Dezember 1971 - Ein literarischer Häftling und
mehr
Am Persischen Golf hatten sich Scheichtümer und
Emirate entschlossen, sich zu einer Föderation der
Arabischen Emirate zusammenzuschließen. Nachdem das
zu Beginn des Monats in die Tat umgesetzt worden
war, waren die Vereinigten Arabischen Emirate auch
wenige Tage später Mitglied bei den Vereinten
Nationen geworden. Derweil war in der bayerischen
Landeshauptstadt die erste deutsche Filiale von
McDonald‘s eröffnet worden. Außerdem hatte der
Bayerische Landtag in München das 25-jährige
Bestehen der Landesverfassung mit einem Festakt
gewürdigt. Die Landesverfassung Bayerns war 1946
durch einen Volksentscheid eingeführt worden.
Ebenfalls einen Grund zum Feiern hatte Willy Brandt.
Dem Bundeskanzler war in der norwegischen Hauptstadt
Oslo der Friedensnobelpreis verliehen worden.
Schlimme Nachrichten kamen aus Asien. Dort hatte die
indische Ministerpräsidentin
Indira Gandhi
mitgeteilt, dass sich Indien und Pakistan im Krieg
befanden.
Wichtige Ereignisse im
Dezember 1971
1. Dezember
BRD 1971 – Die Nachrichtenagentur Deutscher
Depeschendienst (ddp) hatte ihre Arbeit aufgenommen.
Sie war an die Stelle des deutschsprachigen Dienstes
von UPI (United Press International) getreten.
Zugleich hatte die britische Agentur Reuter ihren
deutschen Dienst gestartet.
1. Dezember
BRD 1971 – In Frankfurt am Main (Hessen), Bonn
(Nordrhein-Westfalen), Hannover (Niedersachsen),
Berlin und München (
Bayern) war es zu
Studentenprotesten gekommen, die sich gegen das vom
Bundestag noch nicht verabschiedete
Hochschulrahmengesetz richteten.
1. Dezember
USA 1971 – Der Verlag Doubleday and Co hatte für
5,34 Millionen DM die Rechte für die Autobiographie
der Mutter des ermordeten US-Präsidenten, Rose
Fitzgerald Kennedy, erworben.
2. Dezember
Persischer Golf/International 1971 – Am Persischen
Golf hatten sich sechs Scheichtümer und Emirate zur
Föderation der Arabischen Emirate
zusammengeschlossen.
2. Dezember
BRD 1971 – Der Bayerische Landtag in München hatte
das 25-jährige Bestehen der Landesverfassung mit
einem Festakt gewürdigt. Die Landesverfassung
Bayerns war 1946 durch einen Volksentscheid
eingeführt worden.
2. Dezember
BRD 1971 – Der Verwaltungsrat der Bundesanstalt für
Arbeit in Nürnberg hatte die Zahlung des
Arbeitslosengeldes auch an diejenigen Arbeitnehmer
in der Metallindustrie beschlossen, die in
Auswirkung des Streiks in der Metallbranche ihren
Arbeitsplatz eingebüßt hatten.
2. Dezember
BRD/El Salvador 1971 – Zwischen der Bundesrepublik
und El Salvador war ein Kulturabkommen geschlossen
worden, das am 3. Juni 1972 in Kraft trat.
3. Dezember
Indien/Pakistan 1971 – Die indische
Ministerpräsidentin hatte mitgeteilt, dass sich
Indien mit Pakistan im Krieg befand.
3. Dezember
Türkei 1971 – Nach der Demissionierung von 13
Ministern war die Regierung von Ministerpräsident
Nihat Erim zurückgetreten. Zur Begründung hieß es,
dass die konservativen Kräfte im Staat die
Durchführung notwendiger Reformen verhindert hatten.
3. Dezember
BRD 1971 – Der sowjetische Pianist Swjatoslaw
Richter hatte in der Bonner Beethovenhalle sein
Debüt in der Bundesrepublik gegeben.
4. Dezember
USA/UNO 1971 – Im Sicherheitsrat der Vereinten
Nationen in New York war ein amerikanischer
Resolutionsentwurf, mit dem Indien und Pakistan zu
einem sofortigen Waffenstillstand aufgefordert
werden sollten am Veto der Sowjetunion gescheitert.
