Juni 1980 - Das Würfelfieber bricht aus

Kalender Juni 1980
Als der ungarische Ingenieur und Architekt Ernő Rubik 1974 einen Würfel als Anschauungsmaterial für räumliches Denken für seine Studenten entwickelte, ahnte er wohl nicht dass sich hinter der Idee  später ein Millionenfach verkauftes Produkt verbarg.  Anfangs drehten sich hauptsächlich Wissenschaftler die Finger wund. In Deutschland wurde der „Zauberwürfel" erst 1979 auf der Nürnberger  Spielwarenmesse vorgestellt. Am 2. Juni 1980 kam er in den Handel und war sofort vergriffen. Schätzungen zufolge waren im ersten Jahr circa 160 Millionen „Rubiks Cube", überwiegend billige Kopien aus Fernost verkauft, da die offizielle Produktion nicht nachkam.
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Was geschah im Juni 1980

1. Juni 1980
Im Deutschen Spring-Derby in Hamburg siegte Peter Luther auf dem Wallach Livius. Es war der erste deutsche Sieg, in den 60 Jahren, die das Derby besteht.
1. Juni 1980
US-Präsident Jimmy Carter sagte in einem Fernsehinterview, dass die USA gegen Anstrengungen der Europäischen Gemeinschaft, die stockenden israelisch-ägyptischen Verhandlungen über eine Autonomie der Palästinenser, wiederzubeleben, im UN-Sicherheitsrat ein Veto einlegen würden.
2. Juni 1980
In Südafrika wurden drei wichtige Energieversorgungsanlagen durch Anschläge durch Guerillas zum Teil zerstört.
2. Juni 1980
Im von Israel besetzten West-Jordanien wurden die arabischen Bürgermeister von Nablus und Ramallah bei Anschlägen schwer verletzt. Es wird vermutet, dass die Anschläge von jüdischen Extremisten verursacht wurden.
2. Juni 1980
In Düsseldorf und West Berlin begann ein Feldversuch mit Bildschirmtext.
3. Juni 1980
In Fort Chaffee in Arkansas in den USA fanden schwere Auseinandersetzungen zwischen Kubanern, die einwandernt wollten, und der Polizei statt. Nach Ansicht der Flüchtlinge Kuba werden Ihre Anträge durch die US-Behörden nur zögerlich bearbeitet. Dagegen wollten Sie protestieren.
3. Juni 1980
Der Torwart der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Sepp Maier, der seit elf Monaten nach einem Autounfall nicht mehr gespielt hat, lud in München zu seinem Abschiedsspiel ein.
4. Juni 1980
Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) machte Vorschläge zur Asylanten-Frage. Im Mittelpunkt steht dabei, die Bearbeitungszeit für Asylanträge zu verkürzen. Deren Bearbeitung dauerte bisher teilweise fünf Jahre.
4. Juni 1980
In Köln begann auf dem Neumarkt der „Circus Roncalli“ seine Deutschland-Tournee. Der Zirkus war von Bernhard Paul übernommen worden.
4. Juni 1980
Fortuna Düsseldorf gewann in Gelsenkirchen mit 2:1 über den 1. FC Köln den DFB-Pokal.
4. Juni 1980
In niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg räumten die Polizei und der BGS die „Republik Freies Wendland“, ein Dorf, das von Atomkraftgegnern errichtet worden war.
5. Juni 1980
Die Bundesrepublik Deutschland stimmte als letzter der neun EG-Staaten dem Kompromiss zu, Großbritannien finanziell zu entlasten. Bundesfinanzminister Hans Matthöfer ist der Ansicht, dass in Deutschland die Verbrauchssteuern erhöht werden müssen, um die Mehrkosten für den EG-Haushalt zu tragen.
5. Juni 1980
Nach Rumänien, Ungarn und Polen erlaubte auch Bulgarien die Gründung von gemischten Unternehmen mit westlichen Firmen, die sogenannten Joint-Ventures, auf seinem Staatsgebiet.
