März 1989 - Annäherungen und Begnadigungen

Kalender März 1989
Vielleicht war die Zeit barmherziger geworden, wenngleich die politischen Wunden längst nicht verblasst waren; in jedem Fall brachte dieser Monat die Begnadigungen für zwei RAF-Terroristen. Die bundesdeutsche Hauptstadt rückte in Form einer Städtepartnerschaft mit der geschichtsträchtigen Stadt Potsdam in der DDR zusammen, nach dem anfängliche Ressentiments beseitigt worden waren. Die Kunstfreunde in aller Welt, besonders die, die in Paris die Einweihung eines neuen Louvre-Eingangs erlebten, mussten sich daran gewöhnen, dass man Altes und Modernes im Zusammenhang betrachten konnte. Für die religiösen Betrachtungsweisen galt das leider nicht, wie der Mordaufruf bewies, den der Iran gegen Salman Rushdie öffentlich machte. Und auch in Sachen Umwelt gab es noch viel zu tun. Ozonloch, Ölkatastrophe – wehret den Anfängen!
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Was geschah im März 1989

1. März
Der ehemalige Terrorist der Roten-Armee-Fraktion (RAF), Manfred Grashof (*1946), wurde vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Im November 1988 hatte ihn der rheinland-pfälzische Ministerpräsidenten Bernhard Vogel (*1932) begnadigt
1. März
Der Trainer Charlie Francis (1948-2010) des kanadischen Sprinters Ben Johnson (*1961) erklärte in Toronto (Kanada), dass der Athlet bereits sei 1981 unerlaubte leistungsfördernde Anabolika eingenommen habe.
2. März
Für eine fünfjährige Amtszeit war der Sultan von Perak, Azlan Shah (*1928), in Kuala Lumpur zum König von Malaysia gewählt worden.
2. März
Einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks zufolge hatte die Spionageabwehr nach monatelangen Ermittlungen Mitglieder einer Hackergruppe in Hannover enttarnt. Die Gruppe hatte jahrelang für den sowjetischen Geheimdienst KGB gearbeitet.
2. März
Bis zum Ende des Jahrhunderts sollten die Produktion und der Gebrauch von Ozon zerstörenden Chemikalien eingestellt werden. Darauf hatten sich die zwölf Staaten der Europäischen Gemeinschaft (EG) geeinigt. Für dieses Vorhaben war die sofortige Herabsetzung der Produktion diese Stoffe um 85 % nötig.
3. März
Den ständig in der DDR lebenden Ausländern wurde von der Volkskammer das aktive und passive kommunale Wahlrecht eingeräumt.
3. März
In Duisburg eröffneten die Grünen ihre bis zum 5. März dauernde Bundesversammlung. Der so genannte Reformflügel konnte sich bei der Wahl des fünfköpfigen geschäftsführenden Bundesvorstands im Verhältnis von 4:1 gegen die so genannten Fundamentalisten durchsetzen.
4. März
In West-Berlin wurden 161 polnische Staatsbürger von der Polizei abgeschoben. Sie waren bei Schwarzmarktgeschäften erwischt worden.
4. März
Der US-amerikanische Tennisspieler John McEnroe (*1959) gewann durch einen Dreisatzsieg über seinen Landsmann Brad Gilbert (*1961) in Dallas (US-Bundesstaat Texas) in Abwesenheit des erkrankten Titelverteidigers Boris Becker (*1967) zum fünften Mal nach 1979, 1981 und 1984/85 die WCT-Tennisweltmeisterschaft.
4. März
Das Spiel Hamburger SV gegen Hannover 96, das für Hamburg mit 4:1 endete, war das 553. Spiel des Kickers Manfred Kaltz (*1953) in der Fußball-Bundesliga. Damit wurde er neuer Rekordhalter.
5. März
Bei den 2. Hallenweltmeisterschaften der Leichtathletik in Budapest (Ungarn) holten die bundesdeutschen Sportlerinnen Helga Arendt (1964-2013) Gold über 400 Meter in 51,52 sec und Claudia Losch (*1960) Gold im Kugelstoßen mit 20,45 Metern.
5. März
Die Regierende Vaterländische Union (VU) im Fürstentum Liechtenstein erreichte bei den Landtagswahlen 13 der 25 Parlamentssitze. Die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP) erhielt zwölf Mandate. Die Neuwahlen waren auf Initiative der FBP vorgezogen worden. Die FBP hatte seit Dezember 1988 die Parlamentsarbeit blockiert, um einen Untersuchungsausschuss gegen den des Amtsmissbrauchs beschuldigten Vorsitzenden des Staatsgerichtshofes zu erwirken. Regierungschef blieb Hans Brunhart (*1945).
