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Mai 1956 - Deutschland konnte sich nicht einigen

Kalender Mai 1956
Bei allen sich bietenden Gelegenheiten betonten die führenden Politiker der BRD und der DDR ihr vorrangiges Ziel – die Wiedervereinigung Deutschlands. Gleichermaßen stellten sie ihre Bedingungen. Bundesaußenminister Heinrich von Brentano hatte eine Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als östliche Grenze Deutschlands abgelehnt. Das jedenfalls bekräftigte er bei Besprechungen mit der britischen Regierung. DDR-Parteichef Walter Ulbricht hatte erklärt, dass sich zunächst jedoch „die Kräfte des Volkes gegen den deutschen Militarismus zusammenschließen“ müssten. Die deutsche Frage beschäftigte die international Politik gleichermaßen wie die deutsche. Beispielsweise hatte der frühere Hohe Kommissar der USA in Deutschland, John J. McCloy, der Bundesregierung den Verzicht auf die deutschen Ostgebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie vorgeschlagen, um eine Voraussetzung für eine Wiedervereinigung zu schaffen. Und der FDP-Vorsitzende Thomas Dehler hatte die Bundesregierung sogar zu Verhandlungen mit den vier Großmächten aufgefordert. Er sah in einem Angebot wirtschaftlicher Zugeständnisse an die Sowjetunion große Erfolgschancen. Derweil mühte man sich in der BRD um die Beschleunigung des Aufbaus der Bundeswehr und US-Präsident Dwight D. Eisenhower hatte die europäischen Verbündeten der USA zur Gründung der „Vereinigten Staaten von Europa“ aufgefordert. Doch das ging ja kaum ohne eine vereintes Deutschland.
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Wichtige Ereignisse im Mai 1956

1. Mai
BRD/DDR 1956 – Anlässlich der Feiern zum internationalen „Tag der Arbeit“ hatten mehr als 100.000 Menschen vor dem Schöneberger Rathaus in West-Berlin für die Wiedervereinigung Deutschlands demonstriert. In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatten erstmals Einheiten der Nationalen Volksarmee (NVA) am Mai-Aufmarsch teilgenommen.
1. Mai
DDR 1956 – In einem Schreiben an die SPD hatten Walter Ulbricht, Parteichef der SED, und Otto Grotewohl, Ministerpräsident der DDR, die Freilassung der in der DDR inhaftierten Sozialdemokraten angeboten. Im Gegenzug wurde die Einstellung der Tätigkeit des Ostbüros der SPD gefordert.
1. Mai
BRD 1956 – In der Generaloberst-Beck-Kaserne in Sonthofen (Bayern) hatte Generalleutnant Hans Speider den ersten Lehrgang für Generale und Stabsoffiziere der Bundeswehr eröffnet. Geschult werden sollten hier mehr als 300 Lehrgangsteilnehmer für Führungspositionen.
1. Mai
Nepal 1956 – In der Hauptstadt Katmandu war König Mahendra Bir Bikram Schah im Hanuman-Palast feierlich inthronisiert worden.
1. Mai
Fußball 1956 – Die Fußball-Nationalmannschaften des Saarlandes und der Schweiz hatten sich in Saarbrücken 1:1 getrennt.
2. Mai
BRD/Großbritannien 1956 – Bei Besprechungen von Bundesaußenminister Heinrich von Brentano mit der britischen Regierung in London hatten beide Seiten die Wiedervereinigung Deutschlands als Ziel ihrer Politik betont. Gleichzeitig hatte Brentano eine Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als östliche Grenze Deutschlands abgelehnt.
2. Mai
UNO/Israel/Ägypten 1956 – Im Rahmen seiner Friedensinitiative für den Nahen Osten hatte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Dag Hammarskjöld, in Jerusalem den Abschluss eines Waffenstillstands zwischen Israel und Ägypten erreicht.
2. Mai
USA 1956 – In Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota) hatte die Jahresversammlung der methodistischen Kirche der USA die Politik der Rassentrennung in den Vereinigten Staaten verurteilt.
