Februar 1989 - Die Grünen bekamen Nachwuchs

Kalender Februar 1989
Eine Jugendorganisation der Grünen stärkte die „alte Garde“ der Grünen. In Schleswig-Holstein war die erste Organisation dieser Art gegründet worden und zeigte, dass die Jugend als neue politische Kraft nachwuchs. In den Sowjetrepubliken besann man sich auf die einstige Unabhängigkeit und die Kommunisten gaben nach und nach ein Stück ihrer Alleinherrschaft ab. Es hatte zwar noch keine weitreichenden Folgen, aber es war ein Anfang. Die beste Nachricht des Monats aber war, dass alle Truppen der sowjetischen Armee aus Afghanistan abgerückt waren und das Land sich in seiner neuen Freiheit zurecht finden musste. Einen harten Kurs fuhr die „Eiserne Lady“ aus Großbritannien, die dem französischen Machthaber Mitterand klarmachte, dass die NATO Stärke zeigen sollte. Schließlich war die politische Umwälzung noch nicht sichtbar, die dieses Jahr letztendlich prägte.
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Was geschah im Februar 1989

1. Februar
Insgesamt 28 Mitglieder der Roten-Armee-Fraktion (RAF) traten in mehreren bundesdeutschen Gefängnissen und in West-Berlin in den Hungerstreik.
1. Februar
Nach der Uraufführung der Kammeroper „Ulrike, eine antike Tragödie“ von Leo Geerts (1935-1991) und Raoul de Smet (*1936) in Gent (Belgien) kam es kontroversen Diskussionen. Das Werk hatte die Entwicklung der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof (1934-1976) zum Inhalt, die am 9. Mai 1976 Selbstmord im Gefängnis begangen hatte.
2. Februar
Die Wiener MBFR-Verhandlungen (Mutual and Balanced Force Reductions) zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt über eine Truppenreduzierung, die fast 16 Jahre gedauert hatten, gingen ohne ein konkretes Ergebnis zu Ende.
2. Februar
Aus gesundheitlichen Gründen trat der südafrikanische Staatspräsident Pieter Willem Botha (1916-2006) als Vorsitzender der regierenden National Party von seinem Amt zurück. Seine Nachfolge trat der bisherige Erziehungsminister Frederik Willem De Klerk (*1936) an. Er hatte sich in einer Kampfabstimmung gegen drei Mitbewerber aus dem Kabinett durchsetzen können.
2. Februar
Der neue Leiter der Ständigen Vertretung Bonns in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost), Franz Bertele (*1931), übergab sein Beglaubigungsschreiben an den Staats- und Parteichef der DDR Erich Honecker (1912-1994).
2. Februar
In Luxemburg entschied der Europäische Gerichtshof gegen Importverbote für ausländische Wurst in die Bundesrepublik. Die Wurst dürfe in die BRD eingeführt werden, ungeachtet des „Reinheitsgebotes“ der deutschen Fleischverordnung.
2. Februar
Der Oberkommandierende der Truppen des Warschauer Paktes, Sowjetmarschall Viktor Kulikow (1921-2013), wurde Angaben der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS zufolge auf eigenen Wunsch hin von seinem Amt abgelöst. Seine Nachfolge trat Armeegeneral Pjotr Luschew (1923-1997) an.
3. Februar
Die Absetzung des Diktators Alfredo Stroessner (1912-2006) in Paraguay durch das Militär führte zu einem politischen Umsturz im Land. Stroessner, der seit 1954 die Macht in Paraguay diktatorisch ausgeübt hatte, blieb bis zu seinem Tod in Brasilien.
3. Februar
Von der Bremer Bürgerschaft wurde ein Landesmediengesetz verabschiedet, das private Rundfunksender gestattet.
4. Februar
Der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse (*1928) kündigte zum Abschluss seine vier Tage dauernden Besuches in China den Abzug von 260.000 Soldaten aus dem Süden und Osten der UdSSR sowie den Rückzug von drei Vierteln aller stationierten Truppen in der Mongolei an.
4. Februar
Über angebliche Lieferungen von Geräten und Materialien für eine Bakterien-Waffen-Fabrik in den Irak durch bundesdeutsche Firmen berichtete der Westdeutsche Rundfunk. Von Bonner Stellen wurde dazu erklärt, dass es dafür keine eindeutigen Hinweise geben würde.