6. März
In der österreichischen Hauptstadt Wien begannen die Verhandlungen über konventionelle Streitkräfte in Europa (VKSE) und zugleich die Verhandlungen über Vertrauens- und Sicherheitsbildende Maßnahmen (VSBM) zwischen den 35 KSZE-Teilnehmerstaaten.
6. März
In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn wurde der Vertrag über eine Städtepartnerschaft zwischen Bonn und Potsdam unterschrieben. Die Unterzeichnung in Potsdam war im Januar 1988 erfolgt. Zwischenzeitlich war es wegen einer Äußerung des Bonner Oberbürgermeisters Hans Daniels (*1934) von der CDU über die Missachtung der Menschenrechte in der DDR zu einer Abkühlung der Beziehungen gekommen.
7. März
Die chinesische Regierung in Peking verhängte das Kriegsrecht über die autonome Region Tibet wegen Demonstrationen gegen die chinesische Besatzungsregierung in Tibet.
8. März
Die ehemalige Angehörige der Roten-Armee-Fraktion (RAF), Angelika Speitel (*1952) wurde von Bundespräsident Richard von Weizsäcker (*1920) zum 30. Juni 1990 begnadigt. Speitel war im November 1979 zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt worden.
8. März
In der griechischen Hauptstadt Athen unterlag die Nationalmannschaft der DDR mit 2:3 der Mannschaft Griechenlands.
8. März
Vom Bundeskabinett wurde eine restriktivere Handhabung des geltenden Asylrechts beschlossen.
9. März
In der österreichischen Hauptstadt Wien begannen Abrüstungsverhandlungen in Europa. Im Anschluss soll der im Jahr 1992 wirksam werdende „Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa“ stehen.
9. März
Der Vorstandsvorsitzende der Kölner Ford-Werke AG, der Belgier Daniel Goeudevert (*1942), trat von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger, der am 1. Mai sein Amt antrat, war der US-Amerikaner John E. Hardiman (*1934).
9. März
Der von US-Präsident George H. W. Bush (*1924) für das Amt des Verteidigungsministers nominierte John Tower (1925-1991) wurde vom US-amerikanischen Senat mit 53 zu 47 Stimmen abgelehnt. Tower waren seine Trinkgewohnheiten und Frauenaffären zur Last gelegt worden. Einstimmig wurde Richard „Dick“ Cheney (*1941) nominiert.
10. März
In Genf (Schweiz) ging die 45. Tagung der UN-Menschenrechtskommission zu Ende, die am 30. Januar begonnen hatte. Unter anderem war beschlossen worden, eine Untersuchung über die Lage der Menschenrechte in Rumänien einzuleiten.
10. März
Von der Regierung von Honduras wurden sämtliche Zins- und Tilgungszahlungen für ihre Auslandsschulden in Höhe von 3,2 Milliarden US-Dollar (ca. 5,6 Milliarden DM) eingestellt. Zugleich wurde von der liberalen Regierung von Staatspräsident José Azcona Hoyo (1927-2005) mitgeteilt, es werde weder die Landeswährung Lempira abgewertet noch die öffentlichen Ausgaben drastisch gekürzt werden. Dies aber war von der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds zur Voraussetzung gemacht worden für neue Kredite.
10. März
In Washington (USA) wurde von US-Schatzsekretär Nicholas F. Brady (*1930) die neue Haltung der Vereinigten Staaten zur Frage der Schuldenkrise der Dritten Welt vorgestellt. Kredite der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds sollten künftig zum Abbau des Schuldenberges und zur Garantie von Zinszahlungen verwendet werden. Die USA wichen damit von ihrer bisherigen Haltung ab. Nach der bisherigen Haltung sollten die privatwirtschaftlichen Risiken nicht auf den Steuerzahler übertragen werden.
10. März
In Wiesbaden (Hessen) einigten sich die Tarifparteien der Druckindustrie auf einen Manteltarifvertrag für die 220.000 Beschäftigten. Am 2. März war es zu massiven Arbeitskämpfen gekommen wegen der Ausweitung der Wochenarbeitszeit. Die neue Vereinbarung sah vor, dass an Samstagen und Sonntagen nur gearbeitet werden sollte, wenn es sich als dringend erforderlich erwies.