3. Mai
BRD 1956 – Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte die Klage des früheren Bundestagsabgeordneten Karlfranz Schmidt-Wittmark zurückgewiesen, der gegen die Aberkennung seines Mandats protestiert hatte. Schmidt-Wittmark war 1954 in die DDR übergesiedelt.
3. Mai
Marokko 1956 – Bei Ausschreitungen der islamischen Bevölkerung gegen Anhänger des verstorbenen profranzösischen Berberfürsten El Glaoui in der Stadt Marrakesch waren 35 Menschen ums Leben gekommen.
3. Mai
BRD 1956 – In Untertürkheim (Stadtbezirk von Stuttgart/Baden-Württemberg) hatte die Automobilfirma Daimler-Benz drei neue PKW vorgestellt. Die Modelle „190“, „219“ und „220“ waren für 9450 bis 12.500 DM angeboten worden.
4. Mai
BRD 1956 – Von der Bundesregierung war eine Gesetzesvorlage verabschiedet worden, die den Bau von 1,8 Millionen Wohnungen mit Unterstützung aus Bundesmitteln vorsah.
4. Mai
DDR/BRD 1956 – DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl hatte Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem saarländischen Ministerpräsidenten Hubert Ney gemeinsame Beratungen über die Zukunft des Saarlands vorgeschlagen. Grotewohl hatte betont, die DDR würde keine Beschlüsse in der Saarfrage anerkennen, die ohne ihre Mitwirkung getroffen würden.
5. Mai
NATO 1956 – Die Außenminister der drei Westmächte hatten im Rahmen einer zweitägigen Tagung des Nordatlantikrats (politisches Gremium der NATO) beschlossen, zukünftig den UN-Sicherheitsrat als verantwortlich für die Aufrechterhaltung des Friedens im Nahen Osten anzuerkennen. Als Garantiemächte im Nahen Osten waren bisher die USA, Großbritannien und Frankreich aufgetreten aufgrund einer Erklärung von 1950.
6. Mai
Österreich/West-Berlin 1956 – In der österreichischen Hauptstadt Wien und in West-Berlin waren anlässlich des 100. Geburtstages des österreichischen Arztes und Psychologen Sigmund Freud Gedenkfeiern und Psychiatrie-Kongresse veranstaltet worden.
6. Mai
BRD 1956 – Nach zweitägiger Dauer war in Hamburg der IV. Deutsche Studententag zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt der Beratungen hatte die Forderung nach einer Reform der Universitäten gestanden.
6. Mai
Fußball 1956 – In Glasgow (Schottland) hatte sich die Mannschaften von Schottland und Österreich 1:1 bei einem Fußball-Länderspiel getrennt.
6. Mai
Fußball 1956 – Die Mannschaft von Manchester City hatte im Londoner Wembley-Stadion den englischen Fußball-Pokal durch einen 3:1-Sieg gegen Birmingham City gewonnen.
7. Mai
Jugoslawien/Frankreich 1956 – Der jugoslawische Staatschef Josip Tito war zu einem viertägigen Staatsbesuch in Paris eingetroffen. In einem Kommuniqué hatten beide Länder den Wunsch nach weltweiter Rüstungskontrolle und schrittweiser Abrüstung betont.
7. Mai
Frankreich/Algerien 1956 – In Paris hatte der Ministerrat die Einberufung von weiteren 30.000 Soldaten zur Verstärkung des mehr als 300.000 Mann zählenden Expeditionskorps in Algerien verfügt. Damit setzte die Regierung ihren harten Kurs der algerischen Unabhängigkeitsbewegung FLN fort.
7. Mai
BRD 1956 – Die Bundesrepublik war von einer Serie von Unwettern heimgesucht worden. Allein in Berlin waren innerhalb einer Stunde von den Meteorologen 2137 Blitze gezählt worden. In der Bevölkerung hatte die ungewöhnliche Witterung Besorgnis ausgelöst. Sie hatte die zahlreichen Kernwaffenversuche der USA und der UdSSR für die Unwetter verantwortlich gemacht.