Nach Ansicht politischer Beobachter wollte Moskau
mit dem Veto Unterstützung des Kampfes Indiens gegen
Pakistan klarstellen.
4. Dezember
Großbritannien 1971 – Im Stadtzentrum der
nordirischen Hauptstadt Belfast waren bei einer
Bombenexplosion 15 Menschen umgekommen. Nach dem
Attentat war es in Belfast zu heftigen
Straßenkämpfen zwischen Hunderten von Protestanten
und Katholiken gekommen.
4. Dezember
BRD/West-Berlin 1971 – In Berlin-Schöneberg war bei
einem Schusswechsel zwischen Kriminalbeamten und
Mitgliedern der Baader-Meinhof-Gruppe der 24-jährige
Terrorist Georg von Rauch von Polizeibeamten
erschossen worden.
4. Dezember
BRD 1971 – In München (
Bayern) hatte McDonald‘s
seine erste deutsche Filiale eröffnet.
5. Dezember
BRD 1971 – In Frankfurt am Main (
Hessen) war das
erste Kommunale Kino der BRD eröffnet worden, dessen
Programm anspruchsvolle Dokumentarfilme ebenso wie
Retrospektiven von Filmklassikern umfasste. Das
Programm war städtisch subventioniert.
6. Dezember
Indien/Pakistan 1971 – Die indische Regierung hatte
offiziell die Volksrepublik Bangladesh (Ostpakistan)
anerkannt. Pakistan hatte daraufhin die
diplomatischen Beziehungen zu Neu-Delhi abgebrochen.
6. Dezember
Südkorea 1971 – Die Regierung hatte über das Land
den Ausnahmezustand verhängt und eine Einschränkung
der Grundrechte angekündigt. Regierungssprecher
hatten den Schritt mit der Aufnahme Pekings in die
UNO und angeblichen Kriegsvorbereitungen Nordkoreas
begründet.
6. Dezember
BRD/West-Berlin 1971 – Ein West-Berliner
Schwurgericht verurteilte den 32-jährigen früheren
Kommunarden Dieter Kunzelmann wegen versuchten
Mordes und fortgesetzter Urkundenfälschung zu neun
Jahren Freiheitsstrafe.
7. Dezember
Pakistan 1971 – Präsident Aga Muhammad Yahya Khan
hatte den früheren Außenminister Zulfir Ali Bhutto
und den ostpakistanischen Politiker Nurul Amin mit
der Bildung einer neuen Koalitionsregierung
beauftragt. Die für den Zeitraum vom 7. bis 15.
Dezember angesetzten Neuwahlen in Ostpakistan waren
wegen des Krieges mit Indien verschoben worden.
7. Dezember
BRD 1971 – Die Volkswagenwerke in Wolfsburg waren
durch den anhaltenden Arbeitskampf in der
Metallindustrie zur vorläufigen
Produktionseinstellung gezwungen gewesen. Ein
Schlichtungsversuch von Bundeskanzler Willy Brandt,
der vermittelnd in die Gespräche der Tarifpartner
eingegriffen hatte, war gescheitert.
7. Dezember
USA 1971 – Der 1957 zum Tode verurteilte
US-Amerikaner Edgar Smith, der länger als jeder
andere Häftling in der Todeszelle eines Zuchthauses
zugebracht hatte, war auf Bewährung entlassen
worden. Smith war als ungewöhnliches
Schriftstellertalent gefeiert worden. Er hatte in
der Todeszelle ein Buch mit dem Titel „Brief against
death“ geschrieben. Es war auf Anhieb zu einem
Bestseller geworden.
8. Dezember
Schweiz 1971 – Der Nationalrat hatte Finanzminister
Nello Celio in Bern zum Präsidenten des Bundesrates
für das Jahr 1972 gewählt. Celio gehörte der
Freisinnigen Demokratischen Partei an. Er löste den
bisherigen Präsidenten Rudolf Gnägi ab.
8. Dezember
BRD 1971 – Angesichts der militärischen
Auseinandersetzungen zwischen Indien und Pakistan
hatte die Bundesrepublik die Entwicklungshilfe für
beide Länder eingestellt. Dies hatte Außenminister
Walter Scheel mitgeteilt.
