Biografie Carl Maria von Weber Lebenslauf

Der aus Eutin in Schleswig-Holstein gebürtige Carl Maria von Weber war Dirigent, Pianist und ein im 19. Jahrhundert, der Zeit der Romantik in der Kunst und der Musik, sehr geschätzter Komponist. Seine Werke haben bis in das 21. Jahrhunderte eine nachhaltige Wirkung und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Kinder- und Reisejahre
Weber wurde am 18. November 1786 geboren. Manche Quellen geben den 19. November an. Gesichert ist das Taufdatum, der 20. November.
Er stammte durchaus nicht aus einer Adelsfamilie. Den Titel hatte er nur deshalb im Namen, weil sein Vater, Franz Anton von Weber (1734-1812), ihn sich selbst zu Eigen gemacht hatte und dabei war es geblieben.
Der Junge war das erste Kind, das in der zweiten Ehe seines Vaters geboren wurde, der ein Jahr zuvor die Schauspielerin Genovefa Brenner (1764-1798) geheiratet hatte. Die Halbgeschwister von Carl waren bereits erwachsen. Da der Vater mit dem kürzlich übernommenen Amt als Eutiner Stadtmusiker nicht glücklich war, obwohl er sich Hofkapellmeister nennen durfte, ließ er sich 1787 von dieser Anstellung entbinden und zog mit seiner neuen Familie nach Hamburg. Dort hatte Jeanette von Weber, des kleinen Carls Halbschwester, eine Anstellung als Sängerin am Theater, die sie verließ, um sich mit ihrem Vater und dessen Familie einer Schauspielergesellschaft anzuschließen und mit ihr auf Reisen ging. Carls Vater war Kapellmeister in dieser Gesellschaft, war in den Folgejahren abwechselnd in mehreren Wanderbühnen angestellt. So waren die frühen Kinderjahren des kleinen Carl eine Zeit des Reisens, die die Familie durch viele deutsche Städte führte. Es wurde auch nicht anders, als der Vater sich 1794 in Weimar niederließ, wo Carls Mutter in Goethes Theater auftrat. Am Ende desselben Jahres bekam Carls Vater eine Stelle in Salzburg, so dass die Familie erneut umzog. 1798 starb Carls Mutter.
Ab 1796 wurde der Junge musikalisch ausgebildet, zunächst von seinem Vater und ebenso von seinem Halbbruder Fridolin von Weber (1761-1833). In Hildburghausen, wo Webers Vater kurzzeitig beim dortigen Herzog in dessen Kapelle angestellt war, nahm sich der Kammermusiker Johann Peter Heuschkel (1773-1853) des Jungen an und lehrte ihn Klavierspiel und Harmonielehre. Der Vater war bemüht, seinem Sohn einen guten Unterricht angedeihen zu lassen, unternahm Reisen mit ihm und ließ ihn u. a. auch von Michael Haydn (1737-1806) unterrichten, einem Bruder von Joseph Haydn (1732-1809).
Die Studienreisen führten Vater und Sohn 1798 nach München, wo Weber seine erste Oper vollendete („Die Macht des Schicksals und des Weins“, 1798). Weiter ging es im Jahr 1800 nach Freiberg. Dort entstand innerhalb weniger Wochen die Oper „Das Waldmädchen“ (1800), die in Chemnitz uraufgeführt wurde. Ein Jahr später waren Vater und Sohn wieder in Salzburg. Weber schrieb seine dritte Oper. Sie hieß „Peter Schmoll und seine Nachbarn“ (1802) und bekam von seinem einstigen Lehrer Michael Haydn große Anerkennung. Es folgte eine ausgedehnte nach Norddeutschland und die Jahre 1802 bis 1804 verbrachten die beiden Webers in Augsburg, später in Wien, wo Weber 1803 seine Ausbildung bei Georg Joseph Vogler (1749-1814) wieder aufnahm, der ihn bereits früher unterrichtet hatte. Vogler war für den jungen Weber einer der einflussreichsten Lehrer, denn dessen Unterrichtsmethoden prägten den Schüler auf nachhaltige Weise sogar mehr als die Studien von Michael Haydn, so dass auch Webers kompositorisches Schaffen große Fortschritte machte.

