Länderinfo Kanada Geschichte
Ursprüngliche Besiedlung Kanadas
Archäologischen Funden zufolge, fand eine Besiedlung der kanadischen Region
bereits vor 30.000 Jahren statt. Es wird vermutetet dass die Menschen zu Zeiten
der Eiszeit, über eine zwischen Alaska und Sibirien
liegende Landbrücke nach
Kanada kamen. Deshalb liegt es besonders nahe, dass sowohl Indianer als auch
Eskimos, Vorfahren aus Asien haben könnten.
Kanada Besiedlung durch die Europäer
Erste Besucher aus Europa, waren vermutlich Seeleute aus
Norwegen gegen Ende des 10. Jahrhunderts. Diese hatten über
Britannien,
Irland,
Island und Grönland die Nordspitze des Neufundlandes erreicht und
siedelten sich dort kurzweilig an um mit den dort lebenden Eskimos Handel zu
treiben. Die Besiedlung durch die Norweger währte jedoch nicht lange und wurde
nach kurzer Zeit wieder aufgegeben. So blieb die Region durch die Europäer
vorerst unberührt. Erst im Jahre 1497 erreichte der Navigator Cabato aus
Italien, im Auftrag des englischen Königs eine
Abkürzung nach Asien zu finden, die nordwestliche Passage des Neufundlandes. Es
wird vermutet dass Cabato während seiner Reise auch bis Neuschottland kam.
Im 16. Jahrhundert siedelten sich die ersten Europäer, bestehend aus englischen
und französischen
Fischern im Neufundland an und hatten dort kleinere
Stützpunkte errichtet um mit den dort angesiedelten Indianern, Handel (Eisen
gegen Fell) zu betreiben. Im Jahre 1534 folgte eine Erforschung des
Sankt-Lorenz-Stromes durch den Franzosen Cartier, welcher daraufhin auch den
Anspruch auf die Region im Namen
Frankreichs erhoben hatte. Die Bodenschätze,
welche sich die Franzosen von der Erforschung der Region versprochen hatten,
blieben jedoch aus. Frankreich verlor sein Interesse an dem Land und ließ es für
Jahrzehnte in Vergessenheit geraten. Die Besiedlung des Landes wurde dann erst
wieder im Jahre 1604 durch Samuel de Champlain aufgenommen, als dieser sich mit
einer Gruppe von Siedlern zuerst in Acadia (heute Maine) und
im Jahre 1605 im
Port Royal des Neuschottlandes niederließ und sowohl ein Besiedlungszentrum als
auch einen Handelsposten in dieser Region errichtete. Die Siedler um Champlain
verlegten ihren Siedlungspunkt im Jahre 1608 dann nach Quebec, wo sie ein Fort
errichteten und von diesem aus einen Pelzhandel mit den Indianern starteten. Die
Kolonie wurde im Jahre 1663 durch die Krone Frankreichs übernommen, welche dann
auch weitere Forts vom Sankt-Lorenz-Strom aus, bis an die Großen Seen und das
Gebiet um den Mississippi hinein errichtete.
Der Siebenjährige Krieg
Die französischen Siedler konnten im Laufe der Zeit ein Bündnis mit dem
indianischen Stamm der Huronen schaffen, welche der irokesischen Föderation
gegenüber feindlich gesinnt waren. Durch dieses Bündnis wurde der hartnäckige
Kampf der französischen gegen die englischen Kolonien, von den Huronen gegen die
irokesische Föderation auf englischer Seite begleitet. Der Höhepunkt dieser
Kämpfe, war der entfachte Siebenjährige Krieg, den Frankreich verloren hatte und
im Zuge des "Friedens von Paris" im Jahre
1763 den östlichen Teil Kanadas an Großbritannien abtrat. Die Engländer
gewährten den in Quebec lebenden Frankokanadiern allerdings Religionsfreiheit
und hofften auf deren Neutralität, in den sich immer weiter zuspitzenden
Konflikten in den alten Kolonien, bei denen die Siedler Unabhängigkeit von der
britischen Krone forderten. Nach dem sich die Vereinigten Staaten von
Großbritannien losgelöst hatten, kam es im Jahre
1784 zur Festsetzung der Grenzen
zwischen den USA und dem britischen Kanada. Im Zuge dessen kam es auch zur
Einführung einer kanadischen Legislative, welche der Autonomie Kanadas den Weg
bereiten sollte.
