September 1947 - Bodenreform in der Ostzone und mehr

Kalender September 1947
Mitte des Monats waren bereits 3.04 Millionen Hektar Land in der sowjetischen Besatzungszone verstaatlicht worden. Das Land war im Zuge der Bodenreform an 496.795 Bauern und „Neusiedler“ übergeben worden. Begeisterung hatte diese Bodenreform durchaus nicht bei allen Menschen hervorgerufen, die in der Landwirtschaft tätig waren. Es gab eine Menge böses Blut und die sowjetische Propaganda, die nicht auf Demokratie ausgelegt war (wie die Westzonen) versuchte mit viel Agitation, die Wogen zu glätten. Die Vorgaben der sowjetischen Militärmacht wurden nicht von allen Deutschen der Ostzone akzeptiert. So hatte beispielsweise die Fraktion der ostzonalen Liberaldemokratischen Partei (LDP) im Stadtrat von Görlitz (Sachsen) beschlossen, künftig den Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung fernzubleiben. So wollten die Liberalen ihren Protest gegen die Einschränkung ihrer politischen Rechte ausdrücken. Fernab von all dem feierten die Menschen in der bayerischen Landeshauptstadt München und Umgebung auf der Theresienwiese ihr „Ersatz- Oktoberfest“.
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Wichtige Ereignisse im September 1947

1. September
Deutschland 1947 – Der Ministerpräsident des Landes Thüringens, Rudolf Paul (SED), war spurlos verschwunden. Er hatte sich über West-Berlin in die amerikanische Zone abgesetzt. Der Geflohene hatte am 9. September offiziell sein Amt verloren. Die Nachfolge trat sein bisheriger Stellvertreter, Werner Eggerath, an.
1. September
Polen/Deutschland 1947 – Während des Zweiten Weltkriegs waren 6.028.000 Polen umgekommen. Das hatte die polnische Militärmission in Berlin bekanntgegeben.
1. September
UNO 1947 – Der Palästina-Ausschuss der Vereinten Nationen hatte einen Teilungsplan für Palästina verabschiedet.
1. September
Indien 1947 – Im Bundesstaat Pandschab, der seit einiger Zeit Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Moslems war, befanden sich etwa eine Million Inder auf der Flucht.
1. September
Deutschland 1947 – Mit fast 200 Gelehrten aus allen vier Zonen und namhaften Vertretern aus dem Ausland hatte in Garmisch-Partenkirchen (Bayern) der erste deutsche Philosophenkongress nach dem Krieg begonnen.
1. September
Britische Zone 1947 – Die Nachfolge von Max Burckhardt als Intendant des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) hatte Hanns Hartmann übernommen. Als Leiter der Abteilung „Politisches Wort“ war Walter Steigner der Nachfolger von Karl-Eduard von Schnitzler geworden.
2. September
Sowjetische Zone 1947 – Im sächsischen Leipzig war die Herbstmesse eröffnet worden, an der sich rund 4.300 Aussteller beteiligten, davon waren 1.300 aus dem Westen, vor allem aus Bayern. Es war die erste Herbstmesse nach dem Ende des Krieges. Die Messe war von rund 150.000 Interessenten besucht worden, wovon mehrere Hundert aus dem Ausland kamen.
2. September
USA/Sowjetunion 1947 – Die sowjetische Protestnote vom 30. August gegen die Erhöhung des deutschen Produktionsvolumens war von den Vereinigten Staaten zurückgewiesen worden.
2. September
Polen/Deutschland 1947 – Gegen eine Erhöhung der Industrieproduktion in den Westzonen Deutschlands hatte die polnische Regierung Protest eingelegt.
2. September
Bayern 1947 – In der Landeshauptstadt München war der erste wiederhergestellte Lesesaal der Bayerischen Staatsbibliothek an die Juristen übergeben worden. Die Bibliothek war während des Krieges fast völlig zerstört worden. Mehr als ein Viertel der insgesamt 2 Millionen Bände wurden vernichtet.
2. September
Sowjetische Zone 1947 – Pressemitteilungen zufolge hatte man die Demontage von Eisenbahnstrecken in der Sowjetzone eingestellt.
3. September
Sowjetunion 1947 – Die UdSSR hatte eine Öffnung des mandschurischen Hafens Dairen als internationalen Hafen abgelehnt. Sowjetische wie chinesische Behörden beanspruchten die Hafenhoheit für sich.
