Juni 1960 - Kubas Versprechen und Kino-Hits
Der Inselstaat Kuba, der gewissermaßen an der
„Haustür“ zu den Vereinigten Staaten liegt, war den
USA ja ohnehin ein Dorn im politischen Auge. Nun
hatte Ministerpräsident
Fidel
Castro angekündigt,
dass ausländische Hotels in Hauptstadt Havanna
verstaatlicht werden sollten. Außerdem sollten
US-amerikanische und britische Ölfirmen
beschlagnahmt werden. Castro hielt Wort: Noch im
selben Monat waren die US-amerikanischen
Ölraffinerien Texaco und Esso verstaatlicht worden,
weil sie sich geweigert hatten, sowjetisches Öl zu
verarbeiten. Ebenso hatte es die britische
Gesellschaft Shell getroffen. Dessen ungeachtet war
in den US-amerikanischen Kinos der
Alfred-Hitchcock-Film „Psycho“ angelaufen, der ein
Kassenschlager wurde. In München lief Federico
Fellinis „La dolce vita“ an, der Film, der gerade
erst in Canne mit der Goldenen Palme ausgezeichnet
wurde. Und der Antikriegs-Film „Die Brücke“, der
unter der Regie von Bernhard Wicki entstanden war,
erhielt bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises
gleich in fünf Kategorien den Bundesfilmpreis.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1960
1. Juni
Kongo 1960 – Der Vorsitzende der kongolesischen
Nationalbewegung, Patrice Lumumba, hatte in
Leopoldville seine Absicht erklärt, am 30. Juni die
Regierungsgewalt zu übernehmen nachdem das Land
seine Unabhängigkeit erhalten hatte. Bei den Wahlen
vom 10. bis 25. Mai waren mit 41 Sitzen die meisten
Parlamentsmandate an seine Partei gegangen.
1. Juni
BRD/Olympia/International 1960 – Der US-Leichtathlet
Jesse Owens, der bei den Olympischen Sommerspielen
1936 in Berlin vier Mal Gold gewonnen hatte, bekam
seine Medaillen vom Nationalen Olympischen Komitee
(NOK) der Bundesrepublik zum zweiten Mal. Bei einer
Ausstellung in den Vereinigten Staaten waren die
Originale verloren gegangen.
1. Juni
Reitsport 1960 – Das englische Derby in Epsom hatte
der britische Jockey Lester Piggott auf „Saint
Paddy“ gewonnen. Das Derby, das von mehr als 250.000
Zuschauern verfolgt wurde, war das höchstdotierte
Pferderennen der Welt.
2. Juni
BRD 1960 – Der stellvertretende Vorsitzende der SPD,
Herbert Wehner, hatte auf einen Zehn-Fragen-Katalog
zur Außenpolitik geantwortet. Diesen hatte am Vortag
Bundesverteidigungsminister
Franz Josef Strauß an
seine Partei gerichtet. Wehner hatte erklärt, dass
die SPD keine einseitige militärische Schwächung der
Bundesrepublik befürworten werde.
2. Juni
BRD 1960 – Den gegenwärtig 22.000
Lehrstellenanwärtern hatte ein Angebot von 261.000
Ausbildungsplätzen gegenüber gestanden. Dies ging
aus einem Bericht der Bundesanstalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenvermittlung in
Nürnberg hervor. Seit Kriegsende war der Jahrgang
der Schulentlassenen des Jahres 1959/60 der bisher
schwächste.
2. Juni
BRD 1960 – In Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen)
waren die 14. Ruhrfestspiele eröffnet worden, die
bis zum 17. Juli dauerten.
2. Juni
Sowjetunion 1960 – Der sowjetische Schriftsteller
und Literaturnobelpreisträger von 1958, Boris L.
Pasternak, der am 30. Mai gestorben war, war ohne
offizielles Zeremoniell beerdigt worden.
3. Juni
BRD/West-Berlin 1960 – Der Regierende Bürgermeister
von West-Berlin,
Willy Brandt, war auf der elften
Hauptversammlung des Deutschen Städtetages in
Augsburg (
Bayern) von den Delegierten einstimmig als
Präsident wiedergewählt worden.