Das 18. und 19. Jahrhundert
Im Jahre
1791 folgte eine Teilung
Kanadas durch Großbritannien, in die Provinzen Unter- und Oberkanada. Die
Konflikte um den Pelzhandel spitzten sich weiterhin zu. Dies veranlasste die
Briten, den Indianerstämmen Waffen zu liefern um den gegen Norden gerichteten
Vormarsch der US-Amerikaner zu verlangsamen. Der Gipfel der Auseinandersetzungen
wurde im Jahre
1812 erreicht, als
die USA versuchten das britische Kanada einzunehmen. Diesen Versuch gelang es
den britischen Soldaten zwar zu vereiteln, doch folgten unmittelbar darauf auch
Unruhen in den Provinzen selbst. Kräfte der Region,
die eine Reform forderten,
unternahmen den Versuch die Macht der herrschenden Oligarchien zu brechen. Die
im Jahre
1837 ausgebrochene Revolte
unter Waffen, gelang es den stationierten Truppen Großbritanniens allerdings
ebenfalls zu stoppen.
Dennoch führte diese Revolte zu einem Umdenken in Großbritannien und überzeugte
das britische Mutterland von der Notwendigkeit von Reformen. Im Jahre
1840 wurden die beiden Provinzen zu
einem Teil vereinigt, in dem auch eine parlamentarische Regierung einberufen
wurde. Im Jahre 1846 kam es zur Abschaffung der britischen Steuern, wodurch ein
neuer Weg in den wirtschaftlichen Aufschwung der Region geebnet wurde. Damit
verbunden, begann ein ernormer Expansionsdrang in Richtung Westen. Im Jahre
1867
folgte der Zusammenschluss von Quebec (ehem. Unterkanada), Ontario (ehem.
Oberkanada), Neubraunschweig (New Brunswick) und Neuschottland. Sie hatten sich
zu einem neuen Bundesstaat unter dem Namen "Dominion of Canada" vereinigt und
schufen im Zuge dessen den "Constitution Act" (Kanadas erste Verfassung). In
Folge dieser neuen Einheit, kaufte der Staat die Provinzen Saskatchewan,
Manitoba und Alberta von der Hudson's Bay Company auf. Im Jahre
1871 folgte der
Anschluss von British Columbia und 1873 von der Prince Edward Island an die neue
Dominion.
Im Laufe der Zeit gelang es den Kanadiern nicht nur Gold im Klondike River zu
finden, sondern auch viele weitere Rohstoffe im ganzen Land zu bergen. Dieser
neue Aufschwung machte Kanada zu einem der wichtigsten Exportländer für
Rohstoffe in der Welt.
Kanada im 1. und 2. Weltkrieg
Im 1. Weltkrieg nahm Kanada an der Seite Großbritanniens teil, nach dessen Ende
es jedoch damit begonnen wurde, eine Neutralität in der Außenpolitik aufzubauen.
Diese Politik hatte allem voran das Ziel, die ständigen Konflikte zwischen der
englisch- und französischsprachigen Bevölkerung zu verringern. Das Statut von
Westminster brachte Kanada
im Jahre 1931 dann die endgültige Unabhängigkeit. Im
Laufe der nächsten Jahre brach Kanada mit seiner Neutralität in der Außenpolitik
und trat gemeinsam mit den Alliierten in den 2. Weltkrieg ein. Im Jahre 1943
nahmen kanadische Soldaten dann auch an den Schlachten des 2. Weltkrieges in
Europa teil.
