Tyson (USA) den bisherigen
Titelträger Trevor Berbick (Kanada) in der zweiten
Runde durch k. o. besiegt und war damit der jüngste
WBC-Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten geworden.
22. November
Tennis 1986 – In New York hatte sich
Martina
Navratilova (USA) durch einen 7:6, 6:3, 6:2-Erfolg
gegen
Steffi Graf (BRD) gesichert.
23. November
Österreich 1986 – Die SPÖ mit Bundeskanzler Franz
Vranitzky war trotz Stimmenverlusten stärkste Partei
bei den Parlamentswahlen geworden. Die Grünen waren
erstmals ins Parlament eingezogen.
23. November
Philippinen 1986 – Präsidentin Corazon Aquino hatte
nach Putschgerüchten ihren Verteidigungsminister
Juan Ponce Enrile entlassen. Sie hatte damit den
Machtkampf für sich entschieden.
24. November
Shopping 1986 – Der
Teleshopping-Sender QVC geht erstmals auf
Sendung.
24. November
BRD 1986 – Der Sachverständigenrat zur Beurteilung
der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hatte sein
Jahresgutachten vorgelegt. Für 1987 war danach mit
einem Anstieg des Bruttosozialproduktes um 2 Prozent
zu rechnen. Es war eine Inflationsrate von einem
Prozent prognostiziert worden.
24. November
BRD 1986 – Das Bonner Bundesforschungsministerium
hatte einen Bericht über die ökologische Situation
der Nordsee veröffentlicht. Trotz erheblicher
Einleitungen von Schadstoffen waren auf dem offenen
Meer noch keine großräumigen Schäden aufgetreten. In
Küstennähe allerdings, vor allem im Wattenmeer, war
der Zustand bedrohlich. Nach Angaben der Forscher
war eine Zunahme von Fischkrankheiten festgestellt
worden.
25. November
USA 1986 – Wegen der Affäre um das geheime
Waffengeschäft mit dem
Iran war
US-Sicherheitsberater John Poindexter
zurückgetreten.
25. November
Persischer Golf 1986 – Die kombinierte Brücken- und
Dammverbindung King Fahd Causeway war eröffnet
worden. Sie verbindet Saudi-Arabien mit dem im
Persischen Golf gelegenen Inselstaat Bahrain auf
einer Länge von 26 Kilometern.
25. November
Pazifik/International 1986 – In Noumea
(Neukaledonien) war ein Umweltschutzabkommen
unterzeichnet worden. Die Unterzeichner waren zwölf
unabhängige Pazifikinseln sowie Neuseeland,
Australien, Frankreich und die USA. Der Vertrag
hatte unter anderem die Versenkung radioaktiver
Abfälle im Meer verboten. Das geschützte Gebiet
hatte eine 200-Seemeilen-Zone um jede Insel umfasst.
26. November
BRD 1986 – Weil sie angeblich Konstruktionspläne für
U-Boote verbotenerweise an Südafrika verkauft hatte.
War gegen die Howaldtwerke-Deutsche Werft AG
ermittelt worden.
26. November
West-Berlin 1986 – Die beiden Jordanier Ahmed Hasi
und Faruk Salameh wegen eines Bombenanschlags auf
die Deutsch-arabische Gesellschaft in West-Berlin zu
14 bzw. 13 Jahren Haft verurteilt worden.
26. November
Großbritannien 1986 – Um ihre Handelsschiffe vor
Angriffen der kriegführenden Staaten Iran und Irak
zu schützen, hatte die britische Regierung die
Verstärkung der Militärs im Persischen Golf
beschlossen.
27. November
BRD 1986 – Das internationale Satellitenprogramm
„Europa TV“ hatte den Sendebetrieb einstellen
müssen. Beteiligt waren an dem Programm
Rundfunkanstalten aus den Niederlanden, Italien,
Irland, Portugal und die ARD.
28. November
BRD 1986 – Nach viertägiger Debatte hatte der
Deutsche Bundestag den Haushalt 1987 angenommen. Er
hatte ein Volumen von 268,5 Milliarden DM und eine
Neuverschuldung von 22,3 Milliarden DM.
28. November
BRD/Justiz 1986 – Im Revisionsprozess war das
frühere RAF-Mitglied Peter-Jürgen Boock vom
Stuttgarter Oberlandgericht wiederum zu
lebenslänglich verurteilt worden.
28. November
USA 1986 – Die USA hatten trotz der Kritik im In-
und Ausland bewusst die Grenzen des
SALT-II-Vertrages überschritten und den 131. mit
Marschflugkörpern bestückten B-52-Bomber in Dienst
gestellt.
28. November
Fußball 1986 – Franz Beckenbauer hatte seine Absicht
erklärt, bis 1990 Teamchef der
Fußballnationalmannschaft zu bleiben. Die
bundesdeutsche Elf wurde seit 1984 von dem
103-maligen Nationalspieler betreut.
29. November
BRD 1986 – Die IG Metall hatte in Frankfurt am Main
(Hessen) die Forderung nach der 35-Stunden-Woche als
zentrales Ziel der kommenden Tarifverhandlungen
gebilligt. Das Ziel, weitere Arbeitszeitverkürzungen
durchzusetzen, hatte zu den wichtigsten Anliegen des
neuen IG-Metall-Bundesvorsitzenden Franz Steinkühler
gehört.
29. November
Film 1986 – In Davenport (US-Bundesstaat Iowa) war
der US-amerikanische Schauspieler englischer
Herkunft, Cary Grant, gestorben. Der Schauspieler
war 82 Jahre alt geworden.
30. November
Indien 1986 – Militante Sikhs hatten im indischen
Bundesstaat 24 Hindus ermordet. Die Massaker hatten
schwere Unruhen im ganzen Land verursacht.
November 1986 in den
Nachrichten
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