März 1976 - Wie groß war die Kriegsgefahr aus
dem Osten wirklich?
Die internationale Besorgnis über die Gefahren
aus dem Ostblock nahmen zu. Unter anderem waren die
zunehmenden Aktivitäten der Sowjetunion im Indischen
Ozean ein Grund dafür, dass sich die
Ministerpräsidenten von Neuseeland und Australien
zusammensetzten und über militärische Zusammenarbeit
diskutierten. Sie Forderten von den Vereinigten
Staaten verstärkte Militärpräsenz in der Region des
Indischen Ozeans. Auch in der NATO waren diese
angeblichen Gefahren ein Thema. Ein NATO-Sprecher
teilte in Brüssel mit, dass die NATO innerhalb der
nächsten Wochen ein neues Kommunikationsnetz aus
drei Satelliten und 16 unterirdischen Sende- und
Empfangsstationen installieren werde. So sollte
gewährleistet werden, dass auch bei einem
Überraschungsangriff aus dem Osten die Verständigung
zwischen den Befehlsstellen der NATO aufrecht
erhalten werden konnte. Nun ja, in Bereitschaft sein
ist alles, wenngleich die Ostblock-Staaten andere
Sorgen hatten, als Kriege anzuzetteln.
Wichtige Ereignisse im
März 1976
1. März
Sowjetunion 1976 – In der UdSSR waren für
ausländische Journalisten Arbeitserleichterungen
gewährt worden. Ab sofort durften sich Journalisten
ohne offizielle Genehmigung auch weiter als 40 km
von Moskau weg entfernen. Sie mussten dabei aber die
zuständigen Behörden vor Reiseantritt über Fahrroute
und Arbeitspläne informieren.
1. März
BRD 1976 – Am Rande des Kölner Rosenmontagszugs war
es zu Protesten gegen zwei „Motivwagen“ gekommen.
1. März
USA 1976 – Die Geheimdienste in den USA waren auf
Anordnung von US-Präsident Gerald R. Ford
umorganisiert worden. So sollten beispielsweise die
Kontrollbefugnisse des Nationalen Sicherheitsrats
erweitert werden, dem u. a. der Präsident und der
Außenminister angehörten. Anlass für die
Umstrukturierung hatten Berichte über von der
Verfassung der USA nicht gedeckte Aktivitäten der
Central Intelligence Agency (CIA) gegeben, sowie
Mordpläne gegen den kubanischen Staatschef Fidel
Castro Ruz oder wie im Fall Chile 1973 die
Verwicklung in Umsturzpläne rechter Militärs.
2. März
Rumänien/Griechenland 1976 –
Griechenland und
Rumänien hatten die Lieferung von 2000 Militär-Jeeps
aus rumänischer Produktion an die griechischen
Streitkräfte vereinbart. Dass ein Mitglied des
Warschauer Pakts militärische Ausrüstungsgegenstände
an ein NATO-Land lieferte, geschah zum ersten Mal.
2. März
Großbritannien 1976 – Der ehemalige Außenminister
Großbritanniens, Lord George Brown, hatte seinen
Austritt aus der Labour Party erklärt.
2. März
Österreich/
Ungarn 1976 – In Graz waren der
österreichische Außenminister Erich Bielka-Karltreu
und sein ungarischer Amtskollege Frigyies Puja zu
Gesprächen über die Beziehungen zwischen beiden
Ländern zusammengetroffen. Im Rahmen des Treffens
erzielten sie Einigung über den Abschluss eines
Kulturabkommens.
Ungarn s hatte unter anderem die
Lockerung der Grenzformalitäten für Österreicher
zugesichert.
3. März
Mocambique 1976 – Die Regierung von Mocambique hatte
in der Hauptstadt Maputo die Schließung der Grenzen
zum südlichen Nachbarstaat Rhodesien verfügt, weil
das weiße Regime von Rhodesien einen Angriff auf das
Land planen würde.