3. September
USA/International 1947 – Die Vereinigten Staaten lieferten radioaktive Isotope an ausländische Wissenschaftler befreundeter Staaten.
3. September
USA 1947 – Die US-amerikanische Fernseh- und Rundfunkgesellschaft NBC hatte mitgeteilt, dass es in den Vereinigten Staaten bis zur Mitte des nächsten Jahres mehr als 500.000 private Fernsehgeräte geben werde.
4. September
Obervolta 1947 – Die mit der Aufteilung Obervoltas (französische Kolonie in Westafrika) 1933 an die Elfenbeinküste gekommenen Gebietsteile waren an das rekonstruierte Obervolta (seit 1984 Burkiina Faso) zurückgegeben worden.
4. September
Indien/Pakistan 1947 – Aufgrund der Teilung der Provinz Pandschab zwischen Indien und Pakistan war es zu schweren Unruhen zwischen Moslems und Andersgläubigen gekommen.
4. September
Schwimmen 1947 – Der Langstreckenschwimmer aus Peru, Daniel Carpio, hatte in 14 Stunden und 26 Minuten den Ärmelkanal zwischen Cap Grisnez und Dover überquert. Carpio war seit 1939 der erste, der diese Strecke durchschwamm.
4. September
Sowjetische Zone 1947 – In Berlin hatte der Parteitag der CDU der sowjetischen Zone begonnen. Der Vorsitzende, Jakob Kaiser, (ehemals Zentrumspartei) hatte die Bildung eines Konsultativrates für Deutschland gefordert. Der Parteitag dauerte bis zum 8. September. Jakob Kaiser und Ernst Lemmer waren in ihren Ämtern bestätigt worden. Kaiser war gegen den ausdrücklichen Willen der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) gewählt worden. Er hatte u. a. die Beteiligung der sowjetischen Zone am Marshall-Plan gefordert.
4. September
Augsburg 1947 – Die ersten drei wiederhergestellten Häuser der Fuggerei waren in Augsburg feierlich an ihre Bewohner übergeben worden. Die mittelalterliche Siedlung wurde 1944 zu 80 Prozent zerstört.
4. September
Amerikanische Zone 1947 – In Seeshaupt (Bayern) hatte der 2. Studententag der amerikanischen Zone begonnen. Vertreter der Universität München hatten beantragt, dass sie sich wieder „Deutsche Studentenschaft“ nennen durften mit dem Hinweis auf die jeweilige Zone als Zusatz. Der Antrag war einstimmig angenommen worden.
5. September
Deutschland 1947 – General Franz Halder, der frühere Generalstabschef der deutschen Wehrmacht, war aus alliierter Haft entlassen worden.
5. September
Bizone 1947 – In Frankfurt am Main war eine zweitägige Konferenz des Wirtschaftsrates der Bizone zu Ende gegangen. Die Notwendigkeit einer Währungsreform für Deutschland hatten die Tagungsteilnehmer als eine vordringliche Aufgabe bezeichnet.
5. September
Berlin 1947 – Mehr als 400 Erkrankungen durch die spinale Kinderlähmung waren in Berlin gemeldet worden. Bereits 41 Jugendlichen waren den Folgen erlegen.
6. September
Belgien 1947 – Erstmals nach einer Trockenphase von 47 Tagen hatte es in Belgien wieder geregnet. Dennoch war mit schweren Ernteschäden zu rechnen.
7. September
Indien 1947 – In der Hauptstadt Neu-Delhi waren zwischen Hindus und Moslems heftige Kämpfe ausgebrochen.
7. September
Österreich/USA 1947 – In Höhe von 13 Millionen US-Dollar hatte Österreich von der Export- und Importbank, dem staatlichen Kreditinstitut der USA, einen Kredit erhalten.
7. September
Spanien 1947 – In der Nähe der Hauptstadt Madrid waren bei der Explosion eines Pulverarsenals der spanischen Armee bei Alcala 38 Menschen ums Leben gekommen.
7. September
Indien 1947 – Während eines Fußballspiels in Bombay war eine Tribüne eingestürzt. Dabei waren etwa 200 Menschen verletzt worden.
8. September
Sowjetische Zone 1947 – In Berlin war der zweite pädagogische Kongress für eine Fortsetzung demokratischer Schulreformen in der sowjetischen Besatzungszone eingetreten.