11. März
Vertreter aus 22 Ländern unterzeichneten in Den Haag (Niederlande) eine Umweltschutzerklärung. Darin wurde die Errichtung einer internationalen Behörde im Rahmen der UNO gefordert zum Kampf gegen die globale Verschmutzung der Atmosphäre.
11. März
Im Alter von 93 Jahren starb in Stamford (US-Bundesstaat Connecticut) der einstige Präsident der Weltbank (von 1947 bis 1949) und anschließende Hohe Kommissar für Deutschland (von 1949 bis 1952), John McCloy. Der US-amerikanische Jurist, Politiker und Präsidentenberater war am 31. März 1895 in Philadelphia (US-Bundesstaat Pennsylvania) geboren worden. McCloy hatte während seiner Amtszeit eine wichtige Rolle bei der Eingliederung der Bundesrepublik in das westliche Lager gespielt.
11. März
Im japanischen Shigakogen gewann die Schweizerin Vreni Schneider (*1964) den alpinen Ski-Weltpokal. Der für Luxemburg an den Start gegangene Österreicher Marc Girardelli (*1963) gewann Gold bei den Herren.
12. März
Bundeswirtschaftsminister Helmut Haussmann (*1943) und Bundesbauminister Oscar Schneider (*1927) sagten ihren geplanten Besuch der Leipziger Frühjahrsmesse in der DDR ab. Die Absage war ein Protest gegen die von DDR-Grenzsoldaten zwei Tage zuvor auf flüchtende DDR-Bürger abgegebenen Schüsse.
12. März
Die CDU erlitt bei den Kommunal- und Gemeindewahlen in Hessen erhebliche Verluste, während die SPD leichte Gewinne erzielte.
12. März
Die österreichischen Landtagswahlen in Salzburg, Kärnten und Tirol endeten für die Wiener Regierungsparteien ÖVP und SPÖ mit schweren Verlusten.
12. März
Die regierenden Sozialisten konnten bei den französischen Kommunalwahlen ihre Verluste von 1983 wieder gut machen. Im Elsaß und in der Bretagne schnitten die Grünen überdurchschnittlich gut ab.
13. März
Ein Transporter der US-Armee mit drei gefechtsbereiten Raketen verunglückte bei Würzburg (Bayern). Dabei kam eine 22-jährige Autofahrerin ums Leben.
13. März
Den bislang heftigsten bekannten Gebirgsschlag löste eine Sprengung in einer Kaligrube in Merkers (Kreis Bad Salzungen/DDR) aus. In der DDR und in Teilen der BRD hatte die Sprengung zu einem Erdbeben der Stärke fünf bis sechs auf der Richterskala geführt. In der DDR-Gemeinde Völkershausen war es zu schweren Gebäudeschäden gekommen.
13. März
In der kanadischen Provinz Québec wurde die Stromversorgung durch einen geomagnetischen Sturm lahm gelegt.
13. März
Bei der Havarie des panamaischen Frachters „Perentis“ vor der britischen Insel Guernsey im Ärmelkanal waren fünf Container mit dem hochgiftigen Pflanzenschutzmittel „Lindan“ über Bord gegangen. Ein Behälter mit 5 Tonnen des Pestizids konnte bis zum Ende des Monats noch nicht geborgen werden.
14. März
Mit 154 gegen 123 Stimmen lehnte das griechische Parlament einen von der konservativen Opposition eingereichten Misstrauensantrag gegen die sozialistische Regierung von Andreas Papandreou (1919-1996) ab.
14. März
Der Bayerische Landtag verabschiedete mit den Stimmen der CSU-Mehrheit eine Novelle zum Polizeiaufgabengesetz. Verdächtige Personen konnten nach diesem NAchtragsgesetz auch ohne Vorliegen einer Straftat bis zu 14 Tage in Haft genommen werden, wenn mit einer Straftat oder einer Ordnungswidrigkeit von erheblicher Bedeutung zu rechnen sein würde.
14. März
In Beirut (Hauptstadt des Libanons) brachen schwere Kämpfe zwischen Muslim-Milizen und der von Christen geführten Armee aus. Es war eine „christliche“ Seeblockade südlibanesischer Häfen vorausgegangen, die von Muslimen kontrolliert wurden. Bei den Kämpfen kamen bis zur Waffenruhe am 28. März mehr als 100 Menschen ums Leben.
14. März
Im Alter von 96 Jahren starb die letzte Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, Zita von Bourbon und Parma in Zizers (Schweiz). Sie war am 9. Mai 1892 in Camaiore (Italien) geboren worden.
