Mai 1984 - Arbeitskämpfe, Tod durch Hunger,
Hungerstreik
Der Monat hatte mit dem Tag der Arbeit
begonnen und der wurde weltweit genutzt, um für
bessere Arbeitsbedingungen, für eine
35-Stunden-Woche in der BRD und für politische
Gerechtigkeit zu demonstrieren. Der Arbeitskampf der
IG Metall in der Bundesrepublik zog sich während des
Monats noch weiter hin. Die Reaktionen der
Arbeitgeber waren nicht sehr entgegenkommend. Sie
antworteten mit Aussperrungen. In Moçambique
kämpften die Menschen mit dem Hunger, der aufgrund
einer langen Dürre mehr als 5.000 Menschen das Leben
kostete. Hunger auf freiwilliger Basis – den litt
Andrei D. Sacharow in seinem Verbannungsort Gorki,
als er in den Hungerstreik trat. Er wollte bei den
sowjetischen Behörden die Ausreise seiner Frau
erzwingen, die auf eine medizinische Versorgung
angewiesen war, die ihr aber nur in den Vereinigten
Staaten zuteil werden konnte.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1984
1. Mai
INTERNATIONALER TAG DER ARBEIT
1. Mai
Bundesrepublik 1984 – Die beiden wichtigsten Themen
der Kundgebungen zum Tag der Arbeit waren in der BRD
die 35-Stunden-Woche und die hohe Arbeitslosigkeit.
1. Mai
Gorleben 1984 – Die Landkreisverwaltung
Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen) und das
Oberverwaltungsgericht in Lüneburg (Niedersachsen)
hatten ein ausdrückliches Demonstrationsverbot
ausgesprochen. Dessen ungeachtet kam es bei Gorleben
(Niedersachsen) zu Protestaktionen von
Kernkraftgegnern. Sie demonstrierten gegen das Ende
1983 in Betrieb genommene Zwischenlager für
Nuklearabfälle.
1. Mai
Polen 1984 – Die Polizei ging in mehreren polnischen
Städten mit Gewalt gegen die von der verbotenen
Gewerkschaft „Solidarität“ veranstalteten
Demonstrationen vor, die parallel zu den
offiziellen, von Staat und Partei organisierten
Märschen zum „Kampf und Feiertag der Werktätigen“
stattfanden.
1. Mai
Chile 1984 – Während der Mai-Demonstrationen gegen
das Militärregime in
Chile kam es in der Hauptstadt
Santiago zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei.
1. Mai
In der Hauptstadt von Uruguay, Montevideo,
demonstrierten mehr als 220.000 Menschen gegen die
herrschende Militärjunta. Dies war die bisher größte
Gewerkschaftskundgebung in der Geschichte des
Landes.
1. Mai
Kolumbien 1984 – Nachdem am Tag zuvor der
kolumbianische Justizminister Rodrigo Bonilla
(1946-1984) in der Hauptstadt Bogota ermordet worden
war, verhängte die Regierung Kolumbiens den
Ausnahmezustand. Beauftragte der kolumbianischen
Drogenmafia waren als Täter vermutet worden.
1. Mai
Ruhrfestspiele 1984 – In Recklinghausen hatten die
Ruhrfestspiel mit einem Volksfest und der Premiere
im Zirkus „Roncalli“ begonnen. Erstmals war dieses
Theaterfestival im Jahr 1947 veranstaltet worden.
2. Mai
Türkei/BRD 1984 – Vertreter der Türkei und der
Bundesrepublik Deutschland paraphierten in der
türkischen Hauptstadt Ankara ein Rahmenabkommen über
die friedliche Nutzung der Kernenergie.
2. Mai
UdSSR 1984 – Der sowjetische Regimekritiker Andrei
D. Sacharow (1921-1989) trat in seinem
Verbannungsort Gorki (Nischni Nowgorod) in den
Hungerstreik. Damit wollte er von den Behörden die
Ausreise seiner Frau Jelena Bonner (1923-2011)
erzwingen, die in den USA dringend eine ärztliche
Behandlung benötigte.