5. Februar
Vorfristig trafen die letzten 1.000 Soldaten in Havanna ein, die bis zum 1. April aus Angola abgezogen sein wollten. Die kubanische Militärpräsenz in dem afrikanischen Land war damit beendet.
5. Februar
Erstmals publizierte der Historiker Roy Medwedew (*1925) in der sowjetischen Wochenzeitschrift „Argumentij i Fakti“, einem offiziellen Presseorgan, detaillierte Zahlenangaben über die Opfer der Herrschaft von Josef W. Stalin (1878-1953). Medwedew erklärte, dass rund 15 Millionen Menschen während der Stalin-Diktatur umgekommen seien.
6. Februar
Die Goldmedaille in der Abfahrt bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften in Vail (US-Bundesstaat Colorado) gewann der 21-jährige Hansjörg Tauscher (*1967) aus Oberstdorf (Bayern). Seit 1939 war dies der erste WM-Titel eines deutschen Skisportlers in dieser Disziplin.
6. Februar
Der 20-jährige Schlosser Chris Gueffroy (1968-1989) wurde an der Berliner Mauer von DDR-Grenzsoldaten erschossen. Er hatte versucht, in den Westteil der geteilten Stadt zu flüchten. Der ebenfalls 20-jährige Christian Gaudian (1968-1989) wurde bei dem Fluchtversuch schwer verletzt.
6. Februar
Zwischen 57 Vertretern von Regierung, Opposition und Kirche begannen im polnischen Regierungspalast in der Hauptstadt Warschau Gespräche am runden Tisch, wobei die Kommunisten ihre Macht abgaben.
7. Februar
Die deutsche Biathletin Petra Schaaf (*1969) gewann bei den Biathlon-Weltmeisterschaften im österreichischen Feistritz die Goldmedaille über 15 km.
7. Februar
Im Rechtsstreit zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem FC Homburg stellte die Zivilkammer des Landgerichts Frankfurt am Main fest, dass Werbung für Präservative auf den Trikots einer Fußballmannschaft nicht gegen die „guten Sitten“ verstoße.
8. Februar
Der US-amerikanische Kongress lehnte nach massiven Protesten der Bevölkerung die vom Weißen Haus angeordnete Diätenerhöhung um 51 Prozent für Abgeordnete, Kabinettsmitglieder, Spitzenbeamte und Bundesrichter ab.
8. Februar
Den Europäischen Supercup, der zwischen dem Cup-Europapokal-Gewinner und dem Landesmeister-Pokalgewinner ausgetragen wurde, gewann der Fußballclub KV Mechelen aus Belgien, der 1988 den Sieg im Europapokal errungen hatte. Er hatte den niederländischen Verein PSV Eindhoven mit 3:0 und 0:1 bezwungen.
8. Februar
Eine US-amerikanische Chartermaschine vom Typ Boeing 707 stürzte auf der Azoreninsel Santa Maria ab. Alle 145 Insassen der Maschine kamen dabei ums Leben.
8. Februar
Die ARD und das ZDF sicherten sich durch einen von 1991 bis Ende 1994 befristeten Vertrag mit dem Deutschen Tennisbund die Senderechte für die wichtigsten deutschen Tennisturniere. Diese wurden bis Ende 1990 noch aufgrund eines Globalvertrages mit dem Deutschen Sportbund ausgestrahlt.
9. Februar
Die neonazistische Nationale Sammlung, die sich für die hessischen Kommunalwahlen beworben hatte, wurde vom Bundesinnenministerium verboten.
9. Februar
Auf einem unter der Flagge von Singapur fahrenden Frachter wurden in Hamburg acht Tonnen Haschisch im Wert von rund 50 Millionen beschlagnahmt. Das war die bisher größte Menge dieses Rauschgifts, die in der BRD sichergestellt wurde.
10. Februar
Erstmals seit 1984 wurde mit oberbayerischen Sportler Georg Hackl (*1966) wieder ein bundesdeutscher Rennrodler Weltmeister.
10. Februar
In Luxor (Ägypten) wurde in Anwesenheit des ägyptischen Staatspräsidenten Muhammad Husni Mubarak (*1928) vor dem Tempel in Luxor ein sensationeller Fund von Statuen aus dem 14. bis 13. Jahrhundert vor Christi öffentlich präsentiert.