15. März
Der ägyptische Staatspräsident Husni Mubarak (*1928) beendete nach zwei Tagen seinen Besuch in der Bundesrepublik Deutschland.
15. März
In der UdSSR beschloss das Zentralkomitee der KPdSU eine Reform der sowjetischen Landwirtschaft. Hiernach sollte das Pachtsystem ausgeweitet werden. Die staatlichen Kollektivbetriebe blieben jedoch erhalten.
16. März
Die DDR lud Bundesumweltminister Klaus Töpfer (*1938) aus wegen der Absagen vom 12. März, die seine Kollegen des Besuches zur Leipziger Frühjahrsmesse wegen erteilt hatten.
16. März
Das Berliner Abgeordnetenhaus wählte mit den Stimmen von SPD und Alternativer Liste (Grüne) den Sozialdemokraten Walter Momper (*1945) zum Regierenden Bürgermeister von West-Berlin.
16. März
In Belgrad wählte das jugoslawische Parlament den kroatischen Wirtschaftsfachmann Ante Marković (1924-2011) zum neuen Ministerpräsidenten des Landes. Dieser kündigte radikale Reformen in der Wirtschaftspolitik an.
16. März
Die CDU/CSU und die FDP konnten durch die Erhöhung des Kinder- und Erziehungsgeldes eine Koalitionskrise abwenden. Für jedes zweite Kind wurde das Kindergeld zum 1. Juli 1990 monatlich von 100 DM auf 130 DM erhöht.
17. März
In den USA wurde Richard Cheney (*1941) einstimmig vom Senat als Verteidigungsminister des Landes bestätigt.
17. März
Mehrere Menschen wurden beim Einsturz des aus dem 11. Jahrhundert stammenden Stadtturms von Pavia (Italien) unter den Geröllmassen begraben.
18. März
In der Cheops-Pyramide in Ägypten wurde eine 4400 Jahre alte Mumie gefunden.
18. März
In Zürich (Schweiz) endete eine Demonstration gegen die Wohnungsnot mit schweren Straßenkrawallen.
18. März
In Kassel (Hessen) wurde die komische Oper „Der heiße Ofen“ von Hans Werner Henze (1926-2012) uraufgeführt.
19. März
Bei der 79. Austragung der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in der französischen Hauptstadt Paris, die vom 14. bis 19. März stattgefunden hatten, gewann der Kanadier Kurt Browning (*1966) und die Japanerin Midori Itō (*1969) jeweils Gold im Einzellauf.
19. März
Mit 54 Prozent der Stimmen wurde in El Salvador der Kandidat der ultrarechten Partei ARENA, Alfredo Cristiani Burkard (*1947) zum Staatspräsidenten gewählt. Die Befreiungsbewegung FMLN hatte am 8. März alle Verbindungen mit dem bisherigen Staats- und Regierungschef José Napoleón Duarte (1925-1990) abgebrochen und zu einem Wahlboykott aufgerufen.
20. März
Der West-Berliner Senat, bestehend aus SPD und Alternativer Liste (AL), ließ acht besetzte Häuser räumen. Das Vorgehen war in der AL heftig umstritten.
20. März
Die Deutsche Lufthansa AG wurde vom Düsseldorfer Landgericht verpflichtet, auf innerdeutschen Strecken Flugscheine der neuen Fluggesellschaft German Wings GmbH zu akzeptieren. Der private Liniendienst nahm mit 27 täglichen Flugverbindungen am 10. April seinen Betrieb auf.
21. März
Das Präsidium des Obersten Sowjets beschloss die Reduzierung der Streitkräfte bis 1990 um 500.000 Mann.
21. März
Die Inselgruppe der Nördlichen Sporaden im Ägäischen Meer wurde von einem Erdbeben der Stärke fünf auf der nach oben offenen Richter-Skala erschüttert.
22. März
Die bundesdeutsche Mannschaft gewann in der bulgarischen Hauptstadt Sofia ein Länderspiel gegen Bulgarien mit 2:1.
22. März
Die DDR-Fußball-Auswahl spielte gegen die finnische Mannschaft unentschieden. Das Spiel, das mit einem 1:1 endete, hatte in Dresden (DDR) stattgefunden.
22. März
Die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsgegnerInnen und Vertreter der IG Metall riefen in einer Erklärung zur massenhaften Kriegsdienstverweigerung auf. Den Aufruf nannte der Bundeskanzler Helmut Kohl einen „Skandal“. Der Vorstand der IG Metall distanzierte sich von dem Appell.