8. September
Hamburg/International 1947 – Zwangsweise waren 4.500 jüdische Flüchtlinge, die sich auf dem Schiff „Exodus“ befunden hatten, an Land gebracht worden.
8. September
Europa 1947 – Im schweizerischen Gstaad hatte der japanisch-österreichische Schriftsteller und Politiker, Richard Nikolaus Graf Coudenhove-Kalergi, den ersten Kongress der Europäischen Parlamentarier-Union (EPU) eröffnet.
8. September
Großbritannien/Frankreich 1947 – In der britischen Hauptstadt London hatten Großbritannien und Frankreich die Ratifikationsurkunden des am 4. März in Dünkirchen (Frankreich) unterzeichneten Bündnispaktes ausgetauscht.
8. September
Sowjetische Zone 1947 – Im Hafen von Stralsund war mit der Hebung des Segelschulschiffs der ehemaligen deutschen Kriegsmarine „Gorch Fock“ begonnen worden.
9. September
Türkei 1947 – In der Hauptstadt Ankara war das Kabinett des Landes unter Ministerpräsident Recep Peker zurückgetreten.
9. September
Ungarn 1947 – Ungarn hatte 46 Donauschiffe zurückerhalten, die von der Roten Armee beschlagnahmt worden waren.
9. September
Radrennsport 1947 – Die Deutsche Straßenmeisterschaft der Radamateure hatte Peter Rühl aus Herpersdorf/Nürnberg (Bayern) gewonnen.
10. September
USA/Großbritannien/Deutschland 1947 – Die britisch-amerikanischen Verhandlungen über die Kontrolle des deutschen Ruhrbergbaus waren in Washington zu Ende gegangen. Geplant war die Errichtung einer unter deutscher Leitung stehenden Verwaltung für die Ruhrkohlenindustrie.
10. September
Türkei 1947 – Der neue Ministerpräsident Hasan Saka hatte ein Kabinett gebildet.
10. September
Amerikanische Zone 1947 – Die Süddeutsche Klassenlotterie in der US-amerikanischen Besatzungszone hatte mit 140.000 Losen und einem Höchstgewinn von 250.000 Reichsmark ihren Lotteriebetrieb aufgenommen.
11. September
Tschechoslowakei/Ungarn 1947 – Insgesamt 16.608 Slowaken waren aus Ungarn in die Tschechoslowakei umgesiedelt worden sowie 19.000 Ungarn aus der Slowakei nach Ungarn.
11. September
Tschechoslowakei 1947 – Die Polizei der Hauptstadt Prag hatte Attentate auf drei Minister der Tschechoslowakei vereitelt, darunter auf Außenminister Jan Masaryk. Den Ministern waren Paketbomben zugestellt worden. Diese sollten beim Öffnen explodieren.
11. September
Sowejtische Zone 1947 – Im Zuge der Bodenreform waren in der sowjetischen Besatzungszone insgesamt 3,04 Millionen Hektar Land verstaatlicht worden, das an 496.795 Bauern und „Neusiedler“ übergeben wurde.
12. September
Französische Zone/Bizone 1947 – Dass die französische Besatzungszone Deutschlands sich mit der Bizone zu einer Trizone zusammenschließen würde, war von der französischen Regierung bestritten worden.
12. September
Bayern/Sowjetunion 1947 – In der Nähe von Passau (Bayern) hatte die US-amerikanische Militärpolizei eine Gruppe von 35 schwerbewaffneten Angehörigen der ukrainischen Partisanenarmee verhaftet. Sie wollten aus der Sowjetunion kommend illegal die Grenze zu Deutschland überschreiten.
12. September
Film/International 1947 – Im südfranzösischen Cannes hatten die 2. Internationalen Filmfestspiele begonnen. Sie dauerten bis zum 25. September. Ein deutscher Beitrag war nicht dabei.
12. September
Irland 1947 – Im Hafen der nordirischen Stadt Belfast waren bei einer Explosion auf einem Luxusdampfer 18 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 34 Menschen waren verletzt worden.