3. März
Europäische Gemeinschaft 1976 – Die
Landwirtschaftsminister der Europäischen
Gemeinschaft (EG) hatten sich in der belgischen
Hauptstadt Brüssel auf die Erhöhung der Agrarpreise
für den Zeitraum 1976/77 verständigt. So waren die
Richtpreise für Roggen um 8,5 Prozent, für
Schweinefleisch um 8 Prozent und für Wein um 6,5
Prozent erhöht worden.
4. März
Frankreich 1976 – In der Nähe von Narbonne hatten
rund 1000 französische Weinbauern einen Güterzug
überfallen.
4. März
BRD/Justiz 1976 – Der Präsident des Landgerichts
Verden an der Aller (
Niedersachsen) hatte den
Prozess gegen einen des Mordes angeklagten Mann
ausgesetzt. Die vom Strafgesetzbuch für diese Tat
vorgeschriebene lebenslange Freiheitsstrafe war nach
Ansicht des Richters für verfassungswidrig erklärt
worden. Mit der Verfahrensaussetzung wollte der
Richter eine Wiederaufnahme des Falles beim
Bundesverfassungsgericht erzwingen. Ein Argument des
Juristen war, dass bereits eine Haftzeit von 15 oder
20 Jahren den Täter psychisch vernichten würde, was
eine Verletzung der im Grundgesetz für unantastbar
erklärten Menschenwürde bedeuten würde.
5. März
Sowjetunion 1976 – In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau war der XXV. Parteitag der KPdSU zu Ende
gegangen. Im Rahmen des zehntägigen Parteitags
hatten vor allem Vertreter westeuropäischer
kommunistischer Parteien Kritik am Dogma der
„Diktatur des Proletariats“ geübt sowie am
Führungsanspruch der KPdSU gegenüber sämtlichen
kommunistischen Parteien.
6. März
Bayern 1976 – Bei den Vorstandswahlen der Münchener
SPD war Oberbürgermeister Georg Kronawitter gegen
Max von Heckel unterlegen. Von Heckel gehörte dem
linken Flügel der Partei an.
6. März
Sowjetunion 1976 – Aufgrund eines Kompass- und
Autopilotenausfalls war eine Iljuschin IL-18D der
Aeroflot nach der russischen Stadt Woronesh aus
9.000 Metern abgestürzt. Bei der Katastrophe waren
127 Menschen ums Leben gekommen, sieben davon waren
am Boden umgekommen.
7. März
USA/Ägypten 1976 – Der US-Finanzminister William
Simon hatte einen dreitägigen Besuch in Ägypten
beendet. Während seines Aufenthalts hatte er dem in
wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckenden Land
einen US-Kredit in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar
(2,35 Milliarden DM) zugesichert.
7. März
Marokko/Algerien 1976 –
Marokko hatte die
diplomatischen Beziehungen zu Algerien abgebrochen,
nachdem der Nachbarstaat die von der
Befreiungsorganisation Polisario ausgerufenen
Republik Westsahara anerkannt hatte.
Marokko hatte
Besitzansprüche auf den Norden der Westsahara
erhoben.
7. März
Skisport 1976 – In Oberstdorf hatte der Österreicher
Anton Innauer einen Skiflug-Weltrekord aufgestellt.
Er hatte die alte Bestmarke von 169 m um 7 m
verbessert.
8. März
China 1976 – Nahe der nordchinesischen Stadt Kivan
war ein Meteoritenschauer niedergegangen. Der größte
Meteorit hatte ein Gewicht von rund 3900 Pfund. Es
war der bis dato stärkste beobachtete
Meteoritenniederschlag.
8. März
Suezkanal 1976 – Erstmals hatte ein unter
libanesischer Flagge fahrender Tanker mit einer für
Israel bestimmten Ladung von 20.000 Tonnen Erdöl aus
dem Iran den Suezkanal passiert. Israel (gegründet
1948) war von seinen arabischen Nachbarn von der
Benutzung des Suezkanals ausgeschlossen worden.