5. Juni 1980
Um künftigen Guerilla-Angriffen vorzubeugen, griffen israelische Militäreinheiten die Stadt Sidon im Südlibanon an.
6. Juni 1980
Die Energiepolitik von US-Präsident Jimmy Carter scheiterte im Kongress. Sein Vorschlag, eine Importabgabe auf Erdöl einzuführen, durch die der Verbrauch von Benzin niedriger werden sollte, scheiterte im US-Parlament.
6. Juni 1980
In den USA wurde durch einen technischen Defekt Atomalarm ausgelöst. Der Fehler wurde in drei Minuten entdeckt, sodass militärische Gegenmaßnahmen auf einen vermeintlichen Angriff unterblieben.
6. Juni 1980
In Bonn präsentierte der Kanzlerkandidat der Unionsparteien, der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß, seine 21-Köpfige Wahlkampfmannschaft. Im Falle eines Wahlsieges am 5. Oktober wollte Strauß Gerhard Stoltenberg zum Vizekanzler machen.
6. Juni 1980
Die Freien Demokraten sprachen sich auf ihrem Programmparteitag in Freiburg mit großer Mehrheit für eine Fortsetzung der sozialliberalen Koalition in Bonn aus.
7. Juni 1980
Der US-amerikanische Schriftsteller und Maler Henry Miller starb in Pacific Palisades in California in den USA im Alter von 88 Jahren. Er wurde unter anderem durch die Romane „Wendekreis des Krebses“ aus dem Jahr 1934 und „Stille Tage in Clichy“ aus dem Jahr 1966 bekannt.
7. Juni 1980
„Gold-Rosi“ Mittermaier und Christian Neureuther heirateten mit großer Präsenz der Medien.
7. Juni 1980
Der französische Radprofi Bernard Hinault in Mailand erstmals die Italien-Rundfahrt.
8. Juni 1980
Der Deutsche Katholikentag ging in Berlin nach vier Tagen zu Ende. Das Motto des Katholikentages war „Christi Liebe ist stärker“.
8. Juni 1980
Klaus Steinbach aus Saarbrücken wurde erfolgreichster Teilnehmer bei den deutschen Schwimm-Meisterschaften in München mit vier Siegen. Danach erklärte er seinen Rücktritt.
8. Juni 1980
Der Deutsche Fußball-Bund beschloss, die beiden Ligen, Nord und Süd, von der Saison 1980/81 an zu einer Spielklasse zusammenzufassen.
8. Juni 1980
Der autofreie Sonntag, zu dem Umweltorganisationen aufgerufen hatte, fand in der Bundesrepublik kaum Anklang.
8. Juni 1980
Mehrere Städte in Afghanistan meldeten schwere Kämpfe zwischen den sowjetischen Besatzungstruppen und moslemischen Widerstandsgruppen. Im Kabul kam es zu regierungsfeindlichen Demonstrationen von Studenten. Bei deren Niederschlagung wurden mindestens 100 Menschen getötet.
8. Juni 1980
In Ost Berlin starb der Schauspieler und Sänger Ernst Busch im Alter von 80 Jahren. Er verkörperte als Interpret politischer und agitierender Lieder, vor allem von Bertolt Brecht, das „proletarische Lied“.
9. Juni 1980
In Teheran im Iran wurden 16 Menschen hingerichtet, weil sie angeblich am Drogenhandel beteiligt waren.
9. Juni 1980
Auf dem Wahlparteitag der SPD in Essen warf Bundeskanzler Helmut Schmidt in einer zweistündigen Grundsatzrede den Unionsparteien vor, sie verfolgten ein reines Anti-SPD-Programm ohne eigenständige Alternativen.
9. Juni 1980
In Freiburg kam es wegen der Räumung einer zum Abriss vorgesehener Häuser zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Bewohner, vor allem Studenten, die nur ein vorübergehendes Wohnrecht hatten, wehrten sich gegen die Zerstörung von preiswertem Wohnraum in der Innenstadt.
