Länderinfo Serbien Geschichte

 Das Königreich Serbien
Die ersten schriftlichen Erwähnung von Serbien fanden sich in den Biographien von Karl dem Großen. Diese - von Einhard um 822 - geschriebenen Manuskripte erwähnen den Staat Serbien in mehreren Zeilen. Als um 1000 die Ungarn in das von Župan Strojimirs Sippschaft besetzte Gebiet einfielen, nutzen die Byzantiner die Schwäche Serbiens aus und besetzen beinahe das gesamte Gebiet. Bis 1131 etablierte sich das Geschlecht der Vojisavljević, die aber den byzantinischen Wortführern folgten. Das seinerzeit als Raszien bekannte Gebiet war bis in die Mitte des 15. Jahrhundert von verschiedenen byzantinischen Geschlechtern beherrscht, bis 1459 die Osmanen einfielen. Diese hatten Serbien bis ins 19. Jahrhundert fest im Griff. Immer wieder versuchte sich die serbische Bevölkerung gegen die Osmanen durchzusetzen und Unabhängigkeit zu verkünden, wurden zunehmend von bewaffneten Einheiten im Zaum gehalten. Erst 1815 wurde Serbien zu einem Fürstentum unter osmanischer Oberhoheit. 1867 vertrieb Fürst Mihailo Obrenović die letzten osmanischen Besatzer. Hauptstadt des neuen Fürstentums wurde Belgrad. Der Berliner Kongress verlieh dem Land die volle Souveränität. 1882 wurde aus dem Fürstentum das Königreich Serbien.

Zeit der Kriege

1912 brachen unter Anteilnahme von Serbien die Balkankriege aus. Als Montenegro den Osmanen den Krieg erklärte und zusammen mit Serbien, Bulgarien und Griechenland in das Kriegsgeschehen eingriffen, kam es zum Streit um das besetzte Makedonien. In Zuge dessen griff Bulgarien Serbien an – was den Zweiten Balkankrieg auslösten. Bulgarien kam nicht gegen Serbien und die Alliierten an und musste große Teile, der im ersten Balkankrieg eroberten Gebiete, wieder abgeben. Serbien erhielt Nord-Makedonien. Durch das Attentat der „Schwarzen Hand“ - und dem daraus resultierenden Streit zwischen Serbien und Österreich – wurde der Erste Weltkrieg ausgelöst. Während die Serben das benachbarte Albanien besetzten, brach eine schwere Seuche aus. Bei einer Großoffensive von Österreich, Deutschland und Ungarn erlitt Serbien eine herbe Niederlage und verlor 90% seiner Truppen. Trotz der Niederlage gehörte Serbien am Ende zu den Kriegssiegern. Doch kaum war der Erste Weltkrieg vorbei, brach auch schon der Zweite Weltkrieg aus. Nach drohender Kriegserklärung zweier Länder, stieg Serbien dann in den Dreimächtepakt ein - was zu Ausschreitungen im Land führte. Es kam zum Aufstand und Belgrad wurde von deutschen Truppen heftig bombardiert. Das Land wurde besetzt und aufgeteilt. Eine Scheinregierung wurde eingerichtet. Diese agierte, bis 1944 die Rote Armee einmarschierte.

Die Sozialistische Ära

Nachdem Zweiten Weltkrieg waren besonders Titos Partisanen die lachenden Dritten. Er sorgte dafür, dass Serbien Teil Jugoslawiens wurde. Bis 1963 war der offizielle Titel des Landes Volksrepublik Serbien. 1974 wurde das verbliebene Gebiet in die zwei Provinzen Vojvodina und Kosovo, sowie das Hauptgebiet Zentralserbien unterteilt. Serbien war damit drei Mal im jugoslawischen Zentralrat vertreten. 1981 kam es zu einem schweren Aufstand der Kosovo-Albaner was - zusammen mit den Studentenunruhen und mit dem wachsenden Nationalsozialismus - zum finalen Zusammenbruch Jugoslawiens führte. Die Unruhen waren bis zuletzt mit Panzern und paramilitärischen Truppen bekämpft worden. Bis 1995 herrschte immer wieder Krieg innerhalb des jugoslawischen Gebietes sodass die Situation immer mehr internationale Aufmerksamkeit erhielt. Über 700.000 Serben flohen. 1997 wurden die Wahlen von den Kosovo-Albanern boykottiert. Die westlichen Mächte mischten sich zunehmend ein und bombardierten 1999 für 78 Tage große Teile Jugoslawiens. Die folgenden Wahlen waren von Fehlentscheidungen und Massenmorden geprägt. Erst 2006 kam es zu einer einstimmig entschlossenen Verfassung. 2008 rief das kosovarische Parlament die Unabhängigkeit aus. Bis heute wurde das Parlament mehrfach neu gewählt und die Politik wird immer wieder zu radikalen Schauplätzen. Zur Zeit leben in Serbien knapp 7,5 Millionen Menschen, auf einer Fläche von 88.360 Quadratkilometern.
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