9. Dezember
Ägypten 1971 – In der Hauptstadt Kairo hatte ein
„Revolutionsgericht“ vier ehemalige hohe Regierungs-
und Parteimitglieder, darunter den ehemaligen
Vizepräsidenten Ali Sabri, wegen Hochverrats zum
Tode verurteilt. Die Urteile waren von Präsident
Anwar As Sadat in lebenslängliche Haftstrafen
umgewandelt worden. Gemeinsam mit 90 anderen
Angeklagten hatte sich Sabri seit August wegen
angeblicher Putschpläne verantworten müssen.
9. Dezember
UNO 1971 – Die Vereinigten Arabischen Emirate waren
Mitglied bei den Vereinten Nationen geworden.
9. Dezember
DDR/West-Berlin 1971 – Zum ersten Mal in der
Geschichte der geteilten Stadt
Berlin hatten
Ost-Berliner Fernsprechteilnehmer in West-Berlin
durch Direktwahl anrufen können. Diese Möglichkeit
hatte sich durch die Schaltung von 55 neuen
Leitungen zwischen Berlin Ost und West ergeben.
10. Dezember
BRD/International 1971 – Bundeskanzler Willy Brandt
hatte in der norwegischen Hauptstadt Oslo den
Friedensnobelpreis erhalten.
10. Dezember
BRD 1971 – Nach mehrmonatigen Verhandlungen hatten
die Tarifpartner in der Metallindustrie des Bezirks
Nordwürttemberg-Nordbaden eine Lohnerhöhung von 7,5
Prozent vereinbart.
10. Dezember
BRD/USA 1971 – In der belgischen Hauptstadt Brüssel
hatten Bundesaußenminister Walter Scheel und
US-Außenminister William P. Rogers ein
Devisenausgleichsgesetz unterzeichnet. Zum ersten
Mal hatte es einen direkten deutschen Zuschuss zum
Unterhalt der in der Bundesrepublik stationierten
US-Streitkräfte vorgesehen.
10. Dezember
BRD 1971 – Der Bundestag hatte das Bar-Depotgesetz
verabschiedet, um den Zufluss ausländischer Gelder
in die BRD besser kontrollieren zu können. Zeitweise
zinslos bei der Bundesbank deponiert werden musste
danach ein Teil der im Ausland aufgenommenen
Darlehen oder Kredite.
10. Dezember
BRD 1971 – Das Bundesverwaltungsgericht in
West-Berlin hatte die Forderung von
Zeitungsverlegern nach Lizenzen für ein
Privatfernsehen abgelehnt. Das Gericht hatte seine
Entscheidung mit dem Frequenzmangel und den Kosten
begründet, die kein „freies Spiel der Kräfte“
gestatten würden.
11. Dezember
DDR/BRD 1971 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin
hatten der Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Egon
Bahr, und der Staatssekretär beim Ministerrat der
DDR, Michael Kohl, das sogenannte Transitabkommen
paraphiert.
11. Dezember
DDR/West-Berlin 1971 – DDR-Staatssekretär Günter
Kohrt und der West-Berliner Senatsdirektor Ulrich
Müller hatten die Abkommen über die „Erleichterungen
und Verbesserungen des Reise- und Besuchsverkehrs“
und die „Regelung der Frage von Enklaven durch
Gebietsaustausch“ paraphiert.
11. Dezember
BRD 1971 – Die Jungsozialisten hatten auf einem
Kongress in Hannover (Niedersachsen) in 96 Thesen
Maßstäbe für ihr künftiges Verhalten festgelegt.
Grundlage der Gedanken war die Verstaatlichung der
Schlüsselindustrien und der Übergang des
Wirtschaftsprozesses aus der Hand der Unternehmer in
die Hand der Arbeiter zu legen, so dass diese sie
verantworteten.
12. Dezember
Schweiz 1971 – Die Gewährung des Frauenstimmrechts
in Angelegenheiten des Kantons Bern war bei einer
kantonalen Abstimmung in Bern mit 78.656 gegen
16.298 Stimmen gebilligt worden.
12. Dezember
Schwimmen 1971 – In Sydney (Australien) hatte die
Australierin Shane Gould mit 17:00,6 min Weltrekord
über 1.500 m Freistil geschwommen.
