Juli 1984 - Neuer Bundespräsident für die BRD
Der CDU-Politiker, der sich landesweit großer
Beliebtheit erfreute, Richard von Weizsäcker, trat
nach Karl Carstens als neuer Bundespräsident sein
Amt an. In Liechtenstein hatten die Herren in den
oberen Reihen eine weitaus schwerere Entscheidung zu
treffen. Sie stimmten über die Einführung des
Wahlrechts für Frauen ab. Der weiblichen Bevölkerung
wurde das nun zwar zugestanden, allerdings nur mit
knapper Mehrheit der Wahlberechtigten Herren. Das
Mittelalter ließ grüßen. Wenigstens konnten in der
Bundesrepublik die Arbeitskämpfe beendete werden.
Druck- und Metallindustrie waren mit einem
Kompromiss einverstanden und die Arbeit konnte
weitergehen. Die Sowjetunion rügte die DDR
öffentlich wegen ihrer Annäherung an die BRD. An
einem Millionenkredit änderte, für den die BRD die
Bürgschaft übernommen hatte, änderte diese Kritik
nichts. Da war sich die DDR selbst am nächsten.
Erfreulich aber, und das nicht nur für die Schweiz
und Italien, dass nach mehr als zehn Jahren der Lago
Maggiore und der Luganer See für die Badelustigen
wieder freigegeben werden konnte. Die Wasserqualität
bestand die nötigen Tests.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1984
1. Juli
BRD 1984 – In der bundesdeutschen Hauptstadt wurde
von den Abgeordneten von Bundesrat und Bundestag der
CDU-Politiker Richard von Weizsäcker (*1920) als
sechster deutscher Bundespräsident vereidigt.
1. Juli
Liechtenstein 1984 – Die männlichen Wahlberechtigten
im Fürstentum Liechtenstein entschieden sich mit
knapper Mehrheit für die Einführung des
Frauenwahlrechts in ihrem Land.
1. Juli
Arbeitskampf/BRD 1984 – Der Arbeitskampf in der
Metallindustrie wurde beendet. Es konnte eine
Regelarbeitszeit von 38,5 Stunden unter Zulassung
von Ausnahmeregelungen vereinbart werden. Wenige
Tage später beendete auch die Druckindustrie ihren
Arbeitskampf. Der Kompromiss aus der Metallindustrie
wurde übernommen.
1. Juli
Fußball 1984 – Für die höchste Ablösesumme, die in
der Geschichte des Fußballs bis dato jemals gezahlt
wurde, wechselte der argentinische Nationalspieler
Diego Armando Maradona (*1960) vom FC Barcelona zum
AC Neapel. Es waren umgerechnet fast 22 Millionen DM
gewesen.
2. Juli
BRD 1984 – In
Bonn beschloss das Bundeskabinett den
Haushaltsentwurf des Folgejahres. Das Gesamtvolumen
für 1985 betrug 260 Millionen DM, die
Neuverschuldung 23,9 Milliarden DM.
2. Juli
RAF 1984 – In Frankfurt am Main (Hessen) wurden in
einer Wohnung sechs mutmaßliche Mitglieder der
Roten-Armee-Fraktion (RAF) verhaftet. Unter den
Festgenommenen befand sich Helmut Pohl (*1943).
Dieser wurde von den bundesdeutschen
Sicherheitsbehörden zu den führenden Köpfen der
Terroristenvereinigung gezählt.
3. Juli
Polen 1984 – Gegen den polnischen Pater Jerzy
Popieluszko (1947-1984) wurde von einem Warschauer
Gericht Anklage erhoben wegen „Missbrauch des
geistlichen Amtes“. Dem in der polnischen Hauptstadt
Warschau amtierenden Priester wurde vorgeworfen,
dass er während seiner Sonntags-Predigten für die
verbotene Gewerkschaft „Solidarität“ eingetreten
sei.