2. Mai
Vatikan 1984 – Eine zehntägige Reise, die der Papst
Johannes Paul II. (1920-2005) begann, führte ihn
nach Ostasien, Papa-Neuguinea, auf die
Salomon-Inseln und nach Thailand. Er traf während
einer Zwischenlandung in Alaska mit US-Präsident
Ronald Reagan (1911-2004) zusammen.
3. Mai
Bundestag 1984 – In dritter Lesung verabschiedete
der Deutsche Bundestag in Bonn das
Rentenanpassungsgesetz. Danach erhöhten sich die
Renten ab 1. Juli um 3,4 Prozent. Gleichzeitig
stiegen die Eigenbeträge zur Krankenversicherung um
zwei Prozent.
3. Mai
Deutscher Schlager 1984 – Für 500.000 verkaufte
Platten seines Erfolgstitels „Carambolage“ bekam der
bundesdeutsche Schlagersänger Peter Maffay (*1949)
eine Platin-Schallplatte überreicht.
4. Mai
Nordwürttemberg 1984 – Aus 774 Betrieben des
Tarifbezirks Nordwürttemberg/Nordbaden waren 251.000
Gewerkschaftsmitglieder der IG Metall zur
Streik-Urabstimmung aufgerufen. Es befürworteten
201.000 Mitglieder von 242.000 einen Streik.
4. Mai
Theater 1984 – Am Bayerischen Staatsschauspiel in
der Landeshauptstadt München hatte das Stück „Aus
dem Leben der Regenwürmer“ des Schweden Per Olov
Enquist (*1934) Premiere. Regie hatte dessen
Landsmann Ingmar Bergmann (1918-2007) geführt.
5. Mai
Grand Prix d’Eurovision 1984 – Mit ihrem Titel „Diggi-Loo,
Diggi-Ley“ gewannen die „Herrey’s“, eine schwedische
Band, die aus drei Brüdern bestand, das europäische
Schlagerfestival, den Grand Prix d’Eurovision. Die
Moderatorin Désirée Nosbusch (*1965) aus Luxemburg
führte durch die Veranstaltung, für die Luxemburg
das Gastland gewesen war.
5 Mai
Handball 1984 – Der TV Großwallstadt gewann mit
18:16 Toren gegen den VfL Gummersbach in der
Rudolg-Harbig-Halle im mainfränkischen Elsenfeld die
deutsche Handballmeisterschaft.
6. Mai
DDR 1984 – In der DDR endeten die Kommunalwahlen mit
dem erwarteten Ergebnis von 99,88 Prozent für die
Kandidaten der Nationalen Front.
6. Mai
El Salvador 1984 – Der Christdemokrat José Napoleón
Duarte (1925-1990) gewann die Stichwahlen für das
Amt des Präsidenten von
El Salvador mit 53,6
Prozent. Sein ultrarechter Gegenkandidat, Roberto
d’Aubuisson Arieta (1944-1992), erreichte 46,4
Prozent der abgegebenen Stimmen.
6. Mai
Panama 1984 – Seit 16 Jahren fand in Panama die
erste freie Präsidentschaftswahl statt. Als
Wahlsieger ging Nicolas Ardito Barletta (*1938) aus
der regierenden Revolutionär-Demokratischen Partei
hervor.
6. Mai
Ecuador 1984 – Der Konservative León Febres Cordero
(1931-2008) erhielt bei der Stichwahl um das
Präsidentenamt in Ecuador die erforderliche
Mehrheit. Er konnte 52,08 Prozent der Stimmen auf
sich vereinen. Der Kandidat der Sozialdemokraten,
Rodrigo Borja (*1935), war mit 47,92 Prozent nur
knapp unterlegen. Der Gewinner Cordero vertrat
markwirtschaftliche Prinzipien. Borja war ein
Befürworter der Verstaatlichung der
Schlüsselindustrien.
6. Mai
Theatertreffen 1984 – In West-Berlin begann das 21.
Theatertreffen deutschsprachiger Bühnen, das bis zum
26. Mai dauerte. Die Jury hatte 13 Aufführungen
ausgewählt, darunter „Nicht Fisch, nicht Fleisch“
von Franz Xaver Kroetz (*1946) aus den Münchener
Kammerspielen.