13. Dezember
Südvietnam/Kambodscha 1971 – Südvietnamesische
Truppen hatten eine Offensive gegen die
Kautschukplantage Chup im Osten Kambodschas
eingeleitet. Ziel des Angriffs war die Einnahme des
dort befindlichen nordvietnamesischen
Divisionshauptquartiers gewesen.
13. Dezember
Bulgarien 1971 – Südlich der Hauptstadt Sofia war
der Außenminister Iwan Bascheff bei einem
Ski-Ausflug tödlich verunglückt, der seit 1962 im
Amt gewesen war.
14. Dezember
Andorra 1971 – Zum ersten Mal hatten die Frauen
wählen dürfen. Dadurch hatte sich die Zahl der
Wahlberechtigten des Pyrenäen-Staates von etwa 1000
auf 2.650 erhöht.
14. Dezember
Europa 1971 – In Brüssel (Belgien) hatte der
Europäische Gerichtshof den Verstoß Frankreichs
gegen den EURATOM-Vertrag in einem Urteil
festgelegt.
14. Dezember
BRD 1971 – Für phenterminhaltige Appetitzügler war
die Rezeptpflicht eingeführt worden. Dies hatte das
Bundesgesundheitsministerium mitgeteilt. Diese
Maßnahme hatte im Zusammenhang mit dem Verbot des
Mittels „Menocil“ gestanden. Dies hatte als
Nebenwirkung u. a. Kreislaufstörungen hervorgerufen.
14. Dezember
BRD 1971 – Bei einem Grubenunglück in der
westfälischen Stadt Herten waren sieben Bergleute
ums Leben gekommen, die in 950 m Tiefe durch ein
eingebrochenes Flöz verschüttet worden waren.
15. Dezember
BRD 1971 – In Dortmund (Nordrhein-Westfalen) war die
Gründung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Unfallforschung erfolgt. Ihr Auftrag war die
Erforschung der sicheren und gesunden Arbeitsplätze.
16. Dezember
Indien/Pakistan 1971 – Die westpakistanischen
Truppen hatten 13 Tage nach dem Ausbruch des
indisch-pakistanischen Kriegs bedingungslos
kapituliert.
16. Dezember
BRD 1971 – Der Führer der CDU/CSU-Opposition im
Deutschen Bundestag, Rainer Barzel, hatte einen
fünftägigen Besuch in der Sowjetunion beendet. Zum
Abschluss seiner Gespräche hatte Barzel erklärt,
dass er seine Bedenken gegen den Moskauer Vertrag
bestätigt sähe, weil die sowjetische Führung
ablehnend einer verbindlichen Erklärung betreffend
der Wiedervereinigung gegenüberstehe.
16. Dezember
BRD 1971 – Gegen Zahlung von 7 Millionen DM war der
entführte Essener Großkaufmann Theo Albrecht
freigelassen worden.
16. Dezember
Japan 1971 – Als vierte japanische Stadt hatte
Sapporo sein U-Bahn-Netz eröffnet.
16. Dezember
BRD 1971 – In den bundesdeutschen Kinos war der
US-Spielfilm „Anatevka“ angelaufen, der 1972 den
Oscar für die beste Musikbearbeitung erhielt.
17. Dezember
BRD 1971 – In einem Urteil hatte das
Bundesverwaltungsgericht in West-Berlin
festgestellt, dass bei Schmalfilmen mit
Nacktdarstellungen eine Indizierung nicht allein
schon deshalb gerechtfertigt war, weil Nackte zu
sehen waren. In der Begründung hieß es, dass bei der
Entscheidung über eine Indizierung auf die
Veränderung der „Grenzwerte der Gesellschaft“
Rücksicht genommen werden müsste.
17. Dezember
Skisport 1971 – Die österreichische
Ski-Weltcupsiegerin Annemarie Pröll hatte zum
dritten Mal den zum Weltpokal zählenden Abfahrtslauf
der Damen in 1:44,58 min in Sestriere (Frankreich)
gewonnen.