9. Juni 1980
Der französische Staatspräsident Valery Giscard d’Estaing eröffnete den Spiegelsaal und das Prunkschlafzimmer im Schloss von Versailles, die jahrelang restauriert worden waren, feierlich wieder.
10. Juni 1980
Das Bundesarbeitsgericht erklärte Aussperrungen bei Tarifauseinandersetzungen unter bestimmten Voraussetzungen für rechtmäßig.
11. Juni 1980
In Algier einigten sich die Teilnehmer einer Konferenz der Erdöl exportierende Staaten (OPEC) auf neue Richtpreise für Erdöl. Ab 1. Juli sollte ein Barrel (159 l) 32 US-Dollar (rund 62 DM kosten), wobei dieser Preis je nach Qualität des Öls fünf Dollar niedriger oder höher liegen kann. Bisher lag der Ölpreis zwischen 22 und 30 US-Dollar je Barrel.
12. Juni 1980
Postminister Kurt Gescheidle gab den ersten Telebrief auf.
12. Juni 1980
In Tokio starb der japanische Regierungschef Masajoschi Ohira, der seit 1978 im Amt war, mit 70 Jahren an akutem Herzversagen. Bis zu den vorgezogenen Neuwahlen am 22. Juni übernahm Kabinettssprecher Masajoschi Ito das Amt des Ministerpräsidenten.
13. Juni 1980
Südafrikanische Truppen drangen bis zu 65 km tief nach Angola ein und griffen dort Lager der namibischen Befreiungsorganisation SWAPO an. Über 200 Guerillos und 16 Südafrikaner wurden dabei getötet. Die SWAPO kämpfte von Angola aus für die Unabhängigkeit Namibias (Südwestafrika), das von Südafrika als Mandatsgebiet beansprucht wurde. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte die Aktion einstimmig.
13. Juni 1980
In Venedig in Italien endete nach zwei Tagen das Gipfeltreffen der Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft. Die Teilnehmer verabschiedeten unter anderem eine Erklärung, die die Beteiligung der Palästinenserorganisation PLO an Friedensgesprächen für den Nahen Osten und das Selbstbestimmungsrecht für die Palästinenser forderte und die israelische Siedlungspolitik verurteilte.
13. Juni 1980
Im Zoo-Palast in West Berlin wurden die Bundesfilmpreise verliehen. Das Filmband in Gold ging an „Die letzten Jahre der Kindheit“ des Regisseurs Norbert Kückelmann.
13. Juni 1980
Die Nationalversammlung von Namibia wählte Dirk Mudge, den Sprecher der Demokratischen Turnhallenallianz, zum Vorsitzenden.
14. Juni 1980
Rudolf Raabe, der als mutmaßlicher Terrorist gesucht wurde, kehrte freiwillig aus Irland nach Frankfurt am Main zurück und stellte sich den Behörden. Der seit 1979 bestehende Haftbefehl wurde am 24. Juni außer Kraft gesetzt.
14. Juni 1980
Die Aktionen gegen Übersiedler aus Bengalen im indischen Bundesstaat Assam, die bereits seit einem Jahr andauern, erreichten einen blutigen Höhepunkt. 350 auf einem Dorf in West Bengalen stammende Einwohner wurden getötet und die Häuser wurden zerstört.
14. Juni 1980
Der Mainzer Guido Kratschmer verbesserte in Bernhausen mit 8649 Punkten den Weltrekord im Zehnkampf, den der Brite Daley Thompson vor vier Wochen aufgestellt hatte.
15. Juni 1980
Der spanische Außenminister Marcelino Orejo Aguirre erklärte in einem Zeitungsinterview, sein Land wolle sich konkret um die Aufnahme in die NATO bemühen, nachdem sich der innere Demokratisierungskurs Spaniens stabilisiert habe.
15. Juni 1980
In der Ausstellung „Max Ernst in Köln. Die rheinische Kunstszene bis 1922“ wurde in Köln erstmals das Frühwerk des Malers Max Ernst (1891-1976) gezeigt.
16. Juni 1980
In Südafrika kam es zu den schwersten Rassenunruhen seit vier Jahren.