8. Mai
BRD 1956 – Die Botschafter der USA, Großbritanniens und Frankreichs hatten die Bundesregierung in Bonn aufgefordert, die Stationierungskosten der alliierten Truppen in der BRD weiterhin zu übernehmen. Wiederholt war auf deutscher Seite gefordert worden, dass die Alliierten angesichts des Aufbaus der Bundeswehr die Kosten selbst tragen müssten.
8. Mai
BRD 1956 – In der BRD-Hauptstadt Bonn hatten sich Verkehrsexperten aus allen Bundesländern zum „Deutschen Straßentag“ getroffen. Die Teilnehmer hatten den verstärkten Bau von Autobahnen zur Vermeidung eines drohenden Verkehrschaos in der BRD gefordert.
8. Mai
Marokko/Frankreich 1956 – Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hatte sich in einem Abkommen mit Marokko zur Mitwirkung beim Aufbau einer scherifischen Armee mit Material und Ausbildern verpflichtet.
8. Mai
Österreich/Israel 1956 – Österreich und Israel hatten die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen vereinbart.
8. Mai
BRD 1956 – In München (Bayern) hatte die größte Rechenanlage Europas den Dauerbetrieb aufgenommen. Eine Magnettrommel zur Datenspeicherung war das Herzstück des 2 x 5 m großen Computers.
8. Mai
Großbritannien 1956 – In London war das Schauspiel „Look Back in Anger“ (Blick zurück um Zorn) von John Osborne uraufgeführt worden.
9. Mai
BRD 1956 – Nach den Landtagswahlen in Baden-Württemberg vom 4. März war Gebhard Müller von der CDU erneut zum Ministerpräsidenten einer Allparteienregierung gewählt worden.
9. Mai
NATO 1956 – In Bonn (BRD) hatte der Oberbefehlshaber der NATO-Truppen in Europa, Alfred M. Gruenther, erklärt, dass ohne einen umfassenden deutschen Verteidigungsbeitrag die Sicherheit der BRD nicht gewährleistet werden könnte.
9. Mai
DDR 1956 – Der Generalstaatsanwalt Ernst Melsheimer hatte auf einer Konferenz der Richter und Staatsanwälte der DDR in Ost-Berlin gefordert, künftig mehr den Aspekt der Umerziehung zu berücksichtigen. Er hatte gleichzeitig Verletzungen der Bürgerrechte bei Gerichtsverfahren in der Vergangenheit eingeräumt.
9. Mai
BRD 1956 – Durch die Verabschiedung eines Gesetzes des Bonner Bundestages war die Übernahme von rund 15.000 Angehörigen des Bundesgrenzschutzes in die Bundeswehr möglich geworden. Der Aufbau der Bundeswehr sollte dadurch beschleunigt werden.
9.Mai
Großbritannien 1956 – Die Regierung in London hatte die Reduzierung der britischen Streitkräfte von rund 850.000 auf 700.000 Mann bekanntgegeben.
9. Mai
Film/International 1956 – Im südfranzösischen Cannes war nach dreiwöchiger Dauer das internationale Filmfest zu Ende gegangen. Für den besten Wettbewerbsbeitrag hatte der Dokumentarfilm „Die Welt des Schweigens“ unter der Regie von Jacques Yves Cousteau die Goldene Palme erhalten.
10. Mai
Großbritannien/Zypern 1956 – Zwei griechische Mitglieder der Befreiungsorganisation EOKA waren auf Befehl des Exekutivrates der britischen Kronkolonie Zypern wegen Terroranschlägen gegen britische Einrichtungen hingerichtet worden. Am Folgetag hatte die EOKA daraufhin zwei britische Soldaten, die sich als Geiseln in ihrer Gewalt befanden, ermordet.
10. Mai
Ungarn 1956 – In der Hauptstadt Budapest hatte die Regierung des Landes die Beseitigung der Grenzsperren zu Österreich verfügt.
11. Mai
/Philippinen 1956 – Die ische Regierung hatte sich zu Reparationszahlungen im Wert von insgesamt 550 Millionen US-Dollar (rund 2,3 Milliarden DM) an die Philippinen verpflichtet. Damit sollte Wiedergutmachung für die im Zweiten Weltkrieg währen der ischen Okkupation verursachten Schäden geleistet werden.