17. Dezember
BRD 1971 – Die Sieger bei der Wahl „Sportler des
Jahres in Deutschland“ waren Hans Fassnacht, Ingrid
Mickler-Becker und Borussia Mönchengladbach
geworden.
17. Dezember
BRD/DDR 1971 – Zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und der
DDR war das Transitabkommen
unterzeichnet worden.
17. Dezember
Bangladesch/Pakistan 1971 – Das einstige Ostpakistan
war als Bangladesch unabhängig von Pakistan
geworden.
18. Dezember
Europa 1971 – Die Finanzminister und
Notenbankgouverneure der zehn größten westlichen
Industrieländer hatten zum Abschluss einer
zweitägigen Konferenz der Zehnergruppe die Abwertung
des Dollars und die Neufestsetzung der
Währungsparitäten beschlossen.
18. Dezember
BRD 1971 – Die zweite Session des IV.
Außerordentlichen Parteitags der SPD in Bad
Godesberg war zu Ende gegangen.
18. Dezember
USA/Alaska 1971 – Der Alaska Native Claims
Settlement Act war in Kraft getreten.
19. Dezember
BRD 1971 – Das Verteidigungsministerium in Bonn
hatte den Wechsel im Amt des Generalinspekteurs der
Bundeswehr für den 1. April 1972 bekanntgegeben. Die
Nachfolge von General Ulrich de Maizière hatte der
derzeitige Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral
Armin Zimmermann, angetreten. Damit war zum ersten
Mal in der bundesdeutschen Militärgeschichte ein
Marinesoldat höchster verantwortlicher Offizier
geworden.
20. Dezember
Pakistan 1971 – In der Hauptstadt Islamabad war der
Führer der Volkspartei, Zulfikar Ali-Khan, als neuer
pakistanischer Staatspräsident vereidigt worden.
20. Dezember
Bermuda/USA 1971 –
US-Präsident Richard M. Nixon
hatte die sofortige Aufhebung der zehnprozentigen
Importabgabe auf den Bermudas verkündet.
20. Dezember
International 1971 – Die Organisation „Ärzte ohne
Grenzen“ war gegründet worden.
21. Dezember
BRD/Algerien 1971 – Das Auswärtige Amt in Bonn hatte
die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu
Algerien mitgeteilt, nachdem die Kontakte 1965 nach
der Anerkennung Israels durch Bonn abgebrochen
worden waren.
21. Dezember
BRD 1971 – Die Bonner Regierung hatte den Mittelkurs
der DM gegenüber dem US-Dollar auf 3,22 DM
festgelegt. Damit war das Floating der DM, das im
Mai eingeführt wurde, beendet worden.
21. Dezember
BRD 1971 – Die Lebenshaltungskosten in der
Bundesrepublik lagen 1971 um 5,1 Prozent höher als
1970. Dies besagten Angaben der Arbeitsgemeinschaft
der Verbraucherverbände. Besonders stark hatten sich
1971 die Mieten und Dienstleistungen verteuert.
21. Dezember
Türkei 1971 – In Ostanatolien war der
Munzur-Vadisi-Nationalpark zum Nationalpark erklärt
worden.
22. Dezember
UNO 1971 – Der ehemalige österreichische
Außenminister Kurt Waldheim war in New York zum
UN-Generalsekretär gewählt worden.
22. Dezember
Pakistan 1971 – Die neue Regierung des Landes hatte
die Haftentlassung des ostpakistanischen Politikers
Mujib Rahman angeordnet.
22. Dezember
BRD 1971 – Der Verband metallindustrieller
Arbeitgeberverbände in Nordrhein-Westfalen hatte den
für 1,2 Millionen Arbeiternehmer der Metallindustrie
vereinbarten Tarifvertrag angenommen. Der neue
Vertrag hatte vorgesehen, die Löhne und Gehälter um
7,5 Prozent zu erhöhen.
22. Dezember
BRD 1971 – In seiner „Lohnbilanz 1971“ hatte das
Deutsche Industrieinstitut mitgeteilt, dass der
monatliche Bruttoverdienst eines bundesdeutschen
Arbeitnehmers im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt
bei der Rekordmarke von 1.300 DM lag.
22. Dezember
BRD 1971 – In Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) war
der Polizist Herberg Schoner von Mitgliedern der
Roten-Armee-Fraktion (RAF) erschossen worden.