3. Juli
Tierschutz 1984 – Auf St. Paul und weiteren Inseln
der Aleuten (US-Bundesstaat Alaska) begann trotz
massiver Protest von Tierschützern die diesjährige
Robbenjagd.
4. Juli
BRD/Lateinamerika 1984 – Eine bis zum 12. Juli
andauernde Reise nach Argentinien und Mexiko trat
Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017) an. Das war der
erste offizielle Besuch eines deutschen
Regierungschefs in Staaten Lateinamerikas. Die
Regierungssprecher in Bonn betonten, dass der
Bundeskanzler nicht die Absicht habe, als Vermittler
oder Unterhändler in der Frage der Auslandsschulden
aufzutreten. Sie wollten damit die an den
Kanzlerbesuch geknüpften hohen Erwartungen dämpfen.
4. Juli
DDR/Griechenland 1984 – Der griechische
Ministerpräsident Andreas Papandreou (1916-1996)
traf zu einem Staatsbesuch in der DDR ein.
4. Juli
Libanon 1984 – Die libanesische Armee übernahm nach
dem Abzug der UN-Truppen für Groß-Beirut die
Kontrolle über die wichtigsten Zentren der Stadt
gemäß dem UN-Sicherheitsplan.
4. Juli
Düsseldorf 1984 – Die Friedrich Flick
Industrieverwaltung KGaA verkaufte einer Mitteilung
aus Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) zufolge die
Edelstahlwerke „Buderus“. Die Hauptanteile am 32,5
Millionen-DM-Grundkapital der Werke gab sie an die
Berliner Handels- und Frankfurter Bank in Frankfurt
am Main ab.
4. Juli
Karlsruhe 1984 – Ein Krefelder Arzt wurde vom
Bundesgerichtshof in Karlsruhe vom Vorwurf der
versuchten Tötung durch unterlassene Hilfeleistung
freigesprochen. Der Arzt hatte auf Wunsch einer
todkranken Patientin auf lebenserhaltende Maßnahmen
verzichtet.
5. Juli
Großbritannien 1984 – In der britischen Hauptstadt
London scheiterte die Entführung des nigerianischen
Exilpolitikers Umaro Dikko (*1936). Er sollte in
einer als Diplomatengepäck deklarierten Kiste nach
Lagos geflogen werden. Die Regierung in Lagos
beteuerte auf die britischen Vorwürfe hin, nichts
mit der Entführung zu tun zu haben. Sie forderte
aber die Auslieferung Dikkos wegen Korruption.
5. Juli
Flugzeugentführung 1984 – Ein Airbus der Indian
Airlines mit 264 Personen an Bord wurde von acht
militanten Sikhs nach Pakistan entführt.
5. Juli
West-Berlin 1984 – Ein seit Mitte Juni andauernder
Streik von Akkordarbeitern wurde nach Einigung der
Tarifparteien im Bauhauptgewerbe in West-Berlin
beendet. Es war ein Kompromiss erzielt worden bei
der Hauptforderung nach einer Veränderung im
Lohnsystem.
5. Juli
Schweiz 1984 – Die Wasserqualität des Lago Maggiore
bei Locarno (Schweiz) hatte sich nach jüngsten
Untersuchungen soweit verbessert, dass für Badende
keine gesundheitlichen Gefahren mehr bestanden. Nach
dem Anschluss zahlreicher Gemeinden an Kläranlagen
wurde auch der Luganer See (Schweiz und Italien) für
Badende wieder freigegeben. Die beiden Gewässer
waren vor 13 Jahren gesperrt worden.
6. Juli
Druckindustrie 1984 – Wie in der Metallindustrie
bereits am 1. Juli geschehen, so beendete die
Druckindustrie nach einem 13 Wochen dauernden Streik
ebenfalls ihren Arbeitskampf. Sie übernahm den
Kompromiss der Metallbranche, der eine
Regelarbeitszeit von 38,5 Stunden unter Zulassung
von Ausnahmen beinhaltete.