11. Mai
BRD 1956 – Die Bank Deutscher Länder hatte in Frankfurt am Main die sogenannte Devisenanbietungspflicht aufgehoben. Damit war deutschen Staatsangehörigen der uneingeschränkte Erwerb ausländischer Wertpapiere gestattet worden.
11. Mai
Vatikan/Österreich 1956 – Papst Pius XII. ernannte Franz König zum Nachfolger des verstorbenen Erzbischofs von Wien. Theodor Innitzer war am 25. Dezember 1955 in Wien gestorben.
11. Mai
Bergsteigen 1956 – Der achthöchste Berg der Erde, der Manaslu (Nepal), war zum ersten Mal bestiegen worden. Der Berg, der zu den vierzehn Achttausender gehört, ist 8163 Meter hoch. Die Erstbesteigung war einer ischen Expedition unter der Führung von Yuko Maki über die Nordostflanke gelungen.
12. Mai
BRD/DDR/West-Berlin 1956 – Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hatte anlässlich seines 100-jährigen Bestehens einen dreitägigen Kongress in West-Berlin veranstaltet. Teilgenommen hatten mehr als 4.000 Besucher aus beiden Teilen Deutschlands und dem Ausland.
13. Mai
DDR 1956 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatte der Erste Sekretär des ZK der SED, Walter Ulbricht, erklärt, dass die Wiedervereinigung Ziel seiner Politik sei. Zunächst müssten sich jedoch „die Kräfte des Volkes gegen den deutschen Militarismus zusammenschließen“.
13. Mai
Sowjetunion 1956 – In der Hauptstadt Moskau hatte die Regierung der UdSSR die Auflösung aller Straflager angekündigt. Innerhalb der nächsten 18 Monate sollten die Lager, in denen die Gefangenen Zwangsarbeit verrichteten, geschlossen werden.
13. Mai
Österreich 1956 – Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) mit Bundeskanzler Julius Raab war mit 82 von 165 Sitzen bei den Wahlen zum österreichischen Nationalrat zur stärksten politischen Kraft geworden. Mit 75 Mandaten folgte die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ).
13. Mai
BRD/Film 1956 – Nach dreitägiger Dauer war in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) der 14. deutsche Amateurfilm-Wettbewerb zu Ende gegangen. Für den Streifen „Atomromanze“ hatte Hans-Jürgen Brönstrup den ersten Preis bekommen.
13. Mai
Automobilsport 1956 – Der britische Rennfahrer Stirling Moss (Maserati) hatte den Großen Preis von Monaco vor dem Weltmeister Juan Manuel Fangio (Ferrari) aus Argentinien gewonnen.
14. Mai
Ungarn 1956 – Etwa 150 seit mehreren Jahren inhaftierte Sozialdemokraten und katholische Würdenträger waren im Rahmen der Entstalinisierung in Ungarn amnestiert worden.
15. Mai
Frankreich/Sowjetunion 1956 – In der sowjetischen Hauptstadt Moskau war der französische Ministerpräsident Guy Mollet zu einem viertägigen Staatsbesuch eingetroffen. Bei dem Treffen waren zwischen beiden Staaten eine Reihe von Handels- und Kulturabkommen geschlossen worden.
15. Mai
BRD 1956 – In einem Artikel in der „Neuen Zürcher Zeitung“ hatte der FDP-Vorsitzende Thomas Dehler die Bundesregierung zu Verhandlungen mit den vier Großmächten über die Wiedervereinigung Deutschlands aufgefordert. Dehler sah eine große Erfolgschance in einem Angebot wirtschaftlicher Zugeständnisse an die Sowjetunion.
15. Mai
Südkorea 1956 – Staatspräsident Syngman Rhee war mit rund 60 Prozent der Stimmen bei den Präsidentenwahlen in Südkorea wiedergewählt worden. Vizepräsident war der Kandidat der oppositionellen Demokratischen Partei, Chang Myun, geworden.