23. Dezember
Italien 1971 – Im 23. Wahlgang war der
Christdemokrat Giovanni Leone zum Staatspräsidenten
gewählt worden.
23. Dezember
Sudan/BRD 1971 – Der Sudan hatte die Wiederaufnahme
der diplomatischen Beziehungen zur Bundesrepublik
beschlossen. Der Abbruch der Kontakte war 1965 nach
der Anerkennung Israels durch Bonn erfolgt.
23. Dezember
BRD 1971 – Der Filmkaufmann Heinz Riech hatte die
Ufa-Filmtheater übernommen. Damit war Riech der
Besitzer der größten Kinokette in der
Bundesrepublik.
24. Dezember
BRD 1971 – In seiner traditionellen
Weihnachtsansprache hatte Bundespräsident Gustav W.
Heinemann die Bundesbürger zur Erhaltung des
Friedens durch aktive Beiträge aufgefordert.
24. Dezember
Ungarn 1971 – In der Hauptstadt Budapest waren bei
einer erbitterten Straßenschlacht um die letzten
Christbäume 40 Menschen verletzt worden. Die
aufgebrachte Menge hatte sogar die Äste von den
Bäumen abgerissen und diese als Schlagstöcke
benutzt.
24. Dezember
Italien 1971 – Mit knapper Mehrheit war bei der sich
länger als 15 Tage hinziehende Wahl schließlich
Giovanni Leone Präsident der Italienischen Republik
geworden. Er hatte fünf Tage später sein Amt
angetreten.
24. Dezember
Peru 1971 – Eine als Flug 508 eingesetzte Lockheed
L-188 Electra der Lineas Aeras Nacionales war
während eines Gewitters mit schweren Turbulenzen und
Blitzschlag über dem peruanischen Regenwald, in der
Region Huánco, auseinandergebrochen. Dabei waren 91
Menschen ums Leben gekommen. Die einzige
Überlebende, Juliane Koepcke, die 17-jährige Tochter
der Naturforscher Maria und Hans-Wilhelm Koepcke,
war erst nach einem mehrtägigen Fußmarsch durch das
Amazonasgebiet entdeckt worden.
25. Dezember
Vietnam 1971 – Zum ersten Mal in der Geschichte des
geteilten Landes hatte sich ein hochrangiger
südvietnamesischer Politiker an die Bevölkerung von
Nordvietnam gewandt. In einer Hörfunk- und
Fernsehansprache hatte der südvietnamesische
Senatspräsident Nguyen Van Huyen im Namen seines
Volkes den „nordvietnamesischen Landsleuten“ seine
Weihnachtsgrüße übermittelt.
25. Dezember
Südkorea 1971 – Mehr als 160 Menschen waren bei
einem Großbrand in einem Luxushotel in der
Hauptstadt Seoul ums Leben gekommen.
26. Dezember
West-Berlin/DDR 1971 – An den Weihnachtsfeiertagen
hatte an den Sektorenübergängen nach Ost-Berlin ein
ungewöhnlich großer Andrang geherrscht.
26. Dezember
Australien 1971 – Als erstes Land der Welt hatte
Australien das Anlegen von Sicherheitsgurten in
Autos für Autofahrer und Mitfahrer zu einer
gesetzlichen Pflicht gemacht. Ausgenommen waren
schwangere Frauen, von Haus zu Haus fahrende
Milchmänner und Taxifahrer.
26. Dezember
Boxen 1971 – Der Boxweltmeister Muhammad Ali hatte
in Zürich (
Schweiz) den Deutschen Jürgen Blin durch
K. o. in der 7. Runde besiegt.
27. Dezember
Südkorea 1971 – In Abwesenheit der Opposition hatte
das Parlament einstimmig ein Gesetz verabschiedet,
das Präsident Park Chung Hee außerordentliche
Vollmachten in Fragen der nationalen Sicherheit
eingeräumt hatte. U. a. konnte er Enteignungen für
militärische Zwecke durchführen und die
Einschränkung der Pressefreiheit anordnen.