22. März
Eine Konvention über grenzüberschreitende Kontrollen wurde von 34 Ländern auf einer Konferenz zur internationalen Regelung von Giftmülltransporten in Basel (Schweiz) unterzeichnet. An der Konferenz hatten Vertreter aus 117 Staaten teilgenommen. Die BRD behielt sich vor, die Bestimmungen überprüfen zu lassen.
23. März
Vom Parlament in Ungarn wurde eine Neuregelung des Streikrechts beschlossen. Danach durften die Teilnehmer an zulässigen Arbeitsniederlegungen künftig nicht mehr bestraft werden.
23. März
Im vierten Play-off-Spiel des Finales errang der SB Rosenheim mit einem 4:2-Sieg gegen die Düsseldorfer EG den dritten Sieg und wurde Deutscher Eishockeymeister.
23. März
In Salt Lake City (US-Bundesstaat Utah) behaupteten zwei Wissenschaftler, dass ihnen eine Kernfusion im Reagenzglas gelungen sein. Die angebliche Kernfusion im Glas wurde in Fachkreisen allerdings angezweifelt. Mehrere Versuche, das Experiment zu wiederholen, scheiterten. Schließlich räumten die beiden Forscher, der britische Chemiker Martin Fleischmann (1927-2012) und der US-Amerikaner Stanley Pons (*1943) selbst ein, dass die Messmethoden eventuell unzureichend gewesen sein könnten.
23. März
Das Parlament der autonomen Region Kosovo stimmte trotz anhaltender Proteste der mehrheitlich albanischen Bevölkerung einer Verfassungsänderung der jugoslawischen Teilrepublik Serbien zu, obwohl diese Änderung wesentliche Einschränkungen in der regionalen Selbstverwaltung der Provinz bedeutete. Bei den Protesten gegen den serbischen Präsidenten Slobodan Milošević (1941-2006) kam es zu Ausschreitungen, bei denen 29 Menschen ums Leben kamen.
24. März
Den Angaben der Veranstalter zufolge hatten sich in der BRD an den Ostermärschen der Friedensbewegung etwa 200.000 Menschen beteiligt.
24. März
Der mit 206.000 Tonnen Rohöl beladene Tanker „Exxon Valdez“ verursachte vor der Südküste Alaskas im Prinz-William-Sund die bis dahin größte Ölkatastrophe in der amerikanischen Geschichte. Der Öltanker war auf ein Riff gelaufen und leck geschlagen. Es liefen dabei etwa 40.000 Tonnen Rohöl ins Meer. Das Öl verseuchte weite Küstenabschnitte. Durch die nachhaltige Schädigung des Ökosystems von Alaska war sogar von einer der größten Umweltkatastrophen der Seefahrt überhaupt die Rede.
24. März
Der Bundestagsabgeordnete (parteilos über die Liste der Grünen), Alfred Mechtersheimer (*1939), war einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge an einer Stiftung in Liechtenstein beteiligt, die von dem libyschen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi (1942-2011) finanziert wurde. Die Vorwürfe wurden von Mechtersheimer bestritten, der behauptete, kein Lobbyist Gaddafis zu sein. Er distanzierte sich auf Drängen der Partei dennoch von der Stiftung.
24. März
Erstmals wurden in Großbritannien beim traditionellen Ruder-Achter-Rennen zwischen Oxford und Cambridge auf der Themse Frauen als Steuerleute eingesetzt. Das Ruderduell entschied das Team von Oxford für sich.
25. März
Den ersten Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft 1989, den Großen Preis von Brasilien, gewann in Rio der britische Rennfahrer Nigel Mansell (*1953) auf Ferrari. Den zweiten Platz belegte der Franzose Alain Prost (*1955).
26.März
In Laos fand die Wahl der Obersten Volksversammlung statt.
26. März
In der Sowjetunion durften die Bürger und Bürgerinnen zum ersten Mal ihre Vertreter im Volksdeputiertenkongress frei wählen und dabei zwischen mehreren Kandidaten entscheiden. Dabei konnten sich zahlreiche reform-orientierte Politiker durchsetzen.
26.März
In der Türkei ging die Sozialdemokratische Volkspartei als Sieger aus den Kommunalwahlen hervor. Die regierende Mutterlandspartei von Ministerpräsident Turgut Özal (1927-1993) schaffte es nur, drittstärkste Kraft zu werden.