16. Mai
BRD 1956 – Vor dem Bundestag in Bonn hatte Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard die Bereitstellung von 35 Millionen DM aus Haushaltsmitteln zum Wiederaufbau einer eigenen Luftfahrtindustrie gefordert.
16. Mai
Ägypten/China 1956 – Ägypten hatte als 27. Staat die Volksrepublik China diplomatisch anerkannt. Die chinesische Regierung hatte im Gegenzug die Lieferung von Waffen angeboten.
17. Mai
BRD/Griechenland 1956 – Bundespräsident Theodor Heuss und Außenminister Heinrich von Brentano hatten zum Abschluss eines dreitägigen Staatsbesuchs in Griechenland ein Kulturabkommen zwischen beiden Ländern unterzeichnet, das am 16. Juni 1957 in Kraft trat.
17. Mai
UNESCO 1956 – Bulgarien war neues UNESCO-Mitglied geworden.
18. Mai
Osteuropa 1956 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war die 7. Tagung des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) eröffnet worden. Auf der Tagung waren die Wirtschaftspläne der Mitgliedsstaaten des Ostblocks dem sowjetischen Fünfjahresplan angepasst worden.
18. Mai
BRD 1956 – In Frankfurt am Main hatte der Zentralbankrat der Bank Deutscher Länder die Erhöhung des Diskontsatzes um 1 Prozent auf nunmehr 5,5 Prozent beschlossen. Durch diese Maßnahme waren die Kredite verteuert worden.
18. Mai
Großbritannien 1956 – In London war die Komödie „South Sea Bubble“ des britischen Dramatikers Noël Coward uraufgeführt worden. In der Hauptrolle war Vivian Leigh zu sehen.
18. Mai
Boxen 1956 – In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) hatte „Sugar“ Ray Robinson (USA) seinen Weltmeistertitel im Mittelschwergewicht gegen seinen Landsmann Car „Bobo“ Olson verteidigt.
18. Mai
Bergsteigen 1956 – Den Schweizer Bergsteigern Fritz Luchsinger und Ernst Reiß war die Erstbesteigung des 8516 Metern hohen Lhotse (Himalaya), des vierthöchsten Berges der Erde gelungen.
19.Mai
Frankreich/Algerien 1956 – Bei Kämpfen zwischen der französischen Armee und der algerischen Befreiungsbewegung FLN an der Grenze zu Tunesien waren auf beiden Seiten mehr als 100 Menschen umgekommen. Daraufhin hatte das französische Oberkommando die Entsendung von weiteren 25.000 Soldaten nach Algerien angekündigt.
20. Mai
Jordanien 1956 – Nach dem Rücktritt der jordanischen Regierung unter Ministerpräsident Samir al Rafai hatte Said el Mufti ein neues Kabinett gebildet. Rafei war Meinungsverschiedenheiten über die „antibritische“ Politik von König Hussein II. Zurückgetreten.
21. Mai
USA 1956 – Das US-Verteidigungsministerium hatte den erfolgreichen Test der ersten transportablen Wasserstoffbombe der USA über dem Pazifik-Atoll Namu bekanntgegeben. Die H-Bombe war von einem B-52-Bomber aus 17 km Höhe abgeworfen worden.
22. Mai
Indien 1956 – Zur Lösung der Krise in Algerien hatte der indische Ministerpräsident Jawaharlal Nehru Verhandlungen zwischen der französischen Regierung und allen politischen Kräften in Algerien vorgeschlagen. Erreicht werden sollte dadurch – in Übereinstimmung mit der Charta der Vereinten Nationen – eine baldige Beendigung der bewaffneten Auseinandersetzungen.
22. Mai
BRD/Ägypten 1956 – Der ägyptische Staatsminister Oberst Muhammad Anwar As Sadat hatte seinen achttägigen Besuch in der BRD beendet. In einem Gespräch mit Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte Sadat den Wunsch nach einer Vertiefung der deutsch-ägyptischen Beziehungen bekräftigt.