12. September
Deutschland 1947 – Die Kommandeuse und Ehefrau des Lagerkommandanten des Konzentrationslagers Buchenwald, Ilse Koch, die zu lebenslänglicher Haftstrafe verurteilt worden war, war durch ihre fortgeschrittene Schwangerschaft vor der Todesstrafe bewahrt worden. Sie hatte gegen die lebenslängliche Haftstrafe Revision eingelegt. Auf Vorschlag von General Lucius D. Clay, Militärgouverneur der US-amerikanischen Zone, sollte die Haftstrafe auf vier Jahre reduziert worden, was im Juni 1948 offiziell wurde.
13. September
Sowjetische Zone 1947 – Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) hatte auf einer Tagung mit Dozenten der Berliner Hochschulen die Einbeziehung des wissenschaftlichen Marxismus-Leninismus in Lehre und Forschung gefordert.
13. September
Indien 1947 – Ministerpräsident Jawaharlal Nehru hatte zur schnellen Beendigung der Kämpfe zwischen Hindus und Moslems aufgefordert. Er hatte den Austausch von vier Millionen Menschen, entsprechend ihrer Religionszugehörigkeit, zwischen Pakistan und Indien vorgeschlagen.
13. September
Britische Zone 1947 – Als erster Verein in Deutschland hatte die „Modellflugvereinigung Göttingen“ zum Bau von Segelflugmodellen eine Lizenz von der britischen Militärregierung bekommen.
13. September
Deutschland 1947 – In der sowjetischen Zone Berlins tagte die interzonale Delegiertenkonferenz der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Beteiligt war auch die am 23. Februar 1947 gegründete VVN der sowjetischen Besatzungszone.
14. September
Indien 1947 – Ministerpräsident Jawaharlal Nehru hatte die Zahl der Menschen, die im letzten Monat bei Unruhen im Bundesstaat Pandschab umgekommen waren, auf 45.000 beziffert.
14. September
Sowjetunion/Iran 1947 – Weil die Gründung einer gemeinsamen Ölgesellschaft nicht zustande gekommen war, hatte der Botschafter der Sowjetunion im Iran der persischen Regierung eine Protestnote überreicht.
14. September
Boxen 1947 – In Berlin hatte der Deutsche Boxmeister im Mittelgewicht, Fritz Gahrmeister, seinen Titel gegen den Herausforderer Dietrich Hucks verteidigt. Hucks hatte den Kampf wegen einer Handverletzung in der neunten Runde aufgeben müssen.
14. September
Polen/Vatikan 1947 – Die Regierung Polens hatte das Konkordat mit dem Vatikan gekündigt.
14. September
Schwimmen 1947 – In Monte Carlo (Monaco) hatte der Franzose Alexandre Jany mit einem neuen Weltrekord über 400 m Kraul (4:35,2 min) sowie mit einem Europarekord über 100 m Kraul (0:56,2 min) bei den Schwimm-Europameisterschaften zwei Titel gewonnen.
14. September
Bayern 1947 – In der Landeshauptstadt München hatte auf der Theresienwiese das „Ersatz-Oktoberfest“ begonnen.
15. September
Sowjetische Zone 1947 – Um ihren Protest gegen die Einschränkung ihrer politischen Rechte auszudrücken, hatte die Fraktion der ostzonalen Liberaldemokratischen Partei (LDP) im Stadtrat von Görlitz (Sachsen) beschlossen, künftig den Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung fernzubleiben.
15. September
Deutschland/International 1947 – Die Friedensverträge, die am 10. Februar in Paris zwischen den Alliierten und den ehemaligen Verbündeten Deutschlands (Italien, Rumänien, Ungarn, Bulgarien, Finnland) unterzeichnet wurden, waren in Kraft getreten.
15. September
Japan 1947 – Über die Insel Hondo war ein Taifun hinweggefegt, der 2.300 Menschen das Leben kostete.
15. September
Schweden 1947 – Die Tageszeitung „Dagens Nyheter“ der Hauptstadt Stockholm hatte ein neues Gerät zur Bildübertragung in Betrieb genommen. Diese US-amerikanische Erfindung ermöglichte die Übertragung von Pressefotos über eine Telefonleitung.
15. September
Hessen 1947 – Das hessische Innenministerium hatte ermittelt, dass in letzter Zeit rund 100.000 Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone illegal nach Hessen gekommen waren.
