Juni 1984 - Die BRD versagte bei der
Fußball-Europameisterschaft
Das Abschneiden der BRD bei der Fußball-EM in
Frankreich kostete den Nationaltrainer Jupp Derwall
seinen Trainerposten. Die Mannschaft war in der
Vorrunde ausgeschieden. Dafür schrieb Frankreich
Fußball-Geschichte und erkämpfte sich mit dem
EM-Titel die bisher beste Leistung in seiner
fußballerischen Historie. Die Europameisterschaft
war neben den weltpolitischen Schlagzeilen das
vorrangigste Ereignis des Monats gewesen. Allerdings
waren auch die Vorbereitungen zur Sommerolympiade in
Los Angeles ein Thema, denn die Länder des
Ostblocks, außer Rumänien und China, sagten ihre
Teilnahme ab. Angefangen hatte dieser Boykott mit
der Absage der UdSSR. Der große Bruder rief und alle
folgten. Schade. Noch bedauerlicher war der tödliche
Unfall, den die Würzburgerin Sonja Sterzinger bei
einem Sturz ihres Pferdes erlitt. Dieser Vorfall
überschattete die Military-Meisterschaften im
bayerischen Achselschwang.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1984
1. Juni
FDP 1984 – Der FDP-Parteivorsitzende der FDP
Hans-Dietrich Genscher (*1927) wiederholte in
Münster (Nordrhein-Westfalen) auf dem
Bundesparteitag der FDP, der bis zum 3. Juni
dauerte, seine Rücktritts-Ankündigung vom
Parteivorsitz für spätestens 1986.
1. Juni
Niederlande 1984 – Ihre Entscheidung über die
Stationierung von Marschflugkörpern im Rahmen der
NATO-Verpflichtung verschob die niederländische
Regierung bis zum November 1985.
1. Juni
Großbritannien 1984 – Nach den schweren, mehrere Tag
andauernden Schlägereien zwischen streikenden
britischen Bergleuten und der Polizei wurde der
britische Gewerkschaftsführer Arthur Scargill
(*1938) verhaftet. In Großbritannien befanden sich
etwa 130.000 Kumpel seit dem 15. März im Ausstand.
Dieser Ausstand dauerte bis zum Anfang des Jahres
1985. Die Folge waren Entlassungen, von denen etwa
20.000 Arbeiter betroffen waren. Der Streik richtete
sich gegen die geplante Schließung von zwanzig
Zechen.
1. Juni
Frankfurt am Main 1984 – Am Museumsufer der
Messestadt Frankfurt am Main eröffnete der
Oberbürgermeister der Stadt, Walter Wallmann
(1932-2013) das Deutsche Architekturmuseum.
2. Juni
BRD 1984 – Erstmals trafen sich Vertreter von
Elterninitiativen aus der gesamten Bundesrepublik in
Essen, weil sie Maßnahmen gegen die Kinderkrankheit
„Pseudokrupp“ einForderten. Nach Vermutungen von
Ärzten wurde dieser lebensgefährliche
Erstickungshusten durch die Belastung der Luft mit
Schwefeldioxyd, die stetig zunimmt, verursacht.
2. Juni
Dortmund 1984 – In Dortmund (Nordrhein-Westfalen)
wurde die erste U-Bahnstrecke mit einem Volksfest
eröffnet. Die 8,3 km lange Strecke führte von
Hacheney bis zur Schützenstraße.
2. Juni
Military-Meisterschaften 1984 – Im bayerischen
Achselschwang, einer Reitanlage in Utting am
Ammersee, erlitt die 24-jährige Würzburger Reiterin
Sonja Sterzinger bei den bundesdeutschen
Military-Meisterschaften bei dem Sturz ihres Pferdes
schwere Verletzungen, an denen sie verstarb.
3. Juni
Olympiade 1984 – Es stand nach Ablauf der Meldefrist
fest, dass an den Olympischen Spielen 1984 in Los
Angeles Sportler aus 142 Ländern teilnehmen würden.