3. Juni
Sowjetunion/International 1960 – Auf einer
Pressekonferenz in Moskau hatte Ministerpräsident
Nikita S. Chruschtschow den Westmächten einen
Abrüstungsplan unterbreitet. Dabei hatte er scharfe
Angriffe gegen den US-Präsidenten, Dwight D.
Eisenhower, gerichtet und ihn als „Leiter eines
Kinderheims“ bezeichnet.
4. Juni
China/Formosa 1960 – Die Volksrepublik China hatte
die zu Formosa (Taiwan) gehörende
nationalchinesische Insel Quemoy mit Granaten
beschossen. Auf Quemoy befand sich ein strategisch
wichtiger Militärstützpunkt Formosas. Dieser wurde
von US-amerikanischen Beratern betreut.
4. Juni
BRD/Schweiz 1960 – Der Fernschnellzug von Basel
(Schweiz) nach Dortmund (Nordrhein-Westfalen) war
vor der Einfahrt in den Bahnhof von Ingelheim
(
Rheinland-Pfalz) entgleist. Bei dem Unglück waren
zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere 37
Menschen waren verletzt worden.
5. Juni
BRD 1960 – In München (
Bayern) hatten sich etwa
350.000 Sudetendeutsche zu ihrem traditionellen
Heimattreffen versammelt. Auch in anderen Städten
hatten Kundgebungen der Vertriebenenverbände
stattgefunden.
5. Juni
Kambodscha 1960 – Prinz Norodom Sihanouk hatte bei
einer Volksabstimmung eine überwältigende Mehrheit
als neuer Staatschef erhalten. Mehr als 99 Prozent
(1,3 Millionen) hatten für Sihanouk gestimmt, der
eine neutralistische Politik verfolgte.
5. Juni
USA 1960 – Auf dem Luftstützpunkt der US-Marine in
Glynco (US-Bundesstaat Georgia) war der bisher
größte Forschungsballon gestartet worden. Der Ballon
mit einem Gewicht von 2,5 Tonnen sollte in der
Stratosphäre in einer Höhe von mehr als 35.000 m
Messungen kosmischer Strahlen vornehmen.
6. Juni
BRD 1960 – In Stadt Windsheim (
Bayern) war ein
Pfingsttreffen von 1.300 ehemaligen Mitgliedern der
Waffen-SS zu Ende gegangen. Trotz zahlreicher
Beschwerden der Bevölkerung hatte die Polizei nicht
gegen das lautstarke Absingen von
nationalsozialistischen Liedern durch die Teilnehmer
eingegriffen. Sie hatte die Texte nicht in der Liste
verbotener Lieder gefunden.
6. Juni
BRD 1960 – Das erste auf das Pfingstwochenende
befristete Tempolimit in der Geschichte der BRD war
mit einer positiven Bilanz zu Ende gegangen.
7. Juni
International 1960 – Die Abrüstungsverhandlungen der
Zehn-Mächte-Konferenz, die am 29. April im
schweizerischen Genf unterbrochen wurde, war wieder
aufgenommen worden. Die Delegation hatte die
Auflösung aller ausländischen Militärstützpunkte
gefordert.
7. Juni
BRD 1960 – Die Arbeitslosenzahl war mit 153.161
erwerbslosen Personen auf den tiefsten Stand seit
1945 gesunken. Die Zahl der offenen Stellen hatte
487.746 betragen. Dies hatte die Bundesanstalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung in
Nürnberg bekanntgegeben.
8. Juni
Sowjetunion 1960 – Das Rote Kreuz der Sowjetunion
hatte überraschend mitgeteilt, dass der im Juli
1952
unter spektakulären Umständen von DDR-Agenten aus
West-Berlin entführte Rechtsanwalt Walter Linse in
der UdSSR verstorben war. Diese Meldung war am 11.
September dementiert worden.
9. Juni
Argentinien/Israel 1960 – In scharfer Form hatte die
argentinische Regierung gegen die am 23. Mai bekannt
gewordene Entführung von
Adolf Eichmann aus Buenos
Aires durch den israelischen Geheimdienst
protestiert. Israels Ministerpräsident David Ben
Gurion hatte eine Auslieferung Eichmanns mit dem
Hinweis abgelehnt, dieser hätte sich freiwillig zur
Abreise nach Israel bereit gefunden.