8. März
Spanien 1976 – Im spanischen Baskenland hatte ein
Generalstreik das gesamte öffentliche Leben
lahmgelegt. Zu dem Streik hatten Kommunisten und
Sozialisten aus Protest gegen das brutale Eingreifen
bei einem Streik vier Tage zuvor aufgerufen.
8. März
USA 1976 – In den Vereinigten Staaten war eine
unabhängige Studie über Militärausgaben
veröffentlicht worden. Danach hatten die Ausgaben
1975 weltweit rund 300 Milliarden US-Dollar (705
Milliarden DM) für Rüstungsgüter betragen. Jede
Regierung hatte im Durchschnitt 1975 für einen
Soldaten 12.330 US-Dollar (29.000 DM) ausgegeben.
Die Aufwendung für die Ausbildung eines Schulkindes
hatte 129 US-Dollar (303 DM) betragen.
9. März
Südsee-Forum 1976 – Zum Abschluss einer zweitägigen
Konferenz des „Südsee-Forums“ hatten die Vertreter
der neun Mitgliedsstaaten, Australien, Neuseeland,
die Fidschi-Inseln, Tonga, Westsamoa, Nauru,
Cook-Inseln, Papua-Neuguinea und Niue in Rotora
(Neuseeland) eine Erklärung verabschiedet. Darin
sprachen sie sich für die Einrichtung einer
atomwaffenfreien Zone im Südpazifik aus.
9. März
Italien 1976 – Im italienischen Wintersportort
Cavalese waren bei einem Seilbahnunglück 42 Menschen
ums Leben gekommen.
10. März
Neuseeland/Australien 1976 – Die Ministerpräsidenten
von Neuseeland, Robert David und Australien, Malcolm
Fraser, waren in der neuseeländischen Hauptstadt
Wellington zu Gesprächen über militärische
Zusammenarbeit zusammengetroffen. Die beiden
Politiker hatten ihre Besorgnis über zunehmende
Aktivitäten der UdSSR im Indischen Ozean zum
Ausdruck gebracht und von den USA verstärkte
Militärpräsenz in dieser Region geFordert.
10. März
NATO 1976 – Ein Sprecher des Nordatlantischen
Verteidigungsbündnisses (NATO) hatte in Brüssel
mitgeteilt, dass die NATO innerhalb der nächsten
Wochen ein neues Kommunikationsnetz aus drei
Satelliten und 16 unterirdischen Sende- und
Empfangsstationen installieren werde. Auf diese
Weise sollte gewährleistet werden, dass auch bei
einem Überraschungsangriff aus dem Osten die
Verständigung zwischen den Befehlsstellen der NATO
aufrechterhalten werden kann.
11. März
USA 1976 – In Washington waren die Untersuchungen
über die angebliche Zahlung von Bestechungsgeldern
des US-Luftfahrtkonzerns Lockheed unter anderem an
Prinz Bernhard der Niederlande und japanische
Politiker ohne konkrete Ergebnisse eingestellt
worden.
11. März
Großbritannien 1976 – Bei einem Überfall auf dem
Londoner Flughafen Heathrow hatten bewaffnete Täter
Goldbarren und Edelsteine im Wert von umgerechnet
rund 2,5 Millionen DM erbeutet.
11. März
West-Berlin 1976 – An der Schaubühne am Halleschen
Ufer in West-Berlin hatte die posthume Uraufführung
des Dramenfragments „Der Untergang des Egoisten
Fatzer“ stattgefunden.
11. März
BRD 1976 – Die ARD hatte mit der Ausstrahlung der
Krimiserie „Detektiv RockFord – Anruf genügt“
begonnen. Die Titelrolle spielte James Garner.
12. März
BRD/Polen 1976 – Der Bundesrat als Vertretung der
Länder hatte in Bonn einstimmig die vertraglichen
Vereinbarungen mit Polen gebilligt.