6. Juli
Katholikentag 1984 – Auf dem Katholikentag in der
bayerischen Landeshauptstadt München kritisierte der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Kardinal Joseph Höffner (1906-1987), die
Oppositionsbewegung „Kirche von unten“. Er wies
darauf hin, dass das Christentum keine Anleitung zur
Befreiung der Menschen aus gesellschaftlichen
Zwängen sei.
7. Juli
West-Berlin 1984 – Hunderttausende verfolgten vor
dem Reichstagsgebäude im West-Berliner Stadtteil
Tiergarten das „Feuertheater“ des Wiener Künstlers
André Heller (*1947). Der Künstler hatte das
Spektakel im Rahmen des ersten Berliner
„Sommernachtstraums“ inszeniert.
7. Juli
DDR/Japan 1984 – Anlässlich des 175-jährigen
Bestehens der Humboldt-Universität in der
DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) eröffnete die
Universität in Japan eine Ausstellung, in der vor
allem Exponate aus dem Naturkundemuseum ausgestellt
wurden.
7. Juli
Fußball 1984 – Die Leitung der bundesdeutschen
Fußball-Nationalmannschaft über der Ex-Fußballstar
Franz Beckenbauer (*1945).
8. Juli
Niedersachsen 1984 – Zum neuen Spitzenkandidaten
ihrer Partei wählten die Parteigenossen der
niedersächsischen SPD Gerhard Schröder (*1944) für
die nächste Landtagswahl im Jahr 1986.
8. Juli
Tennis 1984 – In Wimbledon gewann die
US-amerikanische Tennisspielerin Martina Navratilova
(*1956) zum fünften Mal bei den
All-England-Tennismeisterschaften. Bei den Herren
holte der US-Amerikaner John McEnroe (*1959) zum
dritten Mal den Titel in den Einzelwettbewerben.
9. Juli
Spanien 1984 – In der spanischen Hauptstadt Madrid
trafen der Ministerpräsident des Landes, Felipe
Gonzalez (*1942) und sein Amtskollege aus Portugal,
Mario Soares (*1924), zu Gesprächen zusammen.
Hauptsächliches Thema des Treffens war der von den
beiden Ländern angestrebte Beitritt zur Europäischen
Gemeinschaft (EG).
9. Juli
Europäischer Gerichtshof 1984 – Von der
EG-Kommission in Brüssel (
Belgien) wurde die
Bundesrepublik vor dem Europäischen Gerichtshof in
Luxemburg verklagt wegen des Festhaltens am
deutschen Reinheitsgebotes für Bier.
9. Juli
Weltkirchenrat 1984 – In Genf (Schweiz) begann der
Zentralausschuss des Ökumenischen Rats der Kirche
seine zehntägige Jahreskonferenz. Der Methodist
Emilio Castro (1927-2013) aus Uruguay wurde zum
neuen Generalsekretär des Weltkirchenrates gewählt.
9. Juli
DDR/Italien 1984 – Zu einem zweitägigen Staatsbesuch
traf der italienische Ministerpräsident Bettino
Craxi (1934-2000) in der Deutschen Demokratischen
Republik (DDR) ein.
9. Juli
Iran 1984 – In Teheran, der Hauptstadt des Irans,
wurden 25 Menschen hingerichtet. Sie waren von einem
Revolutionsgericht des Rauschgifthandels für
schuldig befunden worden.
10. Juli
Niedersachsen 1984 – Im niedersächsischen Stade
stürzte ein Düsenjäger der deutschen Bundeswehr vom
Typ F 104 „Starfighter“ auf ein Wohnhaus. Aus dem in
Brand geratenen Haus konnte eine Frau nur noch tot
geborgen. Vier weitere Menschen waren schwer
verletzt worden. Der Pilot der Maschine hatte sich
retten können.