9. Juni
Tibet/China 1960 – Rebellen hatten mit Waffengewalt
versucht, den Rückzug der Besatzungstruppen aus der
Volksrepublik China zu erzwingen.
9. Juni
Radrennsport 1960 – Der französische
Vorjahres-Zweite Jacques Anquetil hatte den Giro
d‘Italia gewonnen.
9. Juni
Bergsteigen 1960 – Eine österreichische Expedition
hatte den Distaghil Sar (7885 m) im
Karakorum-Gebirge erstmals bezwungen.
10. Juni
DDR/West-Berlin/BRD 1960 – In einer Note an die
Westmächte hatte die Regierung der DDR gegen die
angebliche Anwerbung von Rekruten für die Bundeswehr
in West-Berlin protestiert. Die Bundesregierung
hatte erklärt, dass das Wehrpflichtgesetz für die
Stadt nicht gültig sei, dennoch könnten
West-Berliner Bürger in die Bundeswehr aufgenommen
werden, wenn sie dies freiwillig wollten.
10. Juni
BRD 1960 – In Bonn hatte Bundespostminister Richard
Stücklen einen gravierenden Arbeitskräftemangel bei
der Bundespost beklagt. In Stuttgart und München
wurden – laut Stücklen – Polizeibeamte eingesetzt,
um Pakete zuzustellen.
10. Juni
USA 1960 – In New York war einwöchiger Streik von
1.100 Broadway-Schauspielern mit einer Anhebung der
wöchentlichen Mindestgagen um bis zu 15 US-Dollar
(62,55 DM) und der Einführung einer Pensionskasse
für die Theater-Schauspieler zu Ende gegangen.
10. Juni
Chile 1960 – Weil die 100.000 Einwohner der
chilenischen Stadt Valdívia in der Folge des
Erdbebens vom 22. Mai von einer Überschwemmung
bedroht waren, mussten alle Bewohner evakuiert
werden. Zur Unterstützung der Erdbebenopfer hatte
das Bundeskabinett 10 Millionen DM bewilligt.
11. Juni
Kuba 1960 – Ministerpräsident
Fidel Castro hatte die
Verstaatlichung ausländischer Hotels in der
Hauptstadt Havanna angekündigt und zugleich die
Beschlagnahmung der US-amerikanischen und britischen
Ölfirmen.
11. Juni
Dänemark 1960 – Nach einem Streik von 1.500
Brauereiarbeiterinnen in der Hauptstadt Kopenhagen
war in ganz Dänemark das
Bier rationiert worden. Die
Streikenden in den großen Abfüllbetrieben Dänemarks
hatten den gleichen Lohn wie ihre männlichen
Kollegen gefordert.
11. Juni
Großbritannien 1960 – In der englischen Stadt
Aldeburgh war die Oper „Ein Sommernachtstraum“ von
Benjamin Britten nach der gleichnamigen Komödie von
William Shakespeare zur Uraufführung gelangt.
11. Juni
BRD 1960 – Jeder sechste Bundesbürger besaß einen
Vogel, jeder fünfte einen Fisch als Haustier. Das
hatte eine Erhebung des Zentralverbandes
zoologischer Fachgeschäfte ergeben. An dritter
Stelle der beliebtesten Haustiere hatten sich
gemeinsam Hunde und Katzen platziert.
12. Juni
BRD 1960 – Der Ministerpräsident von
Schleswig-Holstein, Kai Uwe von Hassel, war auf
einem Sonderparteitag der schleswig-holsteinischen
CDU in seinem Amt als Landesvorsitzender der Partei
bestätigt worden.
12. Juni
Türkei 1960 – Die türkische Übergangsregierung unter
General Cemal Gürsel hatte eine neue, provisorische
Verfassung verkündet. Sie hatte das
Regierungskomitee mit weitgehenden Vollmachten
ausgestattet. General Gürsel hatte am 27. Mai das
Regime von Adnan Menderes gestürzt.