6. Mai
Weltrekord 1984 – In Potsdam (DDR) erreichte die
DDR-Leichtathletin Sabine Paetz (*1957) während
eines Wettbewerbs um die Olympia-Qualifikation mit
6867 Punkten einen neuen Weltrekord im Siebenkampf.
7. Mai
Rote-Armee-Fraktion 1984 - Der ehemalige
RAF-Angehörige Peter-Jürgen Boock (*1951) wurde vom
Oberlandesgericht Stuttgart zu dreimal lebenslanger
Haft und einer 15-jährigen Haftstrafe verurteilt.
Das Urteil war das bisher härteste in einem
Terroristen-Prozess.
7. Mai
USA 1984 – In einem Schadenersatzverfahren gegen
sieben US-amerikanische Hersteller des
Entlaubungsmittels „Agent Orange“ erhielten
ehemalige Vietnamsoldaten durch einen
außergerichtlichen Vergleich eine Entschädigung in
Höhe von umgerechnet 495 Millionen DM. Am 22. Mai
veranlasste der Senat in Washington außerdem einen
Gesetzentwurf für die Entschädigung aller Opfer des
während des Vietnamkrieges eingesetzten Giftes.
8. Mai
UdSSR 1984 – Das Nationale Olympische Komitee der
Sowjetunion beschloss, an den kommenden Olympischen
Sommerspielen in Los Angeles (US-Bundesstaat
Kalifornien) nicht teilzunehmen. Das Komitee
begründete seine Entscheidung damit, dass die
Sicherheit der sowjetischen Sportler dort nicht
gewährleistet sei. Alle übrigen Länder des Ostblocks
schlossen sich der Entscheidung an, außer Rumänien.
8. Mai
Udo Lindenberg 1984 – Die Organisatoren der Freien
Deutschen Jugend (FDJ) in der DDR sagten die
geplante DDR-Tournee des westdeutschen Rocksängers
Udo Lindenberg (*1946) ab, weil der
Rockstar nicht
willens war, sein Programm nach den Wünschen der
DDR-Funktionäre auszurichten.
8. Mai
Großbritannien 1984 – Die britische Königin
Elisabeth II. (*1926) weihte vor der Mündung der
Themse in die Nordsee die größte Flutsperre der Welt
ein. Diese sollte die britische Hauptstadt London
vor Sturmfluten schützen.
9. Mai
Bayern 1984 – Die Immunität des inzwischen
beurlaubten CSU-Generalsekretärs Otto Wiesheu
(*1944) wurde vom Bayerischen Landtag aufgehoben.
Gegen Wiesheu wurde wegen eines Autounfalls unter
Alkoholeinfluss mit Todesfolge ermittelt. Wiesheu
wurde angeklagt und später verurteilt.
10. Mai
Internationaler Gerichtshof 1984 – Die Regierung der
Vereinigten Staaten von Amerika wurde vom
Internationalen Gerichtshof in Den Haag
(
Niederlande) aufgefordert, die Blockade der Häfen
von
Nicaragua zu beenden.
10. Mai
DDR 1984 – Das Nationale Olympische Komitee (NOK)
der DDR gab bekannt, dass die Sportler der DDR nicht
an den Olympischen Spielen in Los Angeles
(US-Bundesstaat Kalifornien) teilnehmen würden. Zwei
Tage zuvor hatte die Sowjetunion die Teilnahme ihrer
Sportler an der Olympiade abgesagt.
10. Mai
Spanien/UdSSR 1984 – Der spanische König Juan Carlos
I. (*1938) traf zu einem sechstägigen Besuch in der
Sowjetunion ein. Er war das erste spanische
Staatsoberhaupt, das die UdSSR besuchte.
10. Mai
Metallindustrie BRD 1984 – Die
Streiks um die
35-Stunden-Woche begannen bundesweit. Die
Automobil-Zulieferindustrie und später auch die
Kfz-Produktion kamen zum Erliegen. Die Arbeitgeber
antworteten zum Monatsende hin mit Aussperrungen.
11. Mai
Chile 1984 – Am neunten Nationalen Protesttag in
Chile kam es zum wiederholten Mal zu gewalttätigen
Übergriffen auf Demonstranten durch die Polizei. Die
Teilnehmer der von der Opposition veranstalteten
Aktionen forderten die Wiederherstellung
demokratischer Verhältnisse und den Rücktritt von
General Augusto Pinochet Ugarte (1915-2006). In
Chile herrschte seit März wieder der
Ausnahmezustand.
