Februar 1973 - Lebenshaltungs-Preisindex BRD
1973
Der Bundesanzeiger
veröffentlichte am 14. Januar
1973
den den Preisindex für die
Lebenshaltung eines
4-Personen-Haushalt eines
Arbeiters mit mittlerem
Einkommen. Dieser lag im
Dezember 1922 mit 141,8%
(1962=100%) um 6,5 % höher als
im
Dezember 1971. Bei den
anderen für spezielle
Verbrauchsverhältnisse
berechneten
Lebenshaltungskosten lauten die
entsprechenden Daten:
4-Personen-Haushalte von
Angestellten und Beamten mit
höherem Einkommen lagen bei 140,3
% (+6,2
%), 2-Personen-Haushalte von
Renten- und
Sozialhilfeempfängern bei 146,3
% (+
7,1), die einfache Lebenshaltung
des Kindes bei 143,0 (+ 7,1 %).
Weitere Ereignisse im
Februar 1973
10. Februar
In der DDR und nn der
Bundesrepublik Deutschland
fanden zahlreiche Veranstaltungen anlässlich des 75.
Geburtstages des Schriftstellers und Regisseurs
Bertold Brecht, der am 14. August 1956 in Ost
Berlin
gestorben war, statt.
10. Februar
Auf Staten Island bei New York starben 43 Arbeiter
bei der Explosion eines entleerten Erdgastanks. Die
Arbeiter wurden bei Isolierungsarbeiten im Innern
des Tanks von der Explosion überrascht.
10. Februar
Die Sowjetrussen Irina Rodnina und Aexand Zaitsew
gewannen bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften
in Köln Gold im Paarlauf.
11. Februar
In Paraguay wurde der bisherige Staatspräsident
General Alfredo Stroessner mit großer Mehrheit für
fünf weitere Jahre bestätigt.
11. Februar
In Liechtenstein sprachen sich die Stimmberechtigten
bei einer Volksabstimmung gegen die Einführung des
Frauenwahlrechts aus.
11. Februar
In Adelaide in
Australien stellte die Australierin
Shane Gould einen Weltrekord über
1500-m-Freistilschwimmen auf. Mit 16:56,9 min. lag
der Weltrekord erstmals unter 17 min.
11. Februar
In Lake Placid wurden die bundesdeutschen Sportler
Wolfgang Zimmerer und Peter Utzschneider Weltmeister
im Zweierbob.
13. Februar
Auf Empfehlung ihres Fraktionsvorstandes beschloss
die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Bonn keine Klage
gegen den Grundlagenvertrag mit der DDR beim
Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einzureichen.
Die CDU/CSU sahen den Grundlagenvertrag als einen
Verstoß gegen das im Grundgesetz verankerte
Vereinigungs-Gebot Deutschlands an.
13. Februar
Hans Globke, der von 1953 bis 1963 Staatssekretär im
Bundeskanzleramt war, starb in Bonn im Alter von 75
Jahren. Er war als Ministerialrat im
Reichsinnenministerium unter den Nationalsozialisten
an der Kommentierung der Nürnberger Rassengesetze
zur Verfolgung der
Juden im Deutschen Reich
beteiligt.
14. Februar
Der Schweizer Nationalrat beschloss einstimmig mit
Wirkung vom 1. Juli die Volljährigkeit von 21 auf 19
Jahre herabzusetzen.
14. Februar
Laut dem kubanischen Arbeitsminister wurden im April
1972 mit Inkrafttretens des Gesetzes gegen Faulheit
50 019 Kubaner verurteilt. Das Gesetz sah für
Vergehen Zwangsarbeit von bis zu zwei Jahren vor.
14. Februar
Zwischen den USA, Kanada und Kuba wurde ein Abkommen
gegen Luft- und Seepiraterie geschlossen. In
jüngster Zeit hatten Flugzeugentführer häufiger Kuba
als Zielort angegeben. Sie hofften damit scharfen
Strafen entgehen zu können.
14. Februar
In einem Schreiben an René Maheu, den
Generaldirektor der UNESCO, bestätigte der
sowjetische Außenminister Andrei A. Gomyko den
Beitritt der UdSSR zum Welturheberrechtsabkommen (WUA).
Damit wurde der rechtlose Zustand aufgehoben, der
westlichen Autoren jahrzehntelang alle Ansprüche auf
Tantiemen für sowjetische Übersetzungen ihrer Werke
untersagte.