10. Februar
Das umstrittene Gesetzüber die Schaffung eines Zweitregisters für die Seeschifffahrt billigte nach dem Bundestag nun auch der Bundesrat. Nach diesem Gesetz konnten ausländische Seeleute zu den in ihrer Heimat geltenden, im Vergleich zur Bundesrepublik in der Regel niedrigeren Tarifen beschäftigt werden. Das Zweitregister sollte das sogenannte Ausflaggen verhindern, das aus Kostengründen gängige Praxis war. Anfang des Jahres 1989 fuhren 40% der bundesdeutschen Schiffe unter fremder Billigflagge.
11. Februar
Der Vorsitzende der USAP (Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei), Károly Grósz (1930-1996), gab im Anschluss an eine Sondertagung des Zentralkomitees bekannt, dass die USAP für ein Mehrparteiensystem eintrete.
11. Februar
Der Außenminister des Irans, Ali Akbar Velayati (*1945) und der Außenminister des Iraks, Tariq Aziz (*1936), einigten sich in New York (USA) auf eine Wiederaufnahme direkter Friedensverhandlungen. In dem seit acht Jahren andauernden Golfkrieg war am 20. August 1988 ein Waffenstillstand in Kraft getreten.
12. Februar
Im Alter von 58 Jahren starb in Gmunden (Oberösterreich) der Schriftsteller Thomas Bernhard. Er war am 9. Februar 1931 in Heerlen (Niederlande) geboren worden. Seine satirischen Dramen sorgten nicht nur in Österreich immer wieder für Skandale, in Österreich auch für Prozesse. Bernhard war ein mit zahlreichen hohen Literaturpreisen geehrter Künstler gewesen.
12. Februar
Gegen die schwarze Bürgerrechtlerin Winnie Mandela (*1930) wurde in liberalen und oppositionellen südafrikanischen Zeitungen der Vorwurf der Entführung von vier jungen Schwarzen erhoben. Angehörige von Mandelas Leibgarde sollen einen 14-jährigen Jungen derart misshandelt haben, dass er an den Folgen verstarb. Am 13. Mai 1991 wurde Winnie Mandela der Entführung für schuldig gesprochen. Sie wurde am Tag darauf zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der Strafantritt wurde ausgesetzt.
13. Februar
Der am 14. Januar entführte ehemalige belgische Premierminister Paul Vanden Boeynants (1919-2001) wurde gegen ein Lösegeld von umgerechnet drei Millionen DM freigelassen. Einer der meistgesuchten Verbrecher Belgiens, Patrick Haemers (1952-1993), wurde als mutmaßlicher Drahtzieher der Entführung von der Polizei verhaftet.
13. Februar
Der Daimler-Konzern hatte nach Angaben des in Hamburg erscheinenden Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ Militärfahrzeuge nach Pakistan exportiert. Das Unternehmen widersprach den Vorwürfen.
14. Februar
Durch eine Fatwa (islamisches Rechtsgutachten) abgesichert rief der iranische Revolutionsführer Ruhollah Chomeini (1902-1989) zur Ermordung des indisch-britischen Schriftstellers Salam Ruschdie (*1947) auf. Dessen Buch „Die satanischen Verse“ solle sich angeblich „gegen den Islam, den Propheten und den Koran“ richten und somit die religiösen Gefühle der Moslems verletzen.
14. Februar
Von dem von der SPD regierten Bundesland Schleswig-Holstein wurde ein kommunales Wahlrecht für Ausländer beschlossen. Damit war Schleswig-Holstein das erste Bundesland, das einen derartigen Beschluss umsetzte.
14. Februar
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entschied in einem Urteil über Wohnungskündigungen bei Eigenbedarf zugunsten der Vermieter. Wenn der Vermieter „einen vernünftigen und nachvollziehbaren Grund“ für die Kündigung anzuführen vermag, dann sei eine Kündigung rechtens.
14. Februar
Der US-Chemiekonzern Union Carbide wurde vom Obersten Gerichtshof von Indien zu einer Entschädigungssumme von umgerechnet 870 Millionen DM an die Bhopal-Opfer verurteilt. An den Folgen einer Giftgaskatastrophe einer indischen Stadt am 3. Dezember 1984 waren 2.000 Menschen gestorben. Zu der Katastrophe hatte das Ausströmen von hochgiftigen Gasen geführt, die durch ein undichtes Ventil einer Pflanzenschutzmittelfabrik ausgeströmt waren.