16. Juni 1980
Auf das „Pro-Familia“ Büro in Bremen wurden zwei Bombenanschläge verübt.
16. Juni 1980
Französische Bauern zerstörten aus Protest gegen Gemüseimporte aus Spanien neun spanische Lastwagen.
16. Juni 1980
König Chalid Ibn Abd al-Aziz kam zu einem viertägigen Staatsbesuch nach Deutschland.
17. Juni 1980
Mehr als 100 Beschäftigte des britischen Atomkraftwerks Windscale erkrankten, weil verseuchtes Kühlwasser aus Versehen als Trinkwasser benutzt wurde.
17. Juni 1980
Leonardo da Vincis Wandgemälde „Abendmahl“ in der Kirche Santa Maria delle Grazie in Mailand ist für das Publikum nicht mehr zugänglich. In dem Bild war ein 2 m langer, fast daumenbreiter Riss entdeckt worden.
17. Juni 1980
Australien verzehnfachte seine Weizenausfuhr in die Sowjetunion in den vergangenen neun Monaten. Grund für den Anstieg sind die verringerten Weizenlieferungen der USA nach dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan.
18. Juni 1980
Das deutsche Bundeskabinett beschloss Maßnahmen gegen den Asylmissbrauch. Gegebenenfalls werden die Arbeitserlaubnis und das Kindergeld eingeschränkt.
18. Juni 1980
Mehrere Staaten Amerikas wurden von der schlimmsten Hitzewelle seit 40 Jahren heimgesucht. Die Wasserversorgung ist vielerorts gefährdet. In Mexiko waren bei Temperaturen bis zu 50 Grad die Stauseen ausgetrocknet. Im Südwesten der USA starben bereits 33 Menschen an den Folgen der Hitze.
19. Juni 1980
US-Präsident Jimmy Carter brach zu einer Europareise auf, in deren Verlauf er bis zum 26. Juni Italien, Jugoslawien, Spanien und Portugal besuchen wird. Er nahm außerdem am Weltwirtschaftsgipfel in Venedig in Italien teil.
19. Juni 1980
Im Bundestag kam es zu heftigen Auseinandersetzungen um die geplante Hilfe für die Türkei. Der Linke Flügel der SPD lehnte die Unterstützung wegen der innenpolitischen Lage in der Türkei ab. Die CDU-CSU-Opposition fürchtete eine weitere Verschuldung des Bundes. Schließlich bewilligte das Parlament jedoch 1,6 Millionen CM als Finanz- und Militärhilfe. Die türkische Regierung wird unter anderen aufgefordert, die Menschenrechte zu beachten.
20. Juni 1980
Bei den ersten freien Wahlen im Irak seit 22 Jahren gewann die regierende Baath-Partei von Staatspräsident Saddam Hussein 175 der 250 Parlamentssitze.
20. Juni 1980
In der griechischen Stadt Olympia wurde die olympische Flamme entzündet. In einer einmonatigen Reise über 4.600 km wurde sie von 2000 Trägern zu Fuß, per Fahrrad und zu Pferd nach Moskau gebracht.
20. Juni 1980
In Montreal in Kanada verlor der 24-jährige Box-Weltmeister Sugar Ray Leonhard aus den USA in seinem 28. Profikampf gegen Roberto Duran aus Panama.
21. Juni 1980
Die sowjetischen Medien meldeten den Abzug eines Teils der in Afghanistan stationierten Truppen, allerdings ohne genauere Angaben. Die Nachricht zielte vermutlich auf den Wirtschaftsgipfel in Venedig, der am nächsten Tag beginnen sollte.
21. Juni 1980
Auf ihrer Bundesversammlung in Dortmund beschlossen die Grünen, sich an der Bundestagswahl zu beteiligen.
22. Juni 1980
Bei den vorgezogenen Neuwahlen in Japan gewannen ganz klar die Liberaldemokraten (LPD), die seit Mitte der 50er Jahre regiert hatten. Am 17. Juli wurde der 69-jährige LDP-Vorsitzende Senko Susuki zum neuen Ministerpräsident gewählt.