10. Juli
Frankfurt am Main 1984 – Der Aufsichtsrat der Alten
Oper in Frankfurt am Main (Hessen) entließ den
Manager des Hauses, Ulrich Schwab (*1941). Der Grund
für die Entlassung war die Auseinandersetzung um
eine Aufführung des Stücks von Rainer Werner
Fassbinder (1945-1982), „Der Müll, die Stadt und der
Tod“. Trotz der gegensätzlichen Ansicht des
Aufsichtsrates hatte Schwab das Stück im Rahmen der
„Frankfurter Feste“ herausbringen wollen.
11. Juli
BRD/USA 1984 – In Washington (USA) unterzeichnete
Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner
(1934-1994) ein Abkommen über den Kauf von
Flugabwehrsystemen des Typs „Patriot“ für die
deutsche Bundeswehr.
11. Juli
OPEC 1984 – In der österreichischen Hauptstadt Wien
beschloss die 70. Ministerkonferenz Erdöl
exportierender Länder (OPEC), für Rohöl den
Richtpreis von 29 US-Dollar je Barrel (158,987 DM)
und die Fördermenge von 17,5 Millionen Barrel pro
Tag einzuhalten.
12. Juli
Frankreich 1984 – In den strittigen Fragen des neuen
Schulgesetzes plädierte der französische
Staatspräsident
François Mitterrand (1916-1996) für
einen Kompromiss mit den bürgerlichen Parteien. Er
sprach sich dafür aus, dass solche Probleme der
„öffentlichen Freiheiten“ mittels Volksentscheid
gelöst werden sollten. Zugleich kündigte er eine
entsprechende Verfassungsänderung an.
12. Juli
Illustrierte „stern“ 1984 – In ihrer Nr. 29
veröffentlichte die in Hamburg erscheinende
Illustrierte „stern“ die erste Medienliste, die von
nun an wöchentlich anzeigte, was „die Deutschen am
liebsten sahen, hörten, lasen“. Die Medienliste war
von „media control“ in Auftrag gegeben worden.
12. Juli
West-Berlin 1984 – Das von Peter Zadek (1926-2009)
inszenierte Stück „Ghetto“ des israelischen
Dramatikers Jehoschua Sobol (*1939) hatte in der
Freien Volksbühne in West-Berlin Premiere. Bei
Kritik und Publikum war die Darstellung des
jüdischen Massenmordes in Form eines Musicals
umstritten.
12. Juli
München 1984 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München und in seiner östlichen Umgebung richtete
ein Unwetter mit verheerendem Hagelschlag schwere
Schäden an. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt.
Es entstanden zudem Sachschäden an Autos, Gebäuden
und anderen Gegenständen. Die Schadensbilanz belief
sich auf etwa 3 Millionen DM.
13. Juli
Polen 1984 – In der polnischen Hauptstadt Warschau
begann der Prozess gegen vier Anführer des Komitees
zur Gesellschaftlichen Selbstverteidigung (KOR)
unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das Komitee
hatte eine entscheidende Rolle bei der Gründung der
oppositionellen Gewerkschft „Solidarität“ gespielt.
13. Juli
BRD/Frankreich 1984 – Über den Abbau der
Grenzkontrollen vereinbarten die Bundesrepublik und
Frankreich ein Abkommen.
13. Juli
Fernsehen 1984 – Das Zweite Deutsche Fernsehen
(ZDF), der Österreichische Rundfunk (ORF) und die
Schweizerische Radio und Fernsehgesellschaft (SRG)
einigten sich in Mainz (Rheinland-Pfalz) über ein
Versuchsprojekt eines gemeinsamen
Satellitenprogramms. Es würde den Namen „3SAT
Satellitenfernsehen des deutschen Sprachraums
ZDF-ORF-SRG“ tragen.
14. Juli
Neuseeland 1984 – Die bisher oppositionelle Labour
Party errang bei den vorgezogenen Parlamentswahlen
in Neuseeland die Mehrheit über die bisher
regierende konservative Nationalpartei.
15. Juli
BRD 1984 – Der Grünen-Politiker Otto Schily (*1932)
riet in einem Interview des „Gießener Anzeiger“
seinen Parteifreunden, auf eine Koalition mit den
Sozialdemokraten hinzuarbeiten.