12. Juni
Tschechoslowakei 1960 – Es hatten Wahlen zur
Nationalversammlung stattgefunden, bei denen die
Kandidaten der Nationalen Front mehr als 99 Prozent
der Stimmen erhalten hatten.
12. Juni
Sowjetunion 1960 – In einem Artikel hatte die
Parteizeitung „Prawda“ geäußert, dass eine
friedliche Koexistenz mit dem Westen möglich wäre.
Damit hatte sie der chinesischen Auffassung
widersprochen, die von der Unausweichlichkeit eines
Krieges zwischen den beiden Machtblöcken sprach.
13. Juni
BRD 1960 – Der im Vorjahr mit Bundeskanzler Konrad
Adenauer entbrannte Streit um die Kanzlernachfolge
war nach Aussagen von Bundeswirtschaftsminister
Ludwig Erhard beigelegt worden.
13. Juni
Kambodscha 1960 – Der frühere König Norodom Sihanouk
war nach seinem Sieg bei der Volksabstimmung am 5.
Juni zum kambodschanischen Staatspräsidenten ohne
Königstitel ernannt worden.
13. Juni
Polen 1960 – Nachdem ein mit Ausflüglern besetztes
Boot auf dem polnischen Fluss Dunajec gekentert war,
ertranken 21 Menschen. Unter ihnen hatten sich 18
Schulkinder befunden.
14. Juni
BRD/Argentinien 1960 – Die Bundesregierung hatte ein
Auslieferungsersuchen an die argentinische Regierung
gestellt für den früheren Chefarzt im
Konzentrationslager Auschwitz, Josef Mengele.
Mengele, der sich wahrscheinlich in Argentinien
aufhielt, war eine Beteiligung an der Ermordung von
mehr als 200.000 Juden vorgeworfen worden.
14. Juni
BRD 1960 – Die Gesellschaft für Konsumforschung
hatte die Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht,
in der die Bundesbürger zu ihren Zukunftswünschen
befragt worden waren. Die Mehrzahl der Befragten
wünschten sich weniger Arbeit, mehr Schlaf und
gesünderes Essen.
15. Juni
BRD/Norwegen 1960 – In der norwegischen Hauptstadt
Oslo verlieh König Olaf V. dem (West-)Berliner
Regierenden
Bürgermeister Willy Brandt in
Anerkennung seines Wirkens für Demokratie und
Freiheit das Großkreuz des Sankt-Olaf-Ordens, die
bedeutendste norwegische Auszeichnung.
15. Juni
BRD 1960 – In letzter Instanz hatte der
Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschieden, dass es
nicht rechtens sei, heimlich angefertigte
Tonbandaufnahmen in einem Strafprozess gegen den
Angeklagten zu verwenden.
15. Juni
Japan/USA 1960 – Auf dem Höhepunkt der
Studentenproteste gegen die Neuauflage des
Bündnisses mit den USA war bei Zusammenstößen mit
der Polizei eine Studentin ums Leben gekommen. Mehr
als 500 Menschen waren verletzt worden. Der Vertrag
war vier Tage später automatisch ratifiziert worden.
16. Juni
Japan/USA 1960 – Wegen bürgerkriegsähnlicher Unruhen
hatte der japanische Ministerpräsident Nobosuke
Kischi den Japan-Besuch von US-Präsident Dwight D.
Eisenhower abgesagt, der für den 19. Juni geplant
gewesen war.
16. Juni
USA/Film 1960 – Der Film „Psycho“ von Alfred
Hitchcock war in den US-amerikanischen Kinos
angelaufen. Eine große Werbekampagne hatte dafür
gesorgt, dass sich Schlangen an den Kinokassen
gebildet hatten.
17. Juni
USA 1960 – Nach einer Klage war dem Indianervolk der
Nez Percé eine Entschädigung von mehr als 4,15
Millionen US-Dollar zugesprochen worden. Grund dafür
waren zwangsweise Landabtretungen an die
US-Regierung im Jahr 1863, die zu einem zu niedrigen
Preis erfolgt waren.
17. Juni
BRD/DDR 1960 – Anlässlich einer Gedenkveranstaltung
zum 17. Juni
1953 auf dem Hohen Meißner bei Eschwege
(Hessen), nahe der Grenze zur DDR, hatte
Bundespräsident Heinrich Lübke das
Selbstbestimmungsrecht und die Einheit des deutschen
Volkes gefordert.