12. Mai
Nürburgring 1984 – Mit einem publikumswirksamen
Wettkampf zwischen Oldtimern und modernen
Tourenwagen wurde die neue GP-Strecke des
Nürburgrings wiedereröffnet. Die Rennstrecke, die
seit 1927 existierte, war innerhalb von drei Jahren
umgebaut worden. Sie hatte den
Sicherheitsvorschriften nicht mehr entsprochen.
13. Mai
Muttertag 1984 – In der bundesdeutschen Hauptstadt
hatten sich etwa 15.000 Frauen unter der Losung
„Nicht nur Blumen, sondern Rechte fordern wir“.
13. Mai
Tanztheater 1984 – Das zehnjährige Jubiläum des
Wuppertaler Tanztheater von Pina Bausch (1940-2009)
und das Jubiläum des Sekretariats für gemeinsame
Kulturarbeit in
Nordrhein-Westfalen waren der
Anlass, dass in mehreren Städten der Region ein
internationales Tanzfestival eröffnet wurde. Neben
Pina Bauschs Ensemble nahmen das Essener
Folkwang-Studio und das Kölner Tanz-Forum teil.
14. Mai
Westeuropa 1984 – Die Führung der UdSSR beschloss
als Reaktion auf die Stationierung US-amerikanischer
Mittelstreckenraketen in Westeuropa die Aufstellung
weiterer Raketen inder
DDR.
14. Mai
Philippinen 1984 – Dem philippinischen Präsidenten
Ferdinando E. Marcos (1917-1989) wurde durch die
demokratische Opposition Wahlmanipulation
vorgeworfen. Trotz großer Erfolge der Opposition
hatte Marcos seine eigene Partei zum Sieger der
Parlamentswahlen erklärt.
14. Mai
Nordwürttemberg 1984 – Zur Durchsetzung der
35-Stunden-Woche begann im Tarifgebiet
Nordwürttemberg/Nordbaden ein Schwerpunktstreik der
IG Metall.
14. Mai
BRD 1984 – Der Unternehmer Hans Joachim Langmann
(*1924) wurde von der Mitgliederversammlung des
Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) zum
Nachfolger des bisherigen Präsidenten Rolf
Rodenstock (1917-1997) gewählt.
15. Mai
Bonn 1984 – Im ersten Quartal 1984 hatten mehr als
25.000 DDR-Bürger in die Bundesrepublik ausreisen
dürfen. Das wurde vom Ministerium für innerdeutsche
Beziehungen in Bonn bekannt gegeben.
15. Mai
Niedersachsen 1984 – Niedersachsen erhielt als
erstes Bundesland ein neues Landesrundfunkgesetz zu
Fragen des privaten Rundfunks und Fernsehens.
15. Mai
Jugoslawien 1984 – In der serbischen Stadt Belgrad
wurden die Mitglieder der kollektiven jugoslawischen
Staatsführung vereidigt. Für ein Jahr übernahm
Veselin Djuranovic (1925-1997) den Vorsitz des auf
fünf Jahre gewählten Gremiums.
16. Mai
Bundesregierung 1984 – Die Bundesregierung in Bonn
zog auf Druck der Öffentlichkeit den umstrittenen
Gesetzentwurf zur Amnestie für Steuervergehen im
Zusammenhang mit Parteispenden zurück.
16. Mai
Sowjetunion 1984 – Der UdSSR wurde von einem
internationalen Bankenkonsortium ein Kredit in Höhe
von 250 Millionen US-Dollar (etwa 350 Millionen DM)
gewährt. Seit dem Einmarsch in Afghanistan 1979 war
es der erste Kredit, den die Sowjetunion von
westlichen Ländern erhielt. Deren Regierungen hatten
damals wirtschaftliche Sanktionen gegen Moskau
beschlossen.
16. Mai
Bergsteigen 1984 – Der Südtiroler Bergsteiger
Reinhold Messner (*1944) scheiterte zum zweiten Mal
an dem 8167 m hohen Dhaulagiri im Himalaja. Messner
hatte bereits zwei Achttausender bezwungen, musste
aber wegen schlechten Wetters und Lawinengefahr die
Expedition abbrechen.