12. März
Schweden 1976 – Ein Sprecher des schwedischen
Königshauses hat in Stockholm die Verlobung von
König Karl XVI. Gustav mit der Deutschen Silvia
Sommerlath bekanntgegeben.
12. März
Österreich 1976 – Der Vorsitzende der Sozialistische
Partei Österreichs (SPÖ), Bruno Kreisky, war auf
einem Parteitag in Wien nahezu einstimmig als
Parteivorsitzender wiedergewählt worden.
12. März
USA/Saudi-Arabien 1976 – Die Regierung von
Saudi-Arabien hatte an den US-amerikanischen
Flugzeughersteller Northrop den Auftrag zur
Modernisierung der saudi-arabischen Luftwaffe
vergeben. Der Auftrag mit einem Volumen von rund 1,5
Milliarden US-Dollar (3,5 Milliarden DM) hatte unter
anderem den Ausbau von Luftwaffenstützpunkten, die
Einrichtung von Radaranlagen und die Lieferung
mehrerer Kampfflugzeuge vom Typ F-5 umfasst.
13. März
Eisschnelllauf 1976 – Der Niederländer Piet Kleine
hatte in Inzell (Bayern) den
Eisschnelllauf-Weltrekord über 10 000 m auf 14:43,92
min verbessert. Die alte Bestmarke von 14:50,31 min
hatte der norwegische Läufer Sten Stensen inne
gehabt. +14. März
Frankreich 1976 – Die Sozialisten hatten bei den
zwei Wahlgängen abgehaltenen Kantonalwahlen in
Frankreich im Vergleich zu den vorausgegangenen
Wahlen starke Stimmengewinne erzielt. Auch die
Kommunisten hatten zusätzliche Abgeordnete in die
Generalräte entsenden können. Die Gaullisten hatten
– wie die Unabhängigen Republikaner des
Ministerpräsidenten Valéry Giscard d'Estaing
Stimmeneinbußen verzeichnet.
15. März
Großbritannien/NATO 1976 – Die britische
Tageszeitung „The Times“ hatte Auszüge aus einer
geheimen NATO-Studie veröffentlicht. Diese war zu
dem Ergebnis gekommen, dass die Streitkräfte des
Warschauer Paktes in der Lage seien, innerhalb von
48 Stunden den Rhein zu überschreiten.
15. März
DDR/BRD 1976 – Aus Protest gegen die Weigerung der
DDR, drei bundesdeutsche Journalisten zur
Berichterstattung von der Leipziger Frühjahrsmesse
zu akkreditieren, hatte der
Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs seinen
Besuch in Leipzig abgesagt.
15. März
Ägypten/Sowjetunion 1976 – Die ägyptische Regierung
hatte den seit dem Jahr 1971 bestehenden
beiderseitigen Freundschaftsvertrag mit der
Sowjetunion aufgekündigt.
16. März
Großbritannien 1976 – Der britische Premierminister
Harold Wilson von der Labour Party hatte in London
seinen Rücktritt erklärt. Er hatte als Grund
angegeben, dass er nach 31 Arbeitsjahren als
Politiker und achtjähriger Regierungsarbeit amtsmüde
sei.
16. März
Sowjetunion 1976 – Der sowjetische
Landwirtschaftsminister Dimitri S. Poljanksi war
seines Postens enthoben worden. Seinen Sitz im
Politbüro, dem Machtzentrum der UdSSR hatte er
bereits auf dem 25. Parteitag der KPdSU verloren. Zu
seinem Nachfolger war Valentin K. Mesjats ernannt
worden.
17. März
Indien 1976 – In Neu-Delhi waren von einem Sprecher
des indischen Außenministeriums Berichte, wonach
Indien dem ägyptischen Staat die Lieferung von
Ersatzteilen für seine Düsenjäger aus sowjetischer
Produktion (MiG-21) verweigerte, bestätigt worden.
Er hatte diese Weigerung mit „vertraglichen
Verpflichtungen Indiens gegenüber der UdSSR“
begründet. Ägypten hatte vor wenigen Tagen den 1971
geschlossenen Freundschaftsvertrag mit der
Sowjetunion gekündigt.