15. Juli
London 1984 – In der britischen Hauptstadt London
wurde offiziell bekannt, dass der Großverleger
Robert Ian Maxwell (1923-1991) die „Mirror“-Zeitungsgruppe
erworben hatte.
16. Juli
BRD/El Salvador 1984 – Der im Juni gewählte
Präsident von El Salvador, José Napoleón Duarte
(1925-1990), besuchte im Rahmen seiner Reise in die
Vereinigten Staaten drei Tage die Bundesrepublik. Er
traf dabei unter anderem mit Bundespräsident Richard
von Weizsäcker (*1920) und mit Bundeskanzler Helmut
Kohl (*1930) zusammen, von dem die Wiederaufnahme
der Entwicklungshilfe zugesichert wurde.
16. Juli
Thailand/Japan 1984 – Als Vergeltung für die
Nichterfüllung eingegangener Verpflichtungen von
Seiten Japans beschloss der thailändische Rat der
Wirtschaftsminister eine Handelskrieg gegen Japan.
Absprachen über den Umfang von Importen aus Thailand
hatte Japan ignoriert und Beschränkungen
durchgesetzt.
16. Juli
Bremen 1984 – In der Hoffnung, die Unfallzahlen und
auch die Lärmbelästigung minimieren zu können, wurde
auf den Autobahnen im Bereich der Stadt Bremen eine
Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h eingeführt.
Der Bremer Innensenator sollte nach zwei Jahren
entscheiden, ob der Versuch weiter fortgesetzt wird.
17. Juli
Bundesverfassungsgericht Karlsruhe 1984 – Die
Bundesregierung war nach einer Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe verpflichtet,
dem Untersuchungsausschuss der Parteispendenaffäre
alle gewünschten Flick-Akten zur Verfügung zu
stellen.
17. Juli
Frankreich 1984 – Der französische Staatspräsident
François Mitterrand (1916-1996) ernannte nach dem
überraschenden Rücktritt des Ministerpräsidenten
Pierre Mauroy (1928-2013) den bisherigen
Industrieminister Laurent Fabius (*1946) zu dessen
Nachfolger. Mauroys Regierung bestand aus einer
Koalition aus Sozialisten und Kommunisten. Der neu
ernannte Premier Fabius war mit 37 Jahren der
jüngste in diesem Amt.
18. Juli
USA 1984 – In San Francisco (US-Bundesstaat San
Francisco) wählten die Demokraten auf ihrem
Parteikonvent Walter Mondale (*1928) zum Kandidaten
für die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten
Staaten im November 1984. Erstmals wurde mit der New
Yorker Kongressabgeordneten Geraldine Ferraro
(1935-2011) eine Frau für das Amt des
Vizepräsidenten nominiert.
18. Juli
Schweiz/Großbritannien/Argentinien 1984 – In der
Schweizer Hauptstadt Bern fanden die ersten
offiziellen Konsultationen zwischen Vertretern der
Regierungen von Argentinien und Großbritannien seit
dem Falkland-Krieg 1982 statt. Die Schweiz vertrat
seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen
zwischen London und Buenos Aires die Interessen der
beiden Staaten. Einem Beamten des Schweizer
Außenministeriums zufolge handelte es sich bei den
Konsultationen um informelle Gespräche.
18. Juli
Formel-1 1984 – Von der FISA wurde der
Tyrrell-Rennstall des Briten Ken Tyrrell (1924-2001)
wegen unerlaubter Manipulationen von der weiteren
Teilnahme an den Formel-1-Rennen 1984
ausgeschlossen.
19. Juli
Vereinte Nationen 1984 – Vor dem
Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen in
Genf (Schweiz) verteidigte ein Vertreter des
DDR-Justizministeriums den Schießbefehl, der an die
Grenztruppen der DDR ausgegeben worden war. Im
Grundgesetz von 1982 sei aber grundsätzlich
festgelegt, dass das Leben der Verdächtigen „falls
möglich geschont“ werden sollte.