16. September
Sowjetische Zone 1947 – Um den Bedarf an Baumaterialien für den Wiederaufbau der zerstörten Städte zu decken, würde es beim derzeitigen Produktionsstand der deutschen Wirtschaft etwa 70 Jahre dauern. Dies ging aus offiziellen Angaben aus der Ostzone hervor.
16. September
Bayern 1947 – Der Landesausschuss der bayerischen SPD hatte eine Resolution angenommen, in der die Koalitionsvereinbarungen mit der CSU vom 28. Januar für gelöst erklärt worden waren. Daraufhin waren dann sozialdemokratischen Kabinettsmitglieder zurückgetreten.
16. September
Großbritannien/Österreich 1947 – Großbritannien hatte formell den Kriegszustand mit Österreich für beendet erklärt.
16. September
Italien 1947 – Für die Hafenstadt Triest war die Verfassung eines Freistaates verkündet worden.
16. September
China 1947 – Im Verlauf einer Offensive, die die Kommunisten unternommen hatten, waren sie bis auf 80 km an die Stadt Nanking herangekommen.
16. September
Ungarn 1947 – Das neu gewählte ungarische Parlament war in der Hauptstadt Budapest zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten.
16. September
USA 1947 – Im US-Bundesstaat Utah hatte der britische Rennfahrer John Cobb mit 634,386 km/h auf dem Bonneville-Salzsee einen Landesgeschwindigkeitsrekord für Automobile aufgestellt.
16. September
UNO 1947 – In New York hatte die 2. UNO-Vollversammlung begonnen.
17. September
Sowjetische Zone 1947 – Die Zentralverwaltung für Verkehr in Berlin hatte in ihrem Jahresbericht mitgeteilt, dass mehr als 7.000 km Gleise seit 1945 aus dem Eisenbahnnetz der Ostzone demontiert worden waren.
Sowjetische Zone 1947 – Auf einer Veranstaltung des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) in der sowjetischen Besatzungszone war eine neue Sexualmoral gefordert worden.
17. September
USA 1947 – Bei einem Hurrikan, der die US-Bundesstaaten Florida, Louisiana und Mississippi heimgesucht hatte, waren insgesamt 84 Menschen ums Leben gekommen. Es hatte zudem zahlreiche Verletzte gegeben.
17. September
Ungarn/Tschechoslowakei 1947 – Ungarn und die Tschechoslowakei hatten ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen.
17. September
Polen/Rumänien 1947 – Auf dem Luftweg waren 2237 kg Gold von Rumänien nach Polen transportiert worden. Bei der Fracht hatte es sich um einen Teil des Goldschatzes gehandelt, der von der polnischen Nationalbank bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 in Rumänien deponiert worden war.
17. September
Polen 1947 – In der Hafeneinfahrt von Gdingen (Gdynia) war mit der Demontage des Wracks des deutschen Schlachtschiffes „Gneisenau“ begonnen worden.
17. September
USA 1947 – Das erste Stratosphären-Flugzeug, das von den Boeing-Werken in Seattle (US-Bundesstaat Washington) fertiggestellt wurde, war der Öffentlichkeit präsentiert worden.
18. September
Sowjetische Zone 1947 – Das Parteiorgan der CDU in der sowjetischen Besatzungszone, „Neue Zeit“, hatte sich entschieden gegen Angriffe der sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland auf den Parteivorsitzenden Jakob Kaiser gewehrt.
18. September
Dänemark/Deutschland 1947 – Die Regierung Dänemarks hatte bei Alliierten Kontrollrat für Deutschland Protest gegen die Versenkung großer Mengen an Munition, darunter Giftgasgranaten, bei Bornholm durch die sowjetische Marine eingelegt.
18. September
Deutschland 1947 – Unbekannte Täter hatten bei einer Ausstellung im Schloss Benrath bei Düsseldorf Dresdner Porzellanfiguren im Wert von 500.000 Reichsmark entwendet.
18. September
USA 1947 – Die United States Air Force war als eigenständige Militärbehörde gegründet worden.
18. September
Bayern 1947 – In der Landeshauptstadt München war ein reines CSU-Kabinett gebildet worden.
18. September
Deutschland 1957 – Der US-amerikanische Militärgouverneur in Deutschland, General Lucius D. Clay, hatte an die „Care“-Hilfsorganisation appelliert, zur Vorbeugung einer möglichen Hungerkatastrophe im kommenden Winter in Europa größere Lebensmittelvorräte anzulegen.