22. Juni 1980
In Rom wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit einem 2 : 1 über Belgien zum zweiten Mal Europameister.
22. Juni 1980
Der in Hamburg geborene Komponist, Arrangeur und Orchesterchef Bert Kaempfher starb in seinem Haus auf Mallorca mit 56 Jahren an einem Gehirnschlag. Er schrieb Welthits wie „Strangers in the night“ und „Spanish Eyes“.
22. Juni 1980
In Baden-Württemberg erzielte die SPD bei den Kommunalwahlen leichte Gewinne. Die CDU blieb die stärkste Partei.
23. Juni 1980
In Venedig in Italien endete der zweitägige Gipfel der sieben führenden Industriestaaten.
23. Juni 1980
Vietnamesische Truppen drangen von Kambodscha aus nach Thailand vor und kämpften dort gemeinsam mit Pol-Pot-Anhängern gegen thailändische Truppen. Sie griffen Flüchtlingslager im Grenzgebiet an und töteten tausende von Kambodschanern, die dort Schutz gesucht hatten,
23. Juni 1980
Sanjay Gandhi, der jüngste Sohn der indischen Regierungschefin Indira Gandhi und deren möglicher Nachfolger, kam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Der 33-Jährige war erst am 13. Juni zum Sekretär der Kongresspartei gewählt worden.
23. Juni 1980
In Rom wurde ein Staatsanwalt auf offener Straße erschossen. Die Täter entkamen unerkannt auf einem Motorrad. Es wurde vermutet, dass die Tat von Rechtsextremisten verübt wurde, mit deren Verbrechen sich der Jurist vorrangig befasste.
24. Juni 1980
Die polnische Regierung ordnete einschneidende Maßnahmen zur Sanierung der Wirtschaft an. Die Importe sollten um 700 Millionen US-Dollar (13,7 Milliarden DM) gekürzt und die Exporte um 300 Millionen US-Dollar (5,9 Milliarden DM) gesteigert werden.
25. Juni 1980
Baskische Separatisten begannen mit einer Terrorwelle, die vor allem Touristen von der spanischen Costa Blanca abschrecken soll. In Alicante explodierten in einem Hotel und in einem Ferienhaus Sprengsätze. Drei Menschen wurden dabei getötet.
25. Juni 1980
Auf der Nordseeinsel Pellworm wurden neun Windkraftanlagen in Betrieb genommen. Die Nutzungsmöglichkeiten dieser Alternativenergie sollen in einem zweijährigen Versuch getestet werden.
25. Juni 1980
Im Iran wurden alle Kinos geschlossen, bis neue Richtlinien für die Filmpolitik ausgearbeitet worden sind.
25. Juni 1980
Bei der Transatlantik-Regatta der Einhandsegler siegte der 65-jährige Philip Welt aus den USA. Mit dem 15 m langen Trimaran „Moxie“ legte er die Strecke von Plymouth nach Newport im US-Bundesstaat Rhode Island in 18 Tagen zurück.
25. Juni 1980
In El Salvador legte ein 48-stündiger Generalstreik, zu dem oppositionelle Gruppen aufgerufen hatten das öffentliche Leben weitgehend lahm. In den folgenden Tagen kam es erneut zu einer Eskalation der Gewalt zwischen Regimegegnern und dem Militär.
25. Juni 1980
Der Deutsche Bundestag verabschiedete das von allen Fraktionen übereinstimmend als erster Schritt zum Schutz von Mensch und Umwelt gewürdigte Chemikaliengesetz.
26. Juni 1980
Das deutsche Bundeskabinett verabschiedete einen Visumzwang für Bürger der Türkei.
26. Juni 1980
Auf einer Pressekonferenz in Paris gab der französische Staatspräsident Valery Gicard d’Estaing bekannt, dass Frankreich eine Neutronenbombe entwickeln werde. Diese Waffe vernichtet durch radioaktive Strahlung Menschenleben in weitem Umkreis, Gebäude jedoch nur bis zu 200 m um die Explosionsstelle.