19. Juli
Europäische Gemeinschaft 1984 – Der bisherige
Wirtschafts- und Finanzminister Frankreichs, Jacques
Delors (*1925), wurde zum neuen Präsidenten der
EG-Kommission in Brüssel (
Belgien) ernannt. Er trat
damit die Nachfolge von Gaston Thorn (1928-2007) aus
Luxemburg an.
20. Juli
West-Berlin 1984 – An der feierlichen Veranstaltung
in West-Berlin zum Gedenken an das missglückte
Attentat auf Adolf Hitler (1889-1945) vor 40 Jahren
nahm Bundespräsident Richard von Weizsäcker (*1920)
teil.
20. Juli
Großbritannien 1984 – Die Gewerkschaften der
britischen Hafenarbeiter erzielten nach zähen
Verhandlungen mit den Arbeitgebern eine
Kompromisslösung und empfahlen den streikenden
Dockarbeitern, den Arbeitskampf zu beenden. Am 19.
Juli waren sie aus Solidarität mit den streikenden
Bergarbeitern, die seit 19 Wochen im Ausstand waren,
in den Streik getreten. Betroffen war von dem
Ausstand hauptsächlich der internationale
LKW-Verkehr.
20. Juli
Luxemburg 1984 – Der Großherzog von Luxemburg,
Heinrich von Nassau (*1955) vereidigte die neue
Regierung des Landes, die aus einer großen Koalition
aus der Christlich-Sozialen Volkspartei (CSV) und
der Luxemburgischen Sozialistischen Arbeiterpartei (LSAP)
bestand. Der CSV-Vorsitzende und bisherige
Finanzminister, Jacques Santer (*1937), wurde neuer
Ministerpräsident von Luxemburg.
20. Juli
Weltrekord 1984 – Der DDR-Sportler Uwe Hohn (*1962)
warf mit spektakulären 104,80 Metern einen neuen
Weltrekord im Speerwerfen. Daraufhin beschloss die
IAAF die technische Änderung des Sportgerätes. Uwe
Hohn ging dennoch mit dem so genannten „ewigen
Weltrekord“ in die Sportgeschichte ein.
21. Juli
BRD/Iran 1984 – In Teheran, der iranischen
Hauptstadt, traf Bundesaußenminister Hans-Dietrich
Genscher (*1927) zu einem zweitägigen Besuch ein. Es
war der erste Besuch eines westeuropäischen
Außenministers seit der islamischen Revolution von
1979 und er stieß vielfach auf Kritik.
21. Juli
Polen 1984 – Das polnische Parlament in der
Hauptstadt Warschau befürwortete anlässlich des
polnischen Nationalfeiertages eine Amnestie, die
auch für 632 politische Häftlinge gelten sollte.
22. Juli
Tour de France 1984 – In der französischen
Hauptstadt Paris gewann der Franzose Laurent Fignon
(1960-2010) die Tour de France vor seinem Landsmann
Bernard Hinault (*1954).
22. Juli
Indien 1984 – In Nordostindien hatten heftige
Monsun-Regenfälle, die seit Wochen andauerten, zu
riesigen Überschwemmungen geführt. Allein im Bezirk
Mala (Unionsstaat Westbengalen) wurden 300
Quadratkilometer überflutet, nachdem die
Uferbefestigungen des Mahananda-Flusses zerborsten
war. Etwa 200.000 Menschen verloren ihr Obdach.
23. Juli
Israel 1984 – Die oppositionelle Arbeiterpartei
unter Shimon Peres (*1923) konnte bei den
vorgezogenen Parlamentswahlen in Israel die Mehrheit
der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Ihre 44
Mandate reichten dennoch nicht für eine alleinige
Regierungsbildung aus. Der bisher von Jitzhak
Schamir (1915-2012) regierte Likud-Block verfügte
über 41 Abgeordnetensitze. Von Staatspräsident Chaim
Herzog (1918-1997) wurde der Oppositionsführer Peres
mit der Regierungsbildung beauftragt.