27. März
In der DDR wurde die Schauspielerin Monika Lennartz (*1938) mit dem Helene-Weigel-Preis der DDR ausgezeichnet.
27. März
Die sowjetische Marssonde „Phobos 2“ ging im All verloren. Ein Computerdefekt wurde als offizielle Ursache für deren Verschwinden angegeben.
27. März
Den Staats- und Parteichef von Afghanistan, Mohammed Nadschibullāh (1947-1996) bot den Rebellen einen Waffenstillstand an. Er garantierte, dass sie ihre Waffen behalten und eigene Verwaltungsstrukturen aufbauen könnten. Die muslimischen Mudschaheddin begannen im März mit einer Großoffensive gegen die Stadt Jalalabad.
28. März
Die Autonomie des Kosovo und Vojvodinas wurde von Serbien beendet.
28. März
In der iranischen Hauptstadt Teheran wurde der Rücktritt von Ajatollah Ali Hossein Montazeri (1922-2009) bekannt gegeben. Er war am 23. November 1985 zum höchsten schiitischen Schriftgelehrten (Großajatollah) gewählt worden und damit zum künftigen Nachfolger von Ajatollah Ruhollah Chomeini (1902-1989). Montazeri erklärte aber, dass er sich nicht fähig fühle, die Nachfolge Chomeinis anzutreten.
28. März
Aufgrund einer Herausforderung des Eigners der „New Zealand“ hatte der US-Amerikaner Denis Connor (*1942) mit dem Katamaran „Stars and Stripes“ den America’s Cup 1988 gewonnen. Nun wurde er von einem New Yorker Gericht disqualifiziert. Der damals geschlagenen Australier David Barnes (*1958) wurde als Sieger eingesetzt. In der Begründung hieß es, dass die Verwendung eines Katamarans bei dem Hochsee-Segelwettbewerb nicht im Sinne des Stifters gewesen sei.
29. März
Von zwei 16-jährigen Slowaken wurde eine Tupolew-Maschine der ungarischen Fluggesellschaft Malev von Prag nach Frankfurt am Main entführt. In Frankfurt am Main ergaben sich die beiden Jugendlichen den Behörden.
29. März
In Brüssel (Belgien) wurde der saudiarabische Imam der Moschee von Brüssel, Abdullah al-Ahdal, erschossen. Der Mord wurde in Zusammenhang gebracht mit der Affäre um Salman Rushdie (*1947), weil Ahdal Kritik an dem iranischen Mordaufruf geübt hatte.
29. März
Auf den Salomonen-Inseln wurde der Vorsitzende der Volksallianz-Partei, Solomon Mamaloni (1943-2000) vom neu gewählten Parlament mit 25 gegen zehn Stimmen zum neuen Regierungschef des Landes gewählt. Sein Amt trat er 1990 an.
29. März
Als neuer Eingang zum Pariser Louvre wurde die heftig umstrittene Glaspyramide im Innenhof des Museums vom französischen Staatspräsidenten François Mitterand (1916-1996) eingeweiht. Sie war von dem US-amerikanischen Architekten chinesischer Herkunft, Ieoh Ming Pei (*1917), gestaltet worden. Die Einweihung der Glaspyramide war der Auftakt zum weiteren Ausbau des Museumsgeländes.
30. März
Bei der Oscar-Verleihung in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) wurde der Film „Rain Man“ von Barry Levinson (*1942) mit vier Auszeichnungen belohnt.
30. März
In der brasilianischen Hauptstadt Brasília begann eine zweitägige lateinamerikanisch-karibische Umweltkonferenz. Der Staatspräsident von Brasilien, José Sarney (*1930), kritisierte hierbei die Industrienationen, die er für die weltweit zunehmenden Umweltschäden in der Hauptsache verantwortlich machte.
31. März
Bei Tiefbauarbeiten stießen Bauarbeiter in Bremen auf ein frühmittelalterliches Binnenschiff. Der Fund wurde zur näheren Untersuchung ins Deutsche Schifffahrtsmuseum nach Bremerhaven gebracht.

Nachrichten März 1989 in der Presse

30 Jahre bis zum Tunnelbau
derStandard.at
1980-1989 Erste Planungen der Bundesbahn für einen Semmering-Basistunnel. März 1989 Südbahn Wien- Spielfeld wird zur Hochleistungsstrecke erklärt; HL-AG übernimmt Planung und Bau des Tunnels. 1991 Niederösterreich, Steiermark und Kärnten ... >>>
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