Aus dem Ostblock hatten 13 Nationen die Teilnahme
boykottiert. Nur Rumänien und China hatten sich der
Entscheidung zum Boykott, die von der UdSSR
initiiert worden war, nicht angeschlossen.
3. Juni
Aschaffenburg 1984 – Ein britischer Senkrechtstarter
stürzte während eines Schaufliegens bei
Aschaffenburg (Bayern) ab. Ein Zuschauer kam dabei
ums Leben. Der Pilot der Unglücksmaschine konnte
sich mit dem Schleudersitz retten.
3. Juni
BRD 1984 – Der Gala-Abend zu Ehren des scheidenden
Deutschen Bundespräsidenten Karl Carstens
(1914-1992) stand unter dem Motto „Käpt’n, good
bye“. Aus diesem Anlass überreichte der
Schlagersänger Udo Jürgens (*1934) Karl Carstens
seine neueste Langspielplatte.
3. Juni
Formel-1 1984 – Aufgrund heftiger Regenfälle musste
der sechste Lauf zur Fahrer-Weltmeisterschaft der
Formel-1, das Rennen um den Großen Preis von Monaco,
nach der Hälfte der Distanz abgebrochen werden.
Somit wurde Alain Prost (*1955) Frankreich Sieger.
4. Juni
Bonn/Südafrika 1984 – Als der südafrikanische
Ministerpräsident Pieter Willem Botha (1916-2006) zu
einem Besuch in der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn
weilte, kam es zu Protestkundgebungen gegen die
Apartheidpolitik der weißén Minderheitsregierung in
Südafrika.
5. Juni
Indien 1984 – Im indischen Bundesstaat Punjab wurde
der „Goldene Tempel“, das Heiligtum der Sikh, von
Spezialeinheiten der indischen Armee gestürmt. In
dem Tempel hielten sich seit zwei Jahren Hunderte
militanter Sikhs verschanzt. Bei der Erstürmung
kamen mehr als 1.000 Menschen ums Leben.
5. Juni
US-Präsident 1984 – Der US-amerikanische Präsident
Ronald Reagan (1911-2004) wurde während seines
zehntägigen Aufenthaltes in Europa von der
britischen König Elisabeth II. (*1926) im
Buckingham-Palast zu einem Mittagessen empfangen. Am
Tag darauf reiste Reagan weiter in die Normandie
nach Frankreich.
5. Juni
Vietnam 1984 – In der vietnamesischen
Ho-Chi-Minh-Stadt (früher Saigon) begann eine
zweitägige Konferenz der drei Staaten Indochinas,
Vietnam, Laos, Kambodscha. Sie hatte eine
Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem, kulturellem und
wissenschaftlich-technischem Gebiet zum Thema.
6. Juni
Baden-Württemberg 1984 – Der am 25. März gewählte
baden-württembergische Landtag wählte
Lothar Späth
(*1937) von der
CDU zum Ministerpräsidenten des
Bundeslandes. Späth hatte dieses Amt bereits 1978
angetreten.
6. Juni
Bonn 1984 – Der Besuch des südafrikanischen
Ministerpräsidenten Pieter Willem Botha (1916-2006)
in der Bundesrepublik ging zu Ende. Er war von
heftigen Protestkundgebungen gegen das
Apartheidregime begleitet gewesen.
6. Juni
Normandie 1984 – Acht Staats- und Regierungschefs
der Alliierten des Zweiten Weltkriegs gedachten der
Landung in der Normandie vor 40 Jahren.
7. Juni
BRD 1984 – In Bonn wurde der Abschlussbericht zur
Aufklärung um General Günter Kießling () vom
parlamentarischen Untersuchungsausschuss vorgelegt.
Vor allem die Tätigkeit des Militärischen
Abschirmdienstes (MAD) wurde darin kritisiert.
7. Juni
Hessen 1984 – Der Hessische Landtag in Wiesbaden
wählte mit den Stimmen der Grünen und der
Sozialdemokraten Holger Börner (1931-2006) von der
SPD zum neuen Ministerpräsidenten des Bundeslandes.
7. Juni
Frankfurt am Main 1984 – In Frankfurt am Main wurde
am Schaumainkai das Deutsche Filmmuseum eröffnet.