23. Juli
West-Berlin 1984 – Der einstige Boxer Gustav „Bubi“
Scholz (1930-2000) wurde in West-Berlin unter dem
Verdacht festgenommen, seine Frau im Alkoholrausch
erschossen zu haben.
24. Juli
Szene Kreuzberg 1984 – Das „Kunst- und Kulturzentrum
Kreuzberg“ in West-Berlin wurde von der Polizei
geräumt. Das unter dem Namen „KuKuCK“ bekannt
gewordene Haus war 1981 besetzt und seitdem als
alternatives Kulturhaus betrieben worden. In dem
Gebäude, in dem einst der Besetzerrat getagt hatte,
war zum Symbol der Berliner Hausbesetzer geworden.
24. Juli
Europaparlament 1984 – In Brüssel (
Belgien) wurde
der von den Christdemokraten nominierte Franzose
Pierre Pflimlin (1907-2000) zum neuen Präsidenten
des Europaparlaments ernannt. Er trat die Nachfolge
des Niederländers Piet Dankert (1934-2003) an.
25. Juli
Kreditbürgschaft 1984 – Von der Bundesregierung
wurde eine Bürgschaftsgarantie für einen Bankkredit
an die DDR in Höhe von 950 Millionen DM gewährt. Es
wurden gleichzeitig Erleichterungen im
innerdeutschen Reiseverkehr angekündigt.
25. Juli
Stevie Wonder 1984 – In der „Frankfurter Allgemeinen
Zeitung“ wurde von der Europatournee des
US-amerikanischen Rocksängers Stevie Wonder (*1950)
berichtet und dabei eine Bilanz der zeitgenössischen
Popkultur gezogen.
25. Juli
Unterfranken 1984 – „Autonome Tierschützer“ ließen
aus den Käfigen einer Geflügelfarm im
unterfränkischen Ort Sommerkahl im Kreis
Aschaffenburg etwa 2.000 Hühner frei. Damit
protestierten die Tierschützer gegen die
Tierquälerei in der Hühnerhaltung in dem
Massenbetrieb.
26. Juli
Sowjetunion/BRD 1984 – In der Presse der UdSSR kam
es verstärkt zu ideologischen Angriffen gegen die
Bundesrepublik Deutschland. Die Existenz einer
„deutschen Frage“ wurde bestritten. Außerdem wandte
sie sich gegen die Annäherung der beiden deutschen
Staaten in den vorangegangenen Monaten. Sie war Bonn
die „Unterhöhlung“ der sozialistischen Ordnung vor.
26. Juli
Salzburger Festspiele 1984 – Die diesjährigen
Salzburger Festspiele wurden mit der Premiere der
Oper „Macbeth“ von Giuseppe Verdi (1913-2001)
eröffnet. In der Inszenierung waren unter anderen
Ghena Dimitrova (1941-2005) und Piero Cappuccilli
(1926-2005) zu erleben.
27. Juli
Italien 1984 – Die Stadtverwaltung in der
italienischen Stadt Livorno ließ zwei vermeintliche
Skulpturen des Künstlers Amedeo Modigliani
(1884-1920) aus einem Kanal bergen. Der Künstler
soll sie vor 70 Jahren aus Enttäuschung über Kritik
durch Kollegen versenkt haben. Allerdings stellten
sich die Skulpturen später als Fälschung heraus.
28. Juli
Ost-Berlin 1984 – In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost)
wurden drei Gasbehälter gesprengt, die
Denkmalschützer als erhaltenswerte Industriebauten
eingeschätzt hatten. Dessen ungeachtet hatte die DDR
auf dem Gelände ein neues Wohngebiet in Planung
genommen.
28. Juli
Sommerolympiade Los Angeles 1984 – In Los Angeles
(US-Bundesstaat Kalifornien) wurden mit einer
aufwändigen Zeremonie die XXIII. Olympischen
Sommerspiele eröffnet. Sie dauerten bis zum 12.