15. Februar
Der sowjetische Truppenrückzug aus Afghanistan, der im Mai 1988 begonnen hatte, war abgeschlossen.
15. Februar
Die regierende Vereinigte Nationalpartei des Staatspräsidenten von Sri Lanka, Ranasinghe Premadasa (1924-1993), erreichte bei den ersten Parlamentswahlen des Landes seit elf Jahren mit 125 der 225 Mandate die absolute Mehrheit. Die Wahlen waren von schweren Gewalttaten überschattet. Am Wahltag waren 26 Menschen ums Leben gekommen.
15. Februar
Durch bundesweite Hausdurchsuchungen der Geschäftsräume des hochverschuldeten co op-Konzerns durch die Staatsanwaltschaft wurde der Verdacht der Bilanzfälschung des Konzerns erhärtet.
16. Februar
In der irakischen Hauptstadt Bagdad wurde vom Irak, von Jordanien, Ägypten und der Jemenitischen Arabischen Republik (Nordjemen) der Arabische Kooperationsrat gegründet. Das vor allem auf irakisches Betreiben hin geschlossenen Bündnisses hat die Einheit, Solidarität und Stärkung der arabischen Nation zum Ziel. Es entstand trotz einiger Kooperationsabkommen und weiterer Abkommen-Entwürfe nur eine Art Freihandelszone.
16.Februar
Vier ausreisewillige DDR-Bürger drangen mit einem Wagen gewaltsam in den Hof der Bonner Vertretung in Ost-Berlin ein. Dabei wurde ein Polizist der DDR-Volkspolizei verletzt.
16. Februar
Im Alter von 88 Jahren starb in Hamburg die österreichisch-deutsche Schauspielerin und Theaterleiterin Ida Ehre. Sie war am 9. Juli 1900 in Přerov (Tschechien) geboren worden. Die Ehrenbürgerin der Freien und Hansestadt Hamburg wurde am 23. Februar im Rahmen eines Staatsaktes beigesetzt.
17. Februar
Die Länder Algerien, Libyen, Marokko, Mauretanien und Tunesien gründeten in der marokkanischen Stadt Marrakesch die Union des Arabischen Maghreb. Der Zusammenschluss hat das Anstreben einer Wirtschaftsunion und eine einheitliche Politik in den Belangen Nordafrikas zum Ziel.
18. Februar
In Washington (USA) stellten US-amerikanische Wissenschaftler eine Studie vor, die belegte, dass die Ozonschicht nicht nur in der Südpol-Atmosphäre, sondern inzwischen auch am Nordpol gefährdet war.
18. Februar
Im Handelskonflikt um das Einfuhrverbot der EG für hormonbehandeltes Fleisch aus den Vereinigten Staaten wurden die beschlossenen Handelsaktionen für 75 Tage ausgesetzt.
19. Februar
Um gegen ihre drohende Abschiebung zu protestieren, traten zwanzig Roma in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme bei Hamburg in einen Hungerstreik.
19. Februar
In Schleswig-Holstein wurde die erste Landesjugendorganisation der Grünen gegründet – die Grünen-Alternative Jugend (GAJ).
19. Februar
Das Präsidium des Obersten Sowjets der estländischen Sowjetrepublik beschloss die Wiedereinführung des Gedenktages der am 24. Januar 1918 proklamierten unabhängigen Republik Estland. In diesem Zusammenhang sprach das estnische Parteiorgan „Sowjetskaja Estonia“ von der „Besetzung Estlands durch sowjetische Truppen 1940“. Bisher war immer von einem Gesuch der drei baltischen Staaten um Anschluss an die Sowjetunion die Rede gewesen.
20. Februar
In Brüssel (Belgien) beschlossen die Außenminister der EG-Staaten alle ihre Botschafter bzw. Geschäftsträger aus der iranischen Hauptstadt Teheran zurückzurufen. Der Grund waren die Morddrohungen gegen den britisch-indischen Schriftsteller Salman Rushdie (*1947). Im Gegenzug berief einen Tag später die Regierung des Irans ihre Botschafter aus den EG-Staaten zurück.