16. Mai
In Basel (Schweiz) ging der Europapokal der
Pokalsieger an Juventus Turin. Die Fußball-Elf aus
Italien gewann mit einem 2:1 gegen die spanische
Mannschaft vom FC Porto.
17. Mai
Saudi-Arabien 1984 – Auf einer Konferenz in der
saudi-arabischen Hauptstadt Riad berieten die
Außenminister der Länder am Persischen Golf über
Schutzmaßnahmen für die Öltransporte im Persischen
Golf, die durch den Iran-Irak-Krieg gefährdet waren.
17. Mai
Indien 1984 – In der indischen Stadt Bhiwandi kamen
bei Zusammenstößen zwischen moslemischen und
hinduistischen Bevölkerungsgruppen etwa 230 Menschen
ums Leben.
18. Mai
Frankreich/Skandinavien 1984 – Die am 14. Mai
begonnene Skandinavienreise des französischen
Staatspräsidenten
François Mitterrand (1916-1996)
endete. Mitterrand war nach Paris zurückgekehrt. Im
Mittelpunkt der Gespräche mit den Regierungen
Schwedens und Norwegens hatte neben wirtschaftlicher
und wissenschaftlich-technischer Zusammenarbeit die
Abrüstungsfrage gestanden.
18. Mai
USA 1984 – In seiner neuesten Nummer hatte das in
New York erscheinende „Time Magazine“ die Behauptung
aufgestellt, dass der US-amerikanische Geheimdienst
CIA den Wahlkampf von José Napoleón Duarte
(1925-1990) um das Präsidentenamt in El Salvador mit
mehr als zwei Millionen US-Dollar (etwa 5,4
Millionen DM) unterstützt hatte. Damit hatte eine
Verschärfung der Spannungen in Mittelamerika durch
einen Sieg der Ultrarechten verhindert werden
sollen. Duarte stritt ab, Geld vom CIA erhalten zu
haben.
19. Mai
Vereinigte Staaten von Amerika 1984 – Mit einer
Anerkennungsmedaille für sein Engagement in einer
Anzeigenaktion gegen „Alkohol am Steuer“ wurde der
Pop-Star Michael Jackson (1958-2009) vom
US-Präsidenten Ronald Reagan (1911-2004)
ausgezeichnet. Von der Aktion versprach sich die
US-Regierung mehr Einfluss auf Jugendliche.
19. Mai
USA 1984 – Der Antrag, eine Untersuchung über die
Ausstrahlung des Anti-Atomfilms „The Day After“
(„Der Tag danach“) einzuleiten, war von der Mehrheit
der Aktionäre der US-amerikanischen
Fernsehgesellschaft ABC abgelehnt worden. Es hätte
dabei überprüft werden sollen, ob die Gesellschaft
Opfer sowjetischer Unterwanderungstaktik geworden
sei, weil die Ausstrahlung zeitlich mit der
antiamerikanischen NATO-Nachrüstungsdebatte in
Europa zusammengefallen war.
20. Mai
Argentinien 1984 – Die zweit Frau und Nachfolgerin
des 1974 verstorbenen argentinischen
Staatspräsidenten Juan Domingo Perón (1895-1974),
Isabel Perón (*1931), kehrte nach einem dreijährigen
Exil in Spanien in die argentinische Haupstadt
Buenos Aires zurück.
20. Mai
Schweiz 1984 – Die Mehrheit der Schweizer
Bevölkerung lehnte in einer Volksabstimmung die von
den schweizerischen Sozialdemokraten ausgehende
„Initiative gegen den Missbrauch des
Bankgeheimnisses und der Bankmacht“ ab.
21. Mai
Evangelische Kirche 1984 – Die Provinzialsynode der
Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg
(Berlin-West) appellierte an die Eigentümer von
ehemals durch Jugendliche besetzten Häuser, dass sie
die Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruchs usw.
zurücknehmen sollten.