18. März
BRD 1976 – Der Deutsche Bundestag hatte in Bonn mit
391 gegen 22 Stimmen für das neue
Mitbestimmungsgesetz gestimmt. Das Gesetz hatte
Arbeitnehmern mehr Mitspracherecht in den
Unternehmen zugesichert.
19. März
Großbritannien 1976 – In London hatte ein Sprecher
des britischen Königshauses die Trennung von
Prinzessin Margaret (Schwester von Königin Elisabeth
II.) und Lord A. Snowdon mitgeteilt. Trotz der
Trennung wollte sich das Paar jedoch nicht scheiden
lassen.
19. März
Rhodesien 1976 – Gespräche zwischen dem
Ministerpräsidenten von Rhodesien, Ian Smith, und
dem Schwarzenführer Joshua Nkomo über die
Machtbeteiligung der schwarzen Bevölkerungsmehrheit
waren ergebnislos abgebrochen worden.
19. März
Radrennsport 1976 – Zum siebten Mal hatte der
belgische Radrennprofi Eddy Merckx den
Radsportklassiker Mailand-San Remo gewonnen. Er war
der bislang Einzige, dem diese Leistung gelungen
war.
20. März
USA 1976 – Ein Geschworenengericht in San Francisco
(US-Bundesstaat Kalifornien) hatte die wegen
Bankraubs angeklagte Verlegerstochter Patricia
Hearst schuldig gesprochen.
20. März
DDR/Theater 1976 – Im Staatstheater Dresden war das
Ein-Personen-Stück „Ein Gespräch im Hause Stein über
den abwesenden Herrn von Goethe“ von Peter Hacks
uraufgeführt worden.
21. März
Schweiz 1976 – In der Schweiz war die
konstituierende Versammlung für den neu zu bildenden
Kanton Jura gewählt worden.
21. März
Polen 1976 – Bei den Wahlen zum polnischen
Parlament, dem Sejm, waren offiziellen Angaben
zufolge auf die von der Polnischen Vereinigten
Arbeiterpartei angeführte Liste der nationalen
Einheitsfront insgesamt 99,46 Prozent der
abgegebenen Stimmen entfallen.
22. März
Sozialistische Internationale 1976 – Eine Delegation
der Sozialistischen Internationale unter der Leitung
des österreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky
hatte eine sechstägige Reise durch sechs arabische
Staaten beendet. In Gesprächen mit
Regierungsvertretern von Kuwait, Jordanien, dem
Irak, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen
Emiraten hatten sie die Möglichkeiten zur Beilegung
des Nahost-Konflikts erörtert.
23. März
Tunesien/Libyen 1976 – Tunesien hatte seinen
Botschafter aus der libyschen Hauptstadt Tripolis
abberufen. Der Grund war die Ausweisung von mehr als
1.000 tunesischen Arbeitern aus Libyen in den
vergangenen Wochen vor dem Hintergrund einer
drastischen Verschlechterung der Beziehungen
zwischen den beiden Staaten.
23. März
Sowjetunion 1976 – Die amtliche sowjetische
Nachrichtenagentur TASS hatte in Moskau eine
Statistik veröffentlicht, nach der im Jahr 1975 die
Staaten des „Rates für gegenseitige
Wirtschaftshilfe“ (RGW) an 64 Länder der Dritten
Welt Entwicklungshilfe in einer Gesamthöhe von rund
12 Milliarden Rubel (36 Milliarden DM) geleistet
hatten.
23. März
Rhodesien 1976 – Der Ministerpräsident von
Rhodesien, Ian Smith, hatte im englischen Salisbury
Vorschläge der britischen Regierung zur Lösung des
Rhodesien-Problems abgelehnt. London hatte
angeboten, nach der Machtbeteiligung der schwarzen
Bevölkerungsmehrheit die Souveränität Rhodesiens
offiziell anzuerkennen. Rhodesien hatte sich
1965
einseitig für unabhängig von der Kolonialmacht
Großbritannien erklärt.