Nach dem Krieg
Als der 2. Weltkrieg beendet war, gehörte Kanada in den Jahren
1945 und 1948 zum
Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Im Jahre 1949 folgte als zehnte
Provinz, der Anschluss des Neufundlandes an Kanada. In dieser Zeit blühte die
kanadische Wirtschaft auf und brachte dem Land einen enormen Wohlstand, der bis
in die 60er Jahre andauerte. Nach 1945 begann Kanada sich weitesgehend von
Großbritannien zu lösen und näherte sich immer weiter, der im Nachbarland
entstandenen Weltmacht USA an. Ein großes Indiz dafür, war der Eintritt in den
Koreakrieg der USA und Kanadas Beitritt in das "North American Air Defense
Command" im Jahre 1957, welche die Abwehr eines eventuellen, sowjetischen
Nuklearschlages zum Ziel hatte. Parallel zur Annäherung an die USA, hatte sich
Kanada ab dem Ende der 50er Jahre als wichtiger Unterstützer der UN-Missionen
hervorgetan.
Autonomiebewegung in Quebec
Die sich ausweitende Arbeitslosigkeit und die enormen regionalen Unterschiede,
führten in der Region Quebecs dazu, dass sich separatistische Strömungen in den
60er Jahren mit der PQ ("Parti Républicain du Québec") etablieren konnten. In
den 70er Jahren kam es mit der Quebecer Bewegung, welche die Autonomie der
Region forderte, zu einer innenpolitischen Spannung im Land. Die Versuche, der
in der Region amtierenden "Parti Québécois" in den Jahren 1976 und
1985 eine
Unabhängigkeit zu erwirken, scheiterten jedoch an der Akzeptanz der Bevölkerung.
Kanada Heute
Die Präsidentschaft von Trudeaus brachte
im Jahre 1982 ein neues
Verfassungsgesetz heraus, welches die letzte Abhängigkeit von Großbritannien
beseitigen sollte. Die Provinz Quebec weigerte sich jedoch
dieses Gesetz zu
unterzeichnen. In der Zeit von 1984 bis 1993 regierte B. Mulroney als
amtierender Premierminister das Land und schuf im Jahre 1988 ein
Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten. Im Zuge dieses Abkommens, trat
Kanada
im Jahre 1992 der "NAFTA" bei, welche den Freihandelsraum der USA,
Kanadas und Mexikos darstellte. Er bewirkte mit neuen Reformen auch eine
weitesgehende Einheit des Landes, in dem der Provinz Quebec ein
selbstverwaltetes Territorium im nordwestlichen Teil des Landes für das Jahr
1999 zugesprochen wurde. Nach etwaigen Verhandlungen in den kommenden Jahren,
bei denen die Loslösung Quebecs scheiterte, kam es letzten Endes zu einem
Sonderstatus der Region. Nach Mulroneys Regierungszeit, folgte
im Jahre 1993 die
erste weibliche Premierministerin des Landes (K. Campbell), welche aber aufgrund
von innenpolitischer Komplikationen, schwere Niederlagen zu verzeichnen hatte.
Nach Campell übernahm J. Chrétien von der Liberalen Partei das Ruder im Land und
hatte das Amt bis in das Jahr 2006 inne. Im Jahre 2006 begann die Amtszeit von
Stephen Harper in Form einer konservativen Minderheitenregierung, welche allem
voran mit der weltweiten Finanzkrise aus den USA zu kämpfen hatte. Harper
entgegnete der Finanzkrise ein Programm, welches Steuersenkungen beinhaltete und
in Kanada, den unter allen Industrienationen niedrigsten Unternehmenssteuersatz
bewirken sollte.
Amtlicher Name
Landesname
Canada
Größe
9.984.670,00 km2
Einwohner
ca. 34.000.000
Hauptstadt
Ottawa
KFZ Kennzeichen
CDN
Sprache(n)
Englisch, Französisch
Staatsform
parlamentarische Monarchie
Währung
Kanad. Dollar
Zeitzone
MEZ -4,5 bis -9 Stunden
Domain-Endung
.ca
Telefonvorwahl
+1
Mitgliedschaft
Grenzländer
USA
Religion
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Nationalfeiertag
1. Juli
Sonstiges