21. Mai
NASA 1984 – Die Öffentlichkeit wurde von
Wissenschaftlern der US-amerikanischen
Raumfahrtbehörde NASA darüber informiert, dass es
ihnen gelungen sei, die Bewegung der Erdteile
(Kontinentaldrift) zu vermessen. Nach ihren
Beobachtungen würde sich der Atlantische Ozean
jährlich um 1,5 cm erweitern.
21. Mai
Oberammergau 1984 – Die 350 Jahre nach dem im
Pestjahr 1634 abgelegten Gelübde begründeten,
inzwischen weltberühmten Passionsspiele begannen in
Oberammergau.
22. Mai
Nordwürttemberg 1984 – Die Unternehmer reagierten
mit ersten Aussperrungen auf den am 14. Mai begonnen
Metallarbeiterstreik in Nordwürttemberg/Nordbaden.
22. Mai
Türkei 1984 – Von den Behörden der Türkei, die für
die Einhaltung des noch in mehreren Landesteilen
herrschenden Kriegsrechts verantwortlich waren, war
eine „Überprüfung“ von 1256 namhaften
Intellektuellen angekündigt worden. Diese waren
Unterzeichner einer Petition an die Staatsführung
und den Parlamentschef gewesen. In der Petition war
die Wiederherstellung der Demokratie in der Türkei
gefordert worden.
23. Mai
Bundesrepublik 1984 – Von der 8. Bundesversammlung
in Bonn wurde Richard von Weizsäcker (*1920) von der
CDU mit 832 von 1028 abgegebenen Stimmen zum
Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt.
Er trat damit für zunächst fünf Jahre die Nachfolge
von Karl Carstens (1914-1992) an. Richard von
Weizsäcker war über die Parteigrenzen hinaus im
ganzen Land populär.
23. Mai
Vatikan 1984 – Im Vatikan wurde die Stieftochter des
sowjetischen Bürgerrechtlers und
Naturwissenschaftlers Andrei D. Sacharow
(1921-1989), Tatjana Bonner Jankelewitsch, zu einer
Privataudienz von
Papst Johannes Paul II.
(1920-2005) empfangen. Am selben Tag hatte das
Ehepaar Jankelewitsch den italienischen
Staatspräsidenten Bettino Craxi (1934-2000) besucht,
der sich offiziell für die Ausreise der Mutter,
Jelena Bronner (1923-2011), und ein Ende der
Verbannung Sacharows eingesetzt hatte.
23. Mai
Cannes 1984 – Die am 1. Mai eröffneten 37.
Internationalen Filmfestspiele in der französischen
Mittelmeerstadt Cannes gingen zu Ende. Dem deutschen
Regisseur Wim Wenders (*1945) wurde die Goldene
Palme für den Film „Paris, Texas“ zuerkannt.
Weltrekord 1984 – In Magdeburg (DDR) schwamm die
DDR-Sportlerin Kristin Otto (*1966) die 200 m
Freistil in 1:57,75 min und erreichte damit einen
neuen Weltrekord.
24. Mai
DDR-Politbüro 1984 – Um vier neue stimmberechtigte
Mitglieder und zwei Sekretäre wurde das
Zentralkomitee (ZK) der SED in der DDR-Hauptstadt
Berlin (Ost) erweitert. Paul Verner (1911-1986)
schied aus Altersgründen aus.
24. Mai
BRD/Großbritannien 1984 – Die britische Königin
Elisabeth II. (*1926) begann eine dreitägige Reise
durch die Bundesrepublik Deutschland. Sie wollte den
dort stationierten Einheiten der britischen Armee
einen Besuch abstatten.
25. Mai
USA 1984 – In Washington genehmigte das
US-amerikanische Repräsentantenhaus die Ausgabe von
62 Millionen US-Dollar (etwa 150 Millionen DM) mit
267 gegen 154 Stimmen für eine Militärhilfe für El
Salvador.
25. Mai
Kultur Europa 1984 – Am Ende ihrer zweitägigen
Beratung im Reichstagsgebäude in West-Berlin
verabschiedete die vierte europäische
Kulturministerkonferenz der 23 Mitgliedsstaaten des
Europarats, Finnlands und des Vatikans eine
Kulturerklärung. Die Mitgliedsstaaten und deren
Bürger wurden darin aufgefordert, „zum Schutz und
zur Bereicherung des europäischen Kulturerbes
beizutragen“.