27. Dezember
Europa 1971 – Fast überall in Europa war die
Geburtenrate gesunken. Dies hatte das nationale
Institut für demographische Studien in Paris in
einem Bericht veröffentlicht. In der BRD, in
Schweden, Dänemark, Finnland, Portugal, der CSSR und
Ungarn hatte die Zahl der Todesfälle inzwischen die
der Geburten überstiegen.
27. Dezember
USA/International 1971 – In New York war die erste
Samenbank der Welt für Spermien des Menschen
eröffnet worden.
28. Dezember
BRD/Griechenland 1971 – In Bonn hatte ein Sprecher
des Außenministeriums die Berichte der griechischen
Regierungszeitung „Nea Politia“ bestätigt, wonach
die Brd die Absicht hatte, Griechenland mit
Rüstungsmaterial zu beliefern. Die Entscheidung war
aufgrund der besonderen Lage Griechenlands an der
Südflanke der NATO gefallen.
28. Dezember
BRD 1971 – Das Bundesinnenministerium hatte einen
Sachverständigenrat für Umweltfragen ins Leben
gerufen. Auf diese Weise sollte eine Verbesserung
der entscheidenden Voraussetzungen für eine
„objektive, realistische Umweltpolitik“ erreicht
werden, die sich auf Erkenntnisse unabhängiger
Fachleute stützen.
29. Dezember
BRD 1971 – In Baltesweiler (Saarland) hatte die
Polizei drei Bankräuber gestellt. Diese hatten am
27. Dezember eine Kölner Bank überfallen. Die
Bankräuber waren mit einer Beute von 300.000 DM und
zwei Polizeibeamten als Geiseln entkommen.
29. Dezember
USA/Film 1971 – Die New Yorker Filmkritik hatte Jane
Fonda zur „beten Schauspielerin des Jahres“ gekürt.
Der „beste Schauspieler“ war
Gene Hackman geworden.
30. Dezember
USA/Vietnam 1971 – Die US-Luftwaffe hatte ihren
schwersten Angriff auf militärische Ziele in
Nordvietnam seit November 1968 beendet. Angaben des
US-Oberkommandos zufolge waren während der
fünftägigen Luftoffensive von etwa 350
Kampfflugzeuge mehr als 1.000 Einsätze geflogen
worden.
30. Dezember
BRD 1971 – Die öffentlichen Subventionen 1971 waren
im Vergleich zum Vorjahr von 27 auf 31,1 Milliarden
DM gestiegen. Im Bereich der Finanzhilfen hatte die
Landwirtschaft mit 3,8 Milliarden DM mit Abstand an
erster Stelle gestanden. Dies ging aus dem
Subventionsbericht für das Jahr 1971 hervor, der von
der von der Bundesregierung veröffentlicht worden
war.
30. Dezember
Italien 1971 - Die Zeitung „Osservatore della
Domenica“ hatte berichtet, dass der Vorschlag
einiger Bischöfe, Frauen als Priester zuzulassen,
auf der Synode der katholischen Kirche in Rom bei
den Synodalen auf Ablehnung gestoßen war.
31. Dezember
BRD 1971 – Die Bundesbürger gaben geschätzte 70
Millionen DM für Silvesterfeuerwerk aus, wobei
Leuchtkraft und Lautstärke die vorjährige
Neujahrsbegrüßung ebenso wie der um 25 Prozent
höhere finanzielle Geldaufwand übertroffen wurden.
31. Dezember
BRD 1971 – Mit „Der Widerspenstigen Zähmung“ von
William Shakespeare war das neu renovierte
Residenztheater in München (
Bayern) wiedereröffnet
worden. Die Inszenierung war unter der Regier von
Otto Schenk entstanden.
31. Dezember
BRD 1971 – Beim Zusammenstoß zweier Züge im
Westerwald waren sieben Menschen ums Leben gekommen.
Die Polizei hatte als Unglücksursache menschliches
Versagen angegeben.
Dezember 1971 in den Nachrichten
Größtes Schweinemuseum der Welt
eröffnet in Stuttgart
Badische Zeitung
Ein wichtiges Exponat fehlt aber: Den Rennporsche in
Schweinchenrosa aus dem Jahr 1971 kann man nach wie vor
nur im wenige Kilometer entfernten Firmenmuseum ... ...
>>>
Werbung