August. Die Spiele wurden zum ersten Mal gänzlich
von der Privatwirtschaft finanziert. Sie fanden ohne
die Sportler der Ostblock-Länder statt, außer
Rumänien. In der Begründung für die Absage hatte es
geheißen, dass die Sicherheit der Sportler nicht
gewährleistet sei. In der inoffiziellen Variante
wurde der Boykott als Revanche für den Boykott der
Olympischen Spiele in Moskau im Jahr 1980 gesehen.
29. Juli
Großbritannien 1984 – Eine seit Wochen anhaltende
Dürreperiode erlebten der Südwesten Englands, Wales
und der Nordwesten des Landes. Im restlichen Europa
hatten die Menschen Grund, über einen nassen und
kalten Sommer zu klagen. In Cornwall und Devon war
es anhaltend so heiß, dass das Trinkwasser
rationiert werden musste.
29. Juli
Venezuela 1984 – Auf dem Weg von der Karibik-Insel
Curaçao in die Hauptstadt Venezuelas, Caracas, wurde
ein Flugzeug des Typs DC-9 mit 90 Personen an Bord
entführt.
30. Juli
Berlin-Ost 1984 – Nach einer Schließung von fünf
Wochen wurde nun die Ständige Vertretung der
Bundesrepublik in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost)
wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. Die
Botschaft hatte geschlossen werden müssen, weil sie
zahlreiche DDR-Flüchtlinge in den Räumen aufgehalten
hatten.
30. Juli
Jugoslawien 1984 – Der jugoslawische
Ministerpräsident Veselin Djuranovic (1925-1997)
nahm in einer Rede vor dem Zentralkomitee der
kommunistischen Partei Montenegros ausführlich zur
Menschenrechtsfrage Stellung. Er befürwortete die
Bekämpfung oppositioneller Kräfte mit den Mitteln
staatlicher Gewalt, weil diese die
Verfassungsordnung des sozialistischen Staates
untergraben wollten.
30. Juli
Olympiade 1984 – Der BRD-Schwimmer Michael Groß
(*1964) erkämpfte am ersten Wettkampftag der
Olympischen Spiele in Los Angeles (US-Bundesstaat
Kalifornien) die erste Medaille für die BRD.
31. Juli
Niedersachsen 1984 – Die Mehrheit von CDU/CSU und
FDP billigte in einer Sondersitzung des Bundestages
die Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Buschhaus in
Niedersachsen. Die von der Opposition und
Umweltschützern geforderte Entschwefelungsanlage war
nicht berücksichtigt worden.
31. Juli
Hongkong 1984 – Der britische Außenminister Geoffrey
Howe (*1926) bekräftigte in der chinesischen
Hauptstadt Peking gegenüber der Führung des Landes
die Absicht Großbritanniens, die Verwaltung der
Kronkolonie Hongkong bis zum Ablauf des
Pachtvertrages 1997 beizubehalten.
31. Juli
UdSSR 1984 – In einem Artikel der sowjetischen
Parteizeitung „Prawda“ hieß es, dass die Sowjetunion
keineswegs bereit sei, ein Übergewicht des Westens
bei den Marschflugkörpern zuzulassen. In der
sowjetischen Armee seien derartige Lenkwaffen
bereits in der Erprobung.
31. Juli
Flugzeugentführung 1984 – Auf dem Weg von Frankfurt
am Main nach Paris wurde eine Boeing 737 der Air
France mit 63 Personen an Bord gezwungen, nach
Teheran (Iran) zu fliegen.
Juli 1984 Deutschland in den Nachrichten
Amokläufe in den USA
RP ONLINE
Juli 1984: In einem McDonald's-Restaurant im
kalifornischen San Ysidro schießt ein arbeitsloser
Wachmann um sich. 21 Menschen sterben. 1. August 1966:
Ein geistesgestörter Heckenschütze tötet an der
University of Texas in Austin 16 Menschen, .
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Das
geschah
1983
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