23. März
UNO 1976 – Die von der UN-Vollversammlung in New
York im Herbst 1975 verabschiedete „Internationale
Konvention über bürgerliche und politische Rechte“
war in Kraft getreten. Darin hatten sich alle
Unterzeichner-Staaten u. a. verpflichtet, ihren
Bürgern die Freiheit des Gewissens, der Religion und
der Meinungsäußerung sowie das Recht auf freie
Ausreise aus jedem Land uneingeschränkt zu
garantieren.
24. März
Argentinien 1976 – Die argentinische
Staatspräsidentin Isabel Perón war durch einen
Militärputsch entmachtet worden. Sie wurde unter
Hausarrest gestellt. Die Militärs übernahmen die
Macht und begannen den „Prozess der Nationalen
Reorganisation“, in dem bis 1983 etwa 30.000
Menschen ermordet wurden, überwiegend linke
Oppositionelle.
24. März
Italien 1976 – In Rom hatte das Parlament der
italienischen Provinz Latium den kommunistischen
Abgeordneten Maurizio Ferrara zum neuen Präsidenten
der Regionalregierung gewählt. Damit wurden in
Italien sechs Regionalregierungen von Kommunisten
geführt, u. a. in der Toskana, Umbrien und Piemont.
25. März
Sowjetunion/Großbritannien 1976 – Der sowjetische
Außenminister Andrei A. Gromyko hatte einen
dreitägigen offiziellen Besuch in Großbritannien
beendet. Beide Seiten hatten in einem gemeinsamen
Kommuniqué u. a. die Notwendigkeit von
Abrüstungsschritten in Europa unterstrichen.
Außerdem hatten sie ihre Zufriedenheit über die im
Gefolge der KSZE-Vereinbarungen von 1975 erreichten
Fortschritte in den Ost-West-Beziehungen geäußert.
26. März
Niederlande 1976 – In den
Niederlanden waren sieben
Ambonesen (Bewohner der Molukken-Inseln, Provinz
Ambon) von einem Schwurgericht in Assen zu je 14
Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Verurteilten
hatten im Dezember 1975 einen Zug in ihre Gewalt
gebracht und 62 Geiseln genommen.
26. März
USA/Vietnam 1976 – Die US-Regierung hatte durch ihre
Botschafter in der Tschechoslowakei der Regierung
Nordvietnams ihr Interesse an der Aufnahme von
bilateralen Verhandlungen übermitteln lassen. Ziel
sollte sein, diplomatische Beziehungen aufzunehmen
und die allmähliche Normalisierung des Verhältnisses
der beiden ehemaligen Kriegsgegner zu erreichen.
Nach dem Sieg der nordvietnamesischen Truppen hatten
im Sommer 1975 die letzten US-Amerikaner das Land
verlassen.
26. März
Trinidad/Tobago 1976 – Beide Häuser des Parlaments
des karibischen Inselstaates Trinidad und Tobago
hatten eine neue Verfassung verabschiedet. In der
Konstitution war die bisherige konstitutionelle
Monarchie unter der britischen Krone für abgeschafft
erklärt worden. Der Staat Trinidad und Tobago, der
sich zur Republik erklärt hatte, verblieb jedoch im
britischen Commonwealth of Nations.
27. März
Südafrika/Angola 1976 – Die südafrikanische
Regierung in Pretoria hatte den Rückzug der letzten
südafrikanischen Truppenverbände aus Angola
angeordnet.
27. März
Indien 1976 – Bei Teilwahlen zum indischen Oberhaus
hatte die regierende Kongress-Partei der
Ministerpräsidentin
Indira Gandhi 18 Mandate
hinzugefügt. In diesem Gremium verfügte sie mit 164
von 244 Sitzen nun über eine Zwei-Drittel-Mehrheit.