26. Mai
Rumänien 1984 – Der 64,2 km lange
Donau-Schwarzmeerkanal zwischen den rumänischen
Städten Cernavoda und Konstanza wurde vom
rumänischen Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu
(1918-1989) eröffnet.
26. Mai
Neuer Deutscher Fußballmeister wurde der VfB
Stuttgart. Die Meisterschaftsentscheidung fiel am
letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga zugunsten
der Stuttgarter Mannschaft.
27. Mai
Ägypten 1984 – Die Kandidaten der regierenden
Nationaldemokratischen Partei erhielten 73 Prozent
der abgegebenen Stimmen bei den Parlamentswahlen in
Ägypten. Die Ägypter hatten seit 1952 erstmals unter
Kandidaten aus fünf Parteien wählen können.
27. Mai
Weltrekord 1984 – Die sowjetische Athletin Natalja
Lissowskaja (*1962) warf mit einer Weite von 22,53 m
in Sotschi (UdSSR) einen neuen Weltrekord im
Kugelstoßen.
28. Mai
Bonn 1984 – An einer Großkundgebung der IG Metall in
der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn nahmen etwa
100.000 Menschen teil. Sie forderten Unterstützung
in ihrem Kampf für die 35-Stunden-Woche bei vollem
Lohnausgleich.
28. Mai
Rheinland-Pfalz 1984 – Eine niederländische
Militärmaschine streifte während eines Tiefflugs
eine Wohnanlage in Linz am Rhein und zerstörte dabei
ein Wohnhaus. Der Pilot der Maschine kam ums Leben.
Mehrere Menschen wurden bei dem Unglück verletzt.
29. Mai
USA/Saudi-Arabien 1984 – Die Vereinigten Staaten
lieferten mit einer Sondervollmacht von US-Präsident
Ronald Reagan (1911-2004) 400 „Stinger“-Flugabwehrraketen
und zwei Tankflugzeuge an Saudi-Arabien. Damit
sollte die Abwehr von Angriffen auf Öltanker im
Perischen Golf verstärkt werden.
30. Mai
Nicaragua 1984 – Im Grenzgebiet zu Costa Rica kamen
bei einem Bombenanschlag auf eine Pressekonferenz
des nicaraguanischen rechten Rebellenführers Eden
Pastora (*1937) acht Menschen ums Leben. Pastora
selbst erlitt nur leichte Verletzungen.
30. Mai
Moçambique 1984 – Infolge einer langen Dürreperiode
waren allein in der Provinz Tete in Moçambique mehr
als 5.000 Menschen an Hunger gestorben. Das gab der
staatliche Rundfunksender des ostafrikanischen
Landes bekannt.
30. Mai
Fußball 1984 – In der italienischen Hauptstadt Rom
gewann die britische Mannschaft nach einem Sieg
gegen den AS Rom den Fußball-Europapokal der
Landesmeister. Ein Italiener kam bei Krawallen nach
dem Spiel in den Straßen von Rom ums Leben.
31. Mai
BRD 1984 – Der Präsident der Bundesrepublik
Deutschland, Karl Carstens (1914-1992), der noch bis
zum 1. Juli 1984 im Amt war, wurde mit dem
Karlspreis der Stadt Aachen (Nordrhein-Westfalen)
ausgezeichnet.
31. Mai
Deutscher Fußball-Pokal 1984 – Im Waldstadion von
Frankfurt am Main (Hessen) gewann der FC Bayern
München den Deutschen Fußball-Pokal nach einem
spannenden Endspiel gegen Borussia Mönchengladbach.
Karl-Heinz Rummenigge (*1955) hatte hierbei das
letzte Spiel für die Bayern absolviert, bevor er
nach Italien wechselte.
Mai 1984 Deutschland in den Nachrichten
1969 - 1984 - Sozial-liberale Koalition
Brandt/Scheel
ARD.de
Mai 1984 zurück. Neben den zentralen Themen der
Außenpolitik werden auch in der Innenpolitik Akzente
gesetzt: Beim Abtreibungsparagraphen 218, beim
sogenannten Radikalenerlass, bei der Bildungspolitik.
Weitere wichtige Themen sind der stärker .....
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1983
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