17. Juni
Kongo 1960 – In Leopoldsville (Kinshasa) war zum
ersten Mal das neu gewählte Parlament des Landes
zusammengetreten. Am 30. Juni war für den
afrikanischen Staat die Unabhängigkeit von der
belgischen Kolonialmacht geplant.
18. Juni
Großbritannien 1960 – Wegen der Überproduktion von
Kohle musste das Kernenergieprogramm wesentlich
reduziert werden. Das hatte die britische Regierung
bekanntgegeben.
18. Juni
West-Berlin 1960 – Der ehemalige Bundespräsident
Theodor Heuss hatte das neue Gebäude der Akademie
der Künste eingeweiht. Die ungewöhnliche Dachform
hatte dem Neubau schnell den ironischen Beinamen
„Gewächshaus“ eingebracht.
18. Juni
BRD 1960 – Die Preise für Frühkartoffeln hatten sich
im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
18. Juni
Sowjetunion/West-Berlin 1960 – In West-Berlin war
gegen den Willen des Senates der Stadt das erste
staatliche Reisebüro der Sowjetunion eröffnet
worden.
19. Juni
Österreich 1960 – In Wien war Eduard Heilingsetzer
von der ÖVP zum Finanzminister des Landes ernannt
worden. Er trat die Nachfolge seines Parteifreundes
Reinhard Kamitz an, der das Amt des Präsidenten der
Österreichischen Nationalbank übernommen hatte.
19. Juni
BRD 1960 – Auf den Autobahnen des Landes war eine
bisher nicht gekannte Verkehrsdichte mit zahlreichen
Stauungen und Unfällen verzeichnet worden. Wegen der
vorausgegangenen
Feiertag, 17. Juni und
Fronleichnam, hatte man die nach Pfingsten zweite
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h angeordnet.
20. Juni
Mali 1960 – Die westafrikanische Föderation
Mali war
unabhängig geworden. Der Staat bestand aus den
ehemaligen französischen Kolonien Senegal und
West-Sudan. Nach der Abspaltung des Senegal war die
Republik bereits am 20. August zerbrochen.
20. Juni
Algerien 1960 – Der Leiter der algerischen
Exilregierung in Tunis, Ferhat Abbas, hatte erklärt,
dass er ein Verhandlungsangebot des französischen
Staatspräsidenten Charles de Gaulle über die
Beendigung des seit fünf Jahren andauernden
Algerienkrieges annehmen werde.
20. Juni
Ägypten/Jugoslawien 1960 – Der ägyptische
Staatspräsident Gamal Abdel Nasser hatte einen
siebentägigen Staatsbesuch in Jugoslawien beendet.
In Brioni hatten Nasser und der jugoslawische
Regierungschef
Josip Broz Tito eine Beendigung des
kalten Krieges und ein stärkeres Mitspracherecht der
neutralen Länder in der Weltpolitik gefordert.
20. Juni
Boxen 1960 – Als erster Boxer hatte der
US-Amerikaner Floyd Patterson den Weltmeistertitel
im Schwergewicht gegen den Schweden Ingemar
Johansson zurückgewonnen.
21. Juni
DDR 1960 – Mehr als die Hälfte der örtlichen
SED-Funktionäre in den Industriebezirken Cottbus,
Frankfurt an der Oder, Halle und Dresden waren
abgelöst worden.
21. Juni
Polen/Ostblock 1960 – In der polnischen Hauptstadt
Warschau hatte der Regierungschef Wladysław Gomulka
die ungenügende wirtschaftliche Zusammenarbeit der
Ostblock-Länder kritisiert und wirksame
Investitionen durch den Rat für gegenseitige
Wirtschaftshilfe (RGW, COMECON) gefordert.
21. Juni
Leichtathletik 1960 – Bei einem internationalen
Leichtathletik-Sportfest in Zürich (
Schweiz) war der
deutsche Sprinter Armin Hary die 100 m in 10,0 sec
gelaufen und hatte damit den bisherigen Weltrekord
um eine Zehntelsekunde verbessert.