27. März
BRD 1976 – In Wennigsen bei Hannover (
Niedersachsen)
hatten konservative Sozialdemokraten die
„Fritz-Erler-Gesellschaft“ gegründet. Die Mitglieder
bezeichneten den Kampf gegen „linksextreme und
neomarxistische Tendenzen“ innerhalb der SPD als
ihre wichtigste politische Aufgabe.
27. März
Europäische Gemeinschaft 1976 – In
Stuttgart
(
Baden-Württemberg) hatte sich die „Föderation
Liberaler Parteien der EG-Länder“ konstituiert. In
der Föderation waren die liberalen Parteien der neun
Mitgliedsstaaten der EG zusammengeschlossen. Zum
Vorsitzenden der Vereinigung hatten die Delegierten
den Außenminister Luxemburgs, Gaston Thorn, gewählt.
28. März
USA/International 1976 – In Washington hatte
Population Reference Bureau mitgeteilt, dass nach
seinen Berechnungen die Weltbevölkerung die
4-Milliarden-Grenze überschritten hatte.
29. März
BRD 1976 – In den Ausstellungsräumen der
Parlamentarischen Gesellschaft in Bonn hatte eine
Gruppe von CDU/CSU-Abgeordneten mehrere Arbeiten des
Grafikers Klaus Staeck von den Wänden gerissen.
29. März
USA 1976 – Der Oberste Gerichtshof der USA hatte in
einem Urteil festgestellt, dass die von zwei
Gerichten in den US-Bundesstaaten Virginia und North
Carolina ausgesprochenen Strafen wegen homosexueller
Handlungen zwischen Erwachsenen nicht
verfassungswidrig waren.
29. März
Malediven/Großbritannien 1976 – Die letzten
britischen Truppen hatten die Malediven verlassen.
30. März
BRD/DDR 1976 – Vertreter der Postministerien der BRD
und der DDR hatten in Bonn ein Abkommen über die
Verbesserung der Post- und Fernmeldeverbindungen
zwischen den beiden deutschen Staaten unterzeichnet.
30. März
Israel 1976 – Im Norden Israels war es zu den bisher
schwersten Zusammenstößen zwischen der arabischen
Minderheit und Sicherheitskräften gekommen. Dabei
waren sechs Araber getötet worden.
30. März
Libyen/Angola 1976 – In Tripolis hatten der libysche
Staatspräsident
Muammar al Gaddafi und der
Ministerpräsident von Angola, Lopo do Nascimento,
ein Abkommen über wirtschaftlich-technische und
kulturelle Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern
unterzeichnet.
31. März
Großbritannien/Singapur 1976 – Die letzten
britischen Soldaten hatten die seit
1962
unabhängige, ehemalige britische Kolonie Singapur
verlassen. Nur noch in Brunei und Hongkong standen
nunmehr britische Truppenverbände.
31. März
Australien 1976 – In Canberra hatte das australische
Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass in der neu
errichteten Marinebasis Cockburn Sound auch
US-amerikanische U-Boote mit Atomantrieb anlegen
durften. Die konservative australische Regierung war
damit von einem Beschluss der bis 1975 regierenden
Labour Party abgerückt. Diese hatte nur
konventionell betriebenen Schiffen Hafenrechte
eingeräumt.
31. März
UdSSR/Japan/USA 1976 – Regierungsvertreter der
Sowjetunion, der USA und Japans hatten ein Abkommen
unterzeichnet, in dem die Bereitstellung von 25
Millionen US-Dollar (49 Millionen DM) durch die Bank
of Amerika zur Erschließung sibirischer
Erdgasvorkommen vorgesehen war.
31. März
BRD/Theater 1976 – An den Städtischen Bühnen
Wuppertal war das Theaterstück „Nina und Georg“ von
Alfred Bergmann uraufgeführt worden.
März 1976 in den
Nachrichten
Schwarzach vermisst die Apotheke
Main-Post
Als Ursula Steinbrenner im März 1976 die
Benediktiner-Apotheke in Schwarzach eröffnete,
war dies ein willkommenes Novum für die ...
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