23. Mai
BRD 1956 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte in einer Rede vor Mitgliedern des Bundesverbandes der Deutschen Industrie in Köln (Nordrhein-Westfalen) scharfe Kritik an der Zins- und Konjunkturpolitik der Bundesbank sowie Amtsführung von Wirtschaftsminister Ludwig Erhard und Finanzminister Fritz Schäffer geübt.
23. Mai
Europapreis 1956 – Der geteilten Stadt Berlin war im Rahmen einer Feierstunde des Abgeordnetenhauses von West-Berlin vom französischen Staatsminister Jacques Michel Pierre Chaban-Delmas der Europapreis verliehen worden.
23. Mai
BRD/Musik 1956 – In Frankfurt am Main (Hessen) war das 4. Deutsche Jazzfestival zu Ende gegangen. Die besten bundesdeutschen Jazzbands hatten ihre neuesten Kompositionen vorgestellt.
23. Mai
Bergsteigen 1956 – Den Schweizern Jürg Marmet und Ernst Schmied war die Zweitbesteigung des Mount Everest (8848 m), des höchsten Berges der Erde, gelungen.
24. Mai
BRD/USA 1956 – Der frühere Hohe Kommissar der USA in Deutschland, John J. McCloy, hatte der Bundesregierung den Verzicht auf die deutschen Ostgebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie vorgeschlagen. Dadurch sollte die Voraussetzung für eine Wiedervereinigung Deutschlands geschaffen werden.
24. Mai
Musik/International 1956 – Im schweizerischen Lugano wurde der erste „Grand Prix de la Chanson“ ausgetragen. Den internationalen Schlagerwettbewerb, der von der Europäischen Rundfunkunion veranstaltet wurde, hatte die Schweizer Sängerin Lys Assia mit dem Titel „Refrain“ gewonnen. Der Songcontest fand unter dem Namen „Gran Premio Eurovisione della Canzone Europea“ statt.
24. Mai
Großbritannien 1956 – Die Komödie „Der Spaßvogel“ des irischen Autors Brendan Behan war am Londoner Theatre Royal Stratford uraufgeführt worden.
25. Mai
Dänemark/BRD 1956 – Bundesaußenminister Heinrich von Brentano war zu einem offiziellen Staatsbesuch in Dänemark eingetroffen. Elf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sollte der Besuch der Normalisierung der deutsch-dänischen Beziehungen dienen.
25. Mai
USA 1956 – In einer Rede in Waco (US-Bundesstaat Texas) hatte US-Präsident Dwight D. Eisenhower die europäischen Verbündeten der USA zur Gründung der „Vereinigten Staaten von Europa“ aufgefordert.
25. Mai
DDR/BRD 1956 – Der DDR-Gewerkschaftsbund FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) hatte dem BRD-Gewerkschaftsbund DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) ein gemeinsames Vorgehen gegen die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der Bundesrepublik vorgeschlagen.
25. Mai
West-Berlin 1956 – In den West-Berliner Ausstellungshallen unter dem Funkturm war die „Große Berliner Kunstausstellung“ eröffnet worden. Eine Woche lang präsentierten rund 500 Berliner Maler ihre Bilder und Plastiken.
25. Mai
Fußball 1956 – Die bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft hatte im Berliner Olympiastadion gegen England 1:3 verloren.
26. Mai
International 1956 – Die Delegierten des zweitägigen 10. Jahreskongresses der Internationalen Union Christlicher Demokraten in Luxemburg hatten zum Abschluss ihre Tagung unter anderem ein einheitliches Vorgehen des Westens gegenüber der Sowjetunion gefordert.
26. Mai
DDR 1956 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war das zehnjährige Bestehen der Deutschen Film- und Fernsehakademie (DEFA) gefeiert worden. Sechs DEFA-Produktionen waren aus diesem Anlass zum ersten Mal in Kinos der Bundesrepublik gezeigt worden.
27. Mai
International 1956 – In Zürich (Schweiz) hatten mehr als 30.000 Zuschauer die größte Flugschau der Welt besucht. Die US-Luftwaffe hatte unter den Augen des Stabschefs der sowjetischen Luftwaffe ihren Überschalljäger F-100 „Supersabre“ vorgestellt. Die Sowjetunion hatte dem Publikum die neuentwickelte Tupolew TU-104 gezeigt.