7. Juni
Die Lyrikerin Sarah Kirsch (1935-2013) wurde von der
Stadt Homburg mit dem zum zweiten Mal vergebenen
Hölderlin-Preis ausgezeichnet.
8. Juni
Bonn 1984 – In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn
verabschiedete der Deutsche Bundestag die so
genannte Milchrente für die deutschen Bauern als
Ausgleich für die EG-Sparbeschlüsse. Für zehn Jahre
sollten jährlich 100 DM für den Verzicht auf eine
Tonne Garantiemenge gezahlt werden.
8. Juni
Lübeck 1984 – Wegen unerlaubter Ausfuhr
technologischer Ausrüstungen in die Sowjetunion
erhob die Staatsanwaltschaft des Landgerichts in
Lübeck Anklage gegen zehn Deutsche. Ihnen wurde
vorgeworfen, gegen das Außenwirtschaftsgesetz in den
Jahren zwischen 1978 und 1984 verstoßen zu haben. Es
handelte sich unter anderem um den nach
Embargobestimmungen der USA verbotenen Export von
US-amerikanischen Computern oder hochwertigem
elektronische Zubehör.
9. Juni
London 1984 – In der britischen Hauptstadt London
ging nach drei Tagen das zehnte Gipfeltreffen der
Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten
westlichen Industrieländer zu Ende. Den Schwerpunkt
der Verhandlungen bildeten die Schuldenprobleme der
Länder der Dritten Welt und die Hochzinspolitik der
Vereinigten Staaten.
9. Juni
Mannheim 1984 – Bei den
Olympia-Qualifikations-Wettbewerben in Mannheim
(Baden-Württemberg) erzielte Jürgen Hingsen (*1958)
mit 8798 Punkten einen neuen Weltrekord im
Zehnkampf.
9. Juni
Tennis 1984 – Die US-amerikanische Tennisspielerin
Martina Navratilova (*1956), die aus der
Tschechoslowakei gewann in Paris (Frankreich) die
französischen Tennismeisterschaften. Sie war damit
Gesamtsiegerin der Grand-Slam-Turniere.
10. Juni
Kunst 1984 – Künstler aus 32 Ländern zeigten ihre
Werke auf der 41. Kunst-Biennale, die in Venedig
eröffnet wurde. Außerdem wurden die Dokumentation
„Kunst im Spiegel“ und die Sonderschau „Kunst,
Umwelt, Szene“ präsentiert.
10. Juni
Weltrekord 1984 – Im schwäbischen Eberstadt
übersprang der Chinese Zhu Jianhua (*1963) aus
Schanghai beim Hochsprungwettbewerb 2,39 m und
stellte damit einen neuen Weltrekord auf.
10. Juni
Radrennen 1984 – Der Italiener Francesco Moser
(*1951) wurde nach dem letzten Etappenziel des Giro
d’Italia Sieger des traditionellen Radrennens vor
Laurent Fignon (1960-2010) aus Frankreich.
11. Juni
USA 1984 – Den Vereinigten Staaten gelang es zum
ersten Mal in der Entwicklung von
Raketenabwehrsystemen, ein Geschoss außerhalb der
Erdatmosphäre durch ein anderes Geschoss zu
zerstören.
11. Juni
Italien 1984 – Der 62-jährige Generalsekretär der
Kommunistischen Partei Italiens, Enrico Berlinguer,
starb in Padua. Er war am 22. Mai 1922 in Sassari
(Italien) geboren worden.
11. Juni
DDR 1984 – In der Hauptstadt der DDR, Berlin (Ost),
ging das dreitägige Treffen der
DDR-Jugendorganisation Freie Deutsche Jugend (FDJ)
zu Ende. An der „Kampfdemonstration für das
sozialistische Vaterland“, nahmen 750 Jugendliche
aus der DDR teil. Die Kampfdemonstration hatte den
Höhepunkt der Veranstaltung gebildet.