22. Juni
Japan 1960 – Das Parlament in Tokio hatte den
US-amerikanisch-japanischen Sicherheitsvertrag
verabschiedet, der von der Opposition heftig
angegriffen worden war. Ministerpräsident Nobosuke
Kischi hatte mit seinem Rücktritt gedroht wegen der
Massendemonstrationen gegen ihn und das Abkommen.
22. Juni
West-Berlin/International 1960 – Nach einer Dauer
von sechs Tagen war in West-Berlin der „Kongress für
kulturelle Freiheit“ zu Ende gegangen. Aus allen
Teilen der Welt waren insgesamt 250 renommierte
Intellektuelle und Wissenschaftler angereist, um
über aktuelle politische Fragen zu diskutieren.
22. Juni
USA/Weltraum 1960 – Vom US-amerikanischen
Raketenstützpunkt Cape Canaveral waren zum ersten
Mal zwei Satelliten gleichzeitig mit einer einzigen
Trägerrakete vom Typ „Thor-Able-Star“ gestartet. Es
hatte sich um einen Navigationssatelliten und einen
Weltraumkörper zur Messung kosmischer Strahlung und
Geräusche gehandelt.
22. Juni
BRD 1960 – In München (
Bayern) war der Film „Das
süße Leben“ („La dolce vita“) des Regisseurs
Federico Fellini zur deutschen Erstaufführung
gelangt. Der Film war am 20. Mai im südfranzösischen
Cannes mit der „Goldenen Palme“ ausgezeichnet
worden.
22. Juni
Fußball 1960 – In der norwegischen Hauptstadt Oslo
hatte die österreichische Fußball-Nationalmannschaft
gegen den Gastgeber Norwegen 2:1 gewonnen.
23. Juni
BRD 1960 – In Bonn hatte Karl Carstens das Amt eines
zweiten Staatssekretärs im Außenministerium
übernommen.
23. Juni
China/Sowjetunion 1960 – Die Kommunistische Partei
Chinas hatte der These des sowjetischen
Ministerpräsidenten Nikita S. Chruschtschow von der
Möglichkeit einer friedlichen Koexistenz mit den
kapitalistischen Staaten widersprochen und eine
Politik der Stärke gegenüber den Westmächten
gefordert.
23. Juni
UNO/Argentinien/Israel 1960 – Der Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen (UNO) hatte eine argentinische
Resolution angenommen, in der die Entführung des
ehemaligen SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann
durch den israelischen Geheimdienst am 11. Mai als
Verletzung der Souveränität Argentiniens verurteilt
worden war. Der UNO-Sicherheitsrat hatte Israel
aufgefordert, eine angemessene Wiedergutmachung
gegenüber Argentinien vorzunehmen, nachdem es in der
Eichmann-Entführung dessen Souveränität verletzt
hatte. Die Entschließung hatte klargemacht, dass sie
nicht als Entschuldigung der Verbrechen Eichmanns
angesehen werden durfte.
23. Juni
BRD/Literatur 1960 – Der deutsche Schriftsteller
James Krüss war mit dem vom Börsenverein des
Deutschen Buchhandels in Frankfurt am Main
gestifteten Deutschen Jugendbuchpreis geehrt worden.
24. Juni
BRD 1960 - Die Bundesregierung war durch eine
Novelle zum Wehrpflichtgesetz mit Sondervollmachten
für Krisensituationen ausgestattet worden.
24. Juni
BRD/DDR 1960 – Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe
hatte den ehemaligen Generalsekretär der Liga für
Menschenrechte, Wolfram von Hanstein, zu einer
sechsjährigen Gefängnisstrafe wegen Spionage für den
Staatssicherheitsdienst der DDR verurteilt.
24. Juni
Brasilien 1960 – Bei dichtem Nebel war ein
zweimotoriges brasilianisches Verkehrsflugzeug beim
Landeanflug auf den Flughafen von Rio de Janeiro
abgestürzt. Bei dem Unglück waren alle 48 Passagiere
und die drei Mann Besatzung ums Leben gekommen.