20. Februar
Der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse (*1928) besuchte als erster hoher Vertreter der UdSSR seit 15 Jahren Ägypten. Schewardnadse plädierte im Gespräch mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Muhammad Husni Mubarak (*1928) für die Einberufung einer internationalen Nahostkonferenz. Schewardnadse stattete auf seiner Nahostreise, die vom 17. Bis 28. Februar stattfand, auch Syrien, Jordanien, dem Irak und dem Iran jeweils einen Besuch ab. Außerdem war er in Kairo mit dem israelischen Außenminister Moshe Arens (*1925) zusammen.
21. Februar
Das Pariser Metro-Personal trat in einen Ausstand. Die U-Bahn-Angestellten protestierten gegen die Vergewaltigung einer Kollegin und gegen die Banalisierung ähnlicher Fälle.
21. Februar
Der tschechoslowakische Dramatiker und Bürgerrechtler Václav Havel wurde von einem Prager Gericht zu neun Monaten Haft unter verschärften Bedingungen verurteilt. Ihm wurde sogenanntes Rowdytum sowie Widerstand gegen die Staatsgewalt bei einer Menschenrechtsdemonstration vorgeworfen. Im Mai 1989 wurde Havel auf Bewährung entlassen.
21. Februar
Mit der Vergabe des „Goldenen Bären“ an den US-amerikanischen Regisseur Barry Levinson (*1942) für den 1988 gedrehten Film „Rain Man“ gingen die am 10. Februar eröffneten 39. Internationalen Filmfestspiele zu Ende.
22. Februar
Die Proteste der albanischen Volksgruppe in der südjugoslawischen autonomen Provinz Kosova weiteten sich zu einem Streik aus. Sie befürchtete eine Beeinträchtigung der Autonomie durch die Teilrepublik Serbien
23. Februar
Mit rund 73 Prozent befürwortete die algerische Bevölkerung eine neue Verfassung, die das Monopol der Einheitspartei Nationale Befreiungsfront (FLN) beendete.
23. Februar
Der zweitägige Besuch in Frankreich, den der israelische Ministerpräsident Jitzhak Shamir (1915-2012) unternommen hatte, war beendet. Er war vom französischen Staatspräsidenten François Mitterand aufgefordert worden, die Lage im Nahen Osten realistischer zu betrachten. Frankreich werde zwar nichts tun, was die Sicherheit Israels gefährde, doch die kompromissbereite Haltung der Palästinenser könne eine Grundlage für eine „reelle, solide und dauerhafte Sicherheit für Israel“ sein.
23. Februar
Ein zweimotoriges Flugzeug stürzte über dem Bodensee ab. Dabei kamen elf Menschen ums Leben. Unter den Unglücksopfern hatte sich der österreichische Sozialminister Alfred Dallinger (1926-1989) befunden.
24. Februar
In der japanischen Hauptstadt Tokio wurde der am 7. Januar verstorbene japanische Kaiser Hirohito (1901-1989) feierlich beigesetzt. Staatsgäste aus 163 Ländern erwiesen hierbei dem Kaiser die letzte Ehre.
24. Februar
Eine Boeing 747 der US-amerikanischen Fluggesellschaft United Airlines verlor über Hawaii in einer Höhe von 6700 Metern seitliche Teile ihrer Außenhaut. Dadurch wurden neun der 336 Passagiere durch das so entstandene Loch in die Tiefe gerissen.
24. Februar
In Berlin (Ost), der Hauptstadt der DDR, trafen Hamburgs Erster Bürgermeister Henning Voscherau (*1941) von der SPD und der DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker (1912-1994) zu einem Gespräch zusammen, das die Elbe-Verschmutzung zum Inhalt hatte. Die DDR sagte die Einbeziehung der Freien und Hansestadt Hamburg in den sogenannten kleinen Grenzverkehr zu.
25. Februar
Der US-amerikanische Boxer Mike Tyson (*1966) verteidigte in Las Vegas (US-Bundesstaat Nevada) seinen Titel als Schwergewichts-Boxweltmeister aller Weltverbände mit einem K.-o.-Sieg in der fünften Runde gegen den Briten Frank Bruno (*1961).