12. Juni
Frankfurt am Main 1984 – Im hessischen Frankfurt am
Main setzte das dortige Sozialgericht den Erlass der
Bundesanstalt für Arbeit „außer Anwendung“. Es
hatten Arbeitnehmer in Betrieben, die als Folge des
Streiks in der Metallindustrie stillgelegt werden
mussten, kein Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld
erhalten.
12. Juni
Papst Johannes Paul II. 1984 – Auf dem Schweizer
Flughafen Zürich-Kloten wurde das Kirchenoberhaupt
Papst Johannes Paul II. (1920-2005) vom
schweizerischen Bundespräsidenten Leon Schlumpf
(1925-2012) zu seinem sechstägigen Aufenthalt
empfangen. Der Papst stattete auch dem
Weltkirchenrat in Genf einen Besuch ab, dem mehr als
300 nichtkatholische Kirchen der Welt angehören.
12. Juni
Libanon 1984 – Das Parlament des
Libanon sprach dem
neuen Ministerpräsidenten Raschid Karami (1921-1987)
das Vertrauen aus. Es ermächtige ihn, neun Monate
lang per Dekret zu regieren.
12. Juni
Fußball-EM 1984 – In Frankreich begann die siebte
Fußball-Europameisterschaft.
13. Juni
Nordrhein-Westfalen 1984 – Der
nordrhein-westfälische Landtag verabschiedete ein
Gesetz, das festlegte, dass Kinder aus sozial
schwachen Familien als Ausgleich für die Abschaffung
des Schüler-BAföG Unterhaltsbeihilfen erhalten
sollten.
Argentinien/Spanien 1984 – Der Präsident
Argentiniens, Raúl Alfonsín (1927-2009) beendete
einen zweitägigen offiziellen Besuch in Spanien. Er
setzte seine Reise anschließend auf privater Basis
bis zum 16. Juni fort. Er besuchte im nordspanischen
Galizien den Geburtsort seines Großvaters, der zu
Beginn des Jahrhunderts nach Argentinien
ausgewandert war.
14. Juni
Moskau 1984 – In der sowjetischen Hauptstadt
Moskau
endete die zweitägigen „Wirtschaftsberatungen der
Mitgliedsländer des RGW auf höchster Ebene“. Es war
die dritte Außerordentliche Tagung des
Wirtschaftsbündnisses der Länder des Ostblocks, an
denen die Regierungschefs teilnahmen.
14. Juni
Saarland 1984 – Vom saarländischen Umweltministerium
wurde die endgültige Stilllegung der
Altölverbrennungsanlage der „Gesellschaft für die
Verbrennung von Abfallstoffen“ verfügt. Der Grund
war, dass bei unsachgemäßer Vernichtung von Altöl
Dioxin ausgetreten war.
15. Juni
BRD 1984 – In zahlreichen bundesdeutschen Städten
erschienen wegen des Druckerstreiks keine
Tageszeitungen. So konnte beispielsweise die
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ von 14. bis 24.
Juni nicht produziert werden.
15. Juni
DDR 1984 – In der DDR wählte die Volkskammer die
beiden Politiker Egon Krenz (*1937) und Günter
Mittag (1926-1994) zu stellvertretenden
Staatsratsvorsitzenden.
15. Juni
Kunst 1984 – In Dresden (DDR) wurde anlässlich des
100. Geburtstages des Malers und Zeichners Josef
Hegenbarth (1884-1962) eine Ausstellung eröffnet.
Die bisher größte Werkschau des Künstlers war mit
700 seiner Arbeiten die größte bisher. Die
Präsentation dauerte bis zum 17. Oktober.
16. Juni
Europa/China 1984 – Seine Europareise, die der
chinesische Ministerpräsident Chao Tzu-yang () am
30. Mai begonnen hatte, endete. Der Politiker hatte
dabei mit den Regierungen Frankreichs, Belgiens,
Schwedens, Dänemarks, Norwegens und Italiens vor
allem mit Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit
diskutiert.
17. Juni
Europaparlament 1984 – Die konservativen,
christdemokratischen und liberalen Parteien konnten
nach der zweiten Direktwahl zum Europaparlament ihre
gemeinsame Mehrheit behaupten. In den zehn
wahlberechtigten EG-Staaten erzielten die Grünen als
auch die Rechtsextremen Stimmengewinne.