20. September
Sowjetische Zone 1947 – In Berlin hatte der zweite Parteitag der SED begonnen. Er dauerte bis zum 24. September. Der stellvertretende Parteivorsitzende Walter Ulbricht hatte die Einführung der Planwirtschaft in der Sowjetzone ab 1948 gefordert. Außerdem sollte die SED in eine „Partei neuen Typs“ nach dem Vorbild der KPdSU umgewandelt werden.
20. September
Frankreich/Algerien 1947 – Von der Regierung Frankreichs war das Algerien-Statut veröffentlicht worden. Darin war die Gewährung der französischen Staatsbürgerschaft für alle Algerier vorgesehen.
20. September
Japan 1947 – Bei einer fünftägigen Flut auf der Insel Hondo waren insgesamt 1.983 Menschen ums Leben gekommen oder noch vermisst. Es waren 1.616 Menschen verletzt worden.
20. September
UNO/Finnland 1947 – Finnland hatte einen Antrag auf Aufnahme in die Vereinten Nationen gestellt.
20. September
Frankreich 1947 – In Lyon waren bei einem Autorennen drei Menschen umgekommen, als ein Rennwagen ins Schleudern geriet und in die Zuschauermenge gerast war. Weitere 16 Menschen waren verletzt worden.
20. September
Britische Zone 1947 – Die britische Militärregierung hatte mitgeteilt, dass von der Demontage der Krupp-Werke nur die Lokomotivfabrik und die WIDIA-Werke ausgenommen waren.
20. September
USA/Deutschland 1947 – Erstmals nach dem Krieg war der Vorsitzende der SPD, Kurt Schumacher, zur Teilnahme am Jahreskongress des US-amerikanischen Gewerkschaftsbundes American Federation of Labor (AFL) in die Vereinigten Staaten gereist. In seinen Reden hatte er dort die ökonomische Magnetisierung des Westzonen Deutschlands als einen Weg zur Wiedervereinigung gefordert.
21. September
Bayern 1947 – Nach die sozialdemokratischen Regierungsmitglieder am 16. September zurückgetreten waren, war es zur Umbildung des Kabinetts gekommen.
21. September
USA 1947 – Nachdem über dem Südosten der Vereinigten Staaten ein Wirbelsturm gewütet hatte, waren insgesamt 13 Todesopfer zu verzeichnen. Rund 500 Menschen waren verletzt worden. Allein im US-Bundesstaat Florida hatte der Sachschaden etwa 20 Millionen US-Dollar betragen.
21. September
Fußball 1947 – In Amsterdam (Niederlande) hatte die Nationalmannschaft der Schweiz in einem Länderspiel 6:2 gegen die Gastgebermannschaft verloren.
21. September
Leipzig 1947 – Die Deutsche Bücherei in der Messestadt, die 2.060.000 Bände umfasste, war wieder eröffnet worden.
21. September
Berlin 1947 – Im Deutschen Theater in Berlin (Ostzone) hatte die feierliche Eröffnung der Berliner Volksbühne stattgefunden, deren erster Intendant Heinz Wolfgang Litten wurde.
21. September
Bayern 1947 – Die zweite gewählte Regierung Ehard hatte ihr Amt angetreten. Bei den Landtagswahlen hatte die CSU die absolute Mehrheit erlangt und somit war die neue Regierung allein aus CDU-Mitgliedern gebildet worden. Die Amtsperiode der zweiten Regierung unter Hans Ehard endete am 18. Dezember 1950.
21. September
Deutschland 1921 – In Frankfurt am Main begann die erste allgemeine Frankfurter Messe. Sie dauerte bis zum 25. September 1947.
22. September
Britische Zone 1947 – Seinen Rücktritt als Militärgouverneur der britischen Besatzungszone zum 7. November hatte Luftmarschall Sir Sholto Douglas mitgeteilt. Der bisherige Stellvertreter, General Sir Brian Robertson, war zu seinem Nachfolger ernannt worden.
22. September
Kanada/Großbritannien 1947 – Lediglich mit Gerätesteuerung war einer Transportmaschine vom Typ Douglas C-47 Skymaster eine Atlantiküberquerung von Neufundland (Kanada) nach London gelungen.