25. Februar
In der Hauptstadt Tiflis der Sozialistischen Sowjetrepublik Georgien kam es erstmals zu Demonstrationen gegen den Anschluss Georgiens an die UdSSR vor 68 Jahren. Kurzfristig wurden ungefähr 150 Demonstranten verhaftet.
25. Februar
Im Rahmen seiner Asien-Reise, die ihn vom 23. Februar bis zum 27. Februar auch nach Japan und Südkorea führte, besuchte der neue US-amerikanische Präsident George H. W. Bush (*1924) die Volksrepublik China. Dort traf er unter anderem mit Parteichef Zhao Ziyang (1919-2005) und Deng Xiaoping (1904-1997) zusammen. Die chinesischen Spitzenfunktionäre wiesen jede Unterstützung der oppositionellen Kräfte in China als ausländische Einmischung zurück.
26. Februar
In Ägypten unterzeichneten Israel und Ägypten sogenannte Taba-Abkommen nach zweieinhalbjährigen Verhandlungen. Es sah die Rückgabe des Küstenstreifens Taba am Roten Meer in Ägypten vor. Den Badeort Taba hatte Israel bei der Rückgabe der Sinai-Halbinsel an Ägypten im Jahr 1982 ausgeklammert und für sich beansprucht. Im Januar 1986 hatten sich die beiden Seiten dahingehend geeinigt, bezüglich Tabas ein internationales Schiedsgericht anzurufen.
26. Februar
Bei der B-Weltmeisterschaft in Frankreich verpasste die deutsche Handball-Nationalmannschaft durch einen vierten Platz in der Hauptrunde den Wiedereinstieg in die A-Gruppe. Die Mannschaft musste in die C-Gruppe absteigen.
26. Februar
In Frankfurt am Main konnten sie die 143 Gläubigerbanken des Handelskonzerns co op AG auf einen Forderungsverzicht in Höhe von 1,05 Milliarden DM einigen. Mit dieser Einigung konnte der drohende Konkurs abgewendet werden.
26. Februar
Der peruanische Ministerpräsident Armando Villanueva del Campo (1915-20013) wurde vom peruanischen Staatspräsidenten Alán García Perez (*1949) auch mit der Führung des Innenministeriums betraut sowie mit der Führung des Kampfes gegen den Terrorismus. Allein in den vorangegangenen zehn Tagen waren 34 Menschen Opfer der Gewalttaten der maoistischen Terrororganisation „Leuchtender Pfad“ geworden.
27. Februar
Wegen der Sparpolitik der neuen Regierung von Venezuela unter dem sozialdemokratischen Staatspräsidenten Carlos Andrés Pérez (1922-2010) kam es zu schweren Unruhen im Land, bei denen mindestens 256 Menschen getötet wurden. Das Sparprogramm hatte unter anderem drastische Preiserhöhungen zur Folge.
27. Februar
Der österreichische Verhaltensforscher und Medizin-Nobelpreisträger Konrad Lorenz starb in Altenberg (Niederösterreich) im Alter von 85 Jahren. Lorenz war am 7. November 1903 in Wien geboren worden. Er begründete die moderne Verhaltensforschung.
28. Februar
Die Tarifpartner der Papier verarbeitenden Industrie einigten sich in Frankfurt am Main auf eine Einkommenssteigerung von 3,5 Prozent rückwirkend von 1. Februar sowie auf eine nachmalige Anhebung um den gleichen Betrag zum 1. Februar 1990. Vom 1. November 1990 ab würde dann die Arbeitszeit 37 Stunden betragen.
28. Februar
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher (1925-2013) beendete ihren zweitägigen Arbeitsbesuch in der französischen Hauptstadt Paris bei Staatspräsident François Mitterand (1916-1996). Die britische Politikerin erklärte in der umstrittenen Frage einer Modernisierung der atomaren Kurzstreckenraketen, die NATO müsse eine „starke Verteidigung“ mit einer Rüstung bewahren, die „den modernsten Anforderungen entspricht“.

Nachrichten Februar 1989 in der Presse

"Der Geist eines modernen Dschihad"
tagesschau.de
Am 15. Februar 1989 verließ die letzte russische Panzerkolonne das Schlachtfeld in Afghanistan. Nach fast zehn Jahren Krieg zogen die Sowjettruppen geschlagen vom Hindukusch ab. Noch ahnte die Welt nichts von der tödlichen Gefahr, die sich von einem .... >>>
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