17. Juni
Rheinland-Pfalz/Saarland 1984 – Die CDU erhielt bei
den Kommunalwahlen in
Rheinland-Pfalz 45,5 Prozent
der abgegebenen Stimmen. Die Partei war damit als
Sieger aus der Wahl hervorgegangen. Im Saarland, wo
ebenfalls Stadt- und Gemeindewahlen stattfanden,
konnte die SPD mit 45,6 Prozent der Stimmen die
Mehrheit auf sich vereinigen.
17. Juni
BRD 1984 – In der Bundesrepublik ergab eine
Meinungsumfrage der Friedensbewegung vor den
Wahllokalen über die Raketenstationierung eine
Ablehnung der Befragten von 88 Prozent.
17. Juni
Polen 1984 – Seit der Verhängung des Kriegsrechts im
Jahr 1980 fanden in Polen Kommunalwahlen statt. Die
verbotene Gewerkschaft „Solidarität“ hatte dazu
aufgeFordert, diese Wahlen zu boykottieren. So
betrug die Wahlbeteiligung deshalb nur 75 Prozent.
Ansonsten war eine Beteiligung von mehr als 95
Prozent in den Ostblockländern üblich.
17. Juni
Luxemburg 1984 – Die oppositionelle Luxemburgische
Sozialistische Arbeiterpartei (LSAP) konnte bei den
Luxemburger Parlamentswahlen Stimmengewinne in Höhe
von 9 Prozent gegenüber 1979 für sich erzielen. Sie
erhöhte mit 31,8 Prozent der Stimmen die Zahl der
Abgeordnetensitze von 14 auf 22. Mit 25 Sitzen blieb
die Christliche Volkspartei stärkste Fraktion im
Parlament.
18. Juni
Hamburg 1984 – Der Chemiefirma Boehringer wurde vom
Hamburger Verwaltungsgericht untersagt, weiterhin
dioxinhaltige Abfälle auf dem Werksgelände zu
lagern. Daraufhin gab das Unternehmen am 20. Juni
die Schließung des Werkes zum 31. Dezember 1984
bekannt.
19. Juni
Brasilien 1984 – Der Präsident von Peru, Fernando
Belaúnde Terry (1912-2002) und Brasiliens Präsident,
João Baptista de Oliviera Figueiredo (1918-1999),
beendeten in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia
ihre zweitägigen Gespräche über die Verschuldung der
südamerikanischen Länder. Sie Forderten die
westlichen Industrienationen auf, ihre Finanz- und
Handelspolitik zu ändern.
19. Juni
Kiel 1984 – Die diesjährige Kieler Woche wurde vom
Bundespräsidenten Karl Carstens (1914-1992)
eröffnet. Sie gehört zu den bekanntesten
internationalen Segelregatten. Die kulturellen
Veranstaltungen im Rahmen der Kieler Woche standen
unter dem Motto „Frieden erleben, erhalten,
gestalten“.
20. Juni
USA 1984 – Der US-amerikanische Senat in Washington
lehnte mit 55 zu 41 Stimmen den teilweisen Abzug der
in Europa stationierten US-Truppen ab, falls die
europäischen Bündnispartner ihre
Verteidigungspflichten nicht erfüllen würden. Von
dem Gremium wurde allerdings dafür plädiert, die
Truppenstärke auf den gegenwärtigen Stand von
326.000 Mann „einzufrieren“.
20. Juni
Westeuropäische Union 1984 – Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher (*1927) Forderte in seiner
Eigenschaft als amtierender Vorsitzender des
Ministerrats der Westeuropäischen Union (WEU) vor
der Beratenden Versammlung der WEU in Paris zum
Ausbau der verteidigungspolitischen Zusammenarbeit
auf.
21. Juni
Ungarn 1984 – Zu einem dreitägigen Besuch traf
Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017) in der ungarischen
Hauptstadt Budapest ein. Vor allem die
Ost-West-Beziehungen und der Umweltschutz waren
Gegenstand der Gespräche.