22. September
Japan 1947 – In der Hauptstadt Tokio waren bei einer Hochwasserkatastrophe mehr als 800 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 1.600 Menschen waren verletzt worden. Mehr als 1.000 Menschen waren noch vermisst worden.
22. September
Deutschland 1947 – Der Wasserstand des Mittelrheins war um die Hälfte gesunken aufgrund anhaltender Trockenheit. Das war zu einer ernsthaften Bedrohung für die Schifffahrt.
22. September
Sowjetische Zone/Deutschland 1947 – Das Mitglied der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD), Oberst Sergei I. Tulpanow, hatte die SED aufgefordert, „die Reaktion in Deutschland auszuräuchern und Westdeutschland vom amerikanischen Monopolkapitalismus...“ zu befreien.
22. September
Europa 1947 – In der französischen Hauptstadt Paris hatte die zweite Marshallplan-Konferenz den Kreditbedarf Europas für den Wiederaufbau auf 22 Milliarden Dollar festgesetzt.
23. September
Deutschland 1947 – Die US-amerikanische Militärregierung in Deutschland hatte die zivile Briefzensur aufgehoben.
23. September
UNO 1947 – In der britischen Hauptstadt London war die Vollversammlung der Vereinten Nationen zu einer Sitzung zusammengetreten.
23. September
Bulgarien 1947 – Das Todesurteil an Nikola Petkoff, dem Vorsitzenden der verbotenen Bauernpartei, war vollstreckt worden.
23. September
Türkei 1947 – In einer Kohlengrube in Zonguldak waren 48 Bergarbeiter ums Leben gekommen, als es zu einer Schlagwetterexplosion kam.
23. September
Rheinland-Pfalz 1947 – Der Verfassungsgerichtshof von Rheinland-Pfalz war in Koblenz zu seiner ersten konstituierenden Sitzung zusammengetreten.
23. September
Bizone 1947 – Die Lebensmittelrationen in der Bizone waren auf 1550 Tageskalorien erhöht worden.
23. September
Deutschland/Schweden 1947 – Der erste Eisenbahnverkehr für deutsche Reisende mit dem Ausland war auf der Strecke Berlin-Warnemünde-Trelleborg-Stockholm war wieder aufgenommen worden.
24. September
Frankfurt am Main 1947 – Der Frankfurter Rhein-Main-Flughafen war zum größten Flughafen Europas geworden.
24. September
Deutschland 1947 – Aufgrund des Kleingeldmangels hatte der Alliierte Kontrollrat für Deutschland in Berlin das Prägen neuer Münzen beschlossen.
24. September
Frankreich/Deutschland 1947 – Insgesamt befanden sich noch 473.000 deutsche Kriegsgefangene in Frankreich.
24. September
Ungarn 1947 – Unter Ministerpräsident Lajos Dinnyes von der Kleinlandwirtepartei war es zur neuen Regierungsbildung gekommen.
24. September
Ägypten 1947 – Im Nildelta war eine Choleraepidemie ausgebrochen. Bei den Infizierten waren etwa 90 Prozent in den ersten Tagen gestorben.
24. September
Sowjetische Zone 1947 – Zum Ende des 2. Parteitages der SED in Berlin waren Wilhelm und Otto Grotewohl einstimmig erneut als Vorsitzende gewählt worden.
25. September
Birma 1947 – Von der gesetzgebenden Versammlung in Birma (Myanmar) war die Landesverfassung angenommen worden.
25. September
Japan/USA 1947 – Im Tokioter Kriegsverbrecherprozess war der japanische Kaiser Hirohito durch den US-amerikanischen Hauptankläger des Internationalen Gerichtshofes von der Schuld der Beteiligung an der Entfesselung des pazifischen Krieges freigesprochen worden.
25. September
Deutschland 1947 – Auf dem Rittersturz bei Koblenz (Rheinland-Pfalz) hatte die erste Interzonenkonferenz der CDU/CSU begonnen.
25. September
Polen/Sowjetunion 1947 – Stettin (Szczecin, Polen) wurde aufgrund einer Vereinbarung zwischen der UdSSR und Polen völlig der polnischen Verwaltung unterstellt. Von den Sowjets war die Hälfte des Hafens noch für eigene Transporte benutzt worden.
26. September
Österreich 1947 – Jegliche Telegrafen- und Telefonzensur im Inland und die Zensur für die Auslandspost war vom 10. November 1947 an aufgehoben. Die hatte die US-amerikanische Besatzungsmacht in Österreich mitgeteilt. Der Postverkehr mit Deutschland und Japan war davon jedoch ausgenommen.