26. Juni 1980
Der syrische Staatspräsident Hafis Asad entging leicht verletzt einem Mordanschlag. Der Täter war vermutlich ein Mitglied der radikalen Moslembruderschaft.
26. Juni 1980
Die vom Bundestag eingesetzte Enquetekommission „Zukünftige Kernenergie-Politik“ empfahl in ihrem Abschlussbericht, eine Entscheidung über die weitere Nutzung der Atomkraft bis 1990 aufzuschieben.
26. Juni 1980
Der Bundestag in Bonn verabschiedete eine Neuregelung des Betäubungsmittelgesetzes, durch die größere Rauschgiftdelikte in Zukunft mit härteren Strafen bedroht werden.
27. Juni 1980
Die bayrische Staatsregierung drohte mit der Kündigung des ARD-Vertrages nach der Fernsehberichterstattung über den Wirtschaftsgipfel in Venedig und über die geplante Reise von Bundeskanzler Helmut Schmidt nach Moskau.
27. Juni 1980
Der Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ging an die DDR-Schriftstellerin Christa Wolf.
27. Juni 1980
Der iranische Revolutionsführer Ajatolla Ruhollah Khomeini richtet scharfe Angriffe gegen Staatspräsident Abol Hassan Banisadr. Er warf ihm Unfähigkeit und Tatenlosigkeit vor und forderte ihn auf, von seinem Amt zurückzutreten, wenn er dieses nicht ausüben könne.
28. Juni 1980
In Ankara in der Türkei trafen die Außenminister Griechenlands und der Türkei zu einem Gespräch zusammen, um die schwierigen Beziehungen der beiden Länder zu verbessern. Einer der kritischen Punkte, die Hoheitsrechte in der Ägäis, kam bei der Unterredung nicht zur Sprache.
28. Juni 1980
Das Institut der deutschen Wirtschaft veröffentlichte in Bonn eine Studie über Lohnkosten in den verschiedenen Ländern. Am höchsten sind sie in Belgien, Schweden, den Niederlanden, der Bundesrepublik und in der Schweiz.
29. Juni 1980
In Island wird als erste Frau Vigdis Finnbogadottir zur Staatspräsidentin gewählt.
29. Juni 1980
Bei den Präsidentschaftswahlen in Bolivien erreichte keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit. Damit war die geplante Machtübergabe von der Militärjunta an eine zivile Regierung gefährdet.
30. Juni 1980
Während einer Debatte des Parlamentes erlitt der israelische Ministerpräsident Menachem Begin einen leichten Herzinfarkt, der ihn zu einer mehrwöchigen Arbeitspause zwang.
30. Juni 1980
Papst Johannes Paul II. brach zu einer zwölftägigen Reise nach Brasilien auf. Es war bereits die dritte Auslandsreise des Oberhauptes der katholischen Kirche im Jahr 1980.
30. Juni 1980
Der Oberste Gerichtshof der USA bestätigte ein Urteil, wonach die Regierung für beschlagnahmtes Indianerland Entschädigungen zahlen muss.
30. Juni 1980
Im ersten Halbjahr 1980 war Japan größter Automobilhersteller der Welt geworden.
30. Juni 1980
Bundeskanzler Helmut Schmidt und Außenminister Hans-Dietrich Genscher trafen zu einem zweitägigen Besuch in Moskau ein, der vor allem von der Opposition kritisiert wurde. Bei Gesprächen mit Leonid Breschnew wurde die sowjetische Intervention in Afghanistan und der NATO-Doppelbeschluss erörtert.

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Nachrichten Juni 1980 in der Presse Deutschland
Wo einst Schüler turnten und Gemeinderäte froren
SÜDKURIER Online
Am 6. Juni 1980 wurde hier das Stadtarchiv eröffnet. Schiebereagle aus Stahlblech beherbergten nun alte Dokumente aus dem Stadtarchiv und auch ... >>>
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