21. Juni
BRD/Druckindustrie 1984 – Einen Vermittlungsversuch
in der Tarifauseinandersetzung von CDU-Politiker
Kurt Biedenkopf (*1930) lehnten die Arbeitgeber ab.
Biedenkopf hatte eine Verkürzung der
Jahresarbeitszeit durch mehr freie Tage und die
Beibehaltung der 40-Stunden-Woche vorgesehen.
21. Juni
Kolumbien 1984 – In der kolumbianischen Stadt
Cartagena fand eine Konferenz statt, an der elf
lateinamerikanische Schuldnerländer teilnahmen.
Unter anderem Forderten sie von den internationalen
Banken eine umgehende Zinssenkung.
22. Juni
West-Berlin 1984 – Die rechtlich umstrittene
Fluoridierung des Trinkwassers in der Stadt wurde
vom Senator für Gesundheit in West-Berlin
befürwortet.
22. Juni
Gera/DDR 1984 – Die 20. Arbeiterfestspiele der DDR
begannen in der thüringischen Stadt Gera. Sie
dauerten bis zum 24. Juni. Auf den 573
Veranstaltungen traten rund 1.500 Berufs- und 13.000
Laienkünstler auf.
22. Juni
Bayern 1984 – Die Ehefrau des bayerischen
Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß (1915-1988),
Marianne Strauß (1930-1984), kam bei einem
Verkehrsunfall ums Leben.
23. Juni
Frankreich/Sowjetunion 1984 – Der zweitägige
offizielle Besuch des französischen
Staatspräsidenten
François Mitterrand (1916-1996) in
der Sowjetunion endete. Mitterrand hatte neben
politischen und wirtschaftlichen Gesprächen mit
Staats- und Parteichef Konstantin U. Tschernenko
(1911-1985) die Verbannung des Bürgerrechtlers
Andrei D. Sacharow (1921-1989) thematisiert.
23. Juni
West-Berlin 1984 – Der erste Wagen der West-Berliner
Magnetschwebebahn wurde auf sein Untergestell
gesetzt. Die 600 Meter lange Versuchsstrecke sollte
bis zum Jahresende bis zum Kemperplatz
fertiggestellt sein.
24. Juni
München 1984 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München eröffnete Bundesinnenminister Friedrich
Zimmermann (1925-2012) von der CSU die Multilaterale
Umweltkonferenz. An der Konferenz nahmen Vertreter
aus 31 Ländern, einschließlich des Ostblocks, und
aus vier internationalen Organisationen teil. Sie
dauerte bis zum 27. Juni.
24. Juni
Frankreich 1984 – In der französischen Hauptstadt
Paris kam es erneut zu Massenprotesten gegen die
geplante, landesweite Schulreform. Diese sah eine
drastische Beschränkung für das Privatschulwesen
vor.
24. Juni
BRD 1984 – Wegen der Flick-Parteispenden-Affäre trat
Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff
(1926-2009) von der
FDP von seinem Amt zurück. Sein
Nachfolger wurde sein Parteigenosse Martin Bangemann
(*1934).
25. Juni
NATO 1984 – Der Brite Peter Alexander Lord
Carrington (*1919) übernahm das Amt des
NATO-Generalsekretärs. Er trat die Nachfolge des
Niederländers Joseph Luns (1911-2002) an.
26. Juni
BRD/DDR 1984 – Wegen „Überlastung“ stellte die
Ständige Vertretung der Bundesrepublik in der
DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) den öffentlichen
Besucherverkehr ein. Mehr als 50 DDR-Bürger hielten
sich in der Vertretung auf. Sie wollte ihre Ausreise
erzwingen. Am 31. Juli wurde die Vertretung unter
verstärkten Sicherheitsmaßnahmen wieder geöffnet.
26. Juni
Europäische Gemeinschaft 1984 – Im Streit um den
Beitrag Großbritanniens für die Europäische
Gemeinschaft (EG) war es zu einem Ergebnis bei dem
Gipfeltreffen im französischen Fontainebleau
gekommen. Großbritannien erhielt eine Rückzahlung.