27. Mai
Automobilrennsport 1956 – Das Team Moss/Behra/Schell/Taruffi hatte auf Maserati das 1000-km-Langsteckenrennen auf dem Nürburgring gewonnen.
28. Mai
Österreich 1956 – In der Wiener Messehalle hatte die erste Musterung für das österreichische Bundesheer stattgefunden. Von 32.482 Gemusterten des Jahrgangs 1937 waren 26.362 Männer für tauglich erklärt worden.
28. Mai
International 1956 – Die Weltbank hatte in New York beschlossen, für den Ausbau von Kraftwerken in Europa 32 Millionen US-Dollar (134 Millionen DM) zur Verfügung zu stellen.
28. Mai
BRD/Norwegen 1956 – Bundesaußenminister Heinrich von Brentano war zu einem Staatsbesuch in der norwegischen Hauptstadt Oslo eingetroffen. Während des dreitägigen Besuchs war unter anderem ein Kulturabkommen zwischen beiden Ländern abgeschlossen worden, das am 9. März 1957 in Kraft trat.
29. Mai
DDR 1956 – In einer Regierungserklärung vor der Volkskammer in Ost-Berlin hatte DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl die Bundesregierung der „verbrecherischen Wühlarbeit“ gegen die DDR beschuldigt. Grotewohl hatte die Bundesregierung aufgefordert, von der allgemeinen Wehrpflicht Abstand zu nehmen, um zur Entspannung im innerdeutschen Verhältnis beizutragen.
29. Mai
BRD 1956 – In Kiel (Schleswig-Holstein) waren als erste Schiffe der Bundesmarine drei Schnellboote in Dienst gestellt worden. Die Schiffe, die in deutschen Werften für die britische Marine gebaut wurden, waren ein Geschenk der Regierung in London.
30. Mai
BRD 1956 – Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, hatte auf eine Anfrage im Deutschen Bundestag erklärt, dass die Zahl der politischen Häftlinge in der DDR derzeit rund 18.900 betrage.
30. Mai
Automobilsport 1956 – Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 206,784 km/h hatte Pat Flaherty (USA) auf einem „Watson Offenhauser“ das 500-Meilen-Autorennen von Indianapolis (US-Bundesstaat Indiana) gewonnen.
30. Mai
Europa 1956 – In der schwedischen Hauptstadt Stockholm war vor 5.000 Zuschauern die 25-jährige „Miss Germany“ Margit Nünke von 14 Bewerberinnen zur „Miss Europa“ gewählt worden. Den zweiten Platz hatte „Miss Schweden“ vor „Miss Italien“ belegt.
31. Mai
International 1956 – In Venedig (Italien) hatten die Außenminister der Mitgliedsstaaten der Montanunion dem Ausbau der Organisation zu einem „Gemeinsamen Markt“ sowie der Errichtung einer „Europäischen Atomgemeinschaft“ EURATOM zugestimmt.
31. Mai
Syrien/Jordanien 1956 – Bei einem Besuch des syrischen Staatspräsidenten Schukri Al Kuwwatli in der jordanischen Hauptstadt Amman war die Zusammenlegung der Streitkräfte beider Länder unter einem gemeinsamen Militärrat beschlossen worden.
31. Mai
Südkorea 1956 – Das UNO-Oberkommando in Südkorea hatte in Panmunjom die neutrale Waffenstillstandskommission aufgelöst. Diese kontrollierte seit dem Ende des Koreakrieges vor drei Jahren den Waffenstillstand. Die USA hatten den kommunistischen Mitgliedern der Kommission Obstruktion der Verhandlungen vorgeworfen.

Mai 1956 in den Nachrichten

Affäre um Doktor Schiwago
SPIEGEL ONLINE
"In der UdSSR wird der Roman nicht erscheinen", erklärte Pasternak dem Italiener bei ihrer Begegnung am 20. Mai 1956. "Er geht nicht mit den .....>>> 

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