15. Februar
Die Debatte über den Grundlagenvertrag zwischen der
DDR und der Bundesrepublik Deutschland wurde im
Deutschen Bundestag aufgenommen.
15. Februar
In
Wien beschloss der österreichische Nationalrat
die Fusionierung der staatlichen Eisen- und
Stahlwerke zu einem Großkonzern. Das Unternehmen,
das 77 000 Beschäftigte hatte, ist der größte
Betrieb dieser Branche in der westlichen Welt.
16. Februar
Im Bonner Bundestag stimmte die CDU/CSU Fraktion dem
Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu den
Vereinten Nationen (UN) zu.
16. Februar
In
Ruanda in Ostafrika kam es zu blutigen
Auseinandersetzungen zwischen den Hutu und den
Tussis, der aristokratischen Oberschicht des Landes.
Die Hutu kämpften gegen den immer noch starken
Einfluss der Tutsis, obwohl deren Monarchie 1959 von
ihnen gestürzt wurde und die Republik seit
1962 von
den Hutu geführt wurde. Die Gründung von
Revolutionskomitees und Boykottaufrufe gegen
Tussi-Geschäfte begleiteten die Unruhen.
16. Februar
In Paris unterzeichneten die Außenminister von
Frankreich und Spanien, Michel Debré und Gregorio
Lopez Bravo de Castro, ein Abkommen über die
Zusammenarbeit beim Ausbau der spanischen Marine.
Frankreich wollte vor allem technische Hilfe
leisten.
17. Februar
Der Entwurf des Bundeshaushalts 1973 in Höhe von
120,39 Millionen Mark wurde von der Bundesregierung
in Bonn beschlossen. Die Mineralölsteuer wurde um
fünf Pfennig je Liter angehoben und der Abbau von
Steuervergünstigungen ab Jahresmitte wurde wirksam.
Damit sollte die Wirtschaftskonjunktur wieder
stabilisiert werden.
18. Februar
Gegenüber Regierungsvertretern von Australien und
Neuseeland bot Frankreich an, die
Sicherheitsmaßnahmen für den im April geplanten
Start von Atombombentests im Pazifik zu überprüfen.
18. Februar
In Madrid schlossen Spanien und die UdSSR ein
Luftfahrtabkommen. Dadurch wurde es Chartermaschinen
möglich, zwischen Moskau und den Kanarischen Inseln
zu verkehren.
19. Februar
Zum 500. Geburtstag des Astronomen, Mediziners und
Juristen Nikolaus Kopernikus (* 19. 2. 1473 Thorn,
24. 5. 1543 Frauenburg) wurde eine Fehde, die von
Gelehrten seit dem 17. Jahrhundert geführt wurde,
beigelegt. Es ging dabei um die Nationalität von
Kopernikus. Die Forscher waren sich jetzt einig,
dass er ein Pole war.
19. Februar
Die UdSSR gibt ihre Zustimmung
zum Abzug ihrer Truppen aus Kuba
bekannt
19. Februar
Der Absturz einer Tupolew 154 der sowjetischen
Fluggesellschaft Aeroflot beim Landeanflug auf den
Prager Flughafen Ruzyne wurde durch ein defektes
Höhenruder verursacht. Nur 34 der 100
Flugzeuginsassen überlebten den Absturz.
19. Februar
Eine sich bereits in Planung befindliche Konferenz
US-amerikanischer Kriegsdienstverweigerer und
Deserteure des
Vietnamkrieges wurde von der
Polizeipräfektur in Paris verboten. Die
Verantwortlichen begründeten diese Maßnahme damit,
dass eine solche Konferenz die Stimmung für die
bevorstehende Friedenskonferenz in Vietnam
beeinträchtigen könne.
19. Februar
Der Sonderberater von US-Präsident Richard M. Nixon,
Henry Kissinger, vereinbarte mit der chinesischen
Führung während eines Aufenthaltes in Peking die
Einrichtung von Verbindungsbüros.
19. Februar
In der
Türkei
wurde die Republikanische
Vertrauenspartei gegründet. Sie
gehörte der politischen Mitte
an. Sie war ein Zusammenschluss
aus Mitgliedern der
Vertrauenspartei, der
republikanischen Partei und
einer Gruppe von Unabhängigen.
Alle Parteien waren
Splittergruppen der großen
Republikanischen Volkspartei,
die als zu links angesehen
wurde.
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