Seine Beiträge ab 1985 wurden zudem gesenkt.
26. Juni
Fußball 1984 – Der Trainer der deutschen
Fußballnationalmannschaft, Jupp Derwall (), gab
seinen Rücktritt bekannt. Er zog damit die
Konsequenz aus dem schlechten Abschneiden der
deutschen Elf bei den Europameisterschaften in
Frankreich. Die Deutschen waren bereits in der
Vorrunde ausgeschieden.
27. Juni
EG 1984 – Der französische Staatspräsident François
Mitterrand (1916-1996) stattete zum Abschluss der
turnusmäßigen EG-Präsidentschaft Frankreichs den
Regierungen Spaniens und Portugals einen Besuch ab.
Dabei versicherte er, dass Frankreich sich weiterhin
für die Aufnahme der beiden Länder in die
Europäische Gemeinschaft einsetzen werde.
27. Juni
Südwestdeutschland 1984 – Der Schlichtungsvorschlag
des Gewerkschafters und SPD-Politikers Georg Leber
(1920-2012), der eine Arbeitszeitverkürzung auf 38,5
Wochenstunden vorsah, stieß bei den Verhandlungen
der Tarifpartner der Metallindustrie auf Zustimmung,
so dass eine Einigung erzielt werden konnte. Damit
zeichnete sich ein Ende des seit Mai andauernden
Metallerstreiks in Südwestdeutschland ab.
27. Juni
Fußball-Europameisterschaft 1984 – Im Endspiel um
die Fußball-Europameisterschaft gewann Frankreich
gegen die Mannschaft aus Spanien mit 2:0. Der
Europameister-Titel war der bis dato größte Erfolg
in der Fußballgeschichte Frankreichs. Die Mannschaft
der Bundesrepublik war bereits in der Vorrunde
ausgeschieden.
28. Juni
USA 1984 – Bei seiner Rückkehr von einer am 23. Juni
begonnenen Reise nach Mittelamerika und Kuba
erklärte der farbige Bewerber für die
Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei
in den USA, Jesse L. Jackson (*1941), dass die
Kriegsbereitschaft in diese Region gefährlich
zunehmen würde und es nunmehr an der Zeit sei, dem
Töten dort ein Ende zu machen.
28. Juni
Bundesregierung 1984 – Zur Unterstützung schwangerer
Frauen beschloss die Bundesregierung in Bonn die
Gründung einer Stiftung „Mutter und Kind – Schutz
des ungeborenen Lebens“. Sie sollte Not leidenden
Müttern im Einzelfall bis zu 5.000 DM Unterstützung
gewähren.
29. Juni
Schweden/DDR 1984 – Der schwedische
Ministerpräsident Olof Palme (1927-1986) traf zu
einem zweitägigen Arbeits- und Staatsbesuch in der
DDR ein. Palme und der Gastgeber
Erich Honecker
(1912-1994) appellierten in einer gemeinsamen
Erklärung, die Entspannungspolitik zwischen Ost und
West fortzuführen.
30. Juni
Kanada 1984 – In Kanada wurde John Naptier Turner
(*1929) als neuer Ministerpräsident des Landes in
Montreal vereidigt. Der liberale Politiker löste
damit Pierre Elliott Trudeau (1919-2000) als
Regierungschef ab und Vorsitzenden der Liberalen ab.
Trudeau hatte das Regierungsamt seit Jahren inne,
von kurzen Unterbrechungen abgesehen. Er hatte
aufgrund verstärkter Kritik seine Rücktritt erklärt.
Juni 1984 Deutschland in den Nachrichten
50 Jahre "I have a dream": Was Europa von Martin
Luther King lernen kann
Tagesspiegel
Juni 1984. Gemeinsam mit zwei anderen Bürgerrechtlern
war Andrew Goodman – ein Freund und Klassenkamerad des
späteren Sängers Paul Simon – nach Meridian im
US-Bundesstaat Mississippi gefahren. Dort wollten sie
Schwarzen dabei helfen, sich ....
>>>
Werbung
<<
Das
geschah
1983
|
Das geschah 1985 >>