26. September
Amerikanische Zone 1947 – Für die private Post waren in der amerikanischen Besatzungszone die Zensurstellen aufgelöst worden.
27. September
Polen 1947 – In Szklarska Poreba (früher Schreibenau) war eine am 22. Septembet begonnene Konferenz von Vertretern von neun europäischen kommunistischen Parteien zu Ende gegangen. Auf der Konferenz war die Einrichtung eines kommunistisches Informationsbüro beschlossen worden.
27. September
USA 1947 – In Atlantic City (US-Bundesstaat New Jersey) hatte die US-Amerikanerin Edma Lamb die Weltmeisterschaft im Austernessen gewonnen. Insgesamt hatte sie 186 Stück gegessen.
28. September
Saargebiet 1947 – In einem von der provisorischen Verwaltungskommission des Saargebietes veröffentlichten Verfassungsentwurf hatte es geheißen, dass der Wohlstand des Landes nur durch die wirtschaftliche Eingliederung in Frankreich gewährleistet werden könnte.
28. September
Indien/UNO 1947 – Indien hatte sich um einen Sitz im UNO-Weltsicherheitsrat bemüht.
28. September
International 1947 – In der französischen Hauptstadt Paris begann der Kongress des Weltbundes für den Frieden. Aus 50 Nationen waren Teilnehmer vertreten.
28. September
Automobilrennsport 1947 – Bei einem Autorennen im italienischen Modena war der Rennfahrer Franco Cortese mit seinem Wagen in die Zuschauermenge gerast. Bei dem Unfall waren fünf Menschen ums Leben gekommen. Es hatte zudem 17 Schwerverletzte gegeben.
28. September
Boxen 1947 – In Frankfurt am Main hatte der 42-jährige ehemalige Weltmeister im Schwergewicht, Max Schmeling, sein Comeback gefeiert. Er hatte in der 7. Runde durch K. o. seinen Gegner Werner Vollmer aus Magdeburg besiegt.
28. September
Berlin 1947 – Zum ersten Mal nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte Yehudi Menuhin wieder in Berlin konzertiert. Er war mit den Berliner Philharmonikern aufgetreten.
29. September
Palästina 1947 – In Haifa waren zehn Menschen bei einem Bombenanschlag auf das Polizeipräsidium ums Leben gekommen. Mehr als 50 Menschen waren verletzt worden.
30. September
UNO 1947 – Als neues Vollmitglied war Pakistan und der Jemen in die UNO aufgenommen worden.
30. September
Indien 1947 – In einem Lager im Westpandschab waren etwa 1.000 moslemische Flüchtlinge ertrunken. Nach mehrtägigen Regenfällen war der Fluss Beas über die Ufer getreten.
30. September
USA 1947 – Im US-Bundesstaat New Mexico waren Versuchsreihen mit Weiterentwicklungen erbeuteter deutscher Marschflugkörper vom Typ V-1 auf dem US-Luftwaffenstützpunkt White Sands durchgeführt worden.
30. September
Sowjetische Zone 1947 – In einem Schreiben an den Alliierten Kontrollrat (AKR) hatte der Parteivorstand der SED die Einsetzung einer deutschen Zentralverwaltung, die Aufhebung der Zonengrenzen, einen Nachrichtenaustausch in ganz Deutschland und eine Volksabstimmung über einen deutschen Friedensvertrag gefordert.
30. September
Sowjetische Zone 1947 – Die sowjetische Militäradministration (SMAD) hatte den Wiederaufbau des Pergamon-Museums, des Zeughauses und der Nationalgalerie in Berlin befohlen. In Berlin-Treptow hatte der Bau eines Ehrenmals der Roten Armee begonnen.
30. September
Deutschland 1947 – Auf Einladung des ehemaligen Herausgebers Hans-Werner Richter, hatten sich die ehemaligen Mitarbeiter der Zeitschrift „Der Ruf“ in Bannwaldsee bei Füssen (Bayern) versammelt. Sie lasen sich ihre Manuskripte vor. Dies war die Geburtsstunde der literarischen Avantgard-Gruppe „Gruppe 47“ geworden.
September 1947 Deutschland in den Nachrichten
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