Der berufliche Werdegang
Weber bekam 1804 eine Anstellung in Breslau, wo er als Kapellmeister arbeitete. Erstmals wurde durch ihn eine Orchestersitzordnung eingeführt, die bis in die heutige Zeit beibehalten wurde. Auch die Reformierung der Probenarbeit, die Weber anregte und konsequent durchzusetzen verstand, hat sich seit seiner Zeit in Breslau bis heute bewährt.
Im Jahr 1806 wurde Weber Kapellmeister in Karlsruhe, eine Stellung, die er bis Anfang 1807 innehatte. Er ging immer wieder auf Reisen, nun aber schon, um Konzerte zu geben und damit seinen und den Lebensunterhalt des Vaters zu bestreiten. So kam Weber 1810 nach Mannheim, wo zwei Jahre später, am 16. April, sein Vater starb.
Bis zu dieser Zeit waren bereits einige Kompositionen entstanden, u. a. Bühnenmusiken und Klavierkonzerte. Der junge Weber ging 1813 nach Prag. Dort blieb er drei Jahre als Operndirektor am Ständetheater. Diese Zeit war von einem enormen Arbeitspensum geprägt und Weber selbst bezeichnete diese Jahre als seine „Jochjahre“.

Die Dresdener Zeit
1817 wurde Weber nach Dresden berufen. Die deutsche Oper am Dresdner Hoftheater hatte ihn zum Königlichen Kapellmeister und zum Direktor ernannt. Der Leiter der italienischen Hofoper, Francesco Morlacchi wurde dort zu Webers großem Gegner, denn bis dato hatte ausschließlich die italienische Oper das musikalische Theatergeschehen dominiert, während die deutsche Oper nur ein Schattendasein geführt hatte, was nach den massiven Bemühungen des Kapellmeisters beider Orchester, Heinrich Carl Graf Vitzthum von Eckstädt (1770-1837), anders wurde, dem Weber auch seine Berufung nach Dresden zu verdanken hatte. Die Reformen bei der Erarbeitung einer Opernaufführung, die er bereits in Breslau, später in Prag durchgesetzt hatte, führte Weber nun auch in Dresden ein. Er war es auch, der dafür sorgte, dass der Dirigent die Vorstellung nicht vom Klavier aus leitete, sondern vor dem Orchester stehend mit dem Taktstock agierte.
Im Jahr 1817 ging Weber mit Caroline Brandt die Ehe ein. Er hatte die Sängerin einige Jahre zuvor kennen gelernt. Sie hatte in Frankfurt die Titelrolle seiner Oper „Silvana“ (1810) gesungen. Webers Sohn wurde 1822 geboren, hatte jedoch nicht das musikalische Talent seines Vaters geerbt, sondern schlug eine Beamtenlaufbahn ein und machte sich einen Namen als Eisenbahnpionier.
In den Dresdner Jahren entstand Webers bekanntestes Bühnewerk, die Oper „Der Freischütz“ (1821). Sie kam allerdings nicht in der Elbestadt zur Uraufführung, sondern im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt in Berlin. Weber selbst leitete die Aufführung, die am 18. Juni 1821 Premiere hatte und die noch heute auf fast keiner Opernbühne im Repertoire fehlt. Die Oper wurde ein sensationeller Erfolg, der 1822 ein Angebot aus London für eine neue Oper nach sich zog.
Weber reiste 1826 in die Themse-Stadt, wo er seinen „Oberon“ einstudierte und zwölf Aufführungen leitete, allerdings bereits in einem sehr geschwächten Gesundheitszustand. In London dirigierte er auch Konzertaufführungen seiner Oper „Der Freischütz“. Das Arbeitspensum, das er sich auferlegt hatte und die lange Reise hatten den Künstler mittlerweile an den Rand seiner Schaffenskraft gebracht.
Carl Maria von Weber starb in London am 5. Juni 1926.
Dort wurde er in der Moorsfield-Kapelle beigesetzt. Erst 1844 wurde Webers Sarg nach Dresden überführt, wo der Komponist dann in einer Familiengruft ein zweites Mal zur letzten Ruhe beigesetzt wurde und wo Richard Wagner die musikalische Leitung der Trauerfeierlichkeiten mit einer eigens dafür geschaffenen Trauermusik übernahm.
Weber hat außer Opern auch viele Lieder vertont, hatte Kammermusik, Orchesterwerke und Konzertstücke geschrieben und mit seiner Musik die Künstler nachfolgender Generationen beeinflusst.
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