24. Juni
BRD 1960 – Wegen unzureichender Qualität und
Quantität der Mahlzeiten war die Mensa der
Technischen Hochschule in Aachen
(Nordrhein-Westfalen) bestreikt worden.
25. Juni
Rumänien/Ostblock 1960 – In der rumänischen
Hauptstadt Bukarest waren siebentägige Beratungen
von Vertretern kommunistischer Parteien anlässlich
des dritten Parteitages der Rumänischen
Arbeiterpartei zu Ende gegangen. Erneut hatte die
chinesische Delegation der Auffassung des
sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita S.
Chruschtschow widersprochen, der einen friedlichen
Weg zum Sozialismus für möglich hielt.
25. Juni
Fußball 1960 – Im Frankfurter Waldstadion hatte der
Hamburger SV den
1. FC Köln 3:2 im Endspiel um die
Deutsche Fußballmeisterschaft besiegt.
25. Juni
Fußball 1960 – In der österreichischen Hauptstadt
Wien hatten zwei Mannschaften aus Wien das Duell um
den österreichischen Fußballpokal ausgetragen. FK
Austria Wien hatte 4:2 gegen SK Rapid Wien gewonnen.
26. Juni
Madagaskar 1960 – Unter Ministerpräsident Philibert
Tsiranana war das erste Kabinett gebildet worden in
dem ostafrikanischen Inselstaat, der am 30. Juli
seine Unabhängigkeit von Frankreich erhielt.
26. Juni
BRD/Film 1960 – Der Antikriegs-Film „Die Brücke“ von
Bernhard Wicki hatte in fünf Kategorien den
Bundesfilmpreis erhalten.
26. Juni
Reitsport 1960 – In Köln hatte Hermann Schridde auf
„Flagrant“ die Deutsche Meisterschaft im
Springreiten gewonnen. Hans Günter Winkler auf „Halla“
hatte den zweiten Platz belegt.
27. Juni
International 1960 – Die Genfer Abrüstungskonferenz,
die erst am 7. Juni wiederaufgenommen wurde, war
gescheitert, als die Delegationen der Ostblockländer
die Tagung verlassen hatten. Sie hatten den
Westmächten Ignoranz in Bezug auf die sowjetischen
Abrüstungsvorschläge vorgeworfen.
28. Juni
BRD 1960 – In München (
Bayern) war der
Bundestagsabgeordnete und beurlaubte Generalsekretär
der CSU, Friedrich Zimmermann, wegen fahrlässigen
Meineides zu vier Monaten Gefängnis mit Bewährung
verurteilt worden.
28. Juni
Großbritannien 1960 – In der Nähe der walisischen
Stadt Abertillery waren bei einer Grubenexplosion 45
Bergleute ums Leben gekommen.
28. Juni
BRD 1960 - In Garching bei München (
Bayern) war das
Institut für Plasmaphysik der
Max-Planck-Gesellschaft eröffnet worden.
29. Juni
Kuba/USA/Großbritannien 1960 – Die US-amerikanischen
Ölraffinerien Texaco und Esso, die die Verarbeitung
von sowjetischem Öl verweigert hatten, waren von der
kubanischen Regierung ebenso verstaatlicht worden
wie die britische Gesellschaft Shell.
29. Juni
Nepal/China 1960 – Laut einer Regierungsmitteilung
aus Nepal waren chinesische Truppen in ihr Gebiet
eingedrungen und hatten einen nepalesischen Offizier
getötet. Für den Vorfall hatte sich der chinesische
Ministerpräsident Zhou Enlai entschuldigt.
30. Juni
BRD 1960 – Vor dem Bundestag in Bonn hatte Herbert
Wehner (SPD) bekanntgegeben, dass sich seine Partei
rückhaltlos zum westlichen Verteidigungsbündnis
(NATO) bekennen würde.
30. Juni
Kongo 1960 – Das ehemalige Belgisch-Kongo war als
Republik Kongo (Léopoldville) in die Unabhängigkeit
von Belgien entlassen worden. Das Land war
unmittelbar nach der Staatsgründung in eine schwere
politische Krise geraten. Im Verlauf der Krise kamen
auch Truppen der Vereinten Nationen (UNO) zum
Einsatz.
Juni